Maik Hellmeister Industrie 4.0 - Technologien Studienarbeit Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Jörg Böttcher Vorgelegt am: Industrie 4.0 - Technologien Erklärungen Erklärungen Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst, noch nicht anderweitig für Prüfungszwecke vorgelegt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, insbesondere keine anderen als die angegebenen Informationen. Der Speicherung meiner Bachelor-/Master-/Studienarbeit zum Zweck der Plagiatsprüfung stimme ich zu. Ich versichere, dass die elektronische Version mit der gedruckten Version inhaltlich übereinstimmt. In Fußnoten wird auf Quellen verwiesen. Diese werden im Literaturverzeichnis vollständig angezeigt Maik Hellmeister II Industrie 4.0 - Technologien Kurzfassung Kurzfassung In der Folge dieser Studienarbeit wird eine Einführung in die Industrie 4.0, sowie deren Technologien gegeben. Diese Arbeit soll dem Leser einen Einblick in die Schlüsseltechnologien und die Chancen sowie der Risiken der bereits anlaufenden 4. Industriellen Revolution geben. Dafür wird nach der Einleitung im Folgenden auf die häufig genannten Fragen „Warum Industrie 4.0?“ und „Was ist die Industrie 4.0?“ eingegangen. Darüber hinaus wird der Begriff der Industrie 4.0 definiert, Schlüsseltechnologien aufgezeigt, die Wertschöpfungskette erläutert, sowie über Chancen, Verbesserungen und Risiken für Nutzer und Anbieter diskutiert. Maik Hellmeister III Industrie 4.0 - Technologien Formel- und Abkürzungsverzeichnis Formel- und Abkürzungsverzeichnis Kurzzeichen Benennung CPPS cyber-physische Produktionssysteme AR Augmented Reality VR Virtual Reality IKT Informations- und Kommunikationstechnologie CPS cyber-physisches System IoTS Internet of Things and Services WI-FI Wireless Fidelity WPAN Wireless Personal Area Network RFID Radio Frequency Identification NFC Near Field Communication M2M Machine-to-Machine MMI Mensch-Maschine-Interaktio PLM Product Lifecycle Management ED Embedded Devices SI Software-Intelligenz ERP Enterprise-Resource-Planning Maik Hellmeister IV Industrie 4.0 - Technologien Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Erklärungen ........................................................................................................................... II Kurzfassung ..........................................................................................................................III Formel- und Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................... IV Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................. V 1 Einleitung ....................................................................................................................... 1 Allgemein ................................................................................................................ 1 2 Warum Industrie 4.0? ..................................................................................................... 1 3 Was ist Industrie 4.0 konkret? ........................................................................................ 4 Herleitung und Bezeichnung ................................................................................... 4 4 Definition der Industrie 4.0 .............................................................................................. 5 5 Schlüsseltechnologien von Industrie 4.0......................................................................... 8 Stufe 1: Cyber-physisches System (CPS) ............................................................... 9 5.1.1 Ubiquitous Computing ...................................................................................... 9 5.1.2 Das Internet der Dinge und Dienste (IoTS) ....................................................... 9 5.1.3 Cloud-Computing ............................................................................................11 Stufe 2: CPPS ........................................................................................................12 5.2.1 Ebene 1: Physische Objekte ...........................................................................14 5.2.2 Ebene 2: Datenspeicher ..................................................................................14 5.2.3 Ebene 3: Dienstsystem ...................................................................................14 Stufe 3: Industrie 4.0 ..............................................................................................15 Additive Fertigungsverfahren als weitere Schlüsseltechnologie ..............................15 6 Industrie 4.0 entlang der Wertschöpfungskette ..............................................................16 Entwicklung ............................................................................................................16 Fertigung ................................................................................................................16 Logistik ...................................................................................................................16 Nutzungsphase ......................................................................................................17 7 Chancen der Industrie 4.0 .............................................................................................18 Neue Geschäftsmodelle .........................................................................................18 7.1.1 Intelligente Produkte........................................................................................19 Maik Hellmeister V Industrie 4.0 - Technologien Inhaltsverzeichnis 7.1.2 Personalisiertes Produkt .................................................................................21 7.1.3 Die Losgröße eins im Aftermarket ...................................................................23 7.1.4 Verfügbarkeit on Demand ...............................................................................25 7.1.5 Das Offene Geschäftsmodell: Marktplatz ........................................................27 Verbesserung von bestehenden Geschäftsmodellen..............................................29 8 7.2.1 Die Verkürzung der Lieferzeit ..........................................................................29 7.2.2 Verbesserung der Qualität...............................................................................31 Die Risiken der Industrie 4.0 .........................................................................................32 Ausbremsen der Entwicklung .................................................................................32 Datenmissbrauch und Datenverlust ........................................................................32 9 Fazit ..............................................................................................................................34 10 Abbildungsverzeichnis ...............................................................................................36 11 Literaturverzeichnis ....................................................................................................37 Maik Hellmeister VI Industrie 4.0 - Technologien 1.1 Allgemein 1 Einleitung Allgemein Viele Große Firmen, wie Siemens, Bosch oder SAS propagieren zurzeit mit dem Thema Industrie 4.0 und werben mit der Umsetzung eines Zukunftsmodells. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gründeten zusammen mit verschiedenen Verbänden aus der Industrie eine Plattform zur Informationsbeschaffung, sowie zur Fortführung und Weiterentwicklung des Projektes durch themenspezifische Arbeitsgruppen. Nun stellen sich viele die Fragen was bedeutet der Begriff Industrie 4.0? Welche Chancen verbergen sich dahinter? Und warum sollten Firmen über eine Einführung dieser Technologien nachdenken? Diese Studienarbeit befasst sich damit, den Begriff Industrie 4.0 näher zu definieren und die konkreten Möglichkeiten des Konzeptes zu beschreiben. Weiterhin werden die Chancen, in Bezug auf die Geschäftsmodelle der Zukunft, erläutert und die mit dem Konzept verbundenen Risiken beschrieben. 2 Warum Industrie 4.0? Der Sinn der Einführung von Industrie 4.0 wird im Folgenden mit einem Beispiel beschrieben: Ein Kunde bestellt beim Unternehmen XY (einem führenden Hersteller für Zentralschmieranlagen) einen Fettverteiler. Da der Kunde diesen jedoch in einem U-Boot einsetzen möchte, kann der Fettverteiler nicht, wie üblich, aus einem Aluminiumkörper bestehen, sondern muss aufgrund des Einsatzgebietes seewasserbeständig sein. Weil dieser Wunsch nicht der Serienversion entspricht, gibt der Kunde seinen Sonderwunsch bei der Bestellung mit an. Der Hersteller erhält die Anfrage des Kunden und muss prüfen, ob die Produktion des bestellten Fettverteilers möglich ist. Dabei muss auf die Verfügbarkeit des Materials, die Fertigungsmöglichkeit mit bestehenden Maschinen und Werkzeugen, die Verträglichkeit des Materials mit anderen Werkstoffen aus dem Innenbereich des Fettverteilers und die Herstellbarkeit von Zubehörteilen in seewasserbeständiger Qualität geachtet werden. Daraufhin werden die Kosten für die Herstellung dieser Sonderfertigung ermittelt und geprüft, ob dieser Preis für den Kunden vertretbar ist. Ein Produktionstermin wird festgelegt, sobald der Kunde und der Hersteller einen verbindlichen Kaufvertrag abgeschlossen haben. Die angefertigten individuellen Auftragsdaten der Sonderanfertigung werden nun bei der Maik Hellmeister 1 Industrie 4.0 - Technologien 1.1 Allgemein Bestellung des Rohmaterials über die Produktionsplanung bis hin zur spezifischen Umrüstung der Maschine und des Montageplatzes weitergegeben. Damit die Sonderanfertigung möglichst schnell und reibungslos ablaufen kann, ist es sinnvoll, das Unternehmen möglichst vollständig zu vernetzen. So kann die Prüfung der Anfrage nahezu vollautomatisch durchgeführt werden und auch bei der Fertigung selbst besteht kaum Bedarf zum Eingreifen seitens des Menschen. Die Umsetzung des genannten Konzeptes verdeutlicht einen wichtigen Bereich der Industrie 4.0. In Deutschland soll damit die Wettbewerbsfähigkeit der fertigenden Industrie erhalten und weiter ausgebaut werden. Die meisten Schlüsseltechnologien zur Einführung der Industrie 4.0 sind häufig bereits auf dem Markt existent, so spielt beispielsweise die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Die benötigten Produkte bestehen oftmals aus Software, Steuerungen oder Kommunikationseinrichtungen und können mit dem Internet verbunden werden. Für die Industrie bedeutet dies, dass es möglich ist, die Daten aus vernetzten Maschinen zu nutzen und sie in betriebswirtschaftliche und technische Prozesse zu integrieren. Des Weiteren verändern sich bereits seit vielen Jahren die Wertschöpfungsnetzwerke. Für die Maschinenhersteller bedeutet dies beispielsweise, dass sie nicht nur die Maschine selbst verkaufen können, sondern auch die dazugehörigen Prozesse. Ein Beispiel hierfür ist der Druckerhersteller, der neben dem 3D-Drucker auch einen automatischen Lieferservice für verschiedene Kunststoffe oder Metalle anbietet, welche bereits in der Datenbank des Druckers mit den dazu passenden Druckeinstellungen integriert sind. Die Kunden wünschen sich zunehmend personalisierte Produkte. Dieser Wunsch zeigt sich beispielsweise darin, dass KFZ-Hersteller dem Trend nicht nur dadurch folgen, dass die Neuwagen nach Wunsch zusammengestellt werden können, sondern auch zusätzlich noch durch die Möglichkeiten der Kombination gesteigert werden. So können beim Kleinwagen eines Automobilherstellers zusätzlich zur Außenfarbe auch noch die Farbe der Felgen, des Daches, der Spiegel, der Kühlergrillspange und des Interieurs verändert und das Fahrzeug anschließend noch mit verschiedensten Folierungen ausgestattet werden. Durch die neuen Trends bieten sich natürlich auch Chancen für neue Geschäftsmodelle. Dies zwingt die auf dem Markt etablierten Unternehmen, ihr Geschäftsmodell darauf anzupassen. Als Beispiel der neuen Geschäftsmodelle dient der internetfähige Thermostat der Firma Nest, welcher die Daten von Endkunden an eine Cloud weiterleitet. Aufgrund dieser Daten kann das Verhalten des Nutzers ausgewertet und Einsparpotenzial aufgezeigt werden. Die Informationen dienen dazu, die Produkte zu verbessern und kundenspezifische Services, wie Maik Hellmeister 2 Industrie 4.0 - Technologien 1.1 Allgemein eine Energiesparberatung, anzubieten. Klassische Heizungshersteller, die nicht über solche Daten verfügen, sind nicht fähig ein solches Geschäftsmodell anzubieten. Technische Geräte besitzen heute oftmals sogenannte eingebetteten Systeme (embedded systems). Diese ermöglichen eine effektive Zusammenarbeit von Hardware, Software und Mechanik, wodurch komplexe Funktionalitäten realisiert werden können. Beispielsweise besitzen höherwertige Geschirrspülmaschinen ein eingebettetes System, das für die elektronische Regelungstechnik verantwortlich ist. Damit kann der Verschmutzungsgrad des Geschirrs, die Menge der Beladung und weitere Parameter abgeprüft und daraus ein passendes Spülprogramm erstellt, sowie die benötigte Wassermenge angepasst werden. Maik Hellmeister 3 Industrie 4.0 - Technologien 3.1 Herleitung und Bezeichnung 3 Was ist Industrie 4.0 konkret? Im folgenden Abschnitt wird die Herkunft des Begriffes „Industrie 4.0“ erläutert und seine Bedeutung definiert. Im Weiteren wird darauf eingegangen, welche Schlüsseltechnologien von besonderer Bedeutung sind. Herleitung und Bezeichnung Der Begriff Industrie 4.0 ist ein Neologismus, der zur Bezeichnung der 4. Industriellen Revolution dienen soll. Die 1. Industrielle Revolution steht dabei für die Zeit der Wasser- und Dampfkraftnutzung, um die Effizienz der mechanischen Produktion zu steigern. Bei der 2. Industriellen Revolution wurde, die durch die Nutzung der elektrischen Energie ermöglichte arbeitsteilige Band- und Massenproduktion eingeführt. Die 3. Industrielle Revolution steht für den Einsatz der Informationstechnik und Elektronik, um die Automation in der Produktion zu ermöglichen. Die 4. Industrielle Revolution zeichnet sich dadurch aus, dass die Systeme mittels Internet vernetzt sind und miteinander kommunizieren. Die Produkte sollen damit über ihren kompletten Lebenszyklus hinweg auf eine neue Stufe hinsichtlich Organisation und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette gehoben werden. Erreicht wird dies über die Kombination von Vernetzung und Kommunikation via Internet, sowie der Produktions- und Automatisierungstechnik. Das Ziel dieser Revolution ist die Individualisierung der Produkte ebenso wie die deutliche Flexibilisierung und Verbesserung der Wertschöpfung. In der nachfolgenden Grafik ist nochmals zusammenfassend zu sehen, wie sich die Stufen der Industriellen Revolution ausbildeten und damit der Begriff der 4. Industriellen Revolution entstand. Abbildung:3-1: Stufen der Industriellen Revolution1 1 (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2016) Maik Hellmeister 4 Industrie 4.0 - Technologien 3.1 Herleitung und Bezeichnung 4 Definition der Industrie 4.0 Durch folgende Charakteristika kann ein Unternehmen der Industrie 4.0 beschreiben werden: ➢ Produktindividualisierung: Dies bedeutet, dass sich Kundenwünsche, egal wie individuell sie sind, auch sehr kurzfristig berücksichtigen und fertigen lassen. Dazu müssen Lösungswege auch außerhalb der bereits vorbereiteten Konfigurationsmöglichkeiten gefunden werden, insbesondere bei der Planung, der Produktion und dem Design. Weiterhin muss die Rentabilität bei der Herstellung von Produkten auch bei der Losgröße von eins gegeben sein. ➢ Flexibilität und Effizienz der Produktion: Die Durchlaufzeit (lead time) der Kundenanfragen, kann verkürzt und flexibler gestaltet werden. Dies betrifft auch die Produkteinführungszeit (time-to-market), wie beispielsweise durch eine Verkürzung der Entwicklungszeit. Eine Möglichkeit hierfür wäre der Einsatz von digitalem Engineering, 3D-Druck im Prototypenbau oder vorhersagender Analytik (predictive analytics). Geschäftsprozesse können wesentlich dynamischer gestaltet werden, wenn sich sogenannte cyber-physische Produktionssysteme (CPPS) selbstständig zu diesem Zweck vernetzen. Auf Abweichungen, wie eine kurzfristige Steigerung der Liefermenge oder auch Ausfällen bei Zuliefererfirmen, kann somit schnell und flexibel reagiert werden. Wenn die Entwicklung und Produktion durchgängig digital und in Echtzeit transparent sind, können lokale und globale Optimierungen erreicht und eine schnellere und flexiblere Entscheidungsfähigkeit erreicht werden. ➢ Produktivitätssteigerung: Unter diesen Begriff fällt zum Beispiel die Optimierung der Produktion in Bezug auf die Senkung von benötigten Ressourcen, dem Energieverbrauch sowie der Emissionen. Des Weiteren kann eine Prognose und Optimierung der notwendigen Wartungsarbeiten im Service- und Produktionsbereich durchgeführt werden (predictive maintenance). Mit dem Einsatz von durchgängigem digitalem Engineering und Technologien, wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR), besteht die Möglichkeit, Geschäftsvorgänge sehr ausführlich zu simulieren. Maik Hellmeister 5 Industrie 4.0 - Technologien 3.1 Herleitung und Bezeichnung ➢ Steigerung der Einsatzfähigkeit der Mitarbeiter: Durch das geeignete Zusammenspiel von Menschen und technischen Systemen kann eine demografie-orientierte Arbeitsgestaltung stattfinden. In der Produktion kann durch den Einsatz von qualitätssichernden visuellen Systemen, also intelligenten Assistenzsystemen, eine dauerhaft gleichbleibende Produktqualität gewährleistet werden. Eine ständige Bereitstellung von aktuellen Informations- und Trainingsmaterialien bietet weitreichende Job-Enrichment (Arbeitsbereicherungs) und Job-Enlargement (Arbeitsverweiterungs) Möglichkeiten. Der vorherrschende Mangel an Fachkräften wird dabei durch das Angebot neuer Laufbahnmodelle sowie die steigende kulturelle, geschlechtliche und altersmäßige Vielfalt der Beschäftigten eingedämmt. ➢ Integration von Kunden und Geschäftspartnern: Kunden und Geschäftspartner werden zukünftig stärker in die Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse eingebunden. ➢ Erweiterung des Geschäftsmodells: Der Verkauf von sogenannten hybriden Produkten bedeutet die Verbindung der Produktion mit der Bereitstellung von zusätzlichen hochwertigen Dienstleistungen für dieses Produkt. Damit wird das bisherige Leistungsangebot ergänzt und erweitert. Durch die Kombination von intelligenten Dienstleistungen kann somit eine Evolution vom reinen Produktanbieter zum Anbieter von Komplettlösungen erfolgen. Dies bietet eine Reihe neuer Wertschöpfungspotenziale. Eine einheitliche Definition von Industrie 4.0 ist bisher noch nicht eindeutig geschaffen worden. Armin Roth, der Herausgeber des Sammelbandes „Einführung und Umsetzung von Industrie 4.0“, hat jedoch in seinem Werk folgende Definition aufgestellt: „Industrie 4.0 umfasst die Vernetzung aller menschlichen und maschinellen Akteure über die komplette Wertschöpfungskette sowie die Digitalisierung und Echtzeitauswertung aller hierfür relevanten Informationen, mit dem Ziel die Prozesse der Wertschöpfung transparenter und effizienter zu gestalten, um mit intelligenten Produkten und Dienstleistungen den Kundennutzen zu optimieren.“ (Roth, Armin: Industrie 4.0 - Hype oder Revolution. In: Armin Roth (Hg.): Einführung und Umsetzung von Industrie 4.0. Grundlagen, Vorgehensmodell und Use Cases aus der Praxis, S. 3–13.2) 2 (Roth, 2016) Maik Hellmeister 6 Industrie 4.0 - Technologien 3.1 Herleitung und Bezeichnung Dies bedeutet so viel wie, dass Industrie 4.0 eigentlich eher als Überbegriff für verschiedene Schlüsseltechnologien zu verstehen ist. Viele dieser Technologien existieren unabhängig voneinander teilweise schon seit geraumer Zeit. Durch eine Kombination und Weiterentwicklung der bereits bestehenden Schlüsseltechnologien wurde Industrie 4.0 geschaffen. Die tatsächliche konsequente Umsetzung von Industrie 4.0 in Summe der bestehenden Technologien ist jedoch erst nach und nach möglich, da die Evolution der bedeutenden Produkte und Lösungen, die für die Umsetzung des Konzeptes Industrie 4.0 benötigt werden, stark voranschreitet und sich noch in der Entwicklungsphase befindet. Je schneller dieser Prozess vorangetrieben und je ausgereifter die Technologien werden, desto mehr kann auch die Bedeutung von Industrie 4.0 für die Zukunft erfasst und realisiert werden. Maik Hellmeister 7 Industrie 4.0 - Technologien 3.1 Herleitung und Bezeichnung 5 Schlüsseltechnologien von Industrie 4.0 Einige der wichtigsten Technologien wurden in dieser Arbeit bereits angesprochen. Zum besseren Verständnis werden die sogenannten „Enabler-Technologien“ von Industrie 4.0 im Folgenden zusammenfassend beschrieben. Das Konzept der Industrie 4.0 basiert auf der Idee einer „intelligenten Fabrik“. Dies bedeutet, dass der stetig wachsende Anteil von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für ein Unternehmen kontrollier- und händelbar bleiben muss. In der folgenden Abbildung werden die Komponenten der Industrie 4.0 zusammenfassend dargestellt. Durch diese Grafik soll ein grundlegendes Verständnis der Ideen und Ansätze geschaffen werden. Abbildung 5-1: Komponenten der Industrie 4.03 3 (Kaufmann, 2015) Maik Hellmeister 8 Industrie 4.0 - Technologien 5.1 Stufe 1: Cyber-physisches System (CPS) Stufe 1: Cyber-physisches System (CPS) Ein cyber-physisches System ist eine Kombination aus Hardware- und Softwaresystemen. Es ist ein vielschichtiger und intelligenter Zusammenschluss, bei dem jedes physische Objekt eine eigene, zugewiesene Identität hat. Ein CPS besteht aus drei Unterkomponenten: „Ubiquitous Computing“, „Internet der Dinge und Dienste“ und „Cloud Computing“. 5.1.1 Ubiquitous Computing (ubiquitous = allgegenwärtig/universell) Die Technologien im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie der Mikroelektronik verbessern sich kontinuierlich, dadurch steigt auch die Leistungsfähigkeit der Rechner immerzu. Des Weiteren wird auch diese Technologie immer günstiger, was dazu führt, dass selbst Alltagsgegenstände mit hocheffizienter Mikroelektronik ausgestattet werden können. Dies nennt sich „Embedded Computing“. Produkte können mit kleinen und intelligenten Chips oder Rechnern ausgerüstet werden und bilden dann in Kombination mit entsprechender Software sogenannte „Embedded Devices“. Durch das Verbinden dieser Alltagsgegenstände mit dem Internet, ist der Schritt zum „Ubiquitous Computing“ geschehen. Ziel dieser Gegenstände ist, dass sie allgegenwärtig den Menschen möglichst unbemerkt und diskret bei alltäglichen Aufgaben unterstützen und sich stets durch Sammeln von Informationen weiterentwickeln können. Dazu müssen diese Gegenstände, auch solche die normalerweise nicht als typisch elektronische Geräte betrachtet werden, mit entsprechenden kommunikationsfähigen Sensoren und der dafür nötigen Rechenleistung bestückt werden. 5.1.2 Das Internet der Dinge und Dienste (IoTS) Die Abkürzung IoTS bezieht sich dabei auf die bereits geläufige Bezeichnung „Internet of Things“ mit dem Zusatz „and Services“. Das IoTS basiert auf der vollständigen Vernetzung der Alltagsobjekte. Der Zusatz „Dienste“ bezieht sich auf sämtliche Dienstleistungen, die bereits durch Services, wie beispielsweise Smart Home oder Smart Cars erbracht werden können. Das Ziel ist es, dass alle möglichen physischen Objekte, die mit einer IP-Adresse ausgestattet werden können, Informationen sammeln, weitergeben und bereitgestellte Dienste abrufen können. Dazu sollen sie ständig mit weiteren Gegenständen oder IT-Systemen, egal welcher räumlichen Differenz, kommunizieren. Dabei wird das uns bekannte, allgegenwärtige Internet auf die sogenannten „Smart Products“ ausgeweitet. Diese erstellen ständig neues Datenmaterial, welches im Anschluss gesammelt und verarbeitet werden muss, um darauf basierende Dienste oder Verbesserungen anbieten zu können. Mit der Einführung von Industrie 4.0 sollen jedoch nicht nur einzelne Gegenstände, sondern auch ganze Produktionsanlagen über das IoTS Maik Hellmeister 9 Industrie 4.0 - Technologien 5.1 Stufe 1: Cyber-physisches System (CPS) miteinander kommunizieren können. Dies hat zur Auswirkung, dass aufgrund der erhobenen Daten selbstständig Maßnahmen getroffen und umgesetzt werden können. Zur Umsetzung von IoTS sind verschiedenste Technologien notwendig, die nachfolgend kurz beschrieben werden sollen: Embedded Devices werden benötigt, damit die intelligenten Objekte in eigener Verantwortung Informationen interpretieren und daraus Schlüsse ziehen können. Deshalb werden Gegenstände mit Mikrocontrollern, Prozessoren und Speicherbausteinen ausgestattet. Damit diese Objekte auch aus größeren Entfernungen gesteuert oder Informationen abgerufen werden können, ist eine eindeutige Adressierbarkeit notwendig. Diese intelligenten Gegenstände müssen über eine Möglichkeit der Kommunikation verfügen, um gesammelte Daten auszutauschen und Dienste nutzen zu können. Unabdingbare Schlüsseltechnologien sind hierbei insbesondere die drahtlosen Kommunikationsstandards, wie beispielsweise das Wireless Fidelity (Wi-Fi) oder das Wireless Personal Area Network (WPAN). Um den Datentransfer nicht nur zwischen den Geräten, sondern auch zwischen dem Menschen und dem Gegenstand zu ermöglichen, müssen Benutzerschnittstellen geschaffen werden. Hier könnte besonders die Weiterentwicklung von Technologien, wie den sogenannten „tangible user interfaces“, also eine Mensch-Maschine-Interaktion, über physische Objekte von großer Bedeutung sein. Aber auch bekanntere Technologien, wie „Virtual Reality“, also der Darstellung und Wahrnehmung der physikalischen Eigenschaften von einer computergenerierten Umgebung in Echtzeit oder der „Augmented Reality“, einer computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung, werden eine große Bedeutung für die Industrie 4.0 zugesprochen. In einer intelligenten Fabrik ist es erforderlich, dass alle Informationen über das Produkt und seine Produktionsschritte maschinenlesbar abgespeichert werden. Diese von dem Produkt abhängige Identifikation funktioniert beispielweise über die sogenannte „Radio Frequency Identification“ (RFID) oder die „Near Field Communication“ (NFC), bei denen die Daten auf einem Chip abgelegt werden. Ein dafür geeignetes Lesegerät kann diese kontaktlos auswerten und weitere Informationen über das Internet oder das Intranet beziehen und damit die Steuerung der Produktion mit relevanten Daten versorgen. Maik Hellmeister 10 Industrie 4.0 - Technologien 5.1 Stufe 1: Cyber-physisches System (CPS) Über die Sensorik können Produktionsanlagen für sie wichtige Umgebungsdaten, wie beispielsweise zur Korrosion oder dem Verschleiß, sammeln und auswerten. Über die Aktorik besteht die Möglichkeit, aus der Distanz auf den Produktionsprozess einzuwirken. 5.1.3 Cloud-Computing Damit die genannten Produktionsprozesse auf solch einem hoch technisierten Niveau stattfinden können, muss auch die entsprechende IT-Infrastruktur gegeben sein. Weiterhin sollen die Endprodukte mit den Erzeugerunternehmen kommunizieren und ihm Informationen bereitstellen können. Um diese großen Massen an Datenaufkommen analysieren, verwalten und schließlich auch die Informationen produktiv nutzen zu können, wird eine enorme Rechenleistung benötigt, die zusätzlich noch über das Internet von jedem Ort der Welt aus verfügbar sein muss. Hier ist der Einsatz von sogenannten Cloud-Computing Technologien gefordert. Diese ermöglichen eine Auslagerung der Rechenleistung zur Steuerung, Wartung und Kontrolle der cyber-physischen Systeme (CPS). Die Verbindung von Sensoren mit Aktoren über Cloud-Computing ermöglicht beispielsweise das Sensor-Cloud-Projekt der RWTH Aachen. Im Folgenden ist die Funktionsweise dieser Technologie schematisch dargestellt: Abbildung 5-2: Sensor-Cloud4 4 (Opel Deutschland, 2016) Maik Hellmeister 11 Industrie 4.0 - Technologien 5.2 Stufe 2: CPPS Um diese Grafik zu verdeutlichen wird nun ein Beispiel aus dem Haushalt verwendet. Werden der Stromzähler und die Waschmaschine via Internet an die Sensor-Cloud angebunden, bietet das eine Reihe an Vorteilen: Im Falle eines Anbieterwechsels könnten die Anbieter den aktuellen Zählerstand direkt aus der Cloud ablesen anstatt dies vor Ort tun zu müssen. Außerdem können durch das Anwenden von Analysetools die Daten aus der Cloud interpretiert werden und beim Einsparen des Verbrauches helfen. So könnte beispielsweise die vernetzte Waschmaschine genau dann starten, wenn der Strompreis gerade niedrig oder ein Überschuss an elektrischer Energie im Stromnetz vorhanden ist. Stufe 2: CPPS Werden cyber-physische Systeme (CPS) miteinander verbunden, lässt sich dadurch eine erweiterte Produktionssteuerung realisieren. Die Besonderheit hierbei ist es, dies auf mehrere Stellen verteilt und an die jeweilige Situation angepasst unternehmensübergreifend zu veranlassen. Hierfür werden jedoch geeignete Schnittstellen zwischen dem Menschen und dem System sowie den Anlagen und Komponenten selbst benötigt, damit auch der volle Funktionsumfang genutzt werden kann. „M2M-Kommunikation“ steht für „Machine-to-Machine-Kommunikation“, also einem automatischen Austausch von Daten zwischen Maschinen oder auch zwischen einer Maschine und einem IT-System. Hierbei gilt es eine einheitliche Technologie zu entwickeln und einen ungehinderten Datenaustausch möglich zu machen, um eine automatisierte Fertigungssteuerung einzuführen. Der Mensch muss auch über die Möglichkeit verfügen, die Informationen auslesen und interpretieren zu können, um die Produktionsanlagen überwachen und steuern zu können. Dafür ist eine geeignete Technologie notwendig, die die sogenannte Mensch-MaschineInteraktion (MMI) ermöglicht. Dies kann beispielsweise durch einen Touchscreen oder einer Datenbrille realisiert werden, welche zur Darstellung von „Virtual Reality“ oder „Augmented Reality“ dient. Das Ziel ist es, dem Menschen als letzte Entscheidungsinstanz die Möglichkeit zu geben, bei der Produktionsplanung und –steuerung einzuwirken. Maik Hellmeister 12 Industrie 4.0 - Technologien 5.2 Stufe 2: CPPS Voraussetzung für den Einsatz eines cyber-physischen Produktionssystems (CPPS) ist es, dass ein bereits bestehendes cyber-physisches System (CPS) genutzt werden kann. Heutzutage ist in den traditionellen Fabriken die Organisation in den meisten Fällen horizontal stark aufgeteilt und die Hierarchie vertikal angelegt. Soll es zu einer Kommunikation kommen, so müssen zurzeit umständliche Wege in vertikaler Richtung zu höherer Ebene, dort in horizontaler Richtung und anschließend wieder in vertikaler Richtung zur niedrigeren Ebene gegangen werden. Dies bedeutet einen höheren zeitlichen Aufwand, welcher jedoch verringert werden kann, wenn die einzelnen Teileinheiten einer Organisation in verschiedene Fraktale aufgeteilt werden können. Diese sind sowohl in ihrer Markt-, als auch in ihrer Produktorientierung eigenständig und selbst organisiert. Bei einem cyber-physischen Produktionssystem (CPPS) ist dies so jedoch nicht erwünscht. Die cyber-physischen Systeme (CPS) besitzen zwar die Technologie, über Sensoren die Daten zu erfassen und mittels Aktoren direkt auf den Produktionsprozess einzuwirken, jedoch sollen diese Daten zusätzlich über das Internet der Dinge (IoT) weitergegeben werden und durch eine Vernetzung zu einer informationstechnischen Kopplung mit anderen cyber-physischen Systemen (CPS) führen. Die Nachfolgende Grafik stellt dar, wie ein cyber-physisches System in der Industrie 4.0 aussehen kann: Abbildung 5-3: Cyper-physisches System5 5 (Miele & Cie. KG, 2016) Maik Hellmeister 13 Industrie 4.0 - Technologien 5.2 Stufe 2: CPPS 5.2.1 Ebene 1: Physische Objekte Dies ist die Ebene der intelligenten physischen Objekte in einem Unternehmen. Bei der Industrie 4.0 können dies zum Beispiel 3D-Drucker, Fertigungsroboter oder weitere intelligente Produkte sein, die mit Sensorik bestückt sind. Sie leiten ihre erhobenen Daten direkt an die nächste Ebene weiter. 5.2.2 Ebene 2: Datenspeicher Im Datenspeicher, welcher sich im Falle der Industrie 4.0 im Regelfall auf eine Cloud spezifizieren lässt, werden die Daten aus dem System gespeichert. Weiterhin werden hier auch Dokumente in elektronischer Form, zum Beispiel Betriebsanleitungen und Wartungspläne, sowie 3D Modelle von Produkten oder Maschinen abgelegt. Der Datenspeicher gibt diese Daten an die Ebene 3 weiter und leitet Steuerungsdaten an die physischen Objekte. 5.2.3 Ebene 3: Dienstsystem In dieser Ebene findet die eigentliche Verarbeitung der erhobenen Daten statt. Dafür sorgen sogenannte Big Data- und Analytics-Dienste. Da bei einer Produktion im Sinne von Industrie 4.0 Datenmengen in bisher noch nie dagewesenem Ausmaß anfallen, welche alle interpretiert und bewertet werden müssen, kommen diese Dienste zum Einsatz. Deren Aufgabe ist es, nicht nur eine vertikale Integration der Daten sicherzustellen, sondern auch die für das cyberphysische Produktionssystem (CPPS) notwendige horizontale Verknüpfung. Dabei findet diese Datenerhebung, Interpretation und Auswertung sowie die anschließende Verbindung nicht nur während des Produktionsprozesses, sondern während des gesamten Wertschöpfungsprozesses statt. Dies bildet die Grundlage für ein komplettes Product Lifecycle Management (PLM) von der Logistik, der Entwicklung und Produktion, dem Betrieb über die Demontage bis hin zum Recycling. Die Ergebnisse der Datenauswertung dienen im Anschluss der Steuerung und Regelung einer Maschine oder ganzen Anlagen sowie zur Verbesserung des Verfahrens. Hierzu werden diese Daten über die zweite Ebene, den Datenspeicher, an die erste Ebene, die physischen Objekte, zurückgegeben. Cyber-physische Systeme (CPS) kommen in der Industrie 4.0 nicht nur als in Produktionsanlagen eingebettete Systeme, sondern auch als komplett losgelöste physische Objekte, wie beispielsweise Produkte oder Fertigungsmittel vor. Sobald alle diese physischen Objekte über das Internet der Dinge (IoT) miteinander vernetzt sind und kommunizieren, spricht man von cyber-physischen Produktionssystemen (CPPS). Maik Hellmeister 14 Industrie 4.0 - Technologien 5.3 Stufe 3: Industrie 4.0 Stufe 3: Industrie 4.0 In dieser Stufe wird deutlich, dass ein Unternehmen keine Industrie 4.0 einführen kann, wenn sie zwar die Technologien besitzt, ein cyber-physisches Produktionssystem (CPPS) zu verwenden, jedoch aber nicht die Denkweisen auf der Managementebene besitzt. Hierzu gehören auch die entsprechenden Strategien, Visionen und Geschäftsmodelle. Additive Fertigungsverfahren als weitere Schlüsseltechnologie Die neuen 3D-Druckverfahren erhalten beim Umschwung zur Industrie 4.0 eine noch stärkere Bedeutung. Einzelne Komponenten werden beim 3D-Druck aus verschiedensten Grundwerkstoffen, wie Kunststoff, Metall oder Verbundwerkstoffen in Schichten aufgebaut. So lassen sich Teile in unterschiedlichen Formen herstellen, ohne dass zuvor umständliche Gussformen oder ähnliches gefertigt werden müssen. Dies bedeutet im Endeffekt für den Endkunden, dass sein Produkt sehr individuell hergestellt und auf Sonderwünsche einfacher eingegangen werden kann. Weiterhin können so Werkstückformen relativ preisgünstig realisiert werden, die bei anderen Fertigungsverfahren nur unter erhöhtem Aufwand und Materialverbrauch herstellbar wären. Maik Hellmeister 15 Industrie 4.0 - Technologien 6.1 Entwicklung 6 Industrie 4.0 entlang der Wertschöpfungskette Entwicklung Von Bedeutung für die Entwicklung sind vor allem die Daten aus der Produktions- und Nutzungsphase der Produkte. Diese erhobenen Daten fließen direkt in die Konstruktion mit ein. Dazu ermöglichen es moderne Simulationsprogramme, bestimmte Eigenschaften eines fertigen Produktes schon während der Konzeption zu testen. Durch additive Fertigungsverfahren werden Aufwand und Zeit zum Bau eines Prototyps erheblich verringert, was wiederum die komplette Entwicklungszeit verkürzt. Des Weiteren können die erfassten Daten eines Produktes von Industrie 4.0 zur Auslegung mit Blickpunkt auf Produktionsprozess, Wartung und Recycling vorzeitig genutzt werden. Fertigung Die Lernfähigkeit von Maschinen und Systemen in der Fertigung steigt. Durch die Kommunikationsfähigkeit von Maschinen mit Objekten und von Maschinen untereinander wird eine autonome und auftragsspezifische Fertigung von Produkten ermöglicht. Des Weiteren kann eine Bearbeitung von Folgeaufträgen, ebenso wie eine notwendige Wartung automatisch veranlasst werden. Treten Probleme auf, so kann das cyber-physische-Produktionssystem (CPPS) eigenständig eine Lösung finden und die Produktion alternativ zu Ende bringen, ohne dass eine menschliche Intervention benötigt wird. Die Nutzung von Werkstoffen und Betriebsmitteln wird damit erheblich effizienter und weniger fehlerbelastet. Bei der Verwendung von CPPS in Kombination mit dem 3D-Druck kann auch eine Einzelfertigung, ohne Nachteile bei den Kosten realisiert werden. Logistik In Bezug auf die Logistik werden Materialversorgung und Produktionsmittel miteinander vernetzt. Dadurch findet eine automatisierte Kommunikation zwischen dem Zulieferer und dem Kunden statt, was die Planung und das Zeitmanagement verbessert. Innerbetrieblich kann eine Verknüpfung von Lager mit selbstständig fahrenden Lagerfahrzeugen ermöglicht werden, was eine optimale Materialversorgung der Betriebsmittel garantiert. Maik Hellmeister 16 Industrie 4.0 - Technologien 6.4 Nutzungsphase Nutzungsphase Bei der Nutzung von Produkten ergibt sich ein fließender Übergang zwischen dem Hersteller und den Dienstleistern. Mit der Einführung von sogenannten Smart-Services findet eine kundenspezifische Dienstleistungen Verknüpfung anstelle von von Produkt mit Produktverkauf digitalen, mit wie auch anschließenden physischen After-Sales- Dienstleistungen statt. Dies führt dazu, dass zu dem Produkt beispielsweise eine verbrauchsund verschleißoptimierte Wartung angeboten werden kann. Ebenso können gewisse Arten von Ausfällen vorausprognostiziert und ihnen gegengesteuert werden. Maik Hellmeister 17 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle 7 Chancen der Industrie 4.0 In diesem Kapitel wird ein Überblick über die Möglichkeiten gegeben, neue Geschäftsmodelle anzuwenden oder bestehende Geschäftsmodelle durch Industrie 4.0 zu verbessern. Neue Geschäftsmodelle Die Nachfolgende Grafik soll dem Leser einen Überblick über die verschiedenen Arten von Geschäftsmodellen in der Industrie 4.0 geben. Abbildung 7-1: Überblick über die Geschäftsmodelle6 6 (Roth, 2016) Maik Hellmeister 18 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle Auf die neuen, noch zu definierenden Geschäftsmodelle wird im Folgenden nicht weiter eingegangen, da sie erst noch endgültig entwickelt beziehungsweise kombiniert werden müssen. Die Geschäftsmodelle werden nach den vier Dimensionen eines Geschäftsmodells untersucht: Abbildung 7-2: Vier Dimensionen eines Geschäftsmodells7 7.1.1 Intelligente Produkte Der Begriff „Intelligente Produkte“ ist eine andere Bezeichnung für die bereits beschriebenen cyberphysischen Systeme (CPS). Ein Beispiel hierfür sind Maschinen, die in der Lage sind mithilfe von Sensoren Fehler zu prognostizieren und automatisch, eigenständig ein Ersatzteil zu bestellen. Dafür benötigen die Steuerungen oder Embedded Devices (ED) jedoch eine gewisse Software-Intelligenz (SI), damit sie die Daten der Sensorik verarbeiten können. Die Komplexität dieser benötigten SI hängt dabei stark von den Produkten und ihren technischen Anforderungen ab. So müssen Daten, beispielsweise von einem Schiff auf hoher See zwischengespeichert werden, bis das Schiff wieder Empfang hat und die Daten senden kann. 7 (Siepmann & Graef, 2016) Maik Hellmeister 19 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle Auswirkungen auf das Geschäftsmodell (nach Abbildung 7-2: Vier Dimensionen eines Geschäftsmodells): Die Kunden: Da die Open Source-Entwicklungen in der Regel günstiger sind, als herkömmliche Produkte und Lösungen, kann dies einen zusätzlichen Kundenkreis ansprechen. Das Nutzenversprechen: Durch teilweise kostenlose Komponenten von Open Source-Produkten, wie zum Beispiel der Software, sind diese meistens kostengünstiger. Die Community ist für die Verbesserung des Produktes zuständig, weshalb Entwicklungszyklen von Unternehmen eine untergeordnete Rolle spielen. Weiterhin ist das Produkt zum größten Teil herstellerneutral. Die Wertschöpfungskette: Insbesondere bei der Entwicklung ergeben sich Änderungen am Wertschöpfungsprozess. Durch die gemeinsame Arbeit der Community können die Entwicklungszeiten im Vergleich zu den konventionellen Prozessen im Unternehmen deutlich verringert werden. Die Ertragsmechanik: Die Produkte auf Open Source-Basis sind kostenlos, daher können sich hier keine Umsätze ergeben. Die Umsätze entstehen durch die Weiterentwicklung von Versionen oder Dienstleistungen, die auf den Produkten und deren Daten basieren. Fazit: Für die Industrie 4.0 ist das Konzept Open Source durchaus von Bedeutung, jedoch kommt es dabei stark auf das Zusammenspiel zwischen dem Produkt und den daraus resultierenden Dienstleistungen an. Maik Hellmeister 20 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle 7.1.2 Personalisiertes Produkt Heute werden die Produkte immer individueller auf den Kunden zugeschnitten und eine Individualisierung der Produkte bezüglich des Kunden wird immer beliebter. Diese Entwicklung lässt sich beispielweise an der steigenden Modell- und Variantenvielfalt der Autobauer erkennen. Die Serienproduktion von individuell personalisierten Produkten stellt daher eine der Kernideen der Industrie 4.0 dar. Dafür ist es unerlässlich, den Produktionsprozess flexibel zu gestalten und die nötige Infrastruktur der Produktionsmittel einzurichten, so dass eine individuelle Konfiguration automatisch gefertigt werden kann. Hierfür muss der komplette Prozess von der Produktionsplanung bis hin zur Maschinensteuerung angepasst werden. Diese fortgeschrittene Individualität soll dem Wirtschaftsstandort Deutschland zu signifikanten Wettbewerbsvorteilen verhelfen. So ein Angebot an personalisierten Produkten macht vor allem in solchen Wirtschaftszweigen Sinn, in denen sehr spezielle Lösungen gefunden werden müssen. Eine Serienproduktion abzuwickeln, wäre dabei nicht sinnvoll, da bei Kleinstserien nicht alle Konfigurationsmöglichkeiten im Voraus geplant werden können. Daher sollte eine Automatisierung stattfinden, die den Prozess von der Auftragsannahme über die EngineeringSimulation, bis hin zur Herstellung komplett eigenständig übernimmt. Es wäre nicht profitabel, für jeden Auftrag einen neuen Engineering-Prozess auszulösen. Der Prozess für solch ein personalisiertes Produkt könnte dann beispielsweise wie folgt aussehen: Abbildung 7-3: Prozess für ein personalisiertes Produkt8 Um dieses Konzept erfolgreich umsetzen zu können, ist es wichtig, dass die manuellen Schritte reduziert und alle Prozesse integriert werden. Die Ausführung des Produktes wird an einem Konfigurator entwickelt. Anschließend wird die gewählte Ausführung an eine Entwicklungssimulation 8 übergeben, welche prüfen muss, ob sie konstruktiv den (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2015) Maik Hellmeister 21 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle Anforderungen entspricht und wie das fertige Produkt aussehen würde. Dazu ist es noch wichtig, dass nach der Konfiguration alle erforderlichen Daten für die Entwicklung vorhanden sind, mit denen die Simulationsprogramme arbeiten müssen. Nach der Entwicklungssimulation erfolgt die Produktionssimulation, bei der das Produkt auf Herstellbarkeit geprüft wird. Dabei ist insbesondere eine hohe Stammdatenintegration notwendig. Bei der Preissimulation wird anhand der Entwicklungs- und Produktionsdaten der Preis für das fertige Produkt festgelegt. In diesem Schritt entscheidet sich dann, ob es wirtschaftlich ist, dieses Produkt zu produzieren. Anschließend erfolgen die Abwicklung von Vertrag beziehungsweise Auftrag, Produktionsplanung, Produktion und schließlich die Auslieferung. Auswirkungen auf das Geschäftsmodell (nach Abbildung 7-2: Vier Dimensionen eines Geschäftsmodells): Die Kunden: Die individuellen Kundenwünsche völlig neuer Kundenbereiche können bedient werden. Das Nutzenversprechen: Höhere Kundenbindung durch die Erfüllung individueller Kundenanforderungen. Die Wertschöpfungskette: Um das Produkt in einen Serienprozess einzubinden, um dabei konkurrenzfähige Preise zu erzielen, muss die gesamte Prozesskette stark automatisiert werden. Die Ertragsmechanik: Personalisierte Produkte erzeugen auch höhere Preise. Fazit: Das personalisierte Produkt kann sich für einige Unternehmen zu einem neuen, wichtigen Geschäftsmodell entwickeln. Maik Hellmeister 22 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle 7.1.3 Die Losgröße eins im Aftermarket Im Aftermarket hat die sogenannte „Losgröße eins“ einen wichtigen Verwendungszweck. Firmen verdienen eher weniger an ihren klassischen seriellen Produkten, da hier ein hoher Preiskampf herrscht und die Gewinnspannen niedrig sind. Allerdings sind die erzielbaren Margen bei Ersatzteilen und Dienstleistungen deutlich höher. Wenn ein Produkt beim Kunden ungeplant stillsteht, drohen zum Teil erhebliche Umsatzeinbußen. Aus diesem Grund müssen Ersatzteile schnell verfügbar sein. Da der derzeitige Trend jedoch zu einer steigenden Variantenvielfalt geht, verlangt dies auch eine große Auswahl an Ersatzteilen. Aus diesem Grund setzen viele Hersteller auf einen hohen Lagerbestand, was jedoch auch eine hohe Kapitalbindung mit sich bringt. Insbesondere bei älteren Produkten ergeben sich daraus zum Teil sehr hohe Kosten, da Produktionsmittel und Daten vorhanden sein müssen. Die Industrie 4.0 kann dabei helfen, die vorhandenen Konzepte für das Ersatzteilgeschäft zu verbessern. Werden die Maschinen und Anlagen überwacht, so dass Ausfälle prognostiziert werden können, ermöglicht dies eine Senkung der Lagerbestände. Eine weitere Optimierungsmöglichkeit besteht durch die Verwendung von 3D-Druck-Technologien. Diese werden bereits jetzt zur schnellen Fertigung von komplexen Teilen verwendet und die Anwendungsbereiche werden stetig erweitert. Hierbei sind verschiedenste Konzepte denkbar: So wäre es beispielsweise möglich, dass ein Händler mit einem 3D-Drucker individuell nach Bedarf die Ersatzteile des Herstellers fertigt. Dies gibt ihm die Möglichkeit, seinen Lagerbestand erheblich zu reduzieren und die Lieferzeiten zu verkürzen. Eine weitere Variante wäre, dass sich der Endkunde die Teile durch den Erwerb der entsprechenden Lizenz selbst ausdrucken kann, was die Ausfallzeiten deutlich verringern würde. Auswirkungen auf das Geschäftsmodell (nach Abbildung 7-2: Vier Dimensionen eines Geschäftsmodells): Die Kunden: Verbesserter Ersatzteil-Service, der durch eine individuelle Ersatzteileversorgung neue Kunden anspricht. Das Nutzenversprechen: Die Ausfallzeit wird drastisch verkürzt, wenn der Kunde sich die Ersatzteile beispielsweise selbst drucken kann, anstatt auf eine Lieferung oder einen Techniker warten zu müssen. Maik Hellmeister 23 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle Die Wertschöpfungskette: Der komplette Prozess von der Beschaffung bis zum Einbau würde sich durch die 3D-DruckTechnologie verändern. Die Ertragsmechanik: Eine Verringerung der Ausfallzeiten Umsatzeinbußen aufgrund Maschinenüberwachung oder der und der 3D-Druck- Technologie ermöglicht die Rechtfertigung von höheren Preisen für schnell verfügbare Ersatzteile. Fazit: Für den Ersatzteilmarkt lassen sich der 3D-Druck und die Maschinenüberwachung sehr gut einsetzen. Maik Hellmeister 24 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle 7.1.4 Verfügbarkeit on Demand Wenn ein Kunde ein Produkt kauft, geht es ihm selten primär darum, das Produkt selbst zu besitzen. Meistens ist er nur auf die Ihm erbrachte Leistung dieses Produkts angewiesen. So kauft beispielsweise ein Landwirt einen Mähdrescher, damit er während der Ernte möglichst viel Ertrag ernten kann. Dazu möchte er den Mähdrescher möglichst effizient und bestenfalls ohne Ausfallzeiten einsetzen können. Dazu benötigt er den Mähdrescher außerhalb der Erntezeit überhaupt nicht. Demzufolge wäre es also für den Landwirt sinnvoll, nicht das Produkt, sondern die Leistung des Erntens zu kaufen. Bietet nun ein Hersteller diese Dienstleistung an, so geht das Risiko von Ernteausfällen auf ihn über. Das Produkt verbleibt in Besitz des Herstellers und wird auch von ihm selbst betrieben und gewartet. Daher steht er auch in der Verantwortung, wenn die Maschine nicht betriebsbereit ist und büßt Umsatz ein. Dadurch ist der Hersteller sehr daran interessiert, dass das Produkt eine hohe Verfügbarkeit aufweist, welche durch den Service- und Instandhaltungsprozess bestimmt wird. Eine Verbesserung dieses Prozesses kann hier durch den Einsatz von M2M-Kommunikation und der damit verbundenen Datenanbindung und Überwachung des Zustandes der Maschine realisiert werden. Je größer die während der Arbeit gesammelte Datenmenge ist, desto genauer kann vorausgesagt werden, wann welcher Fehler auftritt. Daraufhin kann automatisch eine Empfehlung für die Handlung und Reparatur erstellt werden. Der Service- und Instandhaltungsprozess unterliegt dabei einer größtmöglichen Automatisierung woraus dynamisch ermittelt werden kann, welche Reparaturschritte unternommen werden müssen und welche Ersatzteile der Service-Techniker benötigt. Mithilfe dieser Handlungsempfehlung kann ebenfalls automatisiert ein daraus folgender Serviceauftrag erstellt werden. Dieser erstellte Serviceauftrag könnte beispielsweise gespeicherte Fehler, Auffälligkeiten der Sensorik, eine Ersatzteilliste und einen Reparaturleitfaden beinhalten. Damit soll erreicht werden, dass die Stillstandszeiten bei Ausfällen verringert werden. Im nachfolgenden Bild ist dieser Prozess schematisch aufgezeichnet: Abbildung 7-4: Integrierter Service- und Instandhaltungsprozess9 9 (QSC AG, 2018) Maik Hellmeister 25 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle Auswirkungen auf das Geschäftsmodell (nach Abbildung 7-2: Vier Dimensionen eines Geschäftsmodells): Die Kunden: Es werden insbesondere solche Kunden angesprochen, die kein großes Risiko eingehen und keine hohe Kapitalbindung wollen, beziehungsweise eingehen können. Dadurch wird die Übertragung des Betriebsrisikos vom Kunden auf den Hersteller ermöglicht. Das Nutzenversprechen: Der Kunde erhält eine garantierte Verfügbarkeit und Leistungen nur zu dem Zeitpunkt, an dem er sie benötigt. Die Wertschöpfungskette: Der Produkthersteller übernimmt nicht nur die Fertigung des Endproduktes, sondern auch seinen Betrieb und die Instandhaltung, weshalb die Wertschöpfungskette erweitert wird. Die Ertragsmechanik: Es entstehen neue Umsatzströme, da nur die tatsächlich erbrachte Leistung abgerechnet wird. Andererseits trägt der Hersteller nun ein höheres Risiko, einen höheren Aufwand und ebenfalls höhere Kosten. Er muss nun auch einen eventuell eintreffenden Ausfall einplanen und eine entsprechende Infrastruktur aufbauen, die den vernetzten Betrieb sicherstellt. Fazit: Das genannte Geschäftsmodell würde durch den Einsatz von Industrie 4.0-Technologie deutlich gefördert werden. Maik Hellmeister 26 Industrie 4.0 - Technologien 7.1 Neue Geschäftsmodelle 7.1.5 Das Offene Geschäftsmodell: Marktplatz Das Offene Geschäftsmodell bedeutet, dass auch Marktteilnehmer mit einbezogen werden, die nicht zum eigenen Unternehmen gehören. Dazu ein Beispiel aus der Logistik: Hier sind dann nicht nur der Zulieferer und der Hersteller miteinander verbunden, sondern auch das Logistikunternehmen wird in die Echtanalyse mit einbezogen. Dadurch kann flexibel reagiert werden, wenn beispielsweise durch einen Stau oder durch Unfälle unvorhergesehene Zeitverschiebungen auftreten. Um diese Prozesse in Echtzeit zu erfassen, ist jedoch die Erschaffung einer komplett neuen IT-Infrastruktur im großen Rahmen notwendig. Es müssen dabei systemübergreifende Analysen stattfinden, die wiederum bei verschiedenen Marktteilnehmern und deren betriebswirtschaftlichen Systemen Reaktionen auslösen. Gewöhnliche Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP-Systeme) können dies jedoch nicht leisten. Aus diesem Grund ist die Einführung von Cloud-Computing für das Geschäftsmodell unerlässlich. In einigen Bereichen kann das Geschäftsmodell erst durch die Cloud-Funktionalitäten ermöglicht werden, da zum Beispiel die Sammlung von einer möglichst großen Menge an Maschinendaten und die daraus resultierende Prognose von Ausfällen nur durch die Cloud ermöglicht werden kann. Auf der anderen Seite gibt es auch Vorgänge, die nur mit einem IT-System direkt im Unternehmen realisiert werden können, zum Beispiel eine Sicherheitsabriegelung in der Fertigung. Daher wird die Nutzung von hybriden IT-Strukturen in den nächsten Jahren prognostiziert. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen ist es finanziell schwierig, eine eigene Cloud und die damit verbundene IT-Infrastruktur aufzubauen. Deshalb würde es für diese Betriebe Sinn machen, diese Dienste bei einem spezialisierten IT-Unternehmen zu kaufen oder sich den Aufwand mit anderen mittelständischen Unternehmen zu teilen. Die Entwicklung von solchen IoT-Plattformen unterliegt einem stetigen Fortschritt, jedoch wäre es auch denkbar, dass sich die Anzahl der verfügbaren Plattformen wieder reduziert, wenn eine technische Standardisierung auf wenige Plattformen stattfinden kann. Wichtig wäre dabei vor allem, dass für Applikationen und Analysen alle beteiligten Marktteilnehmer eingebunden werden können, damit eine einheitliche Datenbasis vorhanden wäre. Auswirkungen auf das Geschäftsmodell (nach Abbildung 7-2: Vier Dimensionen eines Geschäftsmodells): Die Kunden: Es werden Unterschiedliche Teilnehmer der Wertschöpfungskette aus den verschiedensten Bereichen, wie Entwicklung, Produktion, Logistik und Service, angesprochen. Maik Hellmeister 27 Industrie 4.0 - Technologien Das Nutzenversprechen: 7.1 Neue Geschäftsmodelle Der Marktplatz ermöglicht die Zusammenarbeit in Echtzeit unter den Marktteilnehmern. Die Wertschöpfungskette: Denkbar wäre eine Einbindung aller Teilnehmer der Wertschöpfungskette. Die Ertragsmechanik: Erträge entstehen, wenn die einzelnen Marktteilnehmer auf die Grundfunktionalitäten der IoT-Plattform zurückgreifen und die Daten für ihre eigenen Services nutzen. Fazit: Neue geschäftliche Prozesse und Anwendungen können auf Basis des Marktplatzmodells angeboten werden. Maik Hellmeister 28 Industrie 4.0 - Technologien Geschäftsmodellen 7.2 Verbesserung von bestehenden Verbesserung von bestehenden Geschäftsmodellen 7.2.1 Die Verkürzung der Lieferzeit Um als Unternehmen positiv gegenüber dem Wettbewerb aufzufallen, dienen die Lieferzeiten als gutes Kriterium. Durch eine kürzere Zeit vom Eingang der Bestellung bis zur Auslieferung des fertigen Produktes und weiterhin durch eine höhere Flexibilität können Wettbewerbsvorteile geschaffen und höhere Preise beansprucht werden. Eine Organisationsund Materialflussoptimierung mithilfe von Industrie 4.0 bewirkt eine deutliche Senkung der Lieferzeit. Dazu ist allerdings die Einführung von automatischen Identifizierungsverfahren, wie beispielsweise Radio Frequency Identification (RFID), unerlässlich. Dies wird benötigt, damit Werkstücke und Transportmittel eindeutig maschinell identifizierbar sind und zugewiesen werden können. Werden zusätzlich die Lagerbestände und Transportwege optimiert, so ist eine weitere Reduzierung der Durchlaufzeit innerhalb des Unternehmens möglich. Durch eine Echtzeit-Positionsermittlung von LKWs, Ladungsträgern, Flurförderfahrzeugen und Werkstücken mittels Telematik können die Bewegungen, nicht nur auf dem Werksgelände, verbessert und daraus entstehende Verzögerungen und Stillstände eliminiert werden. Weiterhin können mit diesen Daten die Fertigungs- und Transportaufträge beim Hersteller besser geplant werden, da dieser jederzeit auf die tatsächliche aktuelle Position des Transportmittels zugreifen kann. Durch die Analyse der Daten kann aufgrund von Erfahrungswerten zum Beispiel die Warenannahme optimiert werden, sodass es weder zu Leerläufen, noch zu Staus kommt. Gibt es ungeplante Verzögerungen im Transport, ist es möglich, dass in Echtzeit auf dieses Problem mit einer Änderung der Reihenfolge bei den Fertigungsaufträgen reagiert werden kann. Nicht nur in der Logistik, auch in der Entwicklung oder im Engineering-to-Order-Prozess ist es möglich, und in den meisten Fällen auch sinnvoll, Industrie 4.0-Technologien zur Verringerung der Durchlaufzeit einzusetzen. Hierbei werden vor allem die Simulationsmöglichkeiten benötigt, um die Versuchszeiten am physischen Produkt zu verkürzen. Eine weitere Simulationsmöglichkeit bietet sich bei der Inbetriebnahme von komplexen Anlagen an. Bei dieser können direkt notwendige Konfigurationen anhand der Umgebung ermittelt und damit die Installation verkürzt werden. Maik Hellmeister 29 Industrie 4.0 - Technologien 7.2 Verbesserung von bestehenden Geschäftsmodellen Auswirkungen auf das Geschäftsmodell (nach Abbildung 7-2: Vier Dimensionen eines Geschäftsmodells): Die Kunden: Angesprochen werden besonders Kunden mit dem Wunsch nach mehr Flexibilität und kürzeren Lieferzeiten. Das Nutzenversprechen: Da der Kunde von einer flexibleren Planung durch kürzere Lieferzeiten profitiert, erhöht sich die Kundenzufriedenheit. Die Wertschöpfungskette: Diese effizienzsteigernde Maßnahme kann nur durch Veränderungen bei den Logistik-, Lieferund Produktionsprozessen erreicht werden. Die Ertragsmechanik: Durch erheblich kürzere Lieferzeiten können höhere Preise eingefordert werden. Dies darf jedoch nicht zu Lasten höherer Lagerbestände gehen. Wird aber die Durchlaufzeit verringert, führt dies zu einer Steigerung der Produktivität und damit des Umsatzes. Fazit: Eine Verkürzung der Lieferzeit bewirkt nicht nur eine Verbesserung von Nutzenversprechen und Ertragsmechanik, sondern auch eine Effizienzsteigerung. Maik Hellmeister 30 Industrie 4.0 - Technologien Geschäftsmodellen 7.2 Verbesserung von bestehenden 7.2.2 Verbesserung der Qualität Prinzipiell ist es für ein Unternehmen von erheblichen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb, wenn die Produkte qualitativ hochwertig sind. Mit dem Einsatz von Industrie 4.0-Technologien soll die Qualität in technischen Prozessen, insbesondere bei solchen, die hohe Anfälligkeiten für Fehler und einen hohen Überwachungsgrad durch Sensorik auf der anderen Seite aufweisen, nochmals deutlich verbessert werden. Hier kann die Qualitätsprüfung, ausgeführt zum Beispiel durch diverse bildgebende Verfahren, wie Infrarot-Scan, mit den Daten der Sensorik und dessen Verläufen verknüpft werden. Die durch die Qualitätskontrollen ermittelten Ergebnisse (Gutteil / Ausschussteil) werden gemeinsam mit den von der Sensorik ermittelten Daten gesammelt und abgelegt. Mithilfe von mathematischen Algorithmen werden diese abgelegten Daten wiederum untersucht und damit eine Fehlermustererkennung durchgeführt. Dies funktioniert allerdings nur, wenn ein Mindestbestand von Daten vorhanden ist. Das Ziel dieser Analyse ist es, dass Fehler frühzeitig erkannt und direkt in den Prozess eingegriffen werden kann, damit ein Ausschuss schon vor dem Auftreten verhindert wird. Somit kann eine unter Umständen teure Identifizierung von Fehlern zu späteren Zeitpunkten des Produktionsprozesses oder gar erst nach Auslieferung des Produktes beim Kunden verhindert werden. Auswirkungen auf das Geschäftsmodell (nach Abbildung 7-2: Vier Dimensionen eines Geschäftsmodells): Die Kunden: Durch eine Steigerung der Qualität kann die Kundenbindung erhöht werden. Das Nutzenversprechen: Durch eine bessere Produktqualität, kann eine Erhöhung der Verfügbarkeit des Produktes für den Kunden erreicht werden. Die Wertschöpfungskette: Eine frühzeitige Erkennung von Fehlern durch eine Zusammenführung der Daten von Qualitätskontrolle und Sensorüberwachung macht Nacharbeit überflüssig. Die Ertragsmechanik: Frühzeitiges Erkennen von Fehlern, senkt die Nacharbeits- und Rückrufkosten und steigert damit den Gewinn. Fazit: Die Erhöhung der Qualität mittels Industrie 4.0Technologien reduziert die Ausschussraten und erhöht damit den Gewinn. Maik Hellmeister 31 Industrie 4.0 - Technologien 8.1 Ausbremsen der Entwicklung 8 Die Risiken der Industrie 4.0 In diesem Abschnitt werden die Risiken beschrieben, die durch die Anwendung von Industrie 4.0- Technologie entstehen. Ausbremsen der Entwicklung Um neue Geschäftsmodelle etablieren zu können, welche auf Industrie 4.0 basieren, ist es notwendig, dass Daten zur Verfügung stehen. Gesammelte Daten sind sozusagen das höchste Gut der Industrie 4.0, dennoch kann die Anwendung der Technologie nur erfolgreich sein, wenn ein Unternehmen über diese Daten verfügt und daraus Wissen schöpft. Dieses geschöpfte Wissen entsteht durch die Analyse riesiger Datenmengen, aufgrund derer wiederum spezifische Services angeboten werden können. Allerdings gibt es einige Unternehmen oder gar ganze Branchen, die sehr konservativ mit ihren gesammelten Daten umgehen und diese nicht oder nur gegen Bezahlung zur Verfügung stellen möchten. Je weniger Daten zur Auswertung zur Verfügung stehen, desto schwieriger ist es jedoch, dass für die Produkte Vorhersagen getroffen werden können. Selbst wenn ein Hersteller viele Produkte auf dem Markt integriert hat und daher auf eine große Datenmenge zurückgreifen könnte, kann er diese nur nutzen, wenn sie auch vom Kunden freigegeben werden. Der Kunde ist dazu jedoch meist nur bereit, wenn er einen direkten Mehrwert darin sieht, also zum Beispiel eine Steigerung der Verfügbarkeit einer Maschine. In diesem Zusammenhang muss ein Umdenken bei allen Verbrauchern stattfinden, ob im Consumer-Bereich, wie bei einem Mähdrescher, oder im industriellen Bereich, wie bei einer CNC-Fräsmaschine. Wenn die Menschen nicht bereit sind, ihre Daten zur Verfügung zu stellen, kann sich die gesamte Industrie 4.0, die auf diese Daten angewiesen ist, nicht entwickeln. Um dieses Umdenken in Gang zu bringen und zu fördern, muss aber auch der Hersteller seinen Beitrag leisten und attraktive Angebote für den Kunden bereitstellen und vor allem keine gesammelten Daten an Drittanbieter verkaufen. Nur so ist der Kunde auch bereit, seine Daten zur Verfügung zu stellen. Datenmissbrauch und Datenverlust Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, ist es enorm wichtig für die Entwicklung der Industrie 4.0, dass die Kunden ihre Daten zur Verfügung stellen. Die Skepsis vieler Menschen hat aber auch einen ernstzunehmenden Hintergrund. Viele Privatleute und noch mehr die Unternehmen fürchten sich vor Datenmissbrauch, oder einem Datenverlust durch Cyberkriminalität. Maik Hellmeister 32 Industrie 4.0 - Technologien 8.2 Datenmissbrauch und Datenverlust Diese Furcht ist begründet, immerhin haben in den Jahren 2015 bis 2017 über 50% der Unternehmen einen IT-Sicherheitsvorfall registriert (siehe Abbildung 8-1: IT- Sicherheitsvorfall). Diese waren in etwa zwei Dritteln aller Fälle auf die eigenen Mitarbeiter zurückzuführen. Ein Verlust von Daten wäre für eine Firma eine Katastrophe. In Bezug auf die Industrie 4.0 sind dabei ganz besonders die Daten von aktuell produzierten Produkten gefährdet, da diese ohne wirksamen Schutz bei der Kabellosen Übertragung leicht abgefangen werden können. Zur Nutzung der IoT-Plattformen und weiterer Dienste, welche die Industrie 4.0 ausmacht, ist jedoch eine Vernetzung notwendig und was vernetzt ist, kann aber auch angegriffen werden. Sei es, wie in den meisten Fällen, durch die eigenen Mitarbeiter oder von außerhalb des Unternehmens. Unternehmen müssen also dafür Sorge tragen, dass ihre Produkte so designt werden, dass es dem Nutzer am besten unmöglich gemacht wird, unabsichtlich Daten an nicht autorisierte Stellen von außerhalb preiszugeben. Des Weiteren muss beispielsweise mit Hilfe von Firewalls alles dafür getan werden, dass die Produkte gegen Angriffe von außen geschützt werden. Es ist die Aufgabe der Unternehmen, dass sie für ihre Produkte wirksame Sicherheitsmechanismen entwickeln, die eine ungewollte Freigabe von Daten an außenstehende verhindern, denn nur so können sowohl die Privatsphäre des Nutzers als auch Unternehmensinterna vor Angriffen gewahrt werden. Um diesen Schutz zu gewährleisten ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess von Nöten. Je besser und fortgeschrittener die Computersysteme werden und kommunizieren, desto sicherer müssen auch Daten verschlüsselt werden, denn nur so kann ein fortwährender Schutz der Daten gewährleistet werden. Abbildung 8-1: IT-Sicherheitsvorfall10 10 (Handelsblatt, 2017) Maik Hellmeister 33 Industrie 4.0 - Technologien 8.2 Datenmissbrauch und Datenverlust 9 Fazit Industrie 4.0 ist ein hoch interessantes sowie komplexes Thema, welches uns kurz- und langfristig, gerade mit dem Thema Sicherheit und Datenschutz noch mehr beschäftigen wird. Die Einführung der Industrie 4.0-Technologie in Unternehmen verspricht bei entsprechender Ausführung eine weitreichende Steigerung der Effektivität, eine Veränderung der Produktionsanlagen und eine Maximierung des Umsatzes. Durch die Industrie 4.0 sind zahlreiche neue Geschäftsmodelle erschaffen worden und auch die bisherigen, konventionellen Geschäftsmodelle haben damit die Möglichkeit einen neuen Aufschwung zu erleben. Auch im Consumer-Bereich ist von einem größeren Einzug der Industrie 4.0Technologien im Sinne der vernetzten Geräte auszugehen. Dies ermöglicht einen bisher unerreichten Komfort und Bereich der Möglichkeiten. Allerdings besteht auch bei Verwendung dieser Technologie ein hohes Risiko. Die Einführung und Umsetzung des ganzen Konzeptes besteht darin, dass gesammelte Daten jeglicher Form in sehr großen Mengen freigegeben und in einer Cloud verarbeitet und gespeichert werden. Hier muss zuerst die Vertrauensbasis zwischen Kunden und Unternehmen geschaffen werden, dass diese gesammelten Daten nicht durch Cyberangriffe oder bereitwillige Weitergabe in die falschen Hände geraten können. Haben vertrauliche Daten erst einmal das Firmennetzwerk verlassen, ist unbedingt darauf zu achten, dass mithilfe der aktuellsten und besten Sicherheitstechnologie verhindert wird, dass diese Daten verloren gehen, missbraucht oder manipuliert werden. Nichtsdestotrotz spricht sehr viel für die Einführung und Umsetzung der Industrie 4.0. Dieser Technologiesprung ist in der Lage das Leben vieler Menschen zu vereinfachen und in neue Technologieebenen vorzustoßen. Das Potential, dass die Industrie 4.0 bereit hält ist bisher nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Maik Hellmeister 34 Industrie 4.0 - Technologien Maik Hellmeister 8.2 Datenmissbrauch und Datenverlust 35 Industrie 4.0 - Technologien 8.2 Datenmissbrauch und Datenverlust 10 Abbildungsverzeichnis Abbildung:3-1: Stufen der Industriellen Revolution ................................................................ 4 Abbildung 5-1: Komponenten der Industrie 4.0 ...................................................................... 8 Abbildung 5-2: Sensor-Cloud................................................................................................11 Abbildung 5-3: Cyper-physisches System ............................................................................13 Abbildung 7-1: Überblick über die Geschäftsmodelle ...........................................................18 Abbildung 7-2: Vier Dimensionen eines Geschäftsmodells ...................................................19 Abbildung 7-3: Prozess für ein personalisiertes Produkt .......................................................21 Abbildung 7-4: Integrierter Service- und Instandhaltungsprozess .........................................25 Abbildung 8-1: IT-Sicherheitsvorfall ......................................................................................33 Maik Hellmeister 36 Industrie 4.0 - Technologien 8.2 Datenmissbrauch und Datenverlust 11 Literaturverzeichnis Bartodziej, C. J. (2017). The Concept Industry 4.0. Wiesbaden: Springer Gabler. Bartz, M., Gnesda, A., & Schmutzer, T. (2017). Unternehmen der nächsten Generation. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. (2015). Industrie 4.0 und Digitale Wirtschaft. Berlin. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. (22. März 2016). Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Plattform Industrie 4.0. "Online im Internet". Von http://www.plattform-i40.de/I40/Navigation/DE/Plattform/PlattformIndustrie40/plattform-industrie-40.html abgerufen directindustry. (2018). Von www.directindustry.de: www.directindustry.de abgerufen Ebert, B. (2018). Prozessoptimierung bei Industrie 4.0 durch Risikoanalysen. Berlin: Springer Berlin Heidelberg. Gassmann, O., Frankenberger, K., & Csik, M. (2017 ). Geschäftsmodelle entwickeln. St. Gallen: Carl Hanser Verlag, München. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (14. April 2015). https://www.gdv.de. Von https://www.gdv.de/de/themen/news/chancen-und-risikender-vernetzung-in-der-industrie-4-0-18810 abgerufen Gunther, R. (2017). Handbuch Industrie 4.0. München: Hanser. Handelsblatt. (November 2017). https://veranstaltungen.handelsblatt.com/. Von https://veranstaltungen.handelsblatt.com/cybersecurity/it-sicherheitsvorfaelle-2017/ abgerufen Huber, W. (2018). Industrie 4.0 kompakt – Wie Technologien unsere Wirtschaft und unsere Unternehmen verändern. Wiesbaden: Springer Vieweg. Jahn, M. (2017). Industrie 4.0 konkret. Wiesbaden: Springer Gabler. Kaufmann, T. (2015). Geschäftsmodelle in Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge. Wiesbaden: Springer Vieweg. Miele & Cie. KG. (29. März 2016). http://www.miele.de. Von http://www.miele.de/haushalt/geschirrspueler1529.html abgerufen Nest. (kein Datum). https://nest.com. Abgerufen am 23. Juli 2019 von https://nest.com/thermostats/nest-learning-thermostat/overview/ Opel Deutschland. (23. März 2016). http://www.opel.de. Von http://www.opel.de/fahrzeuge/modelle/personenwagen/adam/index.html abgerufen Maik Hellmeister 37 Industrie 4.0 - Technologien QSC AG. (16. 8.2 Datenmissbrauch und Datenverlust April 2018). http://www.sensorcloud.de. Von http://www.sensorcloud.de/?page_id=71 abgerufen Roth, A. (2016). Einführung und Umsetzung von Industrie 4.0. Gabler Verlag. Siepmann, D., & Graef, N. (2016). Industrie 4.0 – Grundlagen und Gesamtzusammenhang. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. Ternes, A. (2018). Mittelstand 4.0. Wiesbaden: Springer Fachmedien WIesbaden. Wagner, R. M. (2018). Industrie 4.0 für die Praxis. Wiesbaden: Springer Gabler. Maik Hellmeister 38