Franziska Brandstötter Exzerpt – Persönlichkeit „Jeder Mensch ist in jedem Augenblick das, was er war, und das, was er sein wird.“ (irischer Schriftsteller Oscar Wilde) Wichtig: Vergleich Freud und Jung + Rogers und Frankl o Überblick: o o o o Bedürfnis Wesen vom Menschen verstehen seit Urzeiten (= seit sehr langer Zeit) vorhanden Aufschrift „Erkenne dich selbst!“ vom Orakel von Delphi (= Weissagungsstätte) = Anlockung in Antike von PilgerInnen Seitdem Bemühungen von PhilosophInnen, SchriftstellerInnen, WissenschaftlerInnen Menschen in all seinen Dimensionen (/Formen) beschreiben Fachdisziplin der Psychologie mit dieser Thematik = Persönlichkeitspsychologie o o Erklärungen Person, Persönlichkeit, Charakter: in altem Rom = SchauspielerInnen trugen Masken (lat. persona: Maske, Rolle, Charakter) mit lachenden, weinenden wütenden Gesichtern = Eigenschaft dargestellte Person zeigen Person = Mensch in seiner äußeren Erscheinungsform, als Individuum Persönlichkeit = besonderen Eigenschaften von einem Individuum ergibt sich aus dem Denken + Handeln außerdem aus den Gefühlen, Vorlieben, Einstellungen, sozialen Beziehungen -> in diesem Zusammenhang spricht man von Charaktereigenschaften o o o o o o o Abgrenzung zwischen „Persönlichkeit“ und „Charakter“: Abgrenzung = nicht eindeutig Meist Charakter = allgemeine Wertvorstellungen und Haltungen eines Menschen -> bleiben gleich Laufe des Lebens Persönlichkeit = vom Leben geprägten Eigenschaften Definition/theoretische Standpunkte „Persönlichkeit“: allgemeine Definition für „Persönlichkeit“ nicht existent psychologische Persönlichkeitsforschung hat so viele unterschiedliche Auffassungen von „Persönlichkeit“ wie theoretische Standpunkte vorhanden: Typologien Schließen von dem äußeren Erscheinungsbild Mensch auf seine Persönlichkeit Sehen Person in genetischer, physischer, und physiologischer (= Merkmale + Verhaltensweisen können durch die Funktionsweise des Hirns etc. bestimmt werden) Veranlagung = einmaliges Wesen Eigenschafts-Theorien (Trait-Theorien) Persönlichkeit als Individuum Definiert sich über spezifische Eigenschaften, Neigungen, Fähigkeiten Merkmale = angeboren + nicht veränderbar Beeinflussen Person in unterschiedlichen Situationen Tiefenpsychologische Theorien (= passiv, eher Vergangenheit) 1 Franziska Brandstötter Definieren Persönlichkeit über unbewusste menschliche Triebe + verdrängte Inhalte, die Auswirkung auf Mensch haben Das humanistische Modell (= aktiv, eher Zukunft) Selbstbestimmte Persönlichkeit -> strebt nach Selbstverwirklichung Selbstbewusstsein + Formulierungen Lebensziele = helfen Suche nach Glück + Erfüllung o o o o Persönlichkeitspsychologie: Schaut sich Individuum + Eigenschaften an -> zur Beschreibung Erleben + Verhalten Persönlichkeit Dieses zu erklären + vorherzusagen Außerdem mithilfe Beratung, Therapie oder Training verändern Allgemeine Persönlichkeitspsychologie: Allgemeine Gesetzmäßigkeiten -> welche Eigenschaften haben alle Menschen Differentielle Persönlichkeitspsychologie: Individuen in ihrer Einzigartigkeit Fokus sind Unterschiede Persönlichkeit mit anderen Menschen Wo und wie stark sind Menschen verschieden? o Persönlichkeitsdiagnostik (= Methoden der Persönlichkeitsmessung): interindividuell: Vergleich unterschiedlicher Individuen (z.B. Männer mit Frauen) intraindividuell: Vergleich Verhalten selbes Individuum zu verschiedenen Zeitpunkten (z.B. Leistungsverhalten während Schulzeit und Arbeitsplatz 20 Jahre nach Schulzeit) o o Typologien o o o o Typus (griech. typos: Prägung, Muster) = alle körperlichen und geistig-seelischen (betrifft Geist z.B. denken und Seele z.B. emotionales Wesen) Merkmale, die bestimmter Gruppe von Individuen gemeinsam sind Durch entwerfen Typologien = Vielfalt individuelle Merkmale Menschen ordnen Die vier Temperamentstypen: Vom griechischen Arzt Hippokrates eine der ersten Typologien Sein Gedanke = Zusammenhang vier Temperamente (Sanguiniker, Phlegmatiker, Choleriker, Melancholiker) mit den vier wesentlichen Körpersäften (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle) Blut sorgt für Heiterkeit in sanguinischer () Person Durch Schleim = Teilnahmslosigkeit () bei phlegmatischer () Person Durch zu viel gelbe Galle = Jähzorn cholerische () Person Durch zu viel schwarze Galle = Melancholie () BILD SEITE 142 oben! o o o Beschreibungen zu den Temperamentstypen: Optimistisch + lebensbejahend = Sanguiniker Apathisch (teilnahmslos), gleichgültig (), schweransprechbar = Phlegmatiker 2 Franziska Brandstötter o o Jähzornig, aufbrausend (), unbefriedigt = Choleriker Traurig, trübsinnig (), tiefgründig (), schwermütig () = Melancholiker -> Am ehesten mir persönlich ähnlich, da ich viel nachdenke. o o Die drei Körperbautypen: Definition = Körperbau/Konstitution = nach Kretschmer genetisches bedingtes körperliches Erscheinungsbild welches durch Umwelteinflüsse (z.B. Ernährung, Sport) sich verändern kann o Aus Beobachtungen psychisch Kranker deutscher Psychiater Ernst Kretschmer Schlussfolgerung Zusammenhänge Körperbau + psychische Störungen o Die drei Körperbautypen leptosom, pyknisch und athletisch -> haben je nach körperlichen Merkmalen Anderes Temperament Anderes Krankheitsbild () Zusammenhang wissenschaftlich nicht bestätigt! BILD SEITE 142 unten! Zusatz: Aussehen spielte eine Rolle z.B. bei Sklaven Außerdem sagte der Kopfumfang etwas über die Intelligenz aus -> wenn Stirn höher früher = Mensch intelligenter Leptosomer Typ (leptosom) Temperament () = introvertiert, distanziert Am häufigsten unter schizophrenen PatientInnen Pyknischer Typ (pyknisch) = extrovertiert + launisch Risiko = Erkrankung an Depression Athletischer Typ (athletisch) = träge () + eher schwer ansprechbar Wenn Krankheitsfall dann meist Epilepsie o o Weitere Körperbautypen William Sheldon: Einteilung US-amerikanischer Mediziner + Psychologe William Sheldon beruht auf Kretschmers Typenlehre Ektomorpher Typ = schlank mit dünnen Extremitäten (= Arme und Beine) Endomorpher Typ = rundliche Formen, Arme + Beine sind dicker Mesomorpher Typ = mittelwüchsig, breite Schultern + stärker gewölbte Brust o o o Kritische Anmerkungen zu den Typologien: Typenlehre = grobe und vereinfachende Theorie Außerdem durch diese Art von Einteilung Anreiz für stereotypes (klischeehafte) Denken + kaum bedenken von individuellen Unterschieden o o Nur ausgesuchter Merkmalskomplex Persönlichkeit (z.B. Körperbau) -> Kein Mensch allerdings nur Merkmale eines Typus 3 Franziska Brandstötter o o Führen Verhalten auf spezifische genetische Grundlage zurück -> für Persönlichkeit allerdings körperliche Merkmale und Umwelt (z.B. Eltern, Freundeskreis) relevant Fakt, dass Persönlichkeit sich in Interaktion zwischen Person + Umwelt formt = wird ignoriert -> aus dem Grund = nicht aussagekräftig für Vorhersagung Verhalten oder Anfälligkeit von psychischer Krankheit o Im NS-Deutschland Verwendung Körperbau-Typologien = verbrecherisch -> damals durch körperliche Merkmale Belegung „rassische“ Minderwertigkeit o Eigenschaftstheorien (Trait-Theorien) o Durch Eigenschaften wie aufmerksam oder rücksichtslos, offen oder distanziert etc. Beschreibung Person Persönlichkeit = Eigenschaften welche einzigartig kombiniert und unterschiedlich von der Stärke her verankert sind Interessiert an Persönlichkeitseigenschaften (engl.: traits) = Trait-Theorien Trait = veranlagtes, eher stabiles Verhaltensmuster -> wie Person persönlich handelt + fühlt o o o o o o o o o o o o Faktorenanalyse (= statistische Analyse durch die Gruppen von verwandten Traits identifiziert werden können): Beim Zählen „persönlichkeitsbeschreibende“ Eigenschaftswörter kamen US-Amerikanischen Psychologen Gordon Allport + Henry Obert auf 18 000 englische Wörter Wie also wenige Reduktion auf Basismerkmale Ziel Persönlichkeitsforschung = Eigenschaften in Kategorien mit Überbegriffen einordnen -> so nur kleine Gruppe grundlegender Persönlichkeitseigenschaften z.B. kontaktfreudig, gesellig, kommunikativ = Aufgeschlossenheit Persönlichkeitsdimensionen (spiegeln sich bei Jung wieder): Deutsch-britischer Psychologe Hans Jürgen Eysenck konnte durch faktorenanalytisches Auswahlverfahren zwei Dimensionen mit welchen Beschreibung Persönlichkeit möglich ermitteln Extraversion + Emotionalität -> jede hat zwei Pole Extravertiert (o. extrovertiert = „aus sich herausgehend“)/introvertiert (= „nach innen gekehrt“) + stabil/labil -> durch gegensätzliche Pole meinte er Beschreibung jeder Person möglich -> antike Temperamentslehre wurde ebenfalls integriert = jeder Quadrant repräsentiert Temperamentstyp von Hippokrates BILD SEITE 144! o Extraversion und Emotionalität (bzw. Neurotizismus) umfassen zwei Verhaltensweisen -> stehen sich gegenüber Extraversion: Extravertierter Mensch = gern in Gesellschaft, kontaktfreudig, aktiv, spontan, optimistisch etc. Introvertierter Mensch = ruhig, ordentlich, verlässlich, eher pessimistisch, gefühlskontrolliert etc. Emotionalität: Stabiler Mensch = ausgeglichen, sorglos, lebhaft, dominant, emotional stabil 4 Franziska Brandstötter Instabiler Mensch = überempfindlich, ängstlich, besorgt, leicht erregbar, emotional instabil (neurotisch Bild???? o Das Fünf-Faktoren-Modell: o Dimensionen Eysenck decken nicht alle Eigenschaften der Persönlichkeit = daher Erweiterung Eigenschaftstheorien um ein Modell o Fünf-Faktoren-Modell = fünf stabile, von der Kultur abhängige Faktoren -> „The Big Five“) -> Basis zur Beschreibung und Beurteilung Menschen Neurotizismus = emotional stabile Menschen wirken ausgeglichen, stressresistent, selbstsicher Extraversion = extravertierte Menschen sind herzlich, gesellig, kommunikativ, fröhlich etc. Verträglichkeit = verträgliche Persönlichkeiten = vertrauenswürdig, bescheiden, bescheiden, gutmütig etc. -> die beiden haben sich gehalten Gewissenhaftigkeit = gewissenhafte Menschen sind ordnungsliebend, selbstdiszipliniert, zuverlässig, sorgfältig etc. Offenheit für Erfahrungen = wer offen für neue Erfahrungen ist wirkt fantasievoll, ideenreich, wissbegierig, intellektuell (= Denken, Verstehen und Lernen auf höherem Niveau) etc. -> Fünf-Faktoren-Modell = bewährtestes Standardmodell in Persönlichkeitsforschung -> sind alles Dimensionen die negativ und positiv sein können, Personen sollten im Mittelmaß sein o o o o o o o Kritik an den Eigenschaftstheorien: Schwierig mit einem Wort sich zu beschreiben -> wenn z.B. Sturheit nachgesagt = Eigenschaften zeigen sich nur in gewissen Situationen Situation wird von Eigenschaftstheorien nicht miteinbezogen = keine Erklärung warum gewisses Verhalten in gewisser Situation Wechselwirkungstheorien gehen darauf ein Weitere Problematik = Eigenschaftstheorien denken Persönlichkeitseigenschaften sind veranlagt -> Persönlichkeit = ändert sich während des Lebens + wird von Umwelt und Erfahrungen beeinflusst Wenn Englisch ähnlich ist wie Deutsch und gut in z.B. Englisch genau wie Schwester/Bruder = positiver Transfer Wenn z.B. Geschwister nacheinander in die gleiche Schule gehen und Lehrer hohe Erwartungen an das jüngere Kind haben = negativer Transfer o Tiefenpsychologische Persönlichkeitstheorien 1: Freud (eher Vergangenheit) o o o o Tiefenpsychologische Theorien = Persönlichkeitstheorien für die unbewusste seelische Vorgänge für das Erleben und Verhalten zentral sind Wichtige tiefenpsychologische Modelle = Psychoanalyse von Sigmund Freud, Individualpsychologie von Alfred Adler + analytische Psychologie von C. G. Jung Psychoanalyse (von österreichischem Arzt Sigmund Freud begründet) = einerseits Theorie welche auf das Unbewusste gründet und andererseits Behandlungsmethode psychische Störungen + eine der einflussreichsten Persönlichkeitstheorien Ziel = unbewusste psychische Vorgänge welche der Grund für wahrnehmbares Verhalten sind herauszufinden + durch diese verstehen des Verhaltens 5 Franziska Brandstötter o o o o o o Bewusstseinsstufen: Kleiner Teil psychischer Prozesse = bewusst -> wie Spitze Eisberg auf welche aktuelle Aufmerksamkeit gerichtet Unter Oberfläche nicht sichtbar = unbewusste + vorbewusste Inhalte Laut Freud = meisten Inhalte also Gedanken, Gefühle, Wünsche, Einstellungen sind unbewusst Dies passiert wegen Verdrängung oder gewaltsamer Fernhaltung vom Bewusstsein Das Unbewusste: Bewusstseinsunfähige Inhalte Meist unangenehme Erinnerungen o. Vorstellungen + unerlaubte Triebwünsche -> werden aus Bewusstsein verdrängt z.B. schockierendes oder peinliches Erlebnis in früher Kindheit Das Vorbewusste: Bewusstseinsunfähige Inhalte Vorbewusst = Inhalte die aktuell nicht bewusst aber abrufbar sind = Zensur welche verantwortlich ist für das Verdrängen z.B. Name von Bekannter, welche schon länger nicht mehr angetroffen wurde Das Bewusstsein: Bewusste Inhalte Alle Inhalte die hier und jetzt bewusst erlebt werden wie augenblickliche Wahrnehmung + Gedanken z.B. Feststellung eines Hungergefühls o o o o o Vergleich Freud Räume = System des Unbewussten ist wie großer Vorraum in dem sich seelische Regungen (= emotionale o. geistige Reaktion/Empfindung) wie Einzelwesen (betont Vielfalt + Komplexität der inneren Welt, in welcher seelische Regung einzigartige Präsenz + Bedeutung hat, die sich unterscheidet von anderen) befinden An den Vorraum grenzt engerer Raum in welchem das Bewusstsein An Schwelle dazwischen Wächter der Seelenregungen mustert, zensuriert und nicht in engeren Raum lässt, wenn unerwünscht Methoden zur Erforschung des Unbewussten: Laut Freud mehrere Möglichkeiten Zugang zu Inhalten (Wünsche, Triebe etc.) die von Bewusstsein ausgeschlossen sind: Traumdeutung: Laut Freud Träume haben verborgene Bedeutung Mithilfe der Traumdeutung werden im Traum erlebten, verschlüsselten Situationen + Bilder interpretiert Den klar erkennbaren (manifesten) Trauminhalten (Bilder, Situationen) liegen latente Trauminhalte (verborgene Bedeutungen) zugrunde -> wegen Traumzensur die verschlüsselt -> diese verschlüsselt so, dass Inhalte bei der Person die träumt keine Schuld- oder Angstgefühle auslösen Enthaltene Wünsche in Träumen können auf folgende Arten in Form gebracht werden, so dass annehmbar f. Person: Verdichtung = mehrere Inhalte treffen in Erscheinung aufeinander So z.B. Vereinigung Gesicht Freundin + Statur Mutter 6 Franziska Brandstötter Durch Verschiebung = Gefühle werden auf harmlose Ereignisse, Personen, Sachverhalte übertragen + verstecken ursprünglichen Bedeutungsinhalt Bei Symbolisierung = vor allem Sexualsymbolik hat wichtige Rolle Laut Freud verbergen Traumsymbole erotische Wünsche -> längliche Objekte z.B. Türme, Stöcke stehen für Männlichkeit -> hohle, runde Gegenstände z.B. Höhlen, Koffer stehen für Weiblichkeit Hypnose: KlientIn wird in tranceartigen Zustand versetzt in welchem Bewusstsein aus Person in Zustand gut ansprechbar + Findung Lösungen für verdrängte Probleme möglich Fehlleistungen deuten: Deutung von Fehlleistungen (Verlieren, Vergessen, Versprechen etc.) kann verdrängte Dinge aufdecken Beim Freud’schen Versprecher (lapsus linguae = das Sichversprechen) kommen unterdrückte Gedanken ans Licht z.B. wünscht Freud Bekannter aus Versehen „Herzliches Beileid“ zur bald stattfindenden Hochzeit -> Bräutigam laut ihm = falsche Wahl Assoziieren: Bei dem freien Assoziieren wird KlientIn angehalten einfach frei zu erzählen Durch spontane Gedankenverbindungen = Aufschluss über Verdrängtes o o Die Instanzen der Persönlichkeit (Grundenergien, Triebe): Drei Persönlichkeitsinstanzen (Teile der Persönlichkeit): Es, Ich, Über-Ich = sind Erklärung für Entstehung innerer Konflikte -> wenn Person etwas tun möchte was dieser Lust verschafft aber nicht zu verinnerlichten (innerlich angenommenen) sozialen Normen passt Es -> steht für unbewusste und verdrängte Triebe + beinhaltet alle angeborenen biologischen Bedürfnisse Gehorcht Lustprinzip + ist blind, wenn es um Realität geht -> daher verlangt es sofortige Befriedigung Grundtriebe, Wünsche, Bedürfnisse Ich -> ist Sitz der Vernunft, da es Triebe vom Es auf Situation Außenwelt (Realität) abstimmt Bedenkt Bedürfnisse, Folgen der Handlungen und soziale Normen (Über-Ich) Auf Suche nach rationalen Lösungen + schließt Entscheidungen = verantwortlich für seelisches Gleichgewicht (Kompromisse) Über-Ich -> entspricht moralischer Instanz mit Geboten und Verboten, da es durch Eltern und Gesellschaft anerzogenes Wertesystem repräsentiert Als Kontrollinstanz = Übernimmt Rolles des Richters in Form von innerer Stimme für Erlaubtes und nicht Erlaubtes = zensiert sozial unerwünschte Gedanken vom Es + zuständig für Ich-Ideal Teil davon = Verinnerlichung Erwartungen anderer wie Person sein sollte o o o Zwei Instanzen mindesten = in ständigem Streit Es erfordert was anderes als Über-Ich Ich versucht Anforderungen dieser Instanzen mit Möglichkeiten Realität in Einklang bringen 7 Franziska Brandstötter o Wenn zu großes Ungleichgewicht = seelische Konflikte z.B. Schuld-, Scham- o. Minderwertigkeitsgefühle In dem Zusammenhang Thanatos (= negativ, Aggression + selbstzerstörerische Impulse) und Libido (= positiv, Lebensenergie o. sexuelle Energie) Bei Freud im Gegensatz zu Jung Es + Über-Ich = positiv und negativ z.B. Einladung Geburtstagsfeier aber am nächsten Tag SA Es sagt geh hin, Ich könnte sagen lerne vorher, geh kurz hin und früher Heim zum Weiterlernen und Über-Ich sagt lernen BILD SEITE 148!!! o o o o o Psychosexuelle Entwicklungsphasen: Entwicklung Persönlichkeit in Phasen -> „psychosexuelle Entwicklungsphasen“ von Kindheit -> in jeder Phase = Entwicklungsaufgaben (hat Kind zu erfüllen) Beginn sexuelle Entwicklung = nach Geburt + durch erogene Zone (= Körperzonen deren Reizung lustvolle Erregung) charakterisiert Psychische Energie die Lust und Freude im Vordergrund = Libido Wenn Kind Entwicklungsaufgaben nicht gelingen = Risiko Fixierung (= Kind kann sich nicht normal in die folgende Phase weiterentwickeln) Orale Phase (0-1 Jahr, Es) = lustvolle Aufnahme über den Mund: saugen, beißen, kauen Erkundung neuer Gegenstände = durch Mund Saugen an Brust o. Flasche = Sicherheit Anale Phase (2-3 Jahre, Ich) = Kot-Ausscheiden = Abbau Spannungen und Leistung Kinder haben Spaß an Erleichterung + Machtausübung Vordergrund = Erziehung zur Sauberkeit + Selbstkontrolle Phallische Phase (4-5 Jahre, Über-Ich) = Entwicklung Bewusstsein Geschlechtsidentität Mädchen in dieser Zeit = Penisneid Buben = Kastrationsangst richten sexuelle Wünsche auf Mutter + Vater ist Rivale = Ödipuskomplex Latenzperiode (6-12 Jahre) = sexuelle Gefühle im Hintergrund Wichtig = Erwerb kognitiver und sozialer Fähigkeiten Genitale Phase (13-18 Jahre) = reife Sexualität Lustbefriedigung + Fortpflanzung o o o o o o o Für gesunde Persönlichkeitsentwicklung = Entwicklung sicheres Körpergefühl, Erkundung sexueller Gefühle und Wünsche Bei Unterdrückung Triebe also Vorstellungen, Gefühle, Fantasien etc. werden vom Bewusstsein weggehalten = Verdrängung ins Unbewusste Unbewusster, ungelöster Konflikt = kann sich als Neurose zeigen (= Störung des Erlebens und Verhaltens z.B. Äußerung durch krankhafte Angst) Für abwehren und Überwindung „unerlaubter“ Triebe Es = Entwicklung Abwehrmechanismen Latenzzeit Abwehrmechanismen: = unbewusste Schutzfunktionen des Ich Durch sie Bewältigung Schwierigkeiten und Konflikte 8 Franziska Brandstötter o Können allerdings auch Störungen und Neurosen auslösen -> wenn keine Behebung der Ursache Problem Verdrängung = grundlegendster Abwehrmechanismus Verdrängung nicht erwünschten Inhalten (Gedanken etc.) z.B. Unterdrückung Erinnerung an peinliches Erlebnis + dieses wird ins Unbewusste verdrängt Identifikation = Wertvorstellungen (Überzeugungen etc. von z.B. Person die dieser wichtig + Verhalten etc. beeinflussen) + Normen (Standards) von Autorität werden übernommen + eigenes Verhalten danach ausgerichtet z.B. Übernahme Kind Erziehungsstil strenger Eltern Regression = Rückfall in frühere Art von Verhalten von bereits abgeschlossener Entwicklungsstufe z.B. wenn Schulkind nervös greift es auf Schnuller zurück Reaktionsbildung = gegenteiliges Extrem zu verdrängten Wünschen Denken und Handeln ursprünglichen, unbewussten Impulsen entgegengesetzt z.B. übermäßig empfundene Liebe Arbeitskollegin gegenüber, wenn nicht erwidert = Hass o. unterdrückte Aggression = übermäßige Freundlichkeit Substitution = Verdrängung unerlaubter Inhalt + Ersetzung durch akzeptierten Inhalt (substituiert) z.B. Ersetzung Geiz durch Kontrollzwang Sublimierung = primitive (ursprüngliche) Triebe werden in kulturelle (Musik, Kleidung etc. die Identität Gemeinschaft prägen) Bestrebungen umgewandelt (werden sublimiert) z.B. aggressive Impulse = umgewandelt in sportliche Energie (Wettkämpfe) Projektion = Übertragung eigener Unzulänglichkeiten (Fehler, Mängel, Defizite), Wünsche, Gefühle auf andere Man verfolgt interessiert Diskussion + SitznachbarIn fragt warum Blick so gelangweilt Rationalisierung = Verhalten wird mit anscheinend vernünftigen Gründen gerechtfertigt z.B. „Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen“ Kompensation = Minderwertigkeitsgefühle durch besondere Leistungen andere Gebiete kompensiert (= ausgeglichen) z.B. gekündigte Person kompensiert Frust durch Kauf großes teures Auto Konversion = Äußerung psychischer Konflikt körperlich Psychosomatische (= Wechselwirkung Psyche und Körper) Erkrankungen wie Migräne etc. sind zurückzuführen auf Konversion (psychische Konflikte werden in körperliche Symptome umgewandelt) Hysterie (= Krankheit mit psychischen und physischen Symptomen) war für Freud Konversions-Neurose (= Umwandlung psychischer Konflikte in körperliche Symptome) -> äußert sich z.B. durch Lähmungen, Sehstörungen, Schwächeanfälle etc. Neurose = z.B. Mann verstorben und Gefühle werden auf Angst übertragen, daher 10x Türe zu sperren 9 Franziska Brandstötter Durch Humor (Lachen, Ironie, Zynismus -> skeptische und pessimistische Haltung gegenüber z.B. Menschen) = hinwegkommen über unangenehme und schmerzhafte Erinnerungen Zuordnungen ? o o o o o o o Kritische Würdigung (Bewertung Thema) Zwar bedeutender Beitrag Freud Psychologie, da Erkenntnis Kindheitserfahrungen prägen Persönlichkeit, enttabuisierte Sexualität etc. (alle zuvor genannten Aspekte Freud) Allerdings mangelnde Wissenschaftlichkeit vor allem psychosexuellen Entwicklungsphasen in der Kindheit -> unterliegen starkem Androzentrismus (= Sichtweise wo Männer als Norm) + nie wissenschaftlich von Freud betrachtet 1950er kritisiert Philosoph Karl Popper, dass kein menschliches Verhalten, dass nicht in Psychoanalyse passt Freud retrospektive (nachträgliche) Interpretationen Verhaltensweisen -> sind nicht als wissenschaftlich zu betrachten -> keine überprüfbaren Voraussagen möglich Eher primitive (nicht verfeinerte) Mythen = Schilderung auf einfache Weise aber nicht wissenschaftlich -> da Freud nur versuchte Thesen zu bestätigen statt kritisch-empirisch zu überprüfen Allerdings durch Weiterentwicklung Möglichkeit wissenschaftlich o Heutiger Stellenwert = über neue technische Möglichkeiten bildgebender Verfahren Aktivitäten im Hirn lokalisieren möglich z.B. PET -> Positronen-Emissions-Tomographie (Abbildung Stoffwechselprozesse im Körper) o Laut Gerhard Roth bestätigen Resultate und Einsichten Hirnforschung Freuds Lehre in einigen wichtigen Punkten + darin, dass unbewusstes Erfahrungsgedächtnis Handeln stärker bestimmt als bewusstes Ich Es, Ich, Über-Ich + wie unbewusste Prozesse Entscheidungsfindung beeinflussen aus neurowissenschaftlicher (vor allem Struktur und Funktion Hirn relevant) Sicht = Großteils nachvollziehbar Allerdings KritikerInnen wie Psychoanalytiker Habermas -> Zukunft in Erforschung Unbewusstem = nicht im Gehirn o o o o o o o o o Neo-Psychoanalyse = VertreterInnen wegen theoretischer Differenzen Abspaltung Freud Weiterentwicklung Psychoanalyse mitteilweise humanistische Tendenzen Mensch nicht nur minderwertiges Wesen -> Fähigkeiten zum sozialen Leben Größere Bedeutung Umwelt + zwischenmenschliche Beziehungen als biologische Voraussetzungen Außerdem mehr Fokus Gegenwart und teilweise nur Instanzenlehre -> Bedeutung Unbewusstes = geschmälert und psychosexuelle Entwicklung = fragwürdig VertreterInnen z.B. Neurologe und Psychiater Viktor Frankl mit Logotherapie (= Ziel ist durch Sinnfindung Heilung) + Psychoanalytiker und Sozialphilosoph Fromm -> Interesse war gelingendes, gesellschaftliches Zusammenleben o Tiefenpsychologische Persönlichkeitstheorien 2: Jung (+ Adler, eher Vergangenheit) o o o o o Analytische Psychologie: Carl Gustav Jung Schweizer Psychiater () Carl Gustav Jung war Schüler Freud Trennung Freud wegen andere Meinung Bedeutung von Sexualität Libido-Begriff = Lebensenergie und nicht Lust Psychische Ganzheit laut Jung = Selbst -> = zentral für Individuation 10 Franziska Brandstötter o o o Individuation = Weg zum „Ganzwerden“, Entwicklungsprozess zu einzigartigen Individuum -> gelingt wenn Selbstverwirklichung (Entfaltung Potenzial, Fähigkeiten entwickelt etc.) und Suche Sinn des Lebens = Ziel Mensch Darstellung Selbst durch Symbole wie Mandala, Christus, Buddha etc. Unterscheidung das Bewusste, persönlich Unbewusste und kollektive (Gruppe mit gemeinsamen Eigenschaften etc.) Unbewusste Das Bewusste (wie Ich bei Freud) = Ich-Bewusstsein, persönliche Identität Das persönliche Unbewusste = ungelöste seelische Anliegen Ungelöste seelische Anliegen werden ins persönliche Unbewusste verdrängt + Entwicklung zu Komplexen (= Muster von Gedanken, Gefühlen etc., beeinflussen Verhalten etc. Person + aus traumatischen Ereignissen etc.) Entsprechen unbewussten Persönlichkeitsanteilen -> reagieren autonom (= unabhängig, selbstständig) + können seelisches Gleichgewicht stören Äußerung Komplexe = Zittern, Schweißausbrüche etc. Aufdeckung und Auflösung = mithilfe Traumdeutung Der Schatten (wie Es von Freud = negativ) = ungelebte Möglichkeiten, verdrängte und/oder ungeliebte Anteile eigener Person die mit Ich unvereinbar sind -> aber auch positiv = schöpferische Impulse Auseinandersetzung Schatten = wichtig Individuation Durch Auseinandersetzung verdrängte Persönlichkeitsanteile = Persona (Maske, wie Über-Ich von Freud) kommt hervor Ist Teil vom Ich welcher sich Umwelt zeigt = „soziale Fassade“ -> umhüllt wahre Natur Individuum Nach Bewusstmachung = Findung möglich wahrer Identität Das kollektive Unbewusste = alle Archetypen (= universelle Muster etc. die grundlegenden Erfahrungen + Emotionen repräsentieren) Können als Vorstellungen, Bilder, Symbole aus Religionen (Götter etc.), Mythen (Himmel etc.), Märchen (Hexe etc.) oder Fabeln (Tiere etc.) auftreten Erscheinungsform unterscheidet sich je nach Kulturkreis Animus und Anima = zwei weitere Archetypen -> repräsentieren gegengeschlechtliche Anteile Anima = weiblicher Anteil Seele Mann Animus = männlicher Anteil Seele Frau Drang = Vereinigung gegensätzliche Pole wegen Strebung Ganzheitlichkeit Begegnung Archetypen = in Träumen + Fantasien Traum = zentraler Stellenwert -> Funktion des Wegweisers zur psychischen Ganzheit + repräsentiert innere Wirklichkeit Träumende/r -> kann durch archetypische Symbole hervorkommen Dabei muss aber individuelle Lebenssituation bedenkt werden Ziel Traum = gegensätzliche Persönlichkeitsmerkmale aufzeigen + Integration dieser in Gesamtpersönlichkeit Auch bei Freud Traum wichtig aber laut ihm in jedem Traum = irgendwas Triebhaftes o Humanistische Persönlichkeitstheorien: Maslow, Rogers (eher Zukunft) o In 1960ern stieß Freuds trieborientiertes Menschenbild auf Unmut (= Unzufriedenheit) -> weil nur Konzentration kranke Menschen 11 Franziska Brandstötter o o o o o Humanistische Psychologie = betrachtet gesunden Menschen + positives Menschenbild wird vertreten -> geht davon aus, dass Mensch von Natur aus gut + strebt nach Selbstverwirklichung Selbstverwirklichung = geistige Entfaltung und ausschöpfen des Potenzials In Jeder/Jedem = Fähigkeit zu wachsen + volles Potenzial an Wissen, Talente, Fähigkeiten Menschen = individuell + einzigartig Pioniere = Maslow und Rogers Anfangs Selbstverwirklichung = Spitze hierarchische Bedürfnispyramide Maslow Selbstaktualisierung wurde von ihm geprägt = ganze Anwendung und Nutzung Talente, Fähigkeiten etc. Außerdem bezieht sich diese auf Verlangen Selbsterfüllung = aktualisieren von den besessenen Möglichkeiten -> Verlangen immer mehr das wozu man fähig Für Rogers Begegnung im menschlichen Sinn relevant Seine Arbeiten = für viele Bereiche soziale Arbeit, Pädagogik, Medizin relevant Erfahrungen Kindheit und Jugend beeinflussen Selbstkonzept positiv oder negativ o o o o o Selbstkonzept = Bild was wir von uns selbst haben Bezug auf Fähigkeiten, Eigenschaften die wir uns zuordnen + durch Vergangenheit, Motive und Werte u. Meinung anderer geprägt Kann bestärkt werden durch herzeigen Werke Kindergarten Selbstdarstellung = von Selbstkonzept und Selbstwertgefühl (=starker Einfluss auf Gedanken, Stimmungen, Verhalten) beeinflusst: Negatives Selbstkonzept: Geht mit geringem Selbstwertgefühl einher Dadurch = eher Misserfolge + bestätigt sich dadurch Positives Selbstkonzept: Verbunden mit hohem Selbstwertgefühl Eher positive Erfahrungen + ebenfalls bestätigt sich dadurch selbst Bessere Bewältigung Krisen Sieben wesentliche Botschaften welche Eltern den Kindern vermitteln sollen -> für Entwicklung positives Selbstkonzept: Echtheit -> durchschaubar, authentisch, offenherzig + Interesse an Entwicklung (positiv) Empathie -> zulassen Gefühle auch negative Gefühle + deswegen keine Bestrafung (begünstigt negatives Selbstkonzept), eigene Gefühle mitteilen + einfühlend und mit Verständnis zuhören -> kann auch negativ sein, wenn Nutzun Schwächen etc. von anderer Person für die eigenen Vorteile Wertschätzung -> partnerschaftlich behandeln und Alter angemessenen Einbezug Aufstellen Regeln + Bedürfnisse berücksichtigen Ungeschuldete Liebe -> Kind lieben wie es ist ohne Liebe an Bedingungen knüpfen, Fehlverhalten darf missbilligt (verurteilt) werden aber nicht Kind direkt Autonomie -> Vertrauen in Kind, nicht dauerhafte Kontrolle und Bevormundung 12 Franziska Brandstötter o o o o o o o Anregung und Unterstützung -> Unterstützung Kind in freier Entfaltung + Anregung Zuverlässigkeit -> Vermittlung Kind Sicherheit und Geborgenheit + zuverlässig Die voll funktionierende Persönlichkeit Mensch mit positivem Selbstkonzept = gesund + „voll funktionierend“ Dies ist der Fall, wenn Real-Selbst (= wie wir sind) + Ideal-Selbst (= wie wir gerne wären) ca. gleich also nicht zu große Unterscheidung zu Ideal-Selbst positives Selbstkonzept = hilfreich gelangen Lebensziel z.B. sich selbst kennen + akzeptieren humanistische + existenzialistische (Suche nach Sinn etc.) Studien = setzen sich mit voll funktionierenden Persönlichkeiten (= sind für produktives + erfülltes Leben bekannt) auseinander z.B. Martin Luther King = war gegen Rassendiskriminierung + für soziale Gerechtigkeit = Beispiel Persönlichkeit die mit Spiritualität (= Suche von Bedeutung etc. von etwas Größerem), Mut o. Gesinnung (= z.B. moralische Haltung gegenüber etwas) Sinn vom Leben, Lebensziel anstreben und erreicht haben o Solche Persönlichkeiten = ähnliche Charakterzüge: Selbstbewusst Akzeptieren von sich selbst Nicht von Meinungen (negativ) beeinflussen Viel Energie Aufgabe Lieber wenige aber tiefe Beziehungen statt viele oberflächliche o o o Persönlichkeitsdiagnostik Tests vorhanden oberflächlich Persönlichkeitsanalysen durch Fragen versprechen = unseriös Seriöse Persönlichkeitsdiagnostik = wissenschaftliche Methoden die objektive, reliabel (verlässlich und valide (gültige) Ergebnisse liefern für Eignungsprüfungen (Vergleich Testergebnis mit Anforderungen Beruf und schauen ob geeignet) und Beratungszwecke (durch Ermittlung Ursachen und Störungen = Festlegung Behandlungsmethode) o o Übermittlung Merkmale Persönlichkeit = mündlich o. schriftlich Methoden = Mündliche Befragung also Interviews Erfassung Lebenssituation (Beruf etc.) + sammeln Daten Lebensgeschichte (Anamnese) o o o o Schriftliche Befragung also Persönlichkeitstests Faktorenanalytische (= strukturierte Fragebögen mit Antwortmöglichkeiten) + projektive (= unstrukturiert + mehrere Antwortmöglichkeiten) Tests -> gerade Anzahl Antwortmöglichkeiten besser weil sich sonst Personen für Mitte entscheiden Faktorenanalytische Persönlichkeitstests Fragebögen enthalten Fragen o. Behauptungen = Items -> zwei oder mehr Antwortmöglichkeiten z.B. „ja/nein“ etc. Dann Einschätzung Testperson Punkte werden zusammengezählt = Persönlichkeitsprofil mit Stärken und Schwächen FPI (Freiburger-Persönlichkeits-Inventar -> Liste von Fragen): Erforscht Lebenszufriedenheit, Aggressivität, Gesundheitssorgen, Extraversion etc. 13 Franziska Brandstötter EPI (Eysenck-Persönlichkeits-Inventar): Neurotizismus- und Extraversionsskala -> Erfassung durch Fragebogen Dimension Extraversion (Extraversion-Introversion) = Fragen zu Geselligkeit, Lebhaftigkeit etc. Dimension Neurotizismus (Stabilität-Labilität) = Fragen zu Ängstlichkeit, Bedrücktheit etc. o Kritikpunkte also Faktoren die das Ergebnis eines dieser Tests verfälschen könnte: Tendenz zum Einschätzen eher wie wir gerne wären nicht wie wir sind Je nach Stimmungslage bessere oder negative Selbstbeurteilung Manche Persönlichkeitsmerkmale z.B. Ungeduld = situationsabhängig Wenn man Bescheid weiß psychologische Bedeutung = Neigung zur Beantwortung so dass erwünschtes Ergebnis Gesellschaftliche Normen = entscheidend üb Eigenschaft erwünscht oder unerwünscht -> Auffassung Ergebnis Test = nicht objektiv o Projektive Persönlichkeitstests = eng mit tiefenpsychologischen Persönlichkeitstheorien verbunden -> wegen Wunsch Blick ins Unbewusste zu geben Bilder o. Tintenkleckse werden vorgelegt + Person interpretiert, ergänzt, beurteilt oder zeichnet dazu Im Interpretationsprozess = Persönlichkeitsanteile wie Ängste, Wünsche, Vorerfahrungen -> werden in Bilder übertragen Analyse Persönlichkeit + Aussagen über Verhalten, Einstellungen etc. -> auch Deutung der Assoziationen und Verhalten Testsituation Kritikpunkt = unterschiedlicher Ausfall je nach GutachterIn + nicht objektiv o o o o Rorschach-Test (!) von Schweizer Psychiater Rorschach = Tafeln mit symmetrischen Klecksen > sollen interpretiert werden + ersten Assoziationen genannt Dann Deutung nach Form (z.B. konkret = etwas Greifbares o. abstrakt = theoretisch) + Inhalt (z.B. Mensch o. Tier, positiv/negativ etc.) Assoziationen = Auskunft Konflikte + psychische Störungen und Hinweise Kreativität Auswertung = nach Vorlage Von US-amerikanischen Psychologe Murray Thematischer Apperzeptionstest (TAT) = Geschichten werden zu Schwarz-Weiß-Bildern erzählt und die Ergebnisse mit persönlicher Lebensgeschichte Testperson + Verhalten (Mimik, Gestik) in Verbindung gebracht Ziel = Aufdeckung Wünsche, Ängste, Konflikte Bei Zeichentests gestalterisches Darstellen z.B. Baumtest von Koch = Aufforderung Baum zu zeichnen Auswertung = anhand subjektiver Kriterien (GutachterIn) z.B. links ZeichnerIn extravertiert + rechts introvertiert BILD HIER MUSS! SEITE 158 Wartegg-Test von Ehrig Wartegg = zur Messung von Gefühl, Verstand, Wille, Fantasie Dazu Ergänzung acht Symbol-Kästchen zu Bildern Scenotest = vor allem bei Kindern und Jugendlichen Bereich klinische Psychologie (Untersuchung etc. unteranderem psychischer Probleme), Erzziehungsberatung, 14 Franziska Brandstötter Schulpsychologie, Berufsberatung + forensischer Psychologie (Anwendung psychologischer Prinzipien + Methoden im Rechtssystem) = standardisiertes Spielmaterial womit Szene aufgebaut werden soll Materialien wie biegbare Puppen, Tiere, Pflanzen, Bäume, Möbel, Gegenstände Haushalt Durch Test Alltags- und Beziehungsleben, Ängste, Wünsche, Bewältigungsstrategien sichtbar + Zugang zu unbewussten Problemen und helfen zur Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten ZUSATZ ZETTEL: o o o o o o o o o o o o o o o o o o o Jungs Persönlichkeitsmodell Jung entwickelte umfassendes Persönlichkeitsmodell Er selbst hatte Neigung zum Träumen und Fantasieren in der Kindheit Nach Studium der Medizin und einem breiten Hintergrundwissen Arbeit über die Assoziation von Wörtern + Entdeckung von Komplexen Dadurch internationale Anerkennung + Zusammenarbeit mit Freud -> zerbricht wegen Meinungsverschiedenheiten über Sexualtriebs verfeinerte seine Theorien durch Wissen in Mythologie (Studium von Legenden etc. die Götter unteranderem beinhalten) + Reisen zu verschiedenen Kulturen Er postulierte (= Aufstellen einer Behauptung welche Ausgangspunkt für weitere Überlegungen) ein kollektives Unbewusstes -> manifestiert sich in Archetypen Anteile der Persönlichkeit Ich = das Bewusstsein Persona Rolle in Gesellschaft + soziale Anpassung Im Laufe Leben verschiedene Personae und manchmal mehrere zugleich Schatten repräsentiert unerwünschte Aspekte der Persönlichkeit, die integriert werden müssen er postulierte ein kollektives Unbewusstes (= Summe des Objektiv-Psychischen im Gegensatz zum Subjektiv-Psychischen) basierend auf der Beobachtung, dass Bilder in Träumen universelle Motive aus Mythen und Märchen widerspiegeln Archetypen = Urbilder menschlicher Vorstellungsmuster im kollektiven Unbewussten (Zz.B. Tod, Kindheit) Psyche strebt nach Ganzheit, indem sie Gegensätze wie Bewusstes und Unbewusstes, Männliches und Weibliches, Persona und Schatten akzeptiert Für optimale Persönlichkeitsentwicklung also = Palette von Eigenschaften entwickeln und entfalten Ganzheit des Psychichen = Selbst -> repräsentiert die Ganzheit des Psychischen und umfasst auch dunkle Aspekte wie den Schatten GRAFIK! o Komplexe 15 Franziska Brandstötter o o o o o o o o o o o o Komplexe sind Gruppen assoziativ verbundener Vorstellungen und Erlebnisse, die zu Fehlleistungen und körperlichen Reaktionen führen können Gehören zum menschlichen Leben, weil alle verwundbare Stellen haben -> Verwundbarkeit macht Empfindsamkeit also mitfühlen aus In Jung's Experimenten mit Assoziationen zeigte sich bestimmte Wörter bei Versuchspersonen = längere Reaktionszeiten verursachten West auf Verbindungen zu lebensgeschichtlich bedeutsamen, oft negativen + vergessenen Ereignissen hin deutet auf eine Wahrnehmungsabwehr hin, die in solchen Situationen wirksam wird Jung interpretierte Aussagen eines Mannes in einem Experiment er sprach ihn auf eine mögliche frühere Messerstecherei an Mann gab zu vor zehn Jahren jemanden verletzt zu haben Er verdrängt dies bis es durch Jungs Frage wieder auftauchte (auch während Experiment nicht daran gedacht) Dies bestätigte Jungs Annahme, dass es sich um Störungen durch einen unbewussten Komplex handelte Traum Gemäß Jung können Träume + ihre Symbole auf zwei Ebenen verstanden werden: Objektstufe, die auf reale Personen und Gegenstände verweist + auf der Beziehungsebene unbewusste Aspekte Beziehung zu Personen widerspiegelt In objektstufigen Träumen repräsentieren die Personen meist Bekannte oder Verwandte Subjektstufe versteht man, dass im Traum alle Personen und Symbole übertragene Anteile unserer eigenen Persönlichkeit sind Gewissermaßen die unbewussten Teilpersönlichkeiten In subjektstufigen Träumen sind die Personen unbekannt und stellen nicht akzeptierte Teile unserer Persönlichkeit dar wie den Schatten Beispiel für einen subjektstufigen Traum ist der einer 21-jährigen Patientin, die im Traum eine negative Seite ihrer selbst verkörpert sieht sie musste sich dieser dunklen Seite bewusst werden und das sie Kopfschmerzen bekommt wenn sie versucht diese zu erschlagen -> Es kann sein, dass beide Möglichkeiten im Traum vermischt o o o o o Die Bedeutung des Traumes Freud definiert Verdrängung als die seelische Funktion, die Erlebnisse aus dem Bewusstsein verbannt und ins Unbewusste drängt Traum dient als Zugang zum Unbewussten und wird als Wunscherfüllung betrachtet, die unterdrückte oder frustrierte Wünsche aus dem Tagesbewusstsein reflektiert Alpträume = misslungene Wunscherfüllungen + Strafinstanz des Über-Ich -> Angstträume = Konfrontation mit z.B. Angst vom Über-Ich ausgehen und Bewältigung unbewusster Konflikte durch das ICH Trauminhalte sind verschlüsselt, wobei Mechanismen wie Verdichtung, Verschiebung und Symbolisierung eine Rolle spielen Verdichtung = Zusammendrängung zweier Inhalte zu einer Erscheinung -> z.B. Lehrer hat Gesicht Vater aber Polizistenuniform 16 Franziska Brandstötter Verschiebung = starke Emotionen werden auf harmlose Ereignisse verschoben -> z.B. Ekel Marienkäfer (= manifester Traum) = eigentlich Ekel in Beziehung (latenter Traum) Manifest sind die Trauminhalte an die man sich nach dem Aufwachen noch erinnern kann Symbolisierung = das Männliche alles lange und aufgerichtete + das Weibliche alles hohle und runde o o o o o o Der latente Trauminhalt, der eigentliche Traummotiv bzw. die verborgene Bedeutung vom manifesten Traum, wird durch Traumzensur entstellt Der Traum hat nicht nur eine persönliche Bedeutung, sondern auch eine gesund erhaltende Funktion als Hüter des Schlafes, der Frustrationen mindert Beispiel: Kurt träumt davon, im Park zu spielen, wird jedoch von einem Polizisten, der wie sein Bruder aussieht und dann doch wieLehrer M., zur Rede gestellt, weil Ballspielen verboten ist. Kurt wird wütend und schimpft mit dem Polizisten. Er wacht auf, erleichtert darüber, dem Polizisten seine Meinung gesagt zu haben. Traum reflektiert seinen unerfüllten Wunsch, Fußball zu spielen -> er hat eine Prüfung vorbereitet bei Lehrer M. und deswegen ist er nicht Ball spielen gegangen mit Freunden Kurt ist sonst schüchtern und sein älterer Bruder ist eine strenge Autoritätsperson in seinem Leben. + GRAFIK! o o o o o o o o o Victor Frankls Persönlichkeitsmodell Victor Frankl, ein Schüler Freuds, entwickelte ein eigenständiges Persönlichkeitsmodell, das auf Existenzphilosophie basiert Er betonte die ganzheitliche Existenz + die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen Mensch kann nur über das Du zum Ich. Selbsttranszendenz Frankls Konzept der Selbsttranszendenz vergleicht er mit der Funktion eines gesunden Auges, das sich nicht selbst wahrnimmt. Man übersieht sich selbst und wächst im Dienst einer Sache z.B. Job. Existenzanalyse In der Existenzanalyse (= Gegenwart und Zukunft) geht es darum, Lebensumstände zu klären und Möglichkeiten für zukünftige Lebensgestaltung zu entwickeln. - Biografische Methode: Diese Methode untersucht vergangene Belastungen, die gegenwärtige und zukünftige Lebensvollzüge behindern könnten. - Erhellung (= Analyse und bei Frankl auch z.B. Projektanalyse im Gegensatz zu archäologische Methode von Freud) und Förderung der personalen Fähigkeiten und 17 Franziska Brandstötter Kompetenzen: Dabei wird der Reichtum der Wertewelt sichtbar gemacht, um den Horizont für das Sinnangebot des Lebens zu erweitern. - Erhellung des Wozu: Diese Phase der Existenzanalyse zielt darauf ab, zukünftige Möglichkeiten zu erkunden, insbesondere die Suche nach Sinn, und führt in die Logotherapie über, die bei der Sinnfindung unterstützt. o Die Logotherapie, die aus der Existenzanalyse hervorgeht, hilft Menschen dabei, Sinn in ihrem Leben zu finden. o o Logotherapie In der Logotherapie, die sich auf Gegenwart und Zukunft konzentriert, strebt Frankl danach, Patienten dazu zu bringen, den Sinn ihres Lebens zu erkennen und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Sinnhaftigkeit entsteht, wenn man sich in einem Werk, in der Liebe oder im Leiden verwirklicht und damit über sich selbst hinauswächst (Transzendenz). Eine gestörte Sinnfindung kann zu existenzieller Frustration führen, die als Sinnleere erlebt wird. Ursachen für diese Sinnleere = Verlust traditioneller Orientierungspunkte und die fehlende Klärung der persönlichen Werte und Ziele Dies kann entweder zu Konformismus führen, wo Menschen tun, was andere tun, oder zu Totalitarismus, wo Menschen tun, was von ihnen erwartet wird. o o o o o o o o o o Therapeutische Praxis In der therapeutischen Praxis der Logotherapie wird oft die paradoxale Intention angewandt Neurotiker leiden nicht nur unter ihren Symptomen, sondern auch Angst vor den Symptomen Durch die paradoxale Intention werden die Patienten dazu angeleitet, ihre Symptome nicht zu fürchten, sondern sie sogar zu wollen Auf diese Weise wird die Angst vor der Angst genommen, was oft zu einer Verbesserung der Situation führt. Die Logotherapeuten nehmen dabei die Rolle von Dialogpartnern ein, die den Patienten helfen, ihren Horizont für Sinn und Werte zu erweitern, anstatt die Welt für sie zu malen, wie ein Maler es tun würde. 18