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Proteinstruktur und Faltung: Biochemie-Präsentation

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3) Struktur und Faltung
von Proteinen
A) Sekundärstruktur
B) Tertiärstruktur
C) Quaternärstruktur
und Symmetrie
D) Stabilität von Proteinen
F) Faltung von Proteinen
Myoglobin
Hierarchie der Proteinstruktur
3A) Sekundärstruktur
Lernziele:
1) Der planare Charakter der Peptidbindung
limitiert die konformationelle Flexibilität der
Polypeptidkette
2) Eigenschaften der a Helix und des b Faltblattes
Die Peptidbindung
Lineare Verknüpfung / Kondensation von
Aminosäuren
Die Peptidbindung ist planar und
limitiert damit die Konformation
Die Peptidbindung, welche zwei Aminosäuren
miteinander verknüpft, ist resonanzstabilisiert
und bildet daher eine starre planare Struktur
Die Trans-Peptidbindung ist stabiler
Trans- ist ca. 8 kJ stabiler als cis-Konformation da keine
sterische Hinderung.
Die Polypeptidkette in gestreckter
Konformation
Kette von planaren Peptidbindungen mit R
jeweils in trans
Steric Interference of
Adjacent Peptide Groups
Die Konformation des
Peptidrückgrades kann
durch 2 Torsionswinkel
definiert werden:
Φ (Phi), Ca-N
Ψ (Psi), Ca-C=O
Als 180° definiert wenn wie
gezeigt ausgedehnt
+ = Uhrzeigersinn wenn von
Ca aus betrachtet
Sterische Behinderungen erlauben nur
definierte Kombinationen der Torsionswinkel
Ramachandran Diagram
b-Faltblatt
a-Helices
C, Kollagen, Trippelhelix
Die a-Helix
• Rechtshändige Spule
• Steigung 3.6 AS/
Windung = 5.4 Å
• Stabilisiert durch
interneWasserstoffbrücken,
C=O mit N-H at n+4
• Seitenketten
gegen aussen
Prolin ist ein Helix Brecher
b-Faltblätter
• Durch H-Brücken zwischen benachbarten Ketten
stabilisiert, nicht innerhalb der Kette wie bei der aHelix
• Stabiler parallel oder antiparallel, ?
Connecting Adjacent b-Strands
Kurzer Bogen
(turn), antiparallel
Lange Schlaufe
(loop), parallel
Carboxypeptidase A
Schlaufe
Helices
b-Blatt
Sterische Behinderungen erlauben nur definierte
Kombinationen der Torsionswinkel
Ramachandran Diagram
C, Kollagen, Trippelhelix,
aL, linksgängige helix
Faserproteine
Historisch wurden zwei Klassen von Proteinen
unterschieden: Globuläre (löslich) und Fibriläre
(unlöslich)
Faserproteine spielen wichtige strukturelle
Funktionen (schützend, verbindend, tragend; in Haut,
Sehnen und Knochen),
Kollagen: Bindegewebe (Knochen, Sehnen, Bänder)
Keratin: Epidermale Hornschicht in Haar, Nägeln,
Federn, Horn
Kollagen: tripelhelikales Kabel
Sequenz besteht aus repetitivem
Triplet: Gly-X-Y
- X häufig Pro, Y häufig Hydroxyprolin
- Länger als 1000 AS
- Pro verhindert Bildung einer a-Helix
- Linksgängige Superhelix mit ~3 AS
per Windung
- 3 Parallele Ketten bilden ein rechtshändiges tripelhelikales Kabel
- Jede 3. AS ist innerhalb der Struktur,
nur Gly hat Platz
- Seil ! Zugfestigkeit !
Structure of Collagen Model Peptide
Collagen model peptide
PDBid 1CAG
Kollagen Defekte
Skorbut: Vitamin C-Mangelerscheinung
- Hautläsionen, fragile Blutgefässe, schlechte Wundheilung
- Keine Neusynthese von funktionellem Kollagen
- Vit C abhängige Prolyl-Hydroxylase
- Seeleute, Captain James Cook “limely”, Zitrusfüchte
a-Keratin: “coiled coil” Struktur
2 Helices die sich umeinander winden
- Parallel N->C, 81 AS lang
- Mit pseudo-repetitiver Struktur:
(a-b-c-d-e-f-g)X (heptad repeat)
Wobei a und d unpolare AS
- Quervernetzung: Cys-Cys, Dauerwellen
Cys
Übergeordnete Struktur von a-Keratin
Fibriläre Proteine sind charakterisiert dadurch dass s
aufweisen
!Ker
Kerati
20 µm!
Säuge
Vögel
Hierar
Beispi
Zellen
Durch
Makro
(8 nm
Ist Actin ein Faserprotein ?
3B) Die Tertiärstruktur
Lernziele:
1) Die Tertiärstruktur beschreibt die
Raumkoordinaten jedes Atoms
2) Die Tertiärstruktur eines Proteins wird aus
Sekundärstrukturelementen aufgebaut, welche
kombiniert werden können und dann Motive und
Domänen bilden
3) Die Raumstruktur eines Proteins ist stärker
konserviert als seine Sequenz
Die Tertiärstruktur von Proteinen
Die Tertiärstruktur beschreibt die Position der
Sekundärstrukturelemente (a-Helix, b-Faltblatt) im
Raum, dh die Raumkoordinaten eines jeden Atoms =
3D Struktur
Diese Information wird in speziellen Struktur
Datenbanken deponiert (protein structure database,
pdb)
Experimentell kann die Tertiärstruktur durch zwei
Techniken bestimmt werden: Röntgenstrukturanalyse
von Protein Kristallen oder NMR von Proteinen in
Lösung
Protein Kristalle
X-ray
Diffraktionsmuster
Why the things are the way they are
https://www.youtube.com/watch?v=RkRYe1J7cHE&feature=related
(7 Min)
Beispiele von Proteinstrukturen
Cytochrom b562
Mit Häm
Immunoglobulin
Fragment
Lactat
Dehydrogenase
Grosse Proteine bestehen aus
unterschiedlichen Domänen
Proteine mit mehr als 200 AS falten
sich oft in mehrere Domänen (von
40-200 AS) in Eukaryoten.
Domänen = Faltungseinheiten
Prokaryonten können nur Proteine
mit einer Domäne herstellen
Oftmals spezifischen Funktionen zB.
Nukleotid Bindestelle zum Binden von
NAD+ in einer Domäne, und
Substratbindung in einer anderen
Domäne
Die Struktur ist stärker konserviert als die
Sequenz, Bsp Cytochrom C
3C) Quaternär Struktur und
Symmetrie von Proteinen
Lernziele:
1) Einige Proteine sind aus mehreren Untereinheiten aufgebaut, welche meist symmetrisch
angeordnet sind
Quaternär Struktur von Hämoglobin
Häm
- Untereinheiten assoziieren zusammen in eine
definierte Struktur = Quaternäre Struktur
- Multi-subunit Proteine können aus identischen oder
nicht-identischen Untereinheiten aufgebaut warden
(homo-, hetero-oligomerisch)
- Bsp: Hämoglobin ist ein Dimer aus je 2x ab
Protomeren (a2b2)
Symmetrie von oligomeren Proteinen
Protomere sind symmetrisch angeordnet
Nur Rotations-symmetrie,
keine Spiegelsymmetrie, weshalb ?
Kontaktregionen im Inneren
3D) Stabilität von Proteinen
Lernziele:
1) Die Stabilität eines Proteins hängt hauptsächlich
von hydrophoben Kräften ab
2) Ein Protein, welches denaturiert worden ist,
kann sich unter bestimmten Bedingungen wieder
rückfalten (renaturieren)
Stabilität von Proteinen
- Native Proteine sind marginal stabil -> werden
andauernd abgebaut und neu synthetisiert
- Ein Protein von ca. 100 AS Protein ist nur ca ~40
kJ/mol stabiler als die ungefaltete Form.
Dies entspricht der Energie von lediglich 2
Wasserstoffbrücken
=> Die native Struktur resultiert aus einem delikaten
Gleichgewicht von entgegengesetzten Kräften:
Hydrophob im inneren, hydrophil auf der Oberfläche
Proteine werden von unterschiedlichen Kräften
stabilisiert
- Die Proteinstruktur wird durch hydrophobe Kräfte
im inneren des Proteins gewährleistet, und weniger
durch Interaktionen von polaren oder ionischen
Seitenketten (auf der Oberfläche des Proteins)
- Dieser hydrophobe Effekt zwingt nicht polare
Substanzen ihre Interaktion mit Wasser zu
minimieren (Benzin auf Wasser)
unfolded
folded
But: not only blue and red, but 20 different characters
Von Treshphrd - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15405616
hydrophilic
hydrophobic
Relative Hydrophatie
der einzelnen AS:
Die Energie, welche
benötigt wird, um die
AS in Wasser zu lösen
Proteine können denaturiert und
renaturiert werden
- Temperatur, Schmelzen der Struktur
- pH Änderung, Ionisierung der Seitenketten
- Detergentien, bricht hydrophobe Interaktionen
- Chaotrope Agentien, Guanidium Ion, Harnstoff
erhöhen die Löslichkeit von nichtpolaren
Substanzen in Wasser, brechen Hydrophobe
Interaktionen
Strong denaturing, chaotropic agents
Denaturierte Proteine können renaturiert
werden
- 1957, Christian Anfinson, konnte Ribonuclease A (RNase A),
124 AS denaturieren und wieder renaturieren
- Denaturierung in 8 M Harnstoff
- Renaturierung durch Dialyse => volle enzymatische Aktivität
Þ Protein faltet sich spontan und nimmt aktive Konformation
ein
Þ Die Primärstruktur des Proteins
bestimmt seine dreidimensionale
Struktur und damit die biologische
Aktivität
3E) Protein Faltung
Lernziele:
1) Die Faltung eines Proteins geschieht entlang
eines vorgegebenen Weges. Das Protein geht
dabei von einem Zustand hoher Energie und
Entropie zu einem mit tiefer Energie und
Entropie über
2) Amyloidosen sind auf Missfaltung von Proteinen
zurückzuführen
Protein Faltung ist geordnet
- Faltung geschieht in wenigen Sekunden
- Faltung ist nicht zufällig, sondern folgt
einem vorgegebenen Weg
- Lokale Ausbildung der Sekundärstruktur-
elemente
- gefolgt von einem hydrophoben Kollaps
(molten globule)
- Faltungsprozess is kooperativ (dh. alles oder
nichts)
Energy-Entropy Diagramm der Protein
Faltung
Faltungs-Trichter
Temporäre
FaltungsFallen
Lokale EnergieMinima
Einige Erkrankungen sind auf ProteinMissfaltung zurückzuführen
Mindestens 20, meist tödliche, humane Erkrankungen sind
auf extrazelluläre Depots von normalerweise löslichen
Proteinen zurückzuführen. Amyloide = unlösliche fibröse
Proteinaggregate
Symptome zeigen sich meist erst spät (30-70 Jahren),
progressive Verschlechterung während 5-15 Jahren bis zum
Tod
Scrapie
Prion Erkrankungen sind infektiös
• Scrapie, neurologische Erkrankung von Schafen und Geissen,
ursprünglich durch einen “langsamen Virus”
• Bovine spongiform encephalopathy (BSE, mad cow disease),
und Kuru (degenerative Nervenkrankheit im Menschen,
durch Kannibalismus auf Papua Neuguinea), KreutzfeldJakob disease (CJD), sporadisch (spontan auftretend),
übertragen (Spritzen), new variant (Rindfleisch)
• Neuronen entwickeln grosse Vakuolen, gibt dem
Gehirngewebe unter dem Mikroskop ein schwamm-ähnliches
Aussehen (spongiform)
• All are known as transmissible spongiform encephalopathies
(TSEs)
Amyloid Fibrillen haben b-Faltblatt Strukturen
• PrPC (prion protein cellular) hauptsächlich a-helical, löslich
• PrPSc (prion protein scrapie) b-Blatt => fibriläre Struktur, unlöslich
• Fast jedes Protein kann dazu gebracht werden, fibriläre Strukturen
auszubilden
PrPC (Prion Protein celluläres)
PrPSc (Scrapie Form)
auto-catalytic !
Zusammenfassung
• https://www.youtube.com/watch?v=qBRFIMcxZNM
• Peptidbindung ist planar
• Sekundärstrukturelemente
• Kollagen, Keratin sind fibriläre Proteine
• Proteine sind marginal stabil, 2 H-Brücken
• Anfinsen Experiment, RNase A
• Faltung ist schnell und geordnet
• Amyloidosen
https://www.youtube.com/watch?v=qBRFIMcxZNM (4 Min)
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