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Figurencharakterisierung

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Figurencharakterisierung
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Kontrast- und Korrespondenzrelationen (Gemeinsamkeiten und Gegensätze) innerhalb des Personals
eines Stücks (Figurenkonstellation)
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Figurenkonfiguration: wie viele und welche Figuren befinden sich zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der
Bühne? (Analyse der Konfigurationsstruktur eines Stücks gibt Aufschluss über die Bedeutung und
Informiertheit einzelner Figuren)
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Figurenperspektive: begrenzte Sicht auf die fiktionales Welt durch eine bestimmte Figur (geprägt durch
Informiertheit, Werte und Normen, psychologische Disposition)
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Die Relationen aller Figurenperspektiven zueinander ergeben die Perspektivenstruktur eines Dramas
(geschlossen oder offen)
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Figurenkonzeption:
o
statisch oder dynamisch (Entwicklung im Lauf der Handlung)
o
ein- oder mehrdimensional (chorische Figuren, Typen z.B vice figure, shrew, oder individualisierte
Figuren)
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Techniken der Figurencharakterisierung (Informationsvergabe über eine Figur): vier Grundtypen
1.
explizit-figural: eine Figur charakterisiert sich selbst (Eigenkommentar) oder eine andere direkt
(Fremdkommentar: A sagt etwas über B, charakterisiert sich selbst dabei meist mit!)
2. implizit-figural: eine Figur wird charakterisiert etwa durch Verhalten in bestimmten Situationen,
individuelle Figurencharakterisierung durch sprachliche Modulationen und Feinheiten
wichtiger Aspekt: Analyse von Lexis (verwendetes Vokabular)
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Bildersprache (oft symbolische Bedeutung)
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Syntax (lange Satzbögen oder kurz und direkt – in Verbindung bringen mit
Argumentationsverlauf)
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Wortspiele (Schlagfertigkeit, Witz, sexuelle Anspielungen, aber auch hintergründige Kritik)
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Stil (hohes oder niederes Register?)
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Blank verse oder Prosa
o
Blankvers als Regelfall: Helden in der Tragödienhandlung; Liebeshandlung in den
Komödien, Haupthandlung in den Historien
o
Prosa für Volksszenen, Clowns, Wirtshausszenen, comic relief in den Tragödien bisweilen
auch zum Ausdruck von Stimmungswechsel innerhalb von Szenen
o
Besondere Effekte durch eingebauten Reim, Sonette, altertümliche Versmaße, etc.
3. Explizit-auktorial: Beschreibung in Regieanweisungen, sprechende Namen (als offensichtliche
Charakterisierung z.B. Doll Tearsheet, die Prostituierte in Henry IV Teil 2)
4. Implizit-auktorial: Korrespondez- und Kontrastrelationen zu den anderen Figuren (s.o.); implizit
charakterisierende Namen (z.B. Miranda im Tempest → von Ferdinand bestaunt als Wunder, aber
auch ironische Brechung ihrer staunenden Unschuld: „Oh Brave New World that has such people in
it!“ → Interpretationsleistung der Zuschauer gefordert)
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Besonderheiten im Theater der Shakespearezeit: alle Frauenrollen werden durch Knabenschauspieler (boy
actors) gespielt, die sich in den Komödien (z.B. Twelfth Night, As You Like It) oft noch zusätzlich als
Männer verkleiden (cross dressing) → dramatische Ironie und Spielen mit den Geschlechterrollen
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