Themenschwerpunkt „Unterwegs sein – Lyrik vom Barock bis zur Gegenwart“ 1. Die Bedeutung des Reisens und der Natur im Wandel der Zeit Barock • hauptsächlich Schilderung negativer Reiseerfahrung • Wunsch nach Rückkehr ins Heimatland • Reise als Sinnbild für das Leben oder das Vergehen der Zeit • Ziel der Reise: Tod, Jenseits, Gott (Diesseits als Leidensort, mühevolle Reise) • • • viele Metaphern und Motive in Bezug auf das Reisen / das Leben Motive: vanitas, memento mori, carpe diem strenge Form, Sonett Aufklärung / Sturm und Drang • Bildungsreisen, Kavalierstouren • Reisen zur Erforschung fremder Kulturen und Länder • Reise als Anlass für Reflexionen über sich Selbst und das Leben (Vernunft) • subjektive Empfindungen des lyr. Ichs während der Reise • Natur als Spiegel innerer Empfindungen • einfache, liedhafte Strophen, freie Rhythmen Klassik • Reise zur Findung des inneren Friedens, um den Platz in der Welt zu finden • Einheit von Mensch und Natur, Idealisierung • Widerspiegelung in der strengen Form und Inhalt (Harmonie) Romantik • Ziellosigkeit des Wanderns als Quelle der Freiheit • Motiv Reise und Fernweh, Sehnsucht • Wandern als Selbstfindung, Natur als Rückzugsort • • Motive (Wanderbursche, Nacht, Traum, Aufbruch, Heimkehr...) volksliedhafter Aufbau Realismus • Fortschrittsoptimismus • Schilderung der neuen Verkehrsmittel (Zugfahrt) • aber auch: Skepsis gegenüber des Fortschritts und des Reisens • Beschreibung der Wechselwirkung zwischen Reise und lyr. Ich • analytisch, sachlich Exillyrik • Thematisierung von Flucht und Heimatlosigkeit, Heimweh • unfreiwilliges Reisen • individuelle Schreibstile spiegeln individuelle Erfahrungen wider • autobiographische Bezüge Lyrik • • • der Gegenwart Unterwegssein in der ganzen Welt Sehnsucht nach fremden Ländern aber auch Überforderung durch Globalisierung In allen Epochen steht die Reise häufig als Symbol für die Wandlungen des Lebens 2. Wichtige Überlegungen zur Gedichtanalyse • • • • • Nehmt das Thema in der Abiklausur nur wenn ihr euch bzgl. der Epoche sicher seid! Die Stichworte in 1 sind noch einmal eine kurze Zusammenfassung. Sehr wichtig ist vor allem eure Tabelle „Epochenüberblick: Lyrik“. Es kann hilfreich sein auch einige Dichter der Epochen zu kennen (s. Tabelle). Es ist wahrscheinlich, dass ein Gedichtvergleich vorkommt und dann eines der Gedichte aus dem Bereich Exillyrik oder Gegenwartslyrik stammt Wichtig hierzu das Arbeitsblatt „Aufbau vergleichende Gedichtanalyse“ 3. Analyse • Einleitung (Textdaten, Thema, Deutungs- und Epochenhypothese) • Beschreibung der äußeren Form • Inhalt je Strophe wiedergeben (1-2 Sätze) • ausführlich Inhalt + Sprache analysieren und deuten • allg. Deutung des gesamten Gedichts (Leitfragen für eure Deutung: Wird die Reise positiv oder negativ geschildert? Ist es eine tatsächliche Reise oder ein Reisewunsch? Ist die Reise als Symbol zu sehen?) • daran anknüpfend Bezug zur Epoche und evtl. zum Autor • Fazit Wichtig: Niemals bereits in der Analyse das lyr. Ich mit dem Autor gleichsetzen! Dies kann ggf. (vor allem in der Exillyrik) anschließend im Epochenbezug geschehen! Vergleichende Analyse • Einleitung • kurze Form- (Strophenanzahl, Verse...) und Inhaltswiedergabe (muss nicht strophengebunden sein) • Deutung des Gedichts, schwerpunktmäßig zur Themenstellung • Vergleich zum 1. Gedicht (nicht noch einmal alles inhaltlich wiederholen, sondern eher die Gemeinsamkeiten und Unterschiede nennen und dann vor allem deuten, warum es diese gibt) • Fazit