Histologie Zusammenfassung [Untertitel des Dokuments] MTLA AZUBI UNIKLINIKUM BONN 0 Inhalt 1.Praktikum .................................................................................................................................................................... 5 Grundlegende Gewebearten .......................................................................................................................................... 5 Epithel / Drüsen .............................................................................................................................................................. 5 Basallamina ............................................................................................................................................................. 5 Epithelarten ................................................................................................................................................................ 6 Einschichtiges Epithel .............................................................................................................................................. 6 Drüsen ........................................................................................................................................................................ 8 Myoepithel.............................................................................................................................................................. 8 Bindegewebe ................................................................................................................................................................ 10 Extrazellulärmatrix des Bindegewebes ..................................................................................................................... 11 Bindegewebstypen ................................................................................................................................................... 12 Retikuläres Bindegewebe...................................................................................................................................... 12 Retikulumzellen .................................................................................................................................................... 12 Bindegewebsarten .................................................................................................................................................... 14 Muskulatur.................................................................................................................................................................... 15 Nerven Nur Theorie .............................................................................................................................................. 18 2.Praktikum .................................................................................................................................................................. 19 Zunge ............................................................................................................................................................................ 19 Allgemeiner Aufbau Magen-Darm-Trakt ....................................................................................................................... 20 Oesophagus .............................................................................................................................................................. 21 Magen ....................................................................................................................................................................... 22 Drüsenzellen in Corpus u. Fundus ......................................................................................................................... 22 Drüsenzellen und Besonderheiten im Pylorus ...................................................................................................... 22 Dünndarm (Intestinum tenue) .................................................................................................................................. 23 Besonderheiten..................................................................................................................................................... 23 Dünndarmepithel .................................................................................................................................................. 23 Regionale Besonderheiten .................................................................................................................................... 23 Dickdarm (Intestinum crassum) ................................................................................................................................ 24 Besonderheiten..................................................................................................................................................... 24 Appendix ................................................................................................................................................................... 25 Besonderheit......................................................................................................................................................... 25 Verdauungssystem Drüsen ........................................................................................................................................... 25 Leber ......................................................................................................................................................................... 25 Aufbau .................................................................................................................................................................. 25 Gallenblase ............................................................................................................................................................... 27 Aufbau: - nur 3 Schichten Bau ............................................................................................................................... 27 Besonderheit......................................................................................................................................................... 27 1 Gallefluss............................................................................................................................................................... 27 Mischformen......................................................................................................................................................... 28 Gangsystem .......................................................................................................................................................... 28 Pankreas (Bauchspeicheldrüse) ................................................................................................................................ 30 Aufbau .................................................................................................................................................................. 30 Exokriner Anteil..................................................................................................................................................... 30 Endokriner Anteil .................................................................................................................................................. 30 Haut .......................................................................................................................................................................... 31 Harnorgane ................................................................................................................................................................... 32 Niere ......................................................................................................................................................................... 32 Aufbau .................................................................................................................................................................. 32 Nebenniere (Glandulae suprarenales) ...................................................................................................................... 35 Disseminierte endokrine Zellen ................................................................................................................................ 36 Harnleiter (Ureter) und Harnblase ............................................................................................................................ 37 3.Praktikum ................................................................................................................................................................... 38 Schilddrüse (Thyroidea) ............................................................................................................................................ 38 Atemorgane .................................................................................................................................................................. 39 Trachea ..................................................................................................................................................................... 39 Lunge (Bronchialbaum) ............................................................................................................................................. 40 Unterschied Bronchien vs. Bronchiolen ................................................................................................................ 41 Lymphatische Organe ................................................................................................................................................... 43 Thymus ..................................................................................................................................................................... 44 Rotes Knochenmark .................................................................................................................................................. 44 Lymphknoten ............................................................................................................................................................ 45 Milz ........................................................................................................................................................................... 46 Tonsillen.................................................................................................................................................................... 48 Geschlechtsorgane........................................................................................................................................................ 49 Männliche Geschlechtsorgane ...................................................................................................................................... 49 Hoden (Testis) ........................................................................................................................................................... 49 Nebenhoden ............................................................................................................................................................. 51 Bläschendrüse (Glandulae vesiculae) ........................................................................................................................ 52 Prostata .................................................................................................................................................................... 52 Weibliche Geschlechtsorgane ....................................................................................................................................... 53 Ovar (Eierstock) ........................................................................................................................................................ 53 Eileiter (Tuba uterina) ............................................................................................................................................... 56 Uterus (Gebärmutter) ............................................................................................................................................... 56 Praktikum 4 .............................................................................................................................................................. 58 Zentrales Nervensystem (ZNS) .................................................................................................................................. 58 2 Großhirn (Cerebrum, Endhirn) .................................................................................................................................. 59 Kleinhirn (Cerebrellum)............................................................................................................................................. 60 Gliazellen des ZNS Gliazellen des PNS ................................................................................. 61 Rückenmark .............................................................................................................................................................. 62 Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) ................................................................................................................................ 63 Neurophyse .............................................................................................................................................................. 63 Adenophyse .............................................................................................................................................................. 63 Theory ........................................................................................................................................................................... 65 Brustdrüse (Glandula mammaria) ............................................................................................................................. 65 Weiblicher Zyklus ...................................................................................................................................................... 65 Plazenta .................................................................................................................................................................... 66 Endokrine Organe ......................................................................................................................................................... 68 Zähne ............................................................................................................................................................................ 70 Lippe ............................................................................................................................................................................. 71 Färbungen .................................................................................................................................................................... 72 Grundprinzip Färbungen nach Pishing .......................................................................................................................... 72 4 Färbeprinzipien ...................................................................................................................................................... 72 Präparierung von Organ bis Schnitt .............................................................................................................................. 72 Schnittbewertung ..................................................................................................................................................... 73 Protein Denaturation .................................................................................................................................................... 73 Fixierung ....................................................................................................................................................................... 73 Färbungen des 1. Praktikums ....................................................................................................................................... 74 HE.............................................................................................................................................................................. 74 Van- Gieson............................................................................................................................................................... 75 Mason-Goldner ......................................................................................................................................................... 76 Elastika ...................................................................................................................................................................... 77 Elastika-van Gison ..................................................................................................................................................... 78 Färbungen des 2. Praktikums ....................................................................................................................................... 79 Azan .......................................................................................................................................................................... 79 SFOG ......................................................................................................................................................................... 80 CAB ........................................................................................................................................................................... 81 Picro-Siriusrot ........................................................................................................................................................... 82 Astrablau-Pas ............................................................................................................................................................ 83 Färbungen des 3. Praktikums ....................................................................................................................................... 84 Berlinerblau (Eisen-Nachweis) ............................................................................................................................... 84 Giemsa ...................................................................................................................................................................... 85 Gemori-Versilberung................................................................................................................................................. 86 3 4 1.Praktikum Grundlegende Gewebearten Definition: Ein Gewebe ist ein Verband gleichartig gebauter Zellen mit gleicher funktioneller Aufgabe und Differenzierung. Parenchym Zellen: Für Organfunktion zuständig Stoma Zellen: Stellen Organernährung und Organform sicher Epithel / Drüsen Zwei Arten von Epithel: Oberflächenepithel: Überkleiden alle Körperoberflächen Drüsenepithel Polare Bau und Funktionsweise Verknüpfung durch Zellkontakte Verankerung Beurteilungskriterien 1. Oberflächendifferenzierung 2. Form/ Zellform 3. Schichtung Bauorientierung Apikal: Oben Richtung Lumen Lateral: Seitlich Richtung Nachbarzellen Basal: Unten Richtung Basalmembran Funktionen: Mechanische Barriere: Schützt vor Physikalischen Schädigungen Diffusionsbarriere: Schutz vor Wasserverlust Resorption: Selektive Durchschleusung von bestimmen Stoffen von apikal nach basal Sekretion: Synthese und Export in apikaler Richtung Innere Gefäßauskleidung = Endothel Auskleidung seröse Höhlen = Mesothel Basallamina Funktion: Schutzfunktion Mechanisch: Verankerung der Epithelien Negativ geladene Struktur: Diffusionsbarriere für negativ geladene große Moleküle Wichtige Funktionelle Grenze: Gutartige Tumore überschreiten die BM nicht Abgrenzung zum darunterliegenden Bindegewebe Ca. 50 bis 200 nm Aufbau Lamina rara Lamina densa Lamina fibroreticularis: verankert die Basallamina am Bindegewebe 5 Epithelarten Einschichtiges Epithel Plattenepithel Eigenschaften: Gut durchlässig für Gase und leicht diffundierende Stoffe Endothel: die flache Auskleidung der Blut- und Lymphgefäße Mesothel: die entsprechende Auskleidung der serösen Höhlen Alveolar Epithel: Auskleidung der Lungenbläschen Kubisches Epithel Aktive Transportaufgaben im Sinne einer Sekretion und Resorption Z.B. Nierentubuli, Speicheldrüsen Zylinderepithel Die Kerne des Zylinderepithel bilden im Unteren Drittel der Zelle eine basale Reihe und sind länglich oval Übernehmen mit regen Stoffwechsel Barriere und Transportfunktionen Bsp. Magenschleimhaut, Darmschleimhaut Mehrreihiges Zylinderepithel Mehrreihiges Zylinderepithel kommt in Form von Flimmerepithel in den Atemwegen vor. Flimmerepithel deshalb, weil das Epithel zusätzlich an der Oberfläche mit Kinozilien ausgestattet ist, wodurch kleine Teilchen bewegt werden können. 6 Mehrschichtige Epithelien Oberflächen mit mechanischer Beanspruchung Die Bezeichnung Plattenepithel ist für diese Gewebsform gewählt, weil die oberste Zelllagen abplatten. Unverhorntes Plattenepithel Diese Epithelart zeigt 3 Schichten verschiedenen Aussehens: Superfizial Schicht: Stratum superficiale Intermediär Schicht (Differenzierung): Stratum intermedium Basalschicht (Zellersatz): Stratum basale Letzten beiden werden zusammen als Keimschicht bezeichnet. Unverhorntes Plattenepithel Bauart zum unverhorntem Epithel gleich Typisches Epithel der Haut Stratum corneum (Hornschicht) Stratum Granulosum (Körnerschicht) Stratum spinosum (Stachelzellschicht) Stratum basale Mehrschichtiges Zylinderepithel Nur die obersten Schichten des Epithels ist zylindrisch. Die tieferen Schichten sind rundlich und dienen dem Ersatz der oberen Lagen Übergangsepithel Oberste Zell Lage besteht aus großen mehrkernigen Deckzellen, darunter folgen mehrere Schichten kleinerer Zellen Das Übergangsepithel findet sich in Organen mit erheblichen Volumenschwankungen. Z.B. Harnblase 7 Drüsen Drüsenzellen stellen spezielle Produkt, Sekrete, her die abgegeben werden Man unterscheidet nach dem Weg der Sekretabgabe: Exokrine und endokrine Drüsen Myoepithel Schlanke verzweigte Zellen im Drüsenepithel, die glatten Muskelgewebe ähneln und der Auspressung des Sekretes bilden Vorkommen: Schweiß und Duftdrüsen der Haut, in der Milchdrüse, in der Parotis Endokrine Drüsen Kein Ausführungsgang Sekret= Hormon Abgabe des Hormons in den Extrazellularraum des umgebenden Bindegewebes Hormone gelangen von vom Bindegewebe direkt in die Blutbahn Exokrine Drüsen Einzelne exokrine Drüsenzellen: Dünndarm und Dickdarm sowie der Atemwege nennt man Becherzellen Kelch oder Glas Förmig Produzieren Schleim Kleine Gruppen : im Oberflächenepithel nennt man endoepitheliale Drüsen Drüsen aus vielen Zellen: Verbunden über Drüsengänge nennt man Exoepitheliale Drüsen Einteilung Exokrine Drüsen 1. 2. 3. 4. Gestalt der Drüsenendstücke Struktur der Drüsengänge Sekretionsmodus Chemische Beschaffenheit Form Endstücke 1. Azinös (beerenförmig) 2. Alveolär (Säckchen förmig) 3. Tubulös (Röhrchen förmig) Struktur der Drüsengänge Eine Drüse mit einem Drüsengang = Einzeldrüse Mehrere Drüsenendstücke in einem Ausführungsgang = Verzweigte Drüse Mehrfach aufgeteiltes Gangsystem= zusammengesetzte Drüse 8 Merokrine: Sekretion über Exozytose nach außen abgegeben Apokrine: Sekretion durch Abschnürung der apikalen Vorwölbung Ekkrine: Moleküle werden einzeln ins Lumen abgegeben Holokrine: Ganze sekret gefüllte Zellen werden abgegeben Sekretionsbeschaffenheit Seröse Drüsen Stellen dünnflüssiges Sekret her wie Schweiß oder Tränen Vorkommen: Pankreas, Parotis, Haut Muköse Drüsen Stellen Schleime (Muzine) her= Glykoproteine Manche Muzine sind membranständig und somit Teil der Glykokalyx In gemischten Drüsen kommen sowohl muköse als auch seröse vor Vorkommen: Magen, Oesophagus, Brunner 9 Bindegewebe Viele unterschiedliche Gewebetypen Alle Binde und Stützgewebe gehen durch Differenzierung des 3. Keimblatts, dem Mesenchym aus Mesenchym Zellen = undifferenzierte Zellen deren Interzellularmatrix aus Hyaluronsäure besteht Mechanische Funktion: Stabilität und Zusammenhalt von Organen Zellarm mit großen isterstellen Raum gefüllt mit Flüssigkeit und Extrazellulärmatrix Substanzen (Fibrillen und Fasern, Proteoglykane, Adhärsionsproteine Kollagenes Bindegewebe: Füllt Lücken zwischen anderen Strukturen Verstärkt und bekleidet die Wände der Hohlorgane Bettet Blutgefäße ein Stützgewebe: Tragende und schützende Funktion, Lange Röhrenknochen, Schädelknochen Formgebend Z.B. Ohrknorpel Zellen des Bindegewebes Ortsständige Zellen: - Fibroblasten (hohe Synthese) und Fibrozyten (ruhende Zelle) - Gestreckter Zellleib spindelförmiger Kern, lange Ausläufer Spezifische Aufgaben: Stütze, Abwehr Ernährung Mobile Zellen: Leukozyten -Makrophagen (Histiozyten), Plasmazellen, Mastzellen Abwehrfunktion Histiocyten/ Makrophagen: Rundliche gelappte Zellen, Bohnenförmiger Kern Kommen in der Nähe von Blutgefäßen vor Mastzellen: Liegen im lockeren Bindegewebe ebenfalls in der Nähe der Blutgefäße Besitzen Zahlreiche Granula Plasmazellen: -Exzentrisch gelagerter Kern -große runde vieleckige Zelle -in Zellkernnähe liegen oft helle Cytoplasmazone= Zellhof 10 Extrazellulärmatrix des Bindegewebes Besteht aus Fasern und Grundsubstanz Kollagenfasern Bündel aus Fibrillen Gewährt hohe Zugfestigkeit in Sehnen, Bändern, Gelenkkapseln, Organkapseln sowie Knorpel und Knochen Nicht bzw. nur begrenzt dehnbar Löslich in kochendem Wasser: Kollagen heißt „Leimgebend“ Kollagenmolekül=Protein aus 3 Polypeptitketten Häufigster Typ= Typ 1 Ca 30% der Proteingesamtmasse Bestandteil der Binde und Stützgewebe der Haut Elastische Fasern Zugelastisch und reversibel dehnbar Elastizität nimmt im Alter ab Verzweigt Können netzte bilden Unlöslich in kaltem Wasser, Säuren und Basen Löslich in warmen Laugen Überwiegend in Dehnungsbeanspruchten Organen: Gallenblase, Aorta, Große Arterien, Lunge Elastische Fasern: Elastin Faserprotein aus Polypeptid- Untereinheit Ist ein Proteinnetzwerk und besteht aus vernetzten Tropoelastin Lässt sich in Elastika van Gieson darstellen Retikuläre Fasern Aufbau: Dünne Bündel aus Kollagen- Fibrillen Typ 3 die zu kräftigen Kollagenfasern reifen Können In Netzen angeordnet Eigenschaft: Weisen sowohl eine gewisse Zugfestigkeit als auch Zugelastizität durch Netzstruktur auf Vorkommen: Im Retikulären Bindegewebe In Grund oder Basalmembran Als Umhüllung von Leber, Drüsen, Muskel, und Fettzellen Färbeverhalten: Kann nicht in Standardfärbungen dargestellt werden Alternative Darstellung: Versilberung Leichte Schwärzung mit Silbersalzen Grundsubstanz Lange Zuckerketten Vielfach negativ geladene Moleküle Können Wasser binden Zb. Hyaluronsäure 11 Bindegewebstypen Embryonales/ Gallertartiges Bindegewebe Nabelschnur die Fötusse: Wharton´sche Sulzeinozytose Mit gallertiger Zwischensubstanz gefüllt, die reich an Hialoron und Wasser ist Einzige kollagene Faser Relativ zellarm Funktion: kaum Komprimierbares, flexibles Führungskabel für Gefäße Retikuläres Bindegewebe Vorkommen: Grundgerüst für lymphoretikuläre Organe: Milz, Lymphknoten, Knochenmark Mukosa- assoziiertes Lymphatisches Gewebe zB. Lamina Propria in der Darmschleimhaut Aufbau: Interzellulär Matrix Vergleichsweise große Zahl an freien Zellen (Retikulum Zellen) Festigkeit durch Retikulumfasern, die den Zellen außen aufliegen Funktion: Festigung Phagozytose und Pinozytose Retikulumzellen Fresszellen Man unterscheidet Ortsständige Fibroblastische Retikulumzellen: Fibrozyten Mobile Histoyztäre Retikulumzellen: Makrophagen Dentrische Retikulumzellen: bestimmte Form antigenpresentierender Zellen 12 Fettgewebe Entsteht aus retikulärem Bindegewebe Aufbau: Enthält fettbildene Zellen (Adipocyten/Lipoblasten) Siegelringzellen Riesige Fettvakuolen (nicht membranumgeben), die den Kern und das Zytoplasma verdrängen Schmaler Zytoplasmasaum Randständiger Kern Keine Intrazellulärmatrix aber jede Fettzelle ist von einem feinen Netz aus Retikulinfasern umhüllt Fett besteht aus: Neutralfetten, freien Fettsäuren, Lipoide, Lipochrome (fettlösliche Farbstoffe) Je nach Lipochromgehalt unterscheidet man weißes und braunes Fettgewebe Weißes Fettgewebe Zusammensetzung: Neutralfett wenig Lipochrome große Vakuole in der Zelle= univakuläre Zelle Vorkommen: Einzelne Fettzellen überall um Interstitium Eigentliches Fettgewebe: Adipositas-Pakete, die durch Bindegewebssepten zu Läppchen strukturiert sind Zb. Unterbauch, Bauchfell Funktion: Speicherfett, Isolierung Braunes Fett Zusammensetzung: Hoher Lipochromgehalt durch viele Mitochondrien Fett wird zahlreichen kleinen Vakuolen abgelagert= plurivakuoläres Fettgewebe Vorkommen: Bei Neugeborenen Achselhöhle, Nackenfettspeicher, Nierenfettkapsel Funktion: Wärmeentwicklung durch Fettverbrennung Polster Erkennung im Präparat: Fett wird bei der Hitzefixierung herausgelöst Übrig bleiben die Bindegewebsstrukturen 13 Bindegewebsarten Lockeres Bindegewebe Vorkommen: Bindegewebiges Stützgerüst der Organe (Stoma) Füllgewebe zwischen den Organen, Gefäßen und Nerven Lamina Propria unter der Epithelschicht aller Schleimhäute Fasern: Erhält Bündel kollagener Fasern, die das Gewebe in verschiedene Richtungen durchziehen: ermöglicht Verschiebbarkeit der Gewebeelemente Durch elastische Fasern, die sich zwischen den kollagenen Bündeln finden, kann immer wieder die Ausgangslage nach einer Dehnung oder Verschiebung eingenommen werden Fibrozyten: Spindelförmig, liegen ganz vereinzelt zwischen den Fasern Kern ist oval bis nierenförmig Wird ein Körperteil verletzt so können Fibrozyten aus dem Gewebsverband heraustreten und die Wundfläche überzeihen Sie bilden Narben Probleme der Narbenbildung: Schrumpfen des Gewebes, weil die in der Wunde neugebildeten Fasern durch Wasserentzug schrumpfen Neubildung von Gewebe über die Wundränder hinaus (Keloidbildung) Erkennung im Präparat: Es besteht aus sich Kreuzenden Fasern, in der gelegentliche Verzweigungen erkennbar sind. Zellkerne sind selten Straffes kollagenes Bindegewebe Faseranteil überwiegt Zellanteil Überwiegend kollagene Fasern in starken Bündeln Verschiedene Laufrichtungen erkennbar Geflechtartig parallel Wenig spalträume Wenige Fibrozyten, selten freie Zellen Vorkommen: Gewebe mit hoher Druck- oder Zugbelastung, die aber dennoch nachgeben müssen Lederhaut, Augapfel, harte Hirnhaut Bänder, Nervenhülle, Organkapseln Erkennung im Histopräperat: Dicke homogen erscheinende längs- und querverlaufene Bündel Von den Fibrozyten sind nur die abgeflachten Kerne erkennbar Elastisches Bindegewebe Überwiegend elastische Faser-Anteile Neben Elastin kommen auch kollagene Fasern vor Vorkommen: Aorta, Große Arterien, Gallenblase, Lunge, Unterhaut Erkennung im Histopräperat: Nicht immer sichtbar 14 Muskulatur Zellverbände zur Kontraktion Myofilamente aus= Aktin und Motorprotein Myosin Quergestreifte Muskulatur Skelettmuskulatur Aufbau: Bindegewebe der Muskeln - Faszie: Straffes Bindegewebe um den Muskel - Epimysium: Lockeres Bindegewebe, dass den Muskel umhüllt - Perimysium: Vom Epimysium einstrahlendes Bindegewebe mit Gefäßen und Nerven Unterteilt Muskel in gröbere Sekundarbündel (Faszikel) und Primärfaserbündel (Faszikel) Verbindung mit Sehnen Endomysium: Bindegewebe im Primärbündel Umgibt jede einzelne Muskelfaser Wichtig für die Reisfestigkeit der Muskeln Beherbergt die Gefäße für Mikrozirkulation Muskelfaser: Muskelzelle Zellindividuum der Skelettmuskulatur Lange vielkernige Zellelementen, die durch Fusion vieler einkerniger Zellen (Myoblasten) Myofibrille: Bau und Funktionseinheit der Muskelfaser, zusammengesetzt aus Myofilamenten Myofilament: Filamente aus Aktin- und Myosin Molekülen 15 Myofibrillen Funktionseinheit des Zytoskeletts: Myofibrillen Zwischen Myofibrillen liegen Zellorganen Feinbau Myofibrillen bestehen aus Myofilamenten Dünne Aktinfilamente 7nm I-Bande Dicke Myosinfilamente 15nm A-Bande Verknüpfung der Aktinfilamente benachbarter Sarkomere im Bereich der Z-Line Regelmäßige abwechselnde Anordnung der Filamente ist verantwortlich für das Querstreifenmuster Satellitenzellen Ruhende Myoblasten und Stammzellen Zellvorrat aus den reifen Muskelfasern bei Bedarf zusätzliche Kerne erhalten: Bedarf an zusätzlichen Kernen besteht bei Vergrößerung der Muskelfaser Liegen der reifen Muskelfaser im Basalmembranschlauch eng an Einige Tochterzellen fusionieren mit der Muskelfaser 16 Herzmuskulatur Organisation des kontraktilen Apparates wie in der Skelettmuskulatur Unterschiede zum Skelettmuskulatur: Kardiomyozyten ein bis Zweikernig Zellkerne Myofibrillen freien Hof gelegen In Reihen zwischen Myofibrillen liegen zahlreiche Mitochondrien Muskelzellen bilden durch End-zu-End- Kontakte lange Ketten Kardiomyozten sind postmitotisch Abgestorbene Herzmuskulatur bildet Narben Glatte Muskulatur Dünne Muskelzellen Keine Anordnung der Myofilamente zu Sarkomeren Innervation durch vegetatives Nervensystem Vorkommen: Wände von Hohlorganen, deren Weite regulierbar ist - Blutgefäße - Verdauungskanal - Urogenitaltrakt - Atemwege Glatte Muskelzelle - Dünn, spindelförmig - Länglicher zentraler Kern - Jede Zelle von Basalmembran umgeben - Anordnung je Organ Unterschiedlich 17 Nerven Nur Theorie Spezialisiertes Gewebe aus Nervenzellen (Neuronen) und Ausläufern Axone, Dendriten) und Gliazellen Gliazellen = Bindegewebe des Nervensystems Funktion: Informationsübertragung via Elektrochemie 18 2.Praktikum Verdauungssystem Mundhöhle Zunge - Zungenkörper: - quergestreifter Muskulatur - durch V-förmigen Sulcus terminalis Rachen unterteilt von - Zungenunterfläche: mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel - Zungenoberfläche: mehrschichtig verhorntes Plattenepithel Papillen: liegen vor dem Sulcus aus Epithelüberzug und L. propria - Papillae filiformes: - auf gesamter Zungenoberfläche - Tastsinn - Papillae fungiformes: - Zungenspitze/rücken - Geschmacksknospen, Thermo/Mechanorezeptoren - Papillae foliatae: - am hinteren Seitenrand - Geschmacksknospen - Papillae vallatae: - parallel zum Sulcus verlaufend - Geschmacksknospen - seröse Spüldrüsen (Ebner-Halbmond) 19 Allgemeiner Aufbau Magen-Darm-Trakt 1. Mukosa: a.) Lamina epithelialis: - einschichtiges Zylinderepithel (außer im Ösi und Analkanal) b.) L. propria: - zellreiches BG mit retikulären Fasern (Blutgefäße, Nerven, Abwehrzellen) c.) L. muscularis mucosae: - NUR im Magen-Darm-Trakt Differentialdiagnostisch - Schicht glatter Muskelzellen (Motalität) 2. Submukosa: - lockeres, kollagenes BG (Blut- Lymphgefäße) - Plexus submucosus (Meißner-Plexus) = Nervengeflecht - Verschiebeschicht 3. Muscularis: - glatte Muskulatur - innere Ring und äußere Längsmuskulatur - dazwischen Plexus myentericus (Auerbach-Plexus) 4a. Serosa: - entspricht Peritoneum viscerale - einschichtiges Plattenepithel 4b. Adventitia: - aus lockerem, kollagenen BG 20 Oesophagus Wandaufbau entspricht allg. Bauprinzip mit Ausnahmen 1. Mukosa: - L. epithelialis: - mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel - papillär mit L. propria verzahnt - L. muscularis mucosae: - auffällig dick 2. Submukosa: - Glandulae oesophagae (muköse Drüsen) - Venengeflecht 3. Muskularis: - oberes 1/3 = Skelettmuskulatur - mittleres 1/3 = Skelett- + glatte Muskulatur - unteres 1/3 = glatte Muskulatur schräg verlaufende Muskelfaserbündel (Ring- und Längsmuskulatur schwer erkennbar) 4a. Adventita: - im thorakalen Abschnitt, weil da noch kein Bauchfell 4b. Serosa: - im Par abdominales 21 Magen Gliederung: Kardia (Eingang) Fundus (Magenkuppel) Korpus (Körper) Pylorus (Übergang zum Dünndarm) Funktion: Speicherung, mechan. + chem. Aufbereitung des Chymus, Sekretion des Magensaftes 1. Mukosa: - schleimproduzierendes Oberflächenepithel - tubulöse Magendrüsen (Magensaft, Hormone, Intrinsic-Factor) 1. Mukosa und 2. Submukosa: - in Längsfalten aufgeworfen = Plicae gastricae (wie Akkordeon) - Area gastricae = Oberflächenrelief in Form von Magenfeldern - Foveolae gastricae = Mündung der Magengrübchen, von hier ziehen tubulöse Magendrüsen (Gll. Gastricae propriae) in die L. propria bis zur L. muscularis mucosae 3. Muscularis: - Firbrae oblique = schräg zur Ringmuskulatur verlaufende, zusätzliche Muskelzellage - am Pylorus ist Ringmuskulatur zu einem Schließmuskel (M. sphinkter pylori) verdickt Drüsen in Cardia - nur eine differenzierte muköse Drüsenzelle Schleimbarriere zw. saurem Magenmilieu u. Ösi zum Schutz Drüsenzellen in Corpus u. Fundus - Nebenzellen*: - im oberen Drüsenschlauch - produzieren Muzine (Schleimteppich) - schmal u. blass - Parietalzellen/Belegzellen*: - im oberen/ mittleren Region - bilden HCL + Intrinsic-Factor - groß u. azidophil bzw. eosinophil - Hauptzellen*: - in unserer Region - sezernieren Pepsinogen * exokrine Drüsenzellen - basophil - Stammzellen: - im oberen Drüsenhals Erneuerung Drüsenzellen und Besonderheiten im Pylorus - zur - nur ein Typ muköser Drüsen (kubisch – niedrig prismatisch) - G-Zelle*: - produziert Gastrin (Hormon) Stimulation der Belegzellen - D-Zelle*: - sezernieren Somatostatin - EC-Zelle*: - sezernieren Serotonin * endokrine Drüsenzellen - Foveolae sind tiefer - L. propria kann einzelne Lymphfollikel enthalten - Verdickung der inneren Ringmuskelschicht Schließmuskel der Speisebrei-Übertritt ins Duodenum reguliert 22 Dünndarm (Intestinum tenue) Gliederung: Duodenum, Jejunum, Ileum Funktion: Nährstoffverdauung und -Resorption Besonderheiten 1. Falten* (Plicae circulares = Kerckringfalten) gebildet durch Mukosa + Submukosa 2. Zotten* (Villi): - Erhebungen der Mukosa (L. propria) - mit einschichtigem Zylinderepitel ausgekleidet aus L. epithelialis + L. propria zsm gesetzt 3. Mikrovilli*: in L. epithelialis * Oberflächenvergrößerung (bessere Nährstoffaufnahme) 4. Krypten: - Einsenkungen der Mukosa bis zur L. muscularis mucosae - mit einschichtigem Zylinderepithel gekleidet u. mit selbem Epithel der Zotten verbunden - dienen dem Zellnachschub-/Ersatz in Dünndarm gibt’s also Ausstülpungen (Zotten) und Einsenkungen (Krypten) Dünndarmepithel Becherzellen: - erstmals im Dünndarm - zwischen den Enterozyten - Schleimproduzierend Paneth-Zellen: - liegen am Grund der tiefen Lieberkühn-Krypten - enthalten eosinophile Sekretgranula - für Immunabwehr, merokrine Drüsen Regionale Besonderheiten - Duodenum: - höchsten/dichtesten Kerckringfalten - Falten u. Zotten nehmen an Anzahl und Höhe Richtung Jejunum/Ileum ab - Krypten werden Richtung Ileum tiefer - Brunner-Drüsen: - tubulo-alveoläre muköse Drüsen in Submukosa - bilden alk. Sekret neutralisiert Magensaft - Jejunum: - Kerckringfalten am deutlichsten ausgeprägt - Ileum: - wenige/niedrige Kerckringfalten - Peyer-Plaques = Ansammlungen von Lymphfollikeln in L. propria 23 Dickdarm (Intestinum crassum) Gliederung: - Zäkum (Blinddarm) mit Appendix - Kolon, Rektum, Analkanal Funktion: Weiterleitung des eingedickten Darminhaltes, Resorption von NaCl und H2O Besonderheiten - zirkuläre Falten (Plicae semilunares) durch Kontraktion der Muscularis! keine echten Kerckringfalten wie Akkordeon - Krypten (Zellerneuerung) dichter und tiefer bis zur Muscularis ziehend - zahlreiche Becherzellen! - auch Mikrovilli - keine Panethzellen - keine Zotten im Dickdarm also nur Einsenkungen (Krypten) - Tänien: - Längsmuskulatur in Muscularis ist in 3 Bändern ausgebildet - Ringmuskulatur ist gleichmäßig Lücken in Muscularis Kriterium für Dickdarm! 24 Appendix Funktion: lymphatisch aber trotzdem 4 Schichten-Bau (Zäkumanhang) Besonderheit - in L. propria viele Lymphfollikel u. parafollikuläres Gewebe - Domepithel = durch Lymphfollikel verdrängte Krypten - Becherzellen, Mikrovilli, M-Zellen - im Lumen häufig Speisreste - keine Tänien Verdauungssystem Drüsen Leber - größte Drüse (Dr.Miething will Exokrine Drüse hören!) - Exokrine Sekretion Galleflüssigkeit - Endokrine Sekretion Serumproteine, Gerinnungsfaktoren, Lipoprotein.) Funktion: - Speicherung von Glykogen und zur Entgiftung - Aufrechterhaltung des Stoffwechselgleichgewicht - Galleproduktion Aufbau - Glisson-Kapsel: - dünn und feste Kapsel (von Peritonealepithel umgeben) - Ausläufer der Kapsel ziehen ins Organinnere (BG-Straßen) und bilden Portalfelder - verschiedene Möglichkeiten der Baueinheiten: 1. nach Zentralvenenläppchen (typ. Aufbau mit Zentralvene) 2. nach Leberazinus (von 2 Zentralvenen + Trias begrenzt) 3. nach Portalvenenläppchen (3 Zentralvenen) Leberläppchen bzw. Zentralvenenläppchen: - Struktureinheiten des Lebergewebes (6-Eck) - radiär angeordnete Hepatozyten: - polare bau- und funktionsweise - Gallepol und Blutpol, Galleproduzent - zentraler Zellkern (evtl. diploid, Tetrapodie) - Sinusoide Hohlraum bzw. Blutgefäß aus diskontinuierlichem Endothel (lückenhaft) verlaufen parallel/abwechselnd zu den Hepatozyten leiten Blut von Peripherie in die Zentralvene 25 - Sinusoidwand: - Sinusoidendothel: - flache Endothezellen - Kupferzellen: - leberspezifische Makrophagen (Phagozytose + Eryabbau) - liegen auf Endothel - Ito (Stern)-Zellen: - haben Vit. A haltige Lipidtropfen - liegen im Disse-Raum (Raum zw. Sinusoid & Hepatozyt mit Ito-Z., Mikrovill u. Kollagen Typ III) - können kollagene Fasern (BG) herstellen - Glisson`sche Trias: 1. Vena interlobularis (Ast der V. portae): - großes Lumen, flaches Epithel (im Periportalfeld 2. Arteria interlobularis (Ast der A. hepatica): - enges Lumen, flaches Epithel /BG-Zone) - mit glatter Muskulatur Mischblut aus 1.+ 2. Zentralvene 3. Ductus biliferi interllobulares (Gallengang): - kubisches Epithel Galle fließt entgegengesetzt aus Leber Ductus hepaticus communis Gefäßversorgung 1. Sauerstoffversorgend Aorta Leberarterie (A. hepatica) → segmentale Arterien → interlobuläre Arterien (im Portalkanal) terminale Arteriolen (zirkulär ums Läppchen) → Sinusoide → Zentralvene (V. centralis) → Sammelvene (zw. den Läppchen verlaufend) → Lebervene (V. hepatica) → untere Hohlvene 2. Nährstoffversorgend/ O2-arm Kapillarbett MagenDarmTrakt/ Milz /Pankreas (venös) → Pfortader (V. portae) → segmentale Vene interlobuläre Vene (im Portalkanal) → terminale Venole (zirkulär ums Läppchen) → Sinusoide → Zentralvene (V. centralis) → Sammelvene (zw. den Läppchen verlaufen) → Lebervene (V. hepatica) → untere Hohlvene - zuführende Blutgefäße: - A. hepatica (Leberarterie) = Vas privatum - V. portae (Pfortader aus MDT, Milz, Pankreas) = Vas publicum - abführende Blutgefäß: - V. hepatica 26 Gallenblase Funktion: - Speicherorgan für Galle 1. 2. 3. 4. 5. Subserosa /Adventitia Tunica muscularis Rokitansky-Aschoff-Krypten Zotten der Tunica mucosa Lumen der Gallenblase Aufbau: - nur 3 Schichten Bau 1. Mukosa: - L. epithelialis: - einschichtig hochprismatisch mit Mikrovilli - keine Becherzellen - dicke L. propria - keine L. muscularis mucosae und keine Submukosa 2. Muscularis: - glatte scherengitterartige Muskelzellen 3a. Tuncia serosa: - Bauchwandbegrenzung 3b. Tunica adventitia: - bindegewebige Leberkapsel Besonderheit Rokitansky-Aschoff-Krypten: - zur Oberflächenvergrößerung (besserer Stoffaustausch) - zwei Krypten verlaufen zsm und bilden einen Raum Gallefluss Hepatozyt produziert Galle Gallekanälchen (Canaliculli birferi) Richtung Läppchenperipherie → Hering-Kanälchen (Ductuli biliferi) Gallengang in Periportalfeld (Ductus biliferi interlobulares) intrahepatische Lebergänge = Ductus hepaticus communis dx/sn D. hepaticus communis → D. cysticus (führt zur Gallenblase) - Glandula parotis = Ohrspeicheldrüse - Glandula submandibularis = Unterkieferspeicheldrüse - Glandula sublingualis = Unterzungenspeicheldrüse → D. choledochus → Papilla duodeni major 27 Große Speicheldrüsen des Kopfes (Glandulae) Parenchym: - Gliederung in Läppchen (Lobuli) durch BG-Septen mit Blutgefäßen, Ausführungsgängen, Nervenfasern darin Endstückvarianten exokriner Drüsen: tubulös: - Sekret ist mukös (zähflüssig, mucinreich) - schlauchförmig u. Lumen sichtbar azinös: - Sekret ist serös (dünnflüssig, proteinreich) - beerenförmig u. Lumen eng alveolär: - bläschenförmig u. Lumen weit Also gliedern sich Endstücke in muköse Tubuli oder seröse Azini! seröse (Azini) Endstücke: - dunkel - Sekretgranula im apikalen Cytoplasma - Lumen eng u. schwer erkennbar muköse (Tubuli) Endstücke: - blass - wabiges Cytoplasma - platter-basal-ständiger Zellkern Mischformen seromuköse Endstücke: - überwiegend seröses Sekret (tubuloazinös) Erstere überwiegt bei mukoseröse Endstücke: - überwiegend muköses Sekret seromukös oder mukoserös Seröse v. Ebner Halbmond = den mukösen Endstücken sitzen seröse Zellen kappenartig auf Gangsystem Schaltstücke: - nur intralobulär End- und Schaltstücke sind von - einschichtig flach-kubisches Epithel Myoepithelzellen umgeben - verhindern Rückfluss Streifenstück: - überwiegend intralobulär - einschichtig eosinophiles Zylinderepithel Ausführungsgänge: - interlobulär - ein bis mehrreihig prismatisch mit einzelnen Becherzellen - weitlumig u. von BG-Hülle umgeben Hauptausführungsgang: - zweischichtig kubisch - Regeneration von Drüsengewebe 28 Glandula parotis: - rein serös - häufig Fettzellen im Parenchym - viele Anschnitte von Schalt- und Streifenstücken Glandula submandibularis: - seromuköse Drüse - selten Halbmonde (weil muköse weniger) - viele Streifenstücke Glandulae sublingualis: - mukoseröse Drüse - häufiger Halbmonde (weil muköse Endstücke überwiegen) - wenige Streifenstücke 29 Pankreas (Bauchspeicheldrüse) Einteilung: Caput, Corpus, Cauda Funktion: endokriner Drüsenanteil: - Kohlenhydrat-, Fett-, u. Proteinstoffwechsel zB. Insulin exokriner Drüsenanteil: - alk. Flüssigkeit - Pankreassaft mit 20 Verdauungsenzymen Aufbau - dünne BG-Kapsel gliedert Parenchym in Lappen u. Läppchen (Lobuli) - in Septen verlaufen Ausführungsgänge, Blut- u. Lymphgefäße Exokriner Anteil - rein seröse azinöse Drüsenendstücke (proteinsezernierend) - Lobuli aus verzweigten Azinus-Komplexen, die von Schaltstücken drainiert werden - Zentroazinäre Zelle: - in den Azinus eingestülpte Anfangssegmente eines Schaltstücks - flache Epithelzellen mit hellem Cytoplasma - mit sekretorischen Zellen verknüpft Gangsystem: - keine Streifenstücke und keine Myoepithelzellen! → mehrere Schaltstücke vereinigen sich zu intralobulären Ausführungsgängen → dann in einen interlobulären Ausführungsgang → Ableitung des Pankreassekret über Hauptausführungsgang (Ductus pancreaticus) ins Duodenum - Schaltstücke + intralobuläre Ausführungsgang = flach-kubisches Epithel Ausführungsgang = kubisch-zylindrisches Epithel - interlobuläre Endokriner Anteil Langerhans` Inseln: - helle scharf begrenzte, kleine Zellansammlungen aus endokrinen Zellen - ca. 1 Mio, überwiegend in Cauda - von vielen Kapillaren durchzogen (denn Hormone müssen ins Blut) Endokrine Zelltypen: - A-Zellen: - 20%, Glukagon - B-Zellen: - 70%, Insulin → bei Funktionsausfall der B Zellen = Diabetes mellitus - 5%, Somatostatin - PP-Zellen: - 25%, Pankreatisches Polypeptid - E-Zellen: - 1%, Ghrelin - D-Zellen: 30 Haut Felderhaut: - Haare, Schweiß- und Talgdrüsen exokrinen Drüsen - bedeckt 96% Leistenhaut: - an Palmar- u. Plantarflächen 4%, - keine Haare/Talgdrüsen aber Schweißdrüsen - zusätzliche Schicht S. lucidum (Übergangszellstadien) Funktion: - Schutz - Temperaturregulation - Sinneswahrnehmung - keine Muskulatur (außer M. arector pilli = Gänsehaut), nur BG 1. Kutis: - aus Epidermis und Dermis (papillenartig verzahnt) 1a. Epidermis: - mehrschichtig verhorntes Plattenepithel - enthält Melanozyten Pigmentbildend - Merkelzellen + Langerhans-Zellen IS - aus 4 bzw. 5 Schichten I.) Stratum basale: - kubische Keratinozyten - teilungsfähige Stammzellen II.) S. spinosum: - Stachelzellschicht - polygonale Zellen III.)S. granulosum: - Zellen mit Keratohyalingranula IV.) S. lucidum: - nur in Leistenhaut! - enthält Übergangszellstadien V.) S. corneum: - äußere Barriere - Zellen nur aus Keratin bestehend 1b. Dermis: - Hautdrüsen + Haarfollikel da eingelagert - aus papillärer und retikulärer Dermis I.) Papilläre Dermis: - lockeres, coll. BG mit Abwerzellen/Blutkapillare - elast. Fasern + Fasern aus Typ I+III - Nerven für Schmerz- u. Juckempfindungen II.) Retikuläre Dermis: - straffes, geflechtartiges BG aus Typ I - elast. Fasern - für mech. Widerstandsfähigkeit 2. Subkutis: - Verbindungsschicht zw. Kutis und tiefere Schichten (Periost, Faszie) - locker, coll. BG Talgdrüsen: - öliges Sekret aus zerfallenen Talgdrüsenzellen (Sebozyten) + Lipiden - holokrine Sektretion - Endstück ein in Dermis liegender gelappter Ballen aus Epithelzellen Schweißdrüsen: - beide Typen aus langem unverzweigten Schlauch Endstück stark aufgeknäuelt 1.) Ekkrine Schweißdrüsen: - Thermoregulation Schweiß entzieht Wärme 2.) Apokrine “: - Duftdrüsen → Aktivität ab Pubertät 31 Harnorgane Niere Funktion: - produziert primären Urin aus Filtration des Blutes - Kontrolle des Wasser-/Salz-/ u. Säure-Basenhaushalts - Filtern von Flüssigkeit, Blutdruck, Tag-Nacht - Bildung v. Hormonen: - EPO für Erywachstum - Vit. D Hormon für Ca-Haushalt Aufbau - doppelte Kapsel I. Capsula fibrosa (Fett) II. Capsula subfibrosa (derbe, coll. BG) - 6 bis 8 Nierenlappen (Lobuli renales) in Rinde und Mark eingeteilt - Markpyramide ragt mit Spitze (Papille) in den Kelch des Nierenbeckens - in Papillen (D. papillares) münden die Nierenkanälchen - Bau- und Funktionseinheit = Nephron: - aus Nierenkörperchen + Tubulssystem - Tubulussystem mündet in ein Sammelrohr und mehrere davon münden in den D. papillares 1. Nierenkörperchen (Malphigi -Körperchen) Boman -Kapsel mit innerem + äußerem Blatt und Podozyten (nicht mehr teilungsfähig) Glomerulus (Kapillarknäuel) Mesangium (spez. Gewebestruktur , Mesangiumzellen v. Macula densa gebildet) 2. Nierentubulus Proximaler Tubulus aus Pars convoluta + Pars recta Intermediärtubulus aus Pars descendens + P. ascendens Distaler Tubulus aus Pars recta + Pars convoluta Teilprozess: Umwandlung von Primärharn in Endharn durch Rückresorption von Stoffen/H2O - - Teilprozess der Harnbildung: Blut-Hirn-Schranke (Ultrafiltration) → aus fenestriertem Endothel der Kapillaren des Glomerulus → aus glomerulären Basallamina v. Endothel und Podozyten → aus Podozyten mit Schlitzmembran Proximaler T.: - kubisch bis niedrigprismatisch Mikrovilli, Lysosome, Mitochondrien Intermediär T.: - entspricht Henle-Schleife flaches Epithel Distaler T.: - einschichtig variabel kubisch wasserdichte Tight-Junctions Sammelrohr: - verlaufen parallel in den Markstrahlen Richtung Nierenmark und Nierenpapille (Nierenbecken) - mehrere Vebindungstubulus bilden den Ductus papillares - einschichtig kubisches Epithel - zwei Zelltypen: 1. Schaltzellen: - dienen dem Säure-Base-Haushalt (wie Parietalzellen) 2. Hauptzellen: - Harnkonzentrierung → Aldosteron aus Nebenniere bewirkt Rückresorption von Na+ und Ausscheidung v. Ka+ in Sammelrohr - für Blutdruckanpassung 32 ADH -Wirkung: - Einbau von Aquaporinen → ADH/Vasopressin aus Hypothalamus fördert H2O-Rückresorption in Sammelrohr – Körper verliert weniger H2O = ermöglicht nachts Durchschlafen ohne Pipi → Vasopressin wirkt auf Muskulatur d. Arteriolen = Blutdruckanstieg H2O diffundiert passiv ins Interstitium 33 34 Nebenniere (Glandulae suprarenales) Aufbau - paariges Organ - Kapsel aus coll. BG mit einziehenden Septen - Einteilung in Rinde (bildet Steroidhormone) und Mark (bildet Katecholamine =chromaffine Zellen -> Adrenalin/Noradrenalin) Rinde: 1. Zona glomerulosa: - „Knäuel“ - bilden Mineralcorticoide (Aldosteron) Wasserhaushaltregulation 2. Zona fasciculata: - „Strang“ - bilden Glukokortikoide zB. Cortisol → Gluconeogenese (steigert Gluconeogenese, entzündungshemmend) Salt, Sugar, Sex Mineralwasser mit Zucker ist sexy 3. Zona reticularis: - „Netz“ - bilden Androgene (Umwandlung in Testosteron oder Östrogen in Geschlechtsorgane) Sexualhormone Mark: - bildet Katecholamine (Adrenalin/Noradrenalin) - aus fortsatzlosen symphatischen Neuronen - Besonderheit = Drosselvene Hormon-Ausschüttung von Rinde + Mark durch ACTH (Hypophysenhormon) gesteuert! Blutgefäßverlauf: - Sinusoide Kapillare ziehen radiär durch die Rinde und setzen sich in Sinusoide des Markes fort 35 Disseminierte endokrine Zellen = Einzelzellen oder kleine Gruppen verstreuter (disseminierter) endokriner Zellen die zwischen den organtypischen Epithelzellen sitzen (also nicht organbildende endokrine Zellen) Vorkommen: MagenDarmTrakt, Respirationstrakt, Urogenitaltrakt Funktion: sezernieren Monoamine (Serotonin, Histamin) und versch. Peptidhormone Endokrin: Drüsen mit innerer Sekretion Exokrin: Drüsensekretabgabe nach außen Parakrin: Abgabe der Hormone wirkt direkt auf die Zellen in der Umgebung Autokrin: Abgegebenes Sekret wirkt auf die absondere Zelle selbst - größerer Knäuel Juxtaglomerulärer Apparat: - liegt zw. Gefäßpol des Nierenkörperchens u. der Pars recta des distalen Tubulus - besteht aus: - Macula densa - Extraglomeruläre Mesangiumz. - reguläre Muskelzellen und Juxtaglomeruläre Zellen (Renin Sekretion) 36 Harnleiter (Ureter) und Harnblase Urothel: - Übergangsepithel der Harnwege - zieht sich von Mukosa der Nierenbecken bis zur proximalen Urethra - mehrreihig-mehrschichtig - drei Schichten: 1. Stratum basale 2. Stratum intermedium 3. Stratum superficiale - unteren Zellen → iso-hochprismatisch - obere Zellschicht → von Deckzellen (polyploide Kerne) gebildet, - je nach Füllungsstand flach-hochprismatisch Besonderheit der Deckzellen bei Dehnungsbelastung: In ihrer apikalen Domäne finden sich intrazelluläre Vesikel, die bei Dehnung des Gewebes an die Oberfläche Wandern und mit der Zellmembran fusionieren können . Apikale Zellmembran weist plattenartige Verdichtung auf aus intermediär-Aktinfilamenten. „Crusta“ = bedingen mech. Stabilität des Urothels vor Urin Anpassung des Füllungszustandes Wandschichten: - Tunica mucosa mit Urothel überzogen (bei Harnblase Mukosa dicker) - Tunica muscularis - Tuncia adventitia Harnblase: Ur eter: Ureter vs. Ösophagus - im Ösi kein Urothel, sondern unverhorntes Plattenepithel, - Muscularis mucosae, muköse Drüsen, eindeutige Schichtung der Muskularis 37 3.Praktikum Schilddrüse (Thyroidea) - größte Hormondrüse (zwei endokrine Zellarten): → Triiodthronin (T3) und Thyroxin (T4): - Thyreozyten (Follikelepithelzellen/Schilddrüsenepithelzellen) → Calcitonin: - von C-Zellen produziert Aufbau - aus zwei Lappen bestehend, durch Isthmus verbunden (Schmetterlingsform) - von zwei Kapseln umgeben: 1. Capsula fibrosa = retikuläre Fasern 2. Capsula subfibrosa = lockerem, kollagenem BG → Septen Läppchenstruktur - Läppchen aus mehreren Follikeln = Funktionseinheit der Schilddrüse (kugelige Gebilde) einschichtig meist kubischen Drüsenepithel (Funktionszustand-abhängig) mit Kolloid gefüllt Thyroidea-stimulierendes von fenestrierten Blutkapillaren umgeben Hormon/TSH aus der - Follikelepithelzellen: - werden von TSH gesteuert/reguliert bilden T3 + T4 (Speicherung im Follikellumen) - C-Zellen: - parafollikuläre Zellen (um Follikel in Septen) - kein Kontakt zum Follikellumen - bilden Polypetidhormon Cacitonin fördert Calciumeinbau in Knochen, Antagonist zu Parathormon senkt bei Hyperkalzämie die Ca-Konz. im Blut durch Hemmung der Osteoklasten Blutgefäße: - Arteria threoidea superior (oberer Polgefäß) - Arteria thyreoidea inferior (unterer Polgefäß) 38 Atemorgane Äußere Atmung: Atemgaswechsel, der bei der Lungenatmung stattfindet. Innere Atmung: Biochem. Prozess der Zellatmung, bei dem org. Verbindungen zwecks Gewinnung von ATP zu energiearmen Stoffen oxidiert werden. → O2 aus Umgebung aufgenommen → CO2 abgeben → Produkt = Atem Konduktive (luftleitend) Anteile der Atmungsorgane: - Nasenhöhle, Kehlkopf, Trachea, Lunge = Bronchien, Bronchiolen, Bronchioli terminales Respiratorische (gasaustauschende) Anteile der Atmungsorgane: - Bronchioli respiratorii, Alveolen Trachea Cartilaginea trachealis: Stützgerüst aus C-förmigen, nach dorsal offenen hyalinen Knorpelstangen Funktion der Knorpelspangen: - statische Gerüst u. versteift Trachea - verhindert Kollabieren des Lumens während Atembewegung Paries membranaceus: - verbindet Enden der Knorpelspangen - bildet dorsalen Abschluss des Rohres für Kaliberveränderung - Wand aus BG, elast. Fasern und glatter Muskulatur (M. trachealis) Wandaufbau: 1. Innere Schleimhaut = Tunica mucosae: - L. epithelialis: - mehrreihiges hochprismatisches respiratorisches Epithel + Kinozilien (Ausnahme: Bifurkation) - Becherzellen Schleim! -L. propria: - lockeres, coll. BG -seromuköse Drüsen = Glandulae trachealis -sensorische afferente Nervenfasern (Hustenreflex, Dehnungsrezeptoren) 2. Stützapparat = Tunica-fibro-musculo-cartilaginea: - ventrolaterale (vorne-seite) Knorpelspangen - dorsaler (hinten) Musculus trachealis - Paries membranaceus 3. Äußerer Abschluss = Adventitia Schleimfilmtransport: - durch Kinozillien Richtung Rachen, etwa 1000/min schlagend (1cm/min) Wofür kontinuierlicher Transport: - Abtransport von Staub, Bakterien etc. - meist werden die im Schleim gebundenen Fremdstoffe unwillkürlich in den Magen (HCl) hinuntergeschluckt Schutzmechanismus 39 Lunge (Bronchialbaum) Funktion: - Gasaustausch zw. Blut und Luft führt Bronchialbaum und Äste der Lungenarterien/Venen ins Parenchym, dem Ort des Gasaustausches = Alveolen Aufbau: - aus Lappen und Läppchen (Lobuli) - reich an elastischen Fasern - Pleura pulmonalis = äußere Schicht bildet seröse Haut aus BG u. 1. Trachea einschichtigem Epithel (Mesothel) (Serosa mit Subserosa) - Interlobulärsepten von Pleura bilden Läppchen 2. Hauptbronchus Regio respiratoria 3. Lobarbronchus 4. Segmentalbronchus 5. Bronchiolus terminalis 6. Bronchiolus 7 Ductus alveolaris 8.Sacculus alveolaris 9. Azinus respiratorius Abschnitte des Bronchialbaums Luftleitend (konduktiv): - Hauptbronchien (treten in Lunge ein) Lappenbronchien (rechts 3, links 2) Segmentbronchien (jeweils 10) Gasaustausch (respiratorisch: - Bronchioli respiratorii (ca. 0,4mm) - Ductus alveolares - Sacculi alveolares - Alveolen Bronchioli (<1mm) Bronchioli terminalis (teilen sich weiter dichotom) Wandbau Bronchien: 1. Tunica mucosa: - L. epithelialis: - respiratorisches Epithel (Mikrovilli, Kinozilien) - mehrreihig, hochprismatisches Flimmerepithel - Becherzellen! - L. propria: - lockeres, coll. BG mit elast. Fasern - seromuköse Drüsen - BALT 2. Tunica muscularis: - glatte Muskelzellen 2.+ 3. = Tunica fibro-musculo-cartilaginea 3. Hyaline Knorpelspangen 4. Peribronchiales BG 40 Unterschied Bronchien vs. Bronchiolen Bronchus : Bronchiolus: - > 1mm - mehrreihiges hochprismatisch Flimmerepithel - Becherzellen - Knorpelgewebe - seromuköse Drüsen - < 1mm - einschichtig/zweireihiges hochprism. Flimmerepithel - weniger Becherzellen - kein Knorpel, keine Drüsen - sternförmiges Lumen (nicht in vivo, sondern postmortale Folge) - starke Muskelschicht - Keulen-Zellen (glykoproteines Sektret, begrenzt Entzündung) Charakteristika Bronchiolus terminalis vs. Bronchiolus respiratorii: (Übergangszone zw. Atemwegen und Alveolarraum) B. terminalis: B. respiratorii: - gasaustauschender Abschnitt - Wände lückenhaft (durch eingelagerte Alveolen) - einreihig eher kubisches Epithel - Keulenzellen + Pneumozyten Typ II - Ende der luftleitenden Wege - Keulenzellen - Azinus = Lufträume, die von einem B. terminalis abgehen Ductus alveolares: - Vorräume der Alveolen - Eingänge zu den Alveolen („Basalring“, „Türknauf“) durch Ring aus glatten Muskelzellen, kollag. & elast. Fasern verstärkt - kubisch, zilienloses Epithel mit Keulenzellen + Pneumozyten Typ II Alveolen: - Gasaustausch - mit Luft gefüllte Räume (Lungenbläschen) - durch Interalveolarsepten voneinander getrennt - 250 µm Keulenzellen Interalveolarseptum - in B. terminalis, B. respiratorii, D. alveolares - sezernieren Proteine zur Begrenzung von Entzündungsreaktionen - aus Kollagen & elast. Fasern - mit dichtem Kapillarnetz (kontinuierliche Kapillare = geschlossener Bautyp) - Oberfläche mit Alveolarepithel bedeckt: Pneumozyten Typ I/II 41 Pneumozyten Typ I: - großer, dünner Zell Leib - 95% der Alveolar Oberfläche - nicht teilungsfähig - bildet Blut-Luft-Schranke Pneumozyten Typ II: - kubische Zellen - 5% - Ersatz für Typ I bei Verletzung - Produktion von Surfactant = reduziert Kollapsneigung der Alveolen Blut-Luft-Schranke: - dünne Trennschicht zw. luftgefüllten Raum der Alveolen und dem Blut in den Kapillaren der Lunge - Gasaustausch mit Diffusionsprinzip - Schichten: 1. Kapillarendothel 2. gemeinsame Basallamina von Epithel u. Kapillare 3. Alveolarepithel Pneumozyten Typ I Schicht 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Pneumozyt II BM des Alveolarepithels Endothelzelle Pneumozyt I gemeinsame BM BM der Endothelzelle Sacculus alveolaris Schicht aus Phsopholipiden wässeriger Flüssigkeitsfilm Gefäßsystem: - Lunge an beide Gefäßkreisläufe angeschlossen -> zw. beiden Zirkulationen = Verbindungen (Anastosomen) - Kleiner Kreislauf: Vasa publica -> A. pulmonalis (folgen Aufteilung des Bronchialbaums) -> Vv. Pulmonales (verlaufen zuerst in interlobulären & intersegmentalen BG-Straßen, dann in peribronchialem BG) Sauerstoff-Sättigung für den Körper (kommt aus Herz) Nah an Bronchien & Bronchiolen - Großer Kreislauf: Vasa privata -> Rami bronchiales (Aorta) -> Vv. Bronchiales Versorgung des Bronchial- und Gefäßbaumes + Pleura (kommt aus Aorta) - meisten intrapulmonalen Gefäße sind Vasa publica des kl. Kreislaufs Äste der A. pulmonalis und V. pulmonalis 1. Ductus alveolaris; 2. Alveolen; 3. Bronchiolus respiratorius; 4. begleitende Arterie pulmonalis 42 Lymphatische Organe Primär = - Thymus - Knochenmark Reifung der B-/T-Lymphos Sekundär: - Lymphknoten - Milz - Mukosa-assozierte lymph. Gewebe (MALT) → Tonsillen des lymph. Rachenrings → Peyer-Plaques des Dünndarms (GALT) → Ag-Kontakt und klonale Vermehrung der Lymphos Funktion: - Immunabwehr - Regulation von Flüssigkeit im Gewebe - Transport von Fetten Unspezifische Abwehr: erste Schutzschild des Körpers verhindert Eindringen Säureschutzmantel der Haut, Magensäure, - Spezifische Abwehr: - spezielle Immunantwort auf Eindringling - T-Lymphos erkennen Ag auf Ag-präsentierenden Zellen (Monozyten, Makros, B-Zellen) - B-Lymphos oder Plasmazellen Ak - Gedächtniszellen-Bildung Sekrete Fresszellen wie Makrophagen & Granulos - Histologischer Aufbau: 1. Grundgerüst aus retikulärem BG ( Raum für IS-Zellen: B-/ T-Zellen, Dendritische Zellen, Follikulär Dendritische Zellen) 2. B-Zell-Zone = Lymphfollikel: - Primärfollikel dunkel (reife B-Lymph.) - Sekundärfollikel + Keimzentrum hell (unreife B-Lymph) umgeben von dunklem Lymphozytenmantel 3. T-Zell-Zone = - T-Lymph. & Dendritische Zellen - Hochendotheliale Venolen (HEV) → ermöglicht Lymphos zur Emigration vom Blut ins lymph. Gewebe → besitzt nicht flaches, sondern kubisches Epithel 43 Thymus Funktion: - Ort der T-Lymphozyten Reifung - Primär lymph. Organ Involution/Rückbildung: - im Erwachsenenalter - korreliert mit Anstieg der Geschlechtshormone Pubertät - Ersatz durch weißes Fettgewebe (Rinde am stärksten betroffen) Aufbau Grundgerüst: - epitheliales Grundgerüst mit Thymozyten (Prä-T-Lymphozyten) aus KM (im Gegensatz zu sek. Lymp. Organen --> retikuläres BG) Gliederung: 1. Rinde (Cortex): - überwiegend Thymozyten - peripher dunkle Zone 2. Mark (Medulla): - überwiegend Reifung der T-Lymphos: Durch Kontakt mit Epithelzellen von Rinde Mark Epithelzellen zentral helle Zone Hassall-Körperchen = eosinophile Aggregate aus Epithelzellen (Zwiebeln) nehmen mit Alter an Größe zu Funktion unbekannt Kapsel: - aus straffem, coll. BG - Septen ziehen bis zur Rinden-Mark-Grenze unterteilen Thymus unvollständig in Pseudoläppchen Rotes Knochenmark Funktion: - Ort der B-Lymphos Reifung - Primär lymph. Organ - Ort der Stammzellen und unreifen Vorstufen aller Blutzellen Lage: - in kurzen und platten Knochen → Sternum, Becken, Wirbel & in Epiphysen der Röhrenknochen Baukomponenten: - Grundgerüst aus retikulärem BG - Blutgefäßsystem mit zahlreichen Sinus (dünne, lückenhafte Wand -> ermöglicht Einwanderung von neuen Blutzellen ins Blut) - Gruppen von untersch. weit entwickelten Vorläufer – Blutzellen und Makrophagen - auffallend große und gut erkennbare Einzelzellen sind die Megakaryozyten (Thrombovorläufer) & univakuläre Fettzellen Fettzellen nehmen 20-30% des roten KM ein → fungieren als Platzhalter → bei Bedarf Umwandlung in rotes Mark 44 Lymphknoten Funktion: - Sekundär lymph. Organ - Filterstationen des Lymphgefäßsystems - Zugabe der Lymphe mit Ak Aufbau - Kapsel: - aus collag. + elast. Fasern Ausläufer in den LK bilden radiäre Trabekel - Parenchym: - aus retikulärem BG mit fibroblastischen Retikulum Zellen & Zellen des IS - Gliederung: 1. Rinde (Cortex): - B-Zone - Primärfollikel mit B-Lymphos (reif & naiv) - Sekundärfollikel mit Keimzentrum (B-Differenzierung) + Follikelmantel/Randwall - Makrophagen, FDZ 2. Parakortikalzone (Paracortex): - T-Zone / Übergangszone zw. Rinde u. Mark - T-Lymphos, Dendritische Zellen - Hochendotheliale Venolen 3. Markstränge (Medulla): - Sinus (flache Endothelzellen) = Hohlräume mit Plasmazellen & Makrophagen → Randsinus/Marginalsinus → Radiärsinus/Intermediärsinus (parallel zu Trabekeln) → Marksinus Blutgefäße: treten am Hilum (Pforte) ein und aus Weg der Lymphe: 1. Vasa afferentia (zuführende Lymphgefäße treten an konvexe LK-Seite ein) 2. Randsinus 3. Intermediärsinus 4. Marksinus 5. Vasa efferentia (abführende Lymphgefäße treten an konkave Seite aus) 45 Milz Funktion: - Sekundär lymph. Organ - Filterstation innerhalb des Blutgefäßsystems → Aussonderung alter/veränderter Blutzellen → Zwischenspeicherung des Eisens aus dem Hb → Bekämpfung pathogener Erreger Aufbau Kapsel: - aus collag. BG → BG-Trabekeln mit Trabekelarterien & - Venen ziehen ins Organ Parenchym: 1. Weiße Pulpa → Immunabwehr, prüft auf Ag und Toxine T-Zellen aus Arteriolen wandern in die PALS, B-Zellen streben in die Lymphfollikel. Nach Aufenthalt in weißer Pulpa, Rückkehr über rote Pulpa ins Blut. 1a.) T-Zell-Zone: - Zentralarterie liegt mittig PALS (Periarterielle Lymphozytenscheide) PALS: Manschette aus T-Lymphos u. DZ um eine Zentralarterie (-arteriole). 1b.) B-Zell-Zone: - Zentralarterie liegt seitlich Lymphfollikel bzw. Malpighi-Körperchen Sekundärfollikel: - Keimzentrum (hell) Mantelzone (dunkel) Marginalzone (hell, nur bei Milz und nicht bei LK!) 2. Rote Pulpa → Abbau alter Erys/Thrombos durch Makrophagen Eisen Ferritin Blutkreislauf KM; übriges Eisen Pfortader Leber Galle Darm --> beginnt im Randbereich der Lymphfollikel mit der Perifollikulären Zone 2a.) Pulpastränge: - aus retikulärem BG mit Blut- / Immunzellen - Makros bauen alte verformte dort hängen-gebliebene Erys ab - gesunde Erys müssen durch das Maschenwerk des retikulären BG Zw. Sinus & Pulpa liegt Druckgradient wieder ins Blutgefäßsystem zurückfinden sorgt für Flüssigkeitsstrom durch die Endothelschlitze 2b.) Venöse Sinus: - weitlumige Gefäße mit einschichtigem Epithel - längsorientierte Endothelzellen mit Schlitzöffnungen - Basalmembran auf schmale Streifen reduziert Blutzirkulationsweg: - am Hilum spaltet sich A. splenica/A. lienalis in mehrere Äste in die Milz hinein - Kapillare enden offen im retikulären BG der roten Pulpastränge („offene Zirkulation“) „Hülsenkapillaren“ = in roter Pulpa von Hülle aus Makrophagen, B-Zellen etc. umgeben - Blutzellen müssen Weg durch BG bis zu Endothelschlitzen der Sinusoide finden - Milzsinus ist Beginn der venösen Ableitbahn venöse Sinusoide Pulpavenen Trabekelvenen V. splenica Pfortader Leber 46 47 Tonsillen Funktion: - Sekundär lymph. Organ / gehören zu MALT - Ag kommen mit den dort befindlichen Lymphos über Schleimhautoberfläche in Kontakt Tonsillen Typen: - Tonsilla palatina = Gaumenmandel - Tonsilla Lingualis = Zungenmandel - Tonsilla pharyngea = Rachenmandel - Tonsilla tubaria = Tubenmandel Aufbau (Bsp. T. palatina) - zur Rachenwand mit BG-Kapsel abgegrenzt in Nähe muköse Speicheldrüsen - zerklüftete freie Oberfläche: - unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel - mit tiefen Krypten (Oberflächenvergrößerung) - im Lumen der Krypten „Pfröpfe“ = abgestoßenes Epithel, Schleim etc. - Sekundärfollikel: - B-Zone - dicht unter dem Epithel (Follikel-assoziiertes Epithel/FAE) - Lymphozytenmantel zum Epithel hin mond-kappenartig verbreitert - Region zwischen Follikeln (interfollikuläre Zone) = T-Zone mit HEV - Abdeckung gegen Krypten Lumen von Follikel wenige Schichten Plattenepithel 48 Geschlechtsorgane Männliche Geschlechtsorgane Hoden (Testis) Funktion: - Bildung von Sperma (Keimzellen bzw. Spermien + Testosteron) Aufbau Kapsel (Tunica albuginea): - aus BG + glatten Muskelzellen - Septen (Septula testis) ziehen vom Mediastinum testis radiär durch Hodengewebe Richtung Kapsel Hodenläppchen (Lobuli testis) Mediastinum testis: - zentrale BG-Zone an Pforte - enthält Rete testis und Blut-Lymphgefäße Rete testis: - System Vereinigung aller Kanälchen (Tubuli) - einschichtig flach-kubisch - Übergang von Hoden zu Nebenhoden Parenchym Läppchen: - Hodenkanälchen (Tubuli seminiferi contori) Spermatogenese von BM u. schmalen L. propria umgeben von Myofibroblasten + Fibrozyten umgeben (Kontraktion Spermienbewegung) Tubulus geht in gestreckte Tubulus rectus über, die ins Rete testis einmünden (Haarnadel-Form) Lumen meist Spermienfrei - Keimepithel: - aus 2 Zellpopulationen Keimzellen + Sertoli-Zellen mehrschichtig flach-kubisch, in Tubuli recti = einschichtig Interstitium: - zwischen den Tubuli aus lockerem, coll. BG mit Blut.-Lymphgefäßen - Leydig-Zellen in Dreiecksarealen der Septen Testosteron-Produktion (Androgen) → für männliche Phänotyp Entstehung + Spermien 49 Spermatogenese -Keimzellen differenzieren sich zu Samenzellen 1. A-Spermatogonien B-Spermatogonien 2. Primäre Spermatozyten Sekundäre Sp. 3. Spermatide (Schwänze ziehen ins Lumen) 4. Spermium /Spermatozoen Verlassen Keimepithel und Reifung erst im Nebenhoden Drei Hauptphasen: 1. Vermehrung der Spermatogonien (Mitose) 2. Reifung der Spermatozyten (Meiose) 3. Differenzierung der Spermatiden Kernkondensation, Akrosombildung, Geißelbildung Sertoli-Zellen/Stützzellen (Feder): - Stütz + Ernähurngsfunktion - Sprunghilfe für Keimzellen von basal nach apikal - Blut-Hoden-Schranke - Phagozytose schlechter Spermien - FSH- u. Testosteron Rezeptoren - Freisetzung reifer Spermatiden ins Lumen 1 2 3 4 5 6 7 Ductus deferens (Wolff) Epididymis Ductuli efferentes Appendix epididymidis Appendix testis Tubuli seminiferi contorti Rete testis 8 9 10 11 12 A Tubuli seminiferi recti Tunica albuginea Paradidymis interlobuläre Septen Mesothel Lobuli Spermien-Weg Hodenkanälchen Rete testis Ductuli efferentes Ductus epididymidis Ducuts deferens Harn-Samen-Röhre Gonadotropen Hormone: - FSH (Follikelstimulierendes Hormon) aus Hypophysenvorderlappen → gewährleisten Spermatogenese (Testosteron auch dafür verantwortlich) - LH (lutinisierendes Hormon) aus Hypophyse induziert Androgen-Produktion der Leydig-Zellen 50 Nebenhoden Einteilung: Caput, Corpus, Cauda Funktion: - Beginn der Samenwege - Speicherung + Ausreifung der Spermatozoen (12 Tage) Aufbau - Kapsel (Tunica albuginea) 1. Ductuli efferentes: - wellenförmiges Epithel weil 1–2-reihig, abwechselnd flach-hochprismatisch - Kinozilien (Spermientransport) - Mikrovilli (Spermiensuspension/ Flüssigkeitsresorption) 2. Ductus epididymidis: - glattförmiges Epithel (Nebenhodengang) → gleichmäßig 2-reihig, zylindrisch - Stereozilien (lange Mikrovilli) - Spermatozoen im Lumen Caput: D. efferentes + Beginn D. epididymidis Corpus: D. epididymidis Cauda: Ende D. epididymidis + Anfang D. deferens 3. Ductus deferens (Samenleiter): - Tunica mucosa: sternförmiges Lumen und eng 2 oder mehrreihig zylindrisch + Stereozilien - Tunica muscularis: 3-schichtige dicke Muskelschicht (innere + äußere Längs- u. mittlere Ringmuskulatur) - Tunica adventitia: BG, Blutgefäße, Nerven 51 Bläschendrüse (Glandulae vesiculae) Funktion: Produktion zuckerhaltigen, alkalischen Sekrets (70% des Ejakulats, Energiequelle der Spermien) Aufbau: - zusammen gefalteter Schlauch mündet in Samenleiter - BG-Kapsel - 1- 2- schichtiges prismatisches Epithel Prostata Funktion: - Prostatasekretproduktion (15-30% der Samenflüssigkeit, macht Spermien wirksam) - Testosteron-abhängig Aufbau: - Fibro-muskuläre Kapsel - Parenchym: - 30-50 verzweigte, tubulo-alveoläre Einzeldrüsen - mit vielen Ausführungsgängen die in Urethra münden - Epithel mehrreihig flach-hochprismatisch (Aktivitätsabhängig) - Drüsengänge in Stroma aus BG u. glatten Muskelzellen eingebettet - Drüsenlumen abgeschilferte Epithelzellen + Prostatasteine 52 Weibliche Geschlechtsorgane Ovar (Eierstock) Funktion: - Bereitstellung der Eizellen (Follikel) - Produktion weiblicher Geschlechtshormone (Corpus luteum) Aufbau: - Peritonealepithel einschichtig, flach-kubisch - da drunter Tunica albuginea dünne zellarme, faserreiche BG-Schicht Ausläufer ins Organinnere 1.) Rinde: - zellreiches, spinozelluläres BG - mit Ovarialfollikel Beherbergung der Oozyte → Produktion von Östrogen → nach Geburt keine Vermehrung mehr, nur Wachstum 2.) Mark: - lockeres BG mit Blutgefäßen, Nerven u. kleinen Gruppen endokriner Zellen Hilus-Zellen sezernieren Androgene - I. Primordial Follikel: - fetal angelegt ca. 1Mio u. später nur noch 400.000, weil degeneriert - aus Eizelle/ Oozyt - flaches, einschichtiges Epithel II. Primärfollikel: - Eizelle / Oozyte größer einschichtig, kubisch - lichtmikroskopisch sichtbare BM - Follikel reifen unter Wirkung von FSH aus der Hypophyse weiter aus. III. Sekundärfollikel: - große Eizelle/ Oozyte - Zona pellucida = zusätzliche Glykoprotein Schicht zur Ernährung - Stratum granulosom (Granulosa) = mehrschichtig kubisch - Theca folliculi = Follikelhülle aus Stromazellen IV. Tertiärfollikel: - Oozyte/ Eizelle - Zona pellucida - Stratum granulosum - Theca folliculi interna: - Epithelzellschichten mit vielen Blutgefäße - Bildung von Steroid-Hormonen (Östrogen) - Theca folliculi externa: - Schicht aus Myofibroblasten u. gefäßfrei - Antrum folliculi: - Liquor follicularis gefüllter Raum - Cumulus oophorus: - Eihügel aus Granulosazellen u. Eizelle (Oozyt liegt randständig in Epithelverdickung) - Basalmembran: - zw. Stratum granulosum u. Theca interna - Corona radiata: - Follikelzellen in Umgebung der Zona pellucida V. Graaf-Follikel: - ist ein Tertiärer Follikel kurz vorm Eisprung - sprungreifer Follikel - ca. 20mm 53 Corpus rubrum: - Ovulation Öffnung des Follikels ins Peritoneum Oozyte durch Follikelflüssigkeit in Tube (Eileiter) transportiert - Erschlaffung des Follikels u. Antrum füllt sich mit Blut aus Theca interna - Blut gerinnt und Einwachsung von BG Corpus luteum: - nach Ovulation verdickt sich Follikelwand (2cm gelbes Organ) - Granulosazellen lagern unter LH-Einfluss aus Hypophyse Lipide ein Gelbkörper - aus Theka-Luteinzellen u. Granulosa-Luteinzellen Gelbkörper ohne Befruchtung: --> bilden Progesteron + Östrogene Rückbildung Degeneration = Luteolyse Artretische Follikel: - Verlust der Granulosazellen u. der Oozyte - Kollaps des Antrum - Einwucherung von BG - Verdickung der BM Gelbkörper mit Befruchtung bzw. SS: unter Einfluss durch Bildung von HCG des Keimes Proliferation des Gelbkörpers + Produktion v. Progesteron/Östrogen in ersten 8SSW Plazenta übernimmt danach die Funktion Eizellenentwicklung: - Vermehrungsphase der Eizellen (durch Mitose) vor Geburt abgeschlossen - 1. Reifeteilung (Meiose) erst nach langer Ruhephase kurz vor Ovulation (Pubertät) - 2. Reifeteilung erst nach Eindringen eines Spermatozoons (Befruchtung) zu Ende geführt Oozyte verharrt bis zur Befruchtung in der Metaphase der 2. Meiose in Tube (Eileiter), bleibt Befruchtung innerhalb 24h aus = Tod der Oozyte 54 55 Eileiter (Tuba uterina) Funktion: - Ort der Befruchtung der reifen Eizelle - transportiert befruchtete Eizelle in die Gebärmutter Aufbau: 1. Tunica mucosa: - einschichtig, hochprismatisches Epithel - Flimmerzellen Peristaltik - Drüsenzellen: - sezernieren neutrales/saure Sekret für Tubenmilieu enthält Nährstoffe, Wachstumsfaktoren u. Enzyme zur Förderung von Befruchtung und Keimentwicklung - Stiftchenzellen: - inaktive / untergehende Drüsenzellen 2. Tunica muscularis: - in Doppelspirale angeordnet Peristaltik (Keimtransport) 3. Tunica subserosa/serosa Uterus (Gebärmutter) Funktion: - Aufnahme der befruchteten Eizelle - Implantation/Ernährung des sich entwickelnden Keimes Austreibung des Kindes während Geburt Lumen des Corpus Uteri = Cavitas uteri, kommuniziert über Tuben (Eileiter) mit Bauchhöhle u. über Isthmus u. Cervixkanal mit der Vagina. Einteilung: - Corpus uteri (Uteruskörper) mit Fundus (Uterusboden) - Isthmus uteri (Uterusenge) - Cervix uteri (Uterushals) Aufbau 1.) Endometrium innere Schleimhaut des Corpus: - Oberflächenepithel einschichtig, hochprismatisch - L. propria tubuläre Uterusdrüsen (Gll. uterinae), durchspannen gesamte Höhe der Schleimhaut - Stroma aus zellreichem, faserarmen BG Verhalten des Endometriums während dem Zyklus: Stratum functionale (Funktionalis) Stratum basale (Basalis) - Schicht wechselnder Breite - wird periodisch abgestoßen - unterster schmale Bereich auf Myometrium - für Wiederaufbau der Schleimhaut 2.) Myometrium glatte Muskulatur Schicht (Hauptmasse des Corpus uteri): I.) Stratum submocosum (längs) II.) Stratum vasculare/vasculosum (rings) III.) Stratum supracasculare/supravasculosum (längs) 3.) Perimetrium Serosaüberzug - rechts & links setzt sich Serosa als Ligamentum latum fort (Bauchfellduplikatur zum kleinen Becken) 56 Phasen des Menstruationszyklus: 1. Desquamationsphase/Menstruationsphase: - Zyklustag 1- 3 - Funktionalis zerfällt 2. Proliferationsphase: - bis zur Ovulation, Tag 4 – 14 - Deckung der Wundfläche mit neuem Epithel 3. Sektetionsphase: - Tag 15 – 28 - Umbau in sekretionsfähiges Epithel Einfluss auf Proliferations- u. Sekretionsphase durch Hormone: - Östrogen aus Ovarialfollikel des Ovars - Progesteron aus Corpus luteum oder Nebennierenrinde Cervix uteri Eiteilung: Portio supravaginalis cervicis: - oberer Abschnitt - Endometrium stark zerklüftet Plicae palmatae, Epithel - Myometrium wie Corpus, nur reichlich BG & elast. Fasern zylindrisch, schleimproduzierendes Portio vaginalis cervicis: - unterer Abschnitt, in Vagina ragend - Endometrium mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel -> geht abrupt in prismatisches Epithel des Zervixkanals über - Aufbau: - Stratum basale (Proliferation) - Stratum parabasale (beginnende Differenzierung) - Stratum intermedium - Stratum superficiale 57 Praktikum 4 Zentrales Nervensystem (ZNS) Gehirn: - Großhirn (Cerebrum) Kleinhirn (Cerebrellum) Rückenmark (Medulla spinalis/dorsalis) Umgeben von: -bindegewebigen Hirnhäuten - RM-Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) Graue Substanz → reich an Nervenzellperikaryen Weiße Substanz → aus Ansammlungen von myelinisierten Axonen Hirnhäute: - haben eigene Blutgefäße & sind innerviert (schmerzempfindlich) 1.) Harte Hirnhaut (Dura mater): - straffes, coll. BG + Dura-Neurothel (Grenzschicht) 2.) weiche Hirnhaut: a.) Spinnwebhaut (Arachnoidea mater): - Arachnoideal-Neurothel - Blut-Liqour-Schranke - Subarachnoidalraum Liquorfluss b.) weiche Hirnhaut (Pia mater): - flache Mengealzellen - gefäßfrei 58 Großhirn (Cerebrum, Endhirn) Funktion: - beteiligt an intellektuellen & psychischen Leistungen Endhirnrinde (graue Substanz): 1.) Isokortex: I.) Lamina molecularis: - kleine Neurone II.) L. granularis externa: - Körnerzellen - kleine Pyramidenzellen III.) L. pyramidalis externa: - Pyramidenzellen IV.) L. granularis interna: - Körnerzellen V). L. pyramidalis interna: - Riesen-Pyramidenzellen Betz-Pyramidenzellen VI). L. multiformis: - Interneurone 2.) Allokortex: anders gebauter Kortex Mark (weiße Substanz): - Nervenfasern + Gliazellen Pyramidenzellen: - Gestalt wie Pyramide - Größe variabel Betz-Riesenpyramidenzellen: - bis 100µm groß Nicht-Pyramidenzellen: - Interneurone der Rinde 59 Kleinhirn (Cerebrellum) Funktion: - steuert Koordination & Feinabstimmung der Körpermotorik + kognitive Leistungen Kleinhirnrinde (graue Substanz): 1.) Stratum moleculare (Molekularschicht): - faserreich, zellkernarm - Korbzellen, Sternzellen 2.) Stratum ganglionare (Purkinje-Zellschicht): - große Purkinjezellen (deren Perikarya) 3.) Stratum granulosum (Körnerzellschicht): - kleine Nervenzellen - Ende der Moosfasern - Kletterfasern + Axone der Purkinjezellen ziehen da durch Kleinhirnmark (weiße Substanz): - aus Nervenfasern Axonen & Gliazellen - tiefer gelegen befinden sich die Kleinhirnkerne Moosfasern: - leiten sensorische Infos zum Kleinhirn Kletterfasern: - bilden Synapsen mit Purkinje-Zelle Neurotransmitter beider: - Glutamat & Aspartat Purkinje-Zellen: - regulieren Informationsfluss - Axone dieser verlassen Rinde und erreichen Kleinhirnkerne 60 Gliazellen des ZNS Makro-Glia: Gliazellen des PNS Schwann`sche Zelle: - Myelinscheidenbildung, pro Myelinsegment ein Axon 1.) Astrozyten: - Oberflächen Vergrößerung, Ernährung der Nervenzelle, 2.) Oligodendrozyten: - Myelinscheiden Bildung, pro Myelinsegment mehrere Axone 3.) Ependymzellen: - Auskleidung der Liquorräume & Mantelzelle (Satelittenzellen): - Umhüllung der peripheren Ganglienzellen Liquorflüssigkeitsbildung Mikro-Glia: - Makrophagen des ZNS Abwehrfunktion - dazu gehören Hortega-Zellen, Mesoglia… 61 Rückenmark Funktion: - Leitungs- & Reflexapparat zwischen Gehirn und PNS Aufbau Ventral: - treten motorische Wurzelfäden aus (Vorderwurzel) efferente Fasern Peripher beidseits Vereinigung - liegt Fissura mediana anterior (Spalte) von Vorder- & Hinterwurzel zum Spinalnerv. Dorsal: - treten sensorische Graue und Weiße Substanz genau andersherum als im Gehirn! Wurzelfäden ein (Hinterwurzel) afferente Fasern - liegt Sulcus medianus dorsalis (Furche) Mark (Graue Substanz): - gesamte Länge von innen durchzogen - je linkes & rechtes Vorder- u. Hinterhorn (Cornu anterius/posterius) - thorakal jeweils Seitenhorn (Cornu laterale) - Commissura grisea: - verbindet beide Seiten des RM - mittig Zentralkanal: - mit Liquor gefüllt - einschichtig kubisch-hochprismatisches Ependymzellenepithel mit Mikrovilli - Substantia gelatinosa centralis = Schicht um Zentralkanal aus Gliazelle 1.) Axone motorischer Neurone (efferente Wurzelzellen) verlassen RM über Vorderwurzel: → Somatomotorische Neurone (Vorderhorn) innervieren Skelettmuskulatur → Vizeromotorische Neurone (Seitenhorn) innervieren Eingeweidemuskulatur Neurotransmitter = Acetylcholin 2.) Axone sensorischer Neurone (afferente Strang-/Binnenzellen) ziehen von weißer Substanz ins Gehirn: Perikarya im Hinterhorn → Neurotransmitter = Glutamat 3.) Interneurone (Schaltzellen) verbinden auf kurze Strecke Nervenzellen → inhibitorische Neurone → Neurotransmitter = GABA oder Glycin Rinde (Weiße Substanz): - außen liegend als Mantel - aus myelinisierten Nervenfasern (Axonen) 62 Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) Funktion: - zentrale Stellung im Kommunikationssystem - stellt Verbindungen zwischen ZNS und endokrinen System her - reguliert mit seinen Hormonen viele untergeordnete Organe /Gewebe Gliederung: - Neurophyse (Nervengewebe) - Adenophyse (Epithelgewebe) Hyophyse über Hypophysenstiel (Infundibulum) mit Hypothalamus verbunden. Neurophyse Hauptbestandteil: - Hypophysenhinterlappen: - aus Nervengewebe (ohne Perikaryen): marklose Axone aus Hypothalamus + Gliazellen (Pituizyten) weitlumige Kapillaren (fenestriertes Endothel) Speicher- und Sekretionsorgan für die im Hypothalamus gebildeten Hormone ADH + Oxytocin Hormone: - ADH/Antidiuretisches Hormon/Vasopressin: - H2O-Rückresorption bei Harnbereitung (Niere) - Kontraktion der Gefäßmuskulatur - Oxytocin (Uterus, Brustdrüse): - Wehentätigkeit - Milchejektionsreflex - Steuerung von Emotionen + soz. Interaktionen Neurosekretion: Fähigkeit von Neuronen Hormone zu synthetisieren u. ins Blut zu geben. Hormone aus Hypothalamus (Neuronen) gelangen durch axonalen Transport über Granula in HHL Adenophyse Hauptbestandteil: - Hypophysenvorderlappen: - Kapillarsystem (diskontinuierlich /fenestriertes Endothel) - Drei Drüsenzelltypen I.) Azidophile Zellen: - sezernieren nicht-glandotrope Hormone → STH (Somatropin) + Prolaktin = Wachstumshormone II.) Basophile “: - sezernieren glandotrope Hormone (auf Drüsen wirkend) → ACTH, FSH, TSH, LH III.) Chromogene “: - die machen garnix STH: Somatotropes Hormon ACTH: Adenokortikotropes Hormon FSH: Follikelstimulierendes Hormon TSH: Thyreoideastimulierendes H. LH: Luteinisierendes Hormon Werden durch Substanzen aus Hypothalamus reguliert. Diese gelangen per axonalen Transport zum Hypophysenstiel und von da über venösem Blutgefäß ins HVL. 63 Endotheltypen: Diskontinuierlich: - große Lücken zw. Zellen - zB. KM, Leber, Milz (Sinusoide) Fenestriert: - Löcher in Zellen - alle endokrinen Organe zB. Niere (Blut-Hirn-Schranke), Dünndarm (Schleimhautkapillare) Kontinuierlich: - Lunge 64 Theory Brustdrüse (Glandula mammaria) Funktion: - Laktation (Milchabsonderung) - sekundäres Geschlechtsmerkmal Aufbau: - aus 10 bis 20 Einzeldrüsen tubulo-alveoläre Endstücke - Myoepithelzellen: - in Drüsenendstücken für Milch-Austreibung durch die Gänge bis in Sinus lactiferi - durch Hormon Oxytocin stimuliert Sekretion der Milch (Laktation): - Sekretansammlung in Milchgängen (Ductus lactiferi) - tritt an Brustwarze (Papilla mammae) aus - Sekretabgabe unterschiedlich nach Milchbestandteilen: → Fett als Milch-Lipidkugeln durch apokrine Sekretion → Lactose/Proteine durch Exozytose → Calcium teils durch Ionenpumpen → IgA durch Transzytose Stimulation der Brustdrüse bei SS: - zuvor nach Geschlechtsreife als inaktive „ruhende Mamma“ - Progesteron/Prolaktin & humanes Plazenta-Lactogen Proliferation/Differenzierung der Endstücke Östrogene Proliferation des Gangsystems - Prolaktin für Laktation Weiblicher Zyklus Regulation des Zyklus durch: Östrogen: aus Ovar/ Ovarialfollikel für Ausbildung/Erhaltung der WGeschlechtsmerkmale zB. Brust, Milchdrüse, Gebärmutter Progesteron: - aus Corpus luteum/Plazenta, Nebennierenrinde - für Modifikation des proliferierten Endometriums LH: - aus Hypophysenvorderlappen - stimuliert in Gonaden = (Geschlchtskeimdrüse) die Synthese/Sekretion von Androgenen (Östrogenen) 65 FSH: - aus Hypophysenvorderlappen - stimuliert in Gonaden die Follikelreifung Plazenta Funktion: - Stoffaustausch zw. fetalem und mütterlichen Blut - endokrine Funktion Hormone HCG (humanes Chorion-Gonadotropin): - zur Aufrechterhaltung des Corpus luteum Progesteron: - Ruhigstellung des Myometriums + Differenzierung der Brustdrüse Östrogen: - für Wachstum des Uterus & Brustdrüse Entwicklung: - Beginn 6 – 7 Tage nach Befruchtung des Keimes bei Kontakt mit Endometrium Einnistung/Implantation - entsteht bei zusammen wirken von Mutter Gewebe (Endometrium) & kindlichem Gewebe (Trophoblasten) Plazentaanteile: - Mütterlichen Anteile: - Basalplatte (mit uterinen Spiralarterien & Venen) - das extravasale Blut im intervillösen Raum (außen um Zotten herum) - Kindlichen Anteile: - Chorionplatte (mit abgehender Nabelschnur & den Aufzweigungen der Nabelschnurgefäße) - Zottenbäume (mit Zottenstamm & vielfach verzweigten Zottenästen) - Blut in den Gefäßen/Kapillaren im Inneren der Zotten Stoffaustausch: - Mütterliches Arterienblut umspült die Zotten & durch Diffusion kommts zum Austausch der Nährstoffe/O2 bzw. Abbauprodukte mit kindlichem venösem Blut. - das Blut selbst wird nicht miteinander gemischt Plazentar Schranke: - schmale Gewebeschicht (aus 3 Teilschichten) zw. mütterlichem und kindlichem Blut - liegt in Chorionzotten (Ausstülpungen der Zottenhaut) - Austausch von 02, Glukose, Ak (IgG), Aminosäuren 1.) durchgehende Synozytiotrophoblastenschicht 2.) Zytotrophoblastenschicht (variabel) 3.) Basallamina des Trophoblasten 4.) Kapillarendothel der Zotten Synzytium: Durch Verschmelzung mehrerer Einzelzellen entstehende mehrkernige Zelleinheit. Hofbauer-Zellen: Makrophagen in Zotten der Plazenta 66 Zona pellucida: Nach 7 Tagen bildet eingenisteter Keim das HCG. Plazenta später auch. Löst sich erst auf, wenn Keim im Uterus ist, damit sich Eizelle nicht direkt in Eileiterepithel einnistet. verhindert Eileiterschwangerschaft 67 Endokrine Organe Funktion: - sezernieren Botenstoffe (Hormone), die über Blutbahn im Körper verteilt werden - Steuerung des „Innenlebens“ (zB. Stoffwechsel, Wachstum, Fortpflanzung, H 2O- & Elektrolythaushalt) Hormone: - biochemische Substanzklassen: - Peptidhormone zB. Insulin (hydrophil) - Steroidhormone zB. Cortisol, Testosteron… (lipophil) - Signalweg: - Wirkung: - Peptidhormonrezeptoren: - sitzen als Transmembranproteine in Zellmembran der Zielzelle - führt zur intrazellulären Reaktionskette + Effekt - Steroidhormonrezeptoren: sitzen im Intrazellulärraum Angriffsort des Hormons ist der Zellkern Bildung von Hormon-Rezeptor-Komplex beeinflussen Transkription bestimmter Gene & Synthese entsprechender Proteine 68 Organe nur mit endokriner Funktion: Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebenniere, Epiphyse Organe mit zusätzlicher endokriner Funktion: Pankreas, Niere, Ovar, Hoden, Plazenta, Herz 69 Zähne 1. Zahnkrone = Corona dentis - Teil des Zahnes (Dentin/Zahnbein), der von sehr hartem Zahnschmelz überzogen ist Zahnfleisch heraus - ragt aus 2. Zahnhals = Cervix dentis - Übergang zw. Krone und Wurzel - von Zahnfleisch (Gingiva) bedeckt - Wurzelzement bildet dort äußere Schicht des Zahnes 3. Zahnwurzel = Radix dentis - Verankerung in den Alveolen der Kieferknochen - aus Dentin (Zahnbein) bestehen und vom Zement bedeckt Zahnhartsubstanzen: - Zahnschmelz: - härteste Substanz des Körpers - 95% aus Mineralien Hydroxyapatit-Kristalle - Bildung durch Ameloblasten - Dentin: - härter als Knochen - Hauptmasse - 60 % aus Mineralien und aus Kollagen Typ I Bildung durch Odontoblasten - Zement: - 60% aus Mineralien und Kollagenfibrillen - Bildung durch Zementoblasten Pulpa: - - mesenchymartiges Gewebe mit gallertiger Grundsubstanz u. retik. Fasern - Blut-/Lymphgefäße, Nervenfaser - Odontoblasten, Fibroblasten u. Abwehrzellen 70 Lippe 1. Hautseite (außen) = Pars cutanea - mehrschichtig, verhorntes Plattenepithel - in ihm Haare, Schweißdrüsen, Talgdrüsen 2. Übergangszone (Lippenrot) = Pars intermedia - verhorntes, nicht pigmentiertem dünnen Plattenepithel - BG-Papillen reichen hinein reich vaskulisiert dadurch Lippenrot - Talgdrüsen 3. Schleimhautseite = Pars mucosa - mehrschichtig, unverhorntes Plattenepithel - Speicheldrüsen (Glandulae labiales) - Grundstock = M. orbicularis oris (Skelettmuskulatur) - Aufrichter der Haare (Gänsehaut) = M. arector pili (glatte Muskulatur) 71 Färbungen Grundprinzip Färbungen nach Pishing Farbstoff liegt immer als negativ geladene Farbsäure- oder positiv geladene Farbbase + vor Ist die Proteinladung schwach (egal ob positiv oder negativ), so kann der Farbstoff nicht binden Die Färbbarkeit der Proteine ist abhängig von deren Isoelektrischen Punkt Saures Milieu= viele E- -> negativer Proteinladung da E- am Protein bindet Basisches Milieu = wenige E- -> positive Proteinladung da E- abgegeben wird Um – Farbstoff an einem negativen Protein zu binden braucht es +Metallionen die als Brücke fungieren 4 Färbeprinzipien 1. 2. 3. 4. Färbung anhand der Dichte Färbung durch Diffusionsdifferenz Färbung durch Metalionenbindung Färbung durch Ladungsverstärkung Eosin Pikrinsäure+ Säurefuchsin Hämalaun Molybdän +Phosphat -> Leuchtgrün Präparierung von Organ bis Schnitt Organ bis Block (Langfristiges Speichermedium) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Organ Zuschneiden/Aussetzen Fixieren im Formalin oder Kunstharz Um Verwesung zu vermeiden Auswaschen des Fixierungsmittels mit Leitungswasser Entwässern durch Aufsteigende Alkoholreihe Intermedium Xylol Durchtränken mit Eindeckmittel Paraffinöl Blöcke gießen Heißes Paraffin Blöcke aushärten lassen Gefrierplatte Block bis Schnitt 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Block Block am Mikrotom schneiden Schnitt ins 40°C Wasserbad legen reduziert Falten im Schnitt Schnitt auf sauberen Objektträger (OT) aufziehen Entparafinieren für 20 min im Brutschrank fixiert den Schnitt am OT und entparafiniert das Gewebe Bewässern Absteigende Alkoholreihe Färben (HE, VG, Goldner etc.) Entwässern Aufsteigende Alkoholreihe Xylol Vorbereitung zum eindecken Eindecken des Schnitts 72 Schnittbewertung Identifizierung des Schnitts: Schnittnummer Dargestelltes Organ: Bsp. Duodenum Gewählte Färbung: Bsp. Elastika van Gison Färbeergebnis: SOLL Kerne: Dunkelbraun Muskulatur gelb Kollag. Bindegewebe: rot Erythrozyten: gelb Qualität: Sind Falten erkennbar? Sind Risse im Organ erkennbar? Sind Scharten erkennbar? Luftblasen erkennbar? IST Dunkelbraun hellgelb rot gelb Mögliche Fehler Schnitt zu lange in Farbe Schnitt zu kurz in Farbe Zu kurz im Wasserbad/ Nicht am Mikrotom gestreckt Organ zu hart/ zu lange im Alkohol gewesen Probe zu hart/ Mikrotom Messer beschädigt OT dreckig / Nicht richtig mit Klebstoff eingedeckt Struktur: Sind die einzelnen angefärbten Strukturelemente des Organs erkennbar? Gesamteinschätzung/ Fazit: Der Schnitt ist verwertbar/ Der Schnitt muss neu angefertigt werden. Protein Denaturation Leichte Denaturation (Koagulation) Verursacht durch die Verdrängung der Wasserhülle Induziert durch: Salze, Alkohol, Aceton Starke Denaturation (Auflösung des Tertiärs und Quartärstruktur) Verursacht durch Hitze über 55°C, Starke Säuren oder Enzymaktivität Fixierung Aufgabe: Fixierungsmittel: Gewebedurchdringung: Stoppt Autolyse, Verwesung und Fäulnis Formalin 1cm/h 73 Färbungen des 1. Praktikums HE Ziel der Färbung: Alle Gewebestrukturen lassen sich als Übersichtsfärbung darstellen. Dabei werden die Kerne blau und alle anderen Strukturen je nach Dichte und Ladung des Gewebes unterschiedlich rot angefärbt. Prinzip der Färbung: Kernfärbung: Komplexbildung mit positiv geladenen Metallionen verbinden sich mit den negativ geladenen Kernbestandteilen Andere Zellstrukturen: Der negativ geladene saure Farbstoff Eosin verbindet sich elektropolar mit den positiv geladenen Bestandteilen des Cytoplasmas und den übrigen Zellbestandteilen Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis a. dest Schnitte in Hämalaun m. Mayer Bläuen in warmen/kalten Leitungswasser OT in A. dest schwenken Schnitte in angesäuertes Eosin färben Aufsteigende Alk, bis Xylol Eindecken mit wasserunlöslichen Eindeckmittel Färbeergebnis: Kerne, Kalk, Knorpel Muskulatur/ Erys Cytoplasma/ Kollagenes BG blau rot rosa 20-25min Entparafinieren/ Hitzefixierung 2x10 Min je ca.1 min Bewässern des Gewebes 8-10 min Kernfärbung 5w / 10min k Kerndifferenzierung Farbst. Abw 30sec-2 min entfernen das Leitungswasser 30sec-2 min ohne Säure keine Färbung 4-5x schwenken 70% löst Eosin Hämalaun nach Mayer Eosin, dichte Struktur Eosin, lockere Struktur 74 Van- Gieson Ziel der Färbung: Übersichtsfärbung mit Darstellung kollagener BG Prinzip der Färbung: Kernfärbung: Eisenhämalack Metalionenbindung Differenzierung anderer Strukturen: Unterschiedliche Diffusibilität Grobdispers Säurefuchsin Feindispers Pikrinsäure Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis 70% Hämatoxylin Bläuen im Leitungswasser Kurz abspülen a. dest Van-Gieson-Gemisch Aufsteigende Alk 96% Xylol und eindecken Färbeergebnis: Kerne: Cytoplasma/Muskulatur: Kollagenes BG: Erythrozyten: 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 10 min 5 min w /10 min kalt 30sec/2 min 7-10 min braun-schwarz gelb rot gelb-grün Entparafinieren/ Hitzefixierung Bewässern des Gewebes kräftig färben Pikrin differenziert Kernfärbung Differenzierung Gemisch aus Pikrin/Säurefuchsin Hämatoxylin Pikrinsäure Säurefuchsin Mischfarbe 75 Mason-Goldner Ziel der Färbung: Binde und Stützgewebe farblich darstellen. Besonders kollagene Fasern werden dargestellt Prinzip der Färbung: Trichromfärbung dreifach Übersichtsfärbung Kernfärbung: Eisenhämalack / Metalionenfärbung Darstellung von Binde- und Stützgewebe: Werden durch die Unterschiedliche Diffusibilität der beiden Farben die feindisperse Pikrinsäure(gelb) und der grobdispersen Säurefuchsin (rot) nach ihrer Dichte angefärbt Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis a. dest Hämatoxylin nach Weigert Bläuen mit Leitungswasser OT in A. dest MG 1 OT in 1% Essigsäure MG 2 Ora 1% Essigsäure MG 3 1% Essigsäure Entwässern in 96% schnell Xylol und eindecken Färbeergebnis: Kerne: Cytoplasma: Kollagene Fasern/Schleim: Erythrozyten Fibrin Muskelgewebe 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 5-10 min 5min w/10min kalt 30sec-2 min 5min 1 min 5 min!! Entparafinieren/ Hitzefixierung 1 min 5min Kurz Tauchen Unterbrechung der Differenzierung Anlagerung Lichtgrün Bewässern des Gewebes Kernfärbung Differenzierung durch bas. Ph Befreien von Leitungswasser Diffusion mit zwei roten Farben Stoplösung max 10 min Phoymolyb. Lichtgrün/ Beize/ Diff differenziert Lichtgrün Schwarz-braun schwach grau-orange bis rot grün leuchtend rot rot blassrot Hämatoxylin schwache Restmischfärbung leuchtgrün Molybdän Ponceau/Säurefuchsin Sauer Milieu Ponceau/Säurefuchsin dichte Struktur Ponceau/SF 76 Elastika Ziel der Färbung: Elastische Fasern lassen sich in Gefäßwänden farblich darstellen Prinzip der Färbung: Elastische Fasern: Elastische Fasern werden durch Resorcinfuchsin angefärbt Kernfärbung: Beizen Farbstoff Kernechtrot-Aluminiumsulfat Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis 70% Resorcin-Fuchsin Spülen in a. dest Ggf. Differenzierung der elastischen Fasern HCL Alk Ggf. erneutes spülen in A. dest Kernechtrot Spülen in A. dest Aufsteigende Alkoholreihe Xylol und eindecken Färbeergebnis: Kerne: Elastische Fasern: Restliches Gewebe: 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 20-25 min 30 sec/2min kurz Entparafinieren/ Hitzefixierung Bewässern des Gewebes Elastische Fasern Stoplösung 5-10 min Kern und Gewebefärbung 30sec/2min Stoplösung Keine Differenzierung rot blau-schwarz rosa Kernechtrot Resorcinfuchsin Kernechtrot 77 Elastika-van Gison Ziel der Färbung: Hiermit lassen sich kollagene und elastische Fasern zB. In einer Gefäßwand, farblich darstellen Prinzip der Färbung: Darstellung elastische Fasern Elastische Fasern enthalten Elastomucin, welches stark sauer ist und die Spannung der Fasern bewirkt. Daran lagert sich der basische Farbstoff Resorcin-Fuchsin. Resorcin-Fuchsin ist ein Beizen Farbstoff, der über ein positiv geladenes Eisenion an Elastomucin bindet. Indirekte Färbung Kernfärbung: Eisenhämatoxylin nach Weigert ist ein Beizen Farbstoff und färbt indirekt. Das 3-wertige Eisen bildet beim Oxidieren einen Eisenhämalack, der über elektropolare Bindung am Kern bindet Andere Strukturen: Werden durch die Unterschiedliche Diffusibilität der beiden Farben die feindisperse Pikrinsäure(gelb) und der grobdispersen Säurefuchsin (rot) nach ihrer Dichte angefärbt Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis 70% OT in Resorcin-Fuchsin überführen Mehrmals in a. dest schwenken OT in 70% schenken OT in Hämatoxylin n. Weigert Bläuen in warmen/kalten Leitungswasser OT in Van-Gieson Gemisch OT in 96% Alk, bis Xylol Eindeckten Färbeergebnis: Kerne: Elastische Fasern: Cytoplasma/Muskulatur: Kollagenes BG: Erythrozyten: braun-schwarz blau-schwarz gelb rot gelb-grün 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 20-25 min 30sec-2 min 10 min 5w / 10min k 8min Entparafinieren/ Hitzefixierung Bewässern des Gewebes Da in alkoholische Lösung Stoplösung Farbe abw. Gewöhnung an Lösungsmittel Pikrinsäure differenziert nach Kerndifferenzierung durch bas. Aqu. Pikrin differenziert Kern 70% alk wäscht Pikrin heraus Eisenhämatoxilin Resorcinfuchsin dichte Struktur: Pikrin lockere Struktur: Säurefuchsin überl. Pikrin Mischfarbe aus allen Farben 78 Färbungen des 2. Praktikums Azan Ziel der Färbung: Nach der Färbung lassen sich Binde und Stützgewebe farblich darstellen Prinzip der Färbung: Kernfärbung: Azokarmin bindet durch elektropolare Bindung die basischen Proteine des Kerns Bindung kann erst durch Wärme Einwirkung des Azokarmin erfolgen Restgewebe wird diffus Rot angefärbt Differenzierung mit Anilinalkohol Essigalkohol dient zur Unterbrechung der Kerndifferenzierung Darstellung Binde und Stützgewebe: Kollagenes Bindegewebe wird mit 5%iger Phosphorwolframsäure angefärbt Die Phosphorwolframsäure ist sauer und Grobdispers die in große Strukturlücken eindringt und das Azokarmin verdrängt Die Kerne werden dadurch weiter differenziert und zeigen jetzt Struktur Die Hintergrundfärbung erfolgt mit dem feindispersen Orange-G und dem grobdispersersen Anilinblau gefärbt Orange-G färbt alle Strukturen Anilinblau färbt nur das Bindegewebe Durchführung: Azokarmin vorwärmen Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis A. dest OT in Azokamin überführen Spülen in a. dest Differenzierung mit Anilinalkohol OT in Essigsäure Mikroskop Kontrolle Differenzierung in 5% Phosporwolframsäure Spülen A. dest Mikroskop Kontrolle OT in Anilinblau-Orange-G überführen Spülen in A. dest Aufsteigende Alkoholreihe 10- 15min in Brutschrank Sonst färbt der Stoff nicht 2x10 min je ca. 1 min Um Gewebe zu bewässern 10-15 min Kernfärbung 30 sec-2 min Stopflüssigkeit max. 30 min 3-5 sec Toxisch unter Abzug 10-20 sec Stopflüssigkeit Kerne dürfen keine Struktur zeigen aber kräftig gefärbt sein min. 10 min Beize+ Ladungsverstärkung für Anilin 30 sec-2 min Stopflüssigkeit 10 min. Kerne sollen Struktur zeigen 4 min Unbedingt einhalten 30 sec – 2 min Achtung: 96% ist Differenzierungsflüssigkeit für Anilin! Färbeergebnis: Kerne, Erys, Gliazellen Muskulatur Koll. BG, Schleim Granula rot rot-violett blau rot-blau/orange Azokamin Mischfarbe Azokamin/Anilin Anilinblau Azokamin, Anilin, Orange 79 SFOG Ziel der Färbung: Spezialfärbung für Pathologische Nierenveränderungen entwickelt worden. Zb. Proteinablagerung im Rahmen einer Amylose. Grundsätzlich lassen sich Kerne und cytoplasmische Bestandteile auch die Fasern von Binde- und Stützgewebe darstellen. Prinzip der Färbung: Kernfärbung: Eine indirekte Färbung mit Eisenhämalack Darstellung kollag. BG: zweiseitig indirekte Färbung Anilinblau verbindet sich nach Beizung der Gewebestruktur mit 1%iger Phosphormolibdänsäure über positiv geladene Metallionen elektropolar mit den sauren Strukturen Färbung von Cytoplasma und anderen Zellstrukturen: Färbt durch Dispersität und Diffusibilität SFOG- Lösung beinhaltet: Feindisperse Orange-G Grobdisperse Säurefuchsin Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis a. dest Schnitte aus A. dest in Bouin OT in fließendem Kalten Wasser wässern Hämatoxylin nach Weigert Bläuen in warmen/kalten Leitungswasser Spülen in A. dest Mikrokontrolle ggf. Diff durch Salzsäure-Alk. Ggf. erneut spülen in A. dest Schnitte in frisch angesetzter Phosphormolibdän 1% Spülen in A. dest OT in SFOG-Lösung OT schnell abwaschen Entwässern mit 96% bis Xylol Eindecken Färbeergebnis: Kerne: Zytoplasma, Epithel Mesengiale Matrix/Saure Mukosubst. Proteindepos Amyloid Muskelgewebe/Erys/Blutplasma Kollagen 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 1h bei 60°C 10min (mindestens) 5-10 min 5w / 10min k 2-3 min Entparafinieren/ Hitzefixierung 5min 30s-2min 10 min Säure ist gelb Farbstoff abwaschen braun-Schwarz grau-gelb- orange Blau leuchtend rot blau- blaurot Orange blassblau-blau Bewässern des Gewebes Nachfixierung/ Mit OT in Brutschrank Abschwäch. Der Kernfärbung d. L.aqu Bläuen und Stabilisieren der Knfärb. Diff für Anilinblau Diff für Farbstoffe Hämatoxylin n. Weigert Orange G Anilinblau Säurefuchsin Anilinblau Orange G Anilin 80 CAB Ziel der Färbung: Selektive BG-Färbung für Narben und Mallory-Denk-Körpern in Pathologischen Lebergewebe Erlaubt Erfassung frischer Herzmuskelschädigung Prinzip der Färbung: Kernfärbung: Eisenhämalack Metallionen Färbung Darstellung BG und Mallory-Denk-Körper: Saure Chromotrop 2R und Anilinblau verbinden sich nach Beizung der Gewebestrukturen über positiv geladenes Molybdän elektropolar mit den sauren Strukturen des BG und den sauren Cytokeratinen der Mallory-Denk-Körpern Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis a. dest Hämatoxylin nach Weigert Bläuen in warmen/kalten Leitungswasser Spülen in A. dest Mikrokontrolle ggf. Diff durch Salzsäure-Alk. Ggf. spülen in a. dest Schnitte in frischer Phosphormolybdänsäure Spülen in a. dest OT in Chromotrop-Anilinblau OT schnell in A. dest abspülen Entwässern 96%- Xylol Eindecken Färbeergebnis: Kerne, Cytoplasma BG, Lysosomen, Mallory-Denk-Körper Mitochondrien, Nukleolen 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 5-10 min 5w / 10min k 5-10 min 5-10 min 5 min 30sec-2 min 8 min dunkelgraublau Blau rot Entparafinieren/ Hitzefixierung Bewässern des Gewebes Kernfärbung Bläuen und Stabilisieren der Knfärb. Stoplösung Säure ist gelb Stoplösung BG-Färbung diff Chromotrop-Anilinblau Diff Farbstoff weiter Hämatoxylin/Anilin Anilinblau Chromotrop 2R 81 Picro-Siriusrot Ziel der Färbung: Übersichtsfärbung mit Darstellung kollagener BG Prinzip der Färbung: Kernfärbung: regressiv Hämatoxylin Metalionenbindung Differenzierung anderer Strukturen: Diffusibilität Feindisperse Pikrinsäure Grobdisperses Siriusrot Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis 70% Hämatoxylin Bläuen in Leitungswasser Spülen in A. dest Siriusrotlösung Schnell Trocknen Trockenblock OT in 100% Alk Xylol und Eindecken Färbeergebnis: Kerne: Muskulatur/Cytoplasma: Kollagenes BG: braun-schwarz gelb rot 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 10min 5min w/10min k 30sec.2min 15-20 min Entparafinieren/ Hitzefixierung Bewässern des Gewebes kräftig, Pikrinsäure, differenziert basische Ph Verschiebung Hämatoxylin feindisperse Pikrinsäure grobdisperses Siriusrot 82 Astrablau-Pas Ziel der Färbung: Färbung zum getrennten Nachweis von neutralen und sauren Schleimsubstanzen (Mucine). Der Nachweis ist in der Tumordiagnostik und bei der Differenzierung von Nierenerkrankung von Bedeutung Prinzip der Färbung: Nachweis neutraler Schleim: durch Schiffsches Reagenz PAS Reaktion Glykogruppen werden zu Aldehyden Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis a. dest 3%ige Essigsäure Frisch bereitete 1% Astrablau Spülen in A. dest 0,5% Perjodsäure Spülen in kalten in Leitungswasser GUT Spülen in A. dest Schiffreagenz Spülen in Sulfit-Wasser Spülen in fließend kalten Leitungswasser Spülen in A. dest Aufsteigende ALK Xylol und Eindecken Färbeergebnis: Glykogen Pas-Substanzen Saure Mucosubstanzen Purpurrot Rot-violett blau 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 3 min 10 min 30 sec-2min 8min 10 min 30sec- 2min 25min 2x 3 min 5-10 min 30sec- 2min Entparafinieren/ Hitzefixierung Bewässern des Gewebes verhindert Kernfärbung- Absättigung färbt der sauren Mucosubstanzen Stoplösung oxydiert Glykogen. Zu Aldehyd Wegen Schiffreagenz Endpunktfärbung entfernt unspezifisch Fuchsin keine Diff Schiff-Reagenz Schiff-Reagenz Astrablau 83 Färbungen des 3. Praktikums Berlinerblau (Eisen-Nachweis) Ziel der Färbung: Nachweis von freiem 3-wertigen Eisen Ionen Prinzip der Färbung: In der Berlinblau-Reaktion reagiert ionisches, nicht an das Häm-Gerüst gebundenes Eisen mit Kaliumhexacyanoferat2 in salzsaurer Lösung Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis a. dest 2% Kaliumhexocyanoferrat Spülen in A. dest Kernechtrot Aufsteigende Alkoholreihe ab A. dest Eindecken Färbeergebnis: Eisen 3 Ionen Kerne Restliches Gewebe 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 15 min 30 sek. 5-10 min Entparafinieren/ Hitzefixierung Bewässern des Gewebes Stopplösung Kern und Hintergrundfärbung Blau/Türkis rot rosa 84 Giemsa Ziel der Färbung: Darstellung von Blutzellen, Bakterien und Parasiten Prinzip der Färbung: Gemisch aus Eosin, Methylenblau, Methylazur und Methylviolett Differenzierung durch unterschiedliche Physik-Chemische Ladung des Gewebes Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis a. dest OT in Giemsa-Lösung OT in Essig a. dest Entwässern 96%- Xylol Eindecken Färbeergebnis: Kerne, Cytoplasma Bakterien Erys Nukleolen Schleim Kalk 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 1-1,5 h 10 Sek Entparafinieren/ Hitzefixierung Bewässern des Gewebes Kernfärbung differenzieren Diff Farbstoff weiter dunkelgraublau Blau hellrot-orange rotviolett-dunkelblau purpurrot ungefärbt 85 Gemori-Versilberung Ziel der Färbung: Übersichtsfärbung mit Darstellung retikuläre BG Prinzip der Färbung: 1. Oxidation 2. Sensibilisierung 3. Imprägnation 4. Entwickeln 5. Tonen 6. Fixieren 7. Gegenfärbung mit Kaliumpermanganat Alkohol zu Aldehyd mit Eisen Laun mit Ammoniakalischer Silbernitratlösung Anlagerung mit Silberoxit mit Formalin reduziert Silberoxid zu Silber mit Goldchlorid ersetzt Silber mit Gold mit Natriumthiosulfat zum Auswaschen der Silberionen mit Kernechtrot Durchführung: Schnitte in den Brutschrank Schnitte in Xylol entparafinieren Absteigende Alkoholreihe bis a. dest Inkubation 0,5% Kaliumpermanganat Wässern in fließenden LW Inkubation in Oxalsäure Wässern in fließenden LW Spülen in A. dest 2,5% Eisensaun Spülen in A. dest OT in Ammoniak Silbernitrat Spülen in A. dest OT in Formalin Wässern in fließenden LW Spülen in A. dest 0,2% Goldchlorit Spülen in A. dest Inkubation 2% Kalium Disulfit OT 2,5% Natriumthiosulfat Wässern in fließenden LW Spülen in A. dest 0,1% Kernechtrot Spülen in A. dest Entwässern ab A. dest Eindecken Färbeergebnis: Retikuläre Fasern Kollagene Fasern Kerne Restliches Gewebe 20-25min 2x10 Min je ca.1 min 3min 3-5 min 1 min 3-5 min 1 min 15min -1 h 1 min 1-2 min 1 min 1-5 min 1 min 3-5 min 10 min 1 min 1 min 1 min 3-5 min 1 min 15 min 1 min Entparafinieren/ Hitzefixierung Bewässern des Gewebes Oxidation Entfärbung Sensibilisierung Imprägnierung Entwickeln Tonen schwarz braun rot rosa 86