Zur Geschichte des Brechungsgesetzes Author(s): Johannes Lohne Source: Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, Bd. 47, H. 2 (JUNI 1963), pp. 152-172 Published by: Franz Steiner Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/20774923 . Accessed: 20/11/2014 15:21 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact support@jstor.org. . Franz Steiner Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. http://www.jstor.org This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions des Brechungsgesetzes* Zur Geschichte Von Johannes Lohne erste eingehende Behandlung der optischen Brechung finden der im in der Optik des Claudius Ptolem?us. Ptolem?us, im f?nften Kapitel 2. Jahrhundert n. Chr. lebte, beschreibt seiner in einem Experiment mit der M?nze Optik zuerst das wohlbekannte Die wir Gef??. Wenn man Wasser hineingie?t,hebt sich das Bild derM?nze. ?ber dieses Bild und den Sehvorgang hatte PTOLEM?usTheorien, die von unseren sehr ver schieden 1 .DieM?nze Fig. imWasser, nach sind. Vom Auge schie?en Seh strahlen aus. Diese k?nnen Ptolem?us wirmit subtilenF?hlf?den im Sehkegel abtasten. Nur be vergleichen, die alle Gegenst?nde leuchtete Objekte werden durch diese Abtastung wahrgenommen, d.h. ?gesehen". Bei schiefem Eindringen insWasser wird der F?hl faden gebrochen, und scheinbar steigt das Bild des Objektes senk recht h?her. Geometrisch bestimmte man den ?richtigen Ort" des Bildes durch ein einfaches Gesetz, das bis zu Kepler allgemein wurde: anerkannt Der Ort des Bildes In Ausnahmef?llen aber ist im Schnittpunkt sah man das Bild auf solche F?lle von Lot und Sehstrahh au?erhalb seines richtigen hier ein. Die Alten wir nicht gehen es war, dar was Bild das war; aber und auf welchen Wegen gerne. Wie Ortes, meinten, da? sie w??ten, wo sie sich nicht ?ber ?u?erten nun Bild in das Auge? Dar?ber dies schrieb Lucretius gelangte in seinem Lehrgedicht De Natura Berum: D?nne H?utchen Carus l?sen sich von den beleuchteten Gegenst?nden und str?men in alle war Poet. Ein Forscher wie Ptolem?us davon. Lukrez Richtungen versuchte nicht, in die innere Natur der Dinge zu dringen, und mit befa?te er sich nicht gerne. Darin war er von den For Analogien schern des * Dieser Vortrages, 17. Jahrhunderts Aufsatz ist eine der am 19. September Oberwolfach v?llig erweiterte 1961 verschieden, denn er versuchte und etwas eines ge?nderte Fassung im mathematischen Forschungsinstitut (Universit?t Freiburg) gehalten wurde. This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Zur Geschichte 153 des Brechungsgesetzes mit blo?er Geometrie und logischen Schl?ssen auszukommen. Doch auf einige Grundannahmen ?ber das Wesen des Lichtes konnte er nicht verzichten. Im besonderen merken wir uns, da? er Emissionist war. Wenn er mit seinem Astrolab ma?, Brechungswinkel so waren diese dieWinkel der F?hlf?den, nicht die der Lichtstrahlen. F?r stellte er diese Brechungstafeln und Luft/Glas Luft/Wasser Einfallswinkel in der Luft = in Luft: Wasser: rn= man Grad. Daraus observierten in Glas 7? 13i/2? 19i/2? 22i/2? 29? 35? 25? 30? 4oy2? 34y2? 38y2? 50? 42? diese Zahlen in Formeln 10? n n = n (n? 2 n (n? 8?-n-72? Glas: Wie I 8? 10? 20? 30? 40? 50? 60? 70? 80? F?r uns ist es bequem, r Brechungswinkel imWasser auf: zu vereinigen: 1, 2, . . ., 8 1) 1) sieht, ist die zweite Differenz immer genau ein halber schlie?e ich, da? Ptolem?tjs nicht die unmittelbaren Zahlen tabuliert hat. Ich vermute, da? er auf eine be der Zahlen bedacht war und die observierten queme Handhabung so korrigierte, da? eine leicht zu interpolierende Reihe Zahlenwerte entstand. Um das Jahr 1200 wurde die Optik von Ptolem?tjs ins Lateinische ?bersetzt. sowie die Leider fehlte letzte H?lfte schon damals des f?nften mit das erste der den Anwen f?nf Kapitel des Brechungsgesetzes. Als Kepler 400 Jahre sp?ter seine er die Werke Ptolem?ische kannte schrieb, Optik nicht, optischen auf. und erst um 1800 tauchten wieder vereinzelte Manuskripte dungen ein sehr w?rdiger Nach al in Europa der Araber Ibn den man Hajtam, folger. Es war vielleicht der gr??te Phy meistens Alhazen nannte. Alhazen als Theoretiker und unvergleich siker des Mittelalters, bedeutend Nach 900 Jahren entstand Ptolem?tjs war lich als Experimentalphysiker. Aus der lateinischen ?bersetzung seiner Optik (Thesaurus Opticce) konnten die Forscher des Mittel lernen. alters von den Arabern die optische Experimentaltechnik Jeder Physiklehrer wird wohl zugeben m?ssen, da? Alhazen This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions seine 154 Lohne Johannes sondern auch nicht nur f?r eigene Experimente baute, In Kairo hatte man Instrumente in ihm einen f?r Demonstrationsversuche. einen Physiklehrer, der immer experimentierte und demonstrierte, Robert Wichard Pohl vom Jahr 1000. Eine eingehende Beschrei Refrakto seines bung meters demann Wie gab Eilhard 1884 im Jahre (Wied. Ann. 21). Ich mu? Raum leider wegen verzich darauf mangels ten, zu zeigen, wie er damit experimentierte. Nur eines war ich: Alhazen betone Immissionist, nicht Emis sionist wie sein Vorg?nger Fig. in Alhazens 2. Strahlengang Refrakto meter un Alhazen Ptolem?tjs. tersuchte nicht Brechung der nur die Sonnen strahlen, sondern auch die des und der Sehstrahlen. Fig. 2 Tageslichtes Brechung der Strahlen in seinem Refraktometer. zwei Durch zeigt uns den Strahlengang das Zentrum L?cher wurde ein Sonnenstrahl in genau dirigiert, um dort von Wasser konnte Alhazen oder Glas nach Belieben zu werden. Die L?cher gebrochen verengen, und dar?ber hinaus zeigte er experimentell, da? der mittlere verblieb. des Strahlenb?ndels Alhazen beschrieb der Strahlen die Brechungswinkel 10?, 20?, . . ., 80? waren, Der Thesaurus Entt?uschung: und nach zwei Methoden, wenn die Einfalls konnte, er uns eine gro?e aber dann bereitet enth?lt keine Brechungstafeln, ja sehr umst?ndlich wie man immer in der Mitte messen winkel gibt er einige qualitative einzige experimentelle Zahl. Daf?r r den Ablenkungs wo er anstatt des Brechungswinkels Gesetze, ? winkel d (= i i' > i, gilt nach Alhazen1: r) einf?hrt. Wenn keine d' ? d < V ? d' > d; ir> i; Es ist m?glich, da? Alhazen ? d' > i; i' i? d; d < diese Ungleichheiten x/2< durch eigene Messungen fand.Aber inder kleinen Schrift?ber das Licht, die 1882 1Der in M?nchen ?bersetzen. hinweise Text lateinische war so Dar?ber gro?e Dienste ist hier liebensw?rdig, hat hinaus Dr. Heinrich Aber korrupt. den arabischen Grundtext er mir durch Ratschl?ge Hermelink f?r mich und geleistet. This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Literatur zu Zur von Baarmann Geschichte (ZDMG 36) ?bersetzt wurde, gibt er zu, da? er die von Ptolem?us kennt. Vielleicht hat er die Un Brechungstafeln daraus gleichheiten Ptolem?ischen i ? ?bernommen. Tafeln Fig. 3. Strahlengang ?ber 155 des Brechungsgesetzes im Einklang, Wenigstens wohlgemerkt sind sie mit wenn man den nicht in einer Glaskugel. P ist der Pol, und e = PT Austrittsbogen der 80? extrapoliert. Aus dem weiteren Text geht hervor, da? das Reziprozit?tsgesetz v?llig versteht, und wenn wir vom Strahlen noch weiter lesen, entdecken wir in seiner Behandlung Alhazen ein weiteres gang in einer Glaskugel nur indirekt ausgesprochen ist. Alhazen behandelte die Glaskugel, Brechungsgesetz, das jedoch weil das Problem des Brenn im der Mittelalter ?fters diskutiert wurde. Es ist verm?gens Kugel deshalb hier hinreichend, wenn wir nur parallel einfallende Strahlen auch divergente Strahlen untersucht. behandeln, obwohl Alhazen Wie aus Fig. 3 hervorgeht, geht der Zentralstrahl ohne Brechung hindurchund trifftauf die Hinterwand der Kugel in dem Pol P. Ein nicht zentralerStrahl trifftimallgemeinenauf dieWand seitlich von P, z. B. in T. PT ist dann der Austrittsbogen, den wir kurz nennen wollen. Nun war Alhazen, wie es scheint, der festen ?ber sich nie innerhalb der Kugel kreuzen zeugung, da? die Strahlen k?nnten, und er bem?hte sich in sehr un?bersichtlichen ?Beweisen", zu rechtfertigen. In Wirklichkeit seinen Standpunkt kann man aus nur Alhazens da? der beweisen, Ungleichungen Austrittsbogen nicht negativ wird, da? der gebrochene Strahl innerhalb der Kugel e Achse nicht schneidet. Nach dem Sinusgesetz findet da? ein mit sehr Strahl die Einfallswinkel Achse jedoch, gro?em schneidet. Aber wenn Alhazen eine generelle Nichtkreuzung postu liert, fordert er auch folgendes: e= e' (2r' (2r *') t) > 0. die optische man Hier findet man der modernen durch Kontrollrechnung, da? Alhazen als auch mit Ptolem?us Sinusproportion sowohl mit This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions (f?r gro?e 156 Johannes Lohne Einfallswinkel) inKonflikt ist.Haben wir hier die Ursache daf?r die Ptolem?ischen in seinen Brechungstafeln gefunden, da? Alhazen warum forderte er, da? Licht Thesaurus nicht aufnahm? Aber strahlen die von einem gemeinsamen Punkt kommen, sich nie inner kreuzen sollten? Zweifelsohne weil seine Grund der Kugel nur war: ein Zu jedem Objekt geh?rt einziges Bild. Dies anschauung galt, meinte er, wenn die reflektierende oder brechende Fl?che regel halb m??ig war, regelm??ig wie die Ebene, die Kugel, der Zylinder und bei denen ein Gegenstand mehr als ein der Kegel. T?uschungen, nur wenn die Spiegel oder vorkommen, einziges Bild hatte, sollten waren. oder zusammengesetzt die brechenden Fl?chen unregelm??ig Ich m?chte dies das falsche Eindeutigkeitsprinzip Optik nennen. Auf Grund in der konnte Alhazen dieses nicht Prinzips einfallende Strahlen sich innerhalb der zugeben, da? zwei parallel brechenden Kugel kreuzten, denn dann w?rde ein hinter der Kugel Ein Punktes zwei Bilder desselben sehen. Das liegendes Auge von Alhazen wurde f?r die sp?tere Entwicklung deutigkeitsprinzip Zum Beispiel der Optik verh?ngnisvoll. hatten Forscher, die sich von diesem Vorurteil nicht losrissen, keine Chance, das uralte Pro zu l?sen, obwohl man mit den Ptolem?ischen blem des Regenbogens sehr wohl den inneren Regenbogen berechnen Brechungstafeln war Dietrich von Frei kann. Ein gro?er Verehrer von Alhazen von der Hinterwand berg (f 1311). Er fand, da? die Sonnenstrahlen reflektiert und dar?ber hinaus sowohl beim der brechenden Kugel gebrochen wurden. Aber in seinen Diagram sehen wir, da? sich die Strahlen erst nach der inneren Reflexion kreuzen. Darum drang er nie zum Kern des Problems vor, da? der ? des Zuwachs (e! e) auch null und negativ werden Austrittsbogens lassen sich schwer kann. Irrt?mer der gro?en Forscher wie Alhazen Ein- wie beim Austritt men al Din ausrotten. Nur einer, Kamal (um 1300), der eine gek?rzte von Alhazens und kommentierte Ausgabe Optik schrieb, entfernte von dem gro?en Meister. Er wies nach, da? laut Ptolem?tjs sich die Strahlenmit den Einfallswinkeln (inGlas) i ? beide auf der Hinterfl?che der Glaskugel 40? und i'= 50? einen Austrittsbogen von 10? hatten. Denn Und Er sah wohl e = e' = auch nungen aussprach, 2 r? 2r' - t= 2 V= 2 25? 30? - 40? = 10? 50? = 10?. ein, obwohl er es nicht mit modernen f?r 40? <i <50? da? der Austrittsbogen This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Bezeich ein Maxi Zur mum Geschichte 157 des Brechungsgesetzes er auch entdeckte, da? die Strahlen da einen H?ufungspunkt hatten, mu? dahin Jedenfalls teilte er die zehn einfallenden Sonnen von ca. 10? hatte. Ob selbst auf der Hinterwand gestellt bleiben. strahlen in zwei Gruppen. In der ersten, mit den Einfallswinkeln 0?, e st?ndig wachsend. In 10?, 20?, 30?, 40?, war der Austrittsbogen 90? der zweiten Gruppe mit den Einfallswinkeln 50?, 60?, 70?, 80?, al Din war also der L?sung ab. Kamal der Austrittsbogen des Regenbogens des Problems n?her als irgend ein anderer vor nahm und Descartes. Harriott den Wir Dietrich, Strahlengang nicht in einer Wasserkugel. merken uns in einer Glaskugel jedoch, da? er, wie und untersuchte kam der polnisch-deutsche nach Witelo er wo unter alte anderem studierte, Italien, optische Manuskripte nur in lateinischer ?bersetzung. Aus Aristoteles, wahrscheinlich aber vornehmlich aus Alhazen verfa?te Euklid und Ptolem?us, 13. Jahrhundert Im er eine sehr umfangreiche Optik, die bald an vielen Universit?ten Eingang fand und sp?ter (im 16. Jahrhundert)dreimal gedruckt wurde. Solche Ehre wurde zuteil. Aus Ptolem?us seinem Landsmanne nahm Witelo Copernikus nicht (mit einer kleinen ?nderung) die Lehre vom Strahlengang und aus Alhazen die Brechungstafeln ohne sich darum zu k?mmern, in der Kugel, da? diese beiden sich nicht vereinbaren lie?en. Wir kommen noch auf Witelo zur?ck; der Optik keine ruhmvolle Rolle denn obwohl er in der Geschichte flei?ig spielt, wurde doch seine Perspektiven bis jzur Zeit Newtons und Harriott studiert, und selbst gro?e Forscher wie Kepler, die tabulierten Brechungswinkel Grimaldi nahmen an, da? Witelo selbst gemessen h?tte. Indessen eilen wir mit einem gro?en Sprung 300 Jahre weiter Im Jahre in der Geschichte. 1593 erschien in Italien die erste und bis auf unseren ?ber die optische Brechung, De Refractione Tag einzige Monographie della Dieser hatte fr?her Porta. libri decem von Giambattista Naturalis sollte die ungeheuer popul?re Magia geschrieben. Nun De Refractione beweisen, da? er mehr als mechanische und optische sei. Und Tricks vorf?hren k?nne, da? er ein wirklicher Forscher wirklich: Porta Man kein soll De Refractione nicht verachten, denn obwohl bedeutender Theoretiker und Mathematiker war, ist sein Brechungsgesetz sehr interessant. Portas Experimente geh?ren zu den einfachsten vollsten der Optik. Zuerst untersuchte und beschrieb der Sonnenstrahlen in einem Hohlspiegel. und eindrucks er die Reflexion Zweifelsohne This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions hatte er 158 Lohne Johannes Schriften ?ber Brennspiegel arabische gelesen. Wie wir gesehen haben, untersuchten die Araber auch die Brennkugel. Diese ersetzte Porta in seinen Versuchen durch eine Glasscheibe. Um die einzelnen Sonnenstrahlen riertes Brett, zu beobachten, zum Sonnenlicht. hielt er ein Sieb, ein perfo Dadurch wurden einzelne er deut und sah herausgesiebt, besser quer Strahlen mit Brennpunkt dem Spiegel Einfallswinkel Der Abstand PF des Brenn lich, wie wachsendem n?herte. sich der punktes vom Pol P des Spiegels ist leicht zu berechnen, = PF denn dieselben lie? Porta Dann 1 2 cos^ R(l Strahlen durch Glaskugel gehen1. Der Brennpunkt eine n?her, wurde. gr??er nun diese Brenn oder eine wenn Porta Glasscheibe r?ckte auch hier der Einfallswinkel glaubte zu haben: punktsregel gefunden einer Glaskugel Der Brennpunkt und derBrennpunkt einesHohlspiegels liegen gleich weit entfernt,wenn sowohl vom Pol Kugelradien als Einfallswinkelgleichgro? sah ein, da? diese Brennpunkt f?r zugleich eine Brechungsformel Porta regel Glas war, aber er vermochte die Formel auszun?tzen. nicht zweckm??ig im modernen Formulierung er nat?rlich metrischer auch Sprache sin 2 (i? Diese essant Portas Best?nmxing Fig.4. als Funk der Brennpunkte tion der Einfallswinkel 1Ein sich auch Vasco r) Eine Sinne gab In trigono sieht sie so aus: nicht. sin 2 i 4cos* ? 1 * ist sehr inter ?Werkstattformel" alle Einfalls sie f?r da? dadurch, des Strahlenganges Diagramm in dem Manuskript DeTelescopio. Ronchi :Optics. New York This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions findet Vgl. 1957, p. 36. Zur winkel bis zu 50? beinahe dieselben richtige Formel sin i= ?? sin r Porta Brechungswinkel < ? 1,59 war fern, da? 159 des Brechungsgesetzes Geschichte also dem richtigen Gesetz er auf die sp?tere Entwicklung gibt wie die . ziemlich nah, aber doch so nur geringen Einflu? hatte. Fig. 5. Die Bildkurve einer horizontalen Geraden Sein Buch wurde von wenigen, aber bedeutenden Forschern studiert, und Htjygens, aber die zwei Schickard anders als ich. In Portas Brennpunktsformel u. a. von Harriott, ersteren verstanden in den Anwendungen l??t er und teilweise einigen Diagrammen die Strahlen die zweite Fl?che der Kugel ohne Brechung durch wird die auch n?mlich Dann anders, dringen. Brechungsformel ,. & v Auch diese Formel proportion kann approximiert v ' sin 2 i 4 cos %+ cos 2 % f?r ein gro?es Gebiet werden, n?mlich durch sin*_ sinr 5 3 durch eine Sinus * nach der Sinusformel berech Eine Tafel der Brechungswinkel ein Forscher, der ganz unverdient nete der Engl?nder Harriott, und Kepler ist. Seine Manu im Schatten von Galilei geblieben skripte zeugen von einem gro?en und vielseitigen Sucher der Wahr ein heit, aber ich werde hier nur auf seine Brechungsmessungen von Porta er mit Hilfe Witelo ein Zuerst versuchte und gehen. und als diese Versuche aufzustellen, scheiterten, Brechungsgesetz er messen. zu Er steckte selbst einen begann eingeteilten Stab lot die scheinbare Verk?rzung des und beobachtete recht ins Wasser This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions 160 Johannes Lohne einer horizontalen Geraden hoffte er die Bildkurve Stabes. Dadurch zu diese Versuche scheiterten. Aber drei k?nnen. Auch festlegen Jahre sp?ter, im Jahre 1601, nahm er seine Messungen wieder auf, und einer neuen Methode, die der Ptolem?ischen sehr ist. Er benutzte ein Astrolab, das er senkrecht bis zur Mitte zwar nach ?hnlich in Wasser Dann hielt. er f?hrte eine beleuchtete langsam am unteren Rande des Nadel Astrolabs Wenn entlang. das Bild der Nadel in die Visier linie Auge-Astro labzentrum geriet, konnte Harriott ein Winkelpaar i, r ablesen. Auf Abb. 1 sehen wir Fig. 6. Harriotts Regium Brechungsdiagramm des unteren Kreisrandes Bildpunkte konzentrischen Kreis. Die das Resultat die ser Messungen: befinden sich auf einem Die Figur mit den zwei konzentrischen Kreisen nannte er Regium, zu seinem Brechungsgesetz. in der Tat, mit Und den K?nigsweg ist es nicht nur m?glich, man kann es sogar kaum diesem Diagramm zu finden. Denn um die unbekannten vermeiden, das Sinusgesetz Winkel des Dreiecks ROB zu berechnen, benutzt man die Sinus proportion sini R des gebrochenen Strahles ist nach Die geometrische Konstruktion sehr einfach. Durch den Schnittpunkt B des Sehstrahls Harriott mit dem inneren Kreise wird ein Lot zu der brechenden Fl?che er richtet. Dies Lot schneidet den ?u?eren Kreis ist der gebrochene Die erste Entdeckung RO in dem Objektpunkt 0. Strahl. k?nnen wir also auf des Brechungsgesetzes 1602 auf 1601 vielleicht oder das Jahr festlegen. 1613 wurde das Lower kontrolliert. Sch?ler Sir William Gesetz von Harriotts Im Sommer 1627, sechs Jahre nach Harriotts Tod, unternahmen This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions 3 This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Iff HT1 ft * hl- <* ft- ? ' .V? - 1>? 3P O its" $ 5N N ^ This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Zur Geschichte 161 des Brechungsgesetzes mit Glas eine umfassende Untersuchung waren als die Ihre Harriotts, sogar genauer Messungen prismen. F?r Einfallswinkel des Jahrhunderts. ja vielleicht die genauesten seiner Freunde zwei 73? stimmten zwischen 23 und beinahe vollkommen mit der ihre experimentellen Winkelpaare Harriottschen Sinusproportion ?berein (Abb.2)1. und Harriott seine Freunde nichts ver?ffentlichten von ihren Tod aber in den ersten Jahrzehnten nach Harriotts Resultaten, von vielen eingesehen und zum Teil ab wurden seine Manuskripte geschrieben. Die befinden Originale sich jetzt im British Museum (9B?nde) und in den Archiven von Petworth House (15 kleinere B?nde). Nach Harriotts Tod nahmen in Sussex einige seiner Freunde mit dem als auf. Sowohl die Franzosen um Mersenke Verbindungen die Engl?nder wollten gerne wissen, was die anderen in der Dioptrik erreicht hatten. Es besteht aber kein Zweifel, da? die Engl?nder weit ?berlegen waren. Daf?r mit ihren experimentellen Messungen Kreis machten aber die Franzosen Sinusproportion. sche Kurven. Die Mydorge der Anwendung berechneten anaklasti die eindrucksvollste und Descartes ist f?r parallele Strahlen eine anakla Hyperbel ist. stische Kurve, wenn die Exzentrizit?t gleich der Brechungszahl in den Strahlen Sie sammelt n?mlich alle zur Achse parallelen Hyperbelfocus. Die Engl?nder nach richt ver?ffentlichten also nichts und die Franzosen jahrelangem Z?gern. Obwohl Kepler von Harriotts Untersuchungen schon erhielt, erst 1606 eine Nach er das konnte nicht erfahren. von seinem englischen Kollegen Brechungsgesetz selbst gesucht. das hatte Kepler Brechungsgesetz 1602/1603 er sich keine Zeit zu Aber da er in fieberischer Eile war, nahm und nur in seinen Gedanken experimentierte eigenen Messungen, in seinen Unter und tastete er. Ganz grob k?nnen wir drei Phasen er wie auch Harriott suchungen unterscheiden. Am Anfang glaubte zwischen Objektpunkt an eine einfache geometrische Verbindung betrachtete er auch die Seiten des Dreiecks und Bildpunkt. Dabei wo Harriott ein konstantes Verh?ltnis (zwischen RO und ROB, so war nicht systematisch und RB) gefunden hatte. Aber Kepler aus des Dreiecks Ehe er die M?glichkeiten geduldig wie Harriott. Geist zu zweifeln und sein beweglicher gesch?pft hatte, begann I Ich danke den Trustees des British Museum f?r die Genehmigung zur (Abb. 1). Ver?ffentlichung dieser Tafel und der Brechungsfigur Harriotts ii Sudhoffs Archiv 47,2 This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions 162 Johannes Lohne grundlegende Fragen ?ber die Natur des Bildes zu stellen. Keplers Vorliebe f?r metaphysische und die h?ufigen Seiten Spekulationen waren seine St?rke als Forscher, spr?nge im Untersuchungsgang Hier vers?umte er das Verh?ltnis R 0\R B zu untersuchen, weil ihm die tausendj?hrige Doktrin vom Ort des Bildes verd?chtig vorkam. Als Resultat kam seines Nachsinnens aber auch seine Schw?che. eine wissenschaftliche neue Astronomie: Ort und Natur wie seine revolutionierend H?chstleistung, schuf eine neue und richtigere Definition von des Bildes. Leider kann man die neue Lehre vom Er Ich optischen Bild nicht kurz formulieren, wie die Planetengesetze. wo nur mich hier mit dem das Bild dem einen Spezialfall, begn?ge die alle in derselben Auge erscheint, und nur durch Sehstrahlen, so formu Einfallsebene Doktrin liegen. Dann k?nnen wir Keplers lieren: ist jeder Schnitt von benachbarten Sehstrahlen, Ein Bildpunkt von demselben Quellpunkt herr?hren. Nachdem Kepler die das Mysterium des Bildes prinzipiell gel?st an das Auf- oder Ab glaubte naturgem??e des Bildes h?rte das inBildkurven und auf, steigen Brechungsgesetz neuen zu suchen. Aber auch in der Phase seiner Bem?hungen fand er nicht mehr hatte, er es nat?rlich, den Brechungswinkel durch eine geometrische Kurve zu verkn?pfen. Nach Keplers mit dem Einfallswinkel Auffassung hatte Gott die Welt nach geometrischen Urbildern geplant und aus er mit Geometrie wollte nach Planungen k?nnen wir an diesem Beispiel verstehen: Von den Endpunkten einer Geraden AB zog er zwei Strahlen die ?Einfallswinkel" b?schel. Die Strahlen von A sollten mit AB . . von 80? und die Strahlen B die entsprechenden ., bilden, 10?, 20?, . . ., 50?. Wenn Kepler die richtigen 8?, ?Brechungswinkel" l?1^0, gestattet, und diesen sp?ren. Seine Methode Winkel gehabt Apollonischen alle acht Schnittpunkte auf einem h?tte, m??ten Kreis damit w?re sofort auch ein Sinus liegen, und aber benutzte die Witeloschen gesetz gefunden. Kepler Brechungs Kurve. Kepler unter winkel und bekam eine hyperbel-?hnliche nur den Kreis nicht. Und wenn er suchte nun alle Kegelschnitte, gedacht h?tte, m??te er ihn wieder verworfen haben, das falsche Winkelpaar weil er als Kontrolle 80?, 50? benutzte. an einen Kreis In der dritten Phase abstrakte Geometrie und verlie? Kepler seiner Untersuchung st?tzte sich in seinen Spekulationen die auf ist Laut Kepler eine physikalische Auffassung der Lichtstrahlen. das Licht kein K?rper und kein eigentlicher Efflux des leuchtenden This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Zur Das K?rpers. Geschichte ist nicht Licht 163 des Brechungsgesetzes dreidimensional wie die f?hlbaren Fl?chen sph?risch K?rper, sondern breitet sich wie zweidimensionale zwar Auf solche Fl?chen, mit unendlicher und aus, Geschwindigkeit. Pulsfronten erinnern, haben dreidimensio die an die Huygensschen wirken die zweidimensio nale K?rper keine Einwirkung. Dagegen nalen Oberfl?chen fl?chen. Je der K?rper der auf die sich expandierenden Licht dichter desto wirksamer K?rper, und ist seine Oberfl?che, st?rker wird das desto Licht oderderLichtstrahl gebrochen. In seinem Tasten und Probieren auch erwog Kepler andere M?glichkei ten, eine Korrespondenz zwischen Spiegelung und eine auch und Brechung Analogie Kepler mit der Waage. gibt selbst zu, er habe zeitweiligblindlings probiert. Aber wenn wir inden dreiHaupt Kepler seines Suchens be phasen ? R Fig. den 7. Kepler sucht mit einer zwischen Zusammenhang Schnittkurve Einfalls- und Brechungswinkel gleiten, entdecken wir, da? er nicht nur einmal, sondern dreimal so nahe kam, da? es uns vorkommt, der richtigen Sinusproportion er habe nur die Hand danach auszustrecken brauchen. Wenn einige Historiker, die Keplers eigene Berichte nicht genau kennen, seine zum Teil unverdientem Gl?ck zu der Planetengesetze so behaupte Nur durch unverdientes ich meinerseits: Entdeckung schreiben, ist ihm das Brechungsgesetz Ungl?ck war Witelo mit den angeblichen entschl?pft. Der Ungl?cksrabe die Kepler als Erfahrungen, den Sechzig Jahre sp?ter vertraute Grimaldi der Regenbogen selben Tafeln, als er die Radien berechnen wollte. In unserer Geschichte istWitelo verdarb ihm das Resultat. Witelo Kontrolle benutzte. der gro?e B?sewicht. Er ist schuld, da? Kepler 1604 ein nur an das f?r Wasser ver?ffentlichen mu?te, Brechungsgesetz wendbar war und zu dem er kein gro?es Vertrauen hatte: wahrhaftig r= 30? 80? ' sec r sec 50? ' Ii* This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions 164 Lohne Johannes und aus unbequem Aber man darf Kepler nicht ist dieses Formel Als mathematische Gesetz nicht sehr gl?cklich. beurteilen. Man mu? seinen m?hsamen nach blo?en Endergebnissen einst erkennt man wie mitmachen. Dann Untersuchungsgang vielen Gr?nden Hdygens: der mit Kepler, seinen zahlreichen vergeblichen Fig. 8.Mydorges Messung der Brechungszahl. Die Hypotenuse der ist als Tangente anaklastischen Hyperbel Ver des Dreiecks aufzufassen nicht fand, hat dennoch durch Zusammenhang die Unter und seine verschiedenen Bem?hungen nicht wenig gef?rdert. seiner Nachfolger er hier hatte ein Motto: De novo est incipiendum. Wenn suchen den wahren seine Konjekturen suchungen Kepler seinem Motto nicht sein Brechungsgesetz oder weniger folgte, obwohl er immer mehr falsch war, finde ich die Ursache erkannte, da? in seiner mehr das da? Harriott Vermutung, schon besa?. Dies hat ihm wahrscheinlich starken Brechungsgesetz genommen. Desto richtige die Lust istKeplers bewundernswerter Leistung im Jahre er unserer die als 1610, geometrischen Optik schuf. Er Grundlagen und f?r Glas ann?hernd richtige benutzte eine f?r kleine Winkel Formel i? * r_ "~ 1 3 ' die damaligen Linsen gen?gte das. 1609 das Zweilinsenrohr Galilei Nachdem F?r gegen den Himmel solche Fernrohre haben, je gr??er gerichtet hatte, wollte alle Welt sich die sph?rische desto besser. Mit gr??eren Linsen machte bemerkbar, und man suchte mit neuem Eifer das richtige um eine zweckm??igere Form der Linsen berechnen Brechungsgesetz, Aberration zu k?nnen. Um 1621 fand Snellius das richtige Gesetz This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions (ein Zur 165 des Brechungsgesetzes Geschichte eines Stabes durch Beobachtung zum Gesetz kennen und Wege seine Experimente in Frankreich wir nicht. Um 1626 taucht das Sinusgesetz auf, aber wann. steht Es wir wissen nicht wie und nicht genau jedoch fest, wahrscheinlich Kosekansgesetz), imWasser. Aber da? RenIs testens Mydorge 1627) mit um dieselbe und wahrscheinlich Descartes Zeit (sp? auch der die Sinusproportion Gestalt eines Brenn glases berechneten, alle parallelen das in einen Strahlen gemeinsamen Focus sammeln sollte. Um das Glas richtig zu schleifen,mu?te man die Brechungszahl der Glassorte wissen, be und Mydorge stimmte ei sie mit Fig. nem 9. Das rechtwinkligen Sein Strahlengang Glasprisma. von Mydorge Brechungsdiagramm reziprok zu dem Strahlengang inEngland. Ein Strahl kommt von war der fast gleichzeitigen Messungen links (Fig.8),geht ohneBrechung durch dieKathetenebene und wird i und gebrochen. Es ist nun leicht dieWinkel = n zu berechnen. die Brechungszahl nur von der Hypothenuse r zu messen und daraus bewies Mydorge bolische Linse mit da? eine plan-hyper sehr umst?ndlich, n die Sonnenstrahlen in den der Exzentrizit?t dann brauchen sammeln kann. Moderne Mathematiker Hyperbelfocus aus einem sondern sehen keinen umst?ndlichen Beweis, geeigneten Denn ist. dies da? sofort, richtig Diagramm n= Die eine bedeutende Dr. ? Exzentrizit?t. wahrscheinlich dasselbe, der anaklastischen Entdeckung Leistung, hatte, doch vorgeschlagen paralleler Strahlen 1 Von 2a bewies Descartes Mydorge. ?i?i = sin r obwohl in Basel die Hyperbel schon Kepler ohne zu wissen, da? der Hyperbelfocus war1. E. A. Fellmann von unabh?ngig an sich Kurve ist erwarten wir den Sammelpunkt eine Arbeit ?ber und Geschichte der asph?rischen Fl?chen. This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Theorie 166 Lohne Johannes finden wir ein Brechungsdiagramm, In Mydorges Manuskript das dem Harriottschen verfa?te Regium sehr ?hnlich ist. Mydorge nur der Prodromus eine gro?e Optik, aber (?ber die Kegelschnitte) gedruckt werden und dies nur, weil der Engl?nder die Kosten bestritt. Die rein optischen B?nde Cavendish konnte nie erschienen im Druck und deshalb ?ber die Zusammenarbeit Bericht Charles der Optik nur kennen wir Descartes' der beiden Franzosen. der selbst nur ungern Me?versuche Descartes, machte, w?nschte von seinen Freunden eine experimentelle Best?tigung des Brechungs gesetzes. Viele von ihnen erkl?rten sich bereit zu messen, aber die waren mager. Wir wissen nur, da? Robert in Resultate Cornier waren und ziemlich die Rouen Tafeln f?rWasser schickte, ungenau. war offenbar eine der Ursachen, da? Descartes Mi?geschick zu immer noch z?gerte, seine Dioptrik mit dem Brechungsgesetz ver?ffentlichen. Da entschlo? sich Mersenne sowohl Corniers Dieses Sinusgesetz zu ver?ffentlichen. Vielleicht zu einer schnelleren der hoffte er dadurch seinen Freund Ausgabe zu er Es kann f?r auch da? die Priorit?t sein, zwingen. Dioptrik seit vielen sichern denn Descartes Jahren wu?ten viele wollte, Tafeln als auch Descartes' von in Frankreich in den Niederlanden, und in England dem Sinusgesetz. Seine Beweggr?nde m?gen nun sein wie sie wollen, in der Harmonie Universelle von 16361 erschien das Brechungsgesetz da? Mersenne auch die experimen zuerst im Druck. Die Tatsache, Forscher ist sehr bemerkenswert. tellen Tafeln von Cornier So hinzuf?gte, weit mir bekannt, hat vor ihm kein Physiker experimentelle Tafeln eines Gesetzes dienen sollten. gedruckt, wenn sie nur als Kontrolle In Descartes' tellen Zahlen Im Jahre von 1637 finden wir keine experimen Dioptrique Discorsi von 1638 auch keine. und in Galileis 1637 lie?en zwei Autoren das drucken, Sinusgesetz sollte Man (Cursus Mathematicus). alle Physiker das Brechungsgesetz kannten. und Herigone Descartes meinen, da? seitdem Aber nein! Die drei Freunde und Caspar Schott Athanasius ver?ffentlichten Marcus Marci Kircher, in den Jahren 1646 bis 1656 drei optische Werke, Ars Magna, De Aren Coelesti und Magia Optica; ist nicht so zu ver keiner von ihnen erw?hnt das Sinusgesetz. Das sie kannten mi?trauten; stehen, da? sie dem Gesetz von Descartes es einfach nicht. Erst um 1660 war das Sinusgesetz bekannt und anerkannt. oder verstanden allgemein 1 Die gro?e undlose aufgebauteHarmonie zerf?llt in vieleTeile.NachKoYRE zirkulierten schon 1635 einzelne solcher Teile unter Freunden vonMersenne. This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Zur Ein solches Geschichte 167 des Brechungsgesetzes und gar quantitatives Gesetz mu?te nur nicht in der haben, Optik; denn um die 17. Jahrhunderts waren nur wenige quantitative Gesetze fundamentales einen tiefen Einflu? Mitte des bekannt. Die Theoretiker anderen mehr oder weniger Anf?nglich wollte Descartes mit das neue Brechungsgesetz zu etablierten Gesetzen gut verkn?pfen. von den Hebel das Brechungsgesetz suchten hatte einen albernen Vergleich mit den gesetzen ableiten. Herigone Normalkr?ften auf der schiefen Ebene. hat Bedeu Isaac Barrow tendes in der geometrischen Optik geleistet, aber seine Erkl?rung der Brechung und Reflektion erscheint uns sehr gek?nstelt. Noch waren die und des Philosophen Hobbes merkw?rdiger Erkl?rungen Deschales. Hobbes lie? den Lichtstrahl durch einen rollenden Zylinder beschreiben. Der Zylinder benahm sich beim ?bergang einem dichteren Medium wie ein Kegel. Deschales verglich in schwierigeres Strahl mit einem Wagen, der beim ?bergang zu den Ge be l?nde eine Drehung machen mu?te. Solche Erkl?rungsversuche des 17. Jahrhunderts weisen, wie sehr die Physiker und Philosophen tasteten. Es lohnt sich nicht, auf diese und ?hn noch im Dunkeln liche Deutungen zweite Deduktion einzugehen; betrachten. hier werden wir nur Descartes' Durch dreiAnalogien wollte der Philosoph die Eigenschaften des Lichtstrahls wo veranschaulichen. Erstens benutzte er die F?hlf?den er jedoch von einem Blinden spricht, der mit seinem analogie, Stab die n?chste dem Druck abtastet. Zweitens vergleicht er mit Umgebung in einer Fl?ssigkeit. In einem Eimer liegen halb im Der Wein. soll die subtile Substanz Wein Trauben zerquetschte sind die Lichtglobuli. Descartes repr?sentieren und die Trauben sagt, da? jede Traube geneigt ist, direkt zu dem Loch A zu gehen, aber gleichzeitig auch zu dem Loch B. Aber genau wie die Trauben, so bleiben auf ihrem Platze auch die Lichtglobuli zur wird den anderen Globuli Neigung Bewegung zwar mit unendlicher Geschwindigkeit. Descartes und verl??t des Sto?es die unklare Traubenanalogie und der Brechung von seinen herzuleiten. Hier betrachten wir zweckm??iger sucht die Gesetze Gesetzen nun liegen. Nur die vermittelt, und ziemlich der Reflexion die Brechungsfigur von Harriott und stellen uns vor. Die die Seiten des Dreiecks R 0 B als Geschwindigkeitsvektoren im RO Wasser der Geschwindigkeit ergibt sich als Resultante weise nochmals RB fr?heren Geschwindigkeit und eines Zuwachses BO. Obwohl die damaligen Forscher den Begriff des Vektors noch nicht hatten, This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions 168 Lohne Johannes sahen sie, da? die horizontale Komponente unge?ndert blieb, da? bei wie die vertikale Komponente einem lotrechten Sto?, dagegen, mu? auch Descartes wurde. So r?sonniert haben, obwohl gr??er dem Leser subtiler vorkommen m?gen, weil seine seine Erw?gungen war doch ein schlechter Phy so gro? ist. Descartes Beredsamkeit nur war sieben eines seiner fundamentalen denn siker, Sto?gesetze es machte richtig. Weiter dem Philosophen anschei nend keine Sto? an Sorgen, da? der der brechenden Fl?che die schon inderLuft unendliche Geschwindigkeit Voss, multiplizierte. Leibniz und viele Huygens, noch andere bezweifelten, Descartes Fig. 10. Descartes' Figur zum Brechungs gesetz da? selbst?ndig sein fand. Ich werde Sinusgesetz auf diese oft er?rterte Frage nicht n?her eingehen. Aus sei nen Jugendaufzeichnungen da? er schon fr?h an eine gr??ere Geschwin scheint hervorzugehen, digkeit des Lichts in dem dichteren Medium glaubte. Ich werde hier nur beachtete M?glichkeit nicht oft (oder niemals?) zu Linse eine aberrationsfreie ihrem Bestreben, zweifelsohne und Mydorge erwogen Descartes eine bisher In erw?hnen: konstruieren, das Keplersche mit hyperbolischer Brennglas Brechungsfl?che. der f?r den alten Umbilicus den neuen Namen Focus ein Kepler, da? dieser Focus auch f?hrte, kam jedoch nicht auf den Gedanken, sein k?nnte. Diese der Linse Idee der Brennpunkt naheliegende oder Mydorge kann aber sehr wohl bei Descartes aufgetaucht f?hrt zwanglos und ohne schwierige zum der Brechung Mathematik Sinusgesetz (Fig. 8). war eigentlich Pierre der gro?e Gegner von Descartes, Fermat, verdanken wir ihm das wichtige auch nicht Physiker. Dennoch sein. Eine solche Annahme anwendete Prinzip der k?rzesten Zeit, das er auf die Lichtbrechung er die richtige Sinusproportion fand. Fermat kriti und wodurch sierte die logischen Paralogismen und die unbewiesenen Fundamente Ja, er glaubte falsch sei. Obwohl Pierre von Descartes. gesetz perimentell best?tigten, am Anfang sogar, da? sein Sinus und andere das Gesetz ex Petit beharrte Fermat in seiner Auffassung. This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Zur 169 des Brechungsgesetzes Geschichte er, das richtige Gesetz und das Sinusgesetz Denn, argumentierte sein und doch innerhalb der sehr verschieden k?nnten prinzipiell liefern.Wir erinnern uns, dieselben Brechungswinkel Fehlergrenzen in einem ziemlich gro?en Bereich mit der Er Gesetz da? Portas es grunds?tzlich fahrung ganz gut im Einklang war; trotzdem ist falsch. zwischen den beiden sich eine literarische Fehde Es entspann f?hlte sich offenbar in der Physik Fermat gro?en Mathematikern. zu und Descartes nicht ganz Hause, jonglierte behend mit Worten und entwich den logischen Angriffen seines Gegners. Dazu hatte also auf seiner Seite. Diese die experimentelle Descartes Erfahrung nicht vergessen, konnte Fermat Widerw?rtigkeiten Jahren spornten und nach vielen an. Leistung sie ihn zu einer au?ergew?hnlichen Er erinnerte sich eines alten verschwommenen Prinzips von Aristo so formulierte: ?La nature agit toujours das Fermat kurz teles, des Lichtstrahls par les voies les plus courtes." F?r den Spezialfall nun Fermat, ob der Weg zwischen Quellpunkt A und der k?rzesten Zeit. Die ein sei, ein Weg Minimalweg Aufpunkt wecken hier keine des gro?en Fermat mathematischen Methoden untersuchte 0 sie sind schwerf?llig, und die ganze Deduktion war auch eine un?bersichtlich. Das Resultat Bewunderung, ist kompliziert denn ?berraschung f?r Fermat. changeant und les positions", Er wiederholte seine Berechnungen ?en immer erhielt er die Sinusproportion aber sin i_vt 9 sin r vr w?hrend das Descartes inverse Verh?ltnis deduziert hatte, sin i_vr sin r Vi' vi und vr bedeuten imWasser. Damals in der Luft und hier die Lichtgeschwindigkeiten konnte man diese nat?rlich nicht messen, und entschied zwischen den beiden Gesetzen. Daher kein Experiment von allen anerkannt. auch Fermats Prinzip keineswegs Huygens mi?traute erw?hnt es ?berhaupt nicht. ihm, und Newton wurde Um 1660 hatte man theoretische also keine allgemein anerkannte des und Best? die Herleitung Brechungsgesetzes experimentelle war da man f?r Einfallwinkel zwischen 73? und tigung mangelhaft, 90? die Brechungswinkel nicht genau zu messen vermochte. Wie konnte ?berleben? ein solches Folgendes Gesetz ereignete neue und unerwartete sich: This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Angriffe 170 Johannes Grimaldi Lohne wies jede brechende lin entdeckte nach (1665), da? der Lichtstrahl bisweilen ohne oder reflektierende Fl?che abgelenkt wird. Bartho Im isl?ndischen Kristall (1669) die Doppelbrechung. teilt sich der Strahl, und der eine Teil hat keine konstante Brechungs zahl. Aber den schwersten bis dahin ziemlich Sto? versetzte unbekannter Professor ein dem Brechungsgesetz in Cambridge. In seiner Isaac Newton (1670) begann Inauguralvorlesung Worten: In refractionibus irregularitatem quandam omnia perturbat. mit diesen invenio, quae Diese die Newton durch Irregularit?t war die Farbenstreuung, in einem und demselben verschiedene Brechungszahlen Strahl er von Harriott, kl?rte. Nun hatten, mit Ausnahme alle fr?heren Physiker in ihren Messungen ihre experimentellen Beweise Wert. Man sollte vermuten, diese Irregularit?t des Sinusgesetzes Newton h?tte nicht beachtet, und verloren deshalb an rote Strahlen isoliert und eine kon experimentell festgestellt, ob sie bei der Brechung stante Sinusproportion f?r blaue h?tten oder nicht. Gleichfalls Strahlen usw. Dies aber hat Newton nie getan, er hat nur postuliert, da? jede Farbe ihre eigene Brechungszahl habe. Warum hat er sein neues Gesetz nicht experimentell bewiesen? Er konnte es nicht tun, weil die Fraunhoferschen Linien ihm un waren. Vergebens exakte eine mathematische bekannt zwischen Rot versuchte Definition er, dem unklaren Begriff Rot zu geben. Wo liegt die Grenze Orange! Wie weit erstreckt sich das ?u?erste Rotl Newton fand keine scharfen Grenzlinien, er sah keine ?trigono metrischen" Punkte, die er genau anvisieren und leicht identifizieren und konnte. Jahrzehnte sp?ter, in seinen Opticks (1704) versuchte er, mit gekreuzten Prismen, einen Beweis des Sinusgesetzes zu f?hren. Aber sowohl in der Theorie als in der experimentellen Ausf?hrung ist dieser Beweis vollst?ndig verfehlt. In dieser Krisis Trait des Brechungsgesetzes schrieb Huygens la Lumiere, der eine m?chtige St?tze des e de seinen Sinus in der Pariser gesetzes wurde. Schon 1678 las er seine Abhandlung vor. Er lie? sie aber erst 1690 drucken. Die Akademie sogenannte von Huygens d?rfte allgemein bekannt Wellenfronttheorie sein. nur von Doch Huygens und vereinzelten sprach Lichtimpulsen von noch von Periodizit?t. Wie regelm??igen Wellenz?gen bildete er eine Theorie der Lichtglobuli, die das Licht durch St??e weitergab. Descartes hatte deshalb von einer Druck weder Descartes verpflanzung gesprochen. Er hatte unrichtige Auffassungen This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions vom Zur Sto?. kannte Huygens Sto?gesetze. Huygens benutzte die er sich mit Wasser durch Geschichte 171 des Brechungsgesetzes aus eigenen die Experimenten richtigen Idee von den Lichtfl?chen, lie?, im expandieren Geschwindigkeit auch die Keplersche endlicher und langsamer als in der Luft. Mittels dieser Pulsfronten seine Elementarwellen konnte er die Gesetze der Reflexion sehr sch?n ableiten. Er wurde nun auch von der und der Brechung des Fermatschen Richtigkeit Prinzipes v?llig ?berzeugt, weil er es aus seiner Theorie zwanglos ableitete. Sogar die Doppelbrechung er konnte geometrisch befriedigend erkl?ren. In der Folgezeit Theorie als auch fand sowohl die Huygenssche ihre die Newtonsche In der ersten Korpuskulartheorie Anh?nger. die Theorie wurde Brechungszahl gleich vifvri in der zweiten gleich war freilich wegen experimenteller Schwierig vrjvi. Diese Konstanz 0? < i < 90? bewiesen, und keiten nicht f?r den ganzen Bereich 20? bis 70? nicht mit auch in dem Bereich wegen Farbenstreuung Auf der anderen Seite gab es, wenn man der gr??ten Genauigkeit. von der Doppelbrechung entschieden Sinusgesetz behalt kann man wohl die dem absieht, keine Experimente, zuwider waren. Mit einem gewissen Vor Suche das sagen, da? nach tausendj?hriger 1690 endg?ltig etabliert war, und zwar als in der Physik. Die volle Aus Errungenschaften um Brechungsgesetz eine der wichtigsten sah man erst nach Entdeckung nutzung des Gesetzes hatte richtig prophezeit, hoferschen Linien. Fermat verite ?cette importante" sprach, ?qui doit produire er von als conse des si admirables"1. quences Kurzer Ptolem?us, L'Optique Alhazen, bearbeitet Din, Quellen-Nachweis de Claude Thesaurus, Opticse al Kamal der Fraun Ptolemee, nach von Rtsner. Eilhard par A. Basilise Lejeune. 1956. Louvain 1572. An In: Wiedemanns Wiedemann. nalen, besonders in 7, 1879; 21, 1884; 39, 1890. Dietrich, Beitr?ge zur Geschichte, hrsg. von Bd. C. Baumker, bis 6. M?nster 1914. Porta, De Refractione Optices Parte Libri Nouem. Neapoli 12, Heft 5 1593. 1Eine vollst?ndige und genau dokumentierte Geschichte des Brechungs zu Huygens) hoffe ich binnen einem Jahr ver?ffentlichen zu (bis gesetzes k?nnen. Meine schungsorganen diesbez?glichen unterst?tzt: Untersuchungen ,,Forskningsfondet wurden av von 1919" diesen und Almenvitenskapelige Forskningsr?d". This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions For ?Norges Johannes Lohne, 172 Brit. Harriott, Mus. Ms. Zur Geschichte des Brechungsgesetzes Add. 6789. Centaurus 6 (1959). Kepler, Astronomie Pars Optica gabe Snellitjs, von Descartes, Mersenne, Fermat, Hobbes, Grimaldi, Bd. 1. Paris Artikel (1604) und Dioptrice 2 u. Bd. von Lohne in (1611) in der Aus 4. derMersenne-Korre Ausgabe 1931. Ebenda. Dioptrique. Harmonie (Euvres 1637. Auch Universelle. & par Henry Ungedrucktes Manuskript Physico-Mathesis Crystalli Experimenta Londini Lectiones Opticae. In Opera Lectiones Newton, Opticse. 1704. dazu London ?, Vgl. Opticks. Traite* de Paris etc. Bologna Islandici. Hafhiae Anschrift La 1 u. 2. 3360. 1665. 1669. 1669. Bd. einen 3. London Artikel 1782. von Lohne Sciences 1 (1961). la Lumiere. Bd. 1891?1912. imBritischen Museum. Harl. de Lumine Barrow, forHist, of Exact die Mersenne-Korrespondenz 1636. Tannery, Bartholin, Huygens, einen dazu Ges. Werke Keplers sehe Tannerys und de Waards Man spondenz Mydorge, F. Hammer, Vgl. Haye 1690. des Verfassers: Lektor Johannes Lohne, Flekkef jord,Norwegen This content downloaded from 169.230.243.252 on Thu, 20 Nov 2014 15:21:01 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions in Archives