Modul 13 Physiologie Dengler/Erben Übungsfragen Physio Antestat 1 Molekulare Physiologie Aufbau und Funktion biologischer Membranen 1. Wie dick ist die Zellmembran? ca. 5-6nm 2. Welche Aufgaben hat die Zellmembran? spezifische Transportvorgänge, Endo- und Exozytose, Zell-Zell-Erkennung, Signalaufnahme, -verarbeitung und – weitergabe sowie die Ausbildung von Zell-Zell-Verbindungen 3. Woraus besteht die Zellmembran? aus einer Lipiddoppelschicht (Bilayer), die teils aus Phospholipiden, Glykolipiden und Cholesterin besteht 4. Ist die Lipiddoppelschicht symmetrisch? Nein, die Oligosaccharid-Seitenketten der Glykolipide sind nur auf der extrazellulären Membranseite, also ist sie asymmetrisch 5. Welche Eigenschaften haben die Phospho- und Glykolipide? sie sind amphiphil (also haben lipophile/hydrophobe und hydrophile/lipophobe Eigenschaften) 6. Wie sind diese amphiphilen Moleküle ausgerichtet? der polare (hydrophile) Kopf zeigt nach außen, der apolare (hydrophobe) Schwanz zeigt nach innen 7. Ist Cholesterin auch amphiphil? Nein 8. Welche Funktion hat das Cholesterin dann? beeinflusst die Fluidität der Membran 9. Wofür ist die Membran gut durchlässig? für kleine apolare, hydrophobe Moleküle (O2, CO2, N2, Benzol), sehr kleine Moleküle (Harnstoff, Ammoniak) und kleine, ungeladene, polare Moleküle (H2O, Ethanol) 10. Wie können gut durchlässige Stoffe durch die Membran transportiert werden? durch Diffusion 11. Wofür ist die Membran nicht durchlässig? für große ungeladene, polare Moleküle (Glucose, Saccharose), Ionen (H+, Na+, HCO3-, K+, Ca2+, Mg2+, Cl-) sowie Proteine und Nukleinsäuren 12. Wie können nicht durchlässige Stoffe durch die Membran transportiert werden? über membranproteinvermittelten Transport Aktiver und Passiver Transport über Membranproteine 13. Welche 2 Arten von Transport über Membranproteine gibt es? über Kanäle und Carrier 14. Welche 3 Arten von Transport über Carrier gibt es? erleichterte Diffusion, primär aktiven Transport und sekundär aktiven Transport 15. Welche der Transportarten hat die höchste Transportrate? die Kanäle 16. Welche der Transportarten sind passiv? die Kanäle und die erleichterte Diffusion 17. Was bedeutet „passiv“ in diesem Kontext? dass der Transport ohne Energieaufwand und bergab des elektrochemischen Gradienten funktioniert 18. Welche Transportarten sind aktiv? der primär und sekundär aktive Transport 19. Was bedeutet „aktiv“ in diesem Kontext? dass der Transport nur unter Verbrauch von ATP und bergauf des elektrochemischen Gradienten funktioniert Modul 13 Physiologie Dengler/Erben Transport über Carrier 20. Welche 3 Arten von Carrier gibt es? Uniporter (transportieren nur 1 Molekül), Symporter (transportieren mind. 2 Moleküle in 1 Richtung) und Antiporter (transportieren mind. 2 Moleküle in entgegengesetzte Richtungen) 21. Was ist die erleichterte Diffusion? spezifischer Transport, der bergab des elektrochemischen Gradienten erfolgt und unabhängig von ATP und sättigbar ist 22. Was ist der primär-aktive und sekundär-aktive Transport? Transport entgegen (also bergauf) des elektrochemischen Gradienten, der Energie benötigt (und sättigbar ist) 23. Wie funktioniert der primär-aktive Transport? direkte Energiegewinnung aus ATP 24. Wie funktioniert der sekundär-aktive Transport? indirekter Energieverbrauch, NaKa-Pumpe wird unter Energieverbrauch aufgebaut und dann genutzt Ionenkanäle und deren Regulation 25. Was sind Kanäle? membrandurchspannende Proteine, die einen Tunnel bilden, der mit hydrophilen Aminosäureresten ausgekleidet ist 26. Was können sie durchlassen? (ebenfalls) hydrophile Stoffe (in der Regel Ionen!) 27. Wodurch wird die Transportrichtung und –rate reguliert? durch den elektrochemischen Gradienten 28. Ist der Transport durch Kanäle sättigbar? Nein 29. Auf welche 2 Arten können Kanäle vorliegen? geöffnet oder geschlossen 30. Welche 5 Öffnungsmechanismen gibt es? Spannungsgesteuert, chemisch gesteuert, mechanisch gesteuert, thermisch gesteuert und lichtgesteuert 31. Wie funktionieren spannungsgesteuerte Ionenkanäle? öffnen sich in Abhängigkeit von Membranpotenzial (Nervenzellen!!!) 32. Wie funktionieren chemisch gesteuerte Ionenkanäle? öffnen sich, wenn ein bestimmter Ligand an sie bindet (Synapsen und viele Sinneszellen) 33. Wie funktionieren mechanisch gesteuerte Ionenkanäle? öffnen sich in Abhängigkeit von mechanischer Spannung an der Zelloberfläche (mechanische Sinneszellen) 34. Wie funktionieren thermisch gesteuerte Ionenkanäle? öffnen sich unter Einfluss von Temperaturschwankungen 35. Wie funktionieren lichtgesteuerte Ionenkanäle? öffnen sich unter Einstrahlung einer bestimmten Wellenlänge Spannungsgesteuerte Na+-Kanäle (Aufbau, Funktionszustände und Refraktarität) 36. Woraus besteht ein spannungsgesteuerter Na-Kanal? aus einer α- und einer βEinheit 37. Was ist der eigentliche Funktionsteil? die α-Einheit 38. Woraus setzt sich die α-Einheit zusammen? aus 4 Domänen mit jeweils 6 Transmembransegmenten 39. Was bilden diese 6 Segmente? eine Pore Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 40. Was befindet sich zwischen den Domänen? ein „Stöpsel“, der das Protein nach längerer Funktion inaktivieren kann, indem er den Kanal nach extrazellulär hin verschließt 41. Welche 3 Funktionszustände können spannungsaktivierte Natriumkanäle einnehmen? deaktiviert (geschlossen), inaktiviert (geschlossen) und aktiviert (offen) 42. Wie ist der Funktionszustand bei Ruhezustand der Zelle? deaktiviert (am intrazellulären Ende blockiert) 43. Was passiert bei einer Depolarisierung? Aktivierung des (vorher deaktivierten) Natriumkanals 44. Wie verhält sich der inaktivierte Natriumkanal? bei unerregten Zustand offen, wird erst durch den raschen Natriumeinstrom während der Depolarisation geschlossen. Nach der Repolarisierung wird er wieder geöffnet. 45. Was ist die Refraktärzeit? die Zeit, in der kein erneutes Aktionspotential ausgelöst werden kann 46. Wie lässt sich das erklären? dadurch, dass nach der spontanen Schließung der inaktivierten Natriumkanäle diese erst wieder durch eine Repolarisierung aktiviert werden können Osmose und deren Bedeutung für Zellturgor und Zellvolumen (Isotonie vs. Anisotonie) 47. Was ist Osmose? Diffusion von Molekülen eines Lösungsmittels durch eine semipermeable Membran (durch Konzentrationsunterschied) 48. Was ist Zellturgor? der Druck, den die Zellflüssigkeit von innen gegen die Zellwand ausübt 49. Was beeinflusst der Zellturgor? das Zellvolumen 50. Womit hängt der Turgor eng zusammen? mit dem osmotischen Druck 51. Was ist der osmotische Druck? derjenige Druck, der durch die in einem Lösungsmittel gelösten Moleküle auf der höherkonzentrierten Seite verursacht wird und den Fluss des Lösungsmittels (in der Regel Wasser) durch eine semipermeable Membran antreibt 52. Wie lange strömt Lösungsmittel in die Zelle ein? bis der Innendruck der Zellen (Turgor) dem osmotischen Druck von außen, gleichwertig gegenübersteht 53. Wie nennt man den Zustand, wenn Lösungen einen gleichen osmotischen Druck haben? Isotonie 54. Was ist Anisotonie? wenn Lösungen einen entweder geringeren (hypotonischen) oder höheren (hypertonischen) osmotischen Druck als die von ihnen umgebene Zelle haben Mechanismen der zellulären Volumenregulation 55. Welche Arten der zellulären Volumenregulation werden unterschieden? kurzfristige und langfristige 56. Wie schnell läuft kurzfristige Volumenregulation ab? innerhalb von Sekunden bis Minuten 57. Was passiert, wenn die intrazelluläre Flüssigkeit hypoton ist? Zellschrumpfung Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 58. Was passiert, wenn die intrazelluläre Flüssigkeit hyperton ist? Zellschwellung 59. Was sorgt dafür, dass die intrazelluläre Flüssigkeit isoton bleibt? die Na+/Ka+-Pumpe 60. Wie nennt man diesen Vorgang? isotone Zellvolumenregulation 61. Wann geschieht anisotone Zellvolumenregulation? wenn die der osmotische Druck im Extrazellulärraum erhöht oder erniedrigt ist 62. Wie erfolgt bei hypertonem Intrazellulärraum eine regulatorische Volumenabnahme? durch dehnungsaktivierte K+ und Cl-- Kanäle und K+/Cl--Cotransporter kommt es zu einem Ionen-Ausstrom 63. Wie erfolgt bei hypotonem Intrazellulärraum eine regulatorische Volumenzunahme? durch Na+/K+/2Cl--Cotransporter, Na+/H+-Austauscher und Cl-/HCO3--Austausch kommt es zu Ionen-Einstrom 64. Woher weiß die Zelle, wann sie das Zellvolumen regulieren muss? der Zellturgor (Innendruck) beeinflusst die Membranwandspannung und diese (in)aktiviert dehnungsempfindliche Ionenkanäle oder Transporter 65. Wie schnell läuft die langfristige Zellvolumenregulation ab? innerhalb von Stunden bis Tage 66. Was passiert bei der langfristigen Zellvolumenregulation? durch Expression bestimmter Enzyme oder Substrat-Transporter werden organische Substrate (Osmolyte) verstärkt aufgenommen oder abgegeben und Makromoleküle werden zur Einstellung der intrazellulären Osmolarität auf- oder abgebaut Osmotischer, kolloidosmotischer und onkotischer Druck 67. Was ist osmotischer Druck? die treibende Kraft der Osmose: derjenige Druck, der durch die in einem Lösungsmittel gelösten Moleküle auf der höherkonzentrierten Seite verursacht wird und den Fluss des Lösungsmittels durch eine semipermeable Membran antreibt 68. Was ist der kolloidosmotische Druck? Makromoleküle (Kolloide) üben eine größere Anziehungskraft auf Wasser aus als einfache Solute (=den in einem Lösungsmittel gelösten Stoffe) 69. Was ist der Donnan-Effekt? Proteine (z.B. Albumin im Blutplasma) ziehen aufgrund ihrer negativen Ladung zusätzlich Kationen an, die wiederum Wasser binden 70. Was ist der onkotische Druck? kolloidosmotischer Druck + osmotischer Druck aus Donnan-Effekt 71. Wofür ist der kolloidosmotische (onkotische) Druck wichtig? für den Wasseraustausch zwischen Blutplasma und Interstitium (Zwischenraum) Membran-Ruhepotential, Diffusionspotential und Gleichgewichtspotenzial 72. Was ist das Membran-Ruhepotenzial? die elektrische Potenzialdifferenz zwischen Innen- und Außenseite der Zellmembran 73. Was bedingt diese Spannungsdifferenz? entsteht durch eine ungleiche Verteilung von Kalium- und Natrium-Ionen zwischen Intra- und Extrazellulärraum 74. Wie hoch ist Ruhepotential? -70 bis -80mV Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 75. Was ist das Diffusionspotenzial? Spannungsdifferenz, die durch die unterschiedlich schnelle Diffusion von Ionen durch die Membran und die asymmetrische Ionenverteilung auf beiden Seiten der Zellmembran entsteht 76. Wofür sind die meisten Zellen besonders durchlässig? K+ (aufgrund von K+-Kanälen) 77. Was bedingt der chemische Gradient? einen Ausstrom von K+ 78. Was passiert bei dem Ausstrom von K+? Beim Ausstrom ziehen sie negativ geladene Protein-Ionen mit, die jedoch die semipermeable Membran nicht durchdringen können 79. Was geschieht also? die Innenseite der Membran wird negativ geladen, die Außenseite positiv 80. Wie nennt man diesen Zustand? Membranruhepotential 81. Welche Auswirkungen hat das Membranruhepotential auf den weiteren Ausstrom von K+? die positive Ladung auf der Außenseite behindert den Ausstrom, und dieser elektrische Gradient bedingt einen Fluss von K+ zurück ins Zellinnere 82. Was entsteht daraus? ein dynamisches Gleichgewicht: das elektrochemische Gleichgewicht: das Gleichgewichtspotential 83. Was ist also das Gleichgewichtspotential? wenn die elektrische Potentialdifferenz gerade so groß ist, dass der Unterschied im chemischen Potential zwischen Intra- und Extrazellularraum durch die elektrische Spannung an der Membran ausgeglichen wird Membran-Aktionspotential 84. Was ist das Aktionspotential? eine kurz anhaltende Änderung des Membranpotentials über der Zellmembran, die der Reizweiterleitung über Axone an weitere erregbare Zellen dient 85. Wie entsteht ein ein Aktionspotential? durch die Öffnung von Natriumkanälen 86. Was geschieht nach Öffnung der Natriumkanäle? das Natrium strömt lawinenartig ein und es entwickelt sich ein Potential in umgekehrter Richtung, die Innenseite wird positiv gegenüber der Außenseite 87. Wie nennt man den Vorgang? Depolarisation (+30mV) 88. Wie entsteht die Repolarisation? die Natriumkanäle werden inaktiviert und durch die Kaliumkanäle strömen Kaliumionen wieder aus der Zelle aus 89. Wie nennt man die Zeit, in der die Zelle nach dem Ablauf des Aktionspotentials für kurze Zeit nicht erregbar ist? Refraktärzeit 90. Was bedingt die Refraktärzeit? die Wiederaktivierung der (spannungsgesteuerten!) Natriumkanäle Elektrotonus (Bedeutung von passiven Membraneigenschaften) 91. Was ist der Elektrotonus? der Potentialverlauf, der durch den Stromfluss bei intrazellulärer Reizung einer erregbaren Zelle mit einem konstanten Strom ausgelöst wird 92. Was geschieht mit der Zelle? die Membran depolarisiert an der Reizstelle 93. Was bewirkt die Depolarisation der Membran? eine Abnahme des Ruhepotentials (also der elektrischen Potenzialdifferenz zwischen Innen- und Außenseite der Zellmembran) Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 94. Wie lange nimmt das Ruhepotential ab? zunächst sehr stark, strebt aber mit zunehmender Zeit einem Endwert zu, an dem keine weitere Entladung mehr erfolgt 95. Was ist elektrotonische Erregungsleitung? Erregungsleitung an Nervenzellen 96. Wie funktioniert die elektrotonische Erregungsleitung? Elektrische Reize am Axon lösen eine lokale Depolarisation aus, durch den entstandenen Ladungsunterschied entsteht ein elektrisches Feld 97. Was sind die Besonderheiten der elektrotonischen Erregungsleitung? Summation der Potentiale, keine Refraktärzeit (da unabhängig von Veränderungen von Ionenkanälen), Abschwächung mit Entfernung und Zeit 98. Was ist die Membranzeitkonstante? die Zeit, bis Spannung auf 37% der maximalen Spannung abgefallen ist (1-20ms) 99. Was ist die Membranlängskonstante? der Weg, bis Spannung auf 37% der maximalen Spannung abgefallen ist Kontinuierliche und saltatorische Erregungsleitung 100. Welche 2 Arten der Erregungsleitung an Nervenzellen gibt es? Kontinuierliche und Saltatorische 101. Was zeichnet die kontinuierliche Erregungsleitung aus? keine Myelinscheiden 102. Wo findet man kontinuierliche Erregungsleitung? v.a. bei Nerven, die die inneren Organe versorgen oder bei Nozirezeptoren 103. Was ist der Nachteil von kontinuierlicher Erregungsleitung? Signal wird mit zunehmender Entfernung vom ausgehenden Aktionspotential immer weiter abgeschwächt und kann sogar unter die Reizschwelle fallen (und somit verloren gehen) 104. Was zeichnet die saltatorische Erregungsleitung aus? mit Myelinscheiden, Erregung springt von Schnürring zu Schnürring 105. Springt die Erregung wirklich? Nein, sie breitet sich elektrotonisch aus 106. Welche Art ist schneller? die saltatorische Erregungsleitung Exzitatorische und inhibitorische Neurotransmitter; postsynaptische Potentiale 107. Was ist eine Synapse? Kontaktstruktur zur Übertragung eines chemischen oder elektrischen Signals von Nervenzelle zu Nervenzelle (oder einer anderen Zielzelle) 108. Wie funktioniert eine elektrische Synapse? über Gap junctions, bidirektional, extrem schnell, z.B beim Auslösen von Fluchtreaktionen 109. Wie funktioniert eine chemische Synapse? Präsynapse setzt Neurotransmitter aus Vesikeln frei, um Signal (z.B. Aktionspotential) zu übertragen. Neurotransmitter diffundieren durch den synaptischen Spalt und docken an Rezeptoren an der Postsynapse 110. Was ist ein Neurotransmitter? biochemische Stoffe, welche Reize von einer Nervenzelle zu einer anderen Nervenzelle oder Zelle weitergeben, verstärken oder modulieren 111. Was ist ein exzitatorischer Neurotransmitter? erregender Neurotransmitter; löst exzitatorische postsynaptische Potentiale aus Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 112. Was ist ein inhibitorischer Neurotransmitter? hemmender Neurotransmitter: löst inhibitorische postsynaptische Potentiale aus 113. Welche 2 Arten von postsynaptischem Potenzial gibt es? Exzitatorisch (EPSP) und Inhibitorisch (IPSP) 114. Was bewirkt das EPSP? positive Veränderung der Spannung in einer Nervenzelle, die Signalweiterleitung wird gefördert 115. Wodurch entsteht das EPSP? durch lokale Depolarisation (durch Einstrom von Na+ oder Ca+) 116. Was bewirkt das IPSP? Abnahme der Spannung, die eine Nervenzelle hemmt und die Weiterleitung verhindert 117. Wodurch entsteht das IPSP? durch lokale Hyperpolarisation (durch Einstrom von Cl- und Ausstrom von K+) Zeitliche und räumliche Summation von EPSP oder IPSP 118. Was ist räumliche Summation? Die durch verschiedene Synapsen entstandene Potentiale summieren sich 119. Was ist die zeitliche Summation? Mehrere Potentiale einer Synapse addieren sich über die Zeit Heterosynaptische und homosynaptische Bahnung 120. Was bedeutet der Begriff „Bahnung“? beschreibt eine Verstärkung der Erregung an einer Synapse 121. Was ist heterosynaptisch? eine andere (z.B benachbarte) Synapse betreffend 122. Was ist heterosynaptische Bahnung? zwei synaptische Eingänge an einer Zelle verstärken sich gegenseitig 123. Was ist ein Beispiel für heterosynaptische Bahnung? Dopamin im nigrostrialen System 124. Was ist homosynaptisch? die gleiche Synapse betreffend 125. Was ist homosynaptische Bahnung? ein synaptischer Eingang einer Zelle verstärkt sich durch gleich große Reize in gleichen Abständen; durch Restcalcium in der Präsynapse wird die Antwort immer größer, weil dadurch die freigesetzte Transmittermenge größer wird Nerv und Muskel Erregungsübertragung an der motorischen Endplatte 126. Was ist die motorische Endplatte? eine spezialisierte chemische Synapse, die für die Übertragung der Erregung von der Nervenfaser auf die Muskelfaser verantwortlich ist 127. Welcher Neurotransmitter wird verwendet? Acetylcholin 128. Was passiert, wenn die Synapse erregt wird? spannungsgesteuerte CalciumKanäle in der präsynaptischen Membran öffnen sich und bedingen die Ausschüttung von Acetylcholin in den synaptischen Spalt Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 129. Was passiert, wenn das Acetylcholin an der postsynaptischen Membran ankommt? es bindet sich an Acetycholin-Rezeptoren, was zur Öffnung von Natrium- und Kaliumkanälen führt 130. Was bewirkt die Öffnung der Na+ und K+-Kanäle? starker Einstrom von Na+ und schwacher Ausstrom von K+ depolarisiert das postsynaptische Membranpotential 131. Was entsteht dadurch? durch die Depolarisierung entsteht ein sogenanntes Endplattenpotential, das mit Überschreiten eines bestimmten Schwellenwertes ein Aktionspotential in der Muskelzelle auslöst 132. Was macht das Aktionspotenzial? über spannungsgesteuerte Ionenkanäle wird Calcium aus dem sarkoplasmatischen Retikulum ausgeschüttet, was wiederum den Gleitmechanismus der Muskelfaserfilamente Aktin und Myosin aktiviert, so kommt es zur Muskelkontraktion Leitungsgeschwindigkeit und Funktion peripherer Nerven (nach Erlanger/Gasser) 133. Wieviele Fasertypen gibt es? 6! Aα, Aβ, Aγ, Aδ, B und C 134. Welche Eigenschaften haben Aα Fasern? primäre Muskelspindelafferenzen, motorisch zu Skelettmuskeln; Leitungsgeschwindigkeit 100m/s (70-120) 135. Welche Eigenschaften haben Aβ Fasern? Hautafferenzen (Berührung, Druck), Leitungsgeschwindigkeit 50 m/s (30-70) 136. Welche Eigenschaften haben Aγ Fasern? motorisch zu Muskelspindeln, Leitungsgeschwindigkeit 20 m/s (15-30) 137. Welche Eigenschaften haben Aδ Fasern? Hautafferenzen (Temperatur, Nozizeption), Leitungsgeschwindigkeit 15 m/s (12-30) 138. Welche Eigenschaften haben B Fasern? sympathisch präganglionäre Viszeroefferenzen, Leitungsgeschwindigkeit 7 m/s (3-15) 139. Welche Eigenschaften haben C Fasern? sympathisch postganglionäre Viszeroefferenzen, Leitungsgeschwindigkeit 1 m/s (0,5-2) Erzeugung und Ableitung von Summenaktionspotentialen an Nerven 140. Was ist das Summenaktionspotential? die Summe aller Aktionspotentiale verschiedener Nervenfasern (Axone) an einem Nerv 141. Wie kann dies gemessen werden? nicht-invasiv von außen durch Elektroden 142. Worauf gibt die Messung Rückschlüsse? auf die Funktionsfähigkeit von Nervensträngen und die Nervenleitgeschwindigkeit 143. Wie kann man auf die Nervenleitgeschwindigkeit schließen? indem erfasst wird, nach welcher Zeit ein Aktionspotential (ausgelöst durch einen elektrischen Reiz) an einer Ableitelektrode ankommt 144. Was ist die Formel zur Berechnung? Nervenleitgeschwindigkeit = Abstand zwischen Reiz- und Ableitelektrode dividiert durch die verstrichene Zeit Reizzeit-Intensitätskurve (Rheobase, Chronaxie) 145. Wofür ist die Reizzeit-Intensitätskurve? dient der Untersuchung der Erregbarkeit eines Nervens oder Muskels Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 146. Wie wird der Nerv/Muskel erregt? transkutan mit Gleichstrom 147. Was passiert, wenn eine Katode als Reizelektrode eingeschaltet wird? es kommt im darunterliegenden Nerv zu einer Membrandepolarisation. Wenn diese den Schwellenwert erreicht, entsteht ein Aktionspotential 148. Was ist Rheobase? die geringste Stromstärke, die einen Reizerfolg auslösen kann 149. Wovon hängt sie ab? von der Elektrodengröße und –lage sowie Übergangswiderständen ab 150. Was ist Chronaxie? die Zeit, die ein Strom mit doppelter Rheobase-Stärke wirken muss, um ein Aktionspotential auszulösen Vegetatives Nervensystem Bestandteile und funktionelle Bedeutung des vegetativen Nervensystems 151. Was ist das vegetative Nervensystem? der Teil des Nervensystems, der weitgehend der willkürlichen Kontrolle entzogen ist, sich autonom verhält 152. Was wird vom vegetativen Nervensystem reguliert? die inneren Organe und der Stoffwechsel 153. Aus welchen 3 Komponenten besteht das vegetative Nervensystem? Sympathikus, Parasympathikus und das enterische Nervensystem 154. Was wird durch den Sympathikus innerviert? durch ihn werden vorwiegend Körperfunktionen innerviert, die den Körper in erhöhte Leistungsbereitschaft versetzen und den Abbau von Energiereserven zur Folge haben 155. Was wird durch den Parasympathikus innerviert? durch ihn werden vorwiegend Körperfunktionen innerviert, die der Regeneration des Organismus und dem Aufbau von Energiereserven dienen 156. Was wird NICHT vom Parasympathikus innerviert? Gefäße (bis auf wenige Ausnahmen: z.B Gefäße der Klitoris und des Penis) 157. Was ist die Funktion des enterischen Nervensystems? Innervation des Gastrointestinaltrakts 158. Wo befinden sich die zentralen Anteile von Sympathikus und Parasympathikus? im Rückenmark und im Hirnstamm 159. Wo befinden sich ihre peripheren Neuronen? außerhalb des ZNS in Ganglien; Sympathikus: organfern (in der Nähe des ZNS) und Parasympathikus: organnah 160. Wo befinden sich die präganglionären Neurone des Sympathikus? im Rückenmark im Bereich der Seitenhörner 161. Wo befinden sich die präganglionären Neurone des Parasympathikus? im Hirnstamm und im Sacralmark 162. Wann wird der Sympathikus aktiviert? wenn es zu Belastungen des Körpers kommt (Fight and Flight) 163. Wann wird der Parasympathikus aktiviert? wenn der Körper wieder zu Ruhe kommt (Rest and Digest) 164. Was sind einige Wirkungen des Sympathikus? Pupillenerweiterung, erhöhte Herzfrequenz, verstärkte Kontraktionskraft des Herzens, Erweiterung der Bronchien, Modul 13 Physiologie Dengler/Erben verminderte Beweglichkeit des Gastrointestinaltrakts, Ejakulation, Erschlaffung der Wandmuskulatur der Harnblase, verminderte Sekretion der Verdauungsdrüsen 165. Was sind einige Wirkungen des Parasympathikus? Pupillenverengung, verminderte Herzfrequenz, verminderte Kontraktionskraft des Herzens, Verengung der Bronchien, verstärkte Beweglichkeit des Gastrointestinaltrakts, Erektion, Kontraktion der Wandmuskulatur der Harnblase, vermehrte Sekretion der Verdauungsdrüsen Sympathische Efferenzen (Transmitter, Rezeptoren und Second messenger) 166. Welche Neurotransmitter werden von sympathischen Nerven verwendet? Acetylcholin als präganglionären und Noradrenalin als postganglionären Neurotransmitter 167. Welche Tiere haben bei der 2. Synapse KEIN Noradrenalin? niedere Vertebraten und Vögel haben als 2. Neurotransmitter Adrenalin anstatt Noradrenalin 168. Wie wird die Wirkung von Noradrenalin und Adrenalin vermittelt? über Adrenozeptoren (man unterscheidet α- und β-Rezeptoren) 169. Welche Neurotransmitter werden für Schweißdrüsen verwendet? nur Acetylcholin 170. Wie wird Noradrenalin wieder inaktiviert? durch einen Na+-Cl--NoradrenalinCotransporter wird Noradrenalin wieder zurück ins Cytosol gebracht und wieder in Vesikeln gespeichert; zusätzlich gibt es einen metabolischen Abbau von Noradrenalin und Adrenalin 171. Welche Second Messenger gibt es? Stickstoffmonoxid (NO), ATP und Neuropeptide 172. Welche Rezeptoren hat ATP? Purinrezeptoren, die sich in Arteriolenwänden und am Samenleiter befinden Parasympathische Efferenzen (Transmitter, Rezeptoren und Second Messenger) 173. Welche Neurotransmitter werden von parasympathischen Nerven verwendet? ausschließlich Acetylcholin 174. Wie wird Acetylcholin gebildet? mit Hilfe des Enzyms Cholinacetyltransferase; wird im Cytoplasma der Nervenzellen gebildet und in Vesikeln gespeichert 175. Wie wird Acetylcholin wieder inaktiviert? durch Acetylcholinesterase; spaltet Acetylcholin in Cholin und Acetat 176. Wie wird die Wirkung von Acetylcholin vermittelt? über cholinerge Rezeptoren 177. Welche 2 Arten von cholinergen Rezeptoren gibt es? nicotinerge Rezeptoren und muscarinerge Rezeptoren 178. Woher kommt der Name „nicotinerge Rezeptoren“? weil bestimmte Wirkungen von Acetylcholin durch Nicotin nachgeahmt werden können 179. Wo findet man nicotinerge Rezeptoren? an der postsynaptischen Membran der 2. Neuronen des Parasympathikus, an der postsynaptischen Membran der 2. Neuronen des Sympathikus und an den motorischen Endplatten der quergestreiften Muskulatur 180. Woher kommt der Name „muscarinerge Rezeptoren“? weil bestimmte Wirkungen von Acetylcholin durch Muscarin nachgeahmt werden können Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 181. Wo findet man muscarinerge Rezeptoren? an den Synapsen des Parasympathikus (und im ZNS) 182. Welche Second messenger gibt es? Stickstoffmonoxid (NO), ATP und Neuropeptide 183. Wovon ist die NO Synthese abhängig? von Ca2+: Wenn spannungsabhängige Ca2+Kanäle geöffnet werden, wird NO gebildet, das in die innervierte Zelle eindringt 184. Welche Wirkung hat das NO? Vasodilatation Vegetative Fremdreflexe 185. Was ist ein Reflex? eine unwillkürliche, stereotype (immer gleiche) motorische Reaktion 186. Was passiert bei einem vegetativen Fremdreflex? die Efferenz involviert präganglionäre vegetative Neurone, Reflexbogen umfasst Afferenz (vegetative Afferenz, Nozizeption oder thermische Reize), Interneurone und vegetative präganglionäre Neurone 187. Was sind Beispiele dafür? der Miktionsreflex, Defäkationsreflex, die Schutzreflexe der Atmung, die Atmungsregulation, der Pressorezeptorreflex und die Kreislaufregulation 188. Wie läuft Miktion (Urinieren) ab? Dehnungsrezeptoren in der Harnblasenwand reagieren auf vermehrte Füllung mit einer Steigerung ihrer afferenten Impulsfrequenz, dadurch werden parasympathische Fasern erregt. Durch (willentliche) Erschlaffung des M. sphincter vesicae und Kontraktion des M. detrusor vesicae wird die Miktion in Gang gesetzt 189. Wie läuft Defäkation ab? Dehnungsrezeptoren in der Mastdarmwand reagieren auf vermehrte Füllung im Enddarm, diese Reize werden zum Rückenmark geleitet und auf Efferenzen des Parasympathikus umgeschaltet. Die Erschlaffung des M. sphincter ani internus und Anspannung des M. sphincter ani externus führt zu Stuhldrang. Bei (willentlicher) Erschlaffung der M. sphincter ani wird die Defäkation in Gang gesetzt 190. Welche Schutzreflexe der Atmung gibt es? Nies- und Hustenreflex, HeringBreuer-Reflex und Head-Reflex (Deflationsreflex) 191. Wie funktioniert der Nies- und Hustreflex? Reizung der Schleimhaut führt zu tiefer Inspiration, Aufbau großen Druckes bei geschlossener Glottis und anschließendem explosionsartigem Ausschleudern der Partikel 192. Was ist der Hering-Breuer-Reflex? reflektorische Begrenzung der Atmung, wenn die Ausdehnung der Lunge ein gewisses Maß überschreitet. Die Lungendehnungsafferenzen aus Dehnungsrezeptoren im Bronchialbaum laufen dabei im Nervus vagus. Dadurch wird eine Überdehnung der Alveolen verhindert 193. Was ist der Head-Reflex (Deflationsreflex)? Gegenstück zu Hering-Breuer-Reflex: bei zu geringer Dehnung der Lunge wird die Inspiration eingeleitet, da die Lungendehnungsrezeptoren zu gering gereizt werden 194. Warum muss die Atmung reguliert werden? um den O2-Partialdruck (90 mmHg), CO2-Partialdruck (40mmHg) und den pH-Wert (7,4) des artiellen Blutes konstant zu halten Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 195. Wie wird das erreicht? das Glomus caroticum (Paraganglion mit Chemorezeptor) und das Glomus messen ständig pO2, pCO2 und pH-Wert und geben diese Infos über den 9. und 10. Hirnnerven an das Atemzentrum weiter, das bei Abweichungen von der Norm reflektorisch die Atemfrequenz und –tiefe anpasst 196. Was ist der Pressorezeptorreflex? die durch Barorezeptoren (im Sinus caroticus und im Aortenbogen) ausgelösten Reaktionen auf eine Änderung des Blutdrucks werden ins Kreislaufzentrum der Medulla oblongata weitergeleitet 197. Was passiert bei erhöhtem Blutdruck? durch Aktivierung des Parasympathikus über den Nervus vagus wird der Sympathikotonus erniedrigt, die Herzfrequenz vermindert und die Widerstandsgefäße dilatiert 198. Was passiert bei erniedrigtem Blutdruck? der Parasympathikotonus wird gehemmt, die Herzfrequenz erhöht, Widerstandsgefäße kontrahiert und der venöse Rückstrom wird erhöht 199. Wo befinden sich die Kreislaufzentren? in der Medulla oblongata und im Pons 200. Was ist die Aufgabe des Kreislaufes? mithilfe des artiellen Blutdrucks eine stetige Organperfusion zu gewährleisten 201. Was ist die Wirkung des Sympathikus auf den Kreislauf? Vasokonstriktion durch Noradrenalin bei allen Gefäßen, die zu nicht unmittelbar nötigen Organen ziehen (z.B Haut, GI-Trakt, Gonaden) und Vasodilatation bei Gefäßen, die zu gerade nötigen Organen ziehen (z.B Herz, ZNS, Muskeln) 202. Was passiert bei Nachlassen des Sympathikotonus? allgemeine Vasodilatation (ausgenommen die vom Parasympathikus innervierte Weitung der Gefäße der Speicheldrüsen und Geschlechtsorgane) Motorisches Nervensystem Definition und Einteilung von Reflexen; Vergleich von Eigen- und Fremdreflexen 203. Was ist ein Reflex? eine unwillkürliche, stereotype (immer gleiche) motorische Reaktion 204. Was ist ein Eigenreflex? Reiz und Reizantwort erfolgen im selben Organ (=Muskel); zum Teil monosynaptisch (=kein Interneuron), sehr schnell, keine Habituation (=Abschwächung oder Ausbleiben der Reflexantwort bei wiederholter Reizung) 205. Was ist ein Beispiel für einen Eigenreflex? Muskeldehnungsreflexe allgemein: zB Patellarsehnenreflex 206. Was ist ein Fremdreflex? Rezeptor und Reizantwort sind räumlich getrennt, polysynaptisch (=mind. 1 Interneuron), Habituation 207. Was ist ein Beispiel für einen Fremdreflex? Pupillenreflex, Lidschlussreflex, Würgereflex, Schluckreflex,… 208. Was ist ein Reflexbogen? eine Abfolge von neuronalen Prozessen, die zur Auslösung oder Entstehung eines Reflexes führen 209. Woraus besteht ein Reflexbogen? aus einem Rezeptor, einem afferenten (sensorischen) Nerv, mindestens einer Schaltstelle (Interneuron) im Rückenmark und einer efferenten Bahn (α-Motoneuron pder präganglionäres vegetatives Neuron) zum Muskel (Effektor) Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 210. Woraus besteht eine motorische Einheit? aus einem α-Motoneuron und die von ihm innervierten Skelettmuskelfasern (ca. 100-2000) 211. Was ist sind spinale Reflexe? Reflexe, die im Rückenmark generiert werden (Reflexzentrum im Rückenmark) 212. Was ist ein bulbäre Reflexe? Reflexe, die im Hirnstamm generiert werden (Reflexzentrum im Hirnstamm) 213. Was sind segmentale Reflexe? Reflexe, bei denen nur ein oder sehr wenige Segmente (Rückenmark oder Hirnstamm) involviert sind 214. Was sind intersegmentale Reflexe? Reflexe, bei denen mehrere Segemente (Rückenmark oder Hirnstamm) invoviert sind 215. Was sind Long-Loop-Reflexe? Sonderfall der intersegmentalen Reflexe: Eintritts & Austrittsstellen liegen eng beieinander, aber Schaltungskreis legt innerhalb ZNS große Strecken zurück Muskelspindelreflexe (Einbindung in Bewegungsabläufe, diagnostische Bedeutung) 216. Wie nennt man den Muskelspindelreflex noch? Muskeldehnungsreflexe 217. Welche Art von Reflex ist der Muskeldehnungsreflex? ein Eigenreflex 218. Wozu dient er? zur relativen Anpassung der Muskelspannung gegenüber Veränderungen der Gelenkstellung 219. Was ist Sensor, was ist Effektor? Sensor: die Muskelspindeln, Effektor: der Muskel 220. Was sind Muskelspindeln? innerhalb der Skelettmuskulatur befindliche Propriozeptoren, die der sensiblen Erfassung der Länge von Skelettmuskeln dienen 221. Was genau misst die Muskelspindel? die Kernkettenfasern messen die statische Länge, die Kernsackfasern messen die dynamische Längenänderung, Fusimotorische γFasern regulieren die Vordehnung 222. Wie wird der Reflex ausgelöst? bei Dehnung des Muskels werden die Endigungen der Muskelspindeln gereizt, der Reiz wird ins Rückenmark geleitet und dort monosynaptisch auf Motoneurone geleitet, die zu einer unwillkürlichen Kontraktion des Muskels führen 223. Inwiefern ist das diagnostisch wichtig? Überprüfung der neurologischen Gesundheit (Neuropathien) 224. Was ist der Stütz-und Haltereflex? Mono- und polysynaptische Reflexe, ausgelöst durch Muskelaktivität, die das Überdehnen des Muskels verhindern α-γ-Koaktivierung 225. Was ist die α-γ-Koaktivierung? die zeitgleiche Aktivierung von α- und y Motoneuronen zur Aufrechterhaltung der Erfassung der Muskellänge durch Muskelspindeln 226. Wie funktioniert das? gleichzeitige Ansteuerung von α- und y –Motoneuronen führt dazu, dass willkürliche Änderungen der Muskellänge ohne (Muskelspindel)Reflexauslösung möglich sind und der Reflex auch bei unterschiedlichen Muskellängen ansprechbar bleibt Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 227. Was ist eine Aufgabe der γ-Motoneuronen? die Voreinstellung einer bestimmten Muskelfaserlänge; dies ist wichtig für die unwillkürliche Stützmotorik Funktion von Golgi-Sehnenorganen 228. Wie nennt man Golgi-Sehnenorgane noch? Sehnenspindeln 229. Was sind Sehnenspindeln? Sensoren, die in den Sehnen im Übergangsbereich zwischen Muskel- und Sehnenfasern lokalisiert sind und der Tiefensensibilität dienen 230. Wie sind sie aufgebaut? von Sehnenfasern durchzogene Bindegewebskapseln, die ein Ende einer afferenten Nervenfaser umgeben 231. Was messen die Golgi-Sehnenorgane? sie messen die Muskelspannung und schützen vor mechanischer Überlastung von Sehnen und Muskeln 232. Wie tun sie das? durch Hemmung der α-Motoneurone über inhibitorische Interneurone 233. Welche afferenten Bahnen haben die Golgi-Sehnenorgane? Ib-Fasern (afferente myelinisierte Nervenfasern) 234. Wie funktioniert das? denn sich der Muskel dehnt oder kontrahiert, werden die Kollagenfasern der Sehnenspindel gedehnt und es kommt zur Depolarisation. Das Aktionspotential wird zum Rückenmark geleitet, im Rückenmark wirken die Ib-Neurone über Interneurone hemmend auf die Motoneurone desselben Muskels und erregend auf die Motoneurone seiner Antagonisten Motorische Fremdreflexe und deren Verschaltung 235. Wovon werden Fremdreflexe ausgelöst? meist von Mechano-, Thermo- oder Schmerzrezeptoren der Haut, inneren Organen, Muskeln oder Gelenken 236. Wie läuft ein Fremdreflex ab? der Reflex läuft vom Rezeptor über das Spinalganglion ins Rückenmark, jedoch nicht direkt zu den jeweiligen Motoneuronen, sondern über (zahlreiche) Interneurone. Erst von diesen werden sie auf α- und γMotoneurone weitergeleitet, welche an der innervierten Muskulatur eine Kontraktion auslösen. 237. Was versteht man unter dem Pupillenreflex? die polysynaptische reflektorische Anpassung der Pupillenweite an unterschiedliche Lichtverhältnisse 238. Wie läuft der Reflex ab? die Photorezeptoren der Retina nehmen Licht wahr, die gamma-Zellen leiten die Info über den Nervus opticus in die Area praetectalis, in der die Fasern verschaltet werden. Von dort zieht die Information beidseits zu den parasympatischen Edinger-Westphal-Kernen und zum ziliospinalen Zentrum im Rückenmark. Hierarchische Gliederung des motorischen Nervensystems 239. Was ist die Augabe des motorischen Nervensystems? Kontrolle von Haltung und Bewegung 240. Welche 2 Wege der Bewegungssteuerung unterscheidet man? das Pyramidale System und das Extrapyramidale System Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 241. Woher entspringen die Neurone des Pyramidalen Systems? aus dem Motorcortex (bestimmte Region in der Hirnrinde) 242. Sorry da fehlt der Rest Bewegungsmuster und Zielmotorik 243. Wie nennt man Zielmotorik noch? Willkürliche Motorik 244. Was ist Zielmotorik? Bewegungen, die von der Großhirnrinde bewusst initiiert werden, häufig sind Flexormuskeln involviert 245. Wovon genau wird die Zielmotorik gesteuert? vom pyramidalen System (Motorkortex; rubrospinale Bahnen) 246. Sind Reflexe der Zielmotorik Eigen- oder Fremdreflexe? Fremdreflexe 247. Was ist Stützmotorik? Bewegungen, die von Zentren im Hirnstamm und Rückenmark koordiniert werden, häufig spielen Extensoren eine dominante Rolle 248. Sorry keinen Plan Klinische Einteilung in untere und obere Motoneurone 249. Was ist die Aufgabe der unteren Motoneuronen? sie sind der Link zwischen Nervensystem und Muskulatur (α-Motoneurone), Impulsgeber für die Muskeln 250. Wie werden sie erregt? durch den Neurotransmitter Glutamt und geben die Erregung über Acetylcholin in den motorischen Endplatten an den Muskel weiter 251. Wo befinden sie sich? im Ventralhorn des Rückenmarks und in den motorischen Hirnnervenkernen 252. Wo sind die Axone der unteren Motoneuronen? im PNS 253. Welche Symptomatik hat man bei Ausfall der unteren Motoneuronen? Parese oder Paralyse, Muskel-Atrophie, Ausfall von Reflexen, EMG-Veränderungen (elektr. Aktivität sinkt) 254. Was ist die Aufgabe der oberen Motoneuronen? Quelle der Willkürmotorik; geben Impulse an Interneuronen und untere Motoneuronen 255. Wo befinden sie sich? im Hirnstamm und Hirnrinde (=Pyramidenzellen) 256. Wo sind die Axone der oberen Motoneuronen? im ZNS 257. Welche Symptomatik hat man bei Ausfall der oberen Motoneuronen? Bewegungsstörung/spastische Parese, keine Atrophie initial, Reflexe normal oder gesteigert, normales EMG Funktion des Kleinhirns und klinische Symptome bei Kleinhirnschädigung 258. Was sind die Funktionen des Kleinhirns? Zeitliche Abstimmung von Bewegungen, Vergleich von sensorischen/visueller/vestibulärer Information, Weiterleitung von Informationen an den motorischen Cortex für genaue Zielmotorik, Erlernen von Bewegungen 259. Was sind die wichtigsten Kleinhirnzellen? Purkinje-Fasern 260. Wofür sind Purkinje-Fasern anfällig? für O2-Mangel und Alkohol 261. In welche 3 Teile lässt sich das Kleinhirn einteilen? Vestibulocerebellum, Spinocerebellum, Cerebrocerebellum Modul 13 Physiologie Dengler/Erben 262. Was sind die Afferenzen und Efferenzen des Vestibulocerebellum? Afferenzen aus dem Vestibuloapparat, Efferenzen zu den Vestibulariskernen 263. Welche Aufgaben hat das Vestibulocerebellum? Körperbalance und Koordinaton von Kopf- und Augenbewegungen 264. Was sind die Afferenzen und Efferenzen des Spinocerebellum? Afferenzen aus dem Rückenmark und Efferenzen zum Hirnstamm 265. Welche Aufgaben hat das Spinocerebellum? Koordinierte Ausführung von Bewegungen 266. Was sind die Afferenzen und Efferenzen des Cerebrocerebellum? Afferenzen aus dem Pons, Efferenzen zum Motorcortex 267. Welche Aufgaben hat das Spinocerebellum? Koordination und Timing von Bewegungsplanung 268. Was sind Symptome von Kleinhirnschädigung? Ataxie (unkoordinierte Bewegungen), Dysemetrie (unpassend starke Muskelkontraktionen), Asynergie (Unvermögen bei komplexeren Bewegungen), Dysartrie (Sprechstörung), Intentionstremor (Zittern der Gliedmaßen bei einer zielgerichteten Bewegung) und Nystagmus (unkontrollierbare, rhythmisch verlaufende Bewegungen eines Organs, am häufigsten die des Auges) Funktion der Basalkerne und des nigroriatalen Systems 269. Was sind Basalganglien? bilden mit anderen Gehirnanteilen ein neuronales Netzwerk, das die Auswahl und das Ausmaß von Bewegungsmustern reguiert, und auch motorische, kognitive und limbische Funktionen hat 270. Wo liegen sie? in der Tiefe des Endhirns 271. Was bilden sie? die Umschaltstelle des extrapyramidalen Systems 272. Was gehört zu den Basalganglien? Nucleus caudatus, Putamen, Globus pallidus, Nucleus subthalamicus und die Substantia nigra 273. Was ist die Funktion der Basalganglien? Hauptfunktion ist die Auswahl von angemessenen Bewegungsmustern und die Kontrolle des Bewegungsausmaßes. Hierfür sind sie in einem Regelkreis zusammengeschlossen (Basalganglienschleife), der vor allem auf den Thalamus einwirkt und geplante Bewegungen entweder verstärkt oder inhibiert. Die Basalganglien sind dabei in einen größeren, der Handlungsausführung dienenden Regelkreis eingebunden, der vom Cortex ausgeht und über die Basalganglien und den Thalamus wieder zum Cortex (Frontallappen) zurückläuft. 274. Was sind Symptome bei einer Basalganglien-Erkrankung? Rigor (gesteigerte Grundspannung), Tremor und Hyperkinese (unwillkürliche Bewegungen)