';l :'], Klausurvorschlag mit Bewertungsbogen Name: Schule: Kurs: Arbeitszeit: Fachlehrer: ,l iii i' Thema der Unterrichtsreihe: :ii Patrick SLlskind ,,Das Parfum" i I ii Aufgabenart: Analyse eines literarischen Textes mit weiterflihrendem Schreibauftrag (llA) rl I ii Aufgaben l63,ausPqtrickSilskinds l.AnalysierenSiedieTextstelle,,DerGroBeGrenouille",s. 161 -5. Romon ,,Das Parfum" unter besonderer Berilcksichtigung der Erzahltechnik sowie der Selbstchorokterisierung Crenouilles. [4 5 Punkte] 2. Vergleichen Sie onschlie[3end die Selbstcharokterisierung Grenouilles an dieser Stelle mit der Charokterisierung Grenouilles durch andere Figuren und den Erzohler im Gesamtromon. [27 Punktel il I rt ir I rl t I ,} li Hinweise o Nehmen Sie sich ausreichend Zeit ftir die Vorbereitung ([extbearbeitung, Stichworte, Cliederung der Analyse etc.) und die Nachbereitung der Verschriftlichung (sorgftiltiges UberprUfen von sprachlicher Richtigkeit und Cedankenf0hrung). o Bedenken Sie, dass die sprachliche Darstellungsleistung (Struktur, Ausdruck, Satzbau, Zitierweise sowie formale Richtigkeit) einen hohen Anteil der Bewertung ausmacht. ri i i ii Erlaubte Hilfsmittel Deutsches Worterbuch r r Kopie des Romanauszugs VIEL ERFOLG! : Bs.esatarmatertal *ffi] Text Der GroBe Grenouille: ,,Das Parfum", S. 161-163 Ja! Dies war sein Reich! Das einzigartige Grenouille- reich! Von ihm, dem einzigartigen Grenouille, erschaffen und beherrscht, von ihm verwiistet, wann es ihm gefiel, und wieder aufgerichtet, von ihm ins s Unerme8liche erweitert und mit dem Flammenschwert verteidigt gegen jeden Eindringling. Hier galt , nichts als sein Wille, der Wille des gro8en, herrlichen, einzigartigen Grenouille. Und nachdem die tiblen Gestiinke der Vergangenheit hinweggetilgt waren, ro wollte er nun, da8 es dufte in seinem Reich. Und er ging mit miichtigen Schritten tiber die brachen Fluren und siite Duft derverschiedensten Sorten, verschwenderisch hier, sparsam dort, in endlos weiten plantagen und kleinen intimen Rabatten, den Samen faustrs weise verschleudernd oder einzeln an eigens ausgewihlten Pliitzen versenkend. Bis in die entlegensten Regionen seines Reiches eilte der Gro8e Grenouille, der rasende Gdrtner, und bald war kein Winkel mehr, in den er kein Duftkorn geworfen hitte. zo Und als er sah, dafi es gut war und da8 das ganze Land von seinem gdttlichen Grenouillesamen durchtriinkt war, da liefi der Gro8e Grenouille einen Weingeistregen herniedergehen, sanft und stetig, und es begann alltiberall zu keimen und zu sprie8en, und zs die Saat trieb aus, da8 es das Herz erfreute. Schon wogte es iippig auf den Plantagen, und in den verborgenen Giirten standen die Stengel im Saft. Die Knospen der Bliiten platzten schier aus ihrer Hrille. Da gebot der Grofie Grenouille Einhalt dem Regen. :o Und es geschah. Und er schickte die milde Sonne seines Ldchelns iiber das Land, worauf sich mit einem Schlag die millionenfache Pracht der Bltiten erschlof3, von einem Ende des Reichs bis zum ande- ret\, ztJ einem einzigen bunten Teppich, gekniipft aus Myriaden von kostlichen Duftbehiiltern. Und 3s der Gro8e Grenouille sah, da8 es gut war, sehr, sehr gut. Und er blies den Wind seines Odems iiber das Land. Und die Bltiten, liebkost, verstrdmten Duft und vermischten ihre Myriaden Drifte zu einem st?indig changierenden und doch in stdndigem +o Wechsel vereinten universalen Huldigungsduft an Ihn, den Grofien, den Einzigen, den Herrlichen Grenouille, und dieser, auf einer goldduftenden Wolke thronend, sog den Odem schnuppernd wieder ein, und der Geruch des Opfers war ihm angenehm. Und +s er lie8 sich herab, seine Schopfung mehrmals zu segnen, was ihm von dieser mitJauchzen undJubilieren und abermaligen herrlichen Duftaussto8en gedankt wurde. Unterdessen war es Abend geworden, und die Dtifte verstromten sich weiter und mischten sich in so der Bliiue der Nacht zu immer phantastischeren Noten. Es stand eine wahre Ballnacht der Dtifte bevor mit einem gigantischen Brillantduftfeuerwerk. Der Gro8e Grenouille aber war etwas miide geworden und giihnte und sprach: ,,Siehe, ich habe ein ss grofies Werk getan, und es gefiillt mir sehr gut. Aber wie alles Vollendete beginnt es mich zu langweilen. Ich will mich zuriickziehen und mir zum Abschlufi dieses arbeitsreichen Thges in den Kammem meines Herzens noch eine kleine Begltickung gonnen.,, 60 Also sprach der Gro8e Grenouille und segelte, wihrend das einfache Duftvolk unter ihm freudig tanzte und feierte, mit weitausgespannten Fhigeln von der goldenen Wolke herab iiber das niichtliche Land seiner Seele nach Haus in sein Herz. 6s Aus: Patrick Sriskind: Das Parfum. Zurich: Diogenes Verlag 1994,5.161ft.