17. Juni 1953 - Volksaufstand gegen das kommunistische Regime -> Forderungen u.a. Reform, Auflösung, Wiedervereinigung - brutales, aktiv offenes Vorgehen - wird niedergeschlagen -> Grund für Wandel der SED-Strukturen -> Wandel des Oppositionsverhalten - Bedeutung: „Trauma“ SED und Opposition (Verlust der Hoffnung) Opposition in der DDR Op·po·si·ti·on 1950-1990 Partei[en], Gruppe[n], deren Angehörige die Politik der herrschenden Partei[en], Gruppe[n] ablehnen - Opposition in Volkskammer verboten - Oppositionelle mit Unterdrückungsmaßnahmen (MfS) bekämpft -> Verschiedene oppositionelle Bewegungen/Gruppen -> 1940er/1950er offener Wiederstand -> 1960er/1970er Wandel zu friedlichen Formen Kirchlicher Wiederstand Wiederstand der Jugend - Religionsfreiheit DDR-Verfassung -> Atheismus/Ablehnung Religion eigtl. Staatsgrundlage - Entstehung kirchlicher Wiederstand - z.B. 1962 Kampf für waffenlosen Ersatzdienst - Unterstützt verschiedenster oppositionelle Gruppen - christliche Friedensgruppen (ab 1978) - ab 1980 jährliche Friedens Dekaden - Das Rückgrat der friedlichen Revolution 1989 - starker Anstieg des Wiederstands 1950er -> u.a. Hermann Flade, Eisenberger Kreis - Gegenwehr neu entstehende Diktatur -> Verbindung NS-Regime in Kinderzeiten -> Verbindung zur Weißen Rose Gegen: - einsetzende Militarisierung - Teilung Deutschlands - Einparteienherrschaft SED - Scheinwahlen -> Demos, Flugblätter, Treffen, Graffitis etc. -> Rock-,Pop-,Punk-,Öko-, Hausbesetzer Szene -> große Fluchtbewegungen freilich gesinnter Intellektueller - Minderung Proteste 1960er (Mauerbau etc.) - Aufschwung Protestkultur 1970er -> Gründung Friedens - und Umweltbewegungen - Friedensgruppe der 1980er (friedliche Revolution) -> u.a. Jenaer Friedensgemeinschaft Belter-Gruppe -> Student*innen Universität Leipzig -> Herbert Belter -> Verweigerung beitritt FDJ, gegen Auflösung gewählten FDJ Studentenrates, systemkritisch -> Flugblätter gegen undemokratische Volkswahlen 15.Okt.1950 Opposition in der SED - hpts. nach dem 17. Juni - erneuter Aufschwung 1985 - Forderungen u.a.: Reform SED, freie Wahlen, radikale Demokratisierung - kritische Mitglieder aus Partei ausgeschlossen - viele traten eigenständig aus -> Mitglied oppositioneller Gruppe Bsp.-> DDR Justizminister Max Fechner -> gegen Strafverfolgung nach 17. Juni -> Entlassung, 1955 Zuchthaus Bürgerrechtler*innen/ Dissident*innen Dissident: Andersdenkender öffentlich, aktiv gegen politische Regierungslinie auftreten Bürgerrechtler: öffentlich für Menschen-/Bürger*innenrechte eintreten - hpts.1960er – 1980er - kritische marxistische Intellektuelle, Künstler*innen, unangepasste Christ*innen -> z.B. Robert Havemann, Rudolf Bahro - Schwächung/ Beseitigung Machtmonopol - Ideal einer sozialistischen Gesellschaftsordnung Bsp. IFM ab 1986 - eine der ersten Bürgerrechtsbewegungen - Zeitschriften „Grenzfall“ & „Umweltblätter“ - 1989 Aufteilung in 4 unabhängige Bewegungen (u.a. „Neue Forum“) -> späteres Wahlbündnis „Bündnis 90“ Oppositionelle Künstler*innen -> keine Existenzsorgen <- Kunst nach SED Vorgaben -> Verstoß: Werke verboten, Ausbürgerung, Inhaftierung - Ab 1963 Lockerung der Zensur - 1965 Wende Kulturpolitik -> starke Zensur Zwangsausbürgerung Wolf Biermanns 1976 -> wird zu einem der bekanntesten Dissidenten => Kulturpolitische Krise -> Proteste gegen Biermanns Zwangsausbürgerung -> 100te Künstler*innen folgen ihm in die BRD -> Ausschluss aus Schriftstellerverband etc. -> offener Brief an Honecker -> 1982 Videobotschaft Biermann -> Hoffnung für oppositionelle Bewegungen Die Berliner Mauer - Mauerbau 13. Aug. 1961 - wenige öffentliche Proteste -> Viel Vorsicht wegen Erlebnissen des 17. Junis -> Hauptsächlich DDR-Jugend -> Musikfans/Kulturbegeisterte Proteste gegen Wahlen - ab 1950 Proteste gegen Scheinwahlen - 1989 oppositionelle Beobachten Auszählung Kommunalwahlen im Mai -> klare Wiedersprüche -> Proteste wegen Wahlfälschung Solidarität Prager Frühling -> 1968 Reformversuch kommunistischen Partei in der CSSR -> Niedergeschlagen -> Frustration DDR - 1968 1000ende junge Menschen & Künstler*innen protestieren -> gegen Niederwerfung der Demokratiebewegung - Solidarisierung mit der Reformbewegung bis 1989 erhalten - 1980er wichtiger Faktor für Friedens-/Demokratiebewegungen -> neue Grundlage für Zielvorstellungen -> gegensätzlich zum 17. Juni 17. Januar 1988 Fluchtbewegungen - traditionelle Gedenkdemonstration zu Ehren von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg - Tage davor Flugblätteraktionen -> Bürgerrechtler schaffen es unter die Demonstrierenden -> Gegenparolen -> Banner mit Zitaten von Rosa Luxemburg -> „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“ - 1949-1990 ca. 3,8 Mio. Flüchtlinge -> Unzufriedenheit wegen Westreisen -> politische Unzufriedenheit -> Familiäre Probleme - Fluchtwellen 1953, 1961, Herbst 1998 -> Über Ostsee -> Anträge auf Entlassung -> Flucht Mauer (mind. 140 Mauertote) -> über UdSSR Staaten/Österreich - riskante, oft tödliche "Republikflucht -> Auslöser für weitere Gründungen oppositioneller Bewegungen -> Mediale Unruhen in der DDR Montagsdemonstrationen - eine der bedeutendsten Bewegungen der DDR - seit 1982 jeden Montag Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche - 4.9.1989 erster Protest nach Gebeten -> 1200 Demonstrant*innen -> Unmut gegen DDR-Regime - friedliche Demonstrationen für Freiheit - wöchentlich mehr Teilnehmer*innen - 9. Okt. 70.000; 23. Okt. 300.000 - Zusammenkommen mehrerer oppositioneller Gruppen - Vorbild für zahlreiche andere Städte Friedliche Revolution 1989 - Explosion der Unzufriedenheit -> Kommunalwahlen Mai 198 - steigendes, aktives Handeln Oppositioneller -> „neues Forum“ Antrag Zulassung - wachsende Montagsdemonstrationen - 40. Jahres Tag Gorbatschow Reformaufforderung - 4. Nov Massendemonstrationen Berlin -> „chinesische Lösung“ bleibt aus - Starke Ausreisebewegung - Sturz Erich Honeckers 17.10 => Fall der Mauer 9. Nov. => Wiedervereinigung 3. Okt. 1990 -> Oppositionelle kämpfen gegen Vernichtung der Stasi Unterlagen -> 1998/90 Opposition spaltet sich -> altes Ziel Reform der DDR -> neues Ziel Abschaffung der DDR Staatliche Repression Am Beispiel der "Stasi" "Stasi" MfS „Ministerium für Staatssicherheit“ Staatsicherheitsdienst -> „Stasi“ - Gründung 8.2.1950 - Erich Mielke hpts. Stasi-Chef - Nachrichtendienst, Geheimpolizei - „Schild und Schwert der Partei“ - real Souverän (keine Gewaltenteilung) -> konnte in alle möglichen Abläufe eingreifen - effektivstes Instrument des Überwachungssystems Stasi 1950 - 1976 - Aufbau des Ministeriums im ganzen Land ab 1950er -> 2. Parteikonferenz SED Juli 1952 "Verschärfung des Klassenkampfes" -> Personalbestand nahezu verdoppelt (8000 Mitarbeiter*innen) Ziel: Überwachung/Kontrolle, Unterbinden Feinde, Schutz SED - Reaktion auf nonkonformes Verhalten: brutale, körperliche Gewalt und hohe Gefängnisstrafen 17. Juni -> MfS erschüttert/ Krise der Stasi -> überrumpelt - brutale Straßenkämpfe, Misshandlung der Demonstrant*innen Bsp. 1958 - ev. Kirche nicht transparent genug -> andere Quellen -> Geheimer Einbau Abhörgerätes Amtssitz Bischofs Noth - Ausbau des Überwachungsnetzes => Ende 1960er präventiver Sicherheitsstaat ausgebaut -> gesamter Gesellschaft Abweichungen im Vorhinein Erfassen -> unter Kontrolle zu bringen - extremer Personalaufbau ab den 1970ern Resultat: lückenloses Spitzel-/Überwachungsnetz Re·pres·si·on 1. [gewaltsame] Unterdrückung von Kritik, Widerstand, politischen Bewegungen, individueller Entfaltung, individuellen Bedürfnissen Hauptamtliche Mitarbeiter*innen - personelle Basis (militärische Ränge, Sekretärinnen) - „Elite zum Schutz der herrschenden Partei“ - schwören Eid, Pflicht absoluter Geheimhaltung - gesamtes Leben unter striktem Reglement - Überdurchschnittliche Bezahlung, zahlreiche Privilegien - selbst unter ständigem Druck Überwachung -> Verunsicherung - 7.000 hauptamtliche Mitarbeiter*innen auf Gelände Inoffizielle Mitarbeiter*innen -> „IM“ - „Hauptwaffe“ im Kampf gegen „Feinde des Sozialismus“ - Spitzel(-system) - In allen Bereichen der Gesellschaft (u.a. Unis, Kunst, Medizin, Familien) - Arbeit im Geheimen - Einschleusung oppositionelle Kreise - ab 1970er aktive Rolle in Zersetzungsmaßnahmen - Herbst 1989 ca. 180.000 IM verzeichnet der Stasi-Zentrale => Flüchtlingswellen in den Westen stoppen Mauer ab 1961 - Mauerbau = Stasi gewinnt immer mehr an Bedeutung, - Ziel: Mauer („antifaschistischer Schutzwall“) unüberwindbar machen - Menschen die fliehen wollten = Verräter*innen - 4,2m Mauer, Grenzzäune, abgekappte U-Bahn -Linien, Wachtürme, Wachposten, verschiedenste Waffen - Flüchtende wurden erschossen, verhaftet - 1961-1989 mindestens 140 Mauertote - Fall der Mauer = Untergang der Stasi Ziele und Methoden Stasi 1976 Richtlinien Bearbeitung/Entwicklung Operativer Vorgänge - "weiche" Methoden (weniger sichtbar) Methoden der "Zersetzung" 1. systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes -> Grundlage: Verbindung wahrer, überprüfbarer Angaben mit nicht-wahren, glaubhaften, nicht widerlegbaren 2. systematische Organisierung beruflicher und gesellschaftlicher Misserfolge -> Untergrabung Selbstvertrauen einzelner Personen 3. zielstrebiges Untergraben von Überzeugungen (Ideale, Vorbilder etc.) -> Zweifeln an persönlichen Perspektiven 4. Erzeugen Misstrauen, gegenseitiger Verdächtigung in Gruppen/Organisationen 5. Erzeugen, Ausnutzen, Verstärken Rivalitäten innerhalb Gruppen -> Schwächen einzelner Mitglieder ausnutzen 6. örtliches/ zeitliches Unterbinden/Einschränken Beziehung zweier Mitglieder Gruppe -> Grundlage: geltende Gesetzte, z.B. Zuweisung örtlich getrennter Arbeitsplätze 7. Verwendung anonymer/pseudonymer Briefe, Telefonanrufe etc. ; kompromittierte Fotos -> psychische zermürben <Bedrohung, Belästigung 8. gezielte Verbreitung von Gerüchten eines einzelnen Mitgliedes einer Gruppe/Organisation 9. Vorladung zu staatlichen Dienststellen/gesellschaftlichen Organisationen -> mit glaubhafter oder unglaubhafter Begründung Beispiele ab 1970 Ab 81‘ erste große Verfolgungswelle der Punks -> Verurteilung Unschuldiger (wissentlich) -> Zerstörte Existenzen/Leben -> Verbannung aus Berlin, provisorische Personalausweise, Meldepflicht - brutale Übergriffe = Handeln nachhaltig beeinflussen -> Hausdurchsuchungen, Einziehen des Fahrzeugs/Führerscheins, (angedrohter) Entzug Erziehungsrechts, Steuerung Schauprozesse Haftstrafen - Zuchthäuser, Stasi-Gefängnisse -> (1949) NS-Täter (Entnazifizierung) -> Gegner des Kommunismus -> politische Gefangene -> kriminelle Insassen -> willkürliche Verhaftung Unschuldiger - Isolation und Dunkelhaft - monatelange Verhöre (teils ohne Orientierung) - Zwangsarbeit -> u.a. für Großkonzerne - Folter/Misshandlung - psychische Gewalt -politische Gefangene teils in den Westen freigekauft -Nach Haftzeit permanente Kontrolle -> kaum richtiges Leben möglich -> physische und psychische Langzeitschäden Bsp. Zuchthaus Hoheneck, Stasi-Gefängnis Berlin- Hohenschönhausen Westarbeit -> Verantwortlichen: HV A „Hauptverwaltung A“ / „Aufklärung“ - stetige Sorge Einfluss Westen - 1989 4.6000 hauptamtlich M. ca. 18.400 IM - Spionage in DDR und BRD - Spionage BDR: - Politische -> Einfluss nehmen - militärische -> Überlegenheit - wirtschaftliche -> „KnowHow“ aneignen Das Ende - 1989 Ende SED = Ende MfS - Jahr der friedlichen Revolution -> warten auf klare Anweisungen der SED -> brutales Vorgehen gegen Protestant*innen -> Generalbefehle blieben aus -> Wachsen Unsicherheit - 2. Nov. 1989 E. Mielke veranlasst erste Vernichtung von Unterlagen - 13. Januar 190 ersatzlose Auflösung der Staatssicherheit Quellen Reader: Opposition und staatliche Repression in der DDR https://www.adenauercampus.de/ddrtutorium/widerstand-opposition-flucht/proteste-gegen-mauerbau https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/185289/wege-in-die-opposition/ https://de.wikipedia.org/wiki/Opposition_und_Widerstand_in_der_DDR https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/295940/vor-30-jahren-die-erste-montagsdemonstration/ https://www.jugendopposition.de/themen/145392/luxemburg-liebknecht-demonstration https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/informationen-zur-stasi/themen/was-war-die-stasi/ https://www.studysmarter.de/schule/geschichte/geteiltes-deutschland/stasi/ https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/225089/repression-durch-stasihaft/#:~:text=Es%20gibt%20jedoch%20f%C3%BCr%20die,die%20eine%20gesetzliche%20Grundlage%20fehlte. https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/havemann/docs/material/11_M.pdf https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/geschichten/volksaufstand/die-rolle-des-mfs/