Aufgabe 1. Bestimmen Sie die Koeffizienten der Reihendarstellung ∞ X π f (x) = bn sin(n x), x ∈ [−T, T ] T n=1 für die Funktion f : [−T, T ] → R, f (x) = x und damit ∞ X 1 2 n=1 n Beweis 1. Wir bestimmen zunächst die fouriertransformierte Funktion von f (Einsetzen der Definition von Sinus und Cosinus sowie partielles Integrieren): −inπx 1 ZT f (x)e T dx fˆ(n) = √ 2T −T Z T −inπx −inπx 1 Z0 = √ ( xe T dx + xe T dx) 0 2T −T Z T Z T −inπx inπx 1 = √ ( −xe T dx + xe T dx) 0 2T 0 Z T −inπx inπx 1 = √ x(−e T + e T )dx 2T 0 πnx 1 ZT πnx −πnx −πnx √ x(− cos = − i sin + cos + i sin )dx T T T T 2T 0 πnx 1 ZT πnx πnx πnx x(− cos = √ − i sin + cos − i sin )dx T T T T 2T 0 2i Z T πnx dx = √ x sin T 2T 0 x=T Z T 2i πn T πnx T = √ x cos ( cos ( ) dx ) + T πnx x=0 | 0 T πn } 2T {z =0 2i T 2 (−1)n = √ nπ 2T = cn Wir setzen hierbei c0 = 0, weil ja gilt: 1 ZT ˆ f (0) = √ xdx = 0 2T −T Damit gilt nun weiter für f(x): √ X 2T f (x) = cn einx n∈Z = X cn cos(nx) + n∈Z icn sin(nx) n∈Z = c0 + =0+ X X (cn + c−n ) cos(nx) + X n∈N | n∈N X n∈N {z =0 } 0cos(nx) + X n∈N 2 i(cn − c−n )sin(nx) 2icn sin(nx) 2i 2i T (−1)n 2T √ =⇒ bn = √ = (−1)n+1 nπ nπ 2T 2T 1 Wobei die Folgerung wegen Seite 61 im Skriptum zur Berechnung der an und bn gilt. P Wir wissen nun (wegen (3.1) im Skriptum): f ∈ L2 [−T, T ] und kf k2 = n∈Z |fˆ(n)|2 2 Daraus folgt: 2i T 2 (−1)n 1 √ π n 2T X 2π 3 Z T 2 = x dx = kf k22 = 2 3 −T n∈N Und somit: 2 = 4π 3 X 1 π 2 n∈N n2 1 π2 = 2 6 n∈N n X r gn, ps 2 Beweis 2. Ermittle Koeffizienten vermittels (3.1). 1 ZT 1. ˆ √ f (x)e−inxπ/T dx f (n) = 2T −T Z T 1 2. = √ x(e−inxπ/T − einxπ/T )dx 0 2T Z T 1 3. = √ x(cos(nxπ/T ) − i sin(nxπ/T ) − cos(nxπ/T ) − i sin(nxπ/T )dx 2T 0 2i Z T 4. x(sin(nxπ/T ))dx =−√ 2T 0 2i T P.I. = √ x cos(nxπ/T ) nπ 2T T + Z T 0 0 T cos(nxπ/T ) dx nπ 2i T 2 (−1)n 5. = √ . nπ 2T √ Wobei 1. gilt, da 2T −1/2 einxπ/T eine ONB auf L2 [−T, T ] ist, wie man sich über Einsetzen in das Skalarprodukt h., .i überzeugt. Wobei 2. gilt, indem man Linearität des Integrals und Ra 0 =− R0 a anwendet. Wobei 3. gilt, indem man exp(ix) = cos(x) + i sin(x) andwendet. Wobei 4. gilt, weils klar ist. Wobei 5. gilt, weil das Integral 0 ist und cos(nπ) = (−1)n ist. Nach Skript gilt: bn = √iπ (fˆ(n) − fˆ(−n)). Bemerkenswert ist, wie man sich durch Einsetzen überzeugt, dass fˆ(n) = −fˆ(−n). Mit b0 = 0 und unsrer Erkenntnis: n 2i 2i T (−1) T (−1)n 2T (−1)n+1 √ √ bn = = −2 = . nπ nπ nπ 2T 2T 2 Da f ∈ L2 [−T, T ] gilt, ist ∞ X 2T 3 Z T 2i T 2 (−1)n (3.1) X |x|2 dx = kf k22 = 2 q = |fˆ(n)|2 = 3 nπ −T 2/T n=1 n∈Z ⇒ 2 = ∞ 4T 3 X 1 . π 2 n=1 n2 ∞ X 1 π2 = . 2 6 n=1 n r mr 3 Aufgabe 2. Entwickeln Sie die Funktion f : [−π, π] → R, x 7→ |x| in eine Cosinusreihe P 1 und berechnen Sie damit ∞ n=0 (2n+1)4 Beweis 1. Wir bestimmen zunächst die fouriertransformierte Funktion von f (Zerlegen der Integrale, Einsetzen der Definition von Sinus und Cosinus sowie partielles Integrieren): √ 2π fˆ(n) = = = Z π −π Z π −π Z π f (x)e−inx dx |x|e−inx dx xe −inx dx + 0 Z π xeinx dx 0 Z π = 2Re( xeinx dx) 0 Wir berechnen nun das Integral innerhalb des Realteils: Z π inx xe 0 xeinx x=π 1 Z π inx dx = e dx − in x=0 in 0 π cos nπ cosnπ − 1 = −i + n n2 n (−1) − 1 (−1)n π = − i n2 n Damit gilt also (unter Verwendung von Seite 61): 2 (−1)n − 1 fˆ(n) = √ = cn n2 2π 1 Zπ π2 c0 = √ |x|dx = √ 2π −π 2π Nun berechnen wir die Koeffizienten an (Cosinusreihe, daher bn = 0): 1 X f (x) = √ cn einx 2π n∈Z X X 1 = √ c0 + (cn + c−n ) cos (nx) + (cn − c−n ) sin (nx) 2π n∈N n∈N | X 2 (−1)n − 1 1 π2 √ +2 √ = √ cos (nx) n2 2π 2π 2π n∈N π X 2 (−1)n − 1 cos (nx) = + 2 n∈N π n2 } ! 2 (−1)n −1 = − πn4 2 für n > 0 ungerade, sonst 0. π n2 P 1 noch den Wert von ∞ n=0 (2n+1)4 berechnen. Dazu sei wie im vorigen R P 3 2 π 2π 2 2 ˆ n∈Z |f (n)| und 3 = −π x dx = kf k2 . Damit rechnen wir unter Aus dieser Darstellung gilt: a0 = π2 , an = Nun müssen wir {z =0 ! Beispiel: kf k22 = Verwendung von n = 2m-1 (weil gerade Koeffizienten 0 sind): 4 X X 2π 3 = |fˆ(n)|2 = |fˆ(0)|2 + 2 |fˆ(0)|2 3 n∈Z n∈N X 2 (−1)n − 1 π2 √ =|√ |+2 n2 2π 2π n∈N X 2 π3 −2 √ = +2 2 2π (2m − 1)2 m∈N π3 16 X 1 = +2 2 2π m∈N (2m − 1)4 = 2 2 1 π 3 16 X + 2 π m∈N (2m − 1)4 Und somit weiters durch Umformung von der obrigen Gleichung: 2π 3 3π 3 − 3 6 ! ∞ X X π π4 1 1 = = = ∗ 16 96 m∈N (2m − 1)4 n=0 (2n + 1)4 Somit gilt die Behauptung! r gn, ps 5 Beweis 2. Ermittle Koeffizienten vermittels (3.1), verwende Argumentation wie oben, mit der Erleichterung, dass wir bereits die ONB aus dem Introduction-chapter S.61. verwenden können. 1 Zπ ˆ |x|e−inx dx f (n)n>0 = √ 2π −π 1 Zπ = √ |x|(e−inx + einx )dx 2π 0 2 Zπ x cos(nx)dx = √ 2π 0 2 1 = √ x sin(nx) 2π | {z n} π P.I =0 2 1 = √ cos(nx) 2 n 2π − 0 0 π = 0 Z π 1 sin(nx) dx n 2((−1)n − 1) √ . 2πn2 2 fˆ(0) = √π2π , wie man sich durch Einsetzen überzeugt. Damit, mit fˆ(n) = fˆ(−n) und w.o. gilt für π2 1 2((−1)n − 1) b0 = √ , bn = √ (fˆ(n) + fˆ(−n)) = . πn2 2π 2π Wie oben haben wir auch für diese Reihe: ∞ X π3 X 2((−1)n − 1) 2π 3 |fˆ(n)|2 = 2 = kf k22 = + 3 2 πn2 n=1 n∈Z 2 n=2m−1 = ∞ π 3 16 X 1 + . 2 π n=1 (2m − 1)4 Damit folgt nun durch Subtraktion, Indexshift und einem Vergleich der li. und re. Seite ∞ ∞ X X π4 1 1 = = . 4 4 96 m=1 (2m − 1) n=0 (2n + 1) r mr 6 Aufgabe 3. Berechnen Sie die Fouriertransformierte der Funktion 1[−T,T ] ∈ L1 (R) und R 2 damit R sinx2 x . Beweis 1. Wir berechnen uns gemäß Formel 3.11 die Fouriertransformierte von f in L1 : 1 Z f (ξ) := e−iξx f (x)dλn (x) n n (2π) 2 R ∧ Also gilt (unter Berücksichtigung, dass das Lebesgue-Integral auch Riemann-integrierbar ist): Z √ 2πf ∧ (ξ) = e−iξx 1[−T,T ] dλ(x) R = Z T e−iξx dx −T e−iξx =i ξ −iT ξ x=T x=−T iT ξ −e ξ cos(T ξ) − i sin(T ξ) − cos(T ξ) − i sin(T ξ) =i ξ 2 sin(T ξ) = ξ =i e Nach Satz 3.3.2 kann die Fouriertransformation F auf S(Rn ) stetig zu einer surjektiven Isometrie L2 (Rn ) auf sich fortgesetzt werden (schönes F). Weiters gilt nach Proposition 3.3.3 für f ∈ L1 ∩ L2 gilt Ff = f ∧ , also < f ∧ , g ∧ >=< f, g > für f, g ∈ S(Rn ). Die Indikatorfunktion liegt dicht Lp für beliebiges p. Somit gilt auch 1[−1,1] ∈ L1 ∩ L2 . Somit zeigen wir weiter gleich unter der Tatsache, dass F eine Isometrie ist: 2 Z 2 sin2 x 2 Z sin2 x √ dx = dx π R x2 R 2π x2 = f∧ = Z 2 2 = kf k22 1[−1,1] (x)dx R | Somit haben wir also: Z R {z =2 } sin2 x dx = π x2 r gn, ps 7 Beweis 2. Berechne Fouriertransformierte vermittels (3.11). Dabei ist f = χ[−T,T ] ∈ L1 [−T, T ] und n = 1. Also 1 Z −iξx f (ξ) = √ e χ[−T,T ] dx 2π R 1 Z T −iξx e dx = √ 2π −T ∧ T 1 ie−iξx = √ 2π ξ =i −T e−iξT − eiξT ξ 1 2 sin(ξT ) . = √ ξ 2π Nach Satz. 3.3.2 bzw. Prop 3.3.3., da χ[−1,1] ∈ L1 (R) ist f ∧ isometrisch auf L2 (R), also kf ∧ k22 = kf k22 , womit 2 Z sin(x) 2 dx = f ∧ π R x 2 2 = kf k22 = χ−1,1 2 2 = 2. Z 2 Z sin(x) 2 sin(x) 2 ⇒2= dx ⇔ dx = π. π R x x R r mr 8 Aufgabe 4. Der de la Vallée-Poussin-Kern Vn ist auf T durch den Féjerkern Fn als Vn = 2F2n − Fn definiert. Zeigen Sie: ◦ Rπ |Vn (x)| dx ≤ C ∀n ∈ N ◦ Rπ Vn (x) dx = 2π −π −π ◦ Vn (x) → 0 für n → ∞ gleichmäßig in jeder abgeschlossenen Teilmenge von [−π, π], die 0 nicht enthält und 1 Dn ∗ Vn = Dn 2π Für √ jede stetige Funktion f auf T gilt Vn ∗ f →n→∞ 2πf gleichmäßig und Vn ∗ f (k) = 2π fˆ(k) für n > k. V Beweis. Wir bemerken einen Angabefehler durch Vergleich mit dem Internet und Absprache mit Kollegen und definieren Vn := 2F2n − Fn . (i) Rπ −π |Vn (x)|dx ≤ C∀n ∈ N. Z π −π 1. |Vn (x)|dx = Z π −π |2F2n − Fn |dx ≤ 2 Z π |F2n |dx + −π Z π 2. |Fn |dx = 4π + 2π = 6π −π wobei 1. nach Definition, die Ungleichheit nach M-Ungleichung und Linearität des Integrals und 2. nach Lemma 3.1.13., sowie durch Einsetzen und Berechnen von Rπ 1 P2n−1 R π F = k=0 −π Dk (x) = 2π, gilt. −π 2n 2n (ii) Unter ähnlicher Anwendung der Argumente aus (i) gilt Z π −π Vn dx = Z π −π 2F2n − Fn dx ≤ 2 Z π −π F2n dx − Z π −π Fn dx = 2π (iii) Und again, wie in (i), (ii) und mit Lemma 3.1.13. letzte Aussage folgt 3. lim Vn = 2 lim F2n − lim Fn = 0 n→∞ n→∞ n→∞ n→∞ zumal F2n , Fn −→ 0 gleichmäßig, ∀A\{0} ∈ [−π, π], A abgeschlossen. (iv) Dn ∗ Vn = 2πDn . Schauen uns zuerst li. Seite an. 2n−1 X 1 2n−1 5. 1 X Dn ∗ Vn = Dn ∗ (2F2n − Fn ) = Dn ∗ Dk = Dn ∗ Dk n k=n n k=n 4. wobei 4. durch Zusammenziehen der Summen und 5. durch Hineinziehen der Dn wegen der Index-unabhängigkeit gilt. Schauen uns jetzt Summen-Inneres an. (3.5.) (Dn ∗ Dk )(x) = Z π −π n X eim(x−y) · m=−n n,k X = eimx m=−n,l=−k l=m = 2πDmin(n,k) 9 k X l=−k Z π −π eiy(l−m) dy eily dy wobei Dmin(n,k) gilt, weil für alle Differenzindizes, also n − k bzw k − n das Integral 0 wird. Setzen oben unsere Faltung ein und erhalten 2n−1 X X 2π 2π 2n−1 Dn = Dn 1 = 2πDn Dn ∗ Vn = n k=n n k=n n→∞,glm 1 (v) Sei f ∈ C 0 (T). Dann gilt Vn ∗ f −→ f wegen limn→∞ σn f (x) = limn→∞ 2π (Fn ∗ f )(x) = f (x) glm, nach Satz 3.1.14. ˆ (vi) Sei n > k, dann gilt (V[ n ∗ f )(k) = f (k). Dazu setzen wir in 4. ein und rechnen X 1 2n−1 [ D[ (Vn ∗ f ) = l ∗f n k=n Z Z l X X 1 1 2n−1 = √ eim(x−y) e−ikx f (y)dydx 2 [−π,π] 2π n l=n m=−l 6. Z π 2n−1 l 7. 2π 1 X X e−imy f (y)dy = √ 2π n l=n m=−l −π 2n−1 Z π 8. 2π 1 X = √ e−iky f (y)dy n −π 2π l=n (3.1) 2π n √ = √ 2π fˆ 2π n = 2π fˆ, wobei in 6. in (3.1), (3.5) eingesetzt wurde, in 7. Fubini angewendet wird, sowie für m = k das dx Integral 2π wirft und in 8. die innere Summe wegen l > n > k verloren geht. r mr 10 Aufgabe 5. Eine Funktion f aus L1 (R) deren Fouriertransformierte Träger in [−T, T ] hat, ist durch ihre Werte auf nπ/T bestimmt, denn es gilt X f (y) = n∈Z f nπ T sin(nπ − yT ) . nπ − yT Zeigen sie zuerst, dass für die Fourierkoeffizienten cn der Einschränkung von fˆ auf [−T , T ], d.h. ! X 1 inπω fˆ(ω) = √ cn exp T 2T n∈Z gilt: cn = Tπ f −n Tπ , wobei fˆ die Fouriertransformation von f auf R bezeichnet. Verwenden Sie dann 1 ZT ˆ f (x) exp(iyx) dx f (y) = √ 2π −T q Beweis. Wir wissen nach dem Riemann-Lebesgue-Lemma, dass die Fouriertransformierte fˆ eine stetige Funktion ist, die im Unendlichen verschwindet. Da wir zusätzlich wissen, dass der Träger von fˆ in [−T , T ] liegt, ist fˆ eine Funktion mit kompaktem Träger. Damit ist fˆ insbesondere in L1 (R), also können wir die Umkehrformeln anwenden. Wir definieren g : [−π, π] → R : x 7→ f (xπ/T ) und betrachten ĝ: 1 Z ĝ(n) = √ g(x) exp(−inx) dx 2π R 1 Z π = √ f x exp(−inx) dx T 2π R ! T T 1 Z f (y) exp −iny = √ dy π π 2π R ! T ˆ T = f n π π Da fˆ stetig mit kompaktem Träger in [−T, T ] ist, ist auch ĝ stetig mit kompaktem Träger in [−π, π]. Da fˆ stetig ist, gilt ĝ(π) = fˆ(T ) = 0 = fˆ(−T ) = ĝ(−π), also folgt ĝ ∈ L2 (T). Damit konvergiert die Fourierreihe von ĝ gegen ĝ, also gilt 1 Xˆ ĝ(x) = √ ĝ(n) exp(inx). 2π n∈Z Aufgrund der Umkehrformeln folgt π ˆ . ĝ(n) = g(−n) = f −n T Weiters gilt dann π π fˆ(x) = ĝ x T T r 1 X π π π √ = f −n exp inx . T T 2T n∈Z T 11 Wenden wir die Umkehrformel an, so folgt 1 ZT ˆ f (x) exp(iyx) dx f (y) = √ 2π −T r 1 ZT 1 X π π π √ = √ f −n exp inx exp(iyx) dx T T 2π −T 2T n∈Z T ! π 1 ZT X nπ + yT f −n dx = exp ix 2T −T n∈Z T T (1) Wegen dem Riemann-Lebesgue-Lemma und mit Hilfe der Umkehrformeln gilt f ∈ C0 . Wegen f ∈ L1 (R) ist f sogar uneigentlich Riemann-integrierbar und damit sind die Obersummen O(f, Z) von f konvergent, also insbesondere beschränkt. Damit gilt die Abschätzung N X ! X nπ nπ nπ + yT f − ≤ f − exp ix T T T n∈Z n=−N ≤ O(f, Z) < ∞. Damit haben wir eine auf [−T, T ] integrierbare Majorante gefunden und wir können in (1) Integral und Summation vertauschen: ! 1 X nπ Z T nπ + yT f (y) = f − exp ix dx 2T n∈Z T T −T 1X nπ = f − 2 n∈Z T = X f − n∈Z nπ T exp(i(nπ + yT )) − exp(−i(nπ + yT )) i(nπ + yT ) sin(nπ + yT ) nπ + yT nπ = f T n∈Z sin(−nπ + yT ) −nπ + yT nπ T sin(nπ − yT ) . nπ − yT X = X n∈Z f ! r fa 12 Aufgabe 7. Für f ∈ L1 (R), T > 0 sei PT f durch PT f (x) = k∈Z f (x + 2kT ) definiert. Zeigen Sie, dass diese Reihen in der L1 ([−T, T ])-Norm unbedingt konvergieren, und dass die so definierte Funktion 2T -periodisch ist. Für die Fourierreihenentwicklung P π 1 X PT f (x) = √ cn exp inx T 2π n∈Z drücke man die Koeffizienten cn durch fˆ aus. Beweis. Mitk·k1 bezeichnen wir die L1 ([−T, T ])-Norm. Außerdem definieren wir fk (x) := f (x + 2kT ). Wir zeigen zuerst die unbedingte Konvergenz indem wir zeigen, dass PT f = P 1 k∈Z fk in der L ([−T, T ])-Norm absolut konvergiert. X kfk k1 = k∈Z XZ T f (x + 2kT ) dx = k∈Z −T X Z T +2kT |f | dλ = Z k∈Z −T +2kT |f | dλ < ∞. (2) R Damit folgt auch insbesondere, dass PT f in L1 ([−T, T ]) liegt. Die 2T -Periodizität sehen wir aufgrund von PT f (x + 2T ) = X f (x + 2(k + 1)T ) unb. Konv. = k∈Z X f (x + 2kT ) = PT f (x). k∈Z Nun zur Berechnung der Fourierkoeffizienten. Wir definieren g(x) := PT f (xT /π) womit gilt: 1 Zπ g(x) exp(−inx) dx ĝ(n) = √ 2π −π ! T 1 Zπ X f x + 2kT exp(−inx) dx = √ π 2π −π k∈Z Z T X 1 π π √ = f (y + 2kT ) exp −iny dy. T T 2π −T k∈Z Für die Partialsummen dieser Reihe gilt k∈Z f (y + 2kT ) exp(−inπy/T ) ≤ wobei die rechte Seite integrierbar ist wegen P Z T X f (y + 2kT ) dy = −T k∈Z X k∈Z |fk | ≤ X P k∈Z f (y + 2kT ) (2) kfk k1 < ∞. k∈Z 1 Damit haben wir eine integrierbare Majorante für die Partialsummen der Reihe gefunden und wir können nach dem Satz von der dominierten Konvergenz Integration und Summation vertauschen. Damit folgt 1 π XZ T π f (y + 2kT ) exp −iny dy T 2 k∈Z −T T r 1 π X Z T +2kT π = f (x) exp −in(x − 2kT ) dx T 2 k∈Z −T +2kT T r 1 πZ π = f (x) exp −inx dx T 2 R T π π = fˆ n . T T r ĝ(n) = 13 Somit gilt dann für die Fourierreihenentwicklung r 1 Xπ ˆ π π 1 X π ˆ π π PT f (x) = √ f n exp inx = √ f n exp inx . T T T T 2π n∈Z T 2T n∈Z T r fa 14 Aufgabe 8. Beweisen Sie Beispiel 5 indem Sie Beispiel 7 auf fˆ anwenden. Beweis. Wie bereits in Beispiel 5 gezeigt, gilt fˆ ∈ L1 (R). Da fˆ Träger in [−T, T ] hat, folgt PT fˆ(x) = r 1 X π ˆˆ π π f n fˆ(x + 2kT ) = fˆ(x) = √ exp inx . T T 2T n∈Z T n∈Z X Mit den Umkehrformeln gilt also r π π 1 X π ˆ f −n exp inx . f (x) = √ T T 2T n∈Z T Die übrigen Schritte verlaufen dann analog zu Beispiel 5. 15 r fa Aufgabe 9. Zeigen Sie für den Dirichletkern DN : DN ∗ DN = 2πDN . Beweis 1. Wir verwenden zum Beweis die Definition der Faltung und des Dirichletkerns: N X DN (x) := eikx k=−N f ∗ g(x) := Z f (x − y)g(y)dλ(y) T Damit können wir nun arbeiten. (Anmerkung: Wir betrachten den Torus, weil wir den Dirichletkern immer auf 2π-periodischen Funktionen betrachten.) DN ∗ DN (x) = Z N X T k=−N = Z N X = eijy dλ(y) j=−N N X eik(x−y) T k=−N Z N X eik(x−y) N X eijy dλ(y) j=−N N X eik(x−y) eijy dλ(y) T k=−N j=−N = N X N Z X k=−N j=−N = N X eikx eik(x−y) eijy dλ(y) T N Z X j=−N k=−N Im nächsten Schritt wollen wir nun zeigen, dass R T eiy(j−k) dλ(y) T eiy(j−k) dλ(y) = 2πδjk gilt: Im Fall j = k sehen wir sofort, dass eiy(j−k) = 1 ist. Somit ist der Torus äquivalent zum Intervall [0, 2π) ist. R T eiy(j−k) dλ(y) = 2π, weil Im Fall j , k verwenden wir, dass eiy(j−k) = ei2πy(j−k) ist. Somit sehen wir gleich, dass das Integral = 0 ist. Insgesamt gilt also die Behauptung. Somit gilt weiter: DN ∗ DN (x) = N X ikx e j=−N k=−N = N X eikx = N X eiy(j−k) dλ(y) T 2πδjk j=−N k=−N N X N Z X eikx 2π k=−N = 2πDN (x) r ps 16 Beweis 2. Wir berechnen: Z π einx dx = −π Z π einx + e−inx dx 0 =2 Z π cos nx dx ( 0 (3) 2π, n = 0 0, n > 0 = = 2πδ0,n Damit gilt: DN ∗ DN (x) = = Z π −π DN (x − y)DN (y) dy N X Z π −π m=−N = N X N X = N X N X eimx = 2π Z π ei(m−n)y dy −π eimx 2π δ0,m−n m=−N n=−N N X einy dy n=−N m=−N n=−N (3) N X eim(x−y) | {z } =δm,n einx n=−N = 2πDN (x) r lb 17 Aufgabe 10. Bestimmen Sie alle Elemente f in L1 (T ), für die f ∗ f = √ Beweis. Für ein f ∈ L1 (T) mit f ∗ f = 2πf gilt mit Satz 3.1.5.: √ 2πf gilt. 1 3.1.5. ∀n ∈ Z : fˆ(n) = √ f ∗ f (n) = (fˆ(n))2 2π ⇒ ∀n ∈ Z : fˆ(n) ∈ {0, 1} V Nach dem Riemann-Lebesgue-Lemma (Satz 3.1.2) gilt: lim fˆ(n) = 0 |n|→∞ Daher ist die Menge der n ∈ Z, für die fˆ(n) = 1 ist, endlich, d.h.: ∃E ⊆ Z, E endlich : f (x) = X einx n∈E Offenbar gilt auch die Umkehrung. Damit gilt für alle f ∈ L1 (T): √ X einx f ∗ f = 2π ⇐⇒ ∃E ⊆ Z, E endlich : f (x) = n∈E r lb 18