Uploaded by Yadwinder Multani

DB-Kap1-Intro

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Digital Business
Kapitel 1: Einführung in die Veranstaltung
Prof. Dr. Oliver Hinz
Goethe Universität Frankfurt
Zu meiner Person
2
Ausrichtung der Professur
Forschung
Forschungsinhalte
Publikationen
Präferenzmessung
Adoption und Diffusion Künstliche Intelligenz
von Technologie
Soziale Netzwerke
Digital Business
E-Finance
Assistenzsysteme
Social Media
Internationale Forschungskooperationen
Präsentationen auf Konferenzen
Doktorandenstudium
Lehre
Seminare mit unterschiedlichen Themen
Executive Teaching in Goethe Business School
Applied Data Analytics in IS
Soziale Netzwerkanalyse
Digital Business
Wirtschaftsinformatik II
Lehre der Professur
WiSe 2022/2023
Bachelor
•
•
•
Master
•
SoSe 2023
Digital Business
Social Network Analysis
Masterseminar “Information
Systems”
Seminar “Luftverkehr im
Wandel”
•
Seminar “Luftverkehr im
Wandel”
4
Ablauf 1. Veranstaltung
0 .1
Gesamtaufbau der Vorlesung
14:00-14:15
1.1
Einführung in Digital Business
14:15-14:30
1.2
Gegenwärtige Nutzung des Internets
14:30-15:00
1.3
Ökonomische Triebkräfte
15:00-15:30
5
Themen der Vorlesung
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Organisatorisches
Einführung in die Veranstaltung (24.10.2022)
Technische Grundlagen und Triebkräfte (31.10.2022)
Standardisierung (07.11.2022)
Digitale Güter (14.11.2022)
Suchkosten und das Long-Tail-Phänomen (21.11.2022)
Vertrauen und Reputation in Elektronischen Märkten (28.11.2022)
Gastvorträge aus dem digitalen Geschäftsumfeld (05.12.2022)
Empfehlungssysteme (12.12.2022)
Interaktive Preisverhandlungen (19.12.2022)
Auktionen (09.01.2022)
Soziale Netzwerke (16.01.2023)
IT-Sicherheit (23.01.2023) (Seminarwoche)
Market Engineering (30.01.2023)
Viral Marketing (06.02.2023)
Klausurvorbereitung (13.02.2023)
Klausur (NN)
6
Vorträger externer Referenten
• 05.12.2022: Gastvortrag von Dr. Andreas Totok (tbc) (45 Minuten)
• 05.12.2022: Gastvortrag von Dr. Jörg Gottschlich (tbc) (45 Minuten)
• 16.01.2023: Gastvortrag von Rebecca Heigl (45 Minuten)
7
Formalitäten
•
•
•
•
•
•
Teilnahme an allen Veranstaltungen ist empfohlen
Aufzeichnung der Vorlesung ist beantragt, Übungen in
Präsenz (allerdings viel Online-Lernmaterial)
Sprechstunde nach 48-stündiger Voranmeldung,
hinz@wiwi.uni-frankfurt.de
Infos: http://www.wiim.uni-frankfurt.de
Vorlesung montags im Hörsaalzentrum HZ4, 14:00-16:00
Übung: 14-tägig montags, 12:00-14:00, erste Übung am
07.11.2022
8
OLAT
Kurs / Zugang ist derzeit angelegt!
9
Literatur zu den
Vorlesungsinhalten
• Hanson, W. / Kalyanam, K.: Internet Marketing and ECommerce, Stamford 2nd. Ed., 2007
• Laudon, K. C.; Traver, C. G.: E-Commerce: Business.
Technology. Society. Prentice Hall, Boston, 2004.
• Shapiro, C. /Varian, H.R.: Information Rules: A Strategy
Guide to the Network Economy, Boston 1998.
• Weitere Literaturhinweise werden in der Vorlesung
bekannt gegeben und sind in OLAT und im Syllabus zu
finden.
10
Aktuelle Infos auch auf
Facebook
11
efl Data Science Kurse 2022
Detaillierte Informationen zu den Kursen und die Registrierung finden Sie hier:
https://www.eflab.de/teaching
Die Anmeldefrist endet am 31. Oktober 2022
1. Einführung
• 1.1 Einführung in Digital Business
• 1.2 Gegenwärtige Nutzung des Internets
• 1.3 Ökonomische Triebkräfte
13
Hanson/Kalyanam (2007), S.1-65.
1.1 Überblick über Digital
Business
Definitionen für Digital Business / Elektronische Marktplätze:
• Wikipedia (2022):
„E-Business (laut Duden), auch eBusiness (in internationalen
Texten), ist laut einer Definition aus dem Jahr 2004 die
integrierte Ausführung aller automatisierbaren
Geschäftsprozesse eines Unternehmens mit Hilfe von
Informations- und Kommunikationstechnik (IuK).“
• Schoder (2008):
"Allen Definitionen ist jedoch gemein, dass sie elektronische
Märkte als interorganisatorische Informationssysteme sehen,
über die Akteure in einer definierten Rolle mithilfe eines
festgelegten Preisbildungsmechanismus Produkte und
Dienstleistungen handeln."
14
Klassifizierung
15
Laudon, K. C.; Traver, C. G.(2004), S.11.
The Internet and the „Bubble“,
Bsp: yahoo inc.
16
www.comdirect.de
Ist die Entwicklung
überraschend?
Dot-Com Aktien fallen
U.S. e-Hype
U.S. IPOs
Silicon
Valley
Investoren-Desillusion
Dot-Com
Bereinigung
Dot-ComStarts
Post-Internet
Business
echtes
E-Business
kommt
Optimiertes
E-Business
Business
Desillusion
Internet-Web
1990-96
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2011
17
Gartner Group (1999)
Digitalisierung der
(ökonomischen) Umwelt
• Zunahme an digitalen Prozessen, Diensten und Produkten
18
Wachstum des Internets
19
www.wikipedia.org
1.2 Gegenwärtige Nutzung
des Internets
• Internetnutzung
• Werbemarkt im Internet
• Peer-to-Peer
20
Zahl der Internetnutzer
weltweit
21
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/805920/umfrage/anzahl-der-internetnutzer-weltweit/
Status Quo der
Internet-Nutzung
22
www.agof.de
AGOF-Universum
23
www.agof.de
Online-Nutzung nach
Altersgruppen
• In nahezu allen Altersgruppen hat die Online
Nutzung stetig zugenommen.
• Stagnation bei jüngeren Altersgruppen aufgrund
von Marktsättigung.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/481749/umfrage/umfrage-zur-mobilen-internetnutzung-nach-altersgruppen-in-deutschland/
24
Internetzugang im Vergleich
Die Zahl der Breitbandnutzer und Nutzungsdauer steigt weiter an.
25
(N)ONLINER Atlas 2014, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1388/umfrage/taegliche-nutzung-des-internets-in-minuten/
Online-Nutzung in Europa
2021
26
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/200341/umfrage/anteil-der-offliner-in-der-europaeischen-union/
Gesamtwerbeumsatz
& Aufteilung nach
Werbeträger
27
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/162377/umfrage/werbung---werbeeinnahmen-der-werbetraeger-in-deutschland/
Werbeaufwendungen pro
Online-Nutzer in Euro
2017-2025
28
https://de.statista.com/outlook/dmo/digitale-werbung/deutschland#werbeausgaben
Art der Internetauslastung
CacheLogic Research
Internet Protocol Breakdown 1993 - 2006
CacheLogic Research
Breakdown of File-Types
on Major P2P Networks - 2006
29
Quelle: CacheLogic Research
P2P Netzwerke
Definition:
•
•
•
•
Peer: Begriff vom lat. par (Gleicher, Ebenbürtiger)
Bezeichnet eine Beziehung zwischen gleichwertigen Partner
P2P: Internet-Slang für Peer-to-Peer
Ein Peer-to-Peer Netzwerk ist ein
➢Kommunikationsnetzwerk zwischen Rechnern im Internet
➢in dem es keine zentrale Steuerung gibt
➢und keine zuverlässigen Partner
Peer-to-peer basiertes Netzwerk
Server basiertes Netzwerk
30
P2P is a global Phenomenon
31
Quelle: CacheLogic Research
Peer-to-Peer Anwendungen
• Informationsaustausch
➢ Instant-Messaging-Systeme, Dokumentenmanagement
• Austausch von Dateien
➢ "File Sharing"-Systeme
• Internet-Telephonie
➢ (Skype)
• Gemeinsame Nutzung von Bandbreiten
• Speicherplatz
• CPU-Laufzeiten / Rechnerleistung
➢ Grid Computing
➢ SETI@homever
32
1.3 Technologische Aspekte
des Electronic Commerce
• Moore's Law & Gilder's Law
• Pervasive Computing
• Mobiles und stationäres Internet
33
CeBIT 19??
34
Moore's Law (1/3)
"..(T)he first microprocessor only had 22 hundred transistors. We are
looking at something a million times that complex in the next
generations—a billion transistors. What that gives us in the way of
flexibility to design products is phenomenal." Gordon E. Moore
Gordon E. Moore
Gordon Moore's original graph from 1965
Intel Corp., http://www.intel.com/technology/mooreslaw/index.htm, (Stand am 29.09.2007)
35
Moore's Law (2/3)
Gordon Moore (Mitgründer von Intel Corp.) prognostizierte
1965:
➢Die Anzahl Transistoren auf einem Mikrochip verdoppelt
sich ca. alle 18 Monate
36
Wikipedia
Moore's Law (3/3)
• Exponentielles Wachstum gilt auch für Speicherplatz → Kryder‘s
Law
37
www.digitaltonto.com
Übertragungsbedarf
38
Laudon, K. C.; Traver, C. G.(2004), S.154.
Pervasive Computing
• Verschiedene Begriffe, eine gemeinsame Vision
➢ Wearable Computing (="on human body")
➢ Ambient Intelligence (="Embedded in the
environment")
➢ Ubiquitous Computing (="Computers everywhere")
➢ Pervasive Computing (="smart spaces")
39
http://www.vtt.fi/ele/new/ambience/tuulari_esa.ppt, (Stand am 28.09.2005)
Zukünftige Anwendungsmöglichkeiten
Metro Future Store
Sprechende Autos
digitaler Stadtführer
The Smart Tachograph
40
1.4 Ökonomische
Triebkräfte im Internet
•Skaleneffekte ("economies of scale", "supply-side
economies of scale")
→ Angebotsinduziert
•Verbundeffekte ("Economies of Scope")
•Netzeffekte ("network externalities", "demand-side
economies of scale")
→ Nachfrageinduziert
•Wechselkosten ("switching cost")
41
Shapiro, C. / Varian, H. (1998), Kap. 5-7 (PL)
Skaleneffekte
• Skaleneffekte (economies of scale): Bei Erhöhung der
Produktionsmenge sinken Stückkosten
➢ Angebotsinduziert
➢ Skaleneffekte: Bezug auf Produktionsmenge/Periode
➢ Erfahrungskurveneffekte: Bezug auf kumulierte
Produktionsmenge mehrerer Perioden
• Skaleneffekte sind das langfristig wirkende ökonomische
Prinzip in "klassisches Märkten"
• Gründe für Skaleneffekte:
➢ Effizientere Produktion aufgrund größerer Anlagen
➢ Einsatz besserer Fertigungsverfahren
➢ Bessere Einkaufskonditionen und Lerneffekte
➢ "Degression der Fixkosten"
42
Verbundeffekte
• Auch "Economies of Scope" genannt:
➢ Gemeinsame Produktion mehrere Produkte ist billiger
als die einzelne Produktion jedes Produktes
➢ Ökonomisch: Inputfaktoren werden von mehreren
Produkten gemeinsam genutzt
• Beispiele:
➢ McDonalds: Frühstück und Hamburger auf gleichen
Anlagen
➢ Amazon oder Yahoo!: Ausnutzen der Plattform,
Infrastruktur und Kundenbasis für Cross- und UpSelling
➢ Autoscout24, mobile.de: Integration von Partner für
Finanzierung, Versicherungen, Erstellung von Gutachten
43
Eigenschaften von
Netzwerken
• Wert einer Nutzung eines Netzwerks hängt von der Anzahl
der anderen Nutzer ab
➢ "Skaleneffekte" auf der Nachfrageseite
➢ Netzeffektgüter verfügen über originären und (vor
allem einen) derivativen Nutzen
➢ Netzeffekte werden nur bei vorhandenen Standards
realisiert
• Arten von Netzeffekten
➢ Direkte Netzeffekte (Anzahl Teilnehmer)
➢ Indirekte Netzeffekte (komplementäre Produkte)
Shapiro, C.; Varian, H. (1998), S. 174.
Clement, Michel; Litfin, Thorsten; Peters, Kay: Netzeffekte und Kritische Masse. In: Sönke Albers; Michel Clement; Kay
Peters; Bernd Skiera (Hrsg): Marketing mit Interaktiven Medien. Strategien zum Markterfolg. F.A.Z.-INSTITUT,
Frankfurt am Main 2001, 101-115.
Katz, M.L.; Shapiro, C.: Network Externalities, Competition, and Compatibility. In: American Economic Review 75
(1985), 424-440, S. 424.
44
Gesetz von Metcalfe
• Anzahl möglicher Verbindungen: (n2-n)/2
• Annahme: Jede Verbindung hat den gleichen Wert für alle Nutzer
eines Netzwerks
Network size
Individual A‘s Value
Community Value
1 (just A in
network)
0
0
2 (A,B in network)
v
2v=2*1*v
3 (A,B,C in
network)
2v
6v=3*2*v
...
...
...
26 (A,B,C,..Z)
25v
650v=26*25*v
n (A,B,C,Z..n)
(n-1)v
n*(n-1)v=(n2-n)v
45
Hanson/Kalyanam (2007), S. 87.
Wertewachstum eines
Netzwerks
46
Wettbewerbliche
Implikationen bei positiven
Netzeffekten
• Märkte weisen ein "extremes" Gleichgewicht auf ("tippy market")
• Situation des "Winner-take-it-all"
Winner
Market Share
(percent)
100
Battle zone
Loser
0
Time
47
Shapiro, C. / Varian, H. (1998) S. 177.
Beispiele für Märkte mit
starken Netzeffekten
• C2C-Auktionen (ebay)
• Anzeigenmarktplätze
➢ Automobile (mobile.de, autoscout24.de)
➢ Immobilien (immobilienscout24.de, immonet.de)
➢ Jobbörsen (monster.com=jobpilot.de seit 2004)
• Tauschbörsen (Peer-to-Peer, Filesharing-Dienste)
• Dienstleistungsportale (my-hammer.de, letsworkit.de)
• Communities
➢ Meinungsportale (dooyoo, ciao)
➢ Kommunikationsforen (StudiVZ, Facebook)
➢ Online-Spiele (habbo.de, World Of Warcraft)
• Business-Netzwerke (linkedin.com, xing.com)
48
Wechselkosten und Lockin-Effekte
• Wechselkosten: Kosten, die mit dem Wechsel von einem
Produkt zu einem anderen Produkt verbunden sind
("Differenzenbetrachtung")
• Lock-in-Effekt liegt vor, wenn der Wechsel eines Produkts
substantielle Wechselkosten mit sich bringt
• Folgen von Wechselkosten:
➢ Schaffen eines „Monopols“ auf der Anbieterseite
➢ Wechselkosten sind üblicherweise vorteilhaft für den
Anbieter eines Produkts und nachteilig für den
Nachfrager
• Beispiele für Wechselkosten und Lock-in-Situationen:
➢ Wechsel von Software
➢ Wechsel einer E-Mail-Adresse, Domain, Telefonnummer
➢ Wechsel einer Universität
49
Shapiro, C. / Varian, H.R. (1998), S. 103f.
Ursachen von Wechselkosten
• Wechselkosten: Kosten, die mit dem Wechsel von einem Produkt zu
einem anderen Produkt verbunden sind ("Differenzenbetrachtung")
• Vertragliche Bindungen ("contractual commitments")
• Investitionen in anbieterspezifische Produkte ("durable
purchases")
➢ Wert der Investitionen nimmt mit der Zeit ab
• Anbieterspezifische Investitionen in Humankapital ("Brand
specific Training")
➢ Wert der Investitionen nimmt mit der Zeit zu
• Investitionen in Informationen und Datenbanken
"Information and Databases")
• Personalisierung
• Kundenbindungsbezogene Preisgestaltung ("Loyalty Programs")
➢ "artificial lock-in" (Wahl einer Unternehmensstrategie)
Shapiro, C. / Varian, H.R. (1998), S. 117ff.
50
Prof. Dr. Oliver Hinz
Professur für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Goethe Universität Frankfurt
ohinz@wiwi.uni-frankfurt.de
www.wiim.uni-frankfurt.de
51
Gesamtwerbeumsatz 2007
& Aufteilung nach Segmenten
52
OVK Online-Report 2008/01
Auswirkungen von Standards
• Grundsätzliche Entscheidung
➢ Competition for the market vs. Competition in the
market
➢ Competition on Price vs. Competition on Features
• Durchsetzung eines Standards erfordert zumeist
Kooperationen
➢ Co-Opetition
• Standards bewirken:
➢ Größeres Netz
➢ Reduzierte Unsicherheit
➢ Reduzierter Lock-In
• Teilnehmer am Standard haben einen Anreiz zum
Anbieten von "Proprietary Extensions"
53
Entscheidungsfunktion zur
Wahl eines Standards
Your Share of Industry Value
Geschlossen
Your Reward
Offen
Total Value Added to Industry
54
Shapiro, C. / Varian, H.R. (1998), S. 198.
Instrumente zur Einbindung
von Anbietern und
Nachfragern
• Ansatzpunkte für Instrumente
55
Vergleich von Skalen-,
Verbund- und Netzeffekten
• Skaleneffekte:
➢ Angebotsseitig induziert
➢ Sind in der Regel früher erschöpft als Netzeffekte
• Verbundeffekte
➢ Angebotsseitig induziert
➢ Begründung für Konglomerate
• Netzeffekte:
➢ Nachfrageseitig induziert
➢ Treten besonders stark im Electronic Commerce auf
• Besonderheit des Mediums Internet: Ermöglicht
gemeinsames Auftreten von Skalen- und Netzeffekten
56
Shapiro, C. / Varian, H.R. (1998), S. 179.
Wechselkosten und Lockin-Effekte
• Wechselkosten: Kosten, die mit dem Wechsel von einem
Produkt zu einem anderen Produkt verbunden sind
("Differenzenbetrachtung")
• Lock-in-Effekt liegt vor, wenn der Wechsel eines Produkts
substantielle Wechselkosten mit sich bringt
• Folgen von Wechselkosten:
➢ Schaffen eines „Monopols“ auf der Anbieterseite
➢ Wechselkosten sind üblicherweise vorteilhaft für den
Anbieter eines Produkts und nachteilig für den
Nachfrager
• Beispiele für Wechselkosten und Lock-in-Situationen:
➢ Wechsel von Software
➢ Wechsel einer E-Mail-Adresse, Domain, Telefonnummer
➢ Wechsel einer Universität
57
Shapiro, C. / Varian, H.R. (1998), S. 103f.
Ursachen von Wechselkosten
• Wechselkosten: Kosten, die mit dem Wechsel von einem Produkt zu
einem anderen Produkt verbunden sind ("Differenzenbetrachtung")
• Vertragliche Bindungen ("contractual commitments")
• Investitionen in anbieterspezifische Produkte ("durable
purchases")
➢ Wert der Investitionen nimmt mit der Zeit ab
• Anbieterspezifische Investitionen in Humankapital ("Brand
specific Training")
➢ Wert der Investitionen nimmt mit der Zeit zu
• Investitionen in Informationen und Datenbanken
"Information and Databases")
• Personalisierung
• Kundenbindungsbezogene Preisgestaltung ("Loyalty Programs")
➢ "artificial lock-in" (Wahl einer Unternehmensstrategie)
Shapiro, C. / Varian, H.R. (1998), S. 117ff.
58
Wertigkeit
unterschiedlicher
Kundengruppen
•Bestehende Kunden haben höchsten Wert, weil:
➢ Kunden und Konkurrenten Wechselkosten haben
➢ Gegenwärtiger Anbieter keine Wechselkosten mehr
hat
•"Ungebundene" Neukunden haben zweithöchsten
Wert, weil:
➢ Lediglich der Anbieter hat Akquisitionskosten zu
tragen
•"Gebundene" Neukunden haben niedrigsten Wert,
weil:
➢ Neuer Anbieter und Kunden Wechselkosten haben
59
Shapiro, C. / Varian, H.R. (1998), S. 164ff.
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