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Schneller lesen – mehr verstehen eBook

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Schneller lesen – mehr verstehen
Wie du in 5 Schritten zum Speedreader wirst
von Joe Trenk
Inhaltsverzeichnis
Einleitung ............................................................................................ 3
Kapitel 1 – Einführung in das Speed Reading ..................................... 9
Kapitel 2 – Motivation, Lesetest und Zielsetzung .............................. 11
Kapitel 3 – Die bisherigen Lesefehler ................................................ 15
Kapitel 4 – Die 5 Schritte zum Speedreader ...................................... 20
Kapitel 5 – Anwendung und Training ................................................. 30
Kapitel 6 – Zusammenfassung und Abschluss .................................. 32
Vorwort
Mit diesem eBook schenke ich dir alle meine Speed ReadingTechniken, damit du Informationen schneller aufnehmen kannst und so
deine Ziele geschwind und erfolgreich erreichst.
Meine Lebensaufgabe ist, dir dabei zu helfen, dein volles Potenzial zu
entfalten. Auch bei der Herausforderung, den Speed Reading-Gipfel zu
besteigen, stehe ich als dein Coach an deiner Seite.
Wie immer warten Hindernisse auf dich. Ich werde dich auf die
anspruchsvollen Passagen hinweisen und dich mit den Techniken
versorgen, die du brauchst, um den Speed Reading-Gipfel zu erreichen.
Bist du bereit für ein neues Abenteuer? Lass uns gemeinsam auf eine
Expedition zur besten Version deiner selbst gehen.
Let’s go!
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Einleitung
„If I could have one superpower, it would be the ability to read faster.“
Bill Gates
Bill Gates, der reichste Mann der Welt, besäße als Superkraft gern die
Fähigkeit, schneller zu lesen. Als ich dieses Statement von ihm vor
einiger Zeit in einem Interview hörte, konnte ich meinen Ohren kaum
trauen. Doch die Antwort von Gates ist brillant und hat mein Leben stark
positiv verändert.
Wir leben in einer Zeit, in der wir täglich mit Unmengen an Informationen
konfrontiert werden. Die meisten dieser Informationen nehmen wir über
den visuellen Sinneskanal in Form von Buchstaben auf. Unsere
Fähigkeit, in bestimmten Buchstabenfolgen Wörter zu erkennen und
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diesen Wörtern eine kontextbezogene Bedeutung zu entnehmen,
nennen wir Lesen.
Halten wir diese Definition fest:
Lesen ist die Interpretation von Symbolen zur Erfassung von
Bedeutung.
Bereits nach dem Aufstehen machen wir von dieser Fähigkeit
Gebrauch, wenn wir die Zeit vom Wecker ablesen. Zahlen sind natürlich
auch Symbole! Wenn du dich an meine Morgenroutine hältst, so liest du
bereits kurze Zeit nach dem Aufstehen die ersten Inhalte, um dich auf
die Schule vorzubereiten. Auf deinem Schulweg erwarten dich Plakate,
deren Inhalte du liest. In der Schule wirst du mit Texten überhäuft. In
Klausuren musst du Aufgabentexte verstehen, um eine gute Note zu
schreiben. Wenn du Erfolg haben willst, musst du dich selbstständig
weiterbilden durch Bücher.
Später im Studium erwarten dich Unmengen an weiteren Texten, und im
Beruf geht es dann erst richtig los, wenn du täglich unzählige Mails
erhältst und Berichte lesen musst.
Ein Schüler liest drei bis fünf Stunden täglich bei acht Stunden
Schreibtisch- und Schularbeit. Bei 20 Schultagen pro Monat und ca. fünf
Stunden Lesezeit pro Tag liegt die zeitliche Gesamtinvestition für das
Lesen bei 100 Stunden pro Monat.
Wenn es dein Ziel ist, zu studieren, wird die zeitliche Investition für das
tägliche Lesen noch einmal ansteigen. Ich hoffe, du hast nun erkannt,
was für eine starke Rolle das Lesen in unserem Alltag spielt. Oft
nehmen wir dies gar nicht mehr bewusst wahr. Wir haben uns nach der
Grundschule einfach mit unserer Lesegeschwindigkeit
zufriedengegeben. Stell dir nun aber vor, die Superkraft, schneller lesen
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zu können, die Fähigkeit, die sich der reichste Mensch der Welt
wünscht, wäre erlernbar.
Was wäre, wenn du deine Lesegeschwindigkeit von durchschnittlichen
200 WpM (Wörter pro Minute) verdoppeln würdest? Du könntest damit
die Gesamtmenge der Zeit, die du monatlich in das Lesen investierst,
halbieren!
Das bedeutet, du hast zusätzliche 50 Stunden pro Monat, die du in
andere Aktivitäten investieren kannst. Das sind 600 Stunden pro Jahr
oder 25 Tage! Und ich rede von 24-Stunden-Tagen!
Statt dich weiterhin mit geringer Konzentration durch Texte und Bücher
zu quälen, kannst du die gewonnene Zeit in weiteres Wissen, deine
Karriere, dein Business, deine Beziehung, deinen Körperbau oder was
auch immer du willst investieren. Wie cool ist das?
Stell dir vor, du hast ein Bankkonto und jeden Morgen werden 86.400 €
auf dein Konto gebucht. Du hast nur einen Tag Zeit, um das ganze Geld
auszugeben. Wie würdest du mit diesem Geld umgehen?
Du wachst jeden Morgen auf und hast 86.400 Sekunden Zeit, ein
erfolgreiches und glückliches Leben aufzubauen.
Eine geringe Lesegeschwindigkeit kostet dich täglich wertvolle
Sekunden deiner Lebenszeit, die du niemals zurückgewinnen kannst.
Wie willst du in Zukunft mit deiner Zeit umgehen?
Der interessante Punkt ist, dass eine Verdopplung der
Lesegeschwindigkeit nichts Besonderes ist. Meine Lesegeschwindigkeit
liegt bei 700 WpM, wenn ich einen Text sehr schnell lese.
Meine ERR (Effective Reading Rate) liegt bei 567.
Damit ist meine ERR fünfmal höher als die des durchschnittlichen
Lesers, der eine ERR von 110 hat.
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Die ERR errechnet man mit der Formel:
ERR= WpM*Verständnis in Prozent (Dezimalzahl)
Die ERR ist ein entscheidend wichtiger Wert, da die reine
Lesegeschwindigkeit keine Aussage über das Verständnis zulässt.
Doch das Verständnis ist ebenso entscheidend wichtig wie die
Lesegeschwindigkeit. Letztlich möchtest du den Text nicht nur schneller
lesen, sondern auch besser verstehen. Ich habe eine ERR von 567
innerhalb von 10 Tagen mit einem Online-Videokurs erzielt.
Damit du mir glaubst, findest du hier das Zertifikat des Kurses.
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Ich habe bereits vor vier Jahren angefangen, mich mit dem Thema
Speed Reading zu befassen, da ich schon damals das überragende
Potenzial erkannt habe. Heute ermöglicht mir meine hohe ERR, fünfmal
schneller zu lesen als die meisten Menschen. Dadurch kann ich auch
fünfmal schneller arbeiten. Bereits in der Oberstufe war ich immer
schneller fertig mit dem Lesen als die anderen. Dadurch konnte ich mir
bereits im Unterricht Notizen machen zu den Aufgaben und weitere
Texte vorarbeiten.
Ich lese mindestens ein Buch pro Woche.
Wenn ich keine intensive Arbeitsphase habe, dann lese ich an guten
Tagen ein Buch pro Tag und fertige aus den Inhalten ein Summary an,
welches ich direkt für die Steigerung meiner Erfolge verwende.
Wenn ich nach wichtigen Informationen suche, lese ich einfach fünf
Blog-Artikel innerhalb von ein paar Minuten und nehme alle
Informationen auf, die ich brauche. Ich besitze verschiedenste
Lesetechniken, wie das Scanning, Paragraphing, Skimming und Slow
Reading, mit denen ich wie ein Rennfahrer in verschiedene Gänge
schalten kann. Und das Beste ist, auch du kannst zu einer solchen
Informationsaufnahmemaschine werden.
Dafür habe ich dieses eBook verfasst, in dem ich dir in fünf Schritten
erklären werde, wie du zu einem Speedreader wirst.
Damit du auch den Hintergrund des Speed Readings kennst, werde ich
dir zuvor noch einige Informationen dazu geben (Kapitel 1).
In Kapitel 2 kommen wir zu deiner Motivation für das Erlernen der
Technik, denn nur mit der richtigen Motivation bleibst du auch am Ball.
Im Anschluss daran wirst du einen Lesetest durchführen, um deine
eigene Lesegeschwindigkeit herauszufinden.
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Auf dieser Grundlage wirst du dir ein Ziel für dieses eBook setzen,
damit du weißt, in welche Richtung du steuern musst.
Anschließend stelle ich dir in Kapitel 3 die typischen Lesefehler vor.
In Kapitel 4 geht es ans Eingemachte und du lernst die „5 Schritte“
kennen, die für das Speed Reading erforderlich sind. Auf diese Weise
zeige ich dir, wie du zum Speedreader wirst. In Kapitel 5 wirst du alle
wichtigen Informationen zur Anwendungen der Techniken erhalten und
zum Training.
Zuletzt wirst du das erlernte Wissen in einem abschließenden Lesetest
anwenden und wir werden deine anfängliche ERR mit deiner
abschließenden ERR vergleichen (Kapitel ?).
Bis dahin wirst du ein Speedreader sein. Let’s go!
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Kapitel 1
Einführung in das Speed Reading
Was ist Speed Reading?
Mit diesem Begriff wird die Technik des Schnelllesens bezeichnet, die in
den 50er-Jahren erstmals an Universitäten unterrichtet wurde.
Dabei geht es darum, Texte viel schneller lesen zu können, als es
normalerweise gelingt. Mit dem Speed Reading ist es möglich, die
normale Lesegeschwindigkeit eines Menschen stark zu erhöhen und im
Alltag und in der Schule sehr viel Zeit einzusparen.
E-Mails, Anleitungen, Berichte, Dossiers und alles, was noch so über
den Tisch geht, können damit in einem Bruchteil der Zeit bewältigt
werden, die man vorher benötigte.
Das Beste daran ist: Speed Reading kann jeder erlernen!
Zwar sind einige Menschen von Natur aus so begabt, dass sie
besonders schnell lesen können, doch die meisten Menschen erreichen
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das nur mit dem Erlernen der Speed Reading-Techniken. Selbst
Menschen, für die das Lesen zuvor eine langwierige Qual war, erzielen
durch Speed Reading erstaunliche Geschwindigkeiten.
Vom Speed Reading kann jeder profitieren. Und nützlich ist es vor allem
in der Schule und im Beruf, denn dort muss heutzutage immer mehr
Text in immer weniger Zeit bewältigt werden. Das genussvolle,
langsame Lesen hebt man sich dann einfach für den Feierabend auf!
Der Standpunkt und die Aussicht
Wenn du viel liest, kennst du das bestimmt:
Die Gedanken schweifen ab, die Augen werden müde. Irgendwie fehlt
die Konzentration. Nichts bleibt hängen. Du bist überfordert von der
Menge der Wörter und verlierst die Übersicht. Und morgen ist die
Prüfung! Das sind die typischen Ärgernisse eines Langsam-Lesers. Ich
kann mich noch genau an meine Zeit erinnern, bevor ich mit dem Speed
Reading durchgestartet bin.
Doch es gibt Hoffnung: Durch Speed Reading umgehst du
diese Unannehmlichkeiten und schaffst dir viele Vorteile gegenüber
dem Normalleser:
1. Du kannst Bücher in kürzester Zeit lesen, oder durch die
Zeitersparnis kannst du ein Buch zweimal lesen und somit
noch besser erfassen.
2. Du schaffst doppelt so viel Lesestoff in der gleichen Zeit.
3. Du hast weniger Lernstress in der Schule, im Studium oder
Lesestress im Beruf.
4. Die Angst vor der Informationsflut verschwindet.
5. Du ermüdest nicht mehr durch den vielen Lesestoff.
6. Das Lesen fällt dir leichter und du bleibst konzentriert.
7. Du kannst dir Inhalte besser merken.
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Kapitel 2
Motivation, Lesetest und Zielsetzung
Motivation
Um deine Motivation für dieses eBook zu steigern, werden wir uns in
dieser Lektion mit deinen Motiven für das Erlernen des Speed Readings
befassen. Denn nur wenn du starke Motive hast, um das Speed
Reading zu erlernen, wirst du langfristig am Ball bleiben und es auch
wirklich auf den Gipfel der Speedreader schaffen.
Um deine Motive für das Schnelllesen zu analysieren, bitte ich dich, auf
folgende Fragen eine Antwort zu finden:
1. Warum will ich schneller lesen?
2. Welche Vorteile erhoffe ich mir in meinem schulischen und privaten
Leben?
3. Wie kann ich die neu gewonnene Zeit effizient und zielgerichtet
einsetzen?
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Mit der Beantwortung der Fragen hast du deine Motive erfasst. Rufe dir
diese Motive regelmäßig in Erinnerung, damit du weißt, wofür du
trainierst und schnelllesen willst.
Lesetest
Beim Speed Reading geht es um drei wichtige Werte:
• Effektive Leserate: ERR (Effective Reading Rate) =
WpM*Verständnisgrad in %
• Deine Lesegeschwindigkeit: WpM (Wörter pro Minute)
•
Verständnisgrad: gemessen anhand der Beantwortung von
Multiple Choice-Fragen im Anschluss an die Textlektüre
Im nächsten Schritt führen wir einen Speed Reading-Lesetest durch, um
deine derzeitigen Werte zu ermitteln. Begib dich jetzt bitte an einen
ruhigen Platz. Konzentriere dich. Schalte alle Ablenkungen aus. Der
Text hat eine Länge von ca. 1000 Wörtern. Nach dem Test erwarten
dich 10 Fragen zum Test. Klicke jetzt bitte auf den Link, um den
Lesetest durchzuführen.
https://joetrenk.com/lesetest1
Herzlichen Glückwunsch! Nun kennst du deine ERR und deine
Lesegeschwindigkeit in WpM. Du hast deine Motive notiert, warum du
deine Lesegeschwindigkeit steigern willst. Dies sind die wichtigsten
Punkte auf dem Weg zum Erfolg. Jetzt fehlt noch ein Ziel. Wie stark
möchtest du dich verbessern?
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Zielsetzung
Ich empfehle dir für die Festlegung deines Ziels die SMART-Methode.
Dein Ziel sollte wie folgt aufgebaut sein:
S - Spezifisch
M - Messbar
A - Attraktiv
R - Realistisch
T - Terminiert
Hier ein smartes Beispiel für ein mögliches Ziel:
Ich erreiche eine ERR von 300 im abschließenden Lesetest des
eBooks.
Dieses Ziel ist spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und
terminiert.
Notiere dir jetzt bitte dein Ziel.
Hervorragend. Dies war das letzte Element, welches wir für den Aufstieg
zum Speed Reading-Gipfel benötigt haben.
Für den Erfolg sind folgende Elemente entscheidend wichtig:
1. Ausgangspunkt (gegenwärtige ERR)
2. Starke Motive
3. Ein smartes Ziel
4. Analyse der Herausforderungen
5. Techniken
6. Training
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Mit diesen Elementen ist jeder Erfolg im Leben möglich.
Kommen wir nun zum nächsten Element auf dem Weg zum Speed
Reading-Erfolg: den Techniken.
Du kannst dich selbst wie einen Bergsteiger sehen, der nun seine
Ausrüstung zusammengepackt hat. Du weißt genau, wohin du willst. Du
hast dein Ziel klar vor Augen. Doch der Aufstieg zum Siegergipfel ist
steinig und oft schwer. Du benötigst einen Bergführer, der an deiner
Seite steht, der dich auf die Fehler beim Aufstieg hinweist und dir die
richtigen Techniken vermittelt, damit du dich durch das Terrain bis an
die Spitze bewegen kannst. Dein Bergführer sollte selbst schon einmal
die Spitze erreicht haben, damit er die Schwierigkeiten und Techniken
kennt.
Ich reiche dir meine Hand, und wenn du möchtest, dann werde ich dein
Bergführer sein und mit dir zur Spitze des Speed-Reading-Gipfels
aufsteigen!
Bist du bereit? Dann nimm meine Hand und ich zeige dir die Landkarte
zur Spitze. Lass uns gemeinsam ansehen, welche Fehler dich bisher
davon abgehalten haben, ein Speedreader zu sein.
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Kapitel 3
Die bisherigen Lesefehler
Warum haben wir überhaupt das Problem, dass wir so langsam lesen?
Der Grund ist einfach:
Die Basiserfahrung, fleißig von Wort zu Wort zu lesen, hat sich durch
Anweisungen in der Schulzeit („Lies langsam! Schau genau hin!“) tief
eingeprägt, sie beeinflusst das Leseverhalten bis heute maßgeblich.
Das Resultat sind drei Bremsen, die unser Lesetempo in der Regel
beherrschen:
Regression: Häufiger Rücksprung im Text
Enger Blickfokus: Die Blickspanne des Lesers erfasst nur ein einziges
Wort
Subvokalisieren: Der Leser spricht im Kopf oder sogar stimmhaft leise
den Text mit
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Fazit: Das Gehirn wird systematisch verlangsamt. Das führt im
schlimmsten Fall dazu, dass die Gedanken beim Lesen spazieren
gehen und wir den gelesenen Text nicht verstehen.
Fehler 1: Regression
Schauen wir uns den ersten Fehler an: Regression.
Rücksprünge (Regression) geschehen meist unbewusst. Du machst
dann Rücksprünge, wenn du zu langsam liest oder wenn du
verunsichert bist und glaubst, den Text nicht richtig verstanden zu
haben. Rücksprünge sind aber oft nur eine unnötige Gewohnheit (die du
gar nicht mehr bemerkst). In Wirklichkeit könntest du den Text in
schnellerem Tempo meistens auch ohne Rücksprünge verstehen. Das
unbewusste Zurückspringen im Text trägt in der Regel nicht zum
besseren Verständnis bei und kostet Zeit. Zeit ist jedoch kostbar, und
genau diese soll durch das schnellere Lesen eingespart werden.
Die negativen Folgen von Rücksprüngen sind nicht zu
unterschätzen. Wenn du Wort für Wort liest und zurückspringst, dann
ist es ein anstrengender Prozess, bis die Informationen im
Zusammenhang dein Gehirn erreicht haben. Die einzelnen
Informationshäppchen gelangen durch die Rücksprünge nämlich nicht in
der richtigen Reihenfolge in dein Gehirn, und das Verständnis wird stark
erschwert. Auch wenn es sich nur um Augenblicke handelt, die du in
einer Zeile verlierst, summieren sich die Zeitverluste bei dicken
Büchern auf Stunden. Zusätzlich dazu unterforderst du dein Gehirn.
Dadurch schweifst du nach einiger Zeit mit den Gedanken ab. Du fängst
an, dich Tagträumen hinzugeben.
Das ineffektive Springen im Text beruht auf einer Unsicherheit,
beziehungsweise auf der falschen Annahme, dass der Text nicht
verstanden wurde. Hier spielt dein Unterbewusstsein dir einen Streich,
denn es redet dir ein, beim schnellen Lesen eines Textes nicht alles
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verstehen zu können. Das ist ein Irrglaube. Der Hauptgedanke eines
Textes erschließt sich oft erst im Gesamtbild.
Wie du die Regression in den Griff bekommst, erkläre ich dir im vierten
Kapitel.
Fehler 2: Enger Blickfokus
Möglicherweise kennst du den Ausdruck „Der läuft mit Scheuklappen
durch die Welt“. Oft bezeichnen wir Menschen so, die mit
eingeschränkter Sichtweise durch das Leben gehen. Bei Pferden
werden diese Scheuklappen genutzt, um ihr sehr weites Gesichtsfeld
einzuschränken. Allerdings gilt die Redensart auch für die meisten
Leser. Sie verengen ihren Blickfokus stark und lesen nur Wort für Wort.
Liest du auch immer nur ein Wort nach dem anderen? Dann liest du
momentan so, als würdest du durch ein Schlüsselloch schauen. Keine
gute Idee. Denn deine Augen können mehr.
Wenn du so liest, dann reduzierst du deine Blickspanne sehr stark,
obwohl du mit einer viel größeren Blickspanne lesen könntest. Du
könntest nämlich mit einem Blick direkt größere Textteile erfassen und
so mehr Informationen aufnehmen. Wie du das Wort-für-Wort-Lesen in
den Griff bekommst, erkläre ich dir in Schritt 2 von Kapitel 4.
Fehler 3: Vollständiges Subvokalisieren
Subvokalisieren bedeutet, einen Text beim Lesen mitzusprechen, d.h.
durch ein stilles „Mitlesen“ im Kopf („mentales Mithören“).
Das Subvokalisieren ist ein Überbleibsel aus der Anfangszeit des
Lesens. Es diente damals der Kontrolle durch den Lehrer, unterstützte
aber auch das Verständnis des Leseanfängers: Durch das laute
Vorlesen hörte er die Wörter noch einmal, konnte sie also zusätzlich mit
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einem zweiten Sinneskanal aufnehmen.
Das Subvokalisieren hat jedoch den Nachteil, dass es die
Lesegeschwindigkeit an die Sprechgeschwindigkeit bindet. Bei einem
stimmhaften „Mitmurmeln“ gelangt der Leser kaum über 250 WpM
hinaus, beim „mentalen Mithören“ erreicht er immerhin noch 350 WpM.
Für Kinder sind das (sehr) gute Werte – für einen Erwachsenen nicht.
Der effiziente Leser beginnt erst jenseits von 350 WpM.
Das Subvokalisieren radikal ausschalten zu wollen, wäre allerdings kein
sinnvolles Ziel. Selbst der geübte Leser braucht partiell diese
Hilfestellung. Er spricht aber nur ausgewählte Teile innerlich mit: in
erster Linie die sinntragenden oder komplizierten Wörter, Fremdwörter
oder neue Begriffe. Andere Wörter, vor allem diejenigen, die er als
erwachsener Leser schon millionenfach gesehen hat, sind ihm so
vertraut, dass er sie bereits beim bloßen Hinsehen verstehen kann
(„visuelles Begreifen“).
Auch der effiziente Leser kombiniert also die beiden Sinneskanäle
Sehen und Hören – reduziert aber das mentale Mithören auf das
Notwendige. Durch diese differenzierte Technik erhöht sich die
Lesegeschwindigkeit erheblich. Wie du das Subvokalisieren verringerst,
erläutere ich ebenfalls in Schritt 2.
Fehler 4: Keine Vorausschau
Springe niemals kopfüber in unbekannte Gewässer.
Die meisten machen leider genau das täglich. Beim Lesen. Statt eine
Vorausschau durchzuführen, starten sie einfach in den Text. Dies führt
zu diversen Problemen, auf die ich in Schritt 3 eingehen werde.
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Fehler 5: Keine Suche nach dem Hauptgedanken [Schrift!]
Jeder Text verfolgt einen bestimmten Hauptgedanken, der in
Nebengedanken und Beispiele abzweigt. Wenn du dich mit jeder
Kleinigkeit beschäftigst, führt dies zu Ablenkung und weiteren Fehlern,
die ich in Schritt 4 erläutere und löse.
Fehler 6: Schwierige Texte langsam lesen
Liest du schwierige Texte langsam, um mehr zu verstehen? Dann
machst du den gleichen Fehler wie die meisten Leser. Stattdessen
solltest du die Techniken aus Schritt 5 anwenden, die ich dir vorstellen
werde.
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Kapitel 4
Die 5 Schritte zum Speedreader
Die Prinzipien des effizienten Lesens
Nun kennen wir die grundlegenden Fehler und Hindernisse. Dies ist
eine der wichtigsten Analysen auf dem Weg zu jedem Erfolg. Hier
zunächst eine Übersicht über die Lösungsmöglichkeiten.
1. Vorwärtsorientiert lesen, statt zurückzuspringen – damit
schaffen wir die Regression ab.
2. Sinngruppen erfassen statt Wort für Wort zu lesen – damit
schaffen wir den engen Blickfokus ab.
3. Dem visuellen Eindruck vertrauen, statt alles innerlich
mithören zu wollen – damit reduzieren wir das Subvokalisieren.
4. Sinnsignale beachten, statt Wörter abzuklappern – damit ist es
möglich, Texte schneller und effizienter zu lesen und zu verstehen.
5. Flexible Lesestrategien anwenden, statt mit gleichförmiger
Technik und Geschwindigkeit zu lesen – dadurch ist es möglich,
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Bücher noch schneller zu lesen oder auch zu genießen.
Du wirst so die Vorausschau nutzen können und auch schwierige
Texte verstehen.
Damit sind auch die wichtigsten Erkenntnisse aus der Vorarbeit
zusammengefasst.
Wir haben die Landkarte des Berges gemeinsam analysiert. Wir haben
festgestellt, was die meisten Menschen davon abhält, schnell zu lesen.
Du bist nun bestens informiert über alle Schwierigkeiten auf dem Weg
zum Gipfel. Schritt für Schritt werden wir jetzt die neuen Techniken in
deinen Fähigkeiten verankern. Lesen muss man zweimal lernen. Bist
du bereit für den ersten Schritt?
Dann los!
Die 5 Schritte
Schritt 1: Erhöhe deine Konzentration: Schaffe Regression ab
Wie oft ist dir das schon beim Lesen passiert? Die Augen gleiten über
den Text, aber die Gedanken haben sich längst zu anderen –
spannenderen? – Themen verflüchtigt: Was habe ich sonst noch alles
zu tun? Was gibt’s zum Mittagessen? Was mache ich heute
am Feierabend?
Es gibt einen einfachen Grund, warum dieses Gedankenabschweifen
bei den meisten Menschen regelmäßig vorkommt: Weil man schlichtweg
zu langsam liest – viel langsamer nämlich, als es unserer
Gehirnkapazität entspricht.
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Im Schnitt können wir Informationen mit einer Geschwindigkeit von 8001.000 Wörtern pro Minute (WpM) verarbeiten; die meisten Menschen
lesen aber nur mit 200-300 WpM. Ergo: Der größte Teil des Gehirns ist
beim Lesen eigentlich mit anderen Dingen beschäftigt. Das kannst du
ändern!
Und so funktioniert’s:
Lies schneller!
Probiere zunächst einfach, irgendwie schneller zu lesen, und du wirst
spüren, dass du viel fokussierter und vermutlich auch motivierter liest.
Nun kommt ein weiterer wichtiger Aspekt hinzu, den wir bereits bei der
Fehleranalyse aufgeführt haben. Die Regression.
Durch das langsame Lesen schweifst du ab. Dann merkst du, dass du
abgeschweift bist und springst im Text zurück. Dieses Zurückspringen
macht das Verständnis noch viel schwieriger, da die
Informationseinheiten in unlogischer Reihenfolge in deinem Gehirn
ankommen.
Und so funktioniert’s:
Zwinge dich, vorwärtsgerichtet zu lesen!
Spring nicht zurück im Text, auch wenn dir dies anfangs ein sehr
ungutes Gefühl bereitet.
Vertrau mir, du wirst den Text trotzdem verstehen. Es geht nämlich nicht
darum, dass du alles Wort für Wort verstehst. Es geht vielmehr um den
Hauptgedanken und den Kontext.
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Ø Wende ab sofort diese zwei wichtigen Tipps an, um deine
Konzentration zu erhöhen und die Regression zu vermeiden.
1. Lies schneller!
2. Zwinge dich, vorwärtsgerichtet zu lesen!
Schritt 2: Chunke! Lies in Sinngruppen!
Wir müssen schneller lesen, um Texte besser zu verstehen. Klingt
paradox, ist es aber nicht – wenn man’s richtig macht.
Schnelles Lesen sollte daher nicht als bloßes Querlesen oder „KeywordHopping“ verstanden werden, sondern als eine Technik effizienter
Blickbewegungen und Fixierungen. Hauptziel dabei ist,
Textinhalte „gehirngerecht“ zu erfassen, u.a. damit sich das Gehirn beim
Lesen nicht langweilt und die Gedanken bei der Sache bleiben (siehe
Schritt 1).
Und so funktioniert’s:
Im Zentrum eines professionellen Lesetrainings steht ein
Augentraining, durch das man sich an die volle Ausnutzung der
anatomisch gegebenen Blickspanne gewöhnt.
Die meisten Menschen lesen nämlich meistens nur Wort für Wort, weil
sie es in der Grundschule so gelernt haben und sie danach nichts
anderes mehr erfuhren.
Statt des Einzelwortlesens können wir ganze Wortgruppen auf
einmal erfassen („chunken“ von engl. „Chunk“ = großer Brocken) und
so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wir lesen mühelos doppelt
so schnell, weil die Augen (bei Wortgruppen von zwei Wörtern) nur noch
halb so oft fixieren (anhalten) müssen wie beim Wort-für-Wort-Lesen.
Gleichzeitig steigern wir auch das Textverständnis, weil die
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„größeren Brocken“ den Zusammenhang des Textes sehr viel besser
vermitteln als einzelne Wörter.
Ganz nebenbei reduzieren wir beim „Chunken“ auch die Tendenz zur
Regression (Schritt 1), weil wir den Blick auf größere Einheiten
ausrichten und dadurch leichter im Kontext bleiben.
Die obige Graphik zeigt sehr anschaulich, wie das Chunken funktioniert.
Normalerweise liest du Wort für Wort. Jedes Wort subvokalisierst du.
Erst das Wort „über“, dann das Wort „der“ und zuletzt das Wort „Stadt“.
Dies ist ein langsamer und mühsamer Leseprozess.
Stattdessen suchst du ab sofort nach Sinngruppen, die sich aus
mehreren Wörter zusammensetzen. Das sinntragende Worte im obigen
Beispiel ist das Wort „Stadt“. Nimm alle drei Wörter gleichzeitig mit
deiner Blickspanne auf. Währen des Speed Readings suchst du den
Text in jeder Zeile nach derartigen Sinngruppen/Wortgruppen ab.
Hilfreich für die Orientierung sind hierbei insbesondere Substantive.
Substantive sind wie Leuchtbojen. Sie stehen oft am Ende einer
Sinngruppe.
Das Chunken hilft uns auch enorm dabei, das vollständige
Subvokalisieren zu reduzieren. Denn man kann zwar mehrere Wörter
auf einmal sehen und verstehen – aber natürlich nicht gleichzeitig
innerlich mitsprechen! Also sprichst du bei einem Chunk am besten nur
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das sinntragende Wort mit und die anderen Wörter verstehst du durch
bloßes Anschauen (visuelles Begreifen).
Das „Chunken“ ist die Technik, die – von allen Schritten in diesem
eBook – am meisten Training erfordert und daher am besten im
Rahmen eines Kurses erlernt wird. Ich empfehle dafür das
trainerbegleitete Webcoached-Training.
Falls du es doch allein versuchen möchtest, nutze am Anfang eher
unwichtige Texte zum Üben. Versuche nicht, alles perfekt zu machen,
und sei geduldig mit dir!
Ø Wende ab sofort diesen Tipp an:
Lies in Wortgruppen
Schritt 3: Führe eine Vorausschau durch
Spring nicht einfach „ins kalte Wasser“ und lies drauflos, wenn du einen
Text vor dir hast, sondern bereite dich ein wenig darauf vor.
Wichtige Punkte, die du vor der Lektüre klären solltest, sind:
• Welche Fragestellung ist mir wichtig? Was ist mein Leseziel?
• Wie anspruchsvoll ist der Text? Wie schnell oder langsam sollte ich
ihn lesen?
• Muss ich den Text vollständig lesen – oder genügt es, wenn ich mich
auf einzelne Fragen oder Fakten bzw. auf die
Hauptgedanken ausrichte?
Um diese Fragen zu klären, solltest du vor dem Lesen – zumindest bei
Sachtexten – immer eine Vorausschau (engl. Preview) machen.
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Und so funktioniert’s:
Du blätterst den Text einfach Seite für Seite durch und achtest
dabei aufmerksam auf „Sinnsignale“ – alles, was auffällig ist und
Sinn vermittelt:
Bilder, Graphiken, Infokästen, Substantive (im Deutschen gut
erkennbar, weil großgeschrieben), Abkürzungen, Zahlen und nicht
zuletzt die Überschrift(en), über die man sich vor dem Lesen viel zu
häufig gar keine Gedanken macht.
Ø Extratipp: Oft empfiehlt es sich, einen Text „von hinten
aufzuzäumen“, also nach einem kurzen Blick auf
Überschrift/Einleitung sofort nach ganz hinten zu blättern und die
Zusammenfassung zu lesen. Wenn es keinen formal
hervorgehobenen Schlussteil gibt, achte auf Formulierungen wie
„Zusammenfassend kann gesagt werden, dass...“ oder „Wir
haben gezeigt, dass...“.
Vielleicht bist du auch schon daran gewöhnt, einen Text erst einmal
„vorauszuschauen“ – mach es dann künftig noch
bewusster, konsequenter und systematischer.
Mach von Zeit zu Zeit gezielt nur eine Vorausschau auf manche Texte,
und lass dich überraschen, wie viel du bereits dann verstanden hast –
ganz ohne zu lesen. Die beste Leseeffizienz-Steigerungsstrategie
besteht vielleicht darin, Texte gar nicht zu lesen – weil du anhand
einer Vorausschau festgestellt hast, dass du sie nicht brauchst.
Ø Wende ab sofort diesen Tipp an:
Mach eine Vorausschau über den Text
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Schritt 4: Konzentriere dich auf die Hauptgedanken
Nicht alle Texte sollten in der gleichen Intensität und Geschwindigkeit
gelesen werden: Manchmal ist Präzision und Detailkenntnis gefragt,
manchmal genügt aber auch eine grobe Übersicht über die
Hauptgedanken. Für diesen letzteren Fall möchte ich dir die Technik
des Absatzspringens (engl. Paragraphing) empfehlen.
Sie ist so einfach, dass du sie praktisch ohne jegliches Training sofort
umsetzen kannst – das Einzige, was du brauchst, ist etwas „Mut zur
Lücke“, gerade wenn du eher perfektionistisch veranlagt bist.
Und so funktioniert’s:
Du liest die Überschrift, dann den ersten und letzten Absatz komplett
und von allen dazwischen befindlichen Absätzen nur jeweils den ersten
Satz. Gerade Sachtexte sind meist so geschrieben, dass die wichtigsten
Informationen eben genau an diesen Stellen zu finden sind.
(Übrigens empfiehlt es sich auch, genau in dieser Art zu schreiben, weil
es aus Sicht des Lesers einfach mehr Spaß macht, gleich am
Textanfang eine Übersicht über das Thema vorzufinden und an den
Absatzanfängen über den jeweiligen Hauptgedanken Bescheid zu
wissen – sowie am Ende eine Zusammenfassung zu erhalten.)
Geh mit dieser Technik flexibel um, und sei dir auch ihrer
Grenzen bewusst: Natürlich sind nicht alle Texte genau diesem Schema
entsprechend geschrieben. Aber es klappt häufig genug, dass du
dich zumindest daran orientieren kannst.
Nutze das Absatzspringen gerade bei den Texten, für die du sonst gar
keine Zeit hättest – dann hast du auch nichts zu verlieren.
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Ø Wende ab sofort folgende Tipps an:
1. Achte in jedem Text auf den/die Hauptgedanken
2. Nutze das Paragraphing
Schritt 5: Lies schwierige Texte schnell
Viele Schüler glauben, dass sie bei anspruchsvollen, wissenschaftlichen
Texten gar nichts am Lesetempo ändern können, weil sie diese sowieso
ganz langsam lesen müssten.
Wenn du mit solchen Texten zu tun hast, weißt du allerdings bestimmt,
wie mühselig es ist, wenn du beim langsamen Lesen ständig mit
den Gedanken abschweifst, dich in Einzelproblemen verhedderst, die
sich später als irrelevant erweisen, und vor lauter Detailverliebtheit den
Blick für’s „große Ganze“, die Idee und die Argumentationsrichtung
des Textes verlierst.
Natürlich musst du schwierige Texte insgesamt langsamer lesen als
einfache, aber auch hier kannst du Effizienzvorteile erzielen.
Und so funktioniert’s:
Du startest ohnehin mit einer Vorausschau (Schritt 3) – bei den „harten
Nüssen“ vielleicht sogar mit einer doppelten: erst einen Überblick
verschaffen, dann dein persönliches Interesse am Text klären.
Bei der anschließenden Lektüre – alles oder nur Teilabschnitte?
Genügt partiell auch ein „Absatzspringen“ (Schritt 4)?
Lies den wichtigen und schwierigen Abschnitt jeweils doppelt: Erst
relativ zügig, um einen Überblick über die Hauptgedanken zu gewinnen,
dann ein zweites Mal, um auch die Details zu verstehen.
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Mit etwas Übung wirst du erleben, dass du schon beim ersten
Lesedurchgang mehr verstanden hast, als du für möglich gehalten
hättest – obwohl du von vornherein viel schneller gelesen hast als sonst
bei solchen Texten.
Oft erübrigt sich eine zweite Lektüre dann oder sie beschränkt sich auf
einzelne Passagen.
Entscheide selbst, wie groß die Blöcke sind, die du jeweils doppelt liest:
Ob es Kapitel, Teilkapitel oder einzelne Absätze sind, hängt von Länge
und Schwierigkeitsgrad ab. In jedem Fall kannst du davon ausgehen,
dass eine solche mehrstufige Herangehensweise sowohl
deine Motivation als auch die Nachhaltigkeit des Lesens stark
verbessert.
Ø Wende ab sofort folgende Tipps an:
1. Mache auch bei schwierigen Texten eine Vorausschau
2. Lies den schwierigen Text schnell und springe nicht zurück
3. Lies nur Passagen erneut, die du nicht verstanden hast
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Kapitel 5
Anwendung und Training
In fünf Schritten hast du nun die Techniken des Speed Readings
kennengelernt.
Auch wenn diese fünf Schritte nur ein kleiner Einblick in die Welt des
Schnelllesens sind, kennst du jetzt die Basics, die ausreichen, um deine
Lesegeschwindigkeit mindestens zu verdoppeln.
Insbesondere die ersten beiden Schritte (Regression vermeiden und
Chunken) sind für die Steigerung deiner Lesegeschwindigkeit von
essenzieller Bedeutung.
In diesen beiden Schritten habe ich dir die Werkzeuge geliefert, die du
benötigst, um die grundlegenden Techniken des Speed Readings zu
erlernen: vorwärtsgerichtet lesen, Sinngruppen erfassen und
Subvokalisieren reduzieren. Diese drei Elemente sind von
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entscheidender Wichtigkeit beim Speed Reading und du solltest dich
vorerst nur auf sie konzentrieren. Auch beim anschließenden Training
und bei deinem abschließenden Lesetest.
Allerdings kannst du diese Fehler, die du über viele Jahre antrainiert
hast, nicht einfach ablegen. Nur durch das Antrainieren der richtigen
Fähigkeiten ist es für dich möglich, die Fehler abzulegen und die
richtigen Techniken anzuwenden.
Ein einfacher Wanderer kennt möglicherweise die Karte für den Aufstieg
zum Mount Everest. Er weiß theoretisch, wie er sich im Hang bewegen
muss, wie er kraxelt, wie er sich abseilt. Doch erst durch die Übung in
einfachen Passagen und kleineren Bergen wird jede Bewegung zur
Gewohnheit. Sein Körper muss sich erst noch an die Anforderungen
gewöhnen.
So ist es auch bei dir. Deine Augen müssen sich an die Blicksprünge
gewöhnen. Du musst lernen, dass es nicht schlimm ist, wenn du
Regression vermeidest. Schritt für Schritt wirst du so immer besser
werden. Wie lange du dafür brauchst, hängt von dir, deiner Einstellung
und dem Training ab. Ich habe 10 Tage gebraucht, um eine ERR von
567 zu erzielen.
Dafür habe ich aber auch intensiv trainiert und hatte einen
hervorragenden Trainer an meiner Seite, der mir immer wieder geholfen
hat. So konnte ich die Spitze des Speed Reading-Gipfels sehr schnell
erklimmen und zähle nun zu den schnellsten Lesern der Welt.
Dies kannst auch du schaffen.
Lass uns noch einen Rückblick auf alle Inhalte werfen, die ich dir
vermittelt habe.
Im Anschluss daran kannst du mit deinem Training starten und dann
erwartet dich der letzte Test.
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Kapitel 6
Zusammenfassung und Abschluss
Nachdem ich dir eine Einführung in das Thema Speed Reading
gegeben habe, hast du deine Motive analysiert, warum du überhaupt
schneller lesen willst. Rufe dir diese immer wieder in Erinnerung.
Im Anschluss daran hast du dir ein smartes Ziel für den Aufstieg zum
Gipfel gesetzt.
Mit deinen Motiven und dem Ziel sind wir dann zur Analyse der
bisherigen Fehler übergangen. Du erinnerst dich?
Regression, Wort-für-Wort-Lesen, vollständiges Subvokalisieren sowie
fehlende Lesestrategien hindern dich daran, dein volles Potenzial
auszuschöpfen.
Aufbauend auf dieser Fehleranalyse hast du Lösungsmöglichkeiten
kennengelernt, um dein Ziel zu erreichen.
Diese Lösungsmöglichkeiten haben wir anschließend in fünf Schritten
vertieft.
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Diese 5 Schritte sind:
• Erhöhe deine Konzentration: Schaffe Regression ab!
• Lies schneller
• Zwinge dich, vorwärtsgerichtet zu lesen
• Chunke! Lies in Sinngruppen!
• Lies in Wortgruppen
Ø Reduziere das Subvokalisieren auf die wichtigsten Wörter
Regression vermeiden und Chunken sind die beiden entscheidend
wichtigen Techniken für die Steigerung deiner Lesegeschwindigkeit.
Konzentriere dich besonders stark auf diese Faktoren.
• Führe eine Vorausschau durch
• Beginne nie eine Lektüre ohne Vorausschau
• Konzentriere dich auf den/die Hauptgedanken
• Nutze das Paragraphing
• Lies schwierige Texte schnell!
• Mach auch bei schwierigen Texten eine Vorausschau
• Lies den schwierigen Text schnell und spring nicht zurück
• Lies nur Passagen erneut, die du nicht verstanden hast
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Gratulation
Du hast den theoretischen Teil gemeistert. Du kennst nun alle
Grundlagen für das Speed Reading.
Doch nur die Kenntnis über die Theorie macht dich nicht zu einem
Speedreader.
Nun geht es an’s Training.
Schnapp dir ein Buch, probiere die neuen Techniken aus und dann
mach unbedingt den abschließenden Lesetest. Sei nicht enttäuscht,
wenn es nicht direkt klappt. Du hast auch mehrere Anläufe gebraucht,
um Fahrradfahren zu lernen oder zu laufen. Wichtig ist, dass du
unbedingt den finalen Test durchführst, damit du feststellen kannst, wo
du stehst.
Nach dem Test gebe ich dir in einem Video noch einige sehr wichtige
Tipps für das praktische Training.
Nimm dir jetzt ein paar Minuten Zeit für das Training. Dann klicke auf
den Link am Ende des eBooks und starte mit dem letzten Lesetest.
Ich hoffe, dieses eBook hat dir gefallen und du konntest viele
Informationen mitnehmen. Ich habe dich begleitet und dir all mein
Wissen zum Thema Speed Reading vermittelt. Nun starte durch und wir
sehen uns gemeinsam auf dem Gipfel, um den Ausblick zu genießen!
Jetzt den Lesetest durchführen und die Tipps für das Training sichern:
https://joetrenk.com/lesetest2
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