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Analyse 161-163

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Der Roman „Das Parfüm: Die Geschichte eines Mörders“ von Patrick Süskind wurde in Jahr 1985
veröffentlicht und handelt sich um die Geschichte des Genies Jean-Baptiste Grenouille, der Mädchen
tötet, um ihre Gerüche in einem Parfüm zu verwandeln. Im Folgenden soll der innere Monolog
Grenouilles, der während seines siebenjährigen Aufenthalts in einer Höhle passiert, analysiert
werden. Durch die Analyse dem Auszug aus dem Roman, indem der Autor die Leser mit dem inneren
Monolog von Grenouille, der siebe Jahre in einer Höhle verbringt, bekannt macht, versteht man den
Haupthelden besser.
Dieser Textauszug wird durch eine erlebte Rede dargestellt und schildert Grenouilles Innensicht. In
dem bezeichnet sich er als ein göttliches Wesen, das ein eigenes Reich erschaffen hat und es
beherrscht, und beschreibt die Macht, die er sich zugeschrieben ist. Hier findet sich eine bildhafte
Selbstcharakterisierung Grenouilles, aus der die Leser verstehen können, dass Grenouilles Genialität
und Wahnsinn ineinanderfließen. Wegen seiner Verwandlung von Genie zum Psychopathen wird
diese Szene als der Wendepunkt des Werkes.
Die Vergötterung von Grenouille in seiner Innensicht ist am meisten daran erkennbar, dass er sich
„der große Grenouille“ nennt. Diese Beschreibung ist eine Veranschaulichung der Tatsache, dass er
sich selbst als die zentrale Figur in seinem Reich sieht. Durch die Beschreibung der Natur in seiner
Fantasiewelt, in der er die Fähigkeit besitzt, den Regen und den Wind nach Belieben zu stoppen, wird
auch deutlich, dass er seinen Willen als eine endgültige Ordnung sieht, die sogar über die
Naturgesetze hinausgeht. Grenouilles Selbstwahrnehmung dreht sich um Macht, Kontrolle und die
„olfaktorische Schönheit“, die er in seinem Reich schaffen will.
Im Sinne der Charakter des Helden zeigt der Autor auch seinen wachsenden Egotismus und sein
Selbstvertrauen. Er bildet sich ein, dass er die Macht des Gottes hat und Recht darauf hat, Menschen
zu töten. Deshalb könnte interpretiert werden, dass er die Mädchen nicht getötet hätte, wenn er in
der Höhle nicht das nötige Selbstvertrauen bekommen hätte.
Alle diese Gedanken und Charaktereigenschaften entstehen aber in einer Periode, indem der Held
von der Gesellschaft ausgeschlossen ist. Die Welt, die er beschreibt, ist nur ein Traum und existiert
nur in seinem Gedanken. Auf dieser Weise wird der Widerspruch zwischen der Identität Grenouilles,
die er sich geschaffen hatte, und der Person in den Augen der anderen Menschen. Genau diese
äußere Darstellung Grenouilles auf der Seite 27 wird im Folgenden mit seiner inneren
Selbstwahrnehmung verglichen.
Auf Seite 27 stellt sich fest, wie Grenouille von anderen wahrgenommen wird. Trotz des Überlebens
verschiedener Krankheiten und Unfälle während seiner Kindheit wird er als physisch kräftig
beschrieben. Grenouille wird als jemand dargestellt, der nur das absolute Minimum an Nahrung und
Kleidung für seinen physischen Körper benötigt und offenbar keine emotionalen Bedürfnisse wie
Trost, Zuneigung, Zärtlichkeit oder Liebe hat. Die Erzählung legt nahe, dass Grenouille diese
emotionalen Bedürfnisse von Anfang an für sich selbst irrelevant gemacht hat, um überleben zu
können.
Diese Veranschaulichung seines Aussehens spielt die Rolle einer Erniedrigung Grenouilles, die im
Gegensatz zu der Selbstüberhöhung in der letzten Szene steht. Auch seine Mangel an Bedürfnis nach
emotionaler Unterstützung nähert Grenouille zu einem Teufel oder einem Nichts, was auch im
Widerspruch zu seiner selbst zugewiesenen göttlichen Persönlichkeit steht. Kurz gesagt, die Szene
zeigt, wie die Selbst- und Fremdbeschreibung in völligem Kontrast zueinanderstehen. Unabhängig
davon spielen beide eine Rolle beim Aufbau der Identität von Grenouille.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Grenouille ein faszinierender Charakter ist, dessen
Selbstwahrnehmung und die Wahrnehmung anderer stark voneinander abweichen. Während
Grenouille sich als Schöpfer und Herrscher seines eigenen einzigartigen Reiches sieht, wird er von
anderen als physisch kräftig, aber emotional schwach wahrgenommen, wie ein Teufelswesen. Diese
Darstellung macht Grenouille zu einer faszinierenden Figur, die uns zum Nachdenken über Identität,
Selbstbildnis und die Art und Weise, wie wir von anderen gesehen werden, anregt.
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