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VO StrMark Teichmann SS22

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VO STRATEGIE UND MARKETING
SS 2022
Kurt Matzler & Karin Teichmann
Page 1
TEAM
Strategie
Univ.- Prof. Dr. Kurt Matzler
kurt.matzler@uibk.ac.at
Marketing
Kurskoordination
Dr. Karin Teichmann
karin.teichmann@uibk.ac.at
Thomas Maran, PhD
thomas.maran@uibk.ac.at
5
AGENDA
TAG 1, 10.3.
Basics Strategie
TAG 7, 5.5.
Begriffsklärung Strategie/Marketing
Marketing – Verständnisse
TAG 2, 17.3.
Tools
TAG 8, 19.5.
Konsumentenverhalten
TAG 3, 24.3.
Strategische Analysen
TAG 9, 2.6.
Leistungsprogramm
TAG 4, 31.3.
Strategische Konzepte
TAG 10, 9.6.
Kommunikation
TAG 5, 7.4.
Geschäftsmodelle
TAG 11, 23.6.
Preis-und Gegenleistungspolitik
Distribution
TAG 6, 28.4.
Innovationsmanagement
TAG 12, 30.6.
Marktinformation
Termine 1-6:
Termine 7-12:
Kurt Matzler
Karin Teichmann
6
BASISLITERATUR
•
Matzler, Kurt, Julia Müller und Todd A. Mooradian (2011): Strategisches Management: Konzepte und
Methoden, Wien: Linde.
•
Homburg, Christian (2017): Grundlagen des Marketingmanagements:
Einführung in Strategie, Instrumente, Umsetzung und Unternehmensführung, 5. Aufl.,
Wiesbaden: Gabler.
Page 8
INHALTE TAG 1
• Was ist Marketing? Was könnte es sein?
• Marketing – Orientierung, Strategie, Prozess
Page 10
Page 11
WAS IST MARKETING?
[Marketing is] the performance of business activities that direct the flow of goods
and services from producers to consumers
Marketing is the process of planning and executing the conception, pricing, promotion,
and distribution of ideas, goods and services to create exchanges that satisfy individual
and organizational goals.
Marketing is an organizational function and a set of processes for creating,
communicating, and delivering value to customers and for managing customer
relationships in ways that benefit the organization and its stakeholders
Marketing is the activity, set of institutions, and processes for creating,
communicating, delivering, and exchanging offerings that have value for
customers, clients, partners, and society at large.
1935
Definitionen
der
American
Marketing
Association
today
Page 12
GEGENWART DES MARKETING: DOMINIERENDE SICHTWEISEN
• Betriebliche Funktion
• Bündel von Instrumenten
• Gestaltung der Beziehungen mit Kunden
• Kundenorientierung
13
MARKTING ALS BETRIEBLICHE FUNKTION
•
•
•
• Unterstützung des Verkaufs
Verkaufsunterlagen/Muster
CRM-Aktivitäten
Segmentierung?
•
•
•
Costner Relationship
Management Kurd
Kommunikation (Offline + Online)
Events + Messen
Customer Journey Design?
• Schaffung eines bestimmten Images
• Sammlung von Marktinformationen
•
•
•
Marktanalysen
Wettbewerberbeobachtung
Stakeholder-Feedback
(Kundenzufriedenheit)
14
MARKETING ALS BÜNDEL VON INSTRUMENTEN (4PS)
promotion
ProductPriel plane
7
3
2
1. Leistungsprogramm-Management
3. Gegenleistungs-Management
Produktgestaltung
Verpackung
Sortimentssteuerung
Garantien
Kundendienst
Preisgestaltung
Rabattgestaltung
Lieferbedingungen
Zahlungsbedingungen
Finanzierung und Kreditierung
2. Distributions-Management
4. Kommunikations-Management
Vertriebssystem
Verkauf
Auftragsabwicklung
Physische Distribution
Öffentlichkeitsarbeit
Werbung
Sponsoring
Eventmanagement
Verkaufsförderung
Persönliche Kommunikation
4
GESTALTUNG VON KUNDENBEZIEHUNGEN
Experiential marketing
Erlebnisse gestalten
Grassroots marketing
Mund-zu-Mund Werbung
Viele Beziehungsaspekte bzw.
Touchpoints unter „Kontrolle“
anderer betrieblicher
Funktionen
Guerilla marketing
Aufmerksamkeit erregen
•
Verkauf
•
Kundendienst
•
PR-Abteilung
•
Debitorenbuchhaltung
•
Call-Center
•
Social Media-Beauftragte
•
Event-Manager
Engagement
Betroffene zu Beteiligten machen
Influencer
Interaktion in sozialen Medien
... unterliegen Modeströmungen bzw.
werden durch Technologien beeinflusst
KUNDENORIENTIERUNG
 Regelmäßige Zufriedenheitsmessung
 Kundenbindungsprogramme
 CRM-System
 Webpage
Auf einer Skala von 0 bis 10, wie
wahrscheinlich würden Sie einem
Kollegen/Freund unsere Marke
empfehlen?
DREI MARKETING - PERSPEKTIVEN
Marketing als eine Denkhaltung
Wie glaube ich, dass Business funktioniert?
Marketing als ein Strategiekonzept
Wie möchte ich mehr Wert bieten als meine Mitbewerber?
Marketing als ein Weg, Strategie umzusetzen
Welche Mittel habe ich um die Strategie bestmöglich auf die Straße zu bringen?
Page 18
ZENTRALE MARKETING-DENKHALTUNGEN
AUSTAUSCH
NUTZEN
Consultants
Advertising Agencies
Employees
Logistics
Research Agencies
Suppliers
My OrganizationWholesaling
Perceived Benefit
Perceived Cost
sensory
emotional
social
local
time
monetary
technical
Know-how
sensory
emotional
social
local
time
monetary
technical
Know-how
Media
Substitutes
Public
Agencies
Retailing
SYSTEM
Peer groups
VALUE SYSTEM
Competitive Systems
Page 19
NUTZENORIENTIERUNG: WELCHE HIERARCHIEBENE?
HAVING FUN
INDIVIDUAL LEISURE ACTIVITY
MOVIE THEATER
READING
NEWS
DIGITAL CONTENT
CONSUMPTION
REGULAR
TV
NETFLIX
STREAMING
SPORTS
GOING OUT
READING
BOOKS
ONLINE GAMING
INSTAGRAM
AMAZONPRIME
INDIVIDUAL
MULTIPLAYER
DISNEY +
20
SYSTEMORIENTIERUNG
Source: Hillebrand, Driessen and Koll (2015)
J. of the Acad. Mark. Sci.
DOI 10.1007/s11747-015-0424-y
22
SYSTEMORIENTIERUNG: TOOL DER STAKEHOLDER MATRIX
Lieferanten
Wettbewerb
BEEINFLUSSBARKEIT
Reaktiv
Investoren
Kritisch
Händler
Medien
Passiv
Gemeinde
Für die jeweils anstehende strategische
Entscheidung sollten sich Organisationen
klar sein, welche Systempartner
betroffen sind bzw. welche
Systempartner den Erfolg meiner
Strategie beeinflussen können?
Autonom
Regierung
EINFLUSSNAHMEMÖGLICHKEIT
23
MARKETING ALS AUSTAUSCH
Page 24
DISKUSSION/REFLEXION 1
Diskutieren Sie zu zweit die Austauschwaage
a.
zwischen der IVB und ihren Fahrgästen
b.
zwischen der IVB und potenziellen Mitarbeitern.
Perceived Benefit
Perceived Cost
sensory
emotional
social
local
time
monetary
technical
Know-how
sensory
emotional
social
local
time
monetary
technical
Know-how
Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie?
Page 25
DISKUSSION/REFLEXION 2
Sie planen mit Kollegen einen Kaffee-Imbiss-Stand am Sowi-Eingang zu errichten.
•
Wer sind die für diese Idee relevanten Stakeholder?
•
Welche Erwartungen dieser Stakeholder sollten Sie berücksichtigen?
•
Wie mächtig sind diese Stakeholder?
Page 26
DISKUSSION/REFLEXION 3
Welchen Nutzen liefern die
nebenstehenden Produkte?
Wie unterscheiden sich
jeweils die Mitbewerber,
wenn Sie sich von der sehr
konkreten Leistung zu einem
abstrakteren Nutzen, den
diese Leistungen bieten,
bewegen?
Page 27
3 ZENTRALE MARKETING-DENKHALTUNGEN
AUSTAUSCH
TRANSAKTION
NUTZEN
PRODUKT
Consultants
Advertising Agencies
Employees
Logistics
Research Agencies
DYADE Suppliers
SYSTEM
My OrganizationWholesaling
Perceived Benefit
Perceived Cost
sensory
emotional
social
local
time
monetary
technical
Know-how
sensory
emotional
social
local
time
monetary
technical
Know-how
Media
Substitutes
Public
Agencies
Retailing
Peer groups
VALUE SYSTEM
Competitive Systems
Page 28
STRATEGISCHES MARKETING: DAS KONZEPT DER POSITIONIERUNG
Position - was ist das?
Positionierung - was ist das?
Jener (psychologische) Eindruck, den ein
Unternehmen, ein Produkt oder eine Dienstleistung
im Bewusstsein der Marktpartner hinterlässt.
ist der Prozess, durch den ein Unternehmen eine
bestimmte Erfolgsposition am Markt festlegt und
einzunehmen versucht.
Unabhängig davon, ob die Unternehmung aktiv
daran arbeitet oder nichts tut, wird sie von ihren
Austauschpartnern positioniert.
diese Position wird dadurch bestimmt, wie
Marktpartner die eigene Leistung
im Vergleich zu alternativen Leistungen wahrnehmen.
An jedem Kontaktpunkt werden - bewusst oder
unbewusst - Signale gesendet, die eine Position in
den Köpfen der Marktpartner wachsen lassen.
soll Sichtweisen des resource- und des market-based
view verbinden.
Page 29
STRATEGISCHES MARKETING: POSITIONIERUNGSPROZESS
Bestimmung des
Tätigkeitsbereichs
• Was tun wir (Nutzen)
• Für wen (Markt)
• Wie (Fähigkeiten)
Segmentbildung
und - bewertung
Kundenanalyse
• Bedürfnisse
• Probleme
• Entscheidungsträger
• Nutzenbasiert
• Homogen, Profitabel,
Erreichbar, Stabil
• Attraktivitätskriterien
(Finanziell, Wettbewerb,
Erreichbarkeit)
Speed at
any cost
Price
Conscious
Largescale
Technology
Laggards
Individualisation
matters
Stärken /
Schwächen
• Identifikation von
Erfolgsfaktoren
• Vergleich mit Mitbewerb
•
•
•
•
Moderne Ausstattung
Kompetentes Personal
Logistikfähigkeiten
Niedrige Kosten
Positionierungsentscheidung
• Fokussegmente
• Differenzierung
Speed at
any cost
Price
Conscious
Largescale
...
Page 30
INHALTE TAG 2
• Konsumentenverhalten: Wie können wir es erklären?
• Informations- und Kaufverhalten
Page 31
I. Zentrale Konstrukte zur
Erklärung des Konsumentenverhaltens
II. Informationsverarbeitung
III. Kaufentscheidung
32
ZENTRALE KONSTRUKTE ZUR ERKLÄRUNG VON KONSUMENTENVERHALTEN
Aktivierung
Emotion
Umfeldfaktoren
Motivation
Werte und Lebensstil
Kundenzufriedenheit
Einstellung
Involvement
Quelle: Homburg (2017).
Page 33
ZENTRALE KONSTRUKTE ZUR ERKLÄRUNG VON KONSUMENTENVERHALTEN
Aktivierung
Emotion
Umfeldfaktoren
Motivation
Werte und Lebensstil
Kundenzufriedenheit
Einstellung
Involvement
Quelle: Homburg (2017).
Page 34
AKTIVIERENDE KONSTRUKTE DES KONSUMENTENVERHALTENS
Aktivierung
+ Interpretation
Emotion
innere Erregungsvorgänge, die subjektiv als
angenehme oder unangenehme Zustände
empfunden werden
Hunger
+ Zielorientierung
Essen gehen
Motivation
Emotionen + kognitive Handlungsorientierung
Einstellung
Einstellung gegenüber einem Objekt
= Motivation + Urteil über ein Objekt
= Motivation + kognitive Gegenstandsbeurteilung
+ Objektbeurteilung
Meinung zum
Restaurant
„Sowi-Lounge“
Quelle: Foscht/Swoboda/Schramm-Klein (2017), S. 37.
35
AKTIVIERUNG
Aktivierung
Erregungszustand („psychische Aktivität“), der den Konsumenten zu Handlungen stimuliert und ihn in den Zustand der
Leistungsfähigkeit und -bereitschaft versetzt vgl. Homburg (2017), S. 16
Leistungsfähigkeit
wache
Aufmerksamkeit
entspannte
Wachheit
starke
Erregung
Schlaf
Panik
Aktivierungsgrad
Normalaktivierung
Überaktivierung
Quelle: Homburg (2017) in Anlehnung an Kroeber-Riel/Weinberg/Gröppel-Klein (2013).
36
EMOTION
Emotion
Augenblicklicher oder anhaltender Gefühlszustand eines Individuums, der zumeist mit (mehr oder minder starker)
körperlicher Erregung verbunden ist.
vgl. Homburg (2017), S.18
Arten
von
Emotionen
Affekt
Situationsabhängiges kurzzeitiges Erleben mit starker körperlicher
Beteiligung, Beispiel:
Empfinden
Situationsabhängiges, bewusstes wie unbewusstes emotionales
Erleben mit bestimmtem Bedeutungszusammenhang, Beispiel:
Leidenschaft
Tendenziell situationsübergreifende, aber für Situationsimpulse
sensible, intensive Gefühlslage, Beispiel:
Stimmung
Situationsübergreifende, relativ überdauernde emotionale Lage, die
als Hintergrundstimmung das individuelle Erleben prägt, Beispiel:
Grundstimmung
Situationsunabhängiges langfristig überdauerndes, unbewusstes bis
bewusstes persönlichkeitsspezifisches emotionales Erleben, Beispiel:
Lebensgefühl
Situationsunabhängige temperamentbestimmte und persönlichkeitsspezifische, von verschiedenen Grundstimmungen geprägte
Dauertönung des Erlebens, Beispiele:
zunehmende
Situations abhängigkeit
-
Quelle: Homburg (2017).
39
MOTIVATION
Motivation
Aktivierende Ausrichtung eines Individuums auf einen als positiv (oder negativ) bewerteten Zielzustand
in Anlehnung an Homburg (2017), S. 17
• Motivation ist auf die Befriedigung von Bedürfnissen/Motiven ausgerichtet.
• Untersuchung der Frage, welche Motive das Verhalten des Konsumenten bestimmen und wie diese durch das Marketing
angesprochen werden können.
• Abgrenzung Motivation vs. Motiv:
• die Motivation eines Konsumenten umfasst mehrere Motive (bzw. wird von diesen getrieben)
• Motiv = zeitlich relativ stabile Disposition
• Bsp.: die Motivation zu lernen, leitet sich bspw. von sozialen Motiven (die Akzeptanz bei Kommilitonen und Lerngruppen),
und/oder Ich-Motiven (Prestige/Status, der durch guten Job/durch gute Noten erlangt werden kann) ab
• Motivation = momentaner Zustand eines Organismus; die Stärke der aktuellen Tendenz, ein Ziel aufzusuchen oder zu
vermeiden
40
BEDÜRFNISPYRAMIDE NACH MASLOW (1970, 1975)
Beispiele für das Ansprechen der
Bedürfnisse durch das
Marketing:

Selbst-
Emotionale
Erlebnisvermittlung
in der Werbung
verwirklichung

Anerkennungsbedürfnisse

Soziale Bedürfnisse
hohe Preise,
prestigeträchtige Produkte
Werbung: Betonung
zwischenmenschlicher Aspekte

Sicherheitsbedürfnisse
Entwicklung sicherer
Produkte,
„Niedrigpreisgarantie“

Existenzbedürfnisse
Produkte entwickeln,
die auf existenzielle
Bedürfnisse
abzielen
Quelle: in Anlehnung an Homburg (2017), S. 18.
41
EINSTELLUNG
Einstellung
Relativ zeitbeständige innere Denkhaltung des Konsumenten gegenüber einer Person, Idee oder Sache, verbunden mit einer
Wertung oder einer Erwartung
vgl. Homburg (2017), S. 20
Arten
Komponente
emotional
kognitiv
Bezugsobjekt
spezifisch kategorial
Ursprung
übernommen
erfahrungsbasiert
Zeitliche Stabilität
stabil
instabil
Quelle: Homburg (2017).
43
INVOLVEMENT
Involvement
Zielgerichtete Form der Aktivierung des Konsumenten zur Suche, Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von
Informationen
vgl. Trommsdorff (2009)
LowInvolvement
HighInvolvement
•
geringe wahrgenommene Wichtigkeit des
Produktes
•
hohe wahrgenommene Wichtigkeit des
Produktes
•
passives/wiederkehrendes
Entscheidungsverhalten
•
aktiver/komplexer Kaufentscheidungsprozess
•
•
Kauf basiert auf wenigen einfachen Kriterien
Kauf erfolgt nach ausführlichem Vergleich
verschiedener Marken (viele Kriterien)
•
Kauf derjenigen Marke, die am wenigsten
Probleme verursacht
•
Kauf derjenigen Marke, die am meisten Nutzen
bringt
•
Konsument sucht nach einem akzeptablen
Niveau der Zufriedenheit
•
Konsument versucht, die Zufriedenheit zu
maximieren
Quelle: in Anlehnung an Hollensen (2007).
44
KUNDENZUFRIEDENHEIT
Kundenzufriedenheit:
spezielle Form der Einstellung des Kunden bezüglich der Zufriedenheit mit der Transaktion bzw. der Beziehung
zum Anbieter
vgl. Homburg (2017), S.22
Quelle: Homburg (2017), S. 23.
45
WERTE UND LEBENSSTIL
Werte
Dauerhafte Überzeugung, dass ein bestimmtes Verhalten wünschenswert oder gut ist
vgl. Hoyer/MacInnis 2004, S. 416
 Gesellschaftliche Werte vs. persönliche Lebenswerte
 Werte stellen Beurteilungsmaßstäbe dar und wirken sich dadurch direkt oder indirekt auf das Verhalten aus.
Lebensstil
Nach außen wahrnehmbare Verhaltensmuster, die durch persönliche und gesellschaftliche Werte geprägt werden
vgl. Homburg 2017, S. 50; Homburg 2017, S. 24
 Anhand unterschiedlicher Lebensstile können Konsumenten zu Kundensegmenten zusammengefasst werden.
 Beispiel für eine Lebensstiltypologie: Sinus Milieus der Sociovision Group
Quelle: Homburg (2017).
46
Quelle: Sinus Sociovision/Integral (2018).
47
Quelle: Sinus Sociovision (2018).
48
UMFELDFAKTOREN
Umfeldfaktoren des Konsumentenverhaltens
Physisches Umfeld
Soziales Umfeld
 natürliches Umfeld,
z.B. Klima
 näheres soziales
Umfeld, z.B. Familie
 vom Menschen
geschaffenes Umfeld,
z.B. Infrastruktur
 weiteres soziales
Umfeld, z.B. soziale
Schicht
Kulturelles Umfeld
 Werte, Normen,
Haltungen, typische
Verhaltensweisen
 Sprache, Symbole,
Religion
Quelle: Homburg (2017), S. 24.
49
I. Zentrale Konstrukte zur
Erklärung des Konsumentenverhaltens
II. Informationsverarbeitung
III. Kaufentscheidung
50
PHASEN DER INFORMATIONSVERARBEITUNG
Informationssuche
Informationsaufnahme
Informationssuche
Informationen/
Reize
Informationsaufnahme
Informationsspeicherung
Informationsbeurteilung
Informationsabruf
Gehirn
Informationsaufnahme
(selektiv)
Sensorisches
Gedächtnis
Kurzzeitgedächtnis
(Arbeitsspeicher):
Informationsbeurteilung
Informationsabruf
Informationsspeicherung
Langzeitgedächtnis:
Gespeicherte
Informationen
Quelle: Homburg (2017), S. 27f.
51
INFORMATIONSSUCHE
Informationssuche
Aktive Suche nach externen Informationen im Umfeld des Individuums
vgl. Homburg/Krohmer (2009), S. 75; Homburg (2017), S. 26
 Für das Marketing ist vor allem das Ausmaß der Informationssuche relevant, um Informationen
entsprechend bereitzustellen.
 Ausmaß der Informationssuche hängt ab von
- der Fähigkeit des Konsumenten zur Informationssuche
- dem erwarteten Nutzen der Informationssuche
- dem erwarteten Aufwand der Informationssuche
abhängig von der mit dem
Kauf verbundenen
Unsicherheit
- Erfahrungen mit dem Produkt
- Involvement
Quelle: Homburg (2017).
53
INFORMATIONSAUFNAHME (1)
Informationsaufnahme
Sämtliche Vorgänge, in denen Informationen bzw. Reize aus der Umwelt zunächst in das sensorische Gedächtnis und
dann weiter in das Kurzzeitgedächtnis gelangen
vgl. Homburg/Krohmer (2009), S. 78; Homburg (2017), S. 26
 Ausmaß der Informationsaufnahme hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab:
 Exposure
 der Rezipient muss mit der Information physisch in Kontakt kommen, ihr also ausgesetzt sein
 Aufmerksamkeit
 Ausmaß, zu dem sich ein Konsument auf einen Reiz konzentriert
Quelle: Homburg (2017).
54
INFORMATIONSAUFNAHME (2) – THEORIE DER KOGNITIVEN DISSONANZ
Zentrale Aussagen (vgl. Festinger 1978)
• Individuen streben nach einem inneren (kognitiven) Gleichgewicht.
• Kognitives Gleichgewicht (Konsonanz)
• Kognitives Ungleichgewicht (Dissonanz) wird als unangenehmer Zustand empfunden, der
einen Druck zur Reduktion erzeugt.
• Je stärker die Dissonanz, desto stärker ist der Druck zur Dissonanzreduktion durch
- Änderung der Einstellung
- Problemlösung
- Ablenkung
- Scheinlösung
 Konsonante Informationen werden generell besser aufgenommen als dissonante Informationen!
Quelle: Homburg (2017).
55
INFORMATIONSBEURTEILUNG UND -SPEICHERUNG
Informationsbeurteilung
Interpretation der aufgenommenen Sinnesreize und Entscheidung im Kurzzeitgedächtnis
über deren Relevanz, Bewertung und Gewichtung
vgl. Homburg (2017), S. 27
Informationsspeicherung
Speicherung von Informationen im Langzeitgedächtnis durch einen Prozess des Lernens
vgl. Homburg (2017) , S. 27
56
INFORMATIONSABRUF
Informationsabruf
Prozess des Erinnerns, so dass Informationen im Kurzzeitgedächtnis zur Verfügung stehen
vgl. Homburg (2017), S. 39
Informationsabruf
implizit
explizit
Wiedererkennung
(recognition)
Erinnerung
(recall)
Quelle: Homburg (2017), S. 39.
57
I. Zentrale Konstrukte zur
Erklärung des Konsumentenverhaltens
II. Informationsverarbeitung
III. Kaufentscheidung
58
hoch
KAUFENTSCHEIDUNGEN NACH GRAD DES INVOLVEMENT
Impulsive
Kaufentscheidung
Extensive
Kaufentscheidung
Habitualisierte
Kaufentscheidung
Primär rationale
Kaufentscheidung
Informationssuche und -beurteilung bei
extensiven Kaufentscheidungen (z. B.
Hauskauf) bedeutend umfassender als
bei Kaufentscheidungen mit geringem
kognitiven Involvement
niedrig
Emotionales
Involvement
niedrig
Kognitives
Involvement
hoch
Quelle: in Anlehnung
an KroeberRiel/Weinberg/
Gröppel-Klein (2013),
S. 414.
59
INHALTE TAG 3
Produkt- und Markenpolitik
Page 61
KOMPONENTEN
DES PRODUKTES
Quelle: Homburg (2017), S. 167.
62
GRUNDLEGENDE TYPOLOGISIERUNG VON PRODUKTEN
Produkttypen
Sachgüter
Konsumgüter
Verbrauchsgüter
Gebrauchsgüter
Dienstleistungen
Industriegüter
Produkte im
Produktgeschäft
Anlagengeschäft
Systemgeschäft
Zuliefergeschäft
Konsumtive
Dienstleistungen
kontinuierlich erstellte
Dienstleistungen im Rahmen
einer Mitgliedschaft
kontinuierlich erstellte
Dienstleistungen ohne formale
Beziehung
gelegentlich erstellte
Dienstleistungen im Rahmen
einer Mitgliedschaft
gelegentlich erstellte
Dienstleistungen ohne formale
Beziehung
Investive
Dienstleistungen
industrielle
Dienstleistungen
rein investive
Dienstleistungen
Quelle: Homburg (2017), S. 168.
63
ENTSCHEIDUNGSFELDER DER PRODUKTPOLITIK
Produktmanagement umfasst alle Tatbestände, die sich
 auf die marktgerechte, d.h. an Kundenbedürfnissen orientierte Gestaltung
 bestehender und zukünftiger Produkte
 unter Berücksichtigung unternehmerischer Zielsetzungen beziehen.
Markenmanagement
Umsatz,
F&EKosten
Strategieteil
F&E-Kosten
Innovationsmanagement
Management bereits am Markt
etablierter Produkte
Umsatz
Lebenszyklusphase, Zeit
Quelle: Homburg (2017), S. 169.
64
PRODUKTPROGRAMM (SORTIMENT)
Produktprogramm (Sortiment)
Gesamtheit der zu einem bestimmten Zeitpunkt von einem Unternehmen angebotenen Produkte
vgl. Homburg (2017), S. 180
• Strukturmerkmale eines
Produktprogramms:
• Programmbreite
• Programmtiefe
• Programmkonsistenz
Programmbreite ( = vier Produktlinien)
Programmtiefe
(im Beispiel
der Produktlinie Milchprodukte:
Tiefe = 9
Varianten)
Milchprodukte
Joghurt Marke A:
fettarm (Variante
1), 3,8% Fett
(Variante 2)
Käse Marke B
(5 Varianten)
Buttermilch Marke
C (2 Varianten)
Tiefkühlwaren
Tiefkühlpizza
Marke D: Spinat
(Variante 1),
Schinken (Variante 2)
Tiefkühlgemüse
Marke E (5 Varianten)
Hackfleisch gefroren Marke F (2
Varianten)
Süßigkeiten
Schokolade Marke G: Alpenmilch
(Variante 1),
Trauben-Nuss
(Variante 2)
Bonbons Marke
H
(3 Varianten)
Gummibärchen
Marke I
Getränke
Mineralwasser
Marke J: mit Kohlensäure (Variante
1), still (Variante
2)
Orangensaft Marke K
Bier Marke L
(2 Varianten)
• Beispiele:
• breites und (je nach Format) flaches oder tiefes Sortiment: Warenhäuser, Verbrauchermärkte
• schmales und tiefes Sortiment: Spezialgeschäfte wie Tabak- und Bekleidungsgeschäfte
Quelle: Homburg (2017).
65
ENTSCHEIDUNGEN IM PRODUKTPROGRAMM-MANAGEMENT
Veränderung des
Produktprogramms
Veränderung
und Ausweitung
Variation
Gestaltung der
Verbundenheit
Diversifikation
Reduktion
Elimination
Differenzierung
Quelle: in Anlehnung an Homburg (2017), S. 180 ff.
66
VERÄNDERUNG UND AUSWEITUNG DES PRODUKTPROGRAMMS
Produktvariation
Unter einer Produktvariation versteht man die Modifikation von Eigenschaften eines
bereits existierenden Produktes, wobei dessen Kernfunktionen nicht verändert
werden
vgl. z.B. Büschken/von Thaden (2007)
Produktdifferenzierung
Eine Produktdifferenzierung bezeichnet die Ergänzung eines bereits eingeführten
Produktes um einen „Ableger“ bzw. eine neue Produktvariante
vgl. Dickson/Ginter (1987)
•
•
Diversifikation
Vertikale Produktdifferenzierung
Horizontale Produktdifferenzierung
Qualität
Preis
neuesProdukt
Im Zuge der Diversifikation nimmt das Unternehmen Produkte in das
Produktprogramm auf, die in keinem direkten Zusammenhang mit dem bisherigen
Produktprogramm stehen.
vgl. Homburg (2017), S. 183
Quelle: Homburg (2017), S. 182 f.
67
BEGRIFF DER MARKE
Abgrenzung des Markenbegriffs
formale Betrachtungsweise
wirkungsbezogene Betrachtungsweise
Marke
Eine im Bewusstsein des Kunden verankerte Vorstellung, die das Angebot eines Unternehmens
von Wettbewerbsangeboten differenziert.
vgl. Homburg (2017), S. 185.
Eigenschaften, Persönlichkeit, Soziale Zugehörigkeit, ...
68
FUNKTIONEN DER MARKE AUS SICHT DES ...
... Markenunternehmens
... Handels
... Verbrauchers
Qualität
Im
Status
Nachhaltig
Preis Leistung
69
ANSÄTZE ZUR TYPOLOGISIERUNG VON MARKEN: EINE AUSWAHL
Typologisierungsmerkmale
Markentypen
Beispiele
Institutionelle Stellung des Markenführers
Herstellermarke
Handelsmarke
Dienstleistungsmarke
Regionale Marke
Nationale Marke
Internationale Marke
Globale Marke
Einzelmarke
Produktgruppenmarke
Dachmarke
Firmenmarke
Phantasiemarke
Wortmarke
Bildmarke
Jacobs Krönung
A & P, Die Weißen
TUI
Südmilch
Ernte 23, Mark Astor
Opel, Maestro-Karte
Coca-Cola
Odol
Nivea
Siemens
Bahlsen-Kekse
Merci-Schokolade
Daimler-Benz
Mercedes-Stern
Geographische Reichweite der Marke
Zahl der markierten Güter
Inhaltlicher Bezug der Marke
Art der Markierung
Quelle: in Anlehnung an Bruhn (1995).
70
ENTSCHEIDUNGSFELDER DES MARKENMANAGEMENTS
Markenstrategie
Markenauftritt
Markenkontrolle
 Markenreichweite
 geographisch
 vertikal
 kooperationsgerichtet
 Markenpositionierung
 Markenkern
 Markennutzen
 Markenpersönlichkeit
 Markenarchitektur
 Einzelmarke
 Dachmarke
 Familienmarke
Quelle: Homburg (2017), S. 186 ff.
71
MARKENPOSITIONIERUNG
AM BEISPIEL ASPIRIN
Markenpersönlichkeit
„Wie bin ich?“
Markennutzen
„Was biete ich an?“
Markenkern
„Wer bin ich?“
Der Klassiker unter
gute
schnelle den Schmerzmitteln
Verträglichkeit
Schmerzlinderung
authentisch
vielseitig
breites
Original
Anwendungsfeld
einzigartiger
Wirkstoff
vertrauenswürdig
zuverlässig
sympathisch
Quelle: Homburg/Richter (2003), S.15
72
MARKENPERSÖNLICHKEIT
Aufrichtigkeit
Coca-Cola:
The “personality traits
associated with CocaCola are cool, allAmerican, and real …
relatively enduring … and
differentiate Coke from
its competitors (e.g.,
Pepsi being young,
exciting, and hip…)” (Aaker
1997, p. 348)
Erregung
Kompetenz
Kultiviertheit
Robustheit
bodenständig
gewagt
zuverlässig
vornehm
naturverbunden
sachlich, nüchtern
kühn, waghalsig
zuverlässig
vornehm, fein
naturverbunden
familienfreundlich
modisch, schick
fleißig
glanzvoll
maskulin
kleinbürgerlich
aufregend
sicher, geborgen
gutaussehend
westlich
ehrlich
temperamentvoll
intelligent
charmant
zäh
ehrlich
temperamentvoll
intelligent
charmant,bezaubernd
zäh, belastbar
markant
aufrichtig, offen
cool, gelassen
technisch
feminin
anständig
jung, jugendlich
gemeinschaftsbewusst
sanft, glatt
erfolgreich
gesund
phantasievoll
vernünftig
einfallsreich
erfolgreich
orginell
einzigartig
führungsfähig
heiter
modern
heiter, fröhlich
up-to-date
gefühlvoll
unabhängig
freundlich
zeitgemäß
selbstbewusst
Quelle: Aaker (1997); Dubois et al. (2007), S. 239.
73
ENTSCHEIDUNGSFELDER DES MARKENMANAGEMENTS
Markenstrategie
Markenauftritt
Markenkontrolle
 Markierung
 Markenname
 Markenzeichen
 Verpackung
 Produktgestaltung
 Marketinginstrumente
 Preis
 Kommunikation
 Vertrieb
 Kontaktpunktgestaltung
Quelle: Homburg (2017), S. 186 ff.
75
ENTSCHEIDUNGSFELDER DES MARKENMANAGEMENTS
Markenstrategie
Markenauftritt
Markenkontrolle
 Potenzialbezogene
Erfolgsgrößen
(z.B. Markenbekanntheit)
 Markterfolgsbezogene
Erfolgsgrößen
(z.B. Marktanteil)
 Wirtschaftliche
Erfolgsgrößen
(z.B. Markenwert)
Quelle: Homburg (2017), S. 186 ff.
83
MARKENWERT
Source: http://interbrand.com/best-brands/best-global-brands/2018/ranking/.
84
WELCHE DIESER MARKEN IST DIE STÄRKSTE?
85
INHALTE TAG 4
Kommunikationspolitik
86
DEFINITION
Kommunikation
Unter Kommunikation versteht man den Austausch von Informationen. […] Dieser ist dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sender eine Kommunikationsbotschaft über einen Kommunikationskanal an einen Empfänger richtet,
was dann eine bestimmte Kommunikationswirkung hervorruft.
Homburg (2017), S. 216f.
Kanal (Medium/Träger)
Sender
(Codierung)
Botschaft
Empfänger
(Dekodierung)
 Mögliche Störfaktoren 
Kommunikationswirkung / Feedback
87
KOMMUNIKATIONSPOLITIK
Kommunikationspolitik
Die planmäßige Gestaltung und Übermittlung von Informationen, die die Adressaten der Kommunikation im
Bereich Wissen, Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensweisen im Sinne der Unternehmensziele beeinflussen
sollen.
vgl. Homburg (2017), S. 219
Merken Sie sich vor allem:
• „Planmäßig“
• „Gestaltung und Übermittlung von Informationen“
• „Wissen, Einstellung, Erwartung und Verhalten des Adressaten beeinflussen“
• „Im Sinne der Unternehmensziele“
Quelle: Homburg (2017).
88
PLANUNGSPROZESS ZUR KOMMUNIKATIONSPOLITIK
Positionierungs- und
Inszenierungsstrategie
Bestimmung der Kommunikationsziele
und -zielgruppen
Durchführung von Budgetierung
und Mediaplanung
Gestaltung der Kommunikationsmaßnahmen
Kontrolle der Kommunikationswirkung (Pretest)
Durchführung der Kommunikation
Kontrolle des Kommunikationserfolgs
Quelle: Homburg (2017), S. 217.
89
ZIELE KOMMUNIKATIONSPOLITISCHER MAßNAHMEN
So lassen sich kommunikationspolitische Ziele anhand des AIDA-Modells kategorisieren:
Attention
Interest
Potenzialbezogene Ziele
(z.B. Bekanntheit,
Einstellung, Image)
Desire
Action
Markterfolgsbezogene Ziele
(z.B. Marktanteil,
Umsatz, Absatz)
Quelle: Homburg (2017), S. 218.
90
SYSTEMISCHE BETRACHTUNG DER
MARKETINGKOMMUNIKATION
Wichtig! Auch Vertriebspartner, Marktbeeinflusser und Kaufentscheidungsbeeinflusser
zählen zu den strategisch relevanten Zielgruppen der Marketingkommunikation
Quelle: Kotler/Armstrong/Wong/Saunders (2011), S. 791.
92
Klassische
Mediawerbung




Printwerbung
Fernseh- und Kinowerbung
Radiowerbung
Außenwerbung
Weitere
Kommunikationsinstrumente
INSTRUMENTE DER KOMMUNIKATIONSPOLITIK





Online-Werbung
Mobile Marketing
Direktmarketing
Public Relations
Verkaufsförderung






Messen
Events
Sponsoring
Product Placement
Social Media
Corporate Identity
Quelle: Homburg (2017).
106
PRINTWERBUNG
Werbung in gedruckten Medien wie
 Zeitungen,
 Publikumszeitschriften,
 Fachzeitschriften sowie
 sonstigen Printmedien (wie z.B. Supplements)
vgl. Homburg (2017), S. 226 f.
Vorteile
 exaktes Timing
 kurzfristige Planbarkeit
Nachteile
 hohe Streuverluste
 ungenaue Zielgruppenansprache
Quelle: Homburg (2017).
107
FERNSEHWERBUNG
Vorteile
durch TV-Werbung kann in kurzer Zeit ein hoher Werbedruck erzielt werden, da
 hohe Verfügbarkeit des Mediums
 intensive Nutzung des Mediums
Nachteile
• gezielte Zielgruppenansprache – insbesondere bei Vollprogrammen, die von breiten
Bevölkerungsschichten gesehen werden – ist jedoch schwierig
• abnehmende Akzeptanz von Fernsehwerbung bei hohen Kosten
Quelle: Homburg (2017).
108
RADIOWERBUNG
Vorteile
• regionale Segmentierung
• geringer Preis
• hohe Reichweite
• gute Integrierbarkeit mit anderen Instrumenten
• Radio als „Überallmedium“
Nachteile
• fehlende visuelle Gestaltungsmöglichkeiten
• Hörer sind oft nur wenig aufmerksam
Quelle: Homburg (2017).
109
AUSSENWERBUNG
Außenwerbung
Werbung, die im öffentlichen Raum platziert wird.
Die wichtigsten Ausprägungen sind
 die Plakatwerbung und
 die Verkehrsmittelwerbung.
vgl. Homburg (2017), S. 233
• Vorteile
• jüngere mobile Schichten können erreicht werden
• effektive Nutzung für regionale oder lokale Werbung durch präzise Platzierung
• Nachteil
• Kurze Betrachtungszeit
Quelle: Homburg (2017).
110
ONLINE-WERBUNG
Online-Werbung
Werbemaßnahmen, die mittels Webseiten im Internet durchgeführt werden.
Wichtige Online-Werbeformen:
 Klassische Online-Werbung (z.B. Banner, E-Mail-Werbung, Layer Ads)
 Suchwortvermarktung (z.B. bei Google)
 Affiliate-Werbung (Platzierung von Werbung bzw. Werbelinks in einem Partnerverbund von Webseiten)
vgl. Homburg (2017), S. 241ff.
Quelle: Homburg (2017).
111
MOBILE MARKETING
Mobile Marketing
Mobile Marketing bezeichnet die Durchführung von Marketingaktivitäten über
mobile Endgeräte (insbesondere Mobiltelefone)
vgl. Homburg (2017a), S. 820
Vorteile
• Ortsunabhängigkeit
• Erreichbarkeit
• Personalisierung
• Interaktivität
• Lokalisierbarkeit der Nutzer
• Geringe Vorlaufzeit
• viraler Effekt
• Nachteile
• Reaktanzen der Kunden
• relativ hohe Tausenderkontaktpreise bei Push-Kampagnen
Quelle: Homburg (2017).
112
DIREKTMARKETING
Direktmarketing
Marktbezogene Aktivitäten, die sich einstufiger (direkter) Kommunikation bedienen, um Zielgruppen in
Einzelansprache gezielt zu erreichen. Typische Direktmarketing-Medien sind Werbebriefe,
Werbepostkarten, Postsendungen, Faxe oder auch E-Mails.
vgl. Homburg (2017a), S. 823; Homburg (2017), S. 244
• Nicht überschneidungsfrei mit anderen Instrumenten wie bspw.
Online-Werbung oder Mobile Marketing
Vorteile
 Individualisierbarkeit
 gute
Werbeerfolgskontrolle
Nachteil
 verstärkte Reaktanz
Quelle: Homburg (2017).
113
PUBLIC RELATIONS
Public Relations
Das Aufgabenfeld Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit) umfasst die planmäßige Gestaltung der Beziehungen
zwischen dem Unternehmen und verschiedenen öffentlichen Zielgruppen mit dem Ziel, diese im Sinne der
Unternehmensinteressen zu beeinflussen.
vgl. Ronneberger/Rühl (1992)
• Ziele der Public Relations
• Erhöhung der Bekanntheit des Unternehmens
• Bereitstellung von Informationen über das Unternehmen
• Gestaltung und Pflege der Beziehung des Unternehmens zur Öffentlichkeit
• Verbesserung des Unternehmens-/Produktimages
• Erhöhung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen zum Unternehmen
• Anregung positiver Medienberichterstattung
Quelle: Homburg (2017).
114
MESSEN
Messe
Eine zeitlich und örtlich festgelegte Veranstaltung, bei der sich mehrere Anbieter den Zielgruppen präsentieren.
vgl. Bruhn (2007)
• Messen bzw. Ausstellungen können anhand folgender Dimensionen
typologisiert werden:
• Angebotsbreite (z.B. universal versus speziell),
• Angebotsschwerpunkt (z.B. Konsumgüter versus Industriegüter),
• Funktion (z.B. Information versus Verkauf),
• Reichweite (z.B. regional versus international),
• Absatzrichtung (z.B. Export versus Import) sowie
• Zielgruppe (z.B. Händler versus Konsumenten).
Quelle: Homburg (2017).
115
EVENTS
Events
Ein Event ist ein organisiertes Ereignis, bei dem den Zielgruppen etwas Interessantes geboten wird.
vgl. Homburg (2017a), S. 836 f.; Homburg (2017), S. 250 f.
• Vorteile:
• Ermöglichen als firmen- oder produktbezogene Veranstaltungen persönliche, direkte Kontakte mit den
Angesprochenen in einer zwanglosen, angenehmen Situation
• Vermittlung des Gefühls, dass Teilnehmer an etwas Besonderem oder sogar Einmaligem teilnehmen
• Möglichkeit Emotionen der Zielgruppe gezielt anzusprechen
• Nachteile:
• Hohe Kosten im Vergleich zur Reichweite
Quelle: Homburg (2017).
116
SPONSORING
Sponsoring (auch Sponsorship)
Sämtliche Aktivitäten zur Förderung von Personen oder Organisationen in den Bereichen Sport, Kultur, Soziales,
Umwelt oder Medien, die einen Beitrag zur Erreichung der Kommunikationsziele leisten sollen.
vgl. Homburg (2017a), S. 839; Homburg (2017), S. 251 ff.
Sponsoringarten, u.a.:
 Sportsponsoring
 Programmsponsoring
 Kultursponsoring
 Sozial- oder Umweltsponsoring
117
PRODUCTPLACEMENT
Product Placement
Product Placement bezeichnet die werbewirksame Integration von Produkten in den
Handlungsablauf diverser Medienprogramme (z.B. Filme, TV-Serien,
Unterhaltungssendungen).
vgl. Homburg (2017a), S. 842; Homburg (2017), S. 253 ff.
Weitere Beispiele von Produktplatzierungen: https://www.youtube.com/watch?v=_3FLKuQa62c
118
INTEGRIERTE KOMMUNIKATION UND CORPORATE IDENTITY
Corporate Identity
Übergeordnetes Konzept, das einen einheitlichen Orientierungsrahmen für sämtliche
Kommunikationsprozesse eines Unternehmens nach innen und außen darstellt.
vgl. Homburg (2017a), S. 838 f.
Es lassen sich drei Bereiche der Corporate Identity unterscheiden (vgl. Berndt 2005):
Zusammenspiel aller Signale
• Corporate Design
• Corporate Communication
• Corporate Behavior
 Integrierte Kommunikation ist Voraussetzung
für eine erfolgreiche Markenbildung
Integrierte Kommunikation
 Kombination verschiedener Kommunikationsinstrumente
 übergreifende Abstimmung der Kommunikationsaktivitäten bzgl. formaler (z.B.
einheitliche Zeichen und Logos), zeitlicher und
inhaltlicher Aspekte (z.B. gleiche Botschaften,
Argumente, Bilder)
119
Kotler/Armstrong/Wong/
Saunders (2011), S. 816.
120
TAG 5:
PREIS- UND GEGENLEISTUNGSPOLITIK
DISTRIBUTIONSPOLITIK
Page 121
AUSTAUSCHWAAGE
Perceived Benefit
Perceived Cost
sensory
emotional
social
local
time
monetary
technical
Know-how
sensory
emotional
social
local
time
monetary
technical
Know-how
Preis ist ein Bestandteil der Gesamtkosten,
die dem Kunden entstehen. Aber natürlich
nicht das einzige Kriterium, das über den
Anreiz zu kaufen (oder nicht) entscheidet.
1,59 im MPREIS an der Sowi
159 bei Amazon – inkl 3 Jahre Garantie
1,39 im Interspar beim DEZ
179 bei Saturn – inkl 3 Jahre Garantie
122
DEFINITION „PREIS“ UND „PREISPOLITIK“
Preis
Zahl der Geldeinheiten, die ein Käufer für eine Mengeneinheit des Produktes oder der Dienstleistung entrichten muss.
vgl. Simon 1992
Preispolitik
Die Preispolitik umfasst alle Entscheidungen im Hinblick auf das vom Kunden für ein Produkt zu entrichtende
Entgelt (Preis).
Homburg 2014, S. 192
123
123
CHARAKTERISTIKA PREISPOLITISCHER ENTSCHEIDUNGEN
• Schnelle Umsetzbarkeit
Im Vergleich zu anderen Maßnahmen im Marketingmix
können preispolitische Entscheidungen relativ schnell
umgesetzt werden.
• Schwere Revidierbarkeit
Gesetzte Preise sind Referenzgrößen, die die
Kundenbewertung späterer Preisänderungen beeinflussen.
• Große Wirkungsstärke
Preisentscheidungen beeinflussen das
Kaufentscheidungsverhalten wesentlich stärker als andere
Maßnahmen (Preis ist die „negative“ Komponente des
Kaufaktes).
• Hohe Wirkungsgeschwindigkeit
Kunden und Wettbewerber reagieren meist sehr schnell auf
Preisänderungen – insbesondere bei Produkten des
täglichen Bedarfs.
Profit =
(Stückpreis – Stückkosten) * Verkaufte Einheiten
vgl. Homburg 2014, S. 192f.
124
124
ENTSCHEIDUNGSFELDER DER PREISPOLITIK
Preisbestimmung für
neue Produkte
Preisbestimmung
für das
Produktprogramm
Interne und externe
Durchsetzung der
Preise
Was muss die
Preispolitik
entscheiden?
Gestaltung des
Rabatt- und
Bonussystems
Preisänderungen für
bestehende Produkte
Preisdifferenzierung
Quelle: Homburg 2015, S. 661; Homburg 2014, S. 193
125
125
ENTSCHEIDUNGSFELDER DER PREISPOLITIK
Preisbestimmung für
neue Produkte
Skimmingstrategie
Penetrationsstrategie
Angebot der Produkte in der
Markteinführungsphase zu relativ hohen
Preisen

Abschöpfung von Zahlungsbereitschaften
der Nachfrager

schnelle Amortisation der Investitionen für
die Produktentwicklung
Angebot der Produkte zu einem relativ
geringen Preis

rasche Diffusion (Durchdringung) des
Produktes im Markt

Erreichen eines hohen
Marktanteils
126
126
https://paultan.org/2013/10/17/volkswagenmalaysia-issues-range-wide-price-increase/
ENTSCHEIDUNGSFELDER DER PREISPOLITIK
Preisbestimmung
für das
Produktprogramm
Quelle: Homburg 2015, S. 661; Homburg 2014, S. 193
127
127
ENTSCHEIDUNGSFELDER DER PREISPOLITIK
Preisänderungen für
bestehende Produkte
Price Increase noticeable?
yes
No: don’t
communicate
Do you have a fair motive ?
Yes
No: could be
trouble
PR success likely?
Yes: Use PR
No: Use own
media or adv
Source: Homburg et al (2005), Customers’
Reactions to Price Increases, Journal of
the Academy of Marketing Science
128
128
ENTSCHEIDUNGSFELDER DER PREISPOLITIK
Preisdifferenzierung
Zeitpunkt
Produktart
Segment
Quelle: Homburg 2015, S. 661; Homburg 2014, S. 193
129
129
PREISDIFFERENZIERUNG
Gleiche oder sehr ähnliche Produkte werden verschiedenen Kunden (Segmenten) zu unterschiedlichen Preisen
angeboten  mit dem Ziel zusätzlicher Gewinne durch Abschöpfen unterschiedlicher Preisbereitschaften.
vgl. Homburg 2014
Formen der Implementierung
•
personenbezogene Preisdifferenzierung
•
räumliche Preisdifferenzierung
•
zeitliche Preisdifferenzierung
•
leistungsbezogene Preisdifferenzierung
•
mengenbezogene Preisdifferenzierung (nichtlineare Preisbildung)
•
Preisbündelung (Paketpreis)
130
130
PREISDIFFERENZIERUNG ERSTEN, ZWEITEN UND DRITTEN GRADES
•
Preisdifferenzierung ersten Grades
Es wird von jedem Kunden der individuelle Maximalpreis verlangt.
•
Preisdifferenzierung zweiten Grades
Kunden werden zu Segmenten zusammengefasst, für die jeweils unterschiedliche Preise festgelegt werden.
Der Kunde kann seine Segmentzugehörigkeit frei wählen.
•
Preisdifferenzierung dritten Grades
Basierend auf der Segmentierung anhand beobachtbarer Kriterien. Im Unterschied zur Preisdifferenzierung
zweiten Grades kann der Kunde dabei seine Segmentzugehörigkeit im Allgemeinen nicht frei wählen bzw. einen
Wechsel zwischen Segmenten nur mit hohem Aufwand/hohen Kosten realisieren.
Quelle: Homburg 2015, S. 720
131
131
ENTSCHEIDUNGSFELDER DER PREISPOLITIK
Gestaltung des
Rabatt- und
Bonussystems
Quelle: Kreutzer R.T. (2017) Marketing-Instrumente. In: Praxisorientiertes Marketing. Springer Gabler, Wiesbaden
132
132
ENTSCHEIDUNGSFELDER DER PREISPOLITIK
Interne und externe
Durchsetzung der
Preise
versus Distributionspartner
versus Mitarbeiter
133
133
TYPISCHE FEHLER IN DER PREISPOLITIK VON UNTERNEHMEN
• Preise zu schnell nach unten korrigiert, um Verkauf zu steigern
Fehlende Überzeugungsarbeit hinsichtlich Produktwert und Angemessenheit des Preises.
• Kostenorientierte statt wertorientierte Preisbestimmung
Beispiel: Herstellungskosten für Lidstift sind nur rund doppelt so hoch wie für einen Bleistift. Die Zahlungsbereitschaft für
Lidstift ist aber rund 15 mal so hoch wie für einen Bleistift. Warum ist das so? (Vgl. Häusel, 2009, S. 54)
• Mangelnde Überprüfung / Anpassung der Preise bei Änderungen am Markt
• Mangelnde Miteinbeziehung weiterer Elemente des Marketing-Mix
Interaktionseffekte zwischen preispolitischen Entscheidungen und den übrigen Elementen des Marketing-Mix müssen
berücksichtig werden
• Mangelnde Preisdifferenzierung bei unterschiedlichen Produkten, Marktsegmenten und Kaufsituationen
vgl. Kotler/Armstrong/Wong/Saunders 2011, S. 730
134
134
EINFLUSSGRÖßEN AUF ENTSCHEIDUNGEN IN DER PREISPOLITIK
Kundenwahrnehmung
Mitbewerber / Substitute
Wie sind die Kostenstrukturen
und Preise der Mitbewerber? Wie schnell
reagieren sie auf unsere
Preisänderungen? Gibt es Substitute und
wie hoch sind die Wechselbarrieren für
Kunden?
Produktkosten
Wie verhalten sich die Stückkosten bei unterschiedlichen
Produktionsmengen? Wo liegt der BreakEven-Point? Wo liegt das Gewinnziel?
Wie hoch ist der Wert, den
Kunden dem Produktnutzen
beimessen? Wie hoch ist die
Preissensibilität?
Sonstige externe Einflussgrößen
Externe Einflussgrößen
Was
beeinflusst die
Entscheidungen
in der
Preispolitik?
Interne Einflussgrößen
Staatliche Preisvorschriften
und Steuern, Erwartungen und Handelsspannen
der Vertriebs-partner, Gesellschaftliche
Verantwortung
Ziele und Strategien
des Unternehmens
Preis- vs. Qualitätsführer, Gewinnmaximierung
vs.
Marktanteilsmaximierung, Produktpositionierung
Quelle: Kotler/Armstrong/Wong/Saunders 2011, S. 732 ff
135
135
PREISZIELE
• Marktziele
Interne Ziele
• Beziehungen knüpfen
• Kapazitätsmanagement
• Marktanteile beeinflussen
• Lagerbestand
• Beeinflussung der Auftragslage/Auslastung
• Saisonalitäten ausgleichen
• Mitbewerber verhindern / Eintrittsbarrieren
schaffen
• Investitionen amortisieren
• Markenwahrnehmung beeinflussen
• Steueroptimierung
• Liquidität, Profitabilität
136
PREIS-ABSATZ-FUNKTION (PAF)
Die Preis-Absatz-Funktion beschreibt die funktionale Abhängigkeit des Absatzes x vom Preis p. Sie ist das
grundlegende Konzept für preis-politische Entscheidungen mit Hilfe der klassischen Preistheorie. Homburg 2014
Ja/Nein
Variable Menge
Absatz
Individuell
Absatz
Maximalpreis
1
3
2
1
1
Aggregiert
Maximalpreis
4
2
3
4
Preis
1
2
3
1
2
Preis
4
Absatz x
Absatz x
4
3
3
2
2
1
1
1
2
3
Preis p
3
Preis p
Quelle: Simon 1992, S.93
137
137
VIER GRUNDFORMEN EINER PREIS-ABSATZ-FUNKION (PAF)
• Lineare Preis-Absatz-Funktion
Sie unterstellt eine lineare Abhängigkeit der Absatzmenge x vom Preis p.
• Multiplikative Preis-Absatz-Funktion
Die absolute Wirkung einer Preisänderung auf den Absatz hängt vom Ausgangspreis p ab. Je niedriger der
Ausgangspreis, desto stärker wirkt die Preisänderung auf den Absatz.
• Gutenberg-Funktion (doppelt-geknickte PAF)
Basiert auf der Annahme, dass Preise innerhalb einer bestimmten Bandbreite variieren können, ohne sich
dies stark auf den Absatz auswirkt (sog. „akquisitorisches Potenzial aufgrund aufgebauter
Kundenreferenzen und dadurch reduzierter Preissensibilität)
• Logistische Preis-Absatz-Funktion (Attraktionsmodell)
Ähnlich der Gutenberg-Funktion: nur steilere (elastischere) mittlere Abschnitte und flachere
Randabschnitte. Annahme: Marktanteil ergibt sich aus der imagemäßigen Anziehungskraft konkurrierender
Marken (Attraktivität einer Marke vs. aller Marken)
Quelle: Homburg 2015, S. 668ff.; Homburg 2014, S. 198ff.
138
138
PREISELASTIZITÄT DES ABSATZES
Preiselastizität des Absatzes
Maß für die Stärke der Wirkung des Preises p auf den Absatz x. Sie gibt das Verhältnis der relativen Änderung
der Absatzmenge (Wirkung) zur relativen Änderung des Preises (Ursache) an.
vgl. Homburg. 2014
Formale Definition
relative Absatzänd erung
ε 
relative Preisänderung
ε=
Absatzänderung Δx
Preisänderung Δp
Mathematische Formulierung
ε
*

dx(p)
x
dp
p

dx(p)
dp

p
x
Ausgangspreis p
Ausgangsabsatz x
Quelle: Homburg 2015, S. 676 f.; Homburg 2014, S. 200 f.
139
139
DER ELASTIZITÄTSKOEFFIZIENT
Elastizitätskoeffizient
Der Elastizitätskoeffizient ε ist das Maß zur Bestimmung der Preis-Sensibilität der Nachfragen. Der Wert
dieses Koeffizienten hat einen großen Einfluss auf eine erfolgreiche Preisbestimmung von Produkten.
ε < -1 = hohe Preiselastizität
Die Elastizitätskurve steigt steil an. Das heißt, Kunden reagieren sehr sensibel auf Preisänderungen.
ε > -1 = niedrige Preiselastizität
Die Elastizitätskurve steigt flach an. Das heißt, Kunden reagieren schwach auf Preisänderungen
Die Preiselastizität ist ca. zwanzigmal so groß wie die Werbeelastizität. Kunden reagieren bezüglich ihres
Kaufvolumens also auf Preisänderungen wesentlich sensibler als auf Änderungen von Werbeausgaben.
Quelle: Sethuraman/Tellis 1991
140
140
BEISPIELE EMPIRISCH NACHGEWIESENER PREISELASTIZITÄTEN
Produktkategorie
Mittlere Preiselastizität
Toilettenpapier
- 4,16
Butter
- 3,75
Waschmittel
- 2,71
Mineralwasser
- 2,71
Orangensaft
- 1,92
Spülmittel
- 1,87
Shampoo
- 1,37
Windeln
- 0,86
Quelle: Homburg 2014, S. 202 f.
141
141
EINFLUSSFAKTOREN AUF PREISSENSIBILITÄT:
KÄUFERWAHRNEHMUNG
• Kenntnis von Alternativen
• Einzigartigkeit
• Vergleichbarkeit
• Gesamtinvestition
• Kaufrisiko
• Kostenteilung
• Wechselkosten
Bitte diskutieren Sie mit Ihrem(n) Sitznachbar(Inne)n:
Welche Produkte oder Marken fallen Ihnen jeweils ein,
bei denen Sie aufgrund der genannten Faktoren
besonders preissensibel bzw. kaum preissensibel sind?
• Qualitätsindikator
• Lagerfähigkeit
Quelle: Nagle, Strategy and Tactics of Pricing, 1987
142
WIE EFFEKTIV SIND PREISREDUKTIONEN?
Notwendige Absatzsteigerung um Rabatt zu kompensieren
Jede Preisreduktion wirkt
direkt auf den Ertrag:
Die zur Kompensation
75%
VARIABLE
KOSTEN
notwendige
Mengensteigerung ist
50%
VAR
meist schwer zu
realisieren!
25% VAR
0
2,5
5
7,5
10
12,5
15
17,5
20
143
BREAK-EVEN, PREIS UND DECKUNGSBEITRAG
•
Jeder Rabatt reduziert die Steigung der
grünen Linie
•
Wenn der Rabatt zu hoch wird,
schneiden sich die rote und grüne Linie
eventuell erst bei einem unrealistischen
Absatzvolumen (oder gar nicht).
•
Rabatte beeinflussen den Referenzpreis.
•
Hohe Rabatte sollten daher nur äußerst
selektiv eingesetzt werden.
•
ACHTUNG: DIESE BETRACHTUNG IST
STATISCH – UND BERÜCKSICHTIGT
NICHT, DASS SICH MIT DER
AUSLASTUNG MEINE VARIABLEN
KOSTEN ÄNDERN.
Quelle: https://www.controlling-blog.de/break-even-point-gewinnschwelle/
144
“TRICKS“ BEI PREISEN
https://www.nickkolenda.com/psychological-pricing-strategies/#pricing-t1
Page 145
https://www.nickkolenda.com/psychological-pricing-strategies/#pricing-t1
Page 146
DREI ANSÄTZE ZUR BESTIMMUNG VON PREISEN
Preisbestimmung kann sein ...
nachfrageorientiert
 Preisbestimmung bei
expliziter Verwendung der
Preis-Absatz-Funktion
 Preisdifferenzierung
 Sonderpreisaktionen
 Nutzenorientierte
Preisbestimmung
 Beeinflussung der
Referenzpreise
 Auktionen
kostenorientiert
 Preisuntergrenzen
 Kosten-Plus-Preisbildung
wettbewerbsorientiert
 Preiskriege
 Preisbestimmung mit
Hilfe von Leitpreisen
 Preisbestimmung bei
Submissionen/
Ausschreibungen
Quelle: Homburg 2015, S. 711ff.; Homburg 2014, S. 209
147
147
ÜBUNG PREISFINDUNG
This is the data on a weekly flight
(Sunday) from Athens to a Greek
island.
On average only 25 of the 40
seats are sold. 1000 of the costs
are fixed – the rest is 20 Euro per
passenger. Management asks
you to evaluate the following
options to increase profitability:
3 options:
1. Offer student tickets at Euro 60 (price would fill the remainder of the plane).
2. Offer a second flight per week (Tuesday) at Euro 85 for which you expect 25 passengers as well
(however, five of these would otherwise choose the Sunday flight).
3. Offer a second flight per week (Thursday) at Euro 90 for which you expect 22 passengers as well
(however, seven of these would otherwise choose the Sunday flight).
Based on Indounas (2006), Making effective pricing decisions, Business Horizons
148
ÜBUNG PREISFINDUNG
Based on Indounas (2006), Making effective pricing decisions, Business Horizons
149
DER WERT VON PARTNERN IM DISTRIBUTIONSSYSTEM
Marketingintermediäre
erhöhen im Idealfall die Wertschöpfung
(bspw. durch Bündelung oder räumliche Konzentration)
(z.B. Reiseveranstalter, Messeveranstalter)
Handelsintermediäre
reduzieren im Idealfall die Anzahl der Transaktionen und
somit Kosten
(z.B. Einzelhandel, Großhandel)
Kotler/Armstrong/Wong/Saunders, 2011, S. 1005
150
DIREKTE VERSUS EIN- UND MEHRSTUFIGE VERTRIEBSKANÄLE
Distributionskanäle
mit unterschiedlicher Anzahl an
Vertriebsstufen:
© Pearson Studium 2010
Kotler/Armstrong/Wong/Saunders, Grundlagen des Marketing, 2011, S. 1008
151
STRATEGISCHE AUFGABEN (AKTIVITÄTEN) DES VERTRIEBS
Marktgerichtete akquisitorische
Aktivitäten
Vertriebslogistische Aktivitäten
 Akquisition (Gewinnung) von
Nachfragern
 Herbeiführung eines
Kaufabschlusses
 Nachkaufbetreuung, Beziehungsmanagement
 Überbrückung räumlicher Distanzen
 Sicherstellung der Verfügbarkeit des
Produktes beim Kunden
152
FUNKTIONEN DES HANDELS
Zeitüberbrückungsfunktion
Raumüberbrückungsfunktion
Quantitative
Sortimentsfunktion
Handelsfunktionen
Werbe- bzw.
Marktbeeinflussungsfunktion
Qualitative
Sortimentsfunktion
Kreditfunktion
Quelle: vgl. Homburg 2015, S. 874; Homburg 2014, S. 263
153
DISTRIBUTIONSENTSCHEIDUNGEN: EIN SCHLÜSSEL FÜR MARKENWAHRNEHMUNG
•
•
•
•
•
•
•
Transport
Lagerhaltung
Abwicklung
Distribution
Auswahl
Beratung
Service
•
•
•
•
•
•
•
Kontaktaufnahme
Präsentation
Finanzierung
Information
Koordination
Verkaufsunterstützung
Bezahlung
Alle diese Funktionen muss das
Distributionssystem in adäquater
Form liefern.
Wieviele, welche und in welcher
Form dabei unterschiedliche
Partner integriert werden ist eine
zentrale Herausforderung des
Marketing.
154
KOMPONENTEN EINES VERTRIEBSSYSTEMS
Komponenten des Vertriebssystems sind:
 unternehmensinterne oder -externe Vertriebsorgane, die zu
 direkten oder indirekten Vertriebswegen kombiniert werden.
Die Summe der Vertriebswege ergibt das Vertriebssystem eines Unternehmens.
Vertriebsorgane
Alle unternehmensinternen oder -externen Personen, Abteilungen oder Institutionen, die
die Vertriebsaktivitäten für Produkte des Unternehmens am Markt direkt durchführen oder
unterstützen. Hierzu gehören die unternehmensinternen Vertriebsabteilungen und
unternehmensexterne Vertriebspartner (z.B. Absatzmittler).
vgl. Homburg 2015, S. 864; Homburg 2014, S. 257
155
VERSCHIEDENE
VERTRIEBSORGANE
IM ÜBERBLICK
Tiefe eines Vertriebsweges
Anzahl der Vertriebsstufen, die ein
Produkt vom Anbieter zum Kunden
durchlaufen soll.
vgl. Homburg 2015, S. 875; Homburg 2014, S. 264
Vertriebsorgane
Organisatorische
Einheiten
Vertriebsaußendienst
Vertriebsinnendienst
Aufgabenbezogene
Abgrenzung
Breite des Vertriebsweges
Anzahl parallel eingesetzter
Vertriebspartner innerhalb eines
Vertriebsweges über welche der
Anbieter das Produkt am Markt
anbietet.
vgl. Homburg 2015, S. 876f.; Homburg 2014, S. 266
Unternehmensexterne
Vertriebsorgane
(Vertriebspartner)
Unternehmensinterne
Vertriebsorgane
Administrativer
Innendienst
Akquisitorischer
Innendienst
Medienbezogene
Abgrenzung
Call Center
E-CommerceAbteilung
Einzelne
Personen
An das Unternehmen
gebundene
Vertriebsorgane
Geschäftsführer
Key Account
Manager
Vertriebsleiter
Außendienstmitarbeiter
Vertragshändler
FranchiseSystempartner
Vom Unternehmen
unabhängige
Vertriebsorgane
Absatzhelfer
Absatzmittler
Handelsvertreter
Großhandel
Kommissionär
Einzelhandel
Makler
Vertriebsagenturen
Logistikdienstleister
Kundendienst
Quelle: vgl. Homburg 2015, S. 864; Homburg 2014, S. 257
156
INTEGRIERTES VERSUS UNABHÄNGIGES VERTRIEBSSYSTEM
1 Welche Faktoren beeinflussen die Entscheidung, ein eigenes versus ein unabhängiges Vertriebssystem zu wählen?
2 Was sind die Konsequenzen dieser Entscheidung?
157
MANAGEMENT DER VERTRIEBSKONTAKTE
„Wie ist der Kontakt mit den Kunden zu gestalten?“
Wovon hängt diese Entscheidung ab?
Grundlegende Entscheidungsinhalte:
• Form der Vertriebskontakte
• Intensität der Vertriebskontakte
Mögliche Formen von Vertriebskontakten
persönlich direkt
persönlich medial
unpersönlich medial
Außendienst
Telefon
Fernsehen
Messen
Videokonferenz
Mailing / Kataloge
stationärer Handel
Internet
Quelle: in Anlehnung an Homburg 2015, S. 894 f.; Homburg 2014, S. 270 f.
160
INHALTE TAG 6
• Marktforschung: Ziele
• Wichtige Forschungszugänge und Techniken
• Herausforderungen in der Umsetzung: FB-Design, Sampling
Page 161
MARKTFORSCHUNG
Marketing Research is the function which links the consumer, customer, and public to the marketer
through information - information used to identify and define market opportunities and problems;
generate, refine, and evaluate marketing actions; monitor marketing performance; and improve
understanding of marketing as a process. Marketing Research specifies the information required to
adress these issues; designs the method for collecting information; manages and implements the data
collection process; analyzes the results; and communicates the findings and their implications.
American Marketing Association
162
EVOKED SET
Welche Zigarillomarken fallen Ihnen spontan ein?
(Angaben in % der Befragten, die zumindest eine Zigarillomarke
nennen; n = 479*)
163
KUNDENTYPEN: EIN KLASSIFIZIERUNGSVERSUCH
Hoher
Betreuungsanspruch
„Partner“
Spar
Deichmann
Maximarkt 3E
C&A
Preissensibles
Segment
H&M
Schöps
Adeg St. Pölten
Assmann
Umdasch
Hervis
KIK
T-Mobile
Wolford
DM
Aspiag
Intersport
Qualitätsanspruch
Shoe4you
Preisfokus
Allianz
Storebest
Suchen
Materiallieferant
Adeg Wien
Niedriger
Betreuungsanspruch
164
165
PRIVATE LABEL SHARES IN EUROPE: STATUS QUO
2005
2000
50
45
40
35
24%
30
25
20
15
10
5
0
Austria
Belgium
Croatia
Czechia
France
Germany
GB
Hungary
Ireland
Italy
Netherlands
Norway
Poland
Portugal
Slovakia
Spain
Sweden
Switzerland
Total
Europe
Source:
GfK
Kantar World Panel
166
EINSATZ VON MARKTFORSCHUNG
“Strategische” Entscheidungen
“Operative” Entscheidungen
Marktpotenzial
Produkttests
Positionierung
Verpackungstests
Leistungsveränderungen
Preis-Elastizität
Vertriebsanalysen
Preis-Wichtigkeit
Market Trends
Werbewirksamkeit
Marktanteilsforschung
Bekanntheit
Segmentierungs-Analysen
etc.
etc.
Page 167
PROZESS DER MARKTFORSCHUNG
Definition des Entscheidungsproblems
Informationsbedarf
Bestimmung Forschungsdesign
Datensammlung
Analyse und Interpretation
168
MARKTFORSCHUNG – JA ODER NEIN ODER WIEVIEL DAVON
• Wichtigkeit der Entscheidung
• Konsequenzen einer Fehlentscheidung
• Brauchbarkeit schon vorhandener Information
• Kosten(extern und intern)
169
ZUGÄNGE ZU MARKTFORSCHUNG
STRUKTURIERT + KONTINUIERLICH
UNSTRUKTURIERT + KONTINUIERLICH
Management Information Systems,
Decision Support Systems
Sensemaking, Beobachtung
STRUKTURIERT + PROBLEMFOKUSSIERT
Projekt
Page 170
KATEGORISIERUNG
explorativ vs. deskriptiv vs. kausal
primär vs sekundär
longitudinal vs. cross-sectional
qualitativ vs. quantitativ
Umfrage vs. Beobachtung vs. Experiment
Page 171
QUALITATIVE VS. QUANTITATIVE MARKTFORSCHUNG
• Qualitative Forschung
• Quantitative Forschung
• “Tiefes” Wissen über ausgewählte Themen,
Ereignisse, Motive, Einstellungen ...
• „Breite“ Information über Intensität und
Verteilung von
Tatsachen/Merkmalen/Zusammenhängen
• Analysekriterien sind nicht a priori festgelegt
• Analysekriterien werden vorab bestimmt
• Ziel ist es Phänomene, Vorgänge, Motive besser
zu verstehen
• Stichprobe eher klein
• Ziel ist es, Fakten/Zusammenhänge zu
analysieren
• Stichprobe oft groß, zufällig gewählt und
„repräsentativ“
Wichtig: Qualitative und quantitative Forschung
schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich!
173
BEOBACHTUNG
• Personen, Aktivitäten, Situationen
• Oft mechanisch (Sensoren, Zähler, etc)
• Fehlende Bereitschaft oder Können spielt keine Rolle (im Vergleich zur Befragung)
• Nicht alles ist beobachtbar (Meinungen, Einstellungen, Motive)
• Schwierig für lange oder seltene Phänomene
174
BEFRAGUNG
• Erhebung von Wissen, Einstellungen, Präferenzen, oder Verhalten
• Häufigste Art der primären Datensammlung aufgrund von Flexibilität, Informationsbedarf und
(oftmals) Geschwindigkeit
• Sauberes Design wird oft vernachlässigt
• Gefahr geringer Validität (z.B. sozial erwünschtes Antwortverhalten, Durchklicken, Antwort
trotz fehlenden Wissens)
175
INTERVIEWERANFORDERUNGEN
•
•
•
•
•
•
•
•
Klar
Freundlich
Sensibel
Offen
Kritisch
Erinnernd
Wissend
Aufmerksam
177
STÄRKEN UND SCHWÄCHEN VERSCHIEDENER BEFRAGUNGSFORMEN
Mail
Phone
Personal
Online
Flexibilität
Daten”richness”
Kontrolle Interviewereffekte
Kontrolle Sample
Geschwindigkeit
Response Rate
Kosten
Source: Donald S. Tull and Del I. Hawkins, Marketing Research: Measurement and Method,
6th ed., Macmillan Publishing Company, 1993.
178
TIPS BEIM DESIGN VON BEFRAGUNGEN I
1.
Informationsbedarf für die Befragung festlegen
2.
Art der Befragung festlegen (schriftl/mdl/tel)
3.
Standardisierungsgrad festlegen (offen - geschlossen)
4.
Inhalt der Fragen festlegen
• Ist die Frage notwendig oder wird sie bereits durch andere Fragen abgedeckt?
• Reicht eine Frage zur Deckung des Infobedarfs aus oder brauchen wir mehrere?
• Können die Befragten die Frage überhaupt beantworten?
• Werden (wollen) die Befragten auf die Frage antworten?
• bei geschlossenen Fragen zu verwendende Skala festlegen!
5.
Formulierung der Fragen
- einfach, verständlich
- eindeutig, präzise
- neutral (Fragen sollen nicht zu falschen Antworten verleiten)
179
TIPS BEIM DESIGN VON BEFRAGUNGEN II
6.
Vermeiden
•
•
•
•
•
•
7.
Wörter mit mehreren Bedeutungen
mehrere Themen in einer Frage, wenn nur eine Antwortfolge geboten wird
Suggestivfragen
einseitige Fragen, die nur einen Aspekt des Themas berücksichtigen
Fragen mit impliziten Annahmen
zu komplizierte Fragen
Überwinden von Antworthemmungen
•
•
•
•
allgemeine Antwort
entschärfen bzw. verharmlosen
überrumpeln
Mitläufereffekt, Selbstverständlichkeit
8. Reihenfolge der Fragen festlegen
• Eisbrecherfragen zur Einleitung
• Sach- und Kontrollfragen
• Fragen zur Person (zum Unternehmen)
180
TIPS BEIM DESIGN VON BEFRAGUNGEN III
10. Gestaltung des Fragebogen-Layouts
• soll „nach etwas aussehen“
• übersichtlich
• klare Interviewer- bzw. Ausfüllanweisungen
• je handlicher desto besser
• je mehr Raum für offene Fragen desto längere Antworten
11. Art der Kontaktaufnahme, Motivation der Befragten festlegen
12. Pretest des Fragebogens
181
EXPERIMENT
•
Geeignet um kausale Zusammenhänge zu prüfen
•
Typischerweise zwei Gruppen: Experiment + Kontrolle
•
Unterschiedliche “Behandlung”
•
Ausschalten sonstiger Faktoren (soweit wie möglich)
•
Aufzeichnen der Konsequenzen
182
FEHLERQUELLEN IN DER MARKTFORSCHUNG
Interviewer
error
Ambiguity of
question
Sample
POPULATION
RESPONDENT
Non-response
due to refusals or
not-at-home
Question
Answer
INTERVIEWER
Inaccuracy in response
• Inability to formulate a
response
Ambiguity of
answer
• Unwillingness to
respond
Sampling error
183
SKALIERUNG UND DATENNIVEAU
• Messen durch Zuordnung von Zahlen zu Untersuchungsgegenständen
• diese Zuordnung bezieht sich entweder direkt auf den interessierenden Gegenstand oder auf einzelne
Eigenschaften desselben
• welche statistischen Operationen ich mit den zugeordneten Zahlen durchführen kann, hängt vom Datenniveau
der Zahlen ab
• bei manchen Untersuchungsgegenständen (Geschlecht, Alter,…) ist das Skalenniveau durch die Art der
Messung festgelegt, bei anderen kann es frei gewählt werden
184
nicht-metrische Daten
Meßniveau Mathematische
Eigenschaften
nominal
A=A≠B
Beschreibung
Beispiel
Klassifikation:
Objekte werden in best.
Klassen geordnet
Zweiklassig:
Geschlecht: mänlich/weiblich
Mehrklassig: gewählte Partei
SPÖ/FPÖ/ÖVP/Die Grünen
ordinal
intervall
metrische Daten
Zunahme des Informationsgehalts
SKALIERUNG UND DATENNIVEAU
A>B>C
A>B>C und
A-B = B - C
rational
A= m * B
Rangordnung:
Die Messwerte lassen sich
auf einer Dimension als
größer/kleiner/gleich
einstufen
Präferenz- u. Urteilsdaten z.B. Marke X
gefällt mir besser, gleich gut, weniger gut als
Marke Y
Ich trinke häufig, selten, nie Alkohol
Rangordnung und
Intelligenzquotient
Abstandsbestimmung:
Temperatur in Celsius
Die Abstände zwischen den Rating-Prozeduren (???)
Messwerten sind gleich
Absoluter Nullpunkt:
Es können Verhältnisse
berechnet werden
Alter, Jahresumsatz
Einkommen
185
AUSWAHL DER INFORMATIONSTRÄGER
Was wollen wir eigentlich genau wissen?
Wozu werden die Daten gebraucht, welche Entscheidungen werden auf diesen Daten basieren?
Die Antworten welchen Personenkreises interessieren uns?
Wie lässt sich dieser Personenkreis charakterisieren und abgrenzen?
Wie lässt er sich identifizieren?
Wie groß ist dieser Personenkreis?
186
ANZAHL DER INFORMATIONSTRÄGER
Vollerhebung
Teilerhebung
• bei kleiner Grundgesamtheit
• Vollerhebung nicht sinnvoll/nicht
notwendig
• großem Mafo-Budget
• sehr divergierenden Merkmalsausprägungen
• Merkmalsverteilung relativ homogen
• Vollerhebung zeitlich, finanziell oder
organisatorisch nicht möglich
187
AUSWAHLVERFAHREN ZUR STICHPROBEN-KONSTRUKTION
Bewusste Auswahl
Zufallsauswahl
• gezielte Auswahl der Stichprobe nach
bestimmten vorgegebenen Kriterien
• der statistische Zufall bestimmt, welche
Elemente der GG in die Stichprobe
aufzunehmen sind
• sachrelevante Merkmale
• Auch hier wird oft Ziel der
Repräsentativität“ der Stichprobe
genannt
• jedes Element hat die gleiche Chance, in die
Stichprobe einbezogen zu werden
Ziel ist häufig, eine Übertragung der Ergebnisse der Stichprobe
auf die Grundgesamtheit zu ermöglichen
188
REPRÄSENTATIVITÄT VON STICHPROBEN
Eine Stichprobe (sample) bezeichnet man als repräsentativ (bezüglich X, Y),
wenn es hinsichtlich von X, Y
ein getreues Abbild der Grundgesamtheit liefert
Damit wird es möglich, von den in der Stichprobe ermittelten Werten und Verteilungen auf das
entsprechende Bild in der Grundgesamtheit zu schließen
189
WIE GROSS MUSS EINE STICHPROBE SEIN?
Welche Sicherheit sollen die Ergebnisse
haben? Vertrauen (Konfidenzintervall)
Welcher Fehler kann bei der Schätzung der
Werte zugelassen/toleriert werden?
Wie sind die Merkmalsausprägungen in der
Grundgesamtheit verteilt?
Wenn alle Elemente der Grundgesamtheit dieselbe
Meinung haben, würde es genügen, nur 1 Element
aus dieser Grundgesamtheit zu befragen!
191
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