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04 Selbsttests und Mitschriften

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Lerntechniken
Wiederholtes Lesen und
Selbsttests
Stefan Müller M.A.
Mitarbeiter für Hochschuldidaktik
Didaktik@fh-zwickau.de
Lerntechniken
Technik
Anwendung
(n = 38)
wiederholtes Lesen
81.6 %
Markierung / Unterstreichung
44.7 %
Lerntagebuch / Lernportfolios
0%
Stellen von eigenen Fragen
28.9 %
Lerngruppe
39.5%
Lernkarteien
15.8%
Strukturierung des Lernstoffs
15.8%
Notizen und Zusammenfassungen
63.2%
selbsterstellte Wissenstests
18.4%
„Eselsbrücken“ / Schlüsselwörter
44.7%
Wirksamkeit
wenig
sehr
Wiederholtes Lesen
(Dunlosky et al., 2013)
3
Lesen
(Hilger, et al., 2015)
Verstehensillusion (Glenberg et al. 1982; Dunning et al. 2004 )
• häufiges Unvermögen der Studierenden, nach der Lektüre
korrekt einschätzen zu können, inwieweit sie den Text wirklich
verstanden haben
Lernillusion
• „Inhalte werden leichter wiedererkannt (recognition) als
erinnert (recall).“ (Zimmer, 1996)
Abhängigkeit vom Vorwissen des Lesers (Pressley et al. 1997)
Wissenschaftliches Lesen
(Reysen-Kostudis, 2012)
Wissenschaftliches Lesen
• Fachliteratur
Freizeit-Lesen
• Belletristik (z. B. Roman)
Ziele
• Zugewinn an Wissen
– ausgehend vom Vorwissen
– bezogen auf Fragestellung
• Kritik (z. B. nachvollziehbare
Argumentationslinie,
Gültigkeitsprüfung)
Ziel
• Unterhaltung
5
6
Lesepausen
(Bligh, 1971)
7
Lesestrategien
(Dole et al. 1991 in: Hilger, et al., 2015)
• stets den jeweiligen Zweck des Lesens im Hinterkopf zu
behalten,
• sich Notizen als Gedächtnisstützen anzufertigen,
• den Text gedanklich oder auf dem Papier in inhaltlich
kohärente Abschnitte einzuteilen,
• sich der Gesamtstruktur des Texts und der Rolle des
aktuellen Abschnitts darin bewusst zu werden,
• sich regelmäßig selbst Fragen zum Textinhalt zu stellen, um
das eigene Erinnern und Verstehen zu prüfen,
• Unklarheiten zu identifizieren sowie
• Textinhalte im Licht des eigenen Vorwissens zu hinterfragen
und weiterzudenken
Lerntechniken
Technik
Anwendung
(n = 38)
wiederholtes Lesen
81.6 %
Markierung / Unterstreichung
44.7 %
Lerntagebuch / Lernportfolios
0%
Stellen von eigenen Fragen
28.9 %
Lerngruppe
39.5%
Lernkarteien
15.8%
Strukturierung des Lernstoffs
15.8%
Notizen und Zusammenfassungen
63.2%
selbsterstellte Wissenstests
18.4%
„Eselsbrücken“ / Schlüsselwörter
44.7%
Wirksamkeit
wenig
sehr
„Das wissenschaftliche Arbeiten ist kein
passives Aufnehmen, sondern ein aktiver
Prozess des Auswählens und Bewertens.“
Reysen-Kostudis, 2012
Erweiterte Befragung
(Pressley et al., 1987)
Studierende sollen sich an eine Liste verschiedener Aussagesätze erinnern, in denen
Handlungen beschrieben werden
(z. B. „Der hungrige Mann steigt in sein Auto“).
Die „ErweiterteBefragungs-Gruppe“
sollte für jeden Satz eine
Erklärung finden
(„Warum stieg der Mann in
sein Auto?“).
Einer zweiten Gruppe
wurde eine Erklärung zu
den Sätzen beigelegt
(„Der hungrige Mann stieg
in sein Auto, um zu einem
Restaurant zu fahren.“).
Eine dritte Gruppe von
Studierenden sollte die
Sätze lediglich lesen.
In einem abschließenden Test sollten sich die Studierenden erinnern, welche
Handlungen in den Aussagesätzen beschrieben wurden
(z. B. „Wer stieg in sein Auto?“).
korrekte Antworten:
ca. 72 %
korrekte Antworten:
ca. 37 %
korrekte Antworten:
ca. 37 %
Erweiterte Befragung
(Dunlosky et al., 2013)
Stellen von eigenen Fragen
(Kang et al. 2007 in: Gerhard et al., 2015)
geschlossene Fragen
• z. B. „Wer erfand …?“
• Reproduktion/Überprüfung gelernter Fakten
offene Fragen
• z. B. „Was könnte der Grund dafür sein,
dass …?“
• eigenständiges Nachdenken über die
Lerninhalte: Argumentieren, Analysieren,
Bewerten oder Entwerfen
offen Fragen
deutlich
lerneffektiver:
Effektivitätsunterschied
d = 0,73
(Redfield & Rousseau
1981)
Lerntechniken
Technik
Anwendung
(n = 38)
wiederholtes Lesen
81.6 %
Markierung / Unterstreichung
44.7 %
Lerntagebuch / Lernportfolios
0%
Stellen von eigenen Fragen
28.9 %
Lerngruppe
39.5%
Lernkarteien
15.8%
Strukturierung des Lernstoffs
15.8%
Notizen und Zusammenfassungen
63.2%
selbsterstellte Wissenstests
18.4%
„Eselsbrücken“ / Schlüsselwörter
44.7%
Wirksamkeit
wenig
sehr
Selbsttests / Selbstabfragen
(Dunlosky et al., 2013)
Study
Study
Study
Study
Study
Study
Test
Study
Test
Study
Selbsttests / Selbstabfragen
(Dunlosky et al., 2013)
Restudy
Practice Test
Facts
Concepts
Experiment 1
Facts
Concepts
Experiment 2
Concepts
Exp. 3
Üben in Blöcken
(Dunlosky et al., 2013)
Übung 1
Übung 1
Übung 1
Übung 2
Übung 2
Übung 2
Übung 3
Übung 3
Übung 3
Übung 4
Übung 4
Übung 4
17
Üben in Blöcken
(Dunlosky et al., 2013)
Üben in Blöcken
18
Verschachteltes Üben
(Dunlosky et al., 2013)
1.
2.
3.
4.
5.
Übung 1
Übung 2
Übung 3
Übung 4
Übung 1
Übung 2
Übung 3
Übung 4
Übung 1
Übung 2
Übung 3
Übung 4
19
Verschachteltes Üben
(Dunlosky et al., 2013)
Üben in Blöcken
Verschachteltes Üben
20
Lerntechniken
Technik
Anwendung
(n = 38)
wiederholtes Lesen
81.6 %
Markierung / Unterstreichung
44.7 %
Lerntagebuch / Lernportfolios
0%
Stellen von eigenen Fragen
28.9 %
Lerngruppe
39.5%
Lernkarteien
15.8%
Strukturierung des Lernstoffs
15.8%
Notizen und Zusammenfassungen
63.2%
selbsterstellte Wissenstests
18.4%
„Eselsbrücken“ / Schlüsselwörter
44.7%
Wirksamkeit
wenig
sehr
Lerntechniken
Mitschriften
Stefan Müller M.A.
Mitarbeiter für Hochschuldidaktik
Didaktik@fh-zwickau.de
Mitschriften
Fertigen Sie zu dem folgenden Abschnitt eine
Mitschrift auf der fast leeren Seite in Ihrem
Skript an.
Anschließend vergleichen wir die Ergebnisse.
23
Mitschriften
(Krist et al, 2015)
positiver Effekt von Mitschriften
• aktive Verarbeitung des Gehörten und Zusammenfassung in
eigenen Worten
 tiefere Verankerung im Gedächtnis (Peper & Mayer 1986; Einstein et al.
1985)
Problem beim Mitschreiben
• hohe Belastung des Arbeitsgedächtnisses durch
gleichzeitiges Zuhören und Mitschreiben
24
Mitschriften
(Krist et al, 2015)
positiver Effekt von Mitschriften
• aktive Verarbeitung des Gehörten und Zusammenfassung in
eigenen Worten
 tiefere Verankerung im Gedächtnis (Peper & Mayer 1986; Einstein et al.
1985)
Problem beim Mitschreiben
• hohe Belastung des Arbeitsgedächtnisses durch
gleichzeitiges Zuhören und Mitschreiben
 kaum Nachdenken über das Gehörte (Piolat et al. 2005)
 Ermüdungserscheinungen (Locke 1977)
 Unvollständigkeit und Fehlerhaftigkeit (Williams und Eggert 2002)
26
Mitschriften
(Krist et al, 2015)
Verbesserungsmöglichkeiten
• Provokation von Sprechpausen bei zu hoher
Informationsdichte (Aiken et al. 1975)
• Fokussierung der schriftlich dargebotenen Aussagen
(Boswell 1980; Baker & Lombardi 1985; Locke 1977)
• Nutzung der ausgedruckten oder elektronischen Handouts
(Kiewra 1985)
27
Mitschriften
(Hatzius, 2013)
Verbesserungsmöglichkeiten
• Identifikation des Wichtigsten
• eigene Formulierungen, Einzelwörter und Kurzsätze
• Abkürzungen und Symbole
• Thema, Überschriften, Gliederung  Orientierungspunkte auf
den Mitschriften
• Unterstreichen, Rahmung und evtl. Farbe
• Freiflächen für Fragen, Verweise und persönliche
Kommentare
• Festhalten von Fragen
28
Mitschriften
Fertigen Sie zu dem folgenden Abschnitt eine
Mitschrift auf der fast leeren Seite in Ihrem
Skript an.
Anschließend vergleichen wir die Ergebnisse.
29
Mitschriften
(Mueller & Oppenheimer, 2014)
“(…) laptop use in
classrooms should
be viewed with a
healthy dose of
caution; despite
their growing
popularity, laptops
may be doing more
harm in classrooms
than good.”
Danke für Ihre
Aufmerksamkeit
Stefan Müller M.A.
Didaktik@fh-zwickau.de
Literaturverzeichnis
Ariely, D.: Predictably Irrational. Harpercollins UK 2008.
Berg, C.: Selbstgesteuertes Lernen im Team. Springer Medizin, 2006.
Bönsch, M.: Nachhaltiges Lernen durch Üben und Wiederholen. Schneider 2010.
Dunlosky, J. et al.: Improving Students’ Learning With Effective Learning Techniques:
Promising Directions From Cognitive and Educational Psychology. Psychological
Science in the Public Interest, 14(1) 4-58, 2013.
Kaufman, J.: The First 20 Hours: How to Learn Anything... Fast. Portfolio Penguin 2013.
Klauer, K. & Leutner, D.: Lehren und Lernen. Beltz, 2012.
Reysen-Kostudis, B.: Wie Lesen Wissen schafft. Das 4-Phasen-Modell zur Bearbeitung
wissenschaftlicher Texte im Studium. In: Berendt, B. et al. (Hrsg.): Neues Handbuch
Hochschullehre. Raabe, 2012.
Schneider, W., Gruber, H., Gold, A. & Opwis, K.: Chess expertise and memory for chess
positions in children and adults. In: Journal of Experimental Child Psychology, 56, 328349, 1993.
Stray, J. & Unger, W.: Concept Maps. Die Visualisierung juristischer Inhalte. In: Neues
Handbuch Hochschullehre, 2012.
Waldherr, F. & Walter, C.: didaktisch und praktisch. Ideen und Methoden für die
Hochschullehre. Schäffer-Poeschel 2009.
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