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M01 Zusammenfassung Kap1-3
Einführung in die Psychologie (Universitären Fernstudien Schweiz)
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M01: Einführung in die
Psychologie Zusammenfassung
Kapitel 1: Thinking Critically With Psychological Science
Warum es die Wissenschaft der Psychologie braucht
 Menschen k漃ࠀnnen sich nicht nur auf Intuition und Verstand verlassen
 Fehlerquellen Intuition:
o R甃ࠀckschaufehler / Hindsight bias (wir haben oft das Gef甃ࠀhl dass wir das Resultat im
Vornhinein eigentlich schon gewusst haben «hab ich’s dir doch gesagt»)
Selbst甃ࠀbersch愃ࠀtzung / Overconfidence
Tendenz zur Mustererkennung (wir haben das Gef甃ࠀhl Muster zu erkennen)
Warum verlassen wir uns zu oft auf unsere Intuition und machen Fehler?
 Hindsight bias, overconfidence und Tendenz zur Mustererkennung f甃ࠀhren h愃ࠀufig zu
einer 唃ࠀbersch愃ࠀtzung unserer Intuition
o
o
o
o
o
Hindsight Bias: Im Nachhinein scheinen Ereignisse hervorsehbar (z.B. Deep Water Horizin Oil
Spillage), und k漃ࠀnnen wir alles im Nachhinhein mit Argumenten erkl愃ࠀren, das Gleiche h愃ࠀtte
jedoch auch gegolten, wenn es anders gekommen w愃ࠀre (Problem mit «Common Sense»)
Overconfidence: Haben oft das Gef甃ࠀhl mehr zu wissen als wir eigentlich wissen (nur 2% der
Leute sind wirklich gut beim Vorhersagen von sozialem Verhalten)
Leute m漃ࠀgen Muster, das die Vorstellung von Willk甃ࠀr & Zufall f甃ࠀr viele be愃ࠀngstigend ist
Wissenschaftliche Psychologie in einer postfaktischen Welt
 Postfaktisch / Post-truth— Eine Kultur in der Emotionen, pers漃ࠀnliche Erfahrungen und
der Glaube von Menschen mehr z愃ࠀhlen als objektive Fakten.
 Falsche Informationen aus Nachrichten
o Wiederholung
o Eindr甃ࠀckliche Beispiele
o Gruppenidentit愃ࠀt und das Echo Gleichgesinnter (wir tauschen uns lieber & h愃ࠀufiger

mit Gleichgesinnten aus)
o Ein Treffen Gleichgesinnter Link zu Video https://tinyurl.com/PostTruthMyers
Ph愃ࠀnomen einer «Post-truth world» & wieso sich falsche Wahrheiten oftmals lange halten
o Falsche News (zur Manipulation)  Repetition (bleibt im Ged愃ࠀchtnis)  Kognitive
Verf甃ࠀgbarkeit (Negative News bleiben h愃ࠀngen)  Gruppen-Polarisierung (Menschen mit
愃ࠀhnlichen Einstellungen finden zusammen)  Confirmation Bias (Wir suchen nach Infs die
unsere Meinungen best愃ࠀtigen
o Psychologische Wissenschaft hilft uns diese Unwahrheiten zu durchbrechen und selbst
kritisch zu bleiben und Vorurteile/Biases aufzul漃ࠀsen
3 Grundpfeiler in Wissenschaftlichem Verhalten:
1. Neugier
2. Skepsis
3. Bescheidenheit
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Die wissenschaftliche Methode
Definition: Das Vorgehen, um unsere Annahmen 甃ࠀber die Welt zu pr甃ࠀfen.
 Rahmenbedingungen/Situationen schaffen, um unsere Annahmen zu pr甃ࠀfen
 Wenn die Daten nicht mit unseren Annahmen 甃ࠀbereinstimmen, m甃ࠀssen wir unsere
Annahmen anpassen und diese erneut 甃ࠀberpr甃ࠀfen
 Gewissenhaft und systematisch Beobachten: Daten analysieren und mit unseren
Annahmen abgleichen
Annahme/Theorie (z.B. Schlaf vermindert Leistungsf愃ࠀhigkeit) f甃ࠀhren zu Konkreten
Hypothesen, F甃ࠀhren zu Forschung & Beobachtungen, welche sich best愃ࠀtigen, widerlegen
oder revidieren
 Theorie: Eine Erkl愃ࠀrung, die Beobachtungen zusammenfasst/organisiert und
Verhalten oder Ereignisse vorhersagt
 Hypothese: Eine 甃ࠀberpr甃ࠀfbare Vorhersage, die meist auf einer Theorie basiert
 Operationalisierung: Klare Formulierung der exakten Vorgehensweisen in einer
wissenschaftlichen Studie.
Beispiel: “Schlafentzug” definiert als 2 Stunden weniger Schlaf, als eine Person sonst
甃ࠀblicherweise schl愃ࠀft (z.B. Durschnitt 甃ࠀber die letzten 30 Tage).
 Replikation: Die Grundidee einer Studie wiederholen, normalerweise mit anderen
Versuchspersonen und in einer anderen Situation/Experiment. Ziel ist, zu testen, ob
sich die Befunde aus der ursp甃ࠀnglichen Studie wiederholen lassen und auf andere
Versuchspersonen/Stichproben und Situationen verallgemeinern lassen.
 Ereignisse vorhersagt.
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Eine gute Theorie...
 Organisiert oder kombiniert Beobachtungen
 F甃ࠀhrt zu klaren Vorhersagen
 Stimuliert Forschung
 Ist replizierbar
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Hypothesen testen und Theorien verfeinern
 Beschreibung (deskriptive Methoden)
 Korrelation (Untersuchen verschiedene Faktoren)
 (Kausalit愃ࠀt / Causation)
 Experimente (manipulieren Faktoren um deren Einfluss zu untersuchen)
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Meta-Analyse: Untersucht die Resultate von mehreren Studien, um das Problem von kleinen Samples zu
umgehen
Deskriptive Forschungsmethoden
Beschreibende Forschung ist systematische und objektive Beobachtung
 Das Ziel: ein genaues und korrektes Bild von Verhalten, Gedanken und anderen
Merkmalen der Vp zu erhalten

Gefahr: Einzelf愃ࠀlle und Geschichten bleiben oft einfacher h愃ࠀngen als Zahlen und allgemeine Untersuchungen
(The Power of Storytelling)

Fallstudie / Case study
o Ausf甃ࠀhrliche Untersuchung eines Falls/Versuchsperson oder Gruppe in der Hoffnung
o
o
o
unisverselle Prinzipien zu erkennen
Fall von Phineas Cage, der uns hilfreiche Einsichten in das menschliche Gehirn gab.
Hilft zur Generierung von Theorien/Annahmen und weiteren Forschungsrichtungen
Kann nicht f甃ࠀr generalisierbare Schlussfolgerungen verwendet werden
(Gefahr von Ausreissend/Einzelf愃ࠀllen f甃ࠀhren zu falschen Generalisierungen)
Case Studies beschreiben Verhalten, aber wir brauchen sorgf愃ࠀltige Experimente & Forschungsdeisgns,
um Verhalten zu erklären
Beobachtung im nat甃ࠀrlichen Umfeld / Naturalistic observation
o Verhalten wird im nat甃ࠀrlichen Umfeld aufgezeichnet (ohne manipulieren, nicht imLabor)
o Beschreibt, aber erkl愃ࠀrt kein Verhalten (genau wie Case Studies)
o z.B. Auswertung von Twitterdaten (Big Data) oder Beobachtungen von Tieren (Jane
Goodhalls Schimpansen-Experiment)
 Umfrage und Interview
o Untersuchen vieler F愃ࠀlle, daf甃ࠀr oberfl愃ࠀchlicher
o Vorsicht bei Formulierungen: Frageart, kann Antwortverhalten beeinflussen (Wording

effect)

Zufällige Stichprobenziehung / Random sampling f甃ࠀr gute Resultate
o
jede Person in der Untersuchungsgruppe hat die gleiche Chance Teil der Stichprobe zu sein
4
Z.B. Stimmung in Twitter Nachrichten nach Zeit und Wochentag
 “Big data” z.B. von sozialen Medien erlaubt es, Verhalten von Menschen in riesigem
Ausmass zu untersuchen.
z.B. am Sonntag am fr甃ࠀhen Morgen sind die meisten positiven Tweets. Am negativsten sind die Tweets am
Dienstag Nachmittag
25 27
3
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Forschungsmethoden:
Korrelation: Zeigt wie stark zwei Faktoren gemeinsam variieren bzw. wie gut man eine
Ver愃ࠀnderung in einem Faktor durch Beobachtung des anderen Faktors vorhersagen kann.
 Positive Korrelation (zw. 0 und +1.00)
o Hinweis auf direkten Zusammenhang: Wenn ein Faktor zunimmt, nimmt auch
der andere Faktor zu // wenn ein Faktor abnimmt, nimmt auch der andere ab
o

Z.B. K漃ࠀrpergr漃ࠀsse und K漃ࠀrpergewicht
Negative Korrelation (zwischen 0 und −1.00)
o Hinweis auf umgekehrten Zusammenhang: Wenn der eine Faktor zunimmt,
nimmt der andere ab.
o
Z.B. K漃ࠀrpergr漃ࠀsse und Distanz vom Kopf zur Zimmerdecke

Korrelationskoeffizient (r)
Statistischer Wert f甃ࠀr die St愃ࠀrke der Korrelation zweier Faktoren. Geht von -1 bis +1.


Variable: Alles, was unterschiedl. Werte annehmen kann (variiert) und messbar ist
Scatterplot: Grafische Darstellung einer Punktewolke, wobei jeder Punkt den Wert
zweier Variablen angibt
Indikation daf甃ࠀr wie gut ein Faktor einen anderen beeinflusst
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Mit Scatterplots Korrelationen darstellen
 Korrelationen k漃ࠀnnen Werte zwischen +1.00 (Erh漃ࠀhung im Wert eines Faktors mit
geht einer direkten Erh漃ࠀhung im Wert des zweiten Faktors einher.)
o und 0 (kein Zusammenhang) bzw.
o -1.00 (Erh漃ࠀhung in einem Faktor f甃ࠀhrt zu proportionalem, umgekehrten
Zusammenhang im anderen Faktor.).
Links: perfekt positive Korrelation. Rechte: perfekt negative Korrelation Mitte: Keine Korrelation.  meist
liegt der Korrelationskoeffizient in der Realit愃ࠀt irgendwo dazwischen und perfekte Korrelationen gibt es
praktisch nicht.
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z.B. Scatterplot f甃ࠀr Angst und Ekel gegen甃ࠀber 24 Tieren
Hier sieht man, dass Angst & Ekel h愃ࠀufig korrelieren
Korrelation und Kausalität (WICHTIG)
 Korrelation zeigt keinen Kausalzusammenhang an! (Correlation does not imply
causation.) Es kann immer noch einen unbekannten 3. Faktor bestehen, der dies ausl漃ࠀst
 Egal wie stark eine Korrelation ist, Korrelation gibt keine Kausalit愃ࠀt an.
Regression towards the mean
Durchschnittliche Ergebnisse sind wahrschienlicher als Extreme. Nach aussergew漃ࠀhnlichen Ereignissen ist es
wahrscheinlich, dass sich diese wieder zur甃ࠀck zum Standard bewegen (z.B. bei Athleten oder MitarbeiterPerformance)
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Das Experiment
In Experimenten k漃ࠀnnen Wissenschaftler sich gezielt auf den Effekt einzelner Faktoren
konzentrieren. Dazu k漃ࠀnnen sie...
 Die interessierenden Faktoren manipulieren, um deren Effekt zu bestimmen.
 Andere Faktoren (St漃ࠀrfaktoren) konstant halten (kontrollieren).
o Experimentalgruppe
o Kontrollgruppe
 Doppel-Verblindung um Verzerrungseffekte/Bias zu vermeiden (Doppelblindstudie)
o Weder Versuchsteilnehmer noch Versuchsleiter wissen, welcher Teilnehmer in
welcher Gruppe ist (Experimental- oder Kontrollgruppe).
o So kann der wahre Effekt der Behandlung/Manipulation von Placeboeffekten
unterschieden werden.
 Placeboeffekt: Effekte die alleine durch Erwartungen hervorgerufen werden.
 Unabh愃ࠀngige Variable (uV) in einem Experiment
Wird im Experiment manipuliert und unterscheidet sich je nach Gruppe/
Versuchsbedingung. Effekt der UV soll im Experiment untersucht werden
z.B. Medikament

St漃ࠀrvariable/Confounding variable in einem Experiment
Zus愃ࠀtzlicher Faktor, der nebst der uV auch einen Effekt hervorrufen k漃ࠀnnte

Abh愃ࠀngige Variable (aV) in einem Experiment
Wird im Experiment gemessen. Ändert sich ggf. durch Manipulation der uV.
z.B. Alter, Ern愃ࠀhrung, Gesundheitszustand
z.B. K漃ࠀrpertemperatur
47 48
唃ࠀbersicht und Vergleich von Forschungsmethoden
ForschungWie wird es
Basic Purpose
methode
gemacht?
Beschreibende
Methoden
Korrelation
Experiment
Beobachten und
dokumentieren
Nat甃ࠀrlich
auftretende
Zusammenh愃ࠀnge
aufzeigen;
Untersuchen, wie
gut eine Variable
eine andere
vorhersagen kann
Kausale
Zusammenh愃ࠀnge
untersuchen
Was wird
Schwächen
manipuliert?
Fallstudien,
Beobachtungen in
Nichts
nat甃ࠀrlicher Umgebung
oder Umfragen
Einzelf愃ࠀlle k漃ࠀnnen
irref甃ࠀhrend sein;
Keine Kontrolle 甃ࠀber
Variablen
Daten von zwei oder
mehr Variablen
messen;
Cannot specify cause
and effect
Nichts
Manipuliere einen
UV
oder mehrere
Faktoren; Verwende
zuf愃ࠀllige Zuordnung
der
Versuchsteilnehmer in
die
Versuchsbedingungen
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Nicht immer machbar;
Resultate lassen sich
m漃ࠀglicherweise nicht
generalisieren (auf
andere Personen oder
Kontexte); Einige
Variablen lassen sich
auch aus ethischen
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Gr甃ࠀnden nicht
manipulieren
Forschungsethik: Humanexperimente
 Aus den ethischen Richtlinien (APA, BPS, SGP und DGPs)
o Einverst愃ࠀndniserkl愃ࠀrung der Vp einholen, vor dem Experiment (informed
consent)
o Versuchspersonen vor Leid, Schmerz sch甃ࠀtzen
o Datenschutz: Pers漃ࠀnliche Infos 甃ࠀber Versuchspersonen vertraulich halten. Aber
Informationen m甃ࠀssen Personen zugeordnet werden k漃ࠀnnen, falls die Person die Teilnahme
zur甃ࠀckzieht.
o
Debriefing: Nach dem Experiment erkl愃ࠀren, was untersucht wurde & warum
Statistisches Denken im Alltag: Daten beschreiben
 Ein pr愃ࠀzises statistisches Verst愃ࠀndnis ist wichtig
z.B. Studienbeispiel Risiko der Pille auf Blutgerinsel  zahlreichen Schwangerschaftsabbr甃ࠀchen in GB
o Sch愃ࠀtzwerte misrepr愃ࠀsentieren die Realit愃ࠀt und f甃ࠀhren zu Missinformation
o Grosse, runde Zahlen ohne klare Quellenangabe sind mit Vorsicht zu

geniessen (z.B. aus Zeitungs甃ࠀberschriften)
o Statistische Informationen brauchen h愃ࠀufig mehr Transparenz und Kontext
Masse der zentralen Tendenz
o Modus/Mode: Der Wert (oder die Werte), der am h愃ࠀufigsten auftritt.
Probleme: wen versch. Werte gleich auftreten, weiss man nicht mehr was diese Werte dann
konkret aussagen
o
Mittelwert/Mean: Das arithmetische Mittel
Anf愃ࠀllig f甃ࠀr Ausreisser/Extremwerte, besonders bei kleinen Stichproben. Beispiel: Werte: 1, 2,
3, 4, 90; Mittelwert: 20 (Der Ausreisser 90 hat den Mittelwert nach oben getrieben)
Median/Median: Der mittlere Wert, wenn man alle Werte in eine Reihenfolge
gebracht hat (bei gerader Anzahl Werte ist es der Mittelwert der beiden mittleren Werte).
Ist resistenter gg甃ࠀ. Ausreissern als der Mittelwert. Beispiel: Werte: 1, 2, 3, 4,
90; Median: 3
Streuungsmasse sind Masse f甃ࠀr die Ähnlichkeit der Werte:
o Spannweite/Range: Differenz aus dem gr漃ࠀssten (Maximum) und kleinsten
(Minimum) Wert in einer Verteilung.
o Standardabweichung/Standard deviation (SD):
 Durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert.
o Normalverteilung/Normal curve (normal distribution):
 Symmetrische, glockenf漃ࠀrmige Kurve, welche die Verteilung vieler
nat甃ࠀrlicher Daten beschreibt.
 Die meisten Werte liegen dabei in der N愃ࠀhe des Mittelwertes,
 ca. 68% der Werte sind innerhalb von +-1 Standardabweichung um
den Mittelwert und immer weniger F愃ࠀlle sind weiter vom Mittelwert
entfernt.
o

69
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Die Normalverteilung
Die Werte aus F愃ࠀhigkeitentests sind h愃ࠀufig normalverteilt. Hier ein Beispiel von Werten des
Wechsler Intelligenztests f甃ࠀr Erwachsene (Mittelwert 100, SD 15)
Balkendiagramme und Achsenbeschriftung
 Die Skalenauswahl bei Diagrammen ist sehr wichtig und kann Werte sonst verzerrt/甃ࠀbertrieben/untertrieben
darstellen.
Signifikante Unterschiede
 Wann ist eine beobachtete Differenz/Wert reliabel?
o Beobachtungen mit weniger Streuung sind reliabler als grosse Streuungen
o Mehr Werte & gr漃ࠀssere Stichproben sind reliabler
 Wann ist eine beobachtete Differenz signifikant?
o Wenn Stichprobenmittelwerte reliabel sind und ihre Differenz relativ gross ist
o In psychologischen Forschung: Grenzwert (alpha- Wert) von 5%.
D.h. wenn zwei Stichprobenmittelwerte nur mit einer Wahrscheinlichkeit von weniger als 5%
aus derselben Population stammen, gelten die Mittelwerte als statistisch signifikant
unterschiedlich.


Statistische Signifikanz = Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Mittelwerte aus
derselben Population stammen.
Sagt nichts 甃ࠀber die Wichtigkeit/St愃ࠀrke des Zusammenhangs oder der Differenz
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Kapitel 2: Die Biologie des Geistes
Der Zerebrale Kortex
Biologie, Verhalten und Geist
 Alles Psychologische ist biologisch alle Verhaltensweisen (auch Denken, Wahrnehmen,
Empfinden.) l愃ࠀsst sich biologisch begr甃ࠀnden


Biologischen Perspektive, untersucht Zusammenh愃ࠀnge zw. Biologie und Verhalten
Mensch als biopsychosoziales System, in dem biologische, psychologische und sozialkulturelle Faktoren zusammenwirken und das Verhalten beeinflussen.
Verst愃ࠀndnis der Beziehung zw. Gehirn und Geist hat sich im Laufe der Zeit ver愃ࠀndert:
 Hippocrates: Geist befindet sich im Kopf.
 Aristoteles: Geist befindet sich im Herzen.
 Gallen: Phrenologie offenbart geistige F愃ࠀhigkeiten und Charaktereigenschaften.
Phrenologie (WICHTIG)
 Theorie von Franz Gall: Dellen im Sch愃ࠀdel geben Hinweise auf kognitive F愃ࠀhigkeiten
von Personen. Heute weiss man, dass das unsinnig ist
 Aber: einige seiner Annahmen teilweise bewahrheitet  wir wissen dass versch.
Gehirnregionen f甃ࠀr versch. Funktionen zust愃ࠀndig sind
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Einige Befunde aus der Biopsychologie

Bestimmte Gehirnsysteme erf甃ࠀllen bestimmte Funktionen (nicht nur einzelne Regionen,
sondern auch die Verbindung zw. dieser Regionen)



Nervenzellen kommunizieren mittels bioelektrischer Impulse
Gehirn ver愃ࠀndert sich indem neue Verbindungen zwischen Nervenzellen entstehen
Informationen aus verschiedenen Hirnarealen werden integriert, um eine breite
Palette von Erfahrungen zu schaffen
Neuronale Plastizität
Gehirn ver愃ࠀndert sich im Laufe des Lebens: nach einer Sch愃ࠀdigung neu organisiert oder
aufgrund von Erfahrungen neue Verbindungen zw. Nervenzellen
 Neue neuronale Bahnen durch pers漃ࠀnliche Erfahrungen
 Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, sich zu ver愃ࠀndern

z.B. Blinder Mann, der sich durch Schnalzger愃ࠀusche & deren Echo orientieren kann (wie Flederm愃ࠀuse)
Struktur der Neuronen: Begriffe zum Lernen

Neuron
= Grundbaustein des Nervensystems

Dendriten
= Antennen der Neuronen

Axon
= Sendeorgane der Nervenzellen (Leiten Signale)

Gliazellen (Glia)
= Signal甃ࠀbertragunng von Ionen

Synapse
= Spalt zw. Axon & Dendriten

Refrakt愃ࠀrzeit
= Zeit zw. Aktionspotential & Sendung des 2. Impulses

Schwellenwert
= AB wann ein Neuron einen Impuls sendet
(threshold)

Alles-oder-nichts-Antwort = Neuron schiesst oder nicht (keine Intensit愃ࠀtsuntersch.)

Neurotransmitter
= Molek甃ࠀle, die in synaps. Spalte freigesetzt werden

Wiederaufnahme (Reuptake)= 甃ࠀbersch甃ࠀssige Neurotr. werden wiederaufgenommen
Ein Motoneuron
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Zwischenstopp:
 Neuronen: elementare Bestandteile des Nervensystems (unser elektrochem. System)
 Neuron empf愃ࠀngt Signale 甃ࠀber verzweigte Dendriten & sendet Signale 甃ࠀber Axone
 Axone sind von einer Myelinscheide umh甃ࠀllt, f甃ࠀr eine schnellere Signal-唃ࠀbertragung
 Gliazellen bilden Myelin und unterst甃ࠀtzen, ern愃ࠀhren und sch甃ࠀtzen die Neuronen. Sie
spielen auch eine Rolle beim Denken und Lernen (beeinflussen auch aktiv die Signal甃ࠀbertragung)
 Wenn Signale an den Dendriten愃ࠀsten einen Mindestschwellenwert 甃ࠀberschreiten,
feuert das Neuron und sendet einen bioelektrischen Impuls – ein sog.
Aktionspotential – seinem Axon entlang.
 Die Reaktion des Neurons ist ein Alles-oder-Nichts-Prozess.
Aktionspotenzial: Wie Neuronen kommunizieren
 Es gibt hemmende & aktivierende Neurotransmitter (Hemmende senken die Chance, dass ein Neuron einen
Impuls aussendet, Aktivierende erh漃ࠀhen die Chance)
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Wie Neurotransmitter uns beeinflussen
Neurotransmitter wandern 甃ࠀber bestimmte Bahnen im Gehirn und k漃ࠀnnen bestimmte
Verhaltensweisen und Gef甃ࠀhle beeinflussen
 Acetylcholin (ACh) beeinflusst Muskelt愃ࠀtigkeit, Lernen und Ged愃ࠀchtnis.
 Endorphine sind nat甃ࠀrliche Opiate, als Reaktion auf Schmerz und Bewegung
 Drogen und andere Chemikalien beeinflussen Gehirnchemie & Signal甃ࠀbertragung an
den Synapsen
Einige Neurotransmitter und ihre Funktionen
Neurotransmitter
Funktion
Erm漃ࠀglicht
Acetylcholin (ACh)
Muskelkontraktionen, Lernen
und Ged愃ࠀchtnis
Dopamin
Serotonin
Noradrelin (Engl.
Norepinephrin)
GABA (GammaAminobutters愃ࠀure)
Glutamat
Endorphine
Beispiele f甃ࠀr Fehlfunktionen
Bei Alzheimer sterben die AChproduzierenden Neuronen
唃ࠀberangebot bei Schizophrenie
Beeinflusst Bewegung, Lernen,
Unterversorgung in Verbindung mit
Aufmerksamkeit und
Ersch甃ࠀtterungen und
Emotionen (Motorik)
verminderte Mobilit愃ࠀt bei Parkinson
(Unterversorgung bei Depressionen,
Beeinflusst Stimmung, Hunger,
Medikamente, die Serotonin erh漃ࠀhen,
Schlaf und Erregung
f甃ࠀr Depressionen)
Hilft bei der Kontrolle von
Eine Unterversorgung kann die
Wachheit und Erregung
Stimmung dr甃ࠀcken
Ein wichtiger hemmender
Unterversorgung f甃ࠀhrt zu Zittern und
Neurotransmitter
Schlaflosigkeit.
Erregender Neurotransmitter; 唃ࠀberangebot  唃ࠀberstimulierung d.
beteiligt am Ged愃ࠀchtnis
Gehirns & Migr愃ࠀne/Krampfanf愃ࠀllen
Beeinflussen Wahrnehmung
唃ࠀberversorgung mit opiathaltigen
von Schmerz oder Vergn甃ࠀgen Drogen kann nat甃ࠀrliche k漃ࠀrpereigene
(endogene Morphine)
Endorphinversorgung hemmen
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Wie Drogen und andere Chemikalien die Neurotransmission verändern
 Agonist: Molek甃ࠀl, das die Wirkung eines Neurotransmitters verst愃ࠀrkt
 Antagonist: Molek甃ࠀl, das die Wirkung eines Neurotransmitters hemmt oder blockiert
Wie Drogen und andere Chemikalien die Neurotransmission verändern
Differenzierte Betrachtung der «Serotonin-Hypothese»
https://www.vice.com/en/article/88qge4/the-new- study-on-serotonin-and-depression-isntabout- antidepressants-chemical-imbalance
 Studie belegt, dass depressive Personen nicht nur tiefere Serotonin-Werte haben (These ist 甃ࠀberholt und zu
einfach)
Drei Arten von Neuronen
Die drei Arten von Neuronen sind in Arbeitsnetzwerken zusammengefasst.
 Sensorische Neuronen
o 唃ࠀbermittlung von Nachrichten aus K漃ࠀrpergewebe und Sinnesrezeptoren zum
R甃ࠀckenmark und zum Gehirn zur Verarbeitung (von aussen nach innen)
o Vom peripheren zum zentralen Nervensystem
 Motorische Neuronen
o 唃ࠀbermittlung von Anweisungen des zentralen Nervensystems an Muskeln
o Vom zentraken zum peripheren Nervensystem
 Interneuronen im Gehirn und R甃ࠀckenmark
o Kommunizieren miteinander und verarbeiten Informationen zwischen dem
sensorischen Input und dem motorischen Output
Unterteilung des menschlichen Nervensystems
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Das periphere Nervensystem
1. Somatisches Nervensystem (bewusste Aktivit愃ࠀten)
2. Autonomes Nervensystem (unbewusste Aktivit愃ࠀten)
 Sympathikus erregt den Organismus, verbraucht viel Energie und erm漃ࠀglicht die
willentliche Steuerung der Skelettmuskulatur
 Parasympathikus beruhigt den Organismus, spart Energie, erm漃ࠀglicht routinem愃ࠀßige
«Wartungsaktivit愃ࠀten», steuert unwillk甃ࠀrliche Muskeln und Dr甃ࠀsen
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Das zentrale Nervensystem
 Gehirn eines Erwachsenen hat etwa 86 Milliarden Neuronen
 Gehirn macht 2 Prozent des K漃ࠀrpergewichts aus und verbraucht 20 Prozent der
Energie des K漃ࠀrpers (Impulssenden der Neuronen verbraucht viel Energie)
 Neuronale Netze und Bahnen steuern Reflexe 甃ࠀber ein hocheffizientes
elektrochemisches Informationssystem
Ein einfacher Reflex
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Das endokrine System
Eine Reihe von Dr甃ࠀsen, die Hormone in den Blutkreislauf absondern
 Hormone wandern durch K漃ࠀrper und beeinflussen Gewebe, einschließlich Gehirn
 Hypophyse (pituitary gland) ist Hauptdr甃ࠀse, die Hormonaussch甃ࠀttung der anderen
Dr甃ࠀsen, inkl. Nebennieren, beeinflusst.
 In einem komplizierten R甃ࠀckkopplungssystem beeinflusst Hypothalamus die
Hypophyse, die dann andere Dr甃ࠀsen beeinflusst Hormone freizusetzen und das
Gehirn beeinflussen.
Feedback-System
 Gehirn → Hypophyse→ andere Dr甃ࠀsen → Hormone → K漃ࠀrper und Gehirn
 Zusammenspiel zwischen dem Nerven- und dem Hormonsystem.
Methoden der Gehirnforschung - Unser Kopf wird untersucht
1. Gehirneinwirkung: Wissenschaftler k漃ࠀnnen Teile des Gehirns selektiv zerst漃ࠀren (l愃ࠀdieren)
oder das Gehirn elektrisch, chemisch oder magnetisch stimulieren.
2. Messung von Hirnaktivit愃ࠀt durch versch. Methoden
o Elektroenzephalogramm (EEG)
o Magnetoenzephalographie (MEG)
o Positronen-Emissions-Tomographie (PET)  eher langsam
o Magnetresonanztomographie (MRI)  eher langsam
o Funktionelle MRI (fMRI)  eher langsam
MRI-Scans
Links ist ein gesunder Gehirnscan & rechts einer Person mit Shizophrenie (Vendrikel vergr漃ࠀssert durch
Neuronenverlust)
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Gemeinsame Arten von neuronalen Maßnahmen
Name
Wie funktioniert es?
Beispielbefund
Symptome von Depression und Angst
Auf der Kopfhaut
korrelieren mit einer erh漃ࠀhten Aktivit愃ࠀt
EEG (Elektroangebrachte Elektroden
im rechten Frontallappen (Hirnbereich,
enzephalogramm)
messen elektrische Aktivit愃ࠀt
f甃ࠀr Verhaltensr甃ࠀckzug & negativen
von Neuronen
Emotionen)
Eine Kopfspule zeichnet die
Soldaten mit PTSD zeigen st愃ࠀrkere
MEG (MagnetoMagnetfelder der nat甃ࠀrlichen
Magnetfelder im visuellen Kortex,
enzephalographie)
elektrischen Str漃ࠀme des
wenn sie traumabezogene Bilder sehen
Gehirns auf
Verfolgt, wo im Gehirn eine Ängstliche Affen mit verbrauchen mehr
vor甃ࠀbergehende
Glukose in Gehirnregionen, die mit
Positronen-Emissionsradioaktive Form der
Angst, Ged愃ࠀchtnis und
Tomographie (PET)
Glukose, w愃ࠀhrend man eine Belohnungserwartungen
zusammenh愃ࠀngen
Aufgabe erf甃ࠀllt
R漃ࠀhrenf漃ࠀrmige Kammer, die
Gewaltt愃ࠀtige Menschen neigen zu
Magnetfelder und
Magnetresonanzkleineren Frontallappen, v.a. in
Radiowellen nutzt, um eine
tomographie (MRI)
Regionen f甃ࠀr Moral &
Karte der Gehirnstruktur zu
Selbstbeherrschung
liefern
Jahre nach Beinahe-Flugzeugabsturz,
zeigten Passagiere, die sich Material
Funktionelle
Misst Durchblutung von
甃ࠀber ihr Trauma ansahen, eine st愃ࠀrkere
Magnetresonanz
Hirnregionen durch Vergleich Aktivierung der Angst-, Ged愃ࠀchtnisBildgebung (fMRI)
kontinuierlicher MRT-Scans und visuellen Zentren als bei der
Betrachtung von den 09/11
Terroranschl愃ࠀgen
Darstellung von Nervenbahnen
Menschliches Konnektom-Projekt (bildet axonale Verbindungen ab)
Bildgebung des Diffusionsspektrums
䄃ࠀltere Gehirnstrukturen
 Das weniger komplexe Gehirn der primitiven Wirbeltiere ist in der Lage, grundlegende
唃ࠀberlebensfunktionen zu erf甃ࠀllen (Hirnstamm = Medulla & Pons)
 Das komplexere Gehirn der fortgeschrittenen S愃ࠀugetiere (einschließlich des
Menschen) enth愃ࠀlt neue Gehirnsysteme, die auf den alten aufbauen.
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Der Hirnstamm: 䄃ࠀlteste und innerste Hirnregion
 Medulla: Fortsatz d. R甃ࠀckenmarks an Basis d. Hirnstamms; steuert Herz & Atmung
 Pons: Oberhalb des R甃ࠀckenmarks, hilft bei Koordination von Bewegungen
Das Gehirn
 Thalamus (hier laufen verschiedene Areale zusammen)
o Der Bereich am oberen Ende des Hirnstamms
o Leitet sensorische Meldungen an den Kortex und 甃ࠀbermittelt Antworten an das
Kleinhirn und das R甃ࠀckenmark
 Formatio Retikularis
o Ein Nervennetz, das durch den Hirnstamm und den Thalamus verl愃ࠀuft
o Spielt eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Erregung (Wachheit des Organismus)
 Das Kleinhirn
o Hilft bei der Beurteilung der Zeit, der Unterscheidung von Ger愃ࠀuschen und
Texturen und der emotionalen Kontrolle
o Koordiniert unwillentliche Bewegungen und lebenserhaltende Funktionen
o Hilft bei der Verarbeitung und Speicherung von Informationen außerhalb des
Bewusstseins
Das limbische System (Gruppierung der Funktionnen im limbischen System ist mittlerweile 甃ࠀberholt,
Begriff wird jedoch noch h愃ࠀufig verwendet)
 Sitzt zwischen den 愃ࠀlteren Teilen des Gehirns und den Großhirnhemisph愃ࠀren
 Zu den neuronalen Zentren geh漃ࠀren der Hippocampus, die Amygdala und der


Hypothalamus
ist mit Emotionen, Ged愃ࠀchtnis und Trieben verbunden
Kontrolliert die nahe gelegene Hypophyse
17
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Das limbische System
 Amygdala (Mandelkern)
 Zwei Limabohnen-große neuronale Cluster im limbischen System
 Verbunden mit Emotionen (v.a. Wut & Angst)
 Hypothalamus
 Unterhalb des Thalamus liegende neuronale Struktur
 Leitet verschiedene Wartungsaktivit愃ࠀten
 Hilft 甃ࠀber die Hypophyse bei der Steuerung des endokrinen Systems und ist mit
Emotionen und Belohnung verbunden

Hippocampus
 Verarbeitet bewusste, explizite Erinnerungen (episodisches Ged愃ࠀchtnis das Erinnerungen nach
Zeit und Situationen abspeichert)

Mit zunehmendem Alter nimmt die Gr漃ࠀße und Funktion ab (u.a. bei Alzheimer)
Strukturen des Gehirns und ihre Funktionen
Der zerebrale Kortex (=Grosshirnrinde)
• Zwei Hemisph愃ࠀren
• Jede Hemisph愃ࠀre hat vier Lappen:
Frontal: Soziale Normen, Moral, Probleml漃ࠀsungsprozesse
Parietal: Sensorische Signale, R愃ࠀumliche Orientierung, Sprache, Mathematik
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Okzipital: Visuelle Verarbeitung (Vom Auge 甃ࠀber Thalamus zu Okzipitallappen)
Temporal: Auditorische Signale, Semantisches Ged愃ࠀchtnis, Objekterkennung
Funktionen des Kortex
 Motorischer Kortex
o Fritsch und Hitzig: Entdeckung des motorischen Kortex an der R甃ࠀckseite der
Frontallappen
o Foerster und Penfield: Kartierung des motorischen Kortex; entdeckten, dass
K漃ࠀrperbereiche, die eine pr愃ࠀzise Kontrolle erfordern (z. B. Finger, Mund), den
gr漃ࠀßten Teil des kortikalen Raums einnehmen
 Motorische Funktionen
o Durch elektrische Stimulation des motorischen Kortex k漃ࠀnnen Bewegungen
von K漃ࠀrperteilen ausgel漃ࠀst werden
Motorischer Kortex und somatosensorischer Kortex - Gewebe, das jedem K漃ࠀrperteil
zugeordnet ist
Der zerebrale Kortex: Gehirn-Computer-Schnittstellen
 Durch Aufzeichnung der Signale von Elektroden, die im motorischen Kortex der Affen
platziert wurden, konnten Forscher die Gehirnsignale den Armbewegungen zuordnen
19
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


In Folgeexperimenten haben sowohl Affen als auch Menschen gelernt, einen
Roboterarm zu steuern, der Nahrung greifen und liefern kann
Derzeit werden in klinischen Studien neuronale Prothesen f甃ࠀr Patienten mit
L愃ࠀhmungen oder Amputationen untersucht
Maschinelle Lernverfahren werden verwendet um von implantierten Messelektroden
im motorischen Kortex Signale auszulesen und damit Prothesen zu steuern
Funktionen des Kortex: (prim愃ࠀr) sensorische Funktionen
 Der somatosensorische Kortex verarbeitet Ber甃ࠀhrungs- und
Bewegungsinformation.
 Der visuelle Kortex des Okzipitallappens, der sich im hinteren
Teil des Gehirns befindet, empf愃ࠀngt den Input von Ihren Augen.
 Der auditorische Kortex des Schl愃ࠀfenlappens, der sich 甃ࠀber den
Ohren befindet, empf愃ࠀngt Informationen von den Ohren.
Assoziationsbereiche des Kortex
 In allen vier Lappen zu finden
 Bereiche im Frontallappen erm漃ࠀglichen Urteilsverm漃ࠀgen, Planung und die
Verarbeitung neuer Erinnerungen
 Besch愃ࠀdigung von Teilen des Assoziationskortex f甃ࠀhren zu einer Reihe verschiedener
Verhaltensdefizite
Ein Blick in die Vergangenheit: Sch愃ࠀdel von Phineas Gage
Reaktionen des zentralen Nervensystems auf Schäden
 Zerst漃ࠀrte Gehirn- und R甃ࠀckenmarksneurone regenerieren sich normalerweise nicht.
Sehr begrenzte Formen der Regeneration von Nervengewebe und Faserverbindungen
findet jedoch auch noch im Erwachsenenalter statt.
 Durch Beobachtung von Zusammenh愃ࠀngen von Hirnverletzungen und daraus
resultierenden Verhaltensdefiziten konnten einige Hirnfunktionen bestimmten
Hirnbereichen fest zugeordnet werden.
 Restriktions-Therapie (Constraint-induced therapy): zielt darauf ab, das Gehirn neu
zu verdrahten und Geschicklichkeit von hirngesch愃ࠀdigten Menschen zu verbessern
(z.B. 甃ࠀberkomensieren von Wegfallen der Funktionen des einen Arms durch den anderen verhindern,
so, dass wir andere Gehirnbereiche dazu trainieren den Arm zu bewegen)
o Blindheit oder Taubheit machen ungenutzte Gehirnbereiche f甃ࠀr andere
o
Zwecke verf甃ࠀgbar
Ähnliche Umverteilung, wenn durch Krankheit oder Sch愃ࠀdigung Hirnbereiche
frei werden, die normalerweise f甃ࠀr bestimmte Funktionen zust愃ࠀndig sind
20
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Die Aufteilung des Gehirns: Corpus Callosum
 verbindet linke & rechte Hemisph愃ࠀre miteinander
Intaktes Gehirn
 Die von einer der beiden Hemisph愃ࠀren empfangenen Daten werden 甃ࠀber das Corpus
Callosum schnell an die andere Seite weitergeleitet.
Durchtrenntes Corpus callosum Gehirn
 Informationsaustausch findet nicht mehr statt.
 Die Hemisph愃ࠀren werden isoliert und arbeiten so mehrheitlich unabh愃ࠀngig
Die Informationsautobahn vom Auge zum Gehirn
 wurde bei Epilepsiepatienten gemacht, heute aber nicht mehr
Rechts-Links-Unterschiede bei intakten Gehirnen
 Jede Hemisph愃ࠀre erf甃ࠀllt unterschiedliche Funktionen
 Der Mensch hat ein einheitliches Gehirn mit spezialisierten Teilen
 Die linke Hemisph愃ࠀre ist gut darin, Sprache schnell und genau zu interpretieren.
 Die rechte Hemisph愃ࠀre zeichnet sich durch die F愃ࠀhigkeit aus, Schlussfolgerungen zu
ziehen, Sprache zu modulieren und die Selbstwahrnehmung zu f漃ࠀrdern
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Kapitel 3: Bewusstsein (Consciousness)
“Bewusstsein” im Verlauf der Geschichte psychologischer Forschung
 1880er: Psychologie definiert als Beschreibung & Erkl愃ࠀrung von
Bewusstseinszust愃ࠀnden
 Erste Hälfte des 20. Jhd.: Direkte Beobachtung von Verhalten (ohne
Bewusstseinsforschung/Consciousness)



1960er: Bewusstsein als Begriff kaum mehr existent
Nach 1960s: Bewusstsein wieder wichtig. Untersuchungen zu ver愃ࠀnderten
Bewusstseinszust愃ࠀnden z.B. Hypnose, Drogen, Meditation. Wichtigkeit von Kognition
Heute: Durch den Einfluss von kognitiver Psychologie und Neurowissenschaften wird
Bewusstsein wieder zu einem wichtigen Thema der aktuellen Forschung
Gehirnzustände & Bewusstsein
 Bewusstsein
o Sich selbst und seiner Umwelt gewahr sein
o Ein subjektives Erleben von mentalen Zust愃ࠀnden haben
 Kognitive Neurowissenschaften
o Interdisziplin愃ࠀre Forschung, die sich zum Ziel setzt den Zusammenhang zwischen
Gehirn & kognitiven Funktionen (u.a. Wahrnehmung, Denken, Ged愃ࠀchtnis &
Sprache) zu erforschen
Verschiedene Bewusstseinszustände
Die biologischen Grundlagen des Bewusstseins
Kognitive Neurowissenschafter...
 erforschen und kartieren den Kortex
(kartieren = einordnen)


k漃ࠀnnen so zum Teil gewisse Dinge von
mentalen Zust愃ࠀnden auslesen aus
Aufnahmen des Gehirns
gehen z. T. davon aus, dass synchrone
Aktivit愃ࠀt im Gehirn wichtig ist f甃ࠀr das
Entstehen von Bewusstsein
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Bewusstsein & Selektive Aufmerksamkeit
 Selektive Aufmerksamkeit
o Fokussierung der Aufmerksamkeit auf einen Stimulus
o Unterdr甃ࠀckung von nicht-attendierten Stimuli
e.g. the Cocktailparty effect  you focus on one conversation but if someone calls you name you
realize it. Ou 5 senses take in 11000bits of info, but we only consciously process 40. Dinge die wir
f甃ࠀr wichtig halten bekommen unsere beschr愃ࠀnkte Aufmerksamkeit


Unaufmerksamkeitsblindheit («inattentional Blindness»)
o Unf愃ࠀhigkeit sehr wesentliche Dinge *nicht* zu sehen, wenn die Aufmerksamkeit
auf etwas anderes gerichtet ist
Ver愃ࠀnderungsblindheit («change blindness»)
o Unf愃ࠀhigkeit Ver愃ࠀnderungen unserer Umwelt wahrzunehmen, wenn die
Aufmerksamket auf etwas anderes gerichtet ist. 7
Selektive Aufmerksamkeit & Unfälle
Schnelles Hin-und-Her-Wechseln zwischen T愃ࠀtigkeiten ist heutzutage sehr h愃ࠀufig
 In USA geben 60% von Autofahrer an, w愃ࠀhrend des Fahrens SMS zu schreiben oder
auf dem Smartphone die Landkarte angeschaut haben
 Multitasking zieht Ressourcen ab, die f甃ࠀr das Fahren verwendet werden sollten
 Gehirnaktivit愃ࠀt bei Autofahrern geht um 37% zur甃ࠀck bei Unterhaltungen
Unaufmerksamkeitsblindheit («inattentional Blindness»)
Wir sind gut darin unsere Aufmerksamkeit auf nur einen kleinen Teil unserer Umwelt zu richten und den Rest
auszublenden.
Gorilla-Beispiel
https://www.youtube.com/watch?v=vJG698U2Mvo
+ Inattentional Numbness  pick-pocket tricks funktionieren mit Ablenken/Anrempeln
Veränderungsblindheit («Change Blindness»)
Raum, der sich ver愃ࠀndert Beispiel
https://www.youtube.com/watch?v=EARtANyz98Q
Duale Verarbeitung: Der «zweispurige Geist»
Wir verarbeiten Informationen gleichzeitig auf einer bewussten & unbewussten Ebene
Duale Verarbeitung (engl. «dual processing»)
 Es gibt Leute, die sagen, dass Information h愃ࠀufig gleichzeitig auf unterschiedlichen
Routen – bewusst (expliziten) und unbewussten (impliziten) – verarbeitet werden
 Es gibt aber auch die Ansicht, dass es nur eine Route gibt, von der Teile unbewusst,
andere Teile aber je nach Aufmerksamkeitslenkung sowohl bewusst als auch
unbewusst ablaufen k漃ࠀnnen.
 Wahrnehmungen, Ged愃ࠀchtnis und andere Kognitionen sind dabei betroffen.
Blindsehen (engl. «blindsight»)
 Eine Person kann auf visuellen Reiz richtig reagieren, ohne ihn bewusst zu sehen
 Wenn Blinde sehen k漃ࠀnnen:
 Demonstration von Lawrence Weiskrantz, «Blindsight»- Patienten den Gang
runterlaufen zu lassen.
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Obschon dem Patienten gesagt wurde, dass der Gang leer ist, konnte er auf den
tats愃ࠀchlich da rumliegende Gegenst愃ࠀnde korrekt reagieren und diese umgehen.
Parallele Verarbeitung
 H愃ࠀufig werden verschiedene Aspekte einer Problemstellung, oder verschiedene
Aspekte von Wahrnehmungen (z. Bsp. Farbe vs. Form) gleichzeitig verarbeitet;
Man geht davon aus, dass sehr viele Prozesse im Gehirn parallel ablaufen
Sequentielle Verarbeitung
 Kommt v.a. auch dann zum Einsatz, wenn wir mit neuen Problemen konfrontiert sind,
und unbewusste, parallele Verarbeitung nicht funktioniert.
 Aber auch unbewusste Verarbeitungsschritte laufen sequentiell ab (Bsp.
Objektwahrnehmung: erst einfache Farben und Formen, dann immer komplexer
werdende Repr愃ࠀsentationen entlang des ventralen Pfads der visuellen Verarbeitung)

Was ist Schlaf?
Periodischer, nat甃ࠀrlicher Verlust des Bewusstseins – in Abgrenzung zu unbewussten
Zust愃ࠀnden, die aufgrund eines Komas, Bet愃ࠀubungsmitteln, oder Winterschlaf zustande
kommen (abge愃ࠀndert von Dement, 1999).







Biologische Rhythmen
24-Stunden biologische Uhr
90-min甃ࠀtiger Schlafzyklus bei jungen Erwachsenen
Zirkadiane Rhythmen
Interne Uhr mit 24-st甃ࠀndigen Zyklen, die sich dem
Tag/Nacht Rhythmus anpasst
K漃ࠀrpertemperatur steigt zum Morgen hin, hat sein
Maximum w愃ࠀhrend des Tages, knickt kurz ein am
Nachmittag und f愃ࠀngt dann am Abend an wieder zu
sinken
Diese Vorg愃ࠀnge werden durch das Alter und
interindividuelle Erfahrungen angepasst
Schlaf
Hirnwellen und Schlafstadien

Beta- & Alphawellen: hochfrequent &
niederamplitudig  mit Wachzust愃ࠀnden assoziiert

REM-Schlaf-Wellen 愃ࠀhneln den N1 Wellen von
leichtem Schlaf, aber: REM-Schlaf mit h漃ࠀherem
k漃ࠀrperlichen Arousal als andere Schlafstadien (N1-3)

Alpha-Wellen
Langsame Hirnwellen, bei entspannten oder m甃ࠀden
Wachzust愃ࠀnden

Halluzinationen
Falsche Sinneseindr甃ࠀcke

Delta-Wellen
Hochamplitudige, niederfrequente Hirnwellen
 beim Tiefschlaf
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REM Schlaf

REM («rapid eye movement»)

Schnelle Augenbewegungen

REM «rebound»: Tendenz, dass REM Schlafanteile erh漃ࠀht werden nach N愃ࠀchten mit
wenig REM Schlaf
Schlafstadien
Was beeinflusst unsere Schlafmuster?
Schlafmuster sind genetisch und kulturell beeinflusst
 Helles Morgenlicht aktiviert Nervenzellen im suprachiasmatischen Nucleus (SCN)
 Abnahme der Melatonin-Produktion am Morgen, und Erh漃ࠀhung am Abend
 «Sozialer Jet-Lag»: gest漃ࠀrter Schlaf wegen soz. Aktivit愃ࠀten am Wochenende/Abend
Wieso schlafen wir?
 Sch甃ࠀtzende Rolle in Evolution  in Sicherheit w愃ࠀhrend gef愃ࠀhrlicher Zeiten
 Hilft besch愃ࠀdigte Hirnzellen widerherzustellen und reparieren
 Hilf Verbindungen zwischen Nervenzellen f甃ࠀr Erinnerungen zu st愃ࠀrken
 F漃ࠀrdert kreatives Probleml漃ࠀsen am n愃ࠀchsten Tag
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Hypophyse sch甃ࠀttet (engl. «pituitary gland») Wachstumshormon aus das
Muskelwachstum anregt.
Schlafmangel
 Wenn in 5 aufeinanderfolgenden N愃ࠀchten nicht genug geschlafen wird, kann dies
nicht mittels einer Nacht mit sehr langen Schlaf ausgeglichen werden.
 Weniger Schlaf h愃ࠀngt statistisch mit Wut und Beziehungsproblemen zusammen
 Schlafmangel ist ein starker Pr愃ࠀdiktor f甃ࠀr Depressionen

Auswirkungen von Schlafmangel (Schlafdeprivation)
- Bewirkt M甃ࠀdigkeit und Gereiztheit
- Schw愃ࠀcht die Konzentration, Produktivit愃ࠀt und Ged愃ࠀchtniskonsolidierung
 Kann zu 唃ࠀbergewicht, Gelenkschmerzen, geschw愃ࠀchtem Immunsystem,
Verlangsamung und h漃ࠀherer Inzidenz von Unf愃ࠀllen f甃ࠀhren
 Erh漃ࠀhtes Cortisol, erh漃ࠀhtes limbisches Gehirn, mehr Erz甃ࠀndungen, erh漃ࠀhter
Blutdruck, mehr Hunger (durch Ghrelin)
 Weniger Schlaf = mehr Unf愃ࠀlle (vgl. Grafik nach Zeitumstellung im Fr甃ࠀhling)
Schlafst漃ࠀrungen
St漃ࠀrung
Häufigkeit
Beschreibung
Auswirkungen
Chronische M甃ࠀdigkeit, Depressionen,
1 von 4
Anhaltende
Fettleibigkeit, Bluthochdruck sowie
Erwachsenen Schwierigkeiten
Schlaflosigkeit
arthritische und Fibromyalgie-Schmerzen.
(Symptome im beim Einschlafen
Abh愃ࠀngigkeit von Schlaftabletten und
(Insomnie)
vergangen
oder
Alkohol, die REM-Schlaf reduzieren und
Jahr)
Durchschlafen
zu Toleranz f甃ࠀhren
Pl漃ࠀtzliche Anf愃ࠀlle
Einschlafen in gef愃ࠀhrlichem Moment.
1 von 2000
von starker
Narkolepsie
Narkolepsie-Anf愃ࠀlle dauern i.d.R. weniger
Erwachsenen Schl愃ࠀfrigkeit,
als 5min.
Schlafattacken
M甃ࠀdigkeit und Depressionen (als Folge
Wiederholte
1 von 20
des Entzugs des Tiefschlafs). Assoziiert
Schlafapnoe
Atemaussetzer im
mit Fettleibigkeit (insbesondere bei
Erwachsenen
Schlaf
M愃ࠀnnern).
1-15 von 100 in
Schlafsprechen
Bev漃ࠀlkerung
Wenig ernsthafte Bedenken, ausser
kann in jeder
f甃ࠀr
Unf愃ࠀlle in Fremden Umgebungen.
Schlafwandeln
Schlafphase
Schlafwandeln,
Schlafwandler kehren von selbst oder mit
und
auftreten.
ca. H愃ࠀlfte der
Hilfe eines Familienmitglieds in ihr Bett
Schlafsprechen
Schlafwandeln
Kleinkinder
zur甃ࠀck und erinnern sich am n愃ࠀchsten
tritt im N3-Schlaf
wegen
Morgen nur selten an ihre Reise.
auf.
Schlafwandelns
N愃ࠀchtliche
1 von 100
Aufschrecken,
Verdoppelung der Herz- und
Angstzust愃ࠀnde Erwachsenen; unsinniges Reden, Atemfrequenz des Kindes w愃ࠀhrend des
1 von
Aufsitzen,
Anfalls. Gl甃ࠀcklicherweise erinnern sich
30 Kinder
Herumlaufen
Kinder am n愃ࠀchsten Tag kaum oder gar
w愃ࠀhrend N3
nicht an das schreckliche Ereignis. Mit
Schlaf;
zunehmendem Alter wird der
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verschieden von
Albtr愃ࠀumen.
Nachtschreck immer seltener werden.
Träume
Träume: Sequenz von Bildern, Emotionen und Gedanken, die das mentale Erleben einer
schlafenden Person ausmachen.
Was träumen wir?
 Wir tr愃ࠀumen 甃ࠀblicherweise von normalen Geschehnissen, die h愃ࠀufig auch etwas mit
Angst und Ungl甃ࠀck zu tun haben.
 Um unsere eigenen W甃ࠀnsche zu erf甃ࠀllen
 Um unsere Erinnerungen zu speichern
 Um neuronale Verschaltungen zu erstellen und unterhalten
 Um neuronales «Rauschen» einzuordnen
 Um kognitive Entwicklung zu reflektieren
 Tagträume: bekannte Details des allt愃ࠀglichen Lebens
 REM Träume: lebhaft, emotional bizarr
 Träume mit negativen Ereignissen oder Emotionen: 8 in 10 Tr愃ࠀume
 Träume mit sexuellen Fantasien: 1 in 10 bei jungen M愃ࠀnnern, 1 in 30 bei jungen
Frauen
 Träume, die erlebtes des Vortages beinhalten: am h愃ࠀufigsten
Theorien zur Funktion von Schlaf
Theorie
Erläuterung
Tr愃ࠀume stellen ein "psychisches
Sicherheitsventil" dar - sie dr甃ࠀcken
Freuds
unannehmbare Gef甃ࠀhle aus; Tr愃ࠀume
“Wunscherf甃ࠀllung” enthalten manifeste (erinnerte) Inhalte
und eine tiefere Schicht latenter Inhalte
(eine verborgene Bedeutung).
Informationsverarbeitung
Tr愃ࠀume helfen uns, die Ereignisse des
Tages zu ordnen und unsere
Erinnerungen zu festigen.
Kritische 唃ࠀberlegungen
Es gibt keine
wissenschaftliche
Unterst甃ࠀtzung; Tr愃ࠀume
k漃ࠀnnen sehr verschieden
interpretiert werden.
Aber warum tr愃ࠀumen wir
manchmal von Dingen, die
wir nicht erlebt haben,
sowie 甃ࠀber vergangene
Ereignisse?
Die regelm愃ࠀßige Stimulation des Gehirns
Dies erkl愃ࠀrt jedoch nicht,
Physiologische
durch den REM- Schlaf kann zur
warum wir bedeutungsvolle
Entwicklung und zum Erhalt der
Funktion
Tr愃ࠀume erleben.
Nervenbahnen beitragen.
Der REM-Schlaf l漃ࠀst neuronale Aktivit愃ࠀt Das Gehirn des Einzelnen
aus, die zuf愃ࠀllige visuelle Erinnerungen spinnt die Geschichten, die
Aktivierungssynthese
hervorruft, die unser schlafendes Gehirn uns trotzdem etwas 甃ࠀber
zu Geschichten verwebt.
den Tr愃ࠀumenden erz愃ࠀhlen.
Kognitive
Der Trauminhalt spiegelt den kognitiven Dieser Ansatz schl愃ࠀgt keine
Entwicklung
Entwicklungsstand des Tr愃ࠀumers wider - adaptive Funktion von
sein Wissen und sein Verst愃ࠀndnis.
Tr愃ࠀumen vor.
Tr愃ࠀume simulieren unser Leben,
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einschließlich der schlimmsten
Szenarien.
Träume
 Manifester Inhalt
 Gem愃ࠀss Freud: die erinnerte Handlung eines Traums (vs. latenten Inhalt)
 Latenter Inhalt (Gem愃ࠀss Freud): die versteckte, der Handlung zugrundeliegende
Bedeutung (in Abgrenzung zum manifesten Inhalt s.o.)
Schlaf 甃ࠀber die Lebensspanne
Substanzabhängigkeiten
 Psychoaktive Substanzen
Eine chemische Substanz, die Kognition, Wahrnehmung & Stimmung beeinflusst
 Substanzabhägigkeitsst漃ࠀrung
Krankheit, durch anhaltendes Verlangen/Konsum; trotz negativer Konsequenzen
Nach American Psychiatric Association: Substanzkonsumst漃ࠀrung, wenn Drogenkonsum trotz
erheblicher Lebensunterbrechungen fortgesetzt wird. Resultierende Ver愃ࠀnderungen des
Gehirns k漃ࠀnnen auch nach Beendigung des Konsums fortbestehen. Schweregrad von leicht
(2-3 der unten aufgef甃ࠀhrten Indikatoren) 甃ࠀber mittelschwer (4-5) bis schwer (ab 6).
Verminderte Kontrolle
1. Konsumiert mehr oder l愃ࠀnger als vorgesehen.
2. Versucht erfolglos, den Konsum der Substanz zu regulieren.
3. Verbringt viel Zeit damit, eine Substanz zu erwerben, zu konsumieren oder sich von den
Auswirkungen der Substanz zu erholen.
4. Verlangen nach der Substanz.
Eingeschränkte soziale Funktionsfähigkeit
5. Der Konsum st漃ࠀrt die Verpflichtungen am Arbeitsplatz, in der Schule oder zu Hause.
6. Setzt den Konsum trotz sozialer Probleme fort.
7. Verursacht eine Einschr愃ࠀnkung der sozialen, freizeitlichen und beruflichen Aktivit愃ࠀten.
Gefahren des Konsums
8. Setzt die Nutzung trotz der Gefahren fort.
9. Setzt den Konsum trotz verschlimmernder k漃ࠀrperlicher oder psychischer Probleme fort.
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Wirkung der Substanz
10. Erlebt Toleranz (mit der Zeit h漃ࠀhere Dosis n漃ࠀtig f甃ࠀr die gew甃ࠀnschte Wirkung).
11. Entzugserscheinungen
Drogen und Bewußtsein: Toleranz und Sucht
 Toleranz
Bei wiederholter Einnahme sind f甃ࠀr die Wirkung h漃ࠀhere Dosen erforderlich
 Sucht
Zwanghaftes Verlangen nach Drogen oder Verhaltensweisen (z. B. Gl甃ࠀcksspiel) trotz
bekannter sch愃ࠀdlicher Folgen
 Entzug
Unbehagen und Stress nach dem Absetzen einer Droge/Verhaltens
Wie hat sich der Begriff "Sucht" verändert?
Begriff der Sucht wurde in Vergangenheit erweitert, um viele Verhaltensweisen abzudecken.
Ob und wieweit diese Erweiterung Sinn macht, wird aktuell diskutiert
 Sucht als behandlungsbed甃ࠀrftige Krankheit
 Angeboten f甃ࠀr viele getriebene, exzessive Verhaltensweisen, die zwanghaft und
dysfunktional werden
 Das APA-Handbuch (2013) schl愃ࠀgt eine weitere Untersuchung der InternetSpielst漃ࠀrung vor.
Arten von psychoaktiven Drogen
Depressiva
 Alkohol, Barbiturate (Beruhigungsmittel) und Opiate, beruhigen neuronale Aktivit愃ࠀt
und verlangsamen K漃ࠀrperfunktionen
Alkohol
 Enthemmende Wirkung
 Verlangsamt neuronale Verarbeitung, starkes Beruhigungsmittel
 St漃ࠀrt Ged愃ࠀchtnis, langfristige Auswirkungen auf Gehirn und Kognition
 beeintr愃ࠀchtigt Bildung v. synaptischen Verbindungen  Gehirn schrumpft
 Verringert Selbstbewusstsein und Selbstkontrolle
Barbiturate




Beruhigungsmittel (Nembutal, Seconal, Amytal) auch f甃ࠀr Schlafprobleme oder Angstst漃ࠀrungen
D愃ࠀmpft zentrales Nervensystems, was Angst verringert
Kann Ged愃ࠀchtnis und Urteilsverm漃ࠀgen beeintr愃ࠀchtigen
In Kombination mit Alkohol potenziell t漃ࠀdlich
Opiate
Opium und Derivate wie Kodein (Narkotikum), Morphin, Methadon und Heroin;
Stark s甃ࠀchtig-machend, kann dazu f甃ࠀhren dass das Gehirn selbst keine Endorphine mehr herstellt
Verengt Pupillen, verlangsamt Atmung und verursacht Lethargie
Unterdr甃ࠀckung neuronaler Aktivit愃ࠀt, vor甃ࠀbergehende Linderung von Schmerzen & Angst
starke Entzugserscheinungen





Stimulanzien
Stimulierende Medikamente
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Koffein und Nikotin, Amphetamine Kokain, Ecstasy (MDMA) und Methamphetamin
Anregung der neuronalen Aktivit愃ࠀt, Beschleunigung der K漃ࠀrperfunktionen
Pupillenerweiterung, erh漃ࠀhte Herz- und Atemfrequenz, Anstieg Blutzuckers und
Appetitlosigkeit  Steigern oft Energie und Selbstvertrauen
Nikotin
 Stimulierende und stark s甃ࠀchtig machende psychoaktive Droge im Tabak
 Signalisiert zentralen Nervensystem, eine Flut von Neurotransmittern freizusetzen
 Verringert Appetit, steigert Wachsamkeit und geistige Leistungsf愃ࠀhigkeit, beruhigt die
Ängste und verringert Schmerzempfindlichkeit



Kokain



Schnellen Rausch der Euphorie
In 15-30 Minuten nach Absinken des Neurotransmitter-Spiegels kommt es zu einem
Absturz in Form einer unruhigen Depression
Auswirkungen h愃ࠀngen von der konsumierten Dosis und Form sowie von den
Erwartungen und der Pers漃ࠀnlichkeit des Konsumenten ab
Methamphetamin (Parent drug: Amphetamine)

Amphetamine stimulieren neurale Aktivit愃ࠀt  mehr Energie & bessere Stimmung
30
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Stark s甃ࠀchtig machend , triggered Dopamin und f甃ࠀhrt zu 8 st甃ࠀndiger Euphorie
Ecstasy (MDMA)
 Synthetisches Stimulans, leichtes Halluzinogen (triggert Dopamin/blockt Serotonin-Reuptake)
 Erzeugt Euphorie & «I love everyone», aber mit kurzfristigen Gesundheitsrisiken und
l愃ࠀngerfristigen Sch愃ࠀden f甃ࠀr Stimmung und Kognition
Halluzinogene




LSD MDMA, Psylocybin Mushrooms, Ayahuasca brew, Marihuana
Wahrnehmungs-verzerrend
Wahrnehmungen ohne externe Reize
Marihuana (mildes Haluuzinogen)
 Bl愃ࠀtter enthalten THC (delta-9-Tetrahydrocannabinol)
 Erh漃ࠀhte Empfindlichkeit gg甃ࠀ. Farben, Ger愃ࠀuschen, Geschm愃ࠀckern und Ger甃ࠀchen
 Kann entspannen, enthemmen, motorische und wahrnehmungsbezogene F愃ࠀhigkeiten
beeintr愃ࠀchtigen und die Reaktionszeit verk甃ࠀrzen
 Lindernd bei chronischen Schmerzen und chemotherapiebedingter 唃ࠀbelkeit
 Nicht mit Krebsarten, wie Lungenkrebs, in Verbindung gebracht
 Pr愃ࠀdiktiv f甃ࠀr erh漃ࠀhtes Risiko von Verkehrsunf愃ࠀllen, chronischer Bronchitis, Psychosen,
sozialen Angstst漃ࠀrungen und Selbstmordgedanken
 Wahrscheinlich Beeintr愃ࠀchtigung der Aufmerksamkeit, Lernen und Ged愃ࠀchtnis und
m漃ࠀglicherweise zu schlechteren schulischen Leistungen bei Jugendlichen
LSD (Lysergs愃ࠀurediethylamid; Acid)
 Starke halluzinogene Droge, beeinflusst Serotonin-Neurotransmittersystem

LSD: Ähnlichkeiten mit Nahtoderfahrungen
o Visueller Kortex wird hochsensibel und verbindet sich mit emotionalem Zentrum,
traum愃ࠀhnliche Erlebnisse, sense of self verschwimmt sowie Grenze zur externen Welt
o Albert Hofmann als Entdecker 1943
Eine 唃ࠀbersicht f甃ࠀr ausgewählte psychoaktive Drogen
Droge
Typ
Angenehme Effekte
Negative Nachwirkungen
Rausch, gefolgt von
Depression, Ged愃ࠀchtnisverlust,
Alkohol
Depressiv
Entspannung/Enthemmun
Organsch愃ࠀden, langs. Reaktionen
g
Euphorieschub,
Depressive Physiologie, qu愃ࠀlender
Heroin
Depressiv
Schmerzlinderung
Entzug
Erh漃ࠀhte Aufmerksamkeit Angstzust愃ࠀnde, Unruhe,
Koffein
Stimulanzien
und Wachsamkeit
Schlaflosigkeit; Entzug
Erregung und
Nikotin
Stimulanzien
Entspannung,
Herzkrankheiten, Krebs
Wohlbefinden
Euphorie, Zuversicht,
Kardiovaskul愃ࠀrer Stress,
Kokain
Stimulanzien
Energie
Misstrauen, depressiver Absturz
MethEuphorie, Wachsamkeit,
Reizbarkeit, Schlaflosigkeit,
Stimulanzien
Energie
Bluthochdruck, Krampfanf愃ࠀlle
amphetamin
Ecstasy
Stimulans; mild Emotionale Aufladung,
Dehydrierung, 唃ࠀberhitzung,
(MDMA)
Halluzinogen
Enthemmung
gedr甃ࠀckte Stimmung, kognitive
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LSD
Halluzinogen
und immunologische Funktionen
Gefahr der Panik
Visuelle "Reise"
Gesteigerte Empfindung,
Beeintr愃ࠀchtigung von Lernen und
Marihuana Mild
Schmerzlinderung,
Ged愃ࠀchtnis, erh漃ࠀhtes Risiko f甃ࠀr
(THC)
Halluzinogen
Zeitverzerrung,
psychische St漃ࠀrungen
Entspannung
Warum werden manche Menschen zu regelmäßigen Konsumenten
bewusstseinsverändernder Drogen?
 Biologische Faktoren: Manche Menschen reagieren empfindlich auf bestimmte
Drogen, wie z. B. Alkohol,. (Twin Studies)
 Psychologische Faktoren (wie Stress, Depressionen und Hoffnungslosigkeit) und
soziale Faktoren (wie Gruppendruck)
 Kulturelle und ethnische Gruppen
 Jede Art von Einfluss - biologische, psychologische und sozial-kulturelle - bietet einen
m漃ࠀglichen Weg f甃ࠀr Pr愃ࠀventions- und Behandlungsprogramme zum Drogenmissbrauch.
Trends beim Drogenkonsum
Analyseebenen f甃ࠀr gest漃ࠀrten Drogenkonsum: Der Biopsychosoziale Ansatz
Programme zur Drogenprävention und -behandlung
 Aufkl愃ࠀrung junger Menschen 甃ࠀber die langfristigen Kosten des vor甃ࠀbergehenden
Vergn甃ࠀgens einer Droge
 jungen Menschen helfen, andere Wege zu finden, um ihr Selbstwertgef甃ࠀhl und ihren
Lebenssinn zu st愃ࠀrken
32
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
Versuch, die Beziehungen zu Gleichaltrigen zu ver愃ࠀndern oder Jugendliche gegen den
Druck von Gleichaltrigen zu "impfen", indem sie in der F愃ࠀhigkeit Nein zu sagen
geschult werden
OLV 1: Review
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Kapitel 4: Nature, Nurture and Human Diversity
Anlage, Umwelt und menschliche Diversität
1. Verhaltensgenetik: Individuelle Unterschiede vorhersagen
- Genes: Our Codes for Life
- Twin and Adoption Studies
- Temperament and Heredity
- Heritability
- Gene–Environment Interaction
2. Evolutionäre Psychologie: Anlage und Umwelt erkl愃ࠀren
- Natural Selection and Adaptation
- Evolutionary Success Helps Explain Similarities
- An Evolutionary Explanation of Human Sexuality
3. Kulturelle und Geschlechtsdiversität: Anlage und Umwelt verstehen
- How Does Experience Influence Development?
- Cultural Influences
- Gender Development
- Reflections on Nature, Nurture, and their Interaction
1. Verhaltensgenetik
Verhaltensgenetik: Individuelle Unterschiede vorhersagen
- Genes: Our Codes for Life
- Twin and Adoption Studies
- Temperament and Heredity
- Heritability
- Gene–Environment Interaction
Gene: Bauplan des Lebens
- Biochemische Einheiten der Vererbung, aus
denen Chromosomen bestehen.
- Chromosomen sind Strukturen aus DNAStr愃ࠀngen
- Wenn Gene exprimiert werden, kodieren sie
den Bauplan f甃ࠀr Proteine, die Bausteine des
K漃ࠀrpers
Umwelteinfl甃ࠀsse k漃ࠀnnen Gene aktiv schalten. Wichtig: Es gibt
nicht das eine Gen f甃ࠀr Intelligenz, etc. sondern meist sind es versch. Gene die zusammenspielen (z.B. 甃ࠀber 260
Gene sind mit Depressionen assoziiert)
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Chromosome und Vererbung
- Genom: genetisches Profil, das uns von anderen Arten unterscheidet (=gesamtes Erbgut)
- Beinhaltet das gesamte genetische Material in den Chromosomen eines Organismus.
- Menschliche: 46 Chromosomen in 23 Paaren. Jedes Chromosom hat gleiche Gen-Loci.
- Ausnahme: M愃ࠀnnern sind die X- und Y-Chromosome keine passenden Paare (matched
sets), denn auf dem Y-Chromosom fehlen einige Gene.
- Jeder biologische Elternteil gibt den halben Satz von Chromosomen weiter
- Jede Person erh愃ࠀlt einen halben Chromosomen-Satz von beiden biologischen Eltern.
Wichtige Begriffe
- Verhaltensgenetik (Behavior genetics)
Untersuchung der relativen St愃ࠀrke und der Grenzen der genetischen und
umweltbedingten Einfl甃ࠀsse auf das Verhalten
- Vererbung (Heredity): Genetische 唃ࠀbertragung von Merkmalen auf Nachkommen
- Umwelt(-einfluss): Jeder nicht-genetische Einfluss
- Chromosomen: Fadenf漃ࠀrmige Strukturen aus DNA-Molek甃ࠀlen, die Gene enthalten
- DNS (Desoxyribonukleins愃ࠀure)
Komplexes Molek甃ࠀl, das genetische Information enth愃ࠀlt, aus der Chromosomen sind
- Genom
Gesamtes Erbgut eines Lebewesens: Die vollst愃ࠀndigen Anweisungen zur Herstellung
eines Organismus, bestehend aus dem gesamten genetischen
Material in den Chromosomen dieses Organismus
Zwillingsstudien
Eineiige vs. zweieiige Zwillinge
- Eineiige Zwillinge (identical twins) entstehen aus einer einzigen
befruchteten Eizelle
- Zweieiige Zwillinge aus zwei verschiedenen Eizellen.
Aber:
- Eineiige Zwillinge haben nicht immer die gleiche Anzahl von
Genkopien.
- Nicht alle eineiigen Zwillinge haben die gleiche Plazenta
Zwillinge wachsen aber h愃ࠀufig in der gleichen Familie auf und sind deshalb oft auch
sehr 愃ࠀhnlich
Auswirkungen und Wechselwirkungen von Anlage und Umwelt (Nature and Nurture)
- Studien 甃ࠀber eineiige und zweieiige Zwillinge, getrennte Zwillinge, biologische
Familien und Adoptivfamilien erm漃ࠀglichen es den Forschern, die Einfl甃ࠀsse von
Vererbung und Umwelt auseinanderzuhalte
- Getrennte eineiige Zwillinge: Beibehaltung der gleichen Gene bei gleichzeitiger
Pr甃ࠀfung der Auswirkungen unterschiedlicher h愃ࠀuslicher Umgebungen
- Adoptivfamilien: Beibehaltung der gleichen h愃ࠀuslichen Umgebung bei gleichzeitiger
Untersuchung der Auswirkungen genetischer Unterschiede
Befunde: Zwillings- und Adoptionsstudien
- Eineiige Zwillinge sind sich 愃ࠀhnlicher als zweieiige Zwillinge
o Pers漃ࠀnlichkeitsmerkmale wie Extraversion (Kontaktfreudigkeit) und
Neurotizismus (emotionale Labilit愃ࠀt))
o Verhaltensweisen wie die Scheidungsrate
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-
o F愃ࠀhigkeiten wie die Ergebnisse allgemeiner Intelligenztests
Eineiige Zwillinge weisen Ähnlichkeiten auf, obwohl sie in unterschiedlichen
Elternh愃ࠀusern aufgewachsen sind:
o Pers漃ࠀnlichkeit, Denk- und Beziehungsstile
o Ergebnisse von F愃ࠀhigkeits-/Intelligenztests
o Interessen, Vorlieben
o Besondere Ängste
o Gehirnstr漃ࠀme, Herzfrequenz
Biologische Verwandte vs. Adoptivverwandte
- Die Studien werden mit adoptierten Kindern durchgef甃ࠀhrt, deren biologische
Verwandte bekannt sind.
- Adoptierte Kinder scheinen ihren genetischen Verwandten 愃ࠀhnlicher zu sein als ihren
Adoptivverwandten, mit denen sie die Umwelt teilen.
- Gibt es in Anbetracht der nachgewiesenen genetischen Auswirkungen auf die
menschliche Entwicklung 甃ࠀberhaupt einen Unterschied aufgrund der
Erziehung/Umwelt? Hat das h愃ࠀusliche Umfeld einen Einfluss?
Kinder sind in gewissen Aspekten wie Emotionalit愃ࠀt/Temperament ihren biologischen Eltern 愃ࠀhnlicher als ihren
Adoptiveltern
Warum sind Geschwister anders?
- Geschwister teilen nur 50% ihrer Gene
- Genetische Unterschiede verst愃ࠀrken sich, da Leute unterschiedlich darauf reagieren
- Das Umfeld ver愃ࠀndert sich mit jedem Familienzuwachs
- Geschwister wachsen in leicht unterschiedlichen Familien auf; das j甃ࠀngste Kind hat
mehr 愃ࠀltere Geschwister und hat 愃ࠀltere Eltern
Temperament und Vererbung
Temperament = Die charakteristische emotionale Reaktivit愃ࠀt und Intensit愃ࠀt einer Person, die
sich bereits in den ersten Lebenswochen zeigt und bis ins Erwachsenenalter anh愃ࠀlt
- Genetische Auswirkungen zeigen sich in Form von physiologischen Unterschieden wie
Herzfrequenz und Reaktionsf愃ࠀhigkeit des Nervensystems.
- Temperamentsunterschiede bleiben in der Regel bestehen
- Emotional reaktive S愃ࠀuglinge sind emotional reaktive 9-Monate alte Kinder
o Sch甃ࠀchterne 6 Monate alte Kinder sind auch mit 13 Jahren noch sch甃ࠀchtern
o Emotional intensive Vorschulkinder sind in der Regel auch relativ intensive
junge Erwachsene
o Eineiige Zwillinge haben eher als zweieiige Zwillinge ein 愃ࠀhnliches
Temperament.
Erblichkeit / Heritabilität
Die Erblichkeit ist der Anteil der Variation zwischen Individuen, der auf die Gene
zur甃ࠀckgef甃ࠀhrt werden kann.
- Die Erblichkeit eines Merkmals kann je nach den untersuchten Populationen und
Umgebungen variieren
- Wenn man eine Variation eines Merkmals innerhalb einer Population feststellt, ist die
Heritabilit愃ࠀt dieses Merkmals der Anteil der Variation in der Population, der durch
genetische Faktoren erklärt wird.
35
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-
Die Erblichkeit gibt keinen Aufschluss dar甃ࠀber, wie stark bestimmte Gene zu dem
Merkmal bei einer bestimmten Person beitragen.
Gen-Umwelt-Interaktion
Interaktion: Das Zusammenspiel, das auftritt, wenn die Wirkung eines Faktors (z. B. der
Umwelt) von einem anderen Faktor (z. B. der Vererbung) abh愃ࠀngt
Molekulare Verhaltensgenetik
Befasst sich mit der molekularen Struktur und Funktion von
Genen.
- Suche nach Genen, die zusammen zu komplexen
Merkmalen beitragen
- Zeigt Risikopopulationen f甃ࠀr Krankheiten auf
Epigenetik untersucht wie Umwelteinfl甃ࠀsse die Genexpression
beeinflussen (Gene werden geblockt oder getriggert), die ohne
eine Ver愃ࠀnderung der DNS auftreten
- Epigenetische Spuren von Erfahrungen
- Umweltfaktoren
“Things written in pen you can’t change, that’s DNA. Things written in pencil
you can, that’s epigenetics.”
Epigenetik beeinflusst die Genexpression
- Lebenserfahrungen, die im Mutterleib beginnen, legen
epigenetische Markierungen - oft organische
Methylmolek甃ࠀle - fest, die die Expression jedes Gens in
dem zugeh漃ࠀrigen DNA-Abschnitt beeinflussen k漃ࠀnnen
- DNA-Methylierung und Histonmodifikation sind zwei
epigenetische Mechanismen
Im S愃ࠀuglingsalter z愃ࠀhlen Faktoren wie z.B. Vernachl愃ࠀssigung, sp愃ࠀter z.B. die
Anzahl sozialer Kontakte
Teil 2: Evolution愃ࠀre Psychologie: Anlage und Umwelt erkl愃ࠀren
- Natural Selection and Adaptation
- Evolutionary Success Helps Explain Similarities
- An Evolutionary Explanation of Human Sexuality
 Was verbindet uns als Menschen?
Evolutionäre Psychologie: Nat甃ࠀrliche Selektion und Adaptation
- Evolution des Verhaltens und des Geistes unter Anwendung der Prinzipien der
nat甃ࠀrlichen Selektion
- Variationen entstehen durch Mutationen, oder durch neue Genkombinationen, die
bei der Empf愃ࠀngnis entstehen
- Evolutionspsychologen untersuchen was uns als Menschen so 愃ࠀhnlich macht
- Nat甃ࠀrliche Selektion/Auslese/Darwinismus = Merkmale, die einem Organismus das
唃ࠀberleben und die Fortpflanzung in einer bestimmten Umgebung erleichtern werden
wahrscheinlich weitergegeben (im Wettbewerb mit anderen Merkmalsvariationen)
Evolutionspsychologie: Wie die nat甃ࠀrliche Selektion funktioniert
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Das Genom einer Art enth愃ࠀlt viele verschiedene Versionen der Gene, die die
Merkmale pr愃ࠀgen
- Umweltbedingungen erschweren es Individuen mit bestimmten Merkmalen
(bestimmten Versionen dieser Gene), lange genug zu 甃ࠀberleben, um sich
fortzupflanzen.
- Andere Individuen, denen es gelingt sich fortzupflanzen, werden mit ihren
Merkmalen und Genen "ausgew愃ࠀhlt", um sich in der Population zu verbreiten.
Nat甃ࠀrliche Selektion und Anpassung
- Gene, die w愃ࠀhrend der Geschichte unserer Vorfahren ausgew愃ࠀhlt wurden, verleihen
uns eine grosse Lernf愃ࠀhigkeit und damit die F愃ࠀhigkeit, uns an das Leben in
unterschiedlichen Umgebungen anzupassen
- Gene und Erfahrung verdrahten zusammen das Gehirn.
- Flexibilit愃ࠀt und Anpassungsf愃ࠀhigkeit bei der Reaktion auf unterschiedliche Umwelten
tr愃ࠀgt zur F愃ࠀhigkeit zu 甃ࠀberleben und sich fortzupflanzen bei.
-
Evolutionäre Psychologie: Unser genetisches Erbe
- Alle Menschen teilen ein gemeinsames genetisches Profil oder Genom
- Eine "universelle moralische Grammatik" wird 甃ࠀber Kulturen hinweg geteilt
- Einige Teile unseres pr愃ࠀhistorischen genetischen Erbes passen m漃ࠀglicherweise nicht
zu unserem heutigen Lebensstil (z.B. Ern愃ࠀhrung, Gewicht, etc.)
 Inwiefern k漃ࠀnnte dies problematisch sein?
Eine evolutionäre Erklärung: Unterschiede in der Sexualität von Mann und Frau
- M愃ࠀnner denken mehr an Sex als Frauen
- M愃ࠀnner sind eher der Meinung, dass Gelegenheitssex akzeptabel ist
 Warum k漃ࠀnnte nat甃ࠀrliche Auslese bei M愃ࠀnnern zu gr漃ࠀsserer Promiskuit愃ࠀt gef甃ࠀhrt haben?
- Erkl愃ࠀrungen aus der Evolutionspsychologie
o Bei promiskuitiven M愃ࠀnnern war die Wahrscheinlichkeit gr漃ࠀsser, dass sich ihre
Gene in der n愃ࠀchsten Generation fortsetzen und weiterverbreiten. Die Kosten
f甃ࠀr die Verbreitung zus愃ࠀtzlicher Gene sind gering
o F甃ࠀr Frauen w甃ࠀrde das Merkmal der Promiskuit愃ࠀt die Zahl der geborenen
Kinder nicht wesentlich erh漃ࠀhen, und es w愃ࠀre mit gr漃ࠀsseren
唃ࠀberlebenskosten verbunden (Schwangerschaft oft lebensbedrohlich)
Eine evolutionäre Erklärung: Unterschiede in den Paarungspräferenzen von Mann und Frau
- M愃ࠀnner bevorzugen Frauen mit Anzeichen zuk甃ࠀnftiger Fruchtbarkeit (schmale Taille
und f甃ࠀlligere Figur; Alter der h漃ࠀchsten Fruchtbarkeit)
- Frauen bevorzugen M愃ࠀnner mit loyalem Verhalten, physischer/sozialer
Macht/Ressourcen
Warum k漃ࠀnnte die nat甃ࠀrliche Selektion zu diesen Pr愃ࠀferenzen gef甃ࠀhrt haben?
- Erkl愃ࠀrungen aus der Evolutionspsychologie
o M愃ࠀnnliche Entscheidungen optimieren die Chance, Nachkommen zu
produzieren.
o Weibliche Entscheidungen zielen darauf ab, das 唃ࠀberleben der Nachkommen
zu sichern
o M愃ࠀnner setzen auf Masse, Frauen auf Klasse. / Men choose widely, women
choose wisely.
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Kritik an der evolutionären Sichtweise
- Kritik 1: Evolutionspsychologen beginnen oft mit dem Effekt und arbeiten sich zur甃ࠀck
- Kritik 2: Viele Beobachtungen lassen sich auf der Grundlage der Theorie des sozialen
Lernens (mit sozialen Skripten) besser verstehen als basierend auf Entscheidungen,
die von sehr weit zur甃ࠀckliegenden Vorfahren getroffen wurden
- Kritik 3: Die sozialen Folgen der Erkl愃ࠀrung sind problematisch. Einige Merkmale und
Verhaltensweisen lassen sich zudem nur schwer durch nat甃ࠀrliche Selektion erkl愃ࠀren.
Teil 3: Kulturelle und Geschlechtsdiversit愃ࠀt
Anlage und Umwelt verstehen
- How Does Experience Influence Development?
- Cultural Influences
- Gender Development
- Reflections on Nature, Nurture, and Their Interaction
Erfahrung und Gehirnentwicklung
- Anlage und Umwelt interagieren um neue Synapsen zu bilden
- Damit gut genutzte Gehirnbahnen besser funktionieren, werden ungenutzte
Verbindungen "gestutzt"
- Wenn bestimmte F愃ࠀhigkeiten nicht genutzt werden, schwinden sie allm愃ࠀhlich. (The
maturing brain’s rule: Use it or lose it.)
- Gehirnentwicklung endet nicht in der Kindheit
- Die Plastizit愃ࠀt erm漃ࠀglicht es dem Nervengewebe, sich als Reaktion auf neue
Erfahrungen zu ver愃ࠀndern und neu zu organisieren.
䄃ࠀrmliche Umgebung
Angereicherte Umgebung
Ratten in der spannenden Umgebung mit den meisten Spielzeugen hatten viel mehr Hirnverbindungen als
Ratten, die in der 愃ࠀrmlichen Umgebung aufgewachsen sind. Nach einem Umgebungswechsel in eine
spannendere Umgebung nahm das Gewicht der Rattenhirne um 7-10% zu.
Einfluss von Eltern und Peers
Eltern haben mehr Einfluss auf:
 Ausbildung und beruflicher
Werdegang
 Zusammenarbeit
 Selbstdisziplin
Peers haben mehr Einfluss auf:
- Erlernen von
Kooperationsf愃ࠀhigkeiten
- Den Weg zur Popularit愃ࠀt lernen
- Auswahl an Musik und anderen
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



Verantwortung
Wohlt愃ࠀtigkeit
Religion
Interaktionsstil mit
Autorit愃ࠀtspersonen
-
Freizeitaktivit愃ࠀten
Wahl der Kleidung und andere
kulturelle Entscheidungen
Gute und schlechte Gewohnheiten
Selection effect: Jugendliche w愃ࠀhlen tendenziell Gruppen, die ihnen 愃ࠀhnlich sind (like-minded peers)
Kulturelle Einfl甃ࠀsse
- Kultur bezieht sich auf die Muster von Ideen, Einstellungen, Werten,
Lebensgewohnheiten und Traditionen, die von einer Gruppe von Menschen geteilt
und an k甃ࠀnftige Generationen weitergegeben werden
- Kultur ist nicht nur ein Einfluss auf unsere Natur, sondern auch Teil unserer Natur. Der
Mensch bildet nicht nur Beziehungen, sondern auch Kultur.
- Unterschiede zwischen den Kulturen
- Jede Kultur hat Normen: Standards f甃ࠀr akzeptables, erwartetes Verhalten
- Kulturschock: Das Gef甃ࠀhl, die angemessenen Verhaltensweisen nicht zu kenne
Beispiele f甃ࠀr kulturelle Unterschiede im Laufe der Zeit
 Die Sprache 愃ࠀndert sich in Bezug auf Wortschatz und Aussprache.
 Das Tempo des Lebens beschleunigt sich.
 Die Gleichstellung der Geschlechter nimmt zu.
 Die Menschen schlafen weniger, pflegen weniger pers漃ࠀnliche Kontakte und starren
mehr auf Bildschirme.
 Die Menschen heiraten 漃ࠀfter aus Liebe, erwarten aber auch mehr Romantik.
 kulturellen Ver愃ࠀnderungen zu schnell, als dass sie auf genetisch bedingt
Cultural Influences on Development
- Individualistische Kulturen legen Wert auf Unabh愃ࠀngigkeit. Sie f漃ࠀrdern pers漃ࠀnliche
Ideale, St愃ࠀrken und Ziele, die im Wettbewerb mit anderen verfolgt werden und zu
individueller Leistung und einer einzigartigen Identit愃ࠀt f甃ࠀhren
- Kollektivistische Kulturen legen Wert auf Interdependenz. Sie f漃ࠀrdern Gruppen- und
Gesellschaftsziele und -pflichten sowie die Einbindung in die Gruppenidentit愃ࠀt, wobei
der Erfolg auf die gegenseitige Unterst甃ࠀtzung zur甃ࠀckzuf甃ࠀhren ist.
Wertekontraste zwischen Individualismus und Kollektivismus
Konzept
Individualismus
Kollektivismus
Unabh愃ࠀngig (Identit愃ࠀt durch Interdependent (Identit愃ࠀt durch
Selbst
individuuelle Merkmale)
Gruppenzugeh漃ࠀrigkeit)
Die eigene Einzigartigkeit
Beziehungen aufrechterhalten, sich
Lebensaufgabe
entdecken und zum Ausdruck
einf甃ࠀgen, eine Rolle spielen
bringen
Ich - pers漃ࠀnliche Leistung und Wir - Gruppenziele und Solidarit愃ࠀt;
Was z愃ࠀhlt
Erf甃ࠀllung; Rechte und
soziale Verantwortung und
Freiheiten; Selbstwertgef甃ࠀhl Beziehungen; Familienpflichten
Bew愃ࠀltigungsmethod
Realit愃ࠀt ver愃ࠀndern
An die Realit愃ࠀt anpassen
e
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Vom Individuum definiert
Definiert durch soziale Netzwerke
(selbstbestimmt)
(basierend auf Pflichten)
Viele, oft vor甃ࠀbergehend oder
Wenig, eng und best愃ࠀndig; Harmonie
Beziehungen
beil愃ࠀufig; Konfrontation
wird gesch愃ࠀtzt
akzeptabel
Das Verhalten spiegelt die
Pers漃ࠀnlichkeit und die
Das Verhalten spiegelt soziale
Verhalten zuschreiben
Einstellungen des Einzelnen
Normen und Rollen wider
wider.
Kultur und Kindererziehung
 Kindererziehung spiegelt individuelle und kulturelle Werte wider
 Nationale Stereotypen 甃ࠀbertreiben Pers漃ࠀnlichkeitsmerkmale etwas, aber
Unterschiede innerhalb von Gruppen sind gering
 Kinder gedeihen unter verschiedenen Erziehungsbedingungen.
- In individualistischen Kulturen Erziehung zu Selbstst愃ࠀndigkeit und Unabh愃ࠀngigkeit
- In kollektivistischen Kulturen eher gef甃ࠀgig, gehorsam und in Netz ggs. Unterst甃ࠀtzung
- In asiatischen und afrikanischen Kulturen eher zu einer gr漃ࠀsseren emotionalen und
k漃ࠀrperlichen N愃ࠀhe
Moral
Gender Development
▪ Biologisches Geschlecht (sex)
- Biologisch bedingten Merkmale
▪ Soziales Geschlecht (gender)
- Physische, soziale und Verhaltensmerkmale, die kulturell mit m愃ࠀnnlichen und
weiblichen Rollen und Identit愃ࠀten verbunden sind. (Geschlechtsidentit愃ࠀt)
- Soziale Geschlecht ist Ergebnis des Zusammenspiels von biologischer Veranlagung,
Entwicklungserfahrungen und der aktuellen Situation.
▪ Intersexuell
- Weibliche wie auch m愃ࠀnnliche biologische Geschlechtsmerkmale bei der Geburt.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Männer
- Wahrscheinlichkeit, durch
Selbstmord zu sterben oder eine
Alkoholabh愃ࠀngigkeit zu entwickeln,
viermal so hoch
- Wahrscheinlichkeit h漃ࠀher, dass in
der Kindheit eine AutismusSpektrum-St漃ࠀrung, Farbenblindheit
oder ADHS diagnostiziert wird
- M愃ࠀnner haben ein h漃ࠀheres Risiko
f甃ࠀr eine antisoziale
Pers漃ࠀnlichkeitsst漃ࠀrung.
Frauen
-
-
Kommen fr甃ࠀher in die Pubert愃ࠀt und
leben etwa 4 Jahre l愃ࠀnger
Haben 70 Prozent mehr Fett und 20
Prozent weniger Muskeln und sind
f甃ࠀnf Zentimeter kleiner
Haben ein doppelt so hohes Risiko,
eine Depression zu entwickeln, und
ein 10-fach h漃ࠀheres Risiko, eine
Essst漃ࠀrung zu entwickeln
Geschlechterunterschiede
▪ Geschlecht und Aggression
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-
-
Leichte k漃ࠀrperliche Aggression: Gleiche Wahrscheinlichkeit f甃ࠀr M愃ࠀnner und Frauen
Extreme Gewalttaten: M愃ࠀnner begehen mehr als Frauen
Beziehungsaggression (relational aggression): Aggression mit der Absicht jemandes
sozialen Status zu sch愃ࠀdigen oder aus einer Gruppen auszuschliessen. Frauen (ein
wenig) h愃ࠀufiger als M愃ࠀnner
Interaktionsstil: M愃ࠀnner bieten Meinungen an, Frauen bieten Unterst甃ࠀtzung.
Die Natur des Geschlechts
▪ Die Biologie diktiert das Geschlecht nicht, aber sie kann es auf zwei Arten beeinflussen:
- Genetisch: M愃ࠀnner und Frauen haben unterschiedliche Geschlechtschromosomen
(XX vs XY)
- Physiologisch: M愃ࠀnner und Frauen haben unterschiedliche Konzentrationen von
Sexualhormonen (Testosterone vs. Östrogen)
▪Pr愃ࠀnatale sexuelle Entwicklung
- Beitrag zum 23. Chromosomenpaar: Mutter = X; Vater = X oder Y
- Etwa in der siebten Woche: Das Y-Chromosom veranlasst die Hoden, sich zu
entwickeln und Testosteron zu produzieren
- Zwischen dem vierten und sechsten Monat: Sexualhormone im f漃ࠀtalen Gehirn
unterst甃ࠀtzen die weibliche oder m愃ࠀnnliche Verschaltung.
Wichtige Begriffe
▪ X-Chromosom: Geschlechtschromosom, das bei M愃ࠀnnern und Frauen vorkommt
▪ Y-Chromosom: Geschlechtschromosom, das nur bei M愃ࠀnnern vorkommt
▪ Testosteron: Androgen, das das Wachstum der m愃ࠀnnlichen Geschlechtsorgane beim F漃ࠀtus
und die Entwicklung der m愃ࠀnnlichen Geschlechtsmerkmale w愃ࠀhrend der Pubert愃ࠀt stimuliert
▪ 伃ࠀstrogene: Sexualhormone, die zu den weiblichen Geschlechtsmerkmalen beitragen und
von Frauen in gr漃ࠀßeren Mengen ausgesch甃ࠀttet werden als von M愃ࠀnnern
Die Anlage des Geschlechts: Unser biologisches Geschlecht
Variationen der sexuellen Entwicklung
- St漃ࠀrung der sexuellen Entwicklung
- Operation zur Geschlechtsumwandlung
Die Umwelt des Geschlechts: Unsere Kultur und Erfahrungen
▪ Geschlechterrolle
- Erwartete Verhaltensweisen f甃ࠀr M愃ࠀnner oder Frauen
▪ Geschlechtsidentit愃ࠀt
- Das pers漃ࠀnliche Gef甃ࠀhl, m愃ࠀnnlich oder weiblich zu sein
▪Lernen, m愃ࠀnnlich oder weiblich zu sein
- Theorie des sozialen Lernens (social learning theory): Soziales Verhalten durch
Beobachtung und Nachahmung des geschlechtsspezifischen Verhaltens anderer und
durch Belohnung oder Bestrafung gelernt
- Geschlechtertypisierung (gender typing): Es geht um mehr als Nachahmung; Kinder
orientieren sich an dem, was sich richtig anf甃ࠀhlt.
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▪Um zu lernen, m愃ࠀnnlich oder weiblich zu sein, muss man f甃ࠀhlen und denken
- Die Bildung von Schemata hilft Kindern, sich einen Sinn in der Welt zu machen
- Geschlechterschemata bilden sich fr甃ࠀh im Leben heraus und organisieren die
Erfahrungen mit m愃ࠀnnlichen und weiblichen Merkmalen
▪ Androgynie: sowohl traditionell m愃ࠀnnliche als auch weibliche psychologische
Merkmale/Verhalten aufweisen
▪ Cisgender: Soziales Geschlecht und biologisches Geschlecht bei Geburt stimmen 甃ࠀberein.
▪ Transgender: Sammelbegriff f甃ࠀr Menschen, deren Geschlechtsidentit愃ࠀt oder -ausdruck
sich von dem ihres Geburtsgeschlechts unterscheidet
唃ࠀberlegungen zu Anlage und Umwelt und deren Wechselwirkung
- Anlage und Umwelt interagieren in einem offenen System
- Der biopsychosoziale Ansatz ber甃ࠀcksichtigt alle Faktoren, die unsere individuelle
Entwicklung beeinflussen
- Biologische Faktoren (Evolution, Gene, Hormone und Gehirne) ▪Psychologische
Faktoren (Erfahrungen, 唃ࠀberzeugungen, Gef甃ࠀhle und Erwartungen)
- Soziokulturelle Faktoren (elterliche und gleichaltrige Einfl甃ࠀsse, kultureller
Individualismus oder Kollektivismus und Geschlechternormen)
Der biopsychosoziale Ansatz
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Kapitel 5: Developing Through The Life-Span
Die wichtigsten Themen der Entwicklungspsychologie
- Anlage und Umwelt
Wie beeinflusst unser genetisches Erbe (unsere Anlage) in Wechselwirkung mit
unseren Erfahrungen (unsere Umwelt) unsere Entwicklung?
- Kontinuität und Etappen
Welche Teile der Entwicklung sind allm愃ࠀhlich und kontinuierlich, und welche Teile
愃ࠀndern sich abrupt?
- Stabilität und Wandel
Welche unserer Charaktereigenschaften bleiben ein Leben lang erhalten? Wie
ver愃ࠀndern wir uns im Alter?
Kontinuität und Etappen
- Forscher, die den Schwerpunkt auf Erfahrung und Lernen legen, betrachten
Entwicklung als einen langsamen, kontinuierlichen Gestaltungsprozess
- Forscher, die den Schwerpunkt auf die biologische Reifung legen, sehen Entwicklung
als eine Abfolge genetisch veranlagter Schritte/Stadien
- Stufenmodelle
▪ Jean Piaget (kognitive Entwicklung)
▪ Lawrence Kohlberg (moralische Entwicklung)
▪ Erik Erikson (psychosoziale Entwicklung)
Vergleich der Stufenmodelle
Pränatale Entwicklung
- Zygote: Lebenszyklus beginnt mit Empf愃ࠀngnis, wenn sich Samenzelle mit Eizelle zu
einer Zygote (befruchtete Eizelle) vereinigt
 Zygote durchl愃ࠀuft 2-w漃ࠀchige Phase der schnellen Zellteilung
- Embryo: Innere Zellen der Zygote werden zum Embryo, die 愃ࠀusseren Zellen zur
Plazenta. Embryo = der sich entwickelnde menschliche Organismus von 2 Wochen
nach Befruchtung bis zu 2 Monaten
- F漃ࠀtus: In den n愃ࠀchsten 6 Wochen beginnen sich K漃ࠀrperorgane zu bilden
Ab 9. Woche ist F漃ࠀtus als Mensch erkennbar
Risiken während pränatalen Entwicklung
- Teratogen: Chemikalie oder Virus, das Embryo/F漃ࠀtus w愃ࠀhrend sch愃ࠀdigen kann
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Fetales Alkoholsyndrom (FAS): K漃ࠀrperliche und geistige Anomalien, durch
Alkoholkonsum w愃ࠀhrend Schwangerschaft (z.B. abnorme Gesichtsz甃ࠀge, Kopfgr漃ࠀsse)
Das kompetente Neugeborene
- Forschungsausr甃ࠀstung: Mit elektr. Ger愃ࠀten verkabelte Schnuller und Eye-tracker
- Habituation/Gew漃ࠀhnung: F漃ࠀten gew漃ࠀhnen sich an vibrierendes, hupendes Ger愃ࠀt am
Bauch der Mutter
- Pr愃ࠀferenzen: Babys bevorzugen gesichts愃ࠀhnliche Bilder und Geruch der Mutter
-
Die Vorliebe von Neugeborenen f甃ࠀr Gesichter
Bereits Neugeborene betrachten das gesichts愃ࠀhnliche Bild deutlich l愃ࠀnger als das andere.
Säuglings- und Kindesalter: K漃ࠀrperliche Entwicklung
Die Gehirnzellen werden durch Vererbung und Erfahrung geformt.
▪ Geburt: Neuronale Wachstumssch甃ࠀbe und synaptisches Pruning
 3 bis 6 Monate: Rasches Wachstum des Frontallappens und fortgesetztes Wachstum
bis in die Pubert愃ࠀt und dar甃ࠀber hinaus
 Fr甃ࠀhe Kindheit: Kritischer Zeitraum f甃ࠀr einige F愃ࠀhigkeiten (z. B. Sprache und Sehen)
 Das ganze Leben lang: Gehirngewebe durch Lernen ver愃ࠀndert (Plastizit愃ࠀt)
Gehirnentwicklung bei Säuglingen
Säuglings- und Kindesalter: Motorische Entwicklung
Motorische F愃ࠀhigkeiten
- entwickeln sich mit Reifung des Nervensystems und Muskeln
- sind in erster Linie universell in der Abfolge, aber nicht im Timing
- werden von Genen gesteuert und von Umwelt beeinflusst
- weltweit gleiche Reihenfolge
Motorische Entwicklung: Gehen
- In USA laufen 25% der Kinder mit 11 Monaten, 50% mit 12 und 90 % mit 15 Monaten
- Laufanf愃ࠀnger
o Fallen im Durchschnitt 32 Mal pro Stunde
o Machen 1500 Schritte pro Stunde
o Reisen dreimal so weit wie krabbelnde Kinder
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o Sehen den ganzen Raum
K漃ࠀrperliche Entwicklung
Gehirnreifung und kindliches Ged愃ࠀchtnis
- Kleinkinder sind lern- und erinnerungsf愃ࠀhig
- Kindliche Amnesie spiegelt das bewusste Ged愃ࠀchtnis wieder und erkl愃ࠀrt, warum wir
uns kaum an Dinge von vor dem 4. Lebensjahr bewusst erinnern k漃ࠀnnen
Säuglings- und Kindesalter: Kognitive Entwicklung
Piaget
- Kinder sind aktive Denker: Kinder lernen durch Interaktion mit der Welt
- Verstand entwickelt sich 甃ࠀber universelle, unumkehrbarer Stufen von einfachen
Reflexen bis zum abstrakten Denken des Erwachsenen
- Heranreifenden Gehirne der Kinder bilden Schemata, die durch Assimilation und
Akkommodation verwendet und angepasst werden.
Piagets Stufen der kognitiven Entwicklung
Typische
B甃ࠀhne und Beschreibung
Altersspanne
Sensomotorisch Die Welt durch
Geburt bis fast 2
Sinneswahrnehmungen und Handlungen
Jahre
(Sehen, H漃ࠀren,Greifen, ...) erfahren
Pr愃ࠀoperational Dinge mit Worten und Bildern
Etwa 2 bis 6 oder
darstellen; eher intuitives als logisches Denken
7 Jahre
verwenden
Konkret-operational Denken Logisches Denken
Etwa 7 bis 11
甃ࠀber konkrete Ereignisse; Erfassen konkreter
Jahre
Analogien und Ausf甃ࠀhren von
Rechenoperationen
Etwa 12 bis
Erwachsensein
Formal-operational Abstraktes Denken
Wichtige Meilensteine
• Objektpermanenz
• Fremdeln
• Vorget愃ࠀuschtes Spiel
• Egozentrik
• Invarianz/Erhaltung
• Mathematische
Transformationen
• Abstrakte Logik
• Potenzial f甃ࠀr reifes
moralisches
Urteilsverm漃ࠀgen
Piagets Theorie und aktuelle 唃ࠀberlegungen
Sensomotorische Stufe (Geburt bis fast 2 Jahre)
- Denken und Schlussfolgern 愃ࠀndern sich mit der Entwicklung
- Anpassung (Adaptation)
- Assimilation (Assimilation)
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-
Accommodation (Accomodation)
Objektpermanenz: Das Bewusstsein, dass die Dinge weiter existieren, auch wenn sie
nicht wahrgenommen werden
Kleine Kinder denken wie kleine Wissenschaftler
- Forscher denken, dass Piaget die Kompetenzen von Kleinkindern untersch愃ࠀtzte
- Baby-Physik
o Kleinkinder schauen sich l愃ࠀnger unm漃ࠀgliche Szenen an und erkunden sie
o Unm漃ࠀgliche Ereignisse verletzen die Erwartungen der Kinder
- Baby-Mathematik
Karen Wynn zeigte 5 Monate alten Kindern ein oder zwei Objekte, versteckte diese
Objekte hinter Trennwand und entfernte oder f甃ࠀgte sichtbar eines hinzu. Wenn sie
die Trennwand anhob, starrten die Babys l愃ࠀnger bei falscher Anzahl von Objekten
https://youtu.be/2XLe2HFO3ZY?t=22
https://youtu.be/HBW5vdhr_PA?t=87
- Objektpermanenz: Zu wissen, dass Objekte auch dann noch existieren, wenn ich sie
nicht mehr wahrnehme
Präoperationale Stufe (etwa 2 bis 7 Jahre)
- Kinder lernen Sprache, k漃ࠀnnen aber noch kein konkrete Logik
- Egozentrismus/Wissensfluch (curse of knowledge) Kinder halten sich die Augen zu und
denken, dass wir sie dann nicht sehen 
-
-
Konzept der Invarianz/Erhaltung (conservation) fehlt bis etwa zum 6. Altersjahr
Verst愃ࠀndnis f甃ࠀr das Prinzip, dass Mengen gleich bleiben auch wenn Formen sich ver愃ࠀndern, z.B. Glas &
Fl甃ࠀssigkeit
Pretend Play & symbolisches Denken lernen Kinder jedoch fr甃ࠀher als von Piaget angenommen schon
mit ca. 3 Jahren
 Piaget's Tests zum Konzept der Invarianz/Erhaltung
“Erhaltung der Fl甃ࠀssigkeitsmenge”
-
Theory of mind (ToM)
o Die F愃ࠀhigkeit, den mentalen Zustand anderer zu lesen
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o Ab 3.5 bis 4.5 Jahren nutzen Kinder weltweit die Theory of Mind, um zu
erkennen, dass andere m漃ࠀglicherweise falsche 唃ࠀberzeugungen haben
o Ab 4 bis 5 Jahren nehmen Kinder falsche Vorstellungen von Freunden vorweg
Konkret-Operational (7 bis 11 Jahre)
- Kinder erlernen logisches Denken
- Formver愃ࠀnderungen vor Mengenver愃ࠀnderungen (z.B. Pizzast甃ࠀcke)
- Einfache Mathematik und Invarianz/Erhaltung
Formal-Operational (12 Jahre bis ins Erwachsenenalter)
- Nicht mehr nur konkrete 唃ࠀberlegungen, die auf tats愃ࠀchlichen Erfahrungen beruhen,
sondern auch Abstraktes Denken
- K漃ࠀnnen von Hypthesen auf KOsnequenzen schliessen, Wenn…Dann…
 Formal-operationelles Denken
Nachdenken 甃ࠀber Piagets Theorie
 Identifizierte wichtige kognitive Meilensteine und weckte das weltweite Interesse an
der kognitiven Entwicklung
 Forschung deutet darauf hin, dass die Abfolge der kognitiven Meilensteine im
Wesentlichen so entfaltet, wie Piaget es vorgeschlagen hat.
 Entwicklung ist kontinuierlicher, als Piaget theoretisiert hat
 Kinder k漃ࠀnnen kompetenter sein, als es die Theorie von Piaget zeigt
Eine alternative Sichtweise: Vygotsky und das soziale Kind
- Der Geist der Kinder w愃ࠀchst durch die Interaktion mit der sozialen Umwelt (nicht
physisch wie bei Piaget)
-
Ab 7 Jahren k漃ࠀnnen Kinder mit Worten denken und Probleme l漃ࠀsen
Eltern und Umfeld als vor甃ࠀbergehendes Ger甃ࠀst (scaffold), um das Denken des Kindes
auf einer h漃ࠀheren Ebene zu f漃ࠀrdern
Sprache der Kultur des Kindes wird in der verinnerlichten, inneren Sprache verwendet
(Selbstgespr愃ࠀche beim Rechner oder zur Motivation erh漃ࠀht Performance)
Soziale Entwicklung
Bindung
- Emotionale Bindung an eine andere Person - zeigt sich bei Kleinkindern darin, dass sie
die N愃ࠀhe zur Bezugsperson suchen und bei einer Trennung Kummer zeigen
- Ab etwa 8 Monaten, kurz nachdem sich Objektpermanenz entwickelt hat, fremdeln
Kinder, wenn sie von ihren Bezugspersonen getrennt sind.
- S愃ࠀuglinge bilden Bindungen nicht nur, weil Eltern biologische Bed甃ࠀrfnisse befriedigen,
sondern auch, weil sie sich wohl f甃ࠀhlen, die Eltern vertraut sind und auf sie eingehen
o K漃ࠀrperkontakt/Ber甃ࠀhrung
o Vertrautheit (familiarity)
- Ein Schl甃ࠀssel zur Bindung ist Vertrautheit
- Kritischer Zeitraum: Optimaler Zeitraum zu Beginn des Lebens, in dem die Exposition
gegen甃ࠀber bestimmten Reizen oder Erfahrungen eine normale Entwicklung bewirkt
- Prägung: Prozess, durch den bestimmte Tiere w愃ࠀhrend des fr甃ࠀhen Lebens starke
Bindungen eingehen (Konrad Lorenz, 1937)
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Beispiel: Pr愃ࠀgung und die G愃ࠀnse von Konrad Lorenz
- Konrad Lorenz Experiment with Geese
Interindividuelle Unterschiede in der Bindung
- Experimente mit fremden Situationen zeigen, dass manche Kinder sicher gebunden
sind und andere unsicher
- Unterschiedliche Bindungsstile von S愃ࠀuglingen spiegeln sowohl individuelles
Temperament als auch Reaktionsfähigkeit der Eltern und Betreuungspersonen
- Fr甃ࠀhe Bindung beeinflusst sp愃ࠀtere Beziehungen im Erwachsenenalter und den
Umgang mit Zuneigung und Intimit愃ࠀt
Temperament und Bindung
- Schwierig: reizbar, intensiv und unberechenbar
- Einfach: Fr漃ࠀhlich, entspannt, isst und schl愃ࠀft nach vorhersehbaren Zeitpl愃ࠀnen
- Programme f甃ࠀr die Elternschaft k漃ࠀnnen elterliche Sensibilit愃ࠀt und Bindungssicherheit
des Kindes erh漃ࠀhen
Positive Aspekte der gemeinsamen Kindererziehung
Aktive V愃ࠀter k甃ࠀmmern sich mehr um ihre Kinder. Heutige miterziehenden V愃ࠀter sind
engagierter und verbringen doppelt so viele Wochenstunden mit ihren Kindern wie 1965
Paare, die sich Hausarbeit und Kinderbetreuung teilen, sind in ihrer Beziehung gl甃ࠀcklicher
und weniger anf愃ࠀllig f甃ࠀr Scheidungen (Wilcox & Marquardt, 2011).
Doppelte Elternschaft unterst甃ࠀtzt Kinder. Kinder haben im Durchschnitt mehr Erfolg im
Leben, "wenn sie von beiden Elternteilen erzogen werden" (Taylor, 2014).
Geschlecht und sexuelle Orientierung der Eltern haben keinen Einfluss auf Wohlbefinden der
Kinder. Es kommt auf kompetente, sichere und f甃ࠀrsorgliche Eltern an. Analyse von 21.000
amerikanischen Kindern im Alter von 4 bis 17 Jahren ergab, dass Kinder mit schwulen oder
lesbischen Eltern im Vergleich zu Kindern mit heterosexuellen Eltern ein 愃ࠀhnliches Mass an
Wohlbefinden erfahren (Calzo et al., 2019).
Bindungsstile und spätere Beziehungen
 Kinder, die sicher gebunden sind, begegnen dem Leben mit einem Gef甃ࠀhl des
Grundvertrauens (basic trust)
 Viele Forscher sind der Ansicht, dass unsere fr甃ࠀhen Bindungen die Grundlage f甃ࠀr
Beziehungen im Erwachsenenalter und Umgang mit Zuneigung und Intimit愃ࠀt bilden
 Menschen, die 甃ࠀber eine sichere Beziehung zu ihren Eltern berichten, haben in der
Regel auch sichere Freundschaften
 Sch甃ࠀler, die ihr Elternhaus verlassen, um ein College zu besuchen, passen sich in der
Regel gut an, wenn sie eine enge Bindung zu ihren Eltern haben
 Kinder mit einf甃ࠀhlsamen, aufmerksamen M甃ࠀttern gedeihen in der Regel in sozialer
und akademischer Hinsicht besser
Entzug der Bindung
- Die meisten Kinder, die unter widrigen Umst愃ࠀnden aufwachsen oder Missbrauch
erleben, sind widerstandsf愃ࠀhig
- Vernachl愃ࠀssigte Kinder sind gef愃ࠀhrdeter, Bindungsprobleme zu entwickeln
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-
Ohne eine scharfe Trennung von einer missbr愃ࠀuchlichen Vergangenheit erholen sich
Kinder nicht so leicht
Der Entzug der Bindung
- Rum愃ࠀnischen Waisenhaus aus den 1980er Jahren:
250 Kinder (1-5 Jahre), 15 Kinder pro Betreuungsperson.
- Test ergaben niedrigere Intelligenzwerte und doppelt so hohe Rate an
Angstsymptomen wie Kinder, aus einer qualitativ besseren Pflegefamilie
Selbstkonzept
- Selbstkonzept –Verst愃ࠀndnis und eine Einsch愃ࠀtzung, wer wir sind
- 6 Monate: Selbstwahrnehmung beginnt mit der Selbsterkennung im Spiegel. Mit 6
Monaten wollen Kinder zum Spiegel fassen, als ob es ein anderes Kind w愃ࠀre
- 15 bis 18 Monate: Schema, wie das Gesicht aussehen soll, ist erkennbar
- Schulalter: Detailliertere Beschreibungen von Geschlecht, Gruppenzugeh漃ࠀrigkeit,
psychologischen Merkmalen und Vergleichen mit Gleichaltrigen beginnen.
- 8 bis 10 Jahre: Selbstbild wird stabil
Parenting Styles
- Autorit愃ࠀr (Zwang): Regeln, Strikt («Don’t interrupt!»)
- Freiz甃ࠀgig: Wenig Regeln, viel Freiheit
- Nachl愃ࠀssig (uninvolviert): Unaufmerksam, achtlos
- Massgebend/Verbindlinch/Konfronattiv: Fordernd & involviert, Regeln & Kontrolle,
offene Diskussionen
Adoleszenz: K漃ࠀrperliche Entwicklung
- Adoleszenz als 唃ࠀbergang von Pubert愃ࠀt zur sozialen Unabh愃ࠀngigkeit
- Fr甃ࠀhreife Jungen: Sie sind beliebter, selbstbewusster und unabh愃ࠀngiger und haben
ein h漃ࠀheres Risiko f甃ࠀr Alkoholkonsum, Straff愃ࠀlligkeit und verfr甃ࠀhte sexuelle Aktivit愃ࠀt
- Fr甃ࠀhreife M愃ࠀdchen: Missverh愃ࠀltnis zwischen k漃ࠀrperlicher und emotionaler Reife kann
Beziehungen zu 愃ࠀlteren Teenagern f漃ࠀrdern; Risiko sexueller Bel愃ࠀstigung
- Jugendliche: Entwicklung des Frontallappens und Abbau von Synapsen (pruning)
k漃ࠀnnen zu irrationalem und riskantem Verhalten f甃ࠀhren
-
Das Gehirn von Teenagern
- Bis zur Pubert愃ࠀt erh漃ࠀhen die Gehirnzellen ihre Verbindungen
- W愃ࠀhrend Pubert愃ࠀt werden durch selektives Pruning ungenutzte Neuronen und
Verbindungen entfernt. Frontallappen entwickeln sich.
- Myelinwachstum erm漃ࠀglicht bessere Kommunikation mit anderen Gehirnregionen
- Verbessertes Urteilsverm漃ࠀgen, Impulskontrolle und langfristige Planung
- Impulskontrolle hinkt der Sensationsgier hinterher
Adoleszenz: Kognitive Entwicklung
Entwicklung des Denkverm漃ࠀgens: Piaget
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Entwicklung abstrakter Denkwerkzeuge (formal-operationale Stufe)
Logisch denken und moralisches Urteilsverm漃ࠀgen entwickeln
Die Entwicklung des moralischen Denkens: Kohlberg
- Moralisches Denken entwickelt sich in universellen Abfolge, die moralisches Handeln
lenkt
-
Kohlbergs Ebenen des moralischen Denkens
Dilemma «Ist es in Ordnung Medizin zu stehlen, um eine nahestehende Person zu retten?
Ebenen (ungefähres
Beispiel f甃ࠀr Moral
Schwerpunkt
Alter)
Begr甃ࠀndungen
Pr愃ࠀkonventionelle
Eigeninteresse; Befolgung von Regeln,
"Wenn du die Medizin
Moral
um Strafen zu vermeiden oder konkrete stiehlst, musst du ins
(vor 9 J.)
Belohnungen zu erhalten.
Gef愃ࠀngnis gehen."
Aufrechterhaltung von Gesetzen und
“Wir m甃ࠀssen f甃ࠀr unsere
Konventionelle
Regeln, um soziale Anerkennung zu
Angeh漃ࠀrigen sorgen, also
Moral
erlangen oder die soziale Ordnung
m甃ࠀssen wir die Medizin
(fr甃ࠀhe Adoleszenz)
aufrechtzuerhalten.
stehlen."
Postkonventionelle
Die Handlungen spiegeln den Glauben an
"Menschen haben ein Recht
Moral
die Grundrechte und die selbst
auf leben."
(Adoleszenz und
definierten ethischen Grunds愃ࠀtze wider.
dar甃ࠀber hinaus)
Kritik: Postkonvetionelles Stadium is kulturabh愃ࠀngig und stimmt eher f甃ࠀr individualistische Gesellschaften, und
m愃ࠀnnlich fokussiert, Frauen bewerten Care f甃ࠀr andere h漃ࠀher als Fairness
Eriksons Stadien der psychosozialen Entwicklung
Stadium (ungefähres
Problem
Beschreibung der Aufgabe
Alter)
S愃ࠀuglingsalter (bis 1 Vertrauen vs.
Wenn die Bed甃ࠀrfnisse zuverl愃ࠀssig erf甃ࠀllt werden,
Jahr)
Misstrauen
entwickeln Kleinkinder ein Grundvertrauen.
Kleinkindalter (1 bis 3 Autonomie vs.
Kleinkinder lernen, Willen durchzusetzen und
Jahre)
Scham und Zweifel Dinge selbst zu tun, oder zweifeln an F愃ࠀhigkeiten.
Vorschulkinder lernen, Aufgaben zu 甃ࠀbernehmen
Vorschule
Initiative vs. Schuld und Pl愃ࠀne zu verwirklichen, oder sie f甃ࠀhlen sich
(3 bis 6 Jahre)
schuldig f甃ࠀr ihre Unabh愃ࠀngigkeitbem甃ࠀhungen.
Grundschulalter
Kompetenz vs.
Kinder lernen, dass es Spaß macht, Aufgaben zu
(6 bis Pubert愃ࠀt)
Minderwertigkeit machen, oder sie f甃ࠀhlen sich minderwertig.
Teenager arbeiten an der Verfeinerung ihres
Adoleszenz
Selbstbewusstseins, indem sie Rollen testen und
Identit愃ࠀt vs.
sie dann zu einer einzigen Identit愃ࠀt
(Teenagerjahre bis 20
Rollenverwirrung
zusammenf甃ࠀgen, oder sie sind sich nicht mehr
Jahre)
sicher, wer sie sind.
Junges
Junge Erwachsene haben Schwierigkeiten mit
Intimit愃ࠀt vs.
Erwachsenenalter
engen Beziehungen und F愃ࠀhigkeit zu intimer Liebe
Isolation
(20er bis 40er)
zu erlangen, oder f甃ࠀhlen sich sozial isoliert.
Mittleres
Generativit愃ࠀt vs. Menschen im mittleren Alter entdecken das
Erwachsenenalter
Stagnation
Gef甃ࠀhl, etwas zur Welt beizutragen, in der Regel
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(40er bis 60er Jahre)
durch Familie und Arbeit, oder sie f甃ࠀhlen sich
sinnlos (lack of purpose).
Sp愃ࠀtes
Wenn 愃ࠀltere Menschen 甃ࠀber ihr Leben
Erwachsenenalter
Integrit愃ࠀt vs.
nachdenken, k漃ࠀnnen sie ein Gef甃ࠀhl der
(Ende 60 und
Verzweiflung
Zufriedenheit oder des Versagens empfinden.
dar甃ࠀber)
Adoleszenz: Beziehungen zwischen Eltern und Gleichaltrigen
 Menschen wollen sich anpassen und werden von Gleichaltrigen (Peers) beeinflusst,
v.a in Kindheit und Teenager. Einfluss von Eltern und Gleichaltrigen ist komplement愃ࠀr
 Eltern-Kind-Streitigkeiten nehmen zu, aber die meisten Jugendlichen geben an, ihre
Eltern zu m漃ࠀgen. Der Inhalt von Streitigkeiten ist oft geschlechtsspezifisch
 Gleichaltrige beeinflussen Verhalten, die soziale Vernetzung ist oft weitreichend, und
Ausgrenzung kann schmerzhaft oder noch schlimmer sein
- Eltern: Wichtiger, wenn es um Erziehung, Disziplin, Wohlt愃ࠀtigkeit, Verantwortung,
Ordnung und den Umgang mit Autorit愃ࠀtspersonen geht
- Gleichaltrige/Peers: Wichtiger f甃ࠀr das Erlernen von Kooperation, das Erlangen von
Beliebtheit und das Entwicklen von Interaktionsstilen unter Gleichaltrigen
Der 唃ࠀbergang zum Erwachsensein wird fr甃ࠀher
69
Erwachsensein: K漃ࠀrperliche Entwicklung
Fr甃ࠀhes Erwachsenenalter
- Muskelkraft, Reaktionszeit, Sch愃ࠀrfe der Sinne & Herzleistung  Mitte 20 H漃ࠀhepunkt
Mittleres Erwachsenenalter
- K漃ࠀrperliche Vitalit愃ࠀt ist enger mit Gesundheit und Bewegung verbunden als das Alter.
- Der k漃ࠀrperliche Verfall ist allm愃ࠀhlich
- Allm愃ࠀhlicher R甃ࠀckgang der Fruchtbarkeit
- Frauen: Menopause; M愃ࠀnner: R甃ࠀckgang der Spermienzahl und des Testosteron
Sp愃ࠀtes Erwachsenenalter
- Die Lebenserwartung liegt heute weltweit bei 71 Jahren. (CH: >83 Jahre)
- Enden der Chromosomen (Telomere) verk甃ࠀrzen sich, was zur Alterung f甃ࠀhrt.
- Sehsch愃ࠀrfe, Entfernungswahrnehmung und Ausdauer nehmen ab, die Pupillen
werden kleiner und weniger transparent
- Immunsystem geschw愃ࠀcht; Anf愃ࠀlligkeit f甃ࠀr lebensbedrohliche Krankheiten
- Neuronale Verarbeitung verz漃ࠀgert sich; Gehirnregionen, die mit dem Ged愃ࠀchtnis
zusammenh愃ࠀngen, beginnen zu verk甃ࠀmmern; die Sprache verlangsamt sich
- Bewegung verlangsamt den Alterungsprozess und stimuliert die Entwicklung von
Gehirnzellen und neuronalen Verbindungen
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Erwachsensein: Altern und Gedächtnis
- Fr甃ࠀhes Erwachsenenalter: beste Zeit f甃ࠀr Lernen und Ged愃ࠀchtnis
- Mittleres Erwachsenenalter: St愃ࠀrkere Abnahme der F愃ࠀhigkeit, Erinnerungen
abzurufen, statt wiederzuerkennen
- Sp愃ࠀtes Erwachsenenalter: Besseres Behalten von bedeutungsvollen als von
bedeutungslosen Informationen; l愃ࠀngere Wortproduktionszeit
- Ende des Lebens: Endg甃ࠀltiger Verfall; typischerweise in letzten 4 Lebensjahren
Neurokognitive St漃ࠀrungen und die Alzheimer-Krankheit
Neurokognitive St漃ࠀrungen
- Erworbene St漃ࠀrungen, die durch kognitive Defizite gekennzeichnet sind
- H愃ࠀufig im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit, einer Hirnverletzung oder
-krankheit oder Drogenmissbrauch
- f甃ࠀhrt zu Erosion der geistigen F愃ࠀhigkeiten, die nicht typisch f甃ࠀr das normale Altern ist
Alzheimer-Krankheit
- Neuronale Marker: Amyloid-Plaques und Neurofibrillen-B甃ࠀndel
- Beginn oft nach dem 80. Lebensjahr
- Fortschreitenden Verschlechterung des Ged愃ࠀchtnisses und kognitiver F愃ࠀhigkeiten
Erwachsensein: Soziale Entwicklung
Die Verpflichtungen des Erwachsenseins: Liebe
- Heirat
o Zufriedenheit h愃ࠀngt mit gemeinsamen Interessen und Werten, emotionaler
und materieller Unterst甃ࠀtzung und Selbstoffenbarung zusammen
o Ehe ist ein Indikator f甃ࠀr Gl甃ࠀck, sexuelle Zufriedenheit, Einkommen und
psychische Gesundheit
- Scheidung
o Scheidungsraten spiegeln die gestiegene F愃ࠀhigkeit der Frauen wider, f甃ࠀr sich
selbst zu sorgen, und die h漃ࠀheren Erwartungen an ihre Partner
o Ehen auf Probe (Zusammenleben vor der Heirat) sind mit h漃ࠀheren
Scheidungsraten verbunden.
Die Verpflichtungen des Erwachsenseins: Arbeit
- Arbeit vermittelt ein Gef甃ࠀhl der Kompetenz, der Leistung und der Selbstdefinition
- Gl甃ࠀck bedeutet, eine Arbeit zu haben, die Ihren Interessen entspricht und Ihnen das
Gef甃ࠀhl gibt, kompetent und erfolgreich zu sein. Es bedeutet, seine Zeit und seine
Ressourcen grossz甃ࠀgig zur Verf甃ࠀgung zu stellen.
Wohlbefinden 甃ࠀber die gesamte Lebensspanne
- Nach der Lebensmitte nehmen die positiven Gef甃ࠀhle zu, w愃ࠀhrend die negativen
Gef甃ࠀhle abnehmen
- Ältere Erwachsene berichten 甃ࠀber weniger Ärger, Stress und Sorgen und haben
weniger Probleme mit sozialen Beziehungen
- Reaktionen der Gehirnwellen auf negative Bilder nehmen mit dem Alter ab
- In jedem Alter sind die Menschen am gl甃ࠀcklichsten, wenn sie nicht allein sind
Biopsychosoziale Einfl甃ࠀsse auf erfolgreiches Altern
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Kapitel 6: Sensation & Perception
Grundlegende Konzepte von Empfindung und Wahrnehmung
Unsere Sinne ...
 empfangen sensorische Reize, oft 甃ࠀber spezialisierte Rezeptorzellen
 wandeln diese sensorischen Reize in neuronale Impulse um («Transduction»)
甃ࠀbermitteln diese neuronalen Informationen weiter an h漃ࠀher liegende Regionen
unseres Gehirns (Die Transduktion ist die 1. Stufe neuronaler Verarbeitung)
Grundlegende Konzepte von Empfindung und Wahrnehmung
Unter normalen Umst愃ࠀnden sind Empfindung und Wahrnehmung Teil eines einzigen
kontinuierlichen Prozesses.
 Empfindungen (engl. «Sensation»)
Der Prozess, durch den unsere Sinnesrezeptoren und unser Nervensystem Energien
aus der Umwelt empfangen und in neuronale Feuerungsmustern repr愃ࠀsentieren
 Wahrnehmung (engl. «Perception»)
Der Prozess der (bewussten) Organisation und Interpretation von
Sinnesinformationen, der es uns erm漃ࠀglicht, bedeutungsvolle Objekte und Ereignisse
zu erkennen und zu erfahren
 Bottom-up-Verarbeitung
Analyse, die bei den Sinnesrezeptoren beginnt und sich bis zur Integration der
sensorischen Informationen durch das Gehirn fortsetzt
 Top-down-Verarbeitung
Informationsverarbeitung, die von 甃ࠀbergeordneten mentalen Prozessen
gesteuert wird, z. B. wenn wir Wahrnehmungen auf der Grundlage unserer
Erfahrungen und Erwartungen konstruieren
 Transduktion
o Umwandlung von einer Energieform in eine andere
o Bei der Empfindung, der Umwandlung von Reizenergien, wie visuellen Reize,
Ger愃ࠀusche und Ger甃ࠀche, in neuronale Impulse, die das Gehirn interpretieren
kann
 Die Psychophysik untersucht die Beziehungen zw. der physikalischen Energie, die wir
wahrnehmen k漃ࠀnnen, und ihren Auswirkungen auf unsere psychologischen
Erfahrungen
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Forschungsbeispiel bzgl. Transduktion
Forschung mit Epilepsie-Patienten: Klassisches Psychophysikalisches Experiment wo man den Patienten in
versch. Tonh漃ࠀhen T漃ࠀne abgespielt hat und auch in unterschiedlicher Lautst愃ࠀrke (Farben). Dann sieht man die
Aktionespotential von Nerven (Farbige P甃ࠀnktchen). Man sieht hier dass gewisse Nervenzellen bei gewisser
Tonh漃ࠀhen nicht abfeuert, aber dann bei einer gewissen Lautst愃ࠀrke hat.
Grundlegende Konzepte von Empfindung und Wahrnehmung
 Theorie der Signaldetektion
Sagt voraus, wie und wann wir einen schwachen Reiz inmitten von
Hintergrundger愃ࠀuschen wahrnehmen werden
 Einzelne absolute Schwellenwerte
Je nach St愃ࠀrke des Signals und unserer Erfahrung, Erwartungen, Motivation und
Wachsamkeit variieren (erst ab einer gewissen Reizintensit愃ࠀt nehme ich den Reiz wahr & f甃ࠀr
schwache Reize brauche ich ggf. l愃ࠀnger bis ich sie wahrnehme)
Wie viel Stimulation braucht es, um eine (bewusste) Wahrnehmung zu haben?
 Absolute Schwelle
o Stimulationsintensit愃ࠀt, die erforderlich ist, um einen
bestimmten Reiz in 50 Prozent der F愃ࠀlle zu erkennen
o Kann im Dunkeln ein weit entferntes Licht sehen oder
die kleinste Ber甃ࠀhrung sp甃ࠀren
 Unterschwellig (Subliminale Reize)
o Input unterhalb der absoluten Bewusstseinsschwelle
 Bahnung («Priming»)
o Aktivierung von - oft unbewussten - Assoziationen in
unserem Kopf, die uns dazu bringen, Objekte oder
Ereignisse auf bestimmte Weise wahrzunehmen, uns
an sie zu erinnern oder auf sie zu reagieren
Wie viel Anregung braucht es f甃ࠀr eine Sensation?
 Schwellenwert f甃ࠀr die Differenz (gerade noch sp甃ࠀrbarer Unterschied)
o Mindestunterschied, den eine Person in der H愃ࠀlfte der Versuche zwischen
zwei beliebigen Reizen erkennen kann; steigt mit der Reizgr漃ࠀße
 Webersches Gesetz
Damit Unterschied wahrgenommen wird, m甃ࠀssen zwei Reize um einen konstanten
Mindestprozentsatz (nicht konstanten Betrag) unterscheiden; Anteil variiert je Reiz
Unterschwellige Persuasion (Reize werden unterhalb der Wahrnehmungsgrenze ausgespielt)
Personen, die Texte gelesen haben die mit Rentner-W漃ࠀrtern gespickt waren sind langsamer den Gang
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runtergelaufen  Effekt konnte jedoch nicht wiederholt werden, da die Studienleiter ihre Erwartungen wohl
einfliessen liessen (auch unbewusst)  immer kritisch sein!
Grundlegende Konzepte von Empfindung und Wahrnehmung
Sensorische Adaptation
 Verminderte Sensibilit愃ࠀt als Folge st愃ࠀndiger Stimulation
 Erh漃ࠀht den Fokus durch Reduzierung (konstanter) Hintergrundger愃ࠀusche
 Beeinflusst die Wahrnehmung der Welt auf eine n甃ࠀtzliche Weise
Wahrnehmungssatz
 Wahrnehmungssatz (engl. «perceptual set»)
o Eine mentale Pr愃ࠀdisposition, gewisse Dinge in einer gewissen Weise
wahrzunehmen
 Was bestimmt unseren Wahrnehmungshorizont?
o Schemata organisieren und interpretieren neue Informationen durch
Erfahrung.
o Vorhandene Schemata beeinflussen die Top-Down-Verarbeitung von
mehrdeutigen Stimuli.
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Wahrnehmungssatz
Studie die Bilder von ber甃ࠀhmten Pers漃ࠀnlichkeiten generiert hat aus 2 versch. Personen. Hier ein Besipeil aus Bill
Clinton & G. Bush (Morphing)
Wahrnehmungsmenge: Kontextuelle Effekte
 Auswirkungen auf den Kontext
o Ein bestimmter Stimulus kann aufgrund des unmittelbaren Kontexts
unterschiedliche Wahrnehmungen ausl漃ࠀsen
o Europ愃ࠀer sagen eher die Frau hat ein Fenster 甃ࠀber dem Kopf & Afrikaner eher die Frau tr愃ࠀgt
eine Kiste auf dem Kopf (kultureller Einfluss)
Perceptual Set: Motivation und Emotionen
 Motivation gibt uns Energie, wenn wir auf ein Ziel hinarbeiten. Wie der Kontext kann
sie unsere Interpretationen von neutralen Reizen verzerren.
o Wasserflasche scheint n愃ࠀher wenn man durstig ist.
o Berg scheint steiler, wenn man einen schweren Rucksack tr愃ࠀgt. §...
 Emotionen k漃ࠀnnen unsere Wahrnehmungen in die eine oder andere Richtung lenken.
o Traurige Musik h漃ࠀren kann zur Folge haben, dass man das traurigere von zwei
gleichklingenden W漃ࠀrter wahrnimmt («engste», «Ängste»)
o …
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Wichtige Begriffe zur visuellen Wahrnehmung
 Wellenlänge
Abstand zwischen dem Scheitelpunkt einer Licht- oder Schallwelle und dem
Scheitelpunkt der n愃ࠀchsten. Die elektromagnetischen Wellenl愃ࠀngen reichen von sehr
kurzen Abst愃ࠀnden bei z. Bsp. kosmischer Strahlung bis zu den langen Impulsen der
Radio甃ࠀbertragung.
 Farbton
Dimension der Farbe, die durch die Wellenl愃ࠀnge des Lichts bestimmt wird; was wir als
die Farbnamen Blau, Gr甃ࠀn usw. kennen
 Intensität
Die Energiemenge in einer Licht- oder Schallwelle, die das beeinflusst, was wir als
Helligkeit oder Lautst愃ࠀrke wahrnehmen. Die Intensit愃ࠀt wird durch die Amplitude
(H漃ࠀhe) der Welle bestimmt.
Das Auge
 Netzhaut
Die lichtempfindliche Innenfl愃ࠀche des Auges, die die Rezeptoren St愃ࠀbchen und Zapfen
sowie Schichten von Neuronen enth愃ࠀlt, die mit der Verarbeitung der visuellen
Informationen beginnen
 Akkomodation
Der Prozess, bei dem die Linse des Auges ihre Form ver愃ࠀndert, um nahe oder ferne
Objekte auf der Netzhaut zu fokussieren (vgl. wie bei einer Kamera)
 Sehnerv: Der Nerv, der die Nervenimpulse vom Auge zum Gehirn leitet.
 Fovea: Der zentrale Brennpunkt auf der Netzhaut, um den sich die Zapfen des Auges
gruppieren (Ort des sch愃ࠀrfsten Sehens)
 Blinder Fleck: Die Stelle, an der der Sehnerv aus dem Auge austritt und einen
"blinden" Fleck bildet, da dort kein Rezeptorzellen sind (wir nehmen da also nichts wahr)
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Begriffe zum Auge
Begriffe zum Auge
 Stäbchen (Rods):
Netzhautrezeptoren, die Schwarz,
Weiß und Grau erkennen und auf
Bewegungen reagieren; notwendig
f甃ࠀr das Sehen in der Peripherie und
in der D愃ࠀmmerung, wenn die
Zapfen nicht reagieren.
 Zapfen (Cones):
Netzhautrezeptoren, die in der
N愃ࠀhe des Zentrums der Netzhaut
konzentriert sind und bei Tageslicht
oder in gut beleuchteten
Umgebungen funktionieren. Die
Zapfen erkennen feine Details und
erzeugen Farbwahrnehmungen.
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Eselsbr甃ࠀcke: Rod Stewart ist schwarz-weiss & Cone Stewart ist farbig!
 sehen in Peripherie (St愃ࠀbchen) ist eingeschr愃ࠀnkt, Fokussierung auf schwarze Punkte, dann verschwinden die
anderen schwarzen Punkte
Anzahl
Lage in der Netzhaut
Empfindlichkeit bei schwachem
Licht
Farbempfindlichkeit
Detail-Empfindlichkeit
Zapfen (Cones) Stäbchen (Rods)
6 Millionen
120 Millionen
Zentrum
Peripherie
Niedrig
Hoch
Hoch
Hoch
Niedrig
Niedrig
Sehen: Visuelle Informationsverarbeitung
 Wie verwandelt das Gehirn Lichtreize in n甃ࠀtzliche Informationen 甃ࠀber die Welt?
 Sammlung und Analyse von sensorischen Informationen
 Verkn甃ࠀpfung des Sehnervs mit Neuronen im Thalamus
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Informationsverarbeitung in Auge und Gehirn
Die Farbverarbeitung erfolgt in zwei Stufen.
 Die roten, gr甃ࠀnen und blauen Zapfen der Netzhaut reagieren in unterschiedlichem
Maße auf verschiedene Farbreize, wie es die Young-Helmholtz- Trichromatentheorie
nahe legt.
 Die Gegenfarbentheorie (opponent- process-theory) besagt, dass Farbwahrnehmung
durch zusammenwirken antagonistischer Rot- Gr甃ࠀn, Blau-Gelb und Schwarz-Weiss
Einheiten zustande kommt.
Informationsverarbeitung in Auge und Gehirn
Hubel und Wiesel (Nobelpreistr愃ࠀger f甃ࠀr Forschung im visuellen System)
 Das Gehirn dekonstruiert visuelle Bilder und setzt sie dann wieder zusammen.
 Spezialisierte Neuronen des Okzipitallappens empfangen Informationen von den
Ganglienzellen und leiten sie an h漃ࠀhergelegen Zellen weiter, die auf immer
komplexere Eigenschaften des Bildes spezialisiert sind.
Feature-Erkennung
Erkennung von Merkmalen
 Die Nervenzellen im Gehirn reagieren auf bestimmte Merkmale des Reizes, z. B. seine
Form, seinen Winkel oder seine Bewegung.
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Stimulus trifft auf 1. Schicht neuraler Verarbeitung (z.B. Retina). Rechts kann man dann schauen auf welche
Stufe die Layer welche Zellen zum Feuern bringen (z.B. auf Layer 4 sieht man Strukturen, und auf 5 dann ganze
Objekte)
Parallele Verarbeitung
Studien an Patienten mit Hirnsch愃ࠀden legen nahe, dass das Gehirn die Verarbeitung von
Bewegung, Form, Tiefe und Farbe an verschiedene Bereiche delegiert. Nachdem es eine
Szene auseinandergenommen hat, integriert das Gehirn diese Unterdimensionen in das
wahrgenommene Bild.
Hier sehen wir die versch. Sehrinden (V1-5). Bei V2 geht es um die Figurhintergrundtrennung, V4
Farbverarbeitung, V5 Bewegungszellen. Schon in der fr甃ࠀhen Stufe der Wahrnehmung gibt es unterschiedliche
Regionen mit versch. Funktionen im Gehirn.
Visuelle Informationsverarbeitung vereinfacht
Wahrnehmungsorganisation: Gestalt-Prinzipien
Gestaltpsychologen schlagen Prinzipien vor, die dazu dienen, Empfindungen in der
Wahrnehmung zu organisieren.
o Form
o Tiefenwahrnehmung
o Wahrnehmungskonstanz
Vision: Visuelle Organisation
 Wie organisieren und interpretieren wir Formen und Farben?
 Wir neigen dazu, Informationen zu organisierten Ganzen/Gestalt zusammenzuf甃ࠀgen.
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Neckerw甃ࠀrfel: Unser Gehirn vervollst愃ࠀndigt Figuren/Linien, so dass wir hier W甃ࠀrfel & Linien sehen. Obwohl die
Linien unterbrochen sind, nehmen wir sie 甃ࠀber die W甃ࠀrfel hinweg auf. Unser Gehirn f甃ࠀllt auf, was nicht direkt
wahrgenommen wird
Gestalt-Prinzipien: Formwahrnehmung
 Woher wissen wir, wo ein Objekt beginnt und ein anderes endet?
 Figur-Hintergrund-Trennung: Organisation des Gesichtsfelds in Objekte, die sich von
ihrer Umgebung abheben
 Perzeptuelle Gruppierung: Wahrnehmungsbedingte Tendenz, Reize in sinnvolle
Gruppen einzuteilen
a)
Wir sehen die unterschiedlichen Abst愃ࠀnde der Linien und schliessen daraus auf Formen wie «Strassen
Gestalt-Prinzipien: Tiefenwahrnehmung
Tiefenwahrnehmung
 Die F愃ࠀhigkeit, Objekte in drei Dimensionen zu sehen, obwohl die
Bilder, die auf die Netzhaut treffen, zweidimensional sind
 Erm漃ࠀglicht es uns, die Entfernung zu beurteilen
 ist zumindest teilweise bei der Geburt bei Menschen und
anderen Tieren vorhanden
Die visuelle Klippe
 Test der fr甃ࠀhen 3-D-Wahrnehmung
Die meisten Kleinkinder weigern sich, 甃ࠀber die visuelle Klippe
zu krabbeln.
 Das Krabbeln, ganz gleich, wann es beginnt, scheint die
H漃ࠀhenangst eines S愃ࠀuglings zu verst愃ࠀrken.
 Kinder halten an trotz Glasscheibe, weil sie denken es f愃ࠀllt runter, Tiefenwahrnehmen also bereits im
Kindesalter
Tiefenwahrnehmung: Binokulare Anhaltspunkte
 Binokulare Anhaltspunkte
o Zwei Augen verbessern die Tiefenwahrnehmung.
 Netzhautdisparit愃ࠀt
o Binokularer Anhaltspunkt f甃ࠀr die Tiefenwahrnehmung
o Das Gehirn berechnet die Entfernung, indem es die Bilder der
beiden Augen vergleicht Verwendet von 3-D-Filmemachern
Tiefenwahrnehmung: Monokulare Anhaltspunkte
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Monokulares Hilfsmittel: Tiefenhinweis, wie z. B. Interposition oder lineare Perspektive, der
f甃ࠀr beide Augen allein verf甃ࠀgbar ist
o Licht und Schatten
o Relative Bewegung & Relative Gr漃ࠀße
o Lineare Perspektive
o Interposition Relative H漃ࠀhe
Bewegungswahrnehmung
 Die Bewegungswahrnehmung des Menschen ist unvollkommen. §Wenn sich große
und kleine Objekte mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen, scheinen sich die
großen Objekte langsamer zu bewegen
 Phi-Phänomen
Eine Illusion von Bewegung, die entsteht, wenn zwei oder mehr nebeneinander
liegende Lichter in schneller Folge auf- und abblinken
Informationsverarbeitung in Auge und Gehirn
 Zusammenfassende Illusion (Bewegende Abbildung rechts, wenn man
lange druafschaut)
o Gegenfarben Hinter grauem Punkt wird pl漃ࠀtzlich gr甃ࠀn
o Scheinbewegung (Grauer Punkt bewegt sich)
o Adaptation Pinke Punkte verschwinden pl漃ࠀtzlich
Wahrnehmungskonstanz
Objekte werden als unver愃ࠀnderlich wahrgenommen - mit gleichbleibender Farbe, Helligkeit,
Form und Gr漃ࠀße - selbst wenn sich die Beleuchtung und die Netzhautbilder 愃ࠀndern. Dadruch
k漃ࠀnnen wir Objekte auch bei versch. Belichtungen, etc. Objekte wiedererkennen. In Abbildung unten sind die
Kugeln genau gleich gross, durch Tiefenwahrnehmung denken wir die hintere ist jedoch gr漃ࠀsser
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Form- und Gr漃ࠀßenkonstanz
Gr漃ࠀßenkonstanz
 Wahrnehmung von Objekten als gleichbleibend groß, auch wenn sich unsere
Entfernung zu ihnen 愃ࠀndert
 Wahrnehmung der Form vertrauter Objekte als konstant, auch wenn die Netzhaut
wechselnde Bilder empf愃ࠀngt
Farbkonstanz
Wahrnehmung vertrauter Objekte als gleichfarbig, auch wenn sich die vom Objekt
reflektierten Wellenl愃ࠀngen durch wechselnde Beleuchtung 愃ࠀndern
blaue Farben erschein unterschiedlich hell durch den Hintergrund
Relative Leuchtdichte
Farbton von Quadrat A & B ist genau gleich, A erscheint aber durch den
Schatten als weiss es kommt also immer auf Gesamteindruck an, unser visuelles System macht also sehr viel
Intepretation
,
Erfahrung und visuelle Wahrnehmung: Wahrnehmungsinterpretation
 Wiederhergestellte Sehkraft und Sinneseinschr愃ࠀnkung
o Die Auswirkungen einer sensorischen Einschr愃ࠀnkung bei Katzen-, Affen- und
Menschenkindern deuten darauf hin, dass es einen kritischen Zeitraum f甃ࠀr die
normale Entwicklung der Sinne und der Wahrnehmung gibt.
o Ohne Stimulation k漃ࠀnnen sich keine normalen Verbindungen entwickeln.
 Wahrnehmungsanpassung
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o F愃ࠀhigkeit zur Anpassung an ver愃ࠀnderte Sinneseindr甃ࠀcke, einschließlich eines
k甃ࠀnstlich verschobenen oder sogar umgekehrten Gesichtsfeldes
Die nicht-visuellen Sinne: Das Geh漃ࠀr
Schallwellen: Aus der Umwelt ins Gehirn
 Schallwellen komprimieren und expandieren Luftmolek甃ࠀle.
 Die Ohren nehmen diese kurzen Druck愃ࠀnderungen wahr.
https://www.acs.psu.edu/drussell/demos/waves/wavemotion.html
Das Geh漃ࠀr: Klangmerkmale
 Die Amplitude (H漃ࠀhe) bestimmt die Intensit愃ࠀt (Lautst愃ࠀrke) der Schallwellen.
 Die Länge (Frequenz) bestimmt die Tonh漃ࠀhe.
 Schall wird in Dezibel (dB) gemessen.
Das Geh漃ࠀr: Entschl甃ࠀsselung von Schallwellen (Transduktion)
 Die Schallwellen treffen auf das Trommelfell und versetzen es in Schwingung.
 Winzige Knochen im Mittelohr leiten die Vibrationen an die Cochlea weiter, eine
gewundene, mit Fl甃ࠀssigkeit gef甃ࠀllte R漃ࠀhre im Innenohr.
 Die Wellen in der Fl甃ࠀssigkeit der Cochlea biegen die Haarzellen an der Oberfl愃ࠀche
und l漃ࠀsen so Impulse in den Nervenzellen aus. (Von kinetischer Energie in Nervenimpulse)
 Die Axone dieser Nervenzellen leiten ein Signal an den auditorischen Kortex weiter.
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Wie wir Schallwellen in Nervenimpulse umwandeln, die unser Gehirn interpretiert
Geh漃ࠀrverlust
 Schallempfindungsschwerh漃ࠀrigkeit (Nerventaubheit)
Sch愃ࠀdigung von Rezeptoren oder zugeh漃ࠀrigen Nerven
 Schallleitungsschwerh漃ࠀrigkeit
o Besch愃ࠀdigung des mechanischen Systems, das die
Schallwellen zur Cochlea leitet
o Cochlea-Implantat: Ein Ger愃ࠀt zur Umwandlung von
T漃ࠀnen in elektrische Signale und zur Stimulation des
H漃ࠀrnervs durch Elektroden, die in die Cochlea
eingef甃ࠀhrt werden
Intensität einiger gängiger Geräusche
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Wahrnehmen von Lautstärke, Tonh漃ࠀhe und Ort
Ortstheorie beim H漃ࠀren
 Theorie, die die geh漃ࠀrte Tonh漃ࠀhe mit der Stelle verbindet, an der die CochleaMembran stimuliert wird; erkl愃ࠀrt am besten hohe T漃ࠀne
Frequenztheorie (Temporaltheorie) beim H漃ࠀren
 Theorie, wonach die Geschwindigkeit, mit der Nervenimpulse den H漃ࠀrnerv
hinaufwandern, der Frequenz eines Tons entspricht, so dass dessen Tonh漃ࠀhe
wahrgenommen werden kann; erkl愃ࠀrt tiefe T漃ࠀne
Kombinationen von Orts- und Frequenztheorien
 Umgang mit den Tonh漃ࠀhen im mittleren Bereich
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Wie lokalisieren wir Klänge?
Zwei Ohren sind besser als eins.
 Die Schallwellen treffen auf das eine Ohr fr甃ࠀher und intensiver als auf das andere Ohr
 Anhand dieser Informationen kann das Gehirn den Ort des Ger愃ࠀusches berechnen.
Die nicht-visuellen Sinne: Ber甃ࠀhrung (Touch)
Der Tastsinn ist eigentlich eine Mischung aus vier verschiedenen
Hautsinnen:
- Druck
- W愃ࠀrme
- K愃ࠀlte
- Schmerz
Andere Hautempfindungen sind Variationen der vier
Grundempfindungen.
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Gewisse Bereiche sind besonders empfindlich auf Druck, ander eher auf W愃ࠀrme, K愃ࠀlte oder Schmerz. So kitzelt
es uns, wenn wir gewisse Druckpunkte massieren, bei Schmerzpunkten kann z.B. auch ein Kratzen entstehen.
Ber甃ࠀhrungen sind wichtig f甃ࠀr unser Wohlbefinden. Baby’s ohne Ber甃ࠀhrungen wachsen nicht richtig
Biopsychosozialer Ansatz bei Schmerzen
Schmerz ist ein Warnsignal unseres K漃ࠀrpers zu unserem Schutz (biologisch)
Psychologisch
- erh漃ࠀht es unsere Selbstwahrnehmung
- Wir erinnern uns oft nicht gut an Schmerzen (z.B. Geburt) oder in einer anderen Intensit愃ࠀt, auch wenn
wir gerade unsere Aufmerksamkeit woanders haben k漃ࠀnnen wir Schmerzen unterdr甃ࠀcken oder
vermindert wahrnhemen
Soziokulturell
- Schmerzen sind oft ein Produkt unserer Aufmerksamkeit, Erwartungn und kultur
- Wir empfinden mehr Schmerzen wenn andere diese auch f甃ࠀhlen
- Mitgef甃ࠀhl bei anderen f漃ࠀrdert auch soziale Verbindungen
Der biologische Schmerzkreislauf
- Sinnesrezeptoren (Nozizeptoren in usnerer Haut, Muskeln und Organen) reagieren
auf potenziell sch愃ࠀdigende Reize, indem sie einen Impuls an das R甃ࠀckenmark senden
- Das R甃ࠀckenmark leitet die Nachricht an das Gehirn weiter, das das Signal als Schmerz
interpretiert.
-
-
Das Schmerzempfinden h愃ࠀngt u.a. von unseren Genen & K漃ࠀrperbau ab. Frauen sind
schmerzempfindlicher (und haben auch einen feineren Geruchs- & Geh漃ࠀrsinn)
Die Gate-Control-Theorie: R甃ࠀckenmark als neurologisches Tor das die Schmerzempfindungen zum
Gehirn 甃ࠀbertr愃ࠀgt. Kleine Nervenfasern im R甃ࠀckenmark 漃ࠀffnen das Tor/Gate, wobei Gr漃ࠀssere
Nervenfasern, welche durch Massagen, elektrische Stimutation oder Akupunktur stimuliert werden
das Schmerztor wieder schliessen und Scherzsignale daduch blocken. Das Gate kann auch durch
Gehirnsignale geschlossen werden, weshalb chronische Schmerzen sowohl durch Massage aber auch
Ablenkung behandelt werden k漃ࠀnnen.
Nat甃ࠀrliche Schmerzmittel sind Endorphine (nach Sport)  je mehr davon, desto weniger
Schmerzempfindlich sind wir  spannend f甃ࠀr zuk甃ࠀnftige Forschung & Medikamente
Phantomschmerzen bei Personen, denen ein Glied fehlt weist darauf hin, dass das Gehirn auch
Schmerzen antizipiert bevor sie da sind (oder in diesem Falls obwohl sie gar nicht existieren). Ähnliches
gibt’s bei Geh漃ࠀrlosen, die einen Tinnitus haben oder Halluzinationen bei Blinden  Wir f甃ࠀhlen, sehen,
h漃ࠀren und schmecken und riechen mit unserem Gehinr!
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Schmerzkontrolle
- Placebo
o Reduziert die Aufmerksamkeit des ZNS und die Reaktionen auf Schmerzen
o Je l愃ࠀnger ein Placebo eingesetzt wird, desto besser funktionierts
- Ablenkung
o Lenkt die Aufmerksamkeit von schmerzhaften Reizen ab
o Das Spielen in der virtuellen Realit愃ࠀt reduziert die Schmerzaktivit愃ࠀt des
Gehirns
- Hypnose Durch Suggestion versetzt man die Leute sind in anderem Bewusstseinsstatus
o Theorie des Sozialen Einflusses
o
o
Personen lassen sich leicht hypnotisieren, weil sie sich so verhalten wie sie denken, dass gute
Hypnose-Subjekte sich verhalten w甃ࠀrden (Schauspielern)
Dissoziationstheorie (Man schafft eine Abspaltung zw. Versch. Bewusstseinsebenen, so
sieht man auch unterschiedliche Aktivit愃ࠀten in den Gehirnregionen)
Selektive Aufmerksamkeit  erkl愃ࠀrt z.B. warum verletzte Soldaten Schmerzen teilweise erst
sp甃ࠀhren wenn sie in Sicherheit sind
Geschmack: Ein chemischer Sinn
- Auf der Zunge befinden sich mehr als 200
Geschmacksknospen
- Jede Knospe enth愃ࠀlt eine Pore mit 50 bis 100
Geschmacksrezeptoren (welche sich alle 2 Wochen erneuern, nimmt
mit dem Alter sowei Rauchen & Alkohol jedoch ab)
-
Jeder Rezeptor reagiert auf unterschiedliche Arten von
Lebensmittelmolek甃ࠀlen und sendet Nachrichten an das
Gehirn.
-
Supertasters: Leute die mehr wahrnehmen als andere
Standard-Meinung: 5 Grundgeschmäcker
Neure Forschung: wahrscheinlich (viel) Mehr
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Geschmac
Zeigt an.
k
S甃ࠀß
Energiequelle
Salzig
Natrium ist f甃ࠀr physiologische Prozesse unerl愃ࠀsslich
Sauer
Potenziell giftige S愃ࠀure
Bitter
M漃ࠀgliche Gifte
Proteine f甃ࠀr das Wachstum und die Reparatur von
Umami
Gewebe
https://www.livescience.com/17684-sixth-basic-taste.html
Der Geruchssinn (Olfaction)
Leute, die nicht riechen k漃ࠀnnen haben Anosmia (1 von 7500). Geruchssinnsrezeptoren sind sind in unserer Nase
(20millionen) und leiten diese durch das Feuern der Axone ans Gehirn weiter (durch den Thalamus). Tiere
haben viel mehr Geruchs-rezeptoren wie wir, welche sie f甃ࠀrs 唃ࠀberleben ben漃ࠀtigen.
Es f愃ࠀllt uns oft schwer Ger甃ࠀche zu beschreiben, dennoch haben wir ein gutes Geruchsged愃ࠀchtnis und verbinden
Ger甃ࠀche oft mit Erinnerungen
Geschmack, Geruch und Gedächtnis (Sinne werden oft nicht getrennt sondern zusammen wahrgenommen)
- Die Informationen von den Geschmacksknospen werden an einen Bereich zwischen
dem Frontal- und dem Temporallappen des Gehirns weitergeleitet
- Wird in einem Bereich registriert, der nicht weit entfernt ist, wo Gehirn
Informationen vom Geruchssinn empf愃ࠀngt, der mit Geschmackssinn interagiert
- Riechsinn ist der einzige Sinn, der nicht 甃ࠀber den Thalamus verarbeitet wird
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Die nicht-visuellen Sinne: K漃ࠀrperhaltung und Bewegung
- Propriozeption
System zur Erfassung der Position und Bewegung einzelner K漃ࠀrperteile. Propriozeptoren
(Positions- & Bewegungssensoren) befinden sich 甃ࠀberall im K漃ࠀrper und geben st愃ࠀndig Feedback zum
Gehirn, was unsere Kin愃ࠀsthesie erm漃ࠀglicht (Bewusstsein f甃ࠀr Lage & Bewegung unserer K漃ࠀrperteile)
-
Vestibul愃ࠀrer Sinn
Bewegungs- und Lagesinn f甃ࠀr Kopf (& K漃ࠀrper), einschließlich Gleichgewichtssinn. 2
relevante Strukturen daf甃ࠀr im Innenohr: 1. Semicircular Canals (bretzelf漃ࠀrmig & gef甃ࠀllt mit Fl甃ࠀssigkeit),
2. Vestibular Sacs (mit Calzium-Kristallen gef甃ࠀllt). Wenn wir uns bewegen werden die haar愃ࠀhnlichen
Rezeptoren in diesen Strukturen stimuliert, welche dann Signale zu unserem Cerebellum schicken
Sensorische Interaktion
- Die Sinne sind keine v漃ࠀllig getrennten Informationskan愃ࠀle, sondern h愃ࠀngen
zusammen & werden teilweise zusammen verarbeitet
- Beispiele f甃ࠀr sensorische Interaktion
o Geruch + Textur + Geschmack
o Sehen + H漃ࠀren
- Verk漃ࠀrperte Kognition
o Einfluss von K漃ࠀrperempfindungen, Gesten und anderen Zust愃ࠀnden auf
kognitive Pr愃ࠀferenzen und Urteile
- Beispiele
o K漃ࠀrperliche W愃ࠀrme kann soziale W愃ࠀrme f漃ࠀrdern
o Soziale Ausgrenzung kann sich buchst愃ࠀblich kalt anf甃ࠀhlen
-
-
McGurk Effekt: Wenn wir einen anderen Ton sehen (Lippenlesen) wie H漃ࠀren fusioniert unser Gehirn
den Ton: z.B. Lippenbewegung «ga», Geh漃ࠀr «ba»
 Gehirn «da» (Lippenlesen geh漃ࠀrt zum H漃ࠀren dazu)
Wahrnehmung is bidirektional: Top-Down Kogniitionen (wie Erwartungen, Einstellungen, etc.) und
Bottom-Up Erfahrungen (durch unsere Sinne)  dies f甃ࠀhrt zu embodied cognition (wir denken durch
unseren K漃ࠀrper)
o Phsyische W愃ࠀrme f甃ࠀhrt zu sozialer W愃ࠀrme, Harte Objekte machen uns harscher (Leute die auf
einem harten Stuhl sitzen geben h愃ࠀrtere Bestrafungen f甃ࠀr Kriminelle)
o Synethesie: Bei gewissen Personen l漃ࠀst die Stimulierung von einem Sinn einen anderen aus
(durch gewisse Musik riecht man etwas bestimmtes oder sieht Farben)
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Kritisch nachdenken: Wahrnehmung ohne Sinneseindr甃ࠀcke?
Die wichtigsten aussersinnlichen Wahrnehmungen (engl. ESPs, konnten bisher nicht nachgewiesen wurden)
- Telepathie
- Hellseherei (Gewisse Events wahrnehmen, z.B. Feuer am anderen Ende der Stadt)
- Pr愃ࠀkognition (In die Zukunft sehen)
- Psychokinese (mit Gedanken Dinge bewegen)
Daryl Bem (Forscher)
- Neun Experimente, die nahelegen, dass die Teilnehmer zuk甃ࠀnftige Ereignisse
vorhersehen k漃ࠀnnen
Kritiker
- Methoden oder Analysen werden als mangelhaft angesehen.
- Die meisten Forschungspsychologen und Wissenschaftler sind skeptisch.
-
Originalstudie:
https://psychology.okstate.edu/faculty/jgrice/psyc5314/ModalResearchProg_2011.pdf
Satirischer Beitrag zur Studie: https://econ.video/2019/03/29/the-colbert-report-daryl-bem/
Fr甃ࠀhe kritische Antwort:
https://www.ejwagenmakers.com/2011/WagenmakersEtAl2011_JPSP.pdf
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Zusammenfassung Kapitel 7 - 9
Kapitel 7: Lernen
Grundlegende Lernkonzepte und klassische Konditionierung
Was ist Lernen?
- Prozess der Aneignung neuer Informationen oder Verhaltensweisen durch Erfahrung
- Grundlegende Lernkonzepte
o Klassische Konditionierung
o Operante Konditionierung
o Kognitives Lernen
o Lernen durch Beobachtung
o Lernen durch Sprache
- Biologie, Kognition und Lernen
Wie lernen wir?
- Durch assoziatives Lernen: Bestimmte Ereignisse treten zusammen auf (klassische
Konditionierung); Reize, die nicht kontrolliert werden, werden assoziiert, und
Reaktion erfolgt automatisch (Reaktionsverhalten)
- Durch Konsequenzen: Der Zusammenhang zwischen einer Reaktion und einer
Konsequenz wird gelernt (operantes Verhalten)
- Durch Erwerb von mentalen Informationen, die Verhalten steuern: Kognitives Lernen
Klassische Konditionierung: Ein Beispiel
Operante Konditionierung: Ein Beispiel
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Klassische Konditionierung
Iwan Petrowitsch Pawlow (Pavlov)
- Mediziner/Physiologe, der v.a. mit Hunden arbeitete
- Erforschte das Verdauungssystem; erhielt daf甃ࠀr Russlands ersten Nobelpreis (1904)
- Nachweis von assoziativem Lernen durch Speichelkonditionierung bei Hunden
John B. Watson
- Beeinflusst von Pawlow
- Ansicht, dass Ziel der Psychologie die Vorhersage und Kontrolle von Verhalten ist
- Begr甃ࠀnder des Behaviorismus
o Psychologie (1) sollte objektive Wissenschaft sein, die (2) Verhalten ohne
Bezug auf mentale Prozesse untersucht
o Meiste Forscher stimmen heute mit (1) 甃ࠀberein, nicht aber mit (2).
Pawlowsches Experiment
US unconditioned stimulus / unkond. Stimulus
NS neutral stimulus / neutraler Stimulus
CS/KS conditioned stimulus / kond. Stimulus
UR unconditioned response / unkond. Reaktion
CR/KR conditioned response / kond. Reaktion
Begriffe zur Klassischen Konditionierung
Klassische Konditionierung: Art des Lernens, bei der man lernt, zwei oder mehr Reize zu
verkn甃ࠀpfen und Ereignisse vorherzusehen
- Neutraler Stimulus (NS): Stimulus, der vor Konditionierung keine Reaktion ausl漃ࠀst
- Unkonditionierter Stimulus (US): Stimulus, der bedingungslos - nat甃ࠀrlich und
automatisch - unkonditionierte Reaktion (UR) ausl漃ࠀst
- Konditionierter Stimulus (CS/KS): Urspr甃ࠀnglich neutraler Stimulus, der nach
Assoziation mit unkond. Stimulus (US) konditionierte Reaktion (CR/KR) ausl漃ࠀst
- Unkonditionierte Reaktion (UR): Eine nicht erlernte, nat甃ࠀrlich auftretende Reaktion
(z. B. Speichelfluss) auf einen unkonditionierten Stimulus (US) (z. B. Essen im Mund)
- Konditionierte Reaktion (CR/KR): Eine erlernte Reaktion auf einen zuvor neutralen,
nun aber konditionierten Stimulus (CS)
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Klassische Konditionierung
Akquisition (1)
- Anfangsstadium: neutraler Stimulus und unkonditionierter Stimulus werden so
miteinander verkn甃ࠀpft, dass der neutrale Stimulus die kond. Reaktion ausl漃ࠀst
Wichtig: der neutrale Stimulus (Glocke) muss vor dem unkondiitonierten Stimulus (Futter) gezeigt
werden damit das funktioniert
-
Bei operanten Konditionierung ist es die Verst愃ࠀrkung einer verst愃ࠀrkten Reaktion
Konditionierung h漃ࠀherer Ordnung (2)
- Verfahren, bei dem der konditionierte Stimulus in einer Konditionierungserfahrung
mit einem neuen neutralen Stimulus gepaart wird, wodurch ein zweiter (oft
schw愃ࠀcherer) konditionierter Stimulus entsteht
- Ein Tier, das gelernt hat, dass ein Ton Nahrung ank甃ࠀndigt, k漃ࠀnnte dann lernen, dass
ein Licht den Ton ank甃ࠀndigt, und anfangen, allein auf das Licht zu reagieren.
- Auch Konditionierung zweiter Ordnung genannt
L漃ࠀschung bzw. Extinktion (3)
- Abschw愃ࠀchung einer konditionierten Reaktion (CR)
- Tritt bei der klassischen Konditionierung auf, wenn auf einen konditionierten Stimulus
(CS) kein unkonditionierter Stimulus (US) mehr folgt.
Spontane Erholung (4)
- Wiederauftreten einer erloschenen konditionierten Reaktion (CR) nach einer Pause
Generalisierung
Tendenz, nach einer Konditionierung auch bei 愃ࠀhnlichen Dingen 愃ࠀhnlich
zu reagieren
 Pawlow demonstrierte Generalisierung, indem er kleine
vibrierende Ger愃ࠀte an verschiedenen K漃ࠀrperteilen eines Hundes
anbrachte
 Nachdem Speichelfluss auf Stimulation des Oberschenkels des
Hundes konditioniert war, stimulierte er andere Bereiche
 Je n愃ࠀher stimulierte Punkt am Oberschenkel des Hundes lag,
desto st愃ࠀrker war konditionierte Reaktion
Diskriminierung
Lernen zw. konditionierten Stimulus und anderen irrelevanten Stimuli zu unterscheiden
Idealisierte Kurve von Erwerb, L漃ࠀschung und Erholung
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Klassische Konditionierung: Pawlows Erbe
- Pavlov zeigte, wie Lernprozess objektiv untersucht werden kann
- Klassische Konditionierung als grundlegende Form des Lernens, die f甃ࠀr alle Arten gilt
Anwendungen der Klassischen Konditionierung
- Pawlowsche Prinzipien werden zur Beeinflussung der menschlichen Gesundheit und
des Wohlbefindens eingesetzt
 Bewusstsein, Motivation, Emotion, Gesundheit, psychische St漃ࠀrungen & Therapie
- Beispiele
o Drogenverlangen: Reize vermeiden, die Verlangen ausl漃ࠀsen k漃ࠀnnten
o Immunsystem: Kombination eines Geschmacks mit einem Medikament, das
die Immunreaktion beeinflusst, kann Reaktion auf den Geschmack ausl漃ࠀsen
- Pawlows Arbeit als Grundlage f甃ࠀr Watsons Ideen, dass Emotionen und Verhalten zwar
biologisch beeinflusst, aber haupts愃ࠀchlich konditionierte Reaktionen sind.
- Watson und Rayner wandten Prinzipien der klassischen Konditionierung in den
Studien 甃ࠀber "Little Albert" an, um zu zeigen, wie bestimmte Ängste konditioniert
werden k漃ࠀnnen.
 weisse Ratte und ein be愃ࠀngstigendes Ger愃ࠀusch
 Nach7 Wiederholungen, weinte 11 Monate alte Kind allein beim Anblick der Ratte.
 5 Tage sp愃ࠀter Angstreaktion auf Kaninchens, Hundes und Robbenfell generalisiert.
Operante Konditionierung
- Organismen verkn甃ࠀpfen eigenen Handlungen mit Konsequenzen
- Belohnende Handlungen nehmen zu; Bestrafende Handlungen nehmen oft ab
- Allt愃ࠀgliche Verhaltensweisen werden st愃ࠀndig verst愃ࠀrkt und geformt
- Verstärkung: Jedes Ereignis, das eine vorangegangene Reaktion verst愃ࠀrkt
- Formung: Verst愃ࠀrker lenken das Verhalten allm愃ࠀhlich in Richtung einer immer
st愃ࠀrkeren Ann愃ࠀherung an das gew甃ࠀnschte Verhalten.
Effektgesetz von E.L Thorndike (law of effect):
Prinzip, dass belohnende Verhaltensweisen, wahrscheinlicher werden und bestrafende
weniger wahrscheinlich werden (Katzenbeispiel)
Skinner-Box von B.F. Skinner:
Kammer mit Schalter/Hebel, das Tier bet愃ࠀtigen kann f甃ࠀr Futter oder Wasser; es wird
Geschwindigkeit gemessen, mit der Tier Schalter oder Hebel bet愃ࠀtigt
- Erweiterung des Thorndike'schen Effektgesetzes
- Entwicklung von Verhaltenstechniken und Grunds愃ࠀtzen der Verhaltenskontrolle
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-
Skinner-Box f甃ࠀr Experimente und Aufzeichnung der Reaktionen
Operante Konditionierung – Katze in Rätselkiste (Thorndike) & Skinner-Box
Zeitmessung bis die Tier auf den Schalter/Hebel dr甃ࠀckt, um Futter zu erhalten
Operante Konditionierung: Arten von Verstärkern
Positive
Verstärkung
Negative
Verstärkung
-
Hinzuf甃ࠀgen eines
positiven/erw甃ࠀnschten Stimulus
(Belohnung)
Hund streicheln, wenn er zu einem
kommt, wenn man ihn ruft; Jemanden
f甃ࠀr Arbeit bezahlen
Schmerzmedikamente einnehmen;
Entfernen eines
Sicherheitsgurt anlegen, um lauten
negativen/unerw甃ࠀnschten Stimulus
Alarmton auszuschalten
Primär: Ungelernte, angeborene Verst愃ࠀrkungsreize (wir sind hungrig & essen etwas)
Konditioniert (sekundär): Entsteht durch Assoziation mit einem prim愃ࠀren Verst愃ࠀrker
(Ratte lernt dass Futter kommt wenn Licht angeht und bedient Lichtschalter um Futter zu bekommen)
-
Unmittelbar: Tritt unmittelbar nach einem Verhalten auf
Verz漃ࠀgert: Zeitliche Verz漃ࠀgerung zwischen gew甃ࠀnschten Reaktion und Belohnung
o Bei Menschen: Belohnungsaufschub (delayed gratification) und
Marshmallow-Experiment/Test (Walter Mischel)
o Video: “PARENTING SCIENCE: The marshmallow test” https://youtu.be/4Ln8Z7G0ic
o Studie wurde bekannt weil Zusammenhang zw. Sozialkompetenz, Belohnungsaufschub &
Erfolg im Leben gezeigt werden konnte: Wenn Kinder die Belohnung (Marshmallow)
aufschieben konnte, zeigte es mehr Sozialkompetenz & hatte mehr Erfolg im Leben
Operante Konditionierung: Verstärkungsplan
Verstärkungsplan: Muster legt fest, wie oft eine gew甃ࠀnschte Reaktion verst愃ࠀrkt wird
- Kontinuierlicher Verstärkungsplan:
Verst愃ࠀrkt die gew甃ࠀnschte Reaktion jedes Mal, wenn sie auftritt
- Teilweise (intermittierende) Verstärkung:
Verst愃ࠀrkt eine Reaktion nur teilweise; f甃ࠀhrt zu langsameren Aneignung einer
Reaktion, aber zu einem viel gr漃ࠀsseren Widerstand gegen das Ausl漃ࠀschen als
kontinuierliche Verst愃ࠀrkung
Intermittierende Verstärkungspläne
Labortauben von Skinner (1961) zeigten vier Verst愃ࠀrkungspl愃ࠀne. (Die Verst愃ࠀrker sind durch
diagonale Markierungen gekennzeichnet.)
 Fester Verh愃ࠀltnisplan (fix ratio)
 Variabler Verh愃ࠀltnisplan (var. ratio)
 Fester Intervallplan (fixed interval)
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
Variabler Intervallplan (var. interval)
Operante Konditionierung: Bestrafung
Bestrafung: unerw甃ࠀnschte Konsequenz
angewandt oder etwas Erw甃ࠀnschtes entzogen
- Positive Bestrafung
Negative/unerw甃ࠀnschten Konsequenz, nach einem unerw甃ࠀnschtes Verhalten
(z.B. Schlag bei Ungehorsam)
-
Negative Bestrafung
Entfernen eines erw甃ࠀnschten Reizes, nachdem unerw甃ࠀnschtem Verhalten wurde
(z.B. TV-Verbot nach Ungehorsam)
F甃ࠀnf grosse Nachteile der k漃ࠀrperlichen Bestrafung
 Bestraftes Verhalten wird unterdr甃ࠀckt, nicht vergessen Kind zeigt das Verhalten nur in
Anwesenheit der Eltern nicht, «verlernt» das Verhalten aber nicht




Unerw甃ࠀnschtes Verhalten wird nicht durch erw甃ࠀnschtes Verhalten ersetzt
Bestrafung lehrt, zwischen verschiedenen Situationen zu unterscheiden
(Diskriminierung) Kinder fluchen z.B. bei Eltern nicht, aber trotzdem bei anderen
Bestrafung kann allgemein Angst lehren (Generalisierung)
K漃ࠀrperliche Bestrafung kann Aggression verst愃ࠀrken, indem Aggression als Mittel zur
Problembew愃ࠀltigung demonstriert wird
Skinner's Vermächtnis: Anwendungen der Operanten Konditionierung
- Schule: PC und adaptive Lernsoftware f甃ࠀr den Unterricht und das Lernen
Jedes Kind lernt auf eigenem Level & wird belohnt
-
Sport: Verhaltensbasierte Methoden zur Verhaltenssteuerung
auch kleine Erfolge werden belohnt
-
Arbeit: Erfolgreicher Einsatz von Belohnungen zur Produktivit愃ࠀssteigerung
Kindererziehung: Grundregeln der Formung in der Erziehung
Klassische und operanter Konditionierung
Klassische Konditionierung
Lernen von Assoziationen zwischen
Grundidee
Ereignissen, die wir nicht
kontrollieren k漃ࠀnnen
Reaktion
Unfreiwillig, automatisch
Akquisition
L漃ࠀschung /
Operante Konditionierung
Lernen von Assoziationen zwischen
unserem Verhalten und seinen
Folgen
Freiwillig, wirkt auf die Umwelt
Assoziieren einer Reaktion mit einer
Assoziierte Ereignisse; NS wird mit US
Konsequenz (Verst愃ࠀrker oder
gepaart und wird zu CS
Bestrafung)
CR nimmt ab, wenn CS wiederholt
Reaktion nimmt ab, wenn die
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Verst愃ࠀrkung aufh漃ࠀrt.
Das Wiederauftreten einer
Spontane
Das Wiedererscheinen einer
erloschenen Reaktion nach einer
Erholung
erloschenen CR nach einer Ruhezeit.
Ruhephase.
Reaktionen, die in einer Situation
Die Tendenz, auf Reize zu reagieren
Generalisierung
gelernt wurden, treten in anderen,
die dem CS 愃ࠀhnlich sind.
愃ࠀhnlichen Situationen auf.
Lernen, zwischen einem CS und
Lernen, dass einige Antworten
Diskriminierung anderen Reizen zu unterscheiden, die verst愃ࠀrkt werden, andere jedoch
keinen US signalisieren.
nicht.
Extinktion
allein pr愃ࠀsentiert wird.
Biopsychosoziale Einfl甃ࠀsse auf das Lernen
Biologische Grenzen der Konditionierung
Grenzen der klassischen Konditionierung
- Garcia und Koellings Forschung zur Geschmacksaversion (taste aversion) Radioaktiv
bestrahlte Ratten h漃ࠀrten auf Wasser aus den Plastikflaschen zu trinken in denen sie bestrahlt wurden
(l漃ࠀsten 唃ࠀbelkeit aus) und das auch dann wenn die 唃ࠀbelkeit erst ein paar Stunden sp愃ࠀter auftrat
-
Tiere und Menschen scheinen biologisch darauf vorbereitet zu sein, bestimmte
Assoziationen eher zu lernen als andere. (preparedness)
Konditionierung ist st愃ࠀrker, wenn der konditionierte Stimulus 漃ࠀkologisch relevant ist
Genetische Veranlagung, einen konditionierten Reiz mit einem unkonditionierten Reiz
zu verbinden, der vorhersehbar und unmittelbar folgt, ist adaptiv
Grenzen der operanten Konditionierung
- Natur begrenzt F愃ࠀhigkeit der Arten zur operanten Konditionierung.
- Biologische Einschr愃ࠀnkungen pr愃ࠀdisponieren Organismen dazu, Assoziationen zu
lernen, die nat甃ࠀrlich adaptiv sind (wir k漃ࠀnnen keinem Schwein singen beibringen)
- Instinktives Abdriften (instinctive drift) von Verhalten tritt auf, wenn Tiere zu
biologisch veranlagten Mustern zur甃ࠀckkehren
Kognitionsprozesse
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Klassische Konditionierung: Geistige Informationen, die Verhalten steuern, werden durch
kognitives Lernen erworben.
- Tiere k漃ࠀnnen Vorhersagbarkeit eines Ereignisses lernen
- Klassische Konditionierungstherapien, die Kognition ausser Acht lassen, oft nur
begrenzten Erfolg
- Z.B. Alkoholsucht: Alkohol mit Medikamenten versetzen, die 唃ࠀbelkeit ausl漃ࠀsen Effekt
l愃ࠀsst nach wenn Vp wissen, dass Alkohol mit Medikament versetzt wurde
Operante Konditionierung: B. F. Skinner vernachl愃ࠀssigte Bedeutung der Kognition
- Beweise f甃ࠀr kognitive Prozesse
o Reaktionen der Tiere auf einen Verst愃ࠀrkungsplan mit festen Intervallen
o Entwicklung einer kognitiven Karte bei Ratten (latentes Lernen)
o Zerst漃ࠀrung der intrinsischen Motivation durch 甃ࠀberm愃ࠀssige Belohnung
Biologische und kognitive Einfl甃ࠀsse auf die Konditionierung
Klassische Konditionierung
Operante Konditionierung
Organismen lernen am leichtesten
Nat甃ࠀrliche Veranlagungen
Verhaltensweisen, die ihren nat甃ࠀrlichen
Biologische begrenzen, welche Reize und
Verhaltensweisen 愃ࠀhneln; unnat甃ࠀrliche
Einfl甃ࠀsse
Reaktionen leicht miteinander
Verhaltensweisen driften instinktiv zu
verbunden werden k漃ࠀnnen.
nat甃ࠀrlichen zur甃ࠀck.
Organismen entwickeln eine Erwartung, dass
Organismen entwickeln die
Kognitive
eine Reaktion verst愃ࠀrkt oder bestraft wird;
Erwartung, dass ein CS die
Einfl甃ࠀsse
sie zeigen auch latentes Lernen, ohne
Ankunft eines US signalisiert.
Verst愃ࠀrkung.
Lernen durch Beobachtung
Lernen durch Beobachtung / Modellernen
- Lernen ohne direkte Erfahrung, indem andere beobachten und imitiert werden.
- A. Bandura
o Pionier in der Erforschung des Lernens durch Beobachtung
o Modellernen: Der Prozess des Beobachtens und Nachahmens eines
bestimmten Verhaltens
o Das Bobo-Puppen-Experiment konzentrierte sich auf stellvertretende
Verst愃ࠀrkung und stellvertretende Bestrafung (vicarious reinforcement,
vicarious punishment).
Bobo Doll Experiment - Ablauf
1. Kind spielt und beobachtet Erwachsenen, der eine Bobo- Puppe schl愃ࠀgt, tritt,
herumwirft und anschreit.
2. Kind kommt in einen anderen Raum mit tollen Spielzeugen
3. Kind wird frustriert, indem die tollen Spielzeuge weggenommen werden
4. Kind wird in neuen Raum gebracht, in dem sich ein paar Spielzeuge und eine BoboPuppe befinden.
 Was macht das Kind, wenn es nun alleine in diesem Raum ist?
Spiegel und Nachahmung im Gehirn
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-
-
Spiegelneuronen: Frontallappenneuronen, die feuern wenn wir bestimmte
Handlungen ausf甃ࠀhren oder beobachten
Spiegelung d. Handlung von anderen k漃ࠀnnte Nachahmung & Empathie erm漃ࠀglichen
Antisoziale Auswirkungen
o Misshandelnde Eltern k漃ࠀnnen aggressive Kinder haben
o Fernsehen und Videos kann Kindern unerw甃ࠀnschte Lektionen erteilen
- Mobbing als wirksames Mittel, um andere zu kontrollieren
- Ungesch甃ࠀtzer Sex hat wenig sp愃ࠀtere Konsequenzen
- M愃ࠀnner sollten hart sein, Frauen sollten sanft sein.
Prosoziale Auswirkungen
o Gutes Verhalten vorzuleben verbessert Kommunikations-, Verkaufs- und
Kundendienstf愃ࠀhigkeiten bei neuen Mitarbeitern
o Vorleben von gewaltfreiem Verhalten regt andere zu 愃ࠀhnlichem Verhalten an
o Sozial aufgeschlossene Kleinkinder neigen zu stark verinnerlichtem Gewissen
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Kapitel 8: Ged愃ࠀchtnis
Kapitel 唃ࠀberblick
 Erforschung und Enkodierung von Erinnerungen
 Speichern und Abrufen von Erinnerungen
 Vergessen, Rekonstruktion von Ged愃ࠀchtnisinhalten und Verbesserung des
Ged愃ࠀchtnisses
Das Gedächtnis studieren
- Ged愃ࠀchtnis = Lernen, das 甃ࠀber die Zeit erhalten bleibt
- Arten, wie man Ged愃ࠀchtnis messen kann:
o Abrufleistung («(free) recall»): Abrufen von Informationen, die sich derzeit
nicht im Bewusstsein befinden, die aber bereits gelernt wurden
o Wiedererkennen («recognition»): Identifizieren von gelernten Elementen
o Wiedererlernen («relearning»): Etwas schneller lernen, beim zweiten Mal
Ebbinghaus-Kurve
- Ebbinghaus fand heraus, dass er am zweiten Tag umso weniger Zeit ben漃ࠀtigte, um
eine Liste von Nonsens-Silben neu zu lernen, je 漃ࠀfter er sie am ersten Tag 甃ࠀbte.
- Die Geschwindigkeit des Wiedererlernens ist ein Maß f甃ࠀr die Ged愃ࠀchtnisleistung
Das Gedächtnis erforschen
- Psychologen verwenden Ged愃ࠀchtnismodelle, um 甃ࠀber das Ged愃ࠀchtnis nachzudenken
und zu kommunizieren
- Informationsverarbeitungsmodell:
- Vergleicht das menschliche Ged愃ࠀchtnis mit Computeroperationen
- umfasst drei Prozesse: Enkodierung, Speicherung und Abruf
- Konnektionistisches Informationsverarbeitungsmodell
- Schwerpunkt auf paralleler Verarbeitung in neuronalen Netzen (Axone, Synapsen, etc.)
- betrachtet Erinnerungen als Produkte ver愃ࠀnderter synaptischer Plastizit愃ࠀt von
miteinander verbundenen Neuronen
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Gedächtnismodelle
Drei Verarbeitungsstufen im Atkinson-Shiffrin-Modell (Informationsverarbeitungsmodell)
1. Informationen werden als fl甃ࠀchtige sensorische Erinnerung gespeichert.
2. Verarbeiten im Kurzzeitgedächtnis, durch Wiederholung enkodieren (einspeichern).
3. Informationen wandern in Langzeitgedächtnis und k漃ࠀnnen sp愃ࠀter abgerufen werden
Die Konzepte des Atkinson-Shiffrin-Modells
- Arbeitsgedächtnis: Aktive Verarbeitung, in der zweiten Ged愃ࠀchtnisphase
- Automatische Verarbeitung: Informationen außerhalb des bewussten Bewusstseins
Zweigleisiges Gedächtnis: bewusste («effortful») vs. automatische Verarbeitung
- Explizite Erinnerungen (deklarative Erinnerungen) an bewusste Fakten und
Erfahrungen, die durch bewusste, anstrengende Verarbeitung kodiert werden
- Implizite Erinnerungen (nicht deklarative Erinnerungen), die sich durch automatische
Prozesse bilden und die bewusste Verarbeitung umgehen
Einspeicherung von Erinnerungen
- Automatische Verarbeitung und implizite Erinnerungen
o Automatisierte Handlungen & klassisch konditionierte Assoziationen
- Willentliche/bewusste Verarbeitung und explizite Erinnerungen
o Mit Erfahrung und 唃ࠀbung werden explizite Erinnerungen automatisch
Das sensorische Gedächtnis
 Erste Phase der Bildung expliziter Erinnerungen
 Unmittelbare, sehr kurze Aufnahme von
Sinnesinformationen in das Ged愃ࠀchtnissystem
 Ikonisches Gedächtnis: Bilder- Ged愃ࠀchtnis
 Echoisches Gedächtnis: Klangged愃ࠀchtnis
Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses
- Kurzzeitgedächtnis: Speichert einige wenige Informationen kurzzeitig (z. B. die Ziffern
einer Telefonnummer beim W愃ࠀhlen), bevor Infos gespeichert oder vergessen werden
- George Miller (1956)
o Magische Zahl 7: Die meisten Menschen k漃ࠀnnen sieben Elemente von
Informationen speichern (plus/minus zwei).
- Baddeley und Kollegen (1975)
o Ohne Ablenkung k漃ࠀnnen sich die meisten Menschen sieben Ziffern oder sechs
Buchstaben oder f甃ࠀnf W漃ࠀrter merken
- Arbeitsgedächtnis: Die Kapazit愃ࠀt variiert je nach Alter und anderen Faktoren.
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Verfall des Kurzzeitgedächtnisses
Schon nach 3 Sekunden vergisst man die H愃ࠀlfte
Verarbeitungsstrategien
- Chunking: Objekten in vertraute, 甃ࠀberschaubare Einheiten einteilen, oft automatisch
- Memotechniken: Techniken mit Bildern
- Hierarchien: Organisation in Kategorien von Elementen mit 愃ࠀhnlichen Eigenschaften
Verteiltes Lernen
- Zeitlich gestaffeltes Lernen (nachweislich der effektivste Faktor)
- Massiertes Lernen: Erzeugt schnelles kurzfristiges Lernen und Selbstvertrauen
- Verteiltes Lernen: Bessere Langzeit- Erinnerung
Abruftraining
- Abruftraining Tests verbessern das Lernen und das Ged愃ࠀchtnis (Lernkarten)
- Testen sch甃ࠀtzt unser Ged愃ࠀchtnis vor den sch愃ࠀdlichen Auswirkungen von Stress
Verarbeitungsebenen («Levels of Processing»)
- M甃ࠀndliche Informationen werden auf verschiedenen Ebenen verarbeitet, die sich auf
das Langzeitged愃ࠀchtnis auswirken
- Bei der oberflächlichen Verarbeitung werden Informationen auf einer sehr
grundlegenden Ebene (die Buchstaben eines Wortes) oder auf einer mittleren Ebene
(der Klang eines Wortes) analysiert
- Bei tiefer Verarbeitung wird Informationen semantisch auf der Grundlage der
Wortbedeutung analysiert
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Material mit pers漃ࠀnlicher Bedeutung versehen
- Wenn neue Informationen weder sinnvoll noch mit unseren Erfahrungen verbunden
sind, haben wir Schwierigkeiten, sie zu verarbeiten
- Menschen k漃ࠀnnen sich pers漃ࠀnlich relevante Informationen besser merken
- V.a. in individualistischen westlicher Kulturen zeigt sich der Selbstbezugseffekt
- Angeh漃ࠀrige kollektivistischer 漃ࠀstlicher Kulturen neigen dazu, sich an selbst- und
familienrelevante Informationen gleich gut zu erinnern.
Informationsspeicherung im Gehirn
- Fr甃ࠀhere Forschung
o Die gesamte Vergangenheit eines Menschen ist in der Erinnerung enthalten
und wartet darauf, wieder erlebt zu werden.
- Neuere Erkenntnisse
o Flashbacks w愃ࠀhrend Neurostimulation sind eine Neusch漃ࠀpfung des Gehirns
o Informationen werden nicht an einem einzigen, bestimmten Ort gespeichert,
gewisse Infos vergessen wir auch tats愃ࠀchlich
o Wahrnehmung, Sprache, Emotionen und vieles mehr werden in
Gehirnnetzwerken gespeichert
Explizites Gedächtnissystem: Hippocampus und Frontallappen
- Registriert & speichert vor甃ࠀbergehend Elemente des expliziten (bewussten)
Ged愃ࠀchtnisses, dann zur langfr. Speicherung in andere Gehirnregionen verschiebt
- Konsolidierung des Gedächtnisses: Neuronale Speicherung von Langzeitged愃ࠀchtnis
Explizites Gedächtnis
- Semantisches Gedächtnis: Explizites Ged愃ࠀchtnis f甃ࠀr Fakten und allgemeines Wissen
(Bern ist die Hauptstsadt, wir wissen aber nicht mehr wann/woher wir das gelernt haben)
-
Episodisches Gedächtnis: Explizite Erinnerung an pers漃ࠀnlich erlebte Ereignisse
Gedächtniskonsolidierung: Die Festigung von Langzeitged愃ࠀchtnisses
Implizites Gedächtnissystem: Das Kleinhirn und die Basalganglien
Implizites Speichersystem
 Kleinhirn wichtig bei Bildung und Speicherung von Erinnerungen, die durch klassische
Konditionierung entstehen
 Motorische Fertigkeiten gelten ebenfalls als implizite Erinnerungen.
 Die Basalganglien helfen bei Lernen von motorischen F愃ࠀhigkeiten
Kindheitsamnesie
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Bewusste Erinnerung an die ersten 3 Lebensjahre fehlt, weil wir Sprache/Konzepte noch
fehlen, sowie Hippocampus unterentwickelt ist  zentral f甃ࠀr Erinnerungsbildung
Schl甃ࠀsselstrukturen des Gedächtnisses im Gehirn
Die Amygdala, Emotionen und das Gehirn
- Aufregung /Stress l漃ࠀst Hormonproduktion aus und veranlasst die Amygdala, das
Ged愃ࠀchtnis zu aktivieren
- Emotionen bleiben oft mit oder ohne Bewusstsein bestehen
- Emotionale Erregung f甃ࠀhrt zu einer Aussch甃ࠀttung von Stresshormonen, die die
Aktivit愃ࠀt in den ged愃ࠀchtnisbildenden Bereichen des Gehirns erh漃ࠀhen
- Flashbulb-Erinnerungen entstehen durch emotional ausgel漃ࠀste hormonelle
Ver愃ࠀnderungen und Wiederholung
 deshalb werden traumatische Erfahrungen oft sehr gut erinnert & belasten bei PTSD
Synaptische Veränderungen
- Langzeit-Potenzierung (LTP)
o Erh漃ࠀhung des Feuerungspotenzials einer Synapse
o Vermutlich eine neuronale Grundlage f甃ࠀr Lernen und Ged愃ࠀchtnis
- Kandel und Schwartz (1982)
o Gezielte Ver愃ࠀnderungen in den neuronalen Verbindungen von
Meeresschnecken
o Beim Lernen wird mehr Serotonin freigesetzt, und die Effizienz der Zellen
nimmt zu, d. h. die Zahl der Synapsen steigt
Unsere zwei Gedächtnissysteme
Gedächtnisabruf
Bahnung («Priming»)
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o Kontextabh愃ࠀngiges Ged愃ࠀchtnis
o Zustandsabh愃ࠀngiges Ged愃ࠀchtnis
o Serielle Positions-Effekte
Gedächtnisabruf
Abrufen von Erinnerungen
- Erinnerungen werden in einem Netz von Assoziationen aufbewahrt
- Abrufhinweise dienen als Ankerpunkte zu Erinnerungen in diesem Netzwerk
- Die besten Hinweise f甃ࠀr den Abruf kommen von Assoziationen, die zum Zeitpunkt der
Einspeicherung einer Erinnerung gebildet werden.
Priming: Assoziationen wecken
- Nachdem wir das Wort «Gott» gesehen oder geh漃ࠀrt haben, ist es wahrscheinlicher,
dass wir das gesprochene Homophon «bete»/ «Beete» buchstabieren als «bete»
- Assoziationen aktivieren unbewusst verwandte Assoziationen
- Beispiele f甃ࠀr homophone W漃ࠀrter
o Hair vs. Hare
 Seeing or hearing the word rabbit  activates concept
spelling a spoken word hair/hair as h-a-r-e
 primes
Hinweise zum Abrufen von Erinnerungen
Kontextabh愃ࠀngiges Ged愃ࠀchtnis:
 Erinnerung wird verbessert, wenn die Kontexte beim Enkodieren und beim Abruf
dieselben sind  Taucherbeispiel: wenn an Land gelernt besser an Land erinnert statt im Wasser
 Elemente, die wir in ungew漃ࠀhnlichem Kontext antreffen, erschweren hingegen den
Abruf (engl. «encoding-specificity- principle»)
 Wenn ich meine Friseurin in einem anderen Umfeld antreffe,
erkenne ich sie evt. nicht
Zustandsabh愃ࠀngiges Ged愃ࠀchtnis
- Die Tendenz, sich an Ereignisse zu erinnern, die mit
der aktuellen guten oder schlechten Stimmung
甃ࠀbereinstimmen (stimmungskongruentes
Ged愃ࠀchtnis)
Effekt der seriellen Position
- Die Tendenz, sich am besten an die letzten (RecencyEffekt) und ersten (Primacy-Effekt) Elemente einer
Liste zu erinnern
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Wann vergessen wir?
- Das Vergessen kann in jeder Ged愃ࠀchtnisphase auftreten
- Wenn wir Informationen verarbeiten, filtern, ver愃ࠀndern oder verlieren wir vieles
Vergessen und Gedächtnissysteme
- Der Mensch hat zwei verschiedene Ged愃ࠀchtnissysteme, die von unterschiedlichen
Teilen des Gehirns gesteuert werden
-
Beispiel im Buch: H.M. konnte nach Entfernen von Hippocampus keine neuen Erinnerungen
speichern/bilden. Retrograde Amnesie: Er konnte sich auch an gewisse Dinge vor der Operation nicht
mehr erinnern. L漃ࠀste Aufgabe vo er 甃ࠀber einen Spiegel seine Hand sah und einen Stern zeichnen
musste. Er wurde dann immer besser und das auch ohne sein Bewusstes Erinnerungsged愃ࠀchtnis 
motorische F愃ࠀhigkeiten kann man dann also auch unbewusst noch einspeichern/lernen
Vergessen: Einspeicherung
- Probleme mit dem Einspeichern:
o h漃ࠀheres Alter ist mit Schwierigkeiten beim Einspeichern verbunden
o Verminderte Aufmerksamkeit tr愃ࠀgt zum Versagen des Ged愃ࠀchtnisses bei
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Vergessen: Speicherverfall
- Verlauf des Vergessens ist anfangs schnell, pendelt sich dann aber mit der Zeit ein
- Physische Ver愃ࠀnderungen im Gehirn treten auf, wenn sich Erinnerungen bilden
(Ged愃ࠀchtnisspur)
-
Vergessenskurve: besonders am Anfang vergisst man viel, danach ist es ein langsamer Prozess
Speicherverfall und Fehler bei der Wiederherstellung
- Oft bedeutet Vergessen nicht "verblasste Erinnerungen", sondern eher "nicht
abrufbare Erinnerungen"  sind also noch da aber grade nicht abrufbar
- Abrufprobleme tragen h愃ࠀufig zu den gelegentlichen Ged愃ࠀchtnisl甃ࠀcken 愃ࠀlterer
Menschen bei
Vergessen
Interferenz (= St漃ࠀrsignale)
- proaktiv: Ältere Erinnerungen
machen es schwieriger, sich neue
Infos zu merken
(z.B. Alte Zahlenkombinationen vs. Neue
bei Codes, Telefonnummern, etc.)
-
retroaktiv: Neues Lernen st漃ࠀrt das
Ged愃ࠀchtnis f甃ࠀr 愃ࠀltere
Informationen.
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Motiviertes Vergessen
- Freud: Verdr愃ࠀngte Erinnerungen sch甃ࠀtzen das Selbstkonzept und minimieren Ängste
- Heute: Der Versuch, zu vergessen, ist wahrscheinlicher, wenn die Informationen
neutral und nicht emotional sind
-
Directed Forgetting: Man sieht eine Liste von W漃ࠀrter und es wird einem gesagt welches Wort man
vergessen soll und welches nicht. Und in einem Rekognitionstest wird man dann abgefragt. Dabei sieht
man, dass man sich an die W漃ࠀrter besser erinnert an welche man instruiert wurde sich zu erinnern
Gedächtnis als fehleranfälliger Rekonstruktionsprozess
- Fehlinformationseffekt: Erinnerung wird durch falsche Informationen verf愃ࠀlscht
- Vorstellungseffekt: Das wiederholte Vorstellen falscher Handlungen und Ereignisse
kann falsche Erinnerungen hervorrufen
-
Experiment Loftus & Palmer:
Studenten haben einen Autounfall gesehen & wurden dann ein paar Wochen 甃ࠀber die Geschwindigkeit
& Intensit愃ࠀt des Unfalls
-
Quellenamnesie (falsche Zuordnung von Quellen)
o Fehlerhafte Erinnerung daran, wie, wann oder wo Informationen gelernt
wurden oder wie sie sich vorstellen
D攃Āj愃 vu
o Das Gef甃ࠀhl: "Das habe ich schon mal erlebt"
o Hinweise aus der aktuellen Situation k漃ࠀnnen unbewusst das Abrufen einer
fr甃ࠀheren Erfahrung ausl漃ࠀsen
Falsche Erinnerungen f甃ࠀhlen sich wie echte Erinnerungen an und k漃ࠀnnen hartn愃ࠀckig
sein, beschr愃ࠀnken sich aber in der Regel auf den Kern des Ereignisses
-
-
 unser Hirn vervollst愃ࠀndigt L甃ࠀcken
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Kinder-Augenzeugen
Forscher Ceci und Bruck untersuchten die Wirkung von suggestiven Interviewtechniken
 ca. 58 % erz愃ࠀhlten falsche Geschichten, die sie nachweislich nicht erlebt hatten
Kinder erinnern sich oft genau an Ereignisse und Akteure, wenn...
- die Befragung durch eine neutrale Person stattfindet
- man ihnen kurz nach einem Ereignis unverf愃ࠀngliche Fragen stellt und dabei Worte
verwendet, die sie verstehen k漃ࠀnnen
Verdrängte oder konstruierte Missbrauchserinnerungen?
Aspekte, die es zu bedenken gilt, wenn man zwischen waren und falschen
Missbrauchserinnerungen unterscheiden will/muss:
 Sexueller Missbrauch kommt vor.
 Ungerechtigkeit passiert.
 Das Vergessen kommt vor.
 Wiedererlangte Erinnerungen sind allt愃ࠀglich.
 Erinnerungen vor dem 3. Lebensjahr sind unzuverl愃ࠀssig.
 Unter Hypnose "wiedergewonnene" Erinnerungen sind besonders unzuverl愃ࠀssig.
 Erinnerungen, ob echt oder falsch, k漃ࠀnnen emotional aufw甃ࠀhlend sein.
Verbesserung des Gedächtnisses
Lernstrategien der SQ3R-Studientechnik (Survey, Question, Read, Retrieve, Review)
 Wiederholtes, verteiltes Lernen
 Material sinnvoll gestalten
 Mnemotechnik verwenden
 Interferenzen minimieren (Schlaf ist wichtig, damit Gelerntes nicht 甃ࠀberschrieben wird)
 Mehr schlafen
 Testen Sie Ihr eigenes Wissen, um es zu 甃ࠀben & um herauszufinden, was Sie noch
nicht wissen
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Kapitel 9: Denken und Sprache
Denken
- Kognition: alle geistigen Aktivit愃ࠀten, i.V.m. Denken, Wissen, Erinnern &
Kommunizieren
- Meta-Kognition: Kognition 甃ࠀber Kognitionen
- Konzept: Gruppierung 愃ࠀhnlicher Objekte, Ereignisse, Ideen und Personen
- Prototyp: bestes Beispiel f甃ࠀr eine Kategorie/ein Konzept. Der Vergleich neuer
Exemplare mit einem Prototyp bietet eine schnelle und einfache Methode zur
Kategorisierung von Exemplaren in eine Kategorie/Konzept
 Die Grenzen der Kategorien beginnen zu verschwimmen, wenn man sich von den
Prototypen entfernt.
Kategorisierung von Gesichtern beeinflusst das Erinnerungsverm漃ࠀgen
 Computergenerierte Gesichter von Westlich weiss bis Asiatisch, Mischformen werden meist einer Kategorie
zugeordnet (weiss od. asiatisch). Steoreotypen sind f甃ࠀr unser Gehirn effizienter.
Probleml漃ࠀsung: Strategien
- Algorithmus: Verfahren, das die L漃ࠀsung f甃ࠀr ein Problem garantiert (vgl. Koch-Rezept)
- Heuristik: einfachere Strategie, die schneller ist als ein Algorithmus, aber auch
fehleranf愃ࠀlliger
- Einsicht: keine strategiebasierte L漃ࠀsung, sondern eher ein pl漃ࠀtzlicher Geistesblitz, der
ein Problem l漃ࠀst
z.B. EGLHYPIOOCS  PSYCHOLOGIE (Algorithmus zu aufw愃ࠀndig hier, Heuristik einfacher)
Der Aha! Moment
- Aha-Momenten im Labor: Welches Wort l愃ࠀsst sich mit den folgenden drei Worten zu
einem zusammengesetzten Wort zusammenf甃ࠀgen -«Glac攃Ā», «Kaffee», «Spinat»?
(L漃ࠀsung: Rahm)
-
EEG-Aktivit愃ࠀt im rechten Temporallappen (gelber Bereich) begleitet die
Einsicht in die L漃ࠀsung von Wortproblemen (Jung-Beeman et al., 2004)
Rote Punkte zeigen die Platzierung der EEG-Elektroden. Die hellgrauen
Linien zeigen die Muster der Gehirnaktivit愃ࠀt w愃ࠀhrend der Einsicht.
Probleml漃ࠀsung: Hindernisse
- Bestätigungsvoreingenommenheit («confirmation bias») f甃ࠀhrt dazu, dass wir unsere
Hypothesen eher verifizieren als hinterfragen
- Fixierungen, wie z. B. mentale Einstellungen, k漃ࠀnnen uns daran hindern, eine neue
Perspektive einzunehmen, die zu einer L漃ࠀsung f甃ࠀhren w甃ࠀrde
Z甃ࠀndholzproblem: 6 Z甃ࠀndh愃ࠀzer so anordnen, dass 4 Dreiecke entstehen
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-
Mentale Einstellung («mental Set») ist die Tendenz, ein Problem mit einer zuvor
erfolgreichen Denkweise anzugehen, ein Beispiel f甃ࠀr Fixierung
o E-Z-D-V ... wie weiter? (Anfangsbuchstaben Zahlen)
o J-F-M-A ... (Anfangsbuchstaben Monate)
Bildung von guten und schlechten Entscheidungen und Urteilen
- Intuition: Ein m甃ࠀheloses, unmittelbares, automatisches Gef甃ࠀhl oder ein
automatischer Gedanke, im Gegensatz zum ausdr甃ࠀcklichen, bewussten Denken
 Buchtipp: Thinking, Fast and Slow
-
Repräsentativitätsheuristik: Einsch愃ࠀtzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen
danach, wie gut sie bestimmte Prototypen repr愃ࠀsentieren oder mit ihnen
甃ࠀbereinstimmen; kann dazu f甃ࠀhren, dass wir wichtige Informationen ignorieren
z.B. d甃ࠀnne kleine Person die gerne Gedichte liest: Englisch-Prof oder Lastwagenfahrer? Wir tendieren
zum Prof, ignorieren aber, dass es viel mehr Lastwagenfahrer wie Profs gibt
-
Verf甃ࠀgbarkeitsheuristik: Sch愃ࠀtzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen auf der
Grundlage ihrer Verf甃ࠀgbarkeit im Ged愃ࠀchtnis; wenn uns Ereignisse leicht in den Sinn
kommen, gehen wir davon aus, dass solche Ereignisse h愃ࠀufig vorkommen
z.B Was ist gef愃ࠀhrlicher Terroristen oder Kleinkinder?  mehr Leute in USA sterben durch Kleinkinder
die mit Waffen spielen als durch Terroristen
-
Selbst甃ࠀberschätzung: Die Tendenz, die Richtigkeit unserer 唃ࠀberzeugungen und
Urteile zu 甃ࠀbersch愃ࠀtzen
z.B. Performance von Trader selten besser auls durchschnittliche Marktentwicklung
z.B. Dunning-Kruger-Effekt: Selbst甃ࠀbersch愃ࠀtzung v.a. ausgepr愃ࠀgt, wenn man kein Experte in der
Materie ist und je beesser man wird desto ad愃ࠀquater sch愃ࠀtzt man sich dann selbst auch ein
-
Beharrliche 唃ࠀberzeugungen («belief perseverance») entstehen, wenn wir uns an
唃ࠀberzeugungen klammern und Gegens愃ࠀtzliche Beweise ignorieren
z.B. Erde ist keine Scheibe
-
Framing beeinflusst Entscheidungen durch die Art und Weise wie ein Problem/eine
Entscheidung dargestellt wird
z.B. Wie Fragen gestellt werden, hier bei Organspendevorgehen ist 愃ࠀusserst wichtig
Die Gefahren und Chancen der Intuition
- Intuition ist eine "zur Gewohnheit erstarrte" Analyse
Intuition ist implizites Wissen, unbewusste/automatische Entscheidungen
-
Intuition ist in der Regel lernf愃ࠀhig und erm漃ࠀglicht schnelle Reaktionen
 Gelernte Assoziationen tauchen als "Bauchgef甃ࠀhl" auf
Intuition ist wichtig
Kritische Denker werden oft von ihrer Intuition geleitet
Unbewusstes Denken, ist bewusstem Denken teils 甃ࠀberlegen (aber siehe Replikationskrise
in Psychologie)
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Kreatives Denken
- Divergentes Denken
o Erweitert die Anzahl der m漃ࠀglichen Probleml漃ࠀsungen
o Kreatives Denken, das in verschiedene Richtungen abschweift
z.B. Wie viele M漃ࠀglichkeiten gibt es einen Backstein zu verwenden, ausser zum Hasubau?
-
-
Konvergentes Denken
o Eingrenzung der verf甃ࠀgbaren Probleml漃ࠀsungen, um die beste Einzell漃ࠀsung zu
ermitteln
Robert Sternberg und Kollegen schlagen f甃ࠀnf Bestandteile der Kreativit愃ࠀt vor:
o Fachwissen Wenn man L漃ࠀsungen vorschl愃ࠀgt die eigentlich schon g愃ࠀngig sind, man kannte
sie aber nicht, weil Fachwissen fehlte dann ist das wenig hilfreich
o
o
o
o
Phantasievolles Denken
Risikofreudige Pers漃ࠀnlichkeit
Intrinsische Motivation
Kreative Umgebung
Haben andere Spezies unsere kognitiven Fähigkeiten?
- Forscher ziehen aus dem Verhalten anderer Arten R甃ࠀckschl甃ࠀsse auf deren
Bewusstsein und Intelligenz
o Andere Tiere verwenden Konzepte, Zahlen und Werkzeuge
o Sie geben das Gelernte von einer Generation an die n愃ࠀchste weiter
o Sie zeigen Einsicht, Selbsterkenntnis, Altruismus, Kooperation und Trauer
-
Andere kognitive F愃ࠀhigkeiten
o Anzeichen von Lernen, Erinnern und Kooperation bei Elefanten
(z.B. trauerrituale bei Elefanten)
o Spiegel-Selbsterkenntnis bei Menschenaffen und Delfinen
3 Bausteine der gesprochenen Sprache
- Phonem: Kleinste unterscheidbare Lauteinheit in der Sprache
- Morphem: Kleinste sprachliche Einheit, die eine Bedeutung tr愃ࠀgt
- Grammatik: System von Regeln, das es erm漃ࠀglicht, miteinander zu kommunizieren
o Semantik: Ableitung von Bedeutung aus Lauten
o Syntax: W漃ࠀrter in S愃ࠀtzen anordnen
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Sprachentwicklung
- Vielfalt der Sprachen:
o Mehr als 6000 Sprachen weltweit
o strukturell sehr unterschiedlich
- Noam Chomsky
o Alle Sprachen haben gleiche Grundelemente  Universalgrammatik
z.B. Nomen, Verben, Adjektive
o Andere Forscher: Mensch hat Veranlagung zum Erlernen von
Grammatikregeln, aber ohne eingebauter spezifischer Universalgrammatik
Produktive Sprache
- Babbelndes Stadium
Ab ca. 4 Monaten gibt ein S愃ࠀugling spontan verschiedene Laute von sich, die zun愃ࠀchst
nichts mit der Haussprache zu tun haben
- Ein-Wort-Phase
Ab 1 bis 2 Jahren spricht ein Kind meist in einzelnen W漃ࠀrtern
- Zwei-Wort-Phase
Ab 2 Jahren spricht ein Kind meist in Zwei-Wort-S愃ࠀtzen
- Telegraphen-Stil
Fr甃ࠀhes Sprachstadium, in dem Kind v.a. Substantive und Verben verwendet
Wann lernen wir eine Sprache?
- Rezeptive Sprache: Ab ca. 4 Monaten verstehen S愃ࠀuglinge, was zu ihnen gesagt wird
- Produzierende Sprache: Ab ca. 10 Monaten beginnen wir W漃ࠀrter zu produzieren
Wie lernen wir Grammatik?
Kritische Phasen: Die Kindheit ist ein kritischer Zeitraum f甃ࠀr die Beherrschung bestimmter
Aspekte der Sprache
- Wer als Erwachsener eine Sprache lernt, hat meist einen Akzent und Schwierigkeiten,
die neue Grammatik zu beherrschen
- Kinder, die qualitativ minderwertiger Sprache ausgesetzt sind - wie z. B. 4-J愃ࠀhrige in
Klassen mit 3-J愃ࠀhrigen oder einige Kinder aus verarmten Elternh愃ࠀusern - haben oft schlechtere
Sprachkenntnisse
Das Erlernen einer neuen Sprache wird mit dem Alter schwieriger
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Geh漃ࠀrlosigkeit und Sprachentwicklung
- Geh漃ࠀrlose Kinder h漃ࠀrender, nicht geb愃ࠀrdender Eltern machen i.d.R. in ihren ersten
Lebensjahren keine Erfahrungen mit Sprache.
- Geh漃ࠀrlose Kinder, die Geb愃ࠀrdensprache erst nach 9. Jahr lernen: lernen die
Geb愃ࠀrdensprache nicht, kennen grundlegende W漃ࠀrter nicht, werden nie so fließend
wie Muttersprachler
- Sp愃ࠀte Lerner zeigen eine geringere Aktivit愃ࠀt der rechten Gehirnh愃ࠀlfte in Bereichen,
die mit dem Lesen der Geb愃ࠀrdensprache zusammenh愃ࠀngen
Cochlea-Implantate oder nicht?
- 唃ࠀber 90 % aller geh漃ࠀrlosen Kinder haben h漃ࠀrende Eltern, die oft Cochlea-Implantate
f甃ࠀr ihre Kinder beantragen. Bef甃ࠀrworter der Geh漃ࠀrlosenkultur lehnen dies ab
- Ist Taubheit eine Behinderung?  Geb愃ࠀrdensprachler sind nicht sprachlich behindert
Das Gehirn und die Sprache
- Aphasie: Beeintr愃ࠀchtigung der Sprache, i.d.R. verursacht durch Sch愃ࠀdigung der
linken Hemisph愃ࠀre, entweder des Broca-Areals (Beeintr愃ࠀchtigung des Sprechens)
oder des Wernicke-Areals (Beeintr愃ࠀchtigung des Verst愃ࠀndnisses)
- Broca-Areal: Kontrolliert sprachlichen Ausdruck - Bereich im Frontallappen, i.d.R. in
der linken Hemisph愃ࠀre, der Muskelbewegungen beim Sprechen steuert
- Wernicke-Areal: Steuert die Sprachrezeption - Hirnareal, das am Sprachverst愃ࠀndnis
und - Ausdruck beteiligt ist; i.d.R. im linken Schl愃ࠀfenlappen
Haben andere Spezies eine Sprache?
Tiere zeigen ein breites Spektrum an Verst愃ࠀndnis und Kommunikation
- Affen geben f甃ࠀr verschiedene Raubtiere unterschiedliche Alarmsignale ab
- Schimpanse (namens Washoe) wurde in der Zeichensprache unterrichtet
- Kritiker: Vokabeln der Affen sind einfach; Wortschatz nur m甃ࠀhsam erworben
- Die meisten Psychologen sind sich einig, dass nur der Mensch 甃ࠀber Sprache verf甃ࠀgt
Denken und Sprache
Whorfs Hypothese des linguistischer Determinismus: Sprache bestimmt grundlegende Ideen
- Sprache hat einen Einfluss auf das Denken (kulturelle Werte, Selbstbild, etc.)
- Zweisprachige Eltern wechseln oft die Sprache, um Gef甃ࠀhle auszudr甃ࠀcken
- Linguistischer Relativismus: Worte beeinflussen Denken, aber bestimmen es nicht
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唃ࠀber Farben nachdenken
- Farben gleich wahrgenommen, aber via Muttersprache klassifiziert und erinnert
- Wahrgenommenen Unterschiede werden gr漃ࠀßer, wenn verschiedene Namen
vergeben werden  A von blau nach gr甃ࠀn wird gr漃ࠀsser wahrgenommen als B innerhalb blau
Denken in Bildern
- Nach dem Erlernen einer Fertigkeit wird durch das Beobachten der T愃ࠀtigkeit die
interne Stimulation des Gehirns daf甃ࠀr aktiviert z.B. Mentales Klavierspielen lernen
- Mentales 唃ࠀben kann helfen, akademische Ziele zu erreichen (Prozessstimulation)
z.B. Studierende stellten sich vor wie sie gute Noten erhalten & schnitten besser ab
Zusammenfassung Kapitel 10 12
Kapitel 10: Intelligenz
唃ࠀberblick
- Was ist Intelligenz?
o Spearman
o Thurstone
o Cattel-Horn-Carroll
- Multiple Intelligenzen
- Emotionale Intelligenz
- Intelligenzmessung und –dynamik
- Genetik und Umwelteinfl甃ࠀsse & Heritabilit愃ࠀt von Intelligenz
Intelligenz nach Spearman
Intelligenz: F愃ࠀhigkeit, aus Erfahrungen zu lernen, Probleme zu l漃ࠀsen und Wissen zu nutzen,
um sich an neue Situationen anzupassen
Allgemeine Intelligenz nach Spearman (g)
- Der Mensch hat eine allgemeine Intelligenz als Grundlage f甃ࠀr alles was er tut.
- Geistige F愃ࠀhigkeiten sind wie k漃ࠀrperliche F愃ࠀhigkeiten.
- Zur Intelligenz geh漃ࠀren unterschiedliche F愃ࠀhigkeiten, die miteinander korrelieren, um
einen kleinen allgemeinen Intelligenzfaktor zu definieren.
 Personen die gut in einer Sache sind, sind oft auch gut in anderen Dingen.
- Gardner und Sternberg lehnen dies ab  schlagen versch. Arten von Intelligenz vor
- Fr甃ࠀher Kritiker: L. L. Thurstone
Intelligenz nach Thurstone
 56 verschiedene Tests => 7 Cluster von prim愃ࠀren kognitiven F愃ࠀhigkeiten
 Wortfl甃ࠀssigkeit, Verbales Verst愃ࠀndnis, R愃ࠀumliche F愃ࠀhigkeit, Wahrnehmungsgeschwindigkeit,
Numerische F愃ࠀhigkeit, Induktives Denken & Ged愃ࠀchtnis
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

Hohe Punktzahl in einem Cluster korreliert mit hoher Punktzahl in anderen Clustern
 gibt Hinweis auf g
Unterschiedliche Gehirnnetzwerke erm漃ࠀglichen unterschiedliche F愃ࠀhigkeiten
 g durch neuronale Konnektivit愃ࠀt
Intelligenz nach Cattell-Horn-Carroll Theorie
Reduzierten Thurstone’s 7 kognitive F愃ࠀhigkeiten auf zwei Faktoren:
1. Fluide/Fl甃ࠀssige Intelligenz (Gf)
F愃ࠀhigkeit und Geschwindigkeit beim L漃ࠀsen von (z.B. logischen) Problemen
2. Kristalline Intelligenz (Gc)
Angesammeltes Wissen, Wortschatz, angewandte F愃ࠀhigkeiten
John Carroll pr甃ࠀfte die Vereinbarkeit dieser Theorie
- Gf und Gc verbinden Grundintelligenz (g) und spezifische F愃ࠀhigkeiten:
Fluide Intellgenz (Gf) zum Lernen und gewinnen dadurch kristalline Intelligenz (Gc)
Theorie der Multiplen Intelligenzen nach Gardner
- Intelligenz besteht aus mehreren F愃ࠀhigkeiten, die in verschiedenen Paketen kommen
- 8 relativ unabh愃ࠀngige Intelligenzen, darunter die verbalen und mathematischen
F愃ࠀhigkeiten, die in Standardtests bewertet werden.
• Naturalist
• Bodily-kinesthetic
• Linguistic
• Intrapersonal
• Logic-Mathematical
• Interpersonal
• Musical
• (+ Existential)
• Spatial
Beispiel Savant-Syndrom, Inselbegabung: Stephen Wiltshire
Bei Menschen mit Savant-Syndrom und Autismus-Spektrum-St漃ࠀrung (ASD) finden sich
Hinweise auf multiple Intelligenzen.
Die drei Sternberg’schen Intelligenzen (Triarchic theory of intelligence)
1. Analytische Intelligenz: Traditionelle akademische Probleml漃ࠀsung (Intelligenztests)
2. Kreative Intelligenz: F愃ࠀhigkeit, neue Ideen zu entwickeln, neue Situationen bew愃ࠀltigen
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3. Praktische Intelligenz: Geschicklichkeit bei Bew愃ࠀltigung allt愃ࠀglicher Aufgaben
Gardner und Sternberg
Unterschiede
- Gardner: 8 relativ unabh愃ࠀngige Intelligenzen, differenzierte multiple F愃ࠀhigkeiten
- Sternberg: 3 Arten von Intelligenzen
Gemeinsamkeiten
- Mehrere F愃ࠀhigkeiten tragen zum Erfolg im Leben bei
- Verschiedene Arten von Hochbegabung als p愃ࠀdagogische Herausforderungen
Kritik an den Theorien 甃ࠀber multiple Intelligenzen
 Faktorenanalyse best愃ࠀtigt Existenz von g, das Leistung bei komplexen Aufgaben
vorhersagt
 Erfolg ist mehr als hohe Intelligenz; sehr erfolgreiche Menschen sind auch
gewissenhaft, gut vernetzt und beharrlich (grit)
 10-Jahres-Regel oder 10’000 hours rule: Experten verbringen etwa ein Jahrzehnt mit
intensivem, t愃ࠀglichem Training
 Besonders wichtig ist dabei “deliberate practice” https://youtu.be/1-sjUoGO250
Klug und reich?
USA Studie: (7403 Teilnehmer) Intelligenzwerte wiesen eine m愃ࠀssig positive Korrelation
(+0.30) mit sp愃ࠀteren Einkommen auf.
Emotionale Intelligenz: 4 Komponenten
▪ Emotionen wahrnehmen: Sie in Gesichtern, Musik und Geschichten wiedererkennen
▪ Emotionen verstehen: Sie vorhersagen und wie sie sich ver愃ࠀndern und vermischen k漃ࠀnnen
▪ Emotionen managen: Wissen, wie man sie in verschiedenen Situationen ausdr甃ࠀcken kann
▪ Emotionen nutzen: Um adaptives oder kreatives Denken zu erm漃ࠀglichen
Vergleich der Theorien 甃ࠀber Intelligenz
Theorie
Zusammenfassung
Stärken
Kritik / Kommentare
F愃ࠀhigkeiten sind zu
Allgemeine Grundintelligenz sagt
Verschiedene F愃ࠀhigkeiten, wie
vielf愃ࠀltig, um durch
Intelligenz unsere F愃ࠀhigkeiten in
z. B. verbale und r愃ࠀumliche,
einen allgemeinen
Spearman versch. akademischen
haben Tendenz miteinander
Intelligenzfaktor
(g)
Bereichen voraus.
zu korrelieren.
erfasst zu werden
Auch F愃ࠀhigkeiten von
Thurstone's
Ein einzelner g-Faktor ist nicht
Intelligenz kann in 7
Thurstone haben
prim愃ࠀre
so aussagekr愃ࠀftig wie die
verschiedene Faktoren
Tendenz zur ClusterWerte f甃ࠀr 7 prim愃ࠀre geistige
mentale
unterteilt werden.
Bildung, was auf gF愃ࠀhigkeiten
F愃ࠀhigkeiten.
Faktor hindeutet.
CattellIntelligenz basiert auf
Intelligenz setzt sich
F愃ࠀhigkeiten, der CHCHorneinem F愃ࠀhigkeitsfaktor & zusammen aus breiten und Theorie sind zu sehr
spezifischen F愃ࠀhigkeiten; engen F愃ࠀhigkeiten, wie z.B. auf kognitive
Carroll
Fluide (Gf) und kristalline Lesen, Ged愃ࠀchtniskapazit愃ࠀt & F愃ࠀhigkeiten
(CHC)
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Verarbeitungsgeschwindigkeit beschr愃ࠀnkt
Intelligenz mehr als verbale
8 oder 9 unabh愃ࠀngige
Sind alle unsere
Gardners
und mathematische
Intelligenzen  Breites
F愃ࠀhigkeiten
multiple
F愃ࠀhigkeiten. Andere
Intelligenzen? Sind
Spektrum an F愃ࠀhigkeiten,
Intelligenze
F愃ࠀhigkeiten sind f甃ࠀr
gehen 甃ࠀber traditionelles
einige nicht eher
Anpassungsf愃ࠀhigkeit ebenso
n
Schulwissen hinaus
Talente?
wichtig.
Intelligenz in 3 Bereiche
3 Bereiche weniger
Sternbergs eingeteilt, die Erfolg in
unabh愃ࠀngig
3 Bereiche k漃ࠀnnen zuverl愃ࠀssig
triarchische der realen Welt
als angenommen,
gemessen werden.
Theorie
vorhersagen: analytisch,
k漃ࠀnnen gemeinsamen
kreativ und praktisch.
g- Faktor haben.
Soziale & Emotionale
4 Komponenten sagen
Wird damit der Begriff
Intelligenz wichtig f甃ࠀr
Emotionale
sozialen Erfolg und
Erfolg: Wahrnehmen +
der Intelligenz zu weit
emotionales Wohlbefinden
Intelligenz
gefasst?
Verstehen + Managen +
voraus
Nutzung von Emotionen.
Intelligenzmessung und –dynamik
Messen der Intelligenz
Einige Definitionen von Tests:
- Intelligenztest: Verfahren zur Bewertung der geistigen F愃ࠀhigkeiten einer Person und
zum Vergleich mit anderen, anhand numerischer Werte
- Eignungstest (aptitude tests): Entwickelt, um die zuk甃ࠀnftige Leistung einer Person
vorherzusagen; Eignung ist die F愃ࠀhigkeit zu lernen
- Leistungstest (achievement tests): um zu beurteilen, was eine Person gelernt hat
Theorie
Intelligenz (Gc).
Man sieht hier eine hohe Korrelation zw. Intelligenz & Eignungstest (hier z.B. US Uni SAT Test)
Fr甃ࠀhe und moderne Tests der geistigen Fähigkeiten
Francis Galton
- Versuch, die intellektuelle Intelligenz zu bewerten (1884)
- Keine Korrelation zwischen den Massen gefunden
- Stellte statistische Verfahren bereit
- Glaubte an Vererbung von Genie (er漃ࠀrtert in seinem Buch Hereditary Genius)
Alfred Binet
- tendierte zu einer umweltbedingten Erkl愃ࠀrung von Intelligenzunterschieden
- Ansicht, dass alle Kinder gleichen Verlauf, aber nicht gleiches Tempo bei
intellektuellen Entwicklung
- Mass das geistige Alter jedes Kindes
- Testete logisches Denken & Probleml漃ࠀsung, um schul. Leistungen franz. Kinder
vorhersagen
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Lewis Terman
- 甃ࠀberarbeitete den Binet-Tests zur breiteren Anwendung in den USA
- erweiterte das obere Ende des Testbereichs
- 唃ࠀberarbeitung wurde Stanford-Binet Test genannt
- Theoretische Intelligenztests zeigen die Intelligenz, mit der eine Person geboren wird
- Alter Intelligenzquotient (IQ) = Geistiges Alter/Biologisches Alter x 100
David Wechsler:
- Wechsler Adult Intellig. Scale (WAIS) & Wechsler Intelligence Scale Children (WISC)
- Verbreitetste Intelligenztest (aktuelle Version WAIS-IV)
- Ergibt einen Gesamtintelligenzwert und separate Werte f甃ࠀr Sprachverst愃ࠀndnis,
Wahrnehmungsgeb. logisches Denken, Arbeitsged愃ࠀchtnis, Verarbeitungsgeschw.
- Erh愃ࠀltlich in Versionen f甃ࠀr Kinder im Vorschulalter und f甃ࠀr Kinder im Schulalter
- Bietet Hinweise auf St愃ࠀrken oder Schw愃ࠀchen
+ Intelligence and Development Scales (IDS) f甃ࠀr Kinder und Jugendliche von der Uni Basel (als
Alternative zum Wechsler-Test)
Beispiel: 唃ࠀberblick WAIS-IV Untertests
Testkonstruktion
Drei G甃ࠀtekriterien f甃ࠀr einen Test
- War der Test standardisiert?
- Ist der Test reliabel?
- Ist der Test valide?
Begriffe Testkonstruktion
- Standardisierung: Einheitliche Testverfahren und aussagekr愃ࠀftige Ergebnisse durch
Vergleich mit den Leistungen einer vorab getesteten Gruppe
- Reliabilität: Konsistente Ergebnisse
- Validität: Test misst oder vorhersagt, was er messen oder vorhersagen soll
o Inhaltsvalidität: das betreffende Verhalten wird erfasst
o Prädiktive Validität: Erfolg, mit dem ein Test das Verhalten vorhersagt
o Konstruktvalidität
o Interne/externe Validität
Die Normalverteilung
Ergebnisse von Eignungstest haben oft eine Normaverteilung und glockenartige Kurve
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Extreme der Intelligenz
Eine M漃ࠀglichkeit, die Validit愃ࠀt eines Tests zu beurteilen, ist Personen zu vergleichen, deren
Ergebnisse an den Extremen der Normalkurve liegen
▪ Das niedrige Extrem
▪ Die hohe Extremen
Das niedrige Extrem der Intelligenz
Diagnose einer Intelligenzminderung /geistige Behinderung
- Niedriger Intelligenztestwert (70>; 2 Standardabweichungen unter dem Durchschnitt)
- Schwierigkeiten, sich an Anforderungen eines unabh愃ࠀngigen Lebens anzupassen
o Konzeptionelle F愃ࠀhigkeiten
o Soziale Kompetenzen
o Praktische F愃ࠀhigkeiten
- Bei milden Formen ist die geistige Behinderung eine Kombination aus genetischen
und umweltbedingten Faktoren
Das hohe Extrem der Intelligenz
Terman-Studie
 Kinder mit hohen Punktzahlen waren gesund, gut angepasst und ungew漃ࠀhnlich
erfolgreich in der Schule.
 Nach vielen Jahrzehnten hatte die Gruppe von Terman ein h漃ࠀheres Bildungsniveau
und h漃ࠀhere Auszeichnungen erreicht.
Kritiker
 Frage nach Prozentsatz der begabten Kinder & Aufschl甃ࠀsselung nach Begabung
 Eine erweiterte Begabtenf漃ࠀrderung kann Bildungsunterschiede vergr漃ࠀssern
 Kinder haben unterschiedliche Begabungen, die durch angemessene
Entwicklungsf漃ࠀrderung unterst甃ࠀtzt werden k漃ࠀnnen
Intelligenz 甃ࠀber die Lebensspanne: Stabilität oder Wandel?
Belege f甃ࠀr geistigen Abbau: Querschnittstudien
 Menschen unterschiedlichen Alters werden miteinander verglichen
 Ältere Erwachsene geben bei Intelligenztests weniger richtige Antworten als j甃ࠀngere
 Annahme (z.B. Wechsler): Abnahme der geistigen F愃ࠀhigkeiten ist Teil des allgemeinen
Alterungsprozesses
Belege f甃ࠀr intellektuelle Stabilit愃ࠀt: L愃ࠀngsschnittstudien
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

Dieselben Personen (Kohorte) werden 甃ࠀber langen Zeitraum untersucht & getestet
Ergebnisse zeigen, dass die Intelligenz stabil bleibt und teilweise sogar zunimmt
Studie von Deary und Kollegen
- Nach fast 70 Jahren unterschiedlicher Lebenserfahrungen wiesen die beiden Werte
der Testteilnehmer eine auff愃ࠀllige Korrelation von +0.66 auf.
Johnson-Studie
- Schotten, die 1936 geboren wurden und im Alter von 11 bis 70 Jahren getestet
wurden, best愃ࠀtigten die Stabilit愃ࠀt der Intelligenz, unabh愃ࠀngig von Lebensumst愃ࠀnden
- Als 207 唃ࠀberlebende im Alter von 87 Jahren erneut getestet wurden, betrug die
Korrelation mit ihren Ergebnissen im Alter von 11 Jahren +0.51.
 Fazit: Es kommt darauf an.
Kristalline Intelligenz:
- Kumuliertes Wissen, das sich in Wortschatz- und Wortst愃ࠀrketests widerspiegelt
- Nimmt mit zunehmendem Alter zu, bis ins mittlere Alter
Fluide Intelligenz:
- F愃ࠀhigkeit zu schnellem und abstraktem Denken, z. B. Logik-Aufgaben
- Nimmt im Alter ab; bis 75 Jahren allm愃ࠀhlich und ab 85 Jahren dann schneller
- Intelligenz ist kein einzelnes Merkmal, sondern eine Reihe unterschiedlicher
F愃ࠀhigkeiten
- Die Anpassung an die Verarbeitungsgeschwindigkeit und die Verwendung von
Weisheitstests deuten darauf hin, dass viele 愃ࠀltere Erwachsene weiterhin 甃ࠀber breite
intellektuelle Kompetenzen verf甃ࠀgen.
Querschnitt- versus Längsschnittstudien der Intelligenz in verschiedenen Altersstufen
- Bei diesem Test verbaler Intelligenz (induktives Schlussfolgern) ergab die
Querschnittsmethode mit dem Alter abnehmende Werte.
- Die Längsschnittmethode (bei der dieselben Personen 甃ࠀber einen Zeitraum von
mehreren Jahren erneut getestet wurden) ergab einen leichten Anstieg der Werte bis
ins Erwachsenenalter (Daten von Schaie, 1994).
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Flynn-Effekt: IQ ist 甃ࠀber die Jahre gestiegen, Personen heute sind besser als Personen 1930
 wir werden intelligenter
Mit dem Alter verlieren und gewinnen wir
Genetische und Umwelteinfl甃ࠀsse auf die Intelligenz
- Haben Menschen mit den gleichen Genen auch die gleichen kognitiven F愃ࠀhigkeiten?
- Ergebnisse von Intelligenztests bei eineiigen Zwillingen, die zusammen aufgewachsen
sind, sind fast so 愃ࠀhnlich wie wenn eine Person, den Test zweimal absolviert
- Sch愃ࠀtzungen der Heritabilität von Intelligenz liegen zwischen 50 und 80 %
Intelligenz: Natur und Veranlagung
Genetische Einfl甃ࠀsse auf die Intelligenz
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-

Gibt es bekannte Gene f甃ࠀr Genialit愃ࠀt?
Zahlreiche spezifische Gene, i.V.m. Intelligenz und Lernst漃ࠀrungen
▪ Intelligenz ist polygenetisch
▪ Kein einzelnes DNA-Segment sagt die Schuljahre voraus;
▪ Alle genetischen Variationen machen ca. 5% der Unterschiede im Bildungserfolg
aus
▪ 唃ࠀber 1000 Gene zusammen machten in einer Studie (GWAS) mit Daten von 甃ࠀber 1
Million Personen, etwa 12% der Varianz in der Anzahl Schuljahre aus
Andere Studien best愃ࠀtigen bescheidenen Effekt der Gene auf Bildungserfolg
Umwelteinfl甃ࠀsse auf die Intelligenz
- Wenn sich Umfeld stark unterscheidet, sind die Umweltunterschiede aussagekr愃ࠀftiger
f甃ࠀr Intelligenzwerte
- Adoption verbessert die Intelligenzwerte von vernachl愃ࠀssigten Kindern
- Intelligenzwerte von "virtuellen Zwillingen" (gleichaltrige, nicht verwandte
Geschwister, als Kleinkinder adoptiert und gemeinsam aufgewachsen) weisen eine
Korrelation von +0.28 auf
- Entflechtung von Genen und Umwelt
o Ähnlichkeit kognitiver F愃ࠀhigkeiten zwischen Adoptivkindern und ihren
Adoptivfamilien nimmt mit dem Alter ab, bis die Korrelation im
Erwachsenenalter gegen Null geht
 verbale F愃ࠀhigkeiten werden im Alter immer 愃ࠀhnlicher zu den biologischen Eltern
o Ähnlichkeiten von eineiigen Zwillingen halten bis 甃ࠀber das 80. Lebensjahr
hinaus an oder nehmen zu
o Bei Zwillingspaaren aus vier L愃ࠀndern stieg die Erblichkeit der allgemeinen
Intelligenz g von 41 Prozent in der mittleren Kindheit auf 甃ࠀber 55 Prozent im
Jugendalter und auf 66 Prozent im jungen Erwachsenenalter
Wem ähneln adoptierte Kinder in ihren verbalen Fähigkeiten?
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Gen-Umwelt-Interaktionen
- Genetische und Umwelteinfl甃ࠀsse interagieren auch bei der Entwicklung unserer
kognitiven F愃ࠀhigkeiten stark miteinander
- Nat甃ࠀrliche Begabung f甃ࠀr Sport => Mehr Sport (und damit mehr Training,
Unterst甃ࠀtzung, Erfahrung)
- Nat甃ࠀrliche Begabung f甃ࠀr akademische Leistungen => Mehr lesen (und damit bessere
schulische Leistung)
Fr甃ࠀhe Umwelteinfl甃ࠀsse
- Verlangsamung der normalen Entwicklung
- Unterern愃ࠀhrung, sensorische Deprivation und soziale Isolation verlangsamen die
normale Gehirnentwicklung.
- McVicker Hunt (1982): Studie 甃ࠀber iranische Waisenh愃ࠀuser ergab schlimme, negative
Auswirkungen extremer Entbehrungen.
o Z.B. Kinder konnten mit 4 noch nicht laufen
o Armutsbedingte Belastungen beeintr愃ࠀchtigen die kognitive Leistungsf愃ࠀhigkeit
- Mani und Kollegen (2013): Armut kann kognitive Leistung beeintr愃ࠀchtigen und
kognitiven F愃ࠀhigkeiten vermindern
o Geldsorgen => kognitive Leistung. Indische Bauern zeigten h漃ࠀhere Leistungen
in kognitiven Tests, nachdem sie gerade f甃ࠀr Ernte bezahlt wurden
Gen-Umwelt Interaktionen auf Intelligenz
Growth mindset (Dweck, 2006)
 唃ࠀberzeugung, dass Intelligenz ver愃ࠀnderbar ist, bzw. dass man kognitive F愃ࠀhigkeiten
trainieren kann wie Muskeln
 Erh漃ࠀht, wenn eher die Anstrengung als die F愃ࠀhigkeit gef漃ࠀrdert wird
 Jugendliche werden resilienter, wenn sie von anderen frustriert werden
Begabung + Gelegenheit + Motivation = Erfolg
Gene
Umwelt
Geschlechterunterschiede bei Intelligenztests
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-
-
-
Geschlechtsspezifische Unterschiede sehr gering
o IQ-Werte bei 11-J愃ࠀhrigen Jungen und M愃ࠀdchen: 100.5 und 100.6
Auswirkungen der Kultur
o Soziale Erwartungen und M漃ࠀglichkeiten spielen eine Rolle
o In gleichberechtigten Kulturen gibt es kaum geschlechtsspez. Unterschiede
M愃ࠀdchen
o Besser in Rechtschreibung, Redegewandtheit und Lokalisierung von Objekten
o K漃ࠀnnen Emotionen besser erkennen, sind empfindlicher f甃ࠀr Ber甃ࠀhrung,
Geschmack und Farbe
Jungen
o Besser bei Tests zum r愃ࠀumlichen Vorstellungsverm漃ࠀgen und bei komplexen
mathematischen Problemen
o Variieren in ihren geistigen F愃ࠀhigkeiten st愃ࠀrker
Rassische und ethnische Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Gesicherte Fakten
o Rassen und ethnische Gruppen unterscheiden sich in durchschnittlichen
Intelligenztestergebnissen
o Personen und Gruppen mit hohen Punktzahlen erreichen mit gr漃ࠀsserer
Wahrscheinlichkeit ein hohes Bildungs- und Einkommensniveau
- Die Genetikforschung zeigt, dass sich die Rassen 愃ࠀhneln
- Die Rasse ist keine klar definierte biologische Kategorie
- Innerhalb ein und derselben Population gibt es von Generation zu Generation
Unterschiede in den Testergebnissen
- Bei gleichen Informationen zeigen Schwarze und Weisse 愃ࠀhnliche
Informationsverarbeitungsf愃ࠀhigkeiten
- Schulen und Kultur sind wichtig
- In versch. Epochen haben verschiedene ethnische Gruppen goldene Zeitalter erlebt
Die Frage der Voreingenommenheit
- Verzerrung/Bias = Vorhersagekraft eines Tests
 Tests so konstruiert, dass gewisse Gruppen besser abschneiden als andere?
- Wenn Test das zuk甃ࠀnftige Verhalten nicht f甃ࠀr alle Gruppen von Testteilnehmern
genau vorhersagt, ist er verzerrt  Kulturneutrale Fragen in Tests
- Test kann auch verzerrt sein, wenn er nicht nur angeborene Intelligenzunterschiede
erfasst, sondern auch durch kulturelle Erfahrungen bedingte Leistungsunterschiede
Erwartungen der Getesteten
- Selbsterf甃ࠀllende Stereotyp-Bedrohung: Eine selbstbest愃ࠀtigende Sorge, dass man auf
der Grundlage eines negativen Stereotyps bewertet wird
Erwartungen der Testpersonen an sich selbst beeinflussen Testergebnisse
-
Bedrohung durch Stereotype kann Aufmerksamkeit, Leistung & Lernen
beeintr愃ࠀchtigen
Frauen schneiden in schwierigen Mathetests nicht so gut ab wie M愃ࠀnner, es sei denn,
man sagt ihnen, dass Frauen in der Regel genauso gut abschneiden
Schwarze Sch甃ࠀler sind schlechter, wenn sie vor Test an ihre Rasse erinnert werden
Das Wichtigste zur Erinnerung: Kompetenz + Fleiss = Errungenschaft
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Kapitel 11: Motivation: Was uns antreibt
Grundlegende Motivationskonzepte
Motivation: Bed甃ࠀrfnis oder Wunsch, der das Verhalten anregt und steuert
Vier Perspektiven zum Verständnis motivierter Verhaltensweisen:
- Instinkttheorie
o evolution愃ࠀre Perspektive: Genetisch pr愃ࠀdisponierte Verhaltensweisen
- Theorie der Triebreduktion (drive reduction theory):
o Reaktionen auf innere Triebe und 愃ࠀussere Anreize
- Theorie der Erregung (arousal theory):
o Das richtige Mass an Stimulation
- Maslows Hierarchie der Bed甃ࠀrfnisse (hierarchy of needs):
o Vorrang einiger Bed甃ࠀrfnisse vor anderen
Instinkte und evolutionäre Psychologie
Darwin
- Einstufung vieler Verhaltensweisen als Instinkte
- Benennung, aber keine Erkl愃ࠀrung von Verhaltensweisen
Instinkt
- Festes, nicht erlerntes Muster bei allen Tieren einer Art
o Z.B. Pr愃ࠀgung bei V漃ࠀgeln: R甃ࠀckkehr zu Geburtsort bei Lachsen
o Saugreflex bei S愃ࠀuglingen
- Gene pr愃ࠀdisponieren einige arttypische Verhaltensweisen.
Gleiches Motiv, andere Verkabelung
Je komplexer das Nervensystem ist, desto anpassungsf愃ࠀhiger ist Organismus. Menschen als
auch Weberv漃ࠀgel befriedigen Bed甃ࠀrfnis nach Schutz auf eine Weise, die ihre ererbten
F愃ࠀhigkeiten widerspiegelt.
Triebreduktions-Theorie (drive reduction)
- Physiologische Bed甃ࠀrfnisse erzeugen erregten Spannungszustand (einen Trieb), der
motiviert Bed甃ࠀrfnis zu befriedigen
- Hom漃ࠀostase: Tendenz, einen ausgeglichenen oder konstanten inneren Zustand
aufrechtzuerhalten  Regulierung jedes Aspekts der K漃ࠀrperchemie
- Anreiz (incentive) ist positiver oder negativer Umweltreiz, der Verhalten motiviert
- Wir haben physiologische Bed甃ࠀrfnisse (z.B. nach Nahrung)
- Unerf甃ࠀllte Bed甃ࠀrfnisse schaffen einen (An)Trieb (z.B. Hunger)
- Trieb treibt uns an, den Trieb zu verringern. (z.B. Essen)
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Theorie der Erregung (arousal theory)
- Menschen sind zu Verhalten motiviert, das Erregungsniveau erh漃ࠀht oder verringert
- Hohes Erregungsniveau motiviert zu Verhalten, das Erregungsniveau senkt &
umgekehrt
- Yerkes-Dodson-Gesetz: Leistung steigt mit der Erregung nur bis zu einem bestimmten
Punkt, danach sinkt sie  moderate arousal leads to optimal performance
Hierarchie der Bed甃ࠀrfnisse (Abraham Maslow)
- Basis: physiologische Grundbed甃ࠀrfnisse
- Spitze: h漃ࠀchsten Bed甃ࠀrfnisse wie Selbstverwirklichung und Transzendenz
o Selbst-Transzendenz
o Selbstverwirklichung
o Anerkennung und Respekt
o Soziale Bed甃ࠀrnisse
o Sicherheit
o Physiologische Grundbed甃ࠀrfnisse
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Klassische Motivationstheorien
Theorie
Die Idee
Genetische Grundlage f甃ࠀr nicht erlernte, arttypische
Instinkttheorie/
Verhaltensweisen (wie z. B. Nestbau von V漃ࠀgeln, W甃ࠀhlen von
Evolutionspsychologie
S愃ࠀuglingen nach Brustwarze)
Physiologische Bed甃ࠀrfnisse (wie Hunger und Durst) erzeugen
Theorie der
Erregungszustand, der uns dazu bringt, Bed甃ࠀrfnis zu stillen (z. B.
Triebreduktion
durch Essen oder Trinken).
Bed甃ࠀrfnis, ein optimales Erregungsniveau aufrechtzuerhalten,
motiviert Verhaltensweisen, die kein physiologisches Bed甃ࠀrfnis
Theorie der Erregung
befriedigen (wie Verlangen nach Stimulation und Hunger nach
Informationen).
Wir r愃ࠀumen den 甃ࠀberlebenswichtigen Bed甃ࠀrfnissen und dann
Maslows Hierarchie der den sozialen Bed甃ࠀrfnissen mehr Priorit愃ࠀt ein als den
Bed甃ࠀrfnisse
Bed甃ࠀrfnissen nach Wertsch愃ࠀtzung und Bedeutung.
HUNGER
Die Physiologie des Hungers
Mensch reguliert Kalorienzufuhr automatisch durch hom漃ࠀostatisches System, um
Energiedefizite zu vermeiden und K漃ࠀrpergewicht stabil zu halten.
- Kontraktionen des Magens
- Regulierung des Blutzuckerspiegels
- Appetithormone
- Sollwert
- Grundstoffwechselrate
Glukose
- Zucker-Form, die im Blut zirkuliert und Hauptenergiequelle f甃ࠀr K漃ࠀrpergewebe
- L漃ࠀst indirekt Hungergef甃ࠀhl aus, wenn Niveau niedrig ist (Blutzucker).
Hypothalamus und andere Gehirnstrukturen
- Nucleus Arcuatus: Sch甃ࠀttet appetithemmende Hormone aus
- Appetit-anregend
o Ghrelin: Hormon, durch leeren Magen ausgel漃ࠀst und
Hungersignal an Gehirn weitergibt
o Orexin: Hungerausl漃ࠀsendes Hormon, das durch
Hypothalamus ausgesch甃ࠀttet wird
- Appetit-hemmend
o Leptin: durch Fettzellen ausgesch甃ࠀttet, steigert
Metabolismus und senkt Hungegef甃ࠀhl
o PYY: Im D甃ࠀnn- & Dickdarm, sendet S愃ࠀttigungsgef甃ࠀhl an
Gehirn
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Sollwert (set point): Punkt, an dem Ihr "Gewichtsthermostat" eingestellt werden kann. Wenn
K漃ࠀrper unter dieses Gewicht f愃ࠀllt, k漃ࠀnnen verst愃ࠀrktes Hungergef甃ࠀhl und eine verringerte
Stoffwechselrate dazu f甃ࠀhren, dass verlorenes Gewicht wiederhergestellt wird.
- Kritik: K漃ࠀrpergewicht l愃ࠀsst sich dauerhaft 愃ࠀndern; psyhologische Faktoren; settling
point statt set point.
- Grundumsatz: Ruheumsatz des K漃ࠀrpers, also Energie f甃ࠀr grundlegende
K漃ࠀrperfunktionen
Die Psychologie des Hungers
K漃ࠀrperchemie und Umweltfaktoren beeinflussen die Geschmackspräferenzen.
- Biologie: Universelle Vorlieben f甃ࠀr s甃ࠀsse und salzige Geschm愃ࠀcker
- Konditionierung von Vorlieben und Geschmacksaversionen
- Beruhigende Wirkung von Serotoninschub durch Kohlenhydrate
Geschmackspräferenzen: Kultur-Beispiele
- Beduinen: Kamelauge
- Japanisch: Natt漃Ā (fermentierte Sojabohnen)
- Westler: Verfaulte K漃ࠀrperfl甃ࠀssigkeit von Huftieren (K愃ࠀse)
- Anpassungsf愃ࠀhig
o Sch愃ࠀrfere Lebensmittel in w愃ࠀrmeren Klimazonen
o Schwangerschaftsbedingte 唃ࠀbelkeit und Nahrungsmittelunvertr愃ࠀglichkeiten
erreichen ihren H漃ࠀhepunkt in der 10. Woche.
Situative Einfl甃ࠀsse auf den Verzehr
- Verlockende Situationen: Mit Freunden essen wir mehr. Beim Date weniger.
- Portionsgr漃ࠀsse: Menge beeinflusst von der Gr漃ࠀsse der Portion, Geschirr und
kulturellen Normen
- Die Auswahl regt an: Abwechslungsreiches Essen regt zum Essen an.
- Anstossen der Ernährung: Ein Forschungsteam vervierfachte die Anzahl der
verzehrten Karotten, indem es Schulkindern Karotten anbot, bevor sie andere
Lebensmittel in der Essensschlange aufnahmen (Redden et al., 2015).
Fettleibigkeit und Gewichtskontrolle - Daten aus 188 Ländern zeigen:
- Anteil 甃ࠀbergewichtigen Erwachsenen stieg bei M愃ࠀnnern 甃ࠀber 33 Jahren von 29 auf
37% und bei den Frauen von 30 auf 38%
- Keine Verringerung der Fettleibigkeitsrate in irgendeinem Land
- 2010 hatte kein US-Bundesstaat eine Adipositasrate von weniger als 20 Prozent.
- Extreme Fettleibigkeit birgt eine Vielzahl von Gesundheitsrisiken.
Die Physiologie der Adipositas
Genetik beeinflusst das K漃ࠀrpergewicht.
 ▪Gewicht der Kinder 愃ࠀhnelt dem ihrer biologischen Eltern.
 Eineiige Zwillinge haben 愃ࠀhnliches Gewicht, auch wenn sie getrennt aufwachsen.
Die Umwelt beeinflusst die Fettleibigkeit.
 Schlafverlust  R甃ࠀckgang des Leptinspiegels  Anstieg des Ghrelinspiegels
 Soziale Einfluss zeigt sich in der Korrelation zwischen Gewichten der Freunde.
 Weltweit erh漃ࠀhter Lebensmittelkonsum & geringeres Aktivit愃ࠀtsniveau
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Hormone und Sexualverhalten
Testosteron
- Wichtigstes m愃ࠀnnliches Sexualhormon
- Zus愃ࠀtzliche Testosteron bei M愃ࠀnnern stimuliert Wachstum der m愃ࠀnnlichen
Geschlechtsorgane w愃ࠀhrend Fetalperiode und Entwicklung der m愃ࠀnnlichen
Geschlechtsmerkmale w愃ࠀhrend der Pubert愃ࠀt
伃ࠀstrogene
- Estradiol bei Frauen in gr漃ࠀsseren
- Bei nichtmenschlichen weiblichen S愃ࠀugetieren erreicht Östrogenspiegel w愃ࠀhrend des
Eisprungs seinen H漃ࠀchststand und f漃ࠀrdert sexuelle Empf愃ࠀnglichkeit.
- Grosse Hormonsch甃ࠀbe oder -r甃ࠀckgänge bei zwei vorhersehbaren Zeitpunkten
o Pubert愃ࠀt
o Menopause: Östrogenspiegel sinkt bei Frauen
- Manchmal k漃ࠀnnen auch chirurgische Eingriffe oder Medikamente zu hormonellen
Ver愃ࠀnderungen f甃ࠀhren
Der sexuelle Reaktionszyklus
- Erregung: Genitalien werden durchblutet, wodurch Klitoris der Frau und Penis des
Mannes anschwellen. Vagina dehnt sich aus und sondert Gleitmittel ab; Br甃ࠀste und
Brustwarzen k漃ࠀnnen sich vergr漃ࠀßern
- Plateau: Erregung erreicht H漃ࠀhepunkt, w愃ࠀhrend Atmung, Puls und Blutdruck weiter
ansteigen
- Orgasmus: Im ganzen K漃ࠀrper Muskelkontraktionen, die von weiteren Anstieg der
Atem-, Puls- und Blutdruckfrequenz begleitet werden.
- Aufl漃ࠀsung: K漃ࠀrper kehrt allm愃ࠀhlich in unerregten Zustand zur甃ࠀck, wenn
Genitalblutgef愃ࠀsse ihr angesammeltes Blut abgeben.
Sexuelle Funktionsst漃ࠀrungen
- Beeintr愃ࠀchtigung der sexuellen Erregung oder Funktion
- Bei einigen geht es um sexuelle Motivation, insbesondere Fehlen von sexuelle Energie
und Erregung bzw. Erregbarkeit
- M愃ࠀnner: Erektionsst漃ࠀrung und vorzeitige Ejakulation
- Frauen: Weibliche Orgasmusst漃ࠀrung (Leid wegen seltenem oder keinem Orgasmen)
- Erektionsst漃ࠀrung: Unf愃ࠀhigkeit, eine Erektion zu entwickeln oder aufrechtzuerhalten,
weil Penis nicht ausreichend durchblutet wird
- Vorzeitige Ejakulation: Sexueller H漃ࠀhepunkt, der vor Wunsch eintritt
- Weibliche Orgasmusst漃ࠀrungen: Verzweiflung, weil nur selten oder nie Orgasmus
Paraphilien
- Sexuelle Erregung durch Phantasien, Verhaltensweisen oder Triebe, die
nichtmenschliche Objekte, das Leiden von sich selbst oder anderen oder nicht
einwilligende Personen betreffen
- Menschen mit Paraphilien (meist M愃ࠀnner) erleben zwar sexuelles Verlangen, aber sie
steuern es auf ungew漃ࠀhnliche Weise
- Als gest漃ࠀrt eingestuft, wenn:
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o Person leidet unter ungew漃ࠀhnlichen sexuellen Interesse
o Interesse ist mit Schaden oder Risiko eines Schadens f甃ࠀr andere verbunden.
- Nekrophilie, Exhibitionismus, P愃ࠀdophilie
Bio-psycho-soziale Faktoren sexueller Motivation
Die Psychologie des Sex
Gehirn als wichtigstes Sexorgan: Gehirn erm漃ࠀglicht es, sexuelle Erregung sowohl in der
Realit愃ࠀt als auch in der Fantasie zu erleben.
Externe Reize: Negative Effekte von Pornografie
- kann die sexuelle Zufriedenheit mit dem eigenen Partner verringern
- kann Wahrnehmung von Vergewaltigung und anderer sexueller Gewalt ver愃ࠀndern
- f甃ࠀhrt zu Desensibilisierung normaler Sexualit愃ࠀt und sexueller Reize
Imaginäre Reize: Sexuelles Verlangen und Erregung kann man sich vorstellen.
 90% der M愃ࠀnner mit Wirbels愃ࠀulenverletzungen gaben an, Verlangen zu versp甃ࠀren
 ▪95% der Menschen geben an, sexuelle Fantasien zu haben
 M愃ࠀnner: Tendenziell h愃ࠀufiger, k漃ࠀrperlicher und weniger romantisch
 Bei einigen Frauen k漃ࠀnnen alleine sexuelle Fantasien zu Orgasmen f甃ࠀhren
Was ist sexuelle Orientierung?
- des eigenen Geschlechts (homosexuelle Orientierung)
- des andere Geschlecht (heterosexuelle Orientierung)
- beider Geschlechter (bisexuelle Orientierung)
- nicht beschr愃ࠀnkt auf Personen bestimmter biologischer oder sozialer Geschlechter
oder Geschlechtsidentit愃ࠀten (pansexuelle Orientierung)
- In allen Kulturen hat sich die Heterosexualit愃ࠀt durchgesetzt, w愃ࠀhrend die Bisexualit愃ࠀt
und die Homosexualit愃ࠀt 甃ࠀberlebt haben.
- Heutige Psychologen sehen sexuelle Orientierung weder als willentlich gew愃ࠀhlt noch
willentlich ver愃ࠀndert an
- 2016 verbot Malta als erstes europ愃ࠀisches Land die umstrittene Praxis der
"Konversionstherapie", die darauf abzielt, Geschlechtsidentit愃ࠀt oder sexuelle
Orientierung von Menschen zu 愃ࠀndern
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-
Sexuelle Orientierung ist bei M愃ࠀnnern besonders ausgepr愃ࠀgt und weniger variabel.
Bei Frauen i.d.R. weniger stark empfunden und wechselhafter
Sexuelle Orientierung: Die Zahlen (variieren je nach Erhebungsmethode und Bev漃ࠀlkerung)
- Ausschliesslich homosexuell: 3 bis 4% der M愃ࠀnner und 2 Prozent der Frauen
- In Folgebefragung gaben 1.6% der Frauen und 2.3% der M愃ࠀnner anonym an, dass sie
sich "meistens" oder "nur" gleichgeschlechtlich angezogen f甃ࠀhlen
- 17% der Frauen und 6% der M愃ࠀnner geben an in ihrem Leben gleichgeschlechtlichen
sexuellen Kontakt gehabt zu haben
Unterschiede zwischen homo- und heterosexuellen Gehirnen
- Hypothalamischer Zellhaufen ist bei Frauen und homosexuellen M愃ࠀnnern kleiner als
bei heterosexuellen M愃ࠀnnern
- Hypothalamus homosexueller M愃ࠀnner reagiert wie Hypothalamus heterosexueller
Frauen auf den Geruch von Sexualhormonen.
Genetische Einfl甃ࠀsse
- Etwa 1/3 der Varianz sexuellen Orientierung ist auf genetische Faktoren
zur甃ࠀckzuf甃ࠀhren.
 Gemeinsame sexuelle Orientierung bei eineiigen Zwillingen h漃ࠀher als zweieiigen
 Sexuelle Anziehung bei Fruchtfliegen kann genetisch manipuliert werden.
 M愃ࠀnnliche Homosexualit愃ࠀt scheint h愃ࠀufig von der m甃ࠀtterlichen Seite der Familie
vererbt zu werden
Pränatale Einfl甃ࠀsse
- Ver愃ࠀnderte pr愃ࠀnatale Hormonexposition kann bei Menschen und anderen Tieren zu
Homosexualit愃ࠀt f甃ࠀhren
- Fraternaler Geburtsreihenfolge-Effekt (Fraternal birth-order effect): M愃ࠀnner mit
mehreren 愃ࠀlteren biologischen Br甃ࠀdern sind mit gr漃ࠀsserer Wahrscheinlichkeit
homosexuell
- 唃ࠀbereinstimmung von Gehirn, Genetik und pr愃ࠀnatalen Befunden hat das Pendel in
Richtung einer biologischen Erkl愃ࠀrung der sexuellen Orientierung ausschlagen lassen.
Eigenschaftsunterschiede sexuelle Orientierung
Unterschiede im Gehirn
• Hypothalamischer Zellhaufen bei Frauen und schwulen M愃ࠀnnern kleiner als bei
heterosexuellen M愃ࠀnnern.
• Hypothalamus schwuler M愃ࠀnner reagiert ebenso wie der Hypothalamus heterosexueller
Frauen auf Geruch von m愃ࠀnnlichen Sexualhormonen.
Genetische Einfl甃ࠀsse
• Gemeinsame sexuelle Orientierung ist bei eineiigen Zwillingen h漃ࠀher als bei zweieiigen
• Sexuelle Anziehung bei Fruchtfliegen kann genetisch manipuliert werden.
• M愃ࠀnnliche Homosexualit愃ࠀt scheint h愃ࠀufig von m甃ࠀtterlichen Seite der Familie vererbt
Pränatale Einfl甃ࠀsse
• Ver愃ࠀnderte pr愃ࠀnatale Hormonexposition kann zu Homosexualit愃ࠀt f甃ࠀhren (Mensch&Tier)
• M愃ࠀnner mit mehreren 愃ࠀlteren Br甃ࠀdern mit gr漃ࠀßerer Wahrscheinlichkeit schwul,
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m漃ࠀglicherweise auf Reaktion des m甃ࠀtterlichen Immunsystems zur甃ࠀckzuf甃ࠀhren
Das Bed甃ࠀrfnis nach Zugeh漃ࠀrigkeit
Soziale Bindungen & Zusammenarbeit verbesserten 唃ࠀberlebensfähigkeit der fr甃ࠀhen
Vorfahren
- Die K愃ࠀmpfe und Jagd waren erfolgreicher
- Die Fortpflanzung wurde verst愃ࠀrkt
- Soziale Identit愃ࠀt zu haben - sich einer Gruppe zugeh漃ࠀrig zu f甃ࠀhlen - f漃ࠀrdert
Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen
Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen.
- Bed甃ࠀrfnis, dazuzugeh漃ࠀren, beeinflusst Gedanken, Gef甃ࠀhle und Verhaltensweisen.
- Liebesgef甃ࠀhle aktivieren die Belohnungs- und Sicherheitssysteme des Gehirns
- Soziale Isolation erh漃ࠀht das Risiko f甃ࠀr geistigen Verfall und schlechte Gesundheit.
- Bed甃ࠀrfnis nach Zugeh漃ࠀrigkeit: Das Bed甃ࠀrfnis, Beziehungen aufzubauen und sich
einer Gruppe zugeh漃ࠀrig zu f甃ࠀhlen.
- Selbstbestimmungs-Theorie:
 Streben nach Kompetenz, Autonomie, Zugeh漃ࠀrigkeit (relatedness)
Der Schmerz des Ausgeschlossenseins
- Soziale Ausgrenzung (Ostrazismus) bedroht das Bed甃ࠀrfnis nach Zugeh漃ࠀrigkeit
- Man erlebt echten Schmerz in der sozialen Isolation
- Erh漃ࠀhte Aktivit愃ࠀt im anterioren cingul愃ࠀren Kortex wird aktiviert (wie bei der
Wahrnehmung physischer Schmerzen).
- Acetaminophen lindert sowohl soziale als auch k漃ࠀrperliche Schmerzen
- In allen Kulturen wird sozialer Schmerz mit gleichen Merkmalen empfunden wie
k漃ࠀrperlicher Schmerz
- Soziale Ausgrenzung kann Einf甃ࠀhlungsverm漃ࠀgen f甃ࠀr andere beeintr愃ࠀchtigen,
Aggressionen verst愃ࠀrken oder Risiko f甃ࠀr selbstsch愃ࠀdigendes Verhalten oder
Leistungsschw愃ࠀche erh漃ࠀhen
Kontaktaufnahme und soziale Netzwerke
- Mobiltelefone: 2016 lebten 95% der Menschen in Gebiet mit Mobilfunknetz
- SMS: US-amerikanische Teenager verschickt 30 SMS pro Tag
- Internet: Weltweit nutzten im Jahr 2015 68% der Erwachsenen das Internet
- Soziale Netzwerke: 94% der US-Studenten nutzen Social-Networking-Sites (2014)
Nettoergebnis: Soziale Auswirkungen von Social Networking
- Mehr oder weniger sozial isoliert?
- Gesunde Selbstoffenbarung?
- Genaue Reflexionen 甃ࠀber die Pers漃ࠀnlichkeit in Profilen und Beitr愃ࠀgen?
- F漃ࠀrderung des Narzissmus?
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Kapitel 12: Emotionen, Stress und Gesundheit
Emotionen: Erregung, Verhalten und Kognition
- Emotionen sind adaptive Reaktionen, die das 唃ࠀberleben unterst甃ࠀtzen
- Komponenten einer Emotion
o K漃ࠀrperliche Erregung
o Expressives Verhalten
o Bewusstes Erleben
- Theorien 甃ࠀber Emotionen befassen sich im Allgemeinen mit zwei Hauptfragen:
o Kommt physiologische Erregung vor oder nach emotionalen Gef甃ࠀhlen?
o Wie interagieren Gef甃ࠀhl und Kognition?
Historische Emotionstheorien
- James-Lange-Theorie: Erregung kommt vor Emotion
o Erleben von Emotionen beinhaltet Wahrnehmung unserer physiologischen
Reaktionen auf emotionsausl漃ࠀsende Stimuli.
- Cannon-Bard-Theorie: Erregung und Emotion sind gleichzeitig
o Emotionsausl漃ࠀsende Reize l漃ࠀsen gleichzeitig (1) physiologische Reaktionen
und (2) subjektives Erleben von Emotionen aus
o Reaktionen des menschlichen K漃ࠀrpers laufen parallel zu kognitiven
Reaktionen, anstatt sie zu verursachen
Historische Emotionstheorien
Schachter-Singer Zwei-Faktoren-Theorie: Erregung + Etikett („label“) = Emotion
 Emotionen haben 2 Bestandteile: k漃ࠀrperliche Erregung & kognitive Bewertung.
 Erregung sch甃ࠀrt Emotionen, Kognition kanalisiert sie.
 Emotionales Erleben erfordert eine bewusste Interpretation der Erregung.
 Spillover-Effekt: Die Erregung greift von einem Ereignis auf das n愃ࠀchste 甃ࠀber und
beeinflusst die Reaktion
o Z.B. Erregung 甃ࠀber Fußballspiel kann Wut sch甃ࠀren, die sich in Ausschreitungen
oder anderen gewaltt愃ࠀtigen Auseinandersetzungen entladen kann.
Historische Emotionstheorien
- Zajonc, LeDoux und Lazarus: Emotionen und das zweigleisige Gehirn
- Zajonc:
o Manchmal nehmen emotionale Reaktionen eine neuronale Abk甃ࠀrzung, die
den Kortex umgeht und direkt zur Amygdala f甃ࠀhrt
o Einige emotionale Reaktionen erfordern kein bewusstes Denken
- Lazarus
o Gehirn verarbeitet viele Informationen, ohne dass man sich dessen bewusst
ist, aber die geistigen Funktionen sind dennoch vorhanden
o Emotionen entstehen, wenn ein Ereignis als harmlos oder gef愃ࠀhrlich
eingesch愃ࠀtzt wird.
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Verarbeitungspfade f甃ࠀr Emotionen im Gehirn
Zusammenfassung der Emotionstheorien
Theorie
Kernaussage
Beispiel
Emotionen entstehen aus dem Bewusstsein Wir beobachten, wie unser Herz
Jamesunserer spezifischen k漃ࠀrperlichen
nach einer Bedrohung rast und
Lange
Reaktionen auf emotionsausl漃ࠀsende Reize. haben dann Angst.
Emotionserregende Reize l漃ࠀsen unsere
CannonUnser Herz rast, w愃ࠀhrend wir
k漃ࠀrperlichen Reaktionen und gleichzeitig
Bard
gleichzeitig Angst haben.
unser subjektives Erleben aus.
Erleben von Emotionen h愃ࠀngt von 2
SchachterJe nach Kontext interpretieren wir
Faktoren ab: allgemeinen Erregung &
Singer
Erregung unterschiedlich.
bewussten kognitiven Bewertung.
Wir erschrecken automatisch vor
Zajonc;
Einige automatisierte Reaktionen geschehen
einem Ger愃ࠀusch im Wald, bevor
LeDoux
sofort, ohne bewusste Bewertung
wir es als Bedrohung einstufen.
Kognitive Bewertung ("Ist es gef愃ࠀhrlich oder
Lazarus
nicht?") - manchmal unbewusst - definiert Das Ger愃ࠀusch ist "nur der Wind".
Emotionen.
Emotionen und das autonome Nervensystem
Erregungskomponente der Emotionen wird durch Abteilungen des autonomen
Nervensystems, den Sympathikus (Erregung) und Parasympathikus (Beruhigung), reguliert.
 Bei Krise mobilisiert die "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion den K漃ࠀrper automatisch zum
Handeln.
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
Erregung beeinflusst die Leistung je nach Aufgabe auf unterschiedliche Weise.
Emotionale Erregung
Physiologie der Emotionen
Verschiedene Emotionen haben subtile Indikatoren.
 Hirnscans und EEGs zeigen, dass verschiedene Emotionen von unterschiedlichen
Gehirnkreisen gesteuert werden
 Depression und allgemeine Negativit愃ࠀt: Aktivit愃ࠀt des rechten Frontallappens
 Fr漃ࠀhlichkeit, Enthusiasmus und Energie-Gef甃ࠀhl: Aktivit愃ࠀt des linken Frontallappens
Emotionen bei anderen erkennen
- Nonverbale Hinweise und Drohungen sowie Zeichen des Status erkennen
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- Nicht bedrohliche Hinweise werden leichter erkannt als t愃ࠀuschende Ausdr甃ࠀcke
- Gestik, Mimik und Stimmlage fehlen in der schriftlichen Kommunikation
- Wenn Emotionen nicht zum Ausdruck kommen  Mehrdeutigkeiten m漃ࠀglich
Geschlecht, Emotionen und nonverbales Verhalten
- Frauen neigen dazu, emotionale Anzeichen leichter zu erkennen und empathischer zu
sein
- Generell schreibt man weibliche Emotionalit愃ࠀt der Veranlagung und m愃ࠀnnliche
Emotionalit愃ࠀt den Umst愃ࠀnden zu
- M愃ࠀnnliche und weibliche Filmzuschauer unterschieden sich nicht dramatisch in
selbstberichtete Emotionen oder physiologischen Reaktionen
- Gesichter der Frauen zeigten viel mehr Emotionen.
Kultur und Gef甃ࠀhlsausdruck
 Bedeutung von Gesten variiert je nach Kultur, aber 愃ࠀußeren Zeichen sind gleich.
 Musikalische Ausdruck von Emotionen ist kultur甃ࠀbergreifend.
 Gemeinsame emotionale Kategorien spiegeln keine gemeinsamen kulturellen
Erfahrungen
 Gesichtsmuskeln sprechen universelle Sprache f甃ࠀr einige grundlegende Emotionen;
die Interpretation von Gesichtern im Kontext ist adaptiv.
- Kulturen haben zwar gemeinsame Gesichtssprache, aber unterscheiden sich darin,
wie viele Emotionen sie ausdr甃ࠀcken.
 Individualistische Regionen zeigen sichtbare Emotionen.
 Kollektivistische Regionen zeigen oft weniger sichtbare Emotionen
 Europ愃ࠀisch-amerikanische Staatsoberh愃ࠀupter l愃ࠀcheln 6x h愃ࠀufiger auf Fotos.
Die Auswirkungen von Gesichtsausdr甃ࠀcken
Der Feedback-Effekt im Gesicht
 Gesichtsausdr甃ࠀcke k漃ࠀnnen emotionale Gef甃ࠀhle ausl漃ࠀsen und unserem K漃ࠀrper
signalisieren, entsprechend zu reagieren.
 Menschen ahmen auch die Mimik anderer nach, was ihnen hilft, sich einzuf甃ࠀhlen.
 Der Verhaltensr甃ࠀckkopplungseffekt
 Tendenz des Verhaltens, unsere eigenen Gedanken, Gef甃ࠀhle und Handlungen und
die anderer zu beeinflussen
Emotionen erleben
- Izard isolierte 10 grundlegende Emotionen zu Physiologie und Ausdrucksverhalten
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Freude, Interesse - Aufregung, 唃ࠀberraschung, Traurigkeit, Ärger, Ekel, Verachtung,
Angst, Scham und Schuld
- 2 Dimensionen, die zur Unterscheidung von Emotionen beitragen:
Positive vs. negative Valenz & Niedrige vs. hohe Erregung
Emotionen erleben
-
Emotionen wahrnehmen: Wut
Ursachen von Wut
 Bedrohung oder Herausforderung l漃ࠀst Angst Flucht aus, w愃ࠀhrend Wut Kampf ausl漃ࠀst beides ist zuweilen ein adaptives Verhalten.
 Wut meist durch Taten hervorgerufen, die wir als vors愃ࠀtzlich, ungerechtfertigt und
vermeidbar ansehen.
 Auch kleinere Frustrationen und unverschuldete Ärgernisse k漃ࠀnnen Wut ausl漃ࠀsen.
Folgen der Wut
 Chronische Feindseligkeit ist mit Herzkrankheiten verbunden.
 Ausdruck von Wut kann uns noch w甃ࠀtender machen.
 Kontrollierte Ausleben von Gef甃ࠀhlen kann Konflikte l漃ࠀsen, und Vergebung kann uns
von w甃ࠀtenden Gef甃ࠀhlen befreien.
 Wut vermittelt St愃ࠀrke und Kompetenz, motiviert zum Handeln und bringt Trauer zum
Ausdruck, wenn sie klug eingesetzt wird.
 Individualistische Kulturen ermutigen Menschen dazu, ihrem Ärger Luft zu machen
 in kollektivistischen Kulturen ist dies weniger wahrscheinlich.
Der westliche Ratschlag "Lass deine Angst raus" geht davon aus, dass aggressive Handlungen
oder Fantasien eine emotionale Entspannung oder Katharsis erm漃ࠀglichen.
Bessere M漃ࠀglichkeiten, mit Wut umzugehen:
- Warten
- Finden Sie eine gesunde Ablenkung oder Unterst甃ࠀtzung
- Distanzieren Sie sich
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Emotionen erleben: Gl甃ࠀck
- f甃ࠀhle Dich gut -> tue Gutes („feel-good, do-good phenomenon“)
- Menschen eher hilfsbereit, wenn sie bereits gut gelaunt sind
- Subjektives Wohlbefinden
o Selbst wahrgenommenes Gl甃ࠀck oder Zufriedenheit mit dem Leben
o Wird zusammen mit Messungen des objektiven Wohlbefindens verwendet,
um die Lebensqualit愃ࠀt der Menschen zu bewerten
- Positive Psychologie: Studium der menschlichen Funktionsweise mit Ziel, St愃ࠀrken und
Tugenden zu entdecken und zu f漃ࠀrdern, die helfen, erfolgreich zu sein
Forschungsbereiche
- Positive Gesundheit
- Positive Emotionen
- Positive Neurowissenschaft
- Positive Erziehung
Drei S愃ࠀulen der positiven Psychologie
- Emotion (Wohlbefinden)
- Charakter/Pers漃ࠀnlichkeit
- Gemeinschaften und Kultur
Das kurze Leben der emotionalen H漃ࠀhen und Tiefen
Emotionale Auf- und Abschw甃ࠀnge gleichen sich i.d.R. aus; Stimmungslage bessert eher
Wohlstand und Wohlergehen
Wohlstand korreliert in gewisser Weise mit Wohlbefinden.
- Mit den Mitteln, die zur Befriedigung der Grundbed甃ࠀrfnisse und zur
Aufrechterhaltung einer gewissen Kontrolle 甃ࠀber das Leben zur Verf甃ࠀgung stehen,
l愃ࠀsst sich Gl甃ࠀck "kaufen".
 Steigender Wohlstand ist weniger wichtig, wenn die Grundbed甃ࠀrfnisse erf甃ࠀllt sind.
 Wirtschaftswachstum in wohlhabenden L愃ࠀndern f甃ࠀhrt nicht zu einem offensichtlichen
Anstieg der Moral oder sozialen Wohlbefindens.
 82% der US Studienanf愃ࠀnger sagen, dass es "sehr wichtig" oder "wesentlich" ist,
"finanziell sehr gut gestellt zu sein"
Kann man mit Geld Gl甃ࠀcklichsein kaufen?
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-
Geld hilft uns sicherlich, bestimmte Arten von Schmerz zu vermeiden. Doch obwohl
sich die durchschnittliche Kaufkraft seit den 1950er Jahren fast verdreifacht hat, sind
die Amerikaner nach eigenen Angaben fast unver愃ࠀndert gl甃ࠀcklich.
2 psychologische Phänomene: Anpassung und Vergleich
Ph愃ࠀnomen auf der Anpassungsebene
 Tendenz, Urteile (甃ࠀber Ger愃ࠀusche, Lichter, Einkommen) relativ zu einer neutralen
Ebene zu bilden, die durch unsere vorherige Erfahrung definiert ist
 Fr甃ࠀhere Erfahrungen beeinflussen teilweise Gef甃ࠀhle von Zufriedenheit und
Unzufriedenheit sowie von Erfolg und Misserfolg
 Vergleich: Zufriedenheit h愃ࠀngt eher vom Einkommensrang als vom
Einkommensniveau ab
Relative Deprivation ist Wahrnehmung, dass man im Vergleich zu Vergleichsgruppe
schlechter gestellt ist
Gl甃ࠀcklich sein ist ...
Gl甃ࠀckliche Menschen neigen zu:
Gl甃ࠀck scheint nicht so stark beeinflusst durch
folgende Faktoren:
Hohes Selbstwertgef甃ࠀhl (in individual.
Alter
L愃ࠀndern).
Optimistisch, kontaktfreudig,
Geschlecht (Frauen sind h愃ࠀufiger depressiv, aber auch
sympathisch und
h愃ࠀufiger fr漃ࠀhlich).
humorvoll
Enge, positive und dauerhafte
Physische Attraktivit愃ࠀt.
Beziehungen
Arbeit & Freizeit, die ihre F愃ࠀhigkeiten
f漃ࠀrdern.
Aktiven religi漃ࠀsen Glauben
Schlafen gut und treiben Sport
Was sagt unser Gl甃ࠀcksniveau voraus?
 Zwillingsstudien: ca. 36 % der Unterschiede in Gl甃ࠀcksbewertung sind vererbbar.
 Kultur: Unterschiedliche Bewertung von Merkmalen durch die Gruppen
 Pers漃ࠀnliche Geschichte: Emotionen pendeln sich auf einem durch Erfahrung
definierten Niveau ein (Gl甃ࠀckssollwert).
Evidenzbasierte Vorschläge f甃ࠀr ein gl甃ࠀcklicheres Leben
- 唃ࠀbernehmen Sie die Kontrolle 甃ࠀber Ihre Zeit
- Gl甃ࠀcklich handeln
- Suchen Sie Arbeit und Freizeit, die Ihren F愃ࠀhigkeiten entsprechen
- Kaufen Sie lieber gemeinsame Erlebnisse als Dinge
- Bewegen sie sich viel
- Geben Sie Ihrem K漃ࠀrper den Schlaf, den er braucht
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-
Vorrang f甃ࠀr enge Beziehungen
Fokus 甃ࠀber sich selbst hinaus
Seien sie dankbar
Pflegen Sie Ihr spirituelles Selbst
Stress und Krankheit
Stress: Prozess, durch den wir Ereignisse, so genannte Stressoren, die wir als bedrohlich oder
herausfordernd einsch愃ࠀtzen, wahrnehmen und auf sie reagieren
 Stressoren, die als Bedrohung empfunden werden, k漃ࠀnnen zu starken negativen
Reaktionen f甃ࠀhren.
 Extremer oder langanhaltender Stress kann zu k漃ࠀrperlichen Sch愃ࠀden f甃ࠀhren.
Bewertung von Stress
Stressoren:
- Katastrophen: Unangenehme, großfl愃ࠀchige Ereignisse
- Bedeutende Veränderungen im Leben: Pers漃ࠀnliche Ereignisse; Lebens甃ࠀberg愃ࠀnge
- Täglicher 䄃ࠀrger: Allt愃ࠀgliche Herausforderungen
Wissenschaftliche Untersuchung von Stress
- Cortisol-Level (Stresshormon)
- Cannon betrachtete die Stressreaktion als ein "Kampf-oder- Flucht"-System
- Selye schlug ein dreiphasiges (Alarm, Widerstand, Ersch漃ࠀpfung) allgemeines
Anpassungssyndrom (GAS) vor
Selye's Allgemeines Anpassungssyndrom
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Stress und Gesundheit
Psychoneuroimmunologie: Untersucht Wechselwirkungen zwischen Geist und K漃ࠀrper
- Emotionen (Psycho) beeinflussen Ihr Gehirn (neuro)
 kontrolliert Stresshormone, die Immunsystem beeinflussen
- Fachgebiet befasst sich mit der Untersuchung dieser Wechselwirkungen.
4 Zelltypen, die an Such- und Zerst漃ࠀrungsaktion des Immunsystems beteiligt sind
- B-Lymphozyten
- T-Lymphozyten
- Makrophagen
- Nat甃ࠀrliche Killerzellen (NK)
Eine vereinfachte Darstellung der Immunreaktionen
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Stress und Krankheitsanfälligkeit
- Immunsystem wird durch Alter, Ern愃ࠀhrung, Genetik, K漃ࠀrpertemperatur und Stress
beeinflusst
- Wenn Immunsystem nicht richtig funktioniert: reagiert zu stark oder zu wenig
- Zu starkes Reagieren
o Krankheiten, wo Immunsystem k漃ࠀrpereigene Zellen angreift
(Autoimmunerkrankungen)
o Einige Formen von Arthritis
o Allergische Reaktion
- Unterreagieren
o Bakterielle Infektionen treten wieder auf
o Schlummernde Herpesviren werden wieder aktiv
o Krebszellen vermehren sich
Stresshormone unterdr甃ࠀcken Immunsystem
 Tierversuche: Anpassungsstress bei Affen f甃ࠀhrt zu geschw愃ࠀchtem Immunsystem.
 Studien am Menschen: Stress beeinflusst Heilung von Operationswunden und
Entwicklung von Erk愃ࠀltungen. Geringer Stress kann Wirksamkeit von Impfungen
erh漃ࠀhen
 Stress macht nicht krank, verringert aber F愃ࠀhigkeit des Immunsystems, optimal zu
funktionieren
 Stress und AIDS
o Stress kann 唃ࠀbergang von HIV-Infektion zu Aids beschleunigen
- Stress und Krebs: Stress kann Wachstum beeinflussen, indem er nat甃ࠀrlichen
Abwehrkr愃ࠀfte schw愃ࠀcht. Ergebnisse der Stress-Krebs-Forschung sind uneinheitlich.
Stress und Herzkrankheiten
 630.000 amerikanische Todesf愃ࠀlle im Zusammenhang mit Herzkrankheiten pro Jahr
 Steht im Zusammenhang mit Entz甃ࠀndungen, die mit Herz- und anderen
Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden
 TypA: Friedman und Rosenmans Bezeichnung f甃ࠀr wettbewerbsorientierte, triebhafte,
ungeduldige, verbal aggressive und zu Ärger neigende Menschen
 Typ B: Friedman und Rosenman's Bezeichnung f甃ࠀr entspannte, lockere Menschen
 Stress, Pessimismus und Depression
 Pessimisten haben ein h漃ࠀheres Risiko, eine Herzkrankheit zu entwickeln
 Depressionen erh漃ࠀhen Sterberisiko, insbes. durch Herz- Kreislauf-Erkrankungen
 Chronischer Stress l漃ࠀst anhaltende Entz甃ࠀndungen aus, die Risiko von Herzkrankheiten
und Depressionen erh漃ࠀhen
Pers漃ࠀnlichkeit, Pessimismus und Depressionen
- Gl甃ࠀckliche und durchweg zufriedene Menschen sind in der Regel gesund und leben
l愃ࠀnger als ihre ungl甃ࠀcklichen Altersgenossen
- Gl甃ࠀcklicher Ehepartner sagt bessere Gesundheit voraus: Gl甃ࠀcklich du, gesund ich.
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Gesundheit und Bewältigung
- Menschen haben verschiedene Bew愃ࠀltigungsstrategien f甃ࠀr Stress
o Problemorientierte Bew愃ࠀltigung
o Gef甃ࠀhlsbetontes Coping
Pers漃ࠀnliche Kontrolle
- Unkontrollierbare Bedrohungen l漃ࠀsen st愃ࠀrksten Stressreaktionen aus.
-
Externe Kontroll甃ࠀberzeugung: Zufall oder 愃ࠀußere Kr愃ࠀfte bestimmen Schicksal
Interne Kontroll甃ࠀberzeugen: Schicksal liegt in unserer Hand
Aufbau von Selbstbeherrschung
Selbstbeherrschung: F愃ࠀhigkeit, Impulse zu kontrollieren und kurzfristige Befriedigung
zugunsten gr漃ࠀßerer langfristiger Belohnungen aufzuschieben
 Aus甃ࠀbung von Willenskraft ersch漃ࠀpft vor甃ࠀbergehend geistige Energie, die f甃ࠀr
Selbstbeherrschung bei anderen Aufgaben ben漃ࠀtigt wird
 Selbstbeherrschung erfordert Aufmerksamkeit und Energie, aber sie sagt eine gute
Anpassung, bessere Noten und sozialen Erfolg voraus
Erklärungsstil: Optimismus versus Pessimismus
- Pessimisten: Erwarten, dass Dinge schlecht laufen und geben anderen die Schuld
- Optimisten: Erwarten, dass Sie Kontrolle haben, gut unter Stress arbeiten k漃ࠀnnen und
eine gute Gesundheit haben
 Danner und Kollegen: Studie zur Korrelation von Optimismus und Lebenserwartung
https://echopen.wordpress.com/2013/02/01/work-ethic/
Soziale Unterst甃ࠀtzung
 Soziale Unterst甃ࠀtzung hilft Krankheiten zu bek愃ࠀmpfen
o Beruhigt das Herz-Kreislauf-System, was Blutdruck und den Cortisol senkt
o Bek愃ࠀmpft Krankheiten, indem es Immunfunktion st愃ࠀrkt
 Enge Beziehungen bieten uns die M漃ࠀglichkeit einer "Therapie des offenen Herzens",
eine Chance, schmerzhafte Gef甃ࠀhle anzuvertrauen.
Stress abbauen
Sportliche Aktivität
 Anhaltende Aktivit愃ࠀt erh漃ࠀht die Fitness von Herz und Lunge und reduziert Stress,
Depressionen und Ängste.
 Kann Einfluss des genetischen Risikos f甃ࠀr Fettleibigkeit abschw愃ࠀchen
 Erh漃ࠀht Qualit愃ࠀt und Dauer des Lebens (~2 Jahre)
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Aerobes Training und Depression
- Leicht depressive Studentinnen, die an einem Aerobic-Programm teilnahmen, wiesen
geringere Depression auf als diejenigen, die Entspannungs甃ࠀbungen machten oder
keine Behandlung erhielten
Entspannung: 唃ࠀber 60 Studien sagen, dass Entspannungsverfahren bei Kopfschmerzen,
Bluthochdruck, Angstzust愃ࠀnden und Schlaflosigkeit Linderung verschaffen k漃ࠀnnen.
Achtsamkeitsmeditation: Reflexive Praxis, bei der Menschen aktuelle Erfahrungen in einer
nicht wertenden und akzeptierenden Weise wahrnehmen
Glaubensgemeinschaften und Gesundheit
 Religi漃ࠀs aktive Menschen leben tendenziell l愃ࠀnger
 M漃ࠀglichen Erkl愃ࠀrungen: Auswirkungen der intervenierenden Variablen, wie z. B. die
gesunden Verhaltensweisen, die soziale Unterst甃ࠀtzung oder die positiven Emotionen,
die h愃ࠀufig bei Menschen zu finden sind, die regelm愃ࠀßig Gottesdienste besuchen.
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OLV 4: Notizen
Wissenschaftliche Definitionen zum Thema Emotionen
- Stimmung: Hintergrund des Erlebens / Tonus wie wir uns gerade befinden (z.B.
Niedergschlagenheit)
- Affekt: Intensive, heftige, kurzzeitig auftretenden Emotion mit heftigen Einfl甃ࠀssen auf
Verhalten und Gef甃ࠀhlslage (z.B. Panik)
- Emotion: Komplexes Reaktionsmuster, mit verschiedenen Komponenten
o Subjektives Erleben: Wie f甃ࠀhlt es sich an und wie nehme ich die Situation
wahr? (z.B. Gef甃ࠀhl der Angst)
o Kognitive Komponente: Subjektive Bewertung der Emotion
o Physiologische Reaktion: Ausgel漃ࠀst durch autonomes Nervensystem (z.B.
Schwitzen, Herzrasen)
o Verhaltenskomponenete: z.B. Schreien, Gesichtsausdruck
- Gef甃ࠀhl: Wird oft synonym zu Emotion verwendet ist aber eher die
Erlebenskomponente der Emotion
 Keine einheitliche Definition zum Begriff Emotion
Typen von Emotionen
- Basisemotionen: Nicht weiter unterteilbar, universell
o Z.B. Furch Zorn, Freude, Akzeptanz, Ekel, Neugierde, 唃ࠀberraschung, etc.
- Komplexen Emotionen: Aggregat von Basisemotionen:
o Z.B. Ehrfurcht, Verlegenheit, Dankbarkeit, Stolz, Reue
Intuition & Bauchgef甃ࠀhl?
- Definition Intuition
o F愃ࠀhigkeit eine Situation richtig einzusch愃ࠀtzen ohne sie intellektuell
durchdrungen zu haben
o Keine «Emotion»
o Aber begleitet von einem Gef甃ࠀhl der Vertrautheit/Zuversicht (Familiarity)
Gehirntraining: Inwiefern lässt sich Intelligenz trainieren?
Gehirntraining: Zielt auf Erh漃ࠀhung oder Erhalt der geistigen Leistung ab
- Z.B. Kopfrechnen, Wortschatz, R愃ࠀumliche Vorstellung, Logisches Denken, etc.
Intelligenzmodelle
Intelligenz als F愃ࠀhigkeit aus Erfahrungen zu lernen, Probleme zu l漃ࠀsen, Wissen zu nutzen und
an neue Situationen anzupassen
1. Schulische Intelligenz (auch akademische Intelligenz), z.B. Spearmen, & Co.
2. Multiple Intelligenzmodelle von Gardner & Sternberg
3. Emotionale Intelligenz
Grundintelligenz (g-Faktor) besteht aus zwei Bereichen
- Fluide Intellligenz (Gf)
- Schnelles und abstraktes Denken, Logische Probleme l漃ࠀsen
- Unabh愃ࠀngig von vorhandenem Wissen, korreliert mit Arbeitsged愃ࠀchtnis
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-
Link zur Verarbeitungsgeschwindigkeit, wenn wir Lernen nutzen wir die fluide
Intelligenz, mit dem Alter eher sinkend
- Kristalline Intelligenz (Gc)
- Angesammeltes Faktenwissen, das wir durch die fluide Intelligenz erworben
haben, mit dem Alter eher steigend
 Das Training des Arbeitsged愃ࠀchtnisses hat eine positive Wirkung auf die fluide Intelligenz
Bewältigungsstrategien bei Stress
Definition: Prozess den wir bei Bedrohung oder Herausforderungen durchlaufen
- Akuter Stress (z.B. bei Pr甃ࠀfungen, Vortr愃ࠀge, 唃ࠀberf愃ࠀlle, etc.)
- Chronischer Stress (Permanente 唃ࠀberforderungen, ohne gen甃ࠀgend Erholungspausen)
Bewältigungsstrategien
- Problemfokussierte Bew愃ࠀltigung
- Versuch, Stress direkt zu lindern durch Ver愃ࠀnderung des Stressors oder Art &
Weise wie mit Stressor umgehen
- Gef甃ࠀhl Situation zu kontrollieren
- Emotionsfokussierte Bew愃ࠀltigung
- Versuch Stress abzubauen durch Ablenkung oder andere Linderungen
- Z.B. Massagen, Sport, coole Freizeit
Was sagt die Forschung?
- Stressoren vermeiden
- Soziale Unterst甃ࠀtzung suchen (Starkes Netzwerk st愃ࠀrkt Resilienz)
- Anderen Helfen (prosoziales Verhalten ist stimmungsaufhellend)
- Gesunde Ern愃ࠀhrung
- Cortisol steigert Verlangen nach Fett & Zucker
- Energie, um mit Stresssituationen umzugehen
- Muskelentspannung
- Atemtechniken (Zwerchfellatmung, Tiefatmungstechniken)
- Achtsamkeit & Meditation
- Visualisierung (Sinnesaktivierung, positive Bilder)
- Natur (Umgebung ist sehr wichtig)
- Schlafhygiene (Routine, Blaulicht, Koffein, frische Luft, etc.)
- Bewegung
- Aktivit愃ࠀten die uns guttun (Malen, Musik, Sport, etc.)
- Humor und Lachen
- Professionelle Hilfe
- Reframing, Perspektivenwechsel (z.B. durch kognitive Verhaltenstherapie)
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Zusammenfassung Kapitel 13 15
Kapitel 13 Sozialpsychologie
唃ࠀberblick
- Denken in sozialen Kontexten
- Einflussnahme in sozialen Kontexten
- Antisoziale Beziehungen
- Prosoziale Beziehungen
Denken in sozialen Kontexten
Sozialpsychologie
- Wissenschaftliche Untersuchung, wie wir 甃ࠀbereinander denken, uns beeinflussen und
miteinander in Beziehung treten
- Untersuchung der sozialen Einfl甃ࠀsse, die erkl愃ࠀren, warum Personen in verschiedenen
Situationen unterschiedlich handeln
Fundamentaler Attributionsfehler
- Tendenz von Beobachtern, bei Analyse des Verhaltens anderer den Einfluss der
Situation zu untersch愃ࠀtzen und Einfluss der pers漃ࠀnlichen Disposition zu 甃ࠀbersch愃ࠀtzen
- Tritt am ehesten auf, wenn ein Fremder sich schlecht verh愃ࠀlt
- Hat reale und soziale Folgen
- Napolitan und Kollegen (1979)
Studentinnen f甃ࠀhrten das Verhalten anderer auf pers漃ࠀnliche Eigenschaften zur甃ࠀck,
selbst wenn ihnen gesagt wurde, dass dieses Verhalten Teil einer experimentellen
Situation war.
Eine Frage der Zuschreibung
Ob wir Armut und Obdachlosigkeit auf soziale Umst愃ࠀnde oder pers漃ࠀnliche Veranlagungen
zur甃ࠀckf甃ࠀhren, beeinflusst und spiegelt unsere politischen Ansichten wider.
Einstellungen beeinflussen Handlungen
Einstellungen sind Gef甃ࠀhle, die von 唃ࠀberzeugungen beeinflusst werden und die Menschen
dazu veranlassen, bestimmte Reaktionen auf Objekte, Menschen und Ereignisse zu zeigen.
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Handlungen wirken sich auf Einstellungen aus
- Handlungen k漃ࠀnnen Einstellungen ver愃ࠀndern
- Fuß-in-der-T甃ࠀr-Phänomen: Tendenz, dass Menschen, die zun愃ࠀchst einer kleinen Bitte
zugestimmt haben, sp愃ࠀter einer gr漃ࠀßeren Bitte nachkommen
- Rolle: Reihe von Erwartungen (Normen) in Bezug auf eine soziale Position, die
Verhalten festlegen
- Einstellungen folgen dem Verhalten
- Kooperative Handlungen, wie sie von Menschen in Sportmannschaften durchgef甃ࠀhrt
werden, f漃ࠀrdern gegenseitige Sympathie und f漃ࠀrdern wiederum positives Verhalten.
Kognitive Dissonanztheorie: Denken in sozialen Situationen
Wenn Einstellungen nicht mit den Handlungen 甃ࠀbereinstimmen, werden Spannungen oft
dadurch abgebaut, dass die Einstellungen an die Handlungen angepasst werden
唃ࠀberredung/ Persusasion
- Periphere Route zur Persuasion: Wenn Menschen durch zuf愃ࠀllige Hinweise, wie z. B.
die Attraktivit愃ࠀt eines Sprechers, beeinflusst werden
- Zentrale Route der Persuasion: Wenn interessierte Menschen sich auf die Argumente
konzentrieren und mit positiven Gedanken reagieren
Einflussnahme in Sozialen Kontexten
Soziale Ansteckung («Social Contagion»; Chartrand und Kollegen, 1999
- Demonstration des Cham愃ࠀleon-Effekts bei College- Studenten
- Automatische Nachahmung hilft Menschen, sich in andere einzuf甃ࠀhlen
- Je mehr wir nachahmen, desto gr漃ࠀßer ist unser Einf甃ࠀhlungsverm漃ࠀgen & wir gemocht
 Form der Konformit愃ࠀt.
Konformität und Gehorsam (Solomon Ash (1955))
Menschen passen Verhalten/Denken am ehesten an eine Gruppennorm an, wenn:
- f甃ࠀhlen sich inkompetent oder unsicher
- Gruppe besteht aus mindestens 3 Personen
- Alle anderen stimmen zu
- bewundern den Status und die Attraktivit愃ࠀt der Gruppe
- haben sich noch nicht zu einer weiteren Antwort verpflichtet
- wissen, dass sie beobachtet werden
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-
Kultur f漃ࠀrdert die Achtung der sozialen Normen
Normativer sozialer Einfluss: Einfluss, der aus dem Wunsch einer Person resultiert,
Zustimmung zu erhalten oder Missbilligung zu vermeiden
Informationeller sozialer Einfluss: Einfluss, der sich aus der Bereitschaft ergibt, die
Meinungen anderer 甃ࠀber die Realit愃ࠀt zu akzeptieren
Gehorsamsexperimente von Milgram
 Menschen befolgten Befehle, auch wenn sie dachten, dass sie einer anderen Person
Schaden zuf甃ࠀgen w甃ࠀrden.
 Starke soziale Einfl甃ࠀsse k漃ࠀnnen normale Menschen dazu bringen, Unwahrheiten zu
glauben oder grausames Verhalten an den Tag zu legen
 In jeder Gesellschaft entstehen große b漃ࠀse Taten oft aus der Zustimmung der
Menschen zu kleineren 唃ࠀbeln
Der Gehorsam war am gr漃ࠀßten, wenn:
 Befehlende Person in N愃ࠀhe und als legitime Autorit愃ࠀtsperson wahrgenommen wurde
 Forschung wurde von einer angesehenen Institution unterst甃ࠀtzt
 Opfer war depersonalisiert oder stand auf Distanz
 Leine Vorbilder f甃ࠀr Trotz
Verhalten in Gruppen
Soziale Erleichterung (Norman Triplett): Anwesenheit anderer erregt und verbessert Leistung
bei leichten oder gut erlernten Aufgaben, verringert aber bei schwierigen Aufgaben
Soziales Faulenzen («social loafing»)
- Tendenz sich in Gruppe weniger anzustrengen
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 Handeln als Teil einer Gruppe und das Gef甃ࠀhl, weniger verantwortlich zu sein
 Gef甃ࠀhl, dass individuelle Beitrag keine Rolle spielt
 Ausnutzung von Vorteilen bei mangelnder Identifikation mit Gruppe
Deindividuation
- Verlust des Selbstbewusstseins und Selbstbeherrschung in Gruppensituationen, die
Erregung und Anonymit愃ࠀt f漃ࠀrdern
- Gedeiht in vielen verschiedenen Umgebungen
Verhalten in Anwesenheit anderer: Drei Phänomene
Psychologische Wirkung Verhaltenswirksame
Phänomen
Sozialer Kontext
der Anwesenheit anderer Wirkung
Verst愃ࠀrkte Dominanz
Verhalten, z. B. das, was
Individuum unter
Soziale
man gut kann, besser zu
Beobachtung
Erh漃ࠀhte Erregung
Erleichterung
machen, oder das, was
anderer
schwierig ist, schlechter zu
machen
Soziales
Gruppenprojekte Verantwortungsdiffusion Verminderter Aufwand
Faulenzen
Kontext, der
Geringere
Deindividuation Erreung und
Verringert Selbsterkenntnis
Selbstbeherrschung
Anonymit愃ࠀt f漃ࠀrdert
Gruppenpolarisierung und Gruppendenken
Gruppenpolarisierung
 Gruppendiskussionen mit Gleichgesinnten st愃ࠀrken
vorherrschende 唃ࠀberzeugungen und Haltungen der
Mitglieder
 Internetkommunikation verst愃ࠀrkt Effekt, im Guten
wie im Schlechten
 Reden 甃ࠀber rassistische Themen erh漃ࠀhte Vorurteile
in Gruppe von Sch甃ࠀlern mit hohen Vorurteilen und
verringerte sie in Gruppe mit niedrigen Vorurteilen
Gruppendenken
- Wunsch nach Harmonie innerhalb einer Entscheidungsgruppe, wobei dieser Wunsch
die realistische Bewertung von Alternativen 甃ࠀberlagert
- Individuelle Leistung
- Die Macht des Einzelnen und die Macht der Situation wirken zusammen.
- Kleine Minderheit, die konsequent ihre Meinung vertritt, kann Mehrheit beeinflussen
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Antisoziale Beziehungen
Vorurteil: Nicht zu rechtfertigende (und in der Regel negative) Einstellung gg甃ࠀ. einer Gruppe
 stereotype 唃ࠀberzeugungen, negative Gef甃ࠀhle und diskriminierende Handlungen
Stereotyp: Verallgemeinerte (oft 甃ࠀbergeneralisierte) Meinung 甃ࠀber Gruppe
Diskriminierung: Nicht zu rechtfertigendes negatives Verhalten gg甃ࠀ. einer Gruppe
Komponenten von Antisozialen Beziehungen
- 唃ࠀberzeugungen (Stereotype)
- Emotionen (Vorurteil)
- Pr愃ࠀdispositionen zum Handeln (zu diskriminieren)
Explizite und implizite Vorurteile
- IAT in der Selbsterfahrung: https://implicit.harvard.edu/implicit/takeatest.html
- Psychologen untersuchen implizite Vorurteile auf verschiedene Weise:
o Pr甃ࠀfung auf unbewusste Gruppenassoziationen
o Unbewusste Bevormundung in Betracht ziehen
o 唃ࠀberwachung reflexartiger K漃ࠀrperreaktionen
Vorurteile oft implizit - unreflektierte, reflexartige Reaktion, so dass wir uns nicht bewusst
sind, wie unsere Einstellungen unser Verhalten beeinflussen.
Ziele von Vorurteilen: Rasse
- Rassen- und ethnische Vorurteile
- Schwarze werden h愃ࠀufiger kritisiert und des unmoralischen Verhaltens bezichtigt
- Wahrnehmungen k漃ࠀnnen implizite Vorurteile widerspiegeln.
Ziele von Vorurteilen: Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung
 Offene geschlechtsspezifische Vorurteile sind stark zur甃ࠀckgegangen, aber Vorurteile
und Diskriminierung bestehen weiterhin
 Trotz gleicher Intelligenzwerte, werden V愃ࠀter f甃ࠀr intelligenter gehalten als M甃ࠀtter
 LBGTQ-Vorurteile & Diskriminierung immer noch stark
Die Wurzeln der Vorurteile
Soziale Wurzeln von Vorurteilen
 Soziale Ungleichheiten: F甃ࠀhrt oft zur Entwicklung von Einstellungen, die den Status
quo rechtfertigen
 Ph愃ࠀnomen der gerechten Welt: Das Gute wird belohnt, das B漃ࠀse wird bestraft.
 Stereotypen: Ungleichheiten rationalisieren
Gruppenzugeh漃ࠀrigkeit: Assoziation durch soziale Identit愃ࠀten
 Evolution bereitet die Menschen darauf vor, sich mit einer Gruppe zu identifizieren.
- Ingroup: "Wir" - Menschen, mit denen wir eine gemeinsame Identit愃ࠀt teilen
- Outgroup: "Sie" - diejenigen, die als anders oder getrennt von unserer Ingroup
- Voreingenommenheit gg甃ࠀ. eigenen Gruppe: eigene Gruppe wird bevorzugt
- S甃ࠀndenbock-Theorie: Vorurteile als Ventil f甃ࠀr Wut, indem sie jmd, Schuld zuschieben
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-
Vorurteile sind bei wirtschaftlich frustrierten Menschen sehr ausgepr愃ࠀgt &
Vor甃ࠀbergehende Frustration verst愃ࠀrkt die Vorurteile
Kognitive Abk甃ࠀrzungen: Bildung von Kategorien
 Menschen kategorisieren die Menschen nach ihrer Rasse
 Ähnlichkeiten bei Kategorisierung 甃ࠀberbewertet, wodurch "wir" und "sie" entstehen.
 Effekt der anderen Rasse: Tendenz, sich an Gesichter der eigenen Rasse genauer zu
erinnern als an Gesichter anderer Rassen
Die Biologie der Aggression: Biologie beeinflusst die Aggression auf drei Ebenen:
1. Genetische Einfl甃ࠀsse: Beweise aus Tierstudien und Zwillingsstudien; genetischer
Marker auf dem Y-Chromosom; MAOA- Gen
2. Neuronale Einfl甃ࠀsse: Neuronale Systeme erleichtern oder hemmen Aggression, wenn
sie provoziert wird. Aggression tritt eher bei Sch愃ࠀdigungen des Frontallappens auf.
3. Biochemische Einfl甃ࠀsse: Testosteron i.V.m. Reizbarkeit, Durchsetzungsverm漃ࠀgen,
Impulsivit愃ࠀt und geringer Frustrationstoleranz; Alkoholwirkung
Psychologische und soziokulturelle Faktoren der Aggression
- Aversive Ereignisse: Prinzip Frustration-Aggression  Frustration erzeugt Wut, die
Aggression ausl漃ࠀsen kann
- Andere Ausl漃ࠀser f甃ࠀr Wut
o Heiße Temperaturen, k漃ࠀrperliche Schmerzen, pers漃ࠀnliche Beleidigungen, 甃ࠀble
Ger甃ࠀche, Zigarettenrauch und Gedr愃ࠀnge, u. a.
o Fr甃ࠀhere Verst愃ࠀrkung von aggressivem Verhalten, Beobachtung eines
aggressiven Vorbilds und schlechte Selbstbeherrschung
- Darstellung von Gewalt in Medien liefert soziale Skripte, denen Kinder folgen lernen
- Anblick sexueller Gewalt tr愃ࠀgt zu mehr Aggression gegen甃ࠀber Frauen bei
- Lehren gewaltt愃ࠀtige Videospiele soziale Skripte f甃ࠀr Gewalt?
 Ca. 400 Studien mit 130.000 Vp deuten darauf hin, dass Videospiele aggressive
Gedanken ausl漃ࠀsen, Einf甃ࠀhlungsverm漃ࠀgen verringern und Aggression steigern
 Einige Forscher bestreiten dies und verweisen auf andere Faktoren: Depressionen,
Gewalt in der Familie und der Einfluss von Gleichaltrigen.
Biopsychosoziales Verständnis von Aggression
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Prosoziale Beziehungen
Psychologie der Anziehung
- N愃ࠀhe (reine Anwesenheit «mere exposure»)
- Physische Attraktivit愃ࠀt
- Ähnlichkeit der Haltungen und Interessen
Moderne Partnersuche- und Vermittlung
 唃ࠀber Internet gekn甃ࠀpfte Freundschaften und Liebesbeziehungen sind im Durchschnitt
etwas wahrscheinlicher von Dauer und befriedigend
 Fast ¼ der heterosexuellen Paare und 2/3 der gleichgeschlechtlichen Paare haben sich
online kennen gelernt.
Romantische Liebe
Leidenschaftliche Liebe
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- Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionen
- Emotionen haben 2 Bestandteile - k漃ࠀrperliche Erregung und kognitive Bewertung.
- Erregung aus jeder Quelle kann eine Emotion verst愃ࠀrken, je nach Interpretation
Kameradschaftliche Liebe
 Leidenschaftliche Liebe ist selten von Dauer.
 Von Leidenschaft gespeiste Hormone (Testosteron) weichen Oxytocin, das Gef甃ࠀhle
von Vertrauen, Gelassenheit und Bindung f漃ࠀrdert.
 Anziehungskraft und sexuelle Verlangen bleiben bestehen, ohne Leidenschaft der
fr甃ࠀhen Phase
 Gleichberechtigung ist wichtig f甃ࠀr zufriedenstellende und dauerhafte Beziehung.
 Selbstoffenbarung vertieft die Intimit愃ࠀt.
Altruismus ist eine selbstlose Sorge um das Wohlergehen anderer.
 Wahrscheinlichkeit, dass Menschen helfen, ist am gr漃ࠀßten, wenn sie einen Vorfall
bemerken, als Notfall interpretieren und Verantwortung f甃ࠀr Hilfe 甃ࠀbernehmen.
 Chancen, Hilfe zu erhalten, steigen, wenn Person den Anschein erweckt, Hilfe zu
verdienen, oder wenn sie eine Frau ist.
 Ähnlichkeit mit sich selbst, Gelassenheit oder gute Laune, aber auch Schuldgef甃ࠀhle
erh漃ࠀhen ebenfalls Wahrscheinlichkeit, dass einem geholfen wird.
Bystander-Effekt
- Unbeteiligter weniger bereit, Hilfe zu leisten, wenn andere anwesend sind
- Tritt auf, wenn die Verantwortung verteilt ist
Die Normen f甃ࠀr das Helfen
- Positive soziale Normen f漃ࠀrdern Großz甃ࠀgigkeit, erm漃ࠀglichen Leben in der Gruppe
- Sozialisationsnorm: Soziale Erwartung, die vorschreibt, wie wir uns verhalten sollen
- Reziprozitätsnorm: Erwartung, dass Menschen sich gegenseitig wohlwollend
begegnen, indem sie Nutzen f甃ࠀr Nutzen zur甃ࠀckgeben (Kosten-Nutzen-Analyse,
Utilitarismus, Theorie des sozialen Austauschs)
- Soziale Verantwortungsnorm: Erwartung, dass Menschen denen helfen sollten, die
von ihnen abh愃ࠀngig sind
Elemente des Konflikts
- Konflikt: Wahrgenommene Unvereinbarkeit von Handlungen, Zielen oder Ideen
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-
-
-
Soziale Falle: Situation, in der die Konfliktparteien, die jeweils ihre eigenen Interessen
und nicht das Wohl der Gruppe verfolgen, in ein sich gegenseitig zerst漃ࠀrendes
Verhalten verwickelt werden
Spiegelbildliche Wahrnehmungen: ggs. Ansichten, die oft von gegens愃ࠀtzlichen
Personen vertreten werden, z. B. wenn jede Seite sich selbst als ethisch und friedlich
betrachtet und die andere Seite als b漃ࠀse und aggressiv ansieht
Feindliche Wahrnehmungen
o Menschen, die im Konflikt sind, machen sich ein negatives, verzerrtes Bild
voneinander (spiegelbildliche Wahrnehmungen)
o Es entsteht ein "Wir" gegen "die"
o Teufelskreis der Feindseligkeit auf individueller oder nationaler Ebene.
o Wahrnehmungen k漃ࠀnnen zu sich selbst erf甃ࠀllenden Prophezeiungen werden.
F漃ࠀrderung des Friedens
Kontakt und Zusammenarbeit k漃ࠀnnen zu Wandel f甃ࠀhren.
Kontakt
 Am effektivsten wenn Kontakt frei von Wettbewerb, und Gleichberechtigung besteht
 Freundschaftliche Kontakt mit ethnischen Minderheiten, 愃ࠀlteren Menschen und
Menschen mit Behinderungen f甃ࠀhrt zu weniger Vorurteilen
 Kontakt ist nicht immer genug.
Zusammenarbeit
 Kooperativer Kontakt, nicht Konflikt allein, reduziert Konflikte.
 Kooperatives Lernen kann Leistungen der Sch甃ࠀler erhalten oder verbessern
 Kommunikation: externer Mediator kann Kommunikation erleichtern.
 GRIT (Graduated and Reciprocated Initiatives in Tension-Reduction) ist eine
Alternative zu Krieg oder Kapitulation.
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Kapitel 14: Persönlichkeit
唃ࠀberblick Kapitel 14
- Einf甃ࠀhrung in die Pers漃ࠀnlichkeit und psychodynamische Theorien
- Humanistische Theorien und Eigenschaftstheorien
- Sozial-kognitive Theorien und das Selbst
Einf甃ࠀhrung in Pers漃ࠀnlichkeit und psychodynamische Theorien
Pers漃ࠀnlichkeit:
Das charakteristische Muster des Denkens, F甃ࠀhlens und Handelns einer Person
Psychodynamische Theorien:
Sehen Verhalten als dynamische Interaktion zwischen Bewussten und dem Unbewussten
Freuds psychoanalytische Sichtweise: Die Perspektive der Erforschung des Unbewussten
- Studierte Medizin
- Beobachtete Patienten, deren St漃ࠀrungen keine eindeutige physische Erkl愃ࠀrung hatten
- kam zu dem Schluss, dass die Probleme unannehmbare Gedanken und Gef甃ࠀhle
widerspiegeln, die im Unterbewusstsein verborgen sind
-
Bsp.: Blinde Patienten ohne physischer Erkl愃ࠀrung  Unbewusstes wollte gewisse Dinge ausblenden
Entwickelte Therapie der freien Assoziation  Patient sollte sich hinlegen, entspannen und einfach
erz愃ࠀhlen was gerad in ihm vorging  dadurch sollten unbewusste Dinge aufkommen & aufgel漃ࠀst
werden
Freuds Vorstellung von der Struktur des Geistes
- Eisberg, um Freuds Idee zu
veranschaulichen, dass Geist v.a.
unter der bewussten Oberfl愃ࠀche
verborgen ist.
- Das Es ist v漃ࠀllig unbewusst, aber
das Ich und das 唃ࠀber-Ich arbeiten
sowohl bewusst als auch
unbewusst
- Anders als die Teile eines
gefrorenen Eisbergs interagieren
das Es, das Ich und das 唃ࠀber-Ich
Freuds Pers漃ࠀnlichkeitsstruktur
Freud glaubte, dass die Pers漃ࠀnlichkeit aus den drei Systemen des Geistes resultiert.
- Es (id): Funktioniert nach dem Lustprinzip; strebt unbewusst nach der Befriedigung
grundlegender Triebe wie 唃ࠀberleben, Fortpflanzung und Aggression
 will sofortige Befriedigung
- Ich (ego): Arbeitet nach dem Realit愃ࠀtsprinzip; versucht, die Impulse des Es realistisch
zu befriedigen, um langfristige Freude zu bereiten;
 enth愃ࠀlt Wahrnehmungen, Gedanken, Urteile und Erinnerungen
- 唃ࠀber-Ich (superego): Konzentriert sich auf ideales Verhalten;
 strebt nach Vollkommenheit; fungiert als moralisches Gewissen
Es & 唃ࠀber-Ich sind oftmals gegens愃ࠀtzlich & Ich will dann dazwischen vermitteln/kompromissieren
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Freuds psychosexuelle Stadien/Phasen
B甃ࠀhne
Schwerpunkt
Oral (0-18 Monate) Vergn甃ࠀgen v.a. durch Mund - Lutschen, Beissen, Kauen
Anal (18-36 Monate) Vergn甃ࠀgen v.a. durch Ausscheidung; Kontrollbed甃ࠀrfnisse
Lustzone sind die Genitalien; Umgang mit inzestu漃ࠀsen sexuellen
Phallisch (3-6 Jahre)
Gef甃ࠀhlen  beginnen mit Genitalien zu spielen (Ödipus vs. Electra complex)
Latenzzeit (6 Jahre bis
Eine Phase der schlummernden sexuellen Gef甃ࠀhle
zur Pubert愃ࠀt)
Genital (ab Pubert愃ࠀt) Reifung sexueller Interessen (Selbstbefriedigung und sexuelle Kontakte)
Freuds psychosexuelle Entwicklung
- 伃ࠀdipus-Komplex: Bei Jungen, in der phallischen Phase; Unbewusstes sexuelles
Verlangen f甃ࠀr die Mutter und Eifersucht und Hass auf den Vater
- Elektra-Komplex: Ähnliches Ph愃ࠀnomen bei M愃ࠀdchen (nicht von Freud, aber von
anderen Psychoanalytikern seiner Zeit)
-
Freud glaubte fr甃ࠀhe Kindheitsbeziehungen formen Pers漃ࠀnlichkeit, Werte & Identit愃ࠀt. Wobei ungel漃ࠀste
Konflikte mit Eltern f甃ࠀr sp愃ࠀtere Probleme urs愃ࠀchlich sind, weisl pleasure-seeking energies im jeweiligen
Stadium blockiert werden (oral, anal, phallische, etc.)
Verteidigungsmechanismen (bzgl. Konflikt zw. Es und 唃ࠀber-Ich)
- Ego sch甃ࠀtzt sich mit Taktiken, um Angst durch Realit愃ࠀtsverzerrung zu reduzieren
- Die Verteidigungsmechanismen funktionieren indirekt und unbewusst.
- Die Verdrängung liegt allen anderen Verteidigungsmechanismen zugrunde. Sie ist
manchmal unvollst愃ࠀndig und kann sich als Symbole in Tr愃ࠀumen oder als (Freud’sche)
Versprecher 愃ࠀussern
 Traumanalyse nach Freud sucht nach inneren Konflikten der Patienten
6 Verteidigungsmechanismen
Unbewusste Prozesse zur
Vermeidung von
Mechanismus
Beispiel
angstausl漃ࠀsenden Gedanken oder
Gef甃ࠀhlen
R甃ࠀckzug in fr甃ࠀheres
Ein kleiner Junge lutscht im Auto auf
Regression
psychosexuelles Stadium, wo Teil d. dem Weg zu seinem ersten Schultag
psychischen Energie fixiert bleibt am Daumen, um sich zu beruhigen.
ReaktionsUmkehrung inakzeptabler Impulse Person unterdr甃ࠀckt w甃ࠀtende Gef甃ࠀhle
bildung
in ihre Gegens愃ࠀtze
zeigt 甃ࠀbertriebene Freundlichkeit.
Eigene Themen verschleiern &
"Dieb denkt, alle sind Diebe" (ein
Projektion
anderen zugeschrieben
Sprichwort aus El Salvador).
Selbstrechtfertigende Erkl愃ࠀrungen Eine Gewohnheitstrinkerin sagt, sie
Rationalisierung statt der wahren, bedrohlicheren trinke mit ihren Freunden, "nur um
Gr甃ࠀnde f甃ࠀr das eigene Handeln
gesellig zu sein".
Verschiebung
Verlagerung v. sexuellen oder
M愃ࠀdchen tritt Familienhund, nach
(Displacement)
aggressiven Impulsen
Bestrafung von Mutter
Verweigerung
Weigerung, schmerzhafte
Ein Partner leugnet Beweise f甃ࠀr die
Realit愃ࠀten zu glauben oder auch
Aff愃ࠀre seiner Geliebten.
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nur wahrzunehmen
Wichtige Begriffe zu Freud und Psychoanalyse
- Psychoanalyse
- Bewusstes, vorbewusstes und unbewusstes Denken
- Freie Assoziation
- Ich, 唃ࠀber-Ich, Es
- Lustprinzip & Realit愃ࠀtsprinzip
Neo-Freudianer
- 唃ࠀbereinstimmung mit Freud: Methoden wie freie Assoziation;
Pers漃ࠀnlichkeitsstruktur mit Ich, Es, 唃ࠀber-Ich; Bedeutung des Unbewussten;
Verteidigunsmechanismen
- Unterschiede zu Freud
o Betonung des Bewusstseins zur Interpretation von Erfahrungen
o Soziale Motive statt sexuelle oder aggressionsbezogene Motive
- Alfred Adler: "Man f甃ࠀhlt sich im Leben zu Hause und empfindet seine Existenz nur
wertvoll, wenn f甃ࠀr andere n甃ࠀtzlich und Minderwertigkeitsgef甃ࠀhle 甃ࠀberwindet"
- Karen Horney: "Die Ansicht, dass Frauen infantile und emotionale Wesen sind und als
solche unf愃ࠀhig zu Verantwortung und Unabh愃ࠀngigkeit, ist das Werk der m愃ࠀnnlichen
Tendenz, die Selbstachtung der Frauen zu senken"
- Carl Jung: "Aus der lebendigen Quelle des Instinkts fließt alles, was sch漃ࠀpferisch ist;
daher ist das Unbewusste die eigentliche Quelle des sch漃ࠀpferischen Impulses"
es gibt auch ein kollektives Unbewusst, basierend aus Erfahrungen unserer Spezies
Spätere psychodynamischen Theoretiker
Zeitgen漃ࠀssische psychodynamische Theoretiker
- Weisen Freuds Betonung der sexuellen Motivation zur甃ࠀck
- Betrachten das geistige Leben als prim愃ࠀr unbewusst
- Behaupten, dass soziale Erfahrungen in der Kindheit die Pers漃ࠀnlichkeit und die
Bindungsmuster von Erwachsenen beeinflussen
- Viele glauben, dass die gemeinsame Evolutionsgeschichte der Spezies von einigen
universellen Veranlagungen (Archetypen) gepr愃ࠀgt ist. (Carl Jung)
Bewertung der psychoanalytischen Perspektive Freuds und der modernen Ansichten 甃ࠀber
das Unbewusste
Die moderne Forschung widerspricht vielen von Freuds Ideen.
- Entwicklung ist lebenslang und nicht in der Kindheit festgelegt.
- Einfluss der Eltern wird 甃ࠀbersch愃ࠀtzt, Einfluss der Gleichaltrigen untersch愃ࠀtzt.
- Ödipuskomplex wird in Frage gestellt.
- Geschlechtsidentit愃ࠀt entwickelt sich fr甃ࠀher als von Freud theoretisiert und ist auch
ohne den Einfluss eines gleichgeschlechtlichen Elternteils im Elternhaus m漃ࠀglich.
- Glaube, dass Tr愃ࠀume W甃ࠀnsche verschleiern und erf甃ࠀllen, ist umstritten, ebenso wie
die Vorstellung, dass unterdr甃ࠀckte Sexualit愃ࠀt psychische St漃ࠀrungen verursacht.
- Freuds wissenschaftliche Methodik wird kritisiert.
- Nachtr愃ࠀgliche Erkl愃ࠀrungen von Merkmalen sind nicht geeignet, Verhaltensweisen und
Eigenschaften vorherzusagen.
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Die wichtigsten Beiträge Freuds:
- Aufmerksamkeit auf das grosse Unbewusste lenken
- Schwierigkeiten bei der Bew愃ࠀltigung der Sexualit愃ࠀt
- Auseinandersetzung mit dem Konflikt zw. biologischen Impulsen & sozialen Zw愃ࠀngen
Moderne Forschung stellt die Idee der Repression in Frage
- Die Forschung st甃ࠀtzt viele von Freuds spezifischen Ideen nicht.
- Moderne Herausforderungen f甃ࠀr die Forschung:
o Freuds Konzept der Verdr愃ࠀngung/Repression
o Betrachtung des Unbewussten als eine Sammlung von verdr愃ࠀngten und nicht
akzeptierten Gedanken, W甃ࠀnschen, Gef甃ࠀhlen und Erinnerungen
o Die Schwierigkeit, Freuds Konzepte wissenschaftlich zu 甃ࠀberpr甃ࠀfen
Das moderne Unbewusste
- Viele Forschungspsychologen betrachten das Unbewusste heute als
Informationsverarbeitung, die ohne Bewusstsein stattfindet.
- Zum Unbewussten geh漃ࠀren Schemata, Priming, Aktivit愃ࠀt der rechten Hemisph愃ࠀre,
implizite Erinnerungen, Emotionen und Stereotypen.
- Forschung unterst甃ࠀtzt 2 von Freuds Abwehrmechanismen: Reaktionsbildung und
Projektion.
Bewertung unbewusster Prozesse
- Projektiver Test
o Pers漃ࠀnlichkeitstest, der mehrdeutige Reize liefert
o Entwickelt, um die Projektion inneren Dynamik auszul漃ࠀsen unbewusste
Motive zu enth甃ࠀllen
- Thematischer Apperzeptionstest (TAT)
o Projektiver Test, bei dem Personen ihre inneren Gef甃ࠀhle und Interessen durch
Geschichten ausdr甃ࠀcken, die sie sich zu unklaren Szenen ausdenken
- Rorschach-Tintenkleks-Test (bekanntester Test)
o Am weitesten verbreiteter projektiver Test
o Ein Satz von 10 Tintenklecksen, entworfen von Hermann Rorschach
o Versucht, die inneren Gef甃ࠀhle der Menschen zu erkennen, indem er ihre
Interpretationen der Flecken analysiert
o Versuche, die geringe Zuverl愃ࠀssigkeit und Validit愃ࠀt in den meisten
behandelten Bereichen mit einem forschungsbasierten, computergest甃ࠀtzten
Instrument zu verbessern
Humanistische Theorien
- Entstanden in 60er Jahren als Reaktion auf die Psychosozialen Theorien
- Abraham Maslows selbstverwirklichende Person (Bed甃ࠀrfnispyramide)
o Maslow konzentrierte sich auf das Potenzial f甃ࠀr gesundes pers漃ࠀnliches
Wachstum und das Streben der Menschen nach Selbstbestimmung und
Selbstverwirklichung.
o Menschen werden durch eine Hierarchie von Bed甃ࠀrfnissen motiviert und
streben nach Selbstverwirklichung und Selbsttranszendenz
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-
Die personenzentrierte Perspektive von Carl Rogers
o Roger stellte fest, dass zu den Merkmalen eines wachstumsf漃ࠀrdernden
Umfelds Aufrichtigkeit (genuineness), Akzeptanz (acceptance) und Empathie
(empathy) geh漃ࠀren.
o Unbedingte positive Wertschätzung (unconditioned positive regard) und
Selbstkonzept sind zentrale Bestandteile von Rogers' Theorie
o
Menschen sind grunds愃ࠀtzlich gut und wollen sich selbst verweirklichen
-
Selbstkonzept: All unsere Gedanken und Gef甃ࠀhle auf die Frage “Wer bin ich?”
o Wenn unser Selbstkonzept positiv ist, nehmen wir die Welt positiv wahr und
verhalten uns entsprechend.
o Wenn unser Selbstkonzept negativ ist, sind wir unzufrieden und ungl甃ࠀcklich
 Gutes Ziel f甃ࠀr Therapeuten, Eltern, Lehrer, und Freunde: Anderen dabei zu helfen, sich
selbst zu kennen, akzeptieren und sich treu zu bleiben.
Messen des Selbst
- Humanistische Psychologen bewerteten die Pers漃ࠀnlichkeit manchmal anhand von
Frageb漃ࠀgen, um ihr Selbstkonzept zu beurteilen.
o Rogers verwendete manchmal Frageb漃ࠀgen, in denen die Menschen ihr ideales
und ihr tats愃ࠀchliches Selbst beschrieben, was sp愃ࠀter zur Beurteilung der
Fortschritte in der Therapie herangezogen wurde.
- Einige lehnten jede standardisierte Bewertung ab und verliessen sich auf Interviews
und Gespr愃ࠀche.
Evaluierung humanistischer Theorien
- Einfl甃ࠀsse
o Beeinflusst Beratung, Bildung, Kindererziehung und Management
o Legt den Grundstein f甃ࠀr die positive Psychologie
o Erneuertes Interesse am Konzept des Selbst
- Kritische Anmerkungen
o Vage und subjektive Konzepte pr愃ࠀsentieren
o F漃ࠀrderung von Individualismus und egozentrischen Werten
o Naiv optimistisch
Eigenschaftstheorien: Beschreiben der Pers漃ࠀnlichkeit
-
Myers/Bricks (16 Pers漃ࠀnlichkeitstypen
Vertreter von Eigenschaftstheorien (trait theories)
o betrachten die Pers漃ࠀnlichkeit als ein stabiles und dauerhaftes
Verhaltensmuster
o beschreiben die Unterschiede, anstatt zu versuchen, sie zu erkl愃ࠀren
o verwenden Faktorenanalyse, um Cluster von Verhaltenstendenzen zu
identifizieren, die gemeinsam auftreten
o legen nahe, dass genetische Pr愃ࠀdispositionen viele Merkmale beeinflussen
State vs. Trait
- State: momentan, tempor愃ࠀrer Zustand
- Trait: dauerhafte, stabile Eigenschaft bzw. Verhaltensmuster
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Zwei Pers漃ࠀnlichkeitsdimensionen
Erkundung von Traits/Eigenschaften
- Biologie und Pers漃ࠀnlichkeit
o Studien mit bildgebenden Verfahren (fMRI, PET) von Extravertierten zeigen,
dass sie Stimulation suchen, weil die normale Erregung des Gehirns relativ
niedrig ist.
o Dopamin und dopaminbezogene neuronale Aktivit愃ࠀt sind bei extravertierten
Menschen tendenziell h漃ࠀher.
- Stigma der Introvertiertheit
o Introvertiertheit wird oft als Sch甃ࠀchternheit missverstanden, aber
introvertierte Menschen suchen oft einfach ein geringeres Mass an
Stimulation in ihrer Umgebung.
Messen von Traits/Eigenschaften
Pers漃ࠀnlichkeitsinventar
- Fragebogen, in dem Personen auf Fragen antworten, die ein breites Spektrum von
Gef甃ࠀhlen und Verhaltensweisen erfassen sollen
- Zur Beurteilung ausgew愃ࠀhlter Pers漃ࠀnlichkeitseigenschaften
- Testaufgaben empirisch abgeleitet; Tests objektiv bewertet
- Beispiel: Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI/Hathaway), das in
甃ࠀber 100 Sprachen 甃ࠀbersetzt wurde
Die "Big Five" Pers漃ࠀnlichkeitsfaktoren (wird oft verwendet in Forschung)
▪ Gewissenhaftigkeit / Conscientiousness
▪ Verträglichkeit / Agreeableness
▪ Neurotizismus / Neuroticism
▪ Offenheit / Openness
▪ Extraversion / Extraversion
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Big Five Forschungsfragen
 Stimmen die Selbsteinsch愃ࠀtzungen zu diesen Merkmalen mit den Einsch愃ࠀtzungen
anderer 甃ࠀberein?
Ja, hohe 唃ࠀbereinstimmtung zwischen Fremd- und Selbsteinsch愃ࠀtzung.
 Spiegeln die Merkmale unterschiedliche Gehirnstrukturen wider?
Ja, Gr漃ࠀsse und Dicke gewisser Strukturen korrelieren mit bestimmten Big Five
Faktoren.
 Spiegelt sich in diesen Merkmalen die Reihenfolge der Geburt wider?
Nein, keine Geburtsreihenfolgeeffekte gefunden.
 Sagen die Big-Five-Eigenschaften unser Verhalten voraus?
Ja, z.B. Gewissenhaftigkeit und Vertr愃ࠀglichkeit sind gute Pr愃ࠀdiktoren f甃ࠀr beruflichen
Erfolg; Extraversion sagt eher sp愃ࠀtere F甃ࠀhrungsposition vorher
Pers漃ࠀnlichkeitsstabilität
 Mit dem Alter wird Pers漃ࠀnlichkeit stabiler
Sozial-kognitive Theorien und das Selbst
Sozial-kognitive Perspektive (Bandura)
- Verhalten durch Interaktion zwischen den Eigenschaften der Menschen
(einschliesslich ihres Denkens) und sozialen Kontext beeinflusst
- Wechselwirkung zwischen unseren Eigenschaften und unseren Situationen
- Anwendung der Grunds愃ࠀtze des Lernens, der Kognition und des Sozialverhaltens auf
die Pers漃ࠀnlichkeit
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Wechselseitige Einfl甃ࠀsse
- Reziproker Determinismus
o Beschreibt die Interaktion und den gegenseitigen Einfluss von Verhalten,
internen pers漃ࠀnlichen Faktoren und Umweltfaktoren
- Wechselwirkung zwischen Individuum und Umfeld: Interne pers漃ࠀnliche Faktoren
o Unterschiedliche Menschen w愃ࠀhlen unterschiedliche Umgebungen.
o Pers漃ࠀnlichkeiten pr愃ࠀgen die Art und Weise, wie Menschen Ereignisse
interpretieren und auf sie reagieren.
o Pers漃ࠀnlichkeiten tragen dazu bei, Situationen zu schaffen, auf die Menschen
reagieren.
Reziproker Determinismus
Der biopsychosoziale Ansatz in der
Pers漃ࠀnlichkeitsforschung
Bewertung des Verhaltens in bestimmten Situationen
Sozial-kognitive Theoretiker
- Aufbau auf Konzepten des Lernens und der Kognition
- Ansicht, dass sich das Verhalten in einer bestimmten Situation am besten
vorhersagen l愃ࠀsst, indem man das Verhalten in 愃ࠀhnlichen Situationen beobachtet.
- die Bedeutung unbewusster Motive, Emotionen und biologisch bedingter
Eigenschaften herunterspielen
Die Erforschung des Selbst
- Die Erforschung des Selbst in der Psychologie hat eine lange Geschichte.
o William James (1890)
o Gordon Allport (1943)
o Humanistische Psychologie
- Psychologie heute
o Das Selbst ist eines der am meisten untersuchten Themen und wird als
Zentrum der Pers漃ࠀnlichkeit angesehen.
o Betrachtung des m漃ࠀglichen Selbst motiviert zu einer positiven Entwicklung;
eine zu starke Fokussierung kann zu einem Spotlight- Effekt f甃ࠀhren (Wir
甃ࠀbersch愃ࠀtzen uns und nehmen uns zu wichtig)
-
Selbstwertgef甃ࠀhl: Unser Gef甃ࠀhl eines hohen oder niedrigen Selbstwerts
Selbstwirksamkeit: Unser Gef甃ࠀhl der Kompetenz bei einer Aufgabe
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Kosten des Selbstbewusstseins
- 唃ࠀbertriebener Optimismus
▪ Kann zu Selbstgef愃ࠀlligkeit f甃ࠀhren
▪ Kann das Erkennen von tats愃ࠀchlichen Risiken verhindern
▪ Kann sich bei der Bew愃ࠀltigung von Versuchungen selbst schaden
▪ Kann auf eine Gruppe ausgerichtet sein (illusion愃ࠀrer Optimismus)
- Blindheit gegen甃ࠀber der eigenen Inkompetenz (Dunning-Kr甃ࠀger-Effekt)
▪ Menschen sind am selbstbewusstesten, wenn sie am inkompetentesten
sind; es braucht Kompetenz, um Kompetenz zu erkennen (Dunning-Kr甃ࠀger-Effekt)
- Selbsts甃ࠀchtige Voreingenommenheit
▪ Die Bereitschaft, sich selbst positiv wahrzunehmen
▪ legt nahe, dass Menschen mehr Verantwortung f甃ࠀr gute Taten als f甃ࠀr schlechte
und
f甃ࠀr Erfolge als f甃ࠀr Misserfolge 甃ࠀbernehmen
▪ Erzeugt oft eine 甃ࠀberdurchschnittliche Wirkung
▪ Kann einer Reihe von Konflikten zugrunde liegen
Zwei Arten von Selbstwertgef甃ࠀhl
- Ein defensives Selbstwertgef甃ࠀhl ist zerbrechlich, wird durch Misserfolg und Kritik
bedroht und ist anf愃ࠀlliger f甃ࠀr wahrgenommene Bedrohungen, die Wut und Gef甃ࠀhle
der Verletzlichkeit sch甃ࠀren.
- Ein sicheres Selbstwertgef甃ࠀhl ist weniger zerbrechlich, weniger von externen
Bewertungen abh愃ࠀngig und f甃ࠀhrt mit gr漃ࠀßerer Wahrscheinlichkeit zu einer h漃ࠀheren
Lebensqualit愃ࠀt.
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Kapitel 15: Psychische Störungen
唃ࠀberblick Kapitel 15
 Einf甃ࠀhrung in psychische St漃ࠀrungen
 Angstst漃ࠀrungen, Zwangsst漃ࠀrungen und PTSD
 Depressive St漃ࠀrungen, bipolare St漃ࠀrung, Selbstmord und Selbstverletzungen
 Schizophrenie
 Dissoziative St漃ࠀrungen, Pers漃ࠀnlichkeitsst漃ࠀrungen und Essst漃ࠀrungen
 Neurodevelopment-St漃ࠀrungen
Definition psychischer St漃ࠀrungen
- Psychische St漃ࠀrungen sind durch eine klinisch bedeutsame St漃ࠀrung der Kognition,
der Emotionsregulation oder des Verhaltens einer Person gekennzeichnet
- Solche Gedanken, Gef甃ࠀhle oder Verhaltensweisen sind maladaptiv oder gest漃ࠀrt,
wenn sie das normale allt愃ࠀgliche Leben beeintr愃ࠀchtigen
- Leid/Distress f甃ࠀr betroffene Person (und/oder das Umfeld)
- Weiteres: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/psychische-stoerung
Unterschied Krankheit/Illness vs. St漃ࠀrung/disorder. Wichtig. St漃ࠀrungen m甃ࠀssen das allt愃ࠀgliche Leben
beeintr愃ࠀchtig & Leid verursachen
Die "Therapie" von gestern
- Fr甃ࠀher wurden psychisch kranke Menschen brutal behandelt
- z.B.Trepanation: Bohren von Sch愃ࠀdell漃ࠀchern, um b漃ࠀse Geister zu befreien und
Menschen mit psychischen St漃ࠀrungen zu heilen (in Steinzeit)
Geschichte psychischer St漃ࠀrungen
▪ Das medizinische Modell
 Ab 1900: Suche nach k漃ࠀrperlichen Ursachen f甃ࠀr psychische St漃ࠀrungen und
nach Heilungsm漃ࠀglichkeiten
 Psychische Krankheit, die anhand von Symptomen diagnostiziert und durch eine
Therapie behandelt wird
 Glaubw甃ࠀrdigkeit aufgrund neuerer Forschungen 甃ࠀber genetisch bedingte Anomalien
der Gehirnstruktur und Biochemie
▪ Der biopsychosoziale Ansatz
 Allgemeiner Ansatz, der davon ausgeht, dass biologische, psychologische und soziokulturelle Faktoren eine wichtige Rolle f甃ࠀr das Funktionieren des Menschen im
Zusammenhang mit einer Krankheit spielen
Z.B. in S甃ࠀdamerika gibt es andere Angstst漃ࠀrungen wie bei uns auf. Esst漃ࠀrungen sind ein westliches
Ph愃ࠀnomen

Die Epigenetik tr愃ࠀgt auch zu unserem Verst愃ࠀndnis von Krankheiten bei
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Biopsychosozialer Ansatz f甃ࠀr psychische St漃ࠀrungen
 Vulnerabilitäts-Stress-Modell : Umweltbedingte Stressoren & individuelle Veranlagung
spielen zusammen bei psychischen St漃ࠀrungen (Monroe & Simons, 1991)
Klassifikation psychischer St漃ࠀrungen
Gr甃ࠀnde f甃ࠀr Diagnostische Klassifikation in Psychiatrie und Psychologie
- Name und Definition f甃ࠀr bestimmte St漃ࠀrungsbilder
o Beschreibungen f甃ࠀr St漃ࠀrungen mit derselben oder 愃ࠀhnlicher Symptomatik
o Erlaubt Austausch unter Forschern, Therapeuten, Psychologen, Ärzten
- Erlaubt Vorhersage des zuk甃ࠀnftigen Verlaufs der St漃ࠀrung
- Erm漃ࠀglicht eine geeignete Behandlung
- Erm漃ࠀglicht die Erforschung der Ursachen und Behandlungsans愃ࠀtze
2 Relevante Klassifikationssysteme
- Diagnostical and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) of the American
Psychiatric Association (APA)
 DSM-5 (aktuelle Version)
- International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD)
der World Health Organization (WHO)
 ICD-11 ist die aktuellste Version: https://icd.who.int/browse11/l-m/en
- DSM-5 beinhaltet aber Verweise auf ICD-10 Klassifikationen
o Deutsch:https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10gm/kode-suche/htmlgm2023/
o Englisch: https://icd.who.int/browse10/2019/en
DSM-5
-
American Psychiatric Association, f甃ࠀnfte Auflage
Beschreibt St漃ࠀrungen und sch愃ࠀtzt deren H愃ࠀufigkeit
Änderungen (im Vergleich zu DSM-IV)
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o Einige Änderungen der Bezeichnung (z. B. Autismus-Spektrum-St漃ࠀrung,
geistige Behinderung)
o Neue oder ge愃ࠀnderte Diagnosen
(z. B. disruptive Stimmungsdysregulationsst漃ࠀrung; anhaltende
Trauer/Depression); einige sind umstritten
o Neue Kategorien: Messie-Syndrom bzw. Zwangshorten (Hoarding Disorder),
Binge-Eating-St漃ࠀrung
o PTBS und Zwangsst漃ࠀrungen nicht mehr unter Angstst漃ࠀrungen
DSM-5-Kritik
- Antisoziale Pers漃ࠀnlichkeitsst漃ࠀrung und generalisierte Angstst漃ࠀrung schnitten bei der
唃ࠀberpr甃ࠀfung der Reliabilit愃ࠀt schlech ab (nur bei etwa 20% Inter-Rater-Reliabilit愃ࠀt)
- DSM-5 tr愃ࠀgt zur Pathologisierung des Alltagslebens bei (z.B. Trauerreaktion auf
Lebensereignisse)
Stigmatisierung
DSM-5 Vorteile
- Das System hilft Fachleuten aus dem Bereich der psychischen Gesundheit bei der
Kommunikation und ist n甃ࠀtzlich f甃ࠀr die Forschung.
-
DSM-5 - Kategorien
 St漃ࠀrungen der neuronalen und mentalen Entwicklung
 Schizophrenie-Spektrum und andere psychotische St漃ࠀrungen
 Bipolare und verwandte St漃ࠀrungen
 Depressive St漃ࠀrungen
 Angstst漃ࠀrungen
 Zwangsst漃ࠀrung und verwandte St漃ࠀrungen
 Trauma- und belastungsbezogene St漃ࠀrungen
 Dissoziative St漃ࠀrungen
 Somatische Belastungsst漃ࠀrung und verwandte St漃ࠀrungen
 F甃ࠀtter- und Essst漃ࠀrungen
 Ausscheidungsst漃ࠀrungen
 Schlaf-Wach-St漃ࠀrungen
 Sexuelle Funktionsst漃ࠀrungen
 Geschlechtsdysphorie
 Disruptive, Impulskontroll- und Sozialverhaltensst漃ࠀrungen
 St漃ࠀrungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen und abh愃ࠀngigen
Verhaltensweisen
 Neurokognitive St漃ࠀrungen
 Pers漃ࠀnlichkeitsst漃ࠀrungen
 Paraphile St漃ࠀrungen
 Andere psychische St漃ࠀrungen
 Medikamenteninduzierte Bewegungsst漃ࠀrungen und andere unerw甃ࠀnschte
Medikamentenwirkungen
 Andere klinisch relevante Probleme
The Research Domain Criteria (RDoC) initiative
- Neue Idee eines Kategorisierungssystem f甃ࠀr psychische St漃ࠀrungen zur Unterst甃ࠀtzung
f甃ࠀr die Forschung (nicht f甃ࠀr Klinik gedacht, sondern eher Forschung)
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National Institute of Health (NIH)
https://www.nimh.nih.gov/research/research-funded-by- nimh/rdoc/about-rdoc
“The RDoC framework provides an organizational structure for research that considers
mental health and psychopathology in the context of major domains of basic human
neurobehavioral functioning, rather than within established diagnostic categories.”
-
Selbst- und Fremdgefährdung
Selbstmord / Suizid
- Betroffen sind 1 Million Menschen weltweit
- Erh漃ࠀhtes Risiko bei verschiedenen psychischen St漃ࠀrungen
- “For suicide mortality, borderline personality disorder, depression, bipolar disorder,
opioid use and schizophrenia, as well as anorexia nervosa and alcohol use disorder in
women, had substantially increased rates (greater then 10times) compared with the
general population.” (p. 158, Chesney et al., 2014).
- Angstst漃ࠀrungen: 3x Risiko (Kanwar et al., 2013)
- Depression: 5x Risiko (Bostwick & Pankratz, 2000)
- Tritt eher auf, wenn Menschen das Gef甃ࠀhl haben, von anderen abgekoppelt zu sein
oder f甃ࠀr andere eine Last zu sein
Selbstverletzendes Verhalten (SVV) (nonsuicidal self-injury, NSSI)
- Schneiden, Verbrennen, Schlagen, Ausreissen von Haaren, Einf甃ࠀhren von
Gegenst愃ࠀnden unter die N愃ࠀgel oder die Haut, selbst vorgenommene T愃ࠀtowierungen
Gruppenunterschiede Selbstmordraten:
- Nationale Unterschiede bei Suizidraten
- Z.B. Russland & Japan am h漃ࠀchsten, Griechenland & Italien am tiefsten
- Geschlechtsspezifische Unterschiede
o Frauen machen eher einen Suizidversuch, aber M愃ࠀnner sind 甃ࠀblicherweise
‘erfolgreicher’, da unterschiedliche Methoden verwendet werden
o M愃ࠀnner verwenden eher sicherere Methoden wie Schusswaffen, Frauen eher
z.B. Medikamente
- Altersunterschiede und Trends
o Altersgruppe 甃ࠀber 70 stark erh漃ࠀht
o Ausweg aus momentanem oder zuk甃ࠀnftigem Leiden
- H漃ࠀhere Raten bei reichen Personen, nicht-religi漃ࠀsen Personen, und Unverheirateten
- Unterschiede zwischen den Wochentagen
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-
Negative Emotionen nehmen in der Mitte der Arbeitswoche zu, h漃ࠀchste Suizidrate
am Mittwoch
Jahresunterschiede
Suizidraten in vielen L愃ࠀndern steigend in den letzten Jahren, z.B. USA: zwischen 1999
und 2017 fast um 40% gestiegen
“Ansteckungsgefahr” von suizidalen Gedanken und Verhalten
 Medienberichterstattung zu Suizid, Werther-Effekt
Soziale Medien (z.B. Twitter-Studie von Cero & Witte, 2019)
3.5 x Suizidrisiko bei M愃ࠀnnern in Schweden, wenn sich ein Arbeitskollege umbrachte
Suizidgefahr – Was tun?
Was k漃ࠀnnen sie tun, wenn jemand sich ihnen mit Suizidgedanken anvertraut?
- Zuh漃ࠀren und Empathie zeigen
- Auch aktiv das Thema ansprechen
- Der Person helfen, Hilfe zu suchen
www.reden-kann-retten.ch bietet viel zus愃ࠀtzliche Informationen, falls sie selbst oder
jemand, den sie kennen, betroffen ist.
- Bei akuter Gefahr: Sofort professionelle Hilfe beiziehen (Sanit愃ࠀt 144 oder
Dargebotene Hand 143)
- Dargebotene Hand: Tel. 143 und www.143.ch (Erwachsene); Tel 147 und www.147.ch
(Kinder & Jugendliche)
www.reden-kann-retten.ch https://www.wie-gehts-dir.ch/
Gr甃ࠀnde f甃ࠀr Selbstverletzendes Verhalten (Nicht Suizid)
 Erleichterung von intensiven negativen Gedanken durch Ablenkung
durch Schmerzen
 Hilfeschrei, Aufmerksamkeit erregen
 Schuldgef甃ࠀhle durch Selbstbestrafung abbauen
 Andere dazu bringen, ihr negatives Verhalten zu 愃ࠀndern (Mobbing, Kritik)
 Sich in eine Gruppe von Gleichaltrigen einf甃ࠀgen
U.S. Raten nicht-t漃ࠀdlicher Selbstverletzungen
 Frauen verletzen sich h愃ࠀufiger selbst als M愃ࠀnner
Bedeutet St漃ࠀrung Gefahr?
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Psychische St漃ࠀrungen f甃ࠀhren nur selten zu Gewalt, und die klinische Vorhersage von
Gewalt ist unzuverl愃ࠀssig.
- Moralische und ethische Frage, ob die Gesellschaft Menschen mit St漃ࠀrungen f甃ࠀr ihre
gewaltt愃ࠀtigen Handlungen verantwortlich machen sollte
- Die meisten Menschen mit St漃ࠀrungen sind nicht gewaltt愃ࠀtig (sind eher Opfer)
Epidemiologie psychischer St漃ࠀrungen
Prozentsatz der Amerikaner, die im letzten Jahr von psychische St漃ࠀrungen berichteten
Psychische St漃ࠀrung
Prozentsatz
Depressive St漃ࠀrungen oder bipolare St漃ࠀrungen
9.3
Spezifische Phobien (Phobie vor bestimmten Objekten oder Situationen) 8.7
Soziale Angstst漃ࠀrung
6.8
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivit愃ࠀtsst漃ࠀrung (ADHS)
4.1
Posttraumatische Belastungsst漃ࠀrung (PTSD)
3.5
Generalisierte Angstst漃ࠀrung
3.1
Schizophrenie
1.1
Zwangsst漃ࠀrungen
1.0
-
Raten von psychischen St漃ࠀrungen
- Anteil der psychischen St漃ࠀrungen variiert je nach Zeitpunkt und Ort der Erhebung.
- Armut ist ein Risikofaktor (Bedingungen k漃ࠀnnen St漃ࠀrungen f漃ࠀrdern, umgekehrt k漃ࠀnne psychische
Probleme einen auch in die Armut treiben)
Our World In Data: https://ourworldindata.org/mental-health
National Institute of Mental Health (USA):
https://www.nimh.nih.gov/health/statistics/mental-illness
World Health Organization: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/mentaldisorders
Prävalenzraten 2019, ourworldindata.org
- Angstst漃ࠀrungen kommen am h愃ࠀufigsten vor, danach kommen Depressionen &
Substanzst漃ࠀrungen
- In Indien gibt es h愃ࠀufiger Depressionen als Angsst漃ࠀrungen
-
Depressionen & Schizophrenie gibt es weltweit, andere sind eher lokal-kulture-bdeingt (z.B. Suston in
Latinamerika & Bulimie in der Westlichen Welt
Welt
Schweiz
Deutschland
USA
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China
Indien
Was erh漃ࠀht/verringert die Anfälligkeit f甃ࠀr psychische St漃ࠀrungen? (1/2)
Risikofaktoren
 Akademisches Versagen
 Komplikationen bei der Geburt
 Pflege von chronisch Kranken
 Kindesmissbrauch und Vernachl愃ࠀssigung
 Chronische Schmerzen/Schlaflosigkeit
 Konflikte in der Familie
 Niedriges Geburtsgewicht
 Niedriger sozio漃ࠀkonomischer Status
 Medizinische Krankheit
 Neurochemisches Ungleichgewicht
 Psychische Erkrankung der Eltern
 Elterlicher Drogenmissbrauch
 Pers漃ࠀnlicher Verlust und Trauerfall
 Schlechte Arbeitsf愃ࠀhigkeiten
 Leseschw愃ࠀche
 Sinnesbehinderungen
 Soziale Inkompetenz
 Stressige Lebensereignisse
 Substanzmissbrauch
 Trauma-Erfahrungen
Sch甃ࠀtzende Faktoren
 Aerobische 唃ࠀbungen
 Gemeinschaft, die Eigenverantwortung, Chancen
und Sicherheit bietet
 Wirtschaftliche Unabh愃ࠀngigkeit
 Wirksame Elternarbeit
 Gef甃ࠀhl der Beherrschung und Kontrolle
 Das Gef甃ࠀhl der Sicherheit
 Hohes Selbstwertgef甃ࠀhl
 Alphabetisierung
 Positive Bindung und fr甃ࠀhe Bindung
 Positive Eltern-Kind-Beziehungen
 F愃ࠀhigkeiten zur Probleml漃ࠀsung
 Resiliente Bew愃ࠀltigung von Stress
 Soziale und berufliche Kompetenzen
 Soziale Unterst甃ࠀtzung durch Umfeld
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Angstst漃ࠀrungen, Zwangstst漃ࠀrungen & PTBS/PTSD
Angstst漃ࠀrungen sind gekennzeichnet durch qu愃ࠀlende, anhaltende Angst oder maladaptive
Verhaltensweisen, die die Angst reduzieren.
Verschiedene Angstst漃ࠀrungen
- Generalisierte Angstst漃ࠀrung DSM-5: 300.02 | ICD 11: 6B00 | ICD 10: F41.1
Die Person ist st愃ࠀndig angespannt, 愃ࠀngstlich und befindet sich in einem Zustand der
Erregung des autonomen Nervensystems.
- Panikst漃ࠀrung DSM-5: 300.01 | ICD 11: 6B01 | ICD 10: F41.0
Die Person erlebt pl漃ࠀtzliche Episoden intensiver Angst (Panikattacken) und lebt oft in
der Angst, wann der n愃ࠀchste Anfall kommen k漃ࠀnnte.
- Phobie
Die Person leidet unter einer anhaltenden, irrationalen Angst und vermeidet ein
bestimmtes Objekt, eine Aktivit愃ࠀt oder eine Situation.
o Agoraphobie
o Soziale Phobie / Soziale Angstst漃ࠀrung
o Spezifische Phobien
Agoraphobie / Platzangst DSM-5: 300.22 | ICD 11: 6B02 | ICD 10: F40.00
- Angst vor und Vermeidung von grossen 漃ࠀffentlichen Pl愃ࠀtzen (z.B. Parkpl愃ࠀtze, M愃ࠀrkte),
Orten mit Menschenmengen (z.B. Einkaufsl愃ࠀden, Kinos), 漃ࠀffentlichen Verkehrsmitteln
oder 愃ࠀhnlichem. Bef甃ࠀrchtung, dass man bei Panik oder in Not nicht fl甃ࠀchten kann
oder keine Hilfe bekommt.
Soziale Phobie / Soziale Angstst漃ࠀrung DSM-5: 300.23 | ICD 11: 6B04 | ICD 10: F40.10
- Angst vor sozialen Situationen, in denen man beurteilt werden k漃ࠀnnte. Zudem wird
bef甃ࠀrchtet, Angstsymptome oder Verhalten zu zeigen, das von anderen negativ
beurteilt wird und/oder mehr Aufmerksamkeit auf die Person zieht.
Spezifische Phobien DSM-5: 300.29 | ICD 11: 6B03 | ICD 10: F40.2X (verschiedene)
Angst vor bestimmten Objekten, Situationen, Tieren, …
- Tierphobien (z.B. Spinnenangst)
- Umweltbedingte Phobien (z.B. H漃ࠀhenangst)
- Situationsbedingte Phobien (z.B. Flugangst)
- Blut-, Verletzungs-, Spritzenphobien
 Keine normale Angstreaktion, sondern Ohnmachtsanf愃ࠀlle
Zwangsst漃ࠀrung / Obsessive-compulsive disorder (OCD) DSM-5: 300.3 | ICD 11: 6B20 |
- Anhaltende und sich wiederholende Gedanken (Obsessionen, obsessions),
Zwangshandlungen (Zw愃ࠀnge, compulsions) oder beides
- Zwangsgedanken und zwanghaftes Verhalten beeintr愃ࠀchtigen das t愃ࠀgliche Leben und
verursachen Stress
- H愃ࠀufiger bei jungen Erwachsenen als bei 愃ࠀlteren Menschen (Median bei 20)
- Videos:
https://youtu.be/W0-siMlKnCQ https://youtu.be/NIksHisCGsk
https://youtu.be/6nMUtz4bghs
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Häufige Zwangsvorstellungen und Zwänge bei Kindern und Jugendlichen
Prozentuale
Berichterstattung
Symptom
Gedanke oder Verhalten
Obsessionen (sich wiederholende Gedanken)
Sorge um Schmutz, Keime oder Toxine
Etwas Schreckliches passiert (Feuer, Tod, Krankheit)
Symmetrie, Ordnung oder Exaktheit
Zwänge (sich wiederholende Verhaltensweisen)
唃ࠀberm愃ࠀssiges H愃ࠀndewaschen, Baden, Z愃ࠀhneputzen oder Pflegen
Sich wiederholende Rituale
(durch eine T甃ࠀr gehen, von einem Stuhl auf- und absteigen)
唃ࠀberpr甃ࠀfung von T甃ࠀren, Schl漃ࠀssern, Ger愃ࠀten, Autobremsen,
Hausaufgaben
40
24
17
85
51
46
Posttraumatische Belastungsst漃ࠀrung (PTBS) DSM-5: 309.81 | ICD 11: 6B40 | ICD 10: F43.10
 Qu愃ࠀlende Erinnerungen, Albtr愃ࠀume, sozialen R甃ࠀckzug, nerv漃ࠀse Angst,
Gef甃ࠀhlslosigkeit und/oder Schlaflosigkeit, die 4 Wochen oder l愃ࠀnger nach einem
traumatischen Erlebnis (direkt/selbst oder indirekt) anhalten
 Betrifft h愃ࠀufig kampferprobte Veteranen (7,6 % der Kombattanten; 1,4 % der
Nichtkombattanten) und 唃ࠀberlebende von Unf愃ࠀllen, Katastrophen, gewaltt愃ࠀtigen und
sexuellen 唃ࠀbergriffen (zwei Drittel der Prostituierten)
 Frauen sind einem h漃ࠀheren Risiko ausgesetzt.
Angstst漃ࠀrungen, Zwangsst漃ࠀrungen und PTBS verstehen
Konditionierung (vgl. Experiment mit Little Albert, Hunden, etc.)
- Die Forschung zur klassischen Konditionierung hilft zu erkl愃ࠀren, wie Menschen, die
zu Panik neigen, Angst mit bestimmten Hinweisen assoziieren.
- Die Forschung zu Reizverallgemeinerung bzw. -generalisierung zeigt, wie ein
angstbesetztes Ereignis sp愃ࠀter zu einer Angst vor 愃ࠀhnlichen Ereignissen f甃ࠀhren kann.
- Verstärkung (operante Konditionierung) kann dazu beitragen, eine entwickelte und
generalisierte Phobie aufrechtzuerhalten.
Kognition
- Die Beobachtung anderer kann zur Entwicklung einiger Ängste beitragen.
- Olsson und Kollegen: Forschungsergebnisse zu wilden Affen  Lernen Angst vor Schlangen
durch Beobachtung der Eltern
-
Interpretationen und Erwartungen pr愃ࠀgen die Reaktionen.
o Hypervigilanz (90% der Ängste treten nie ein)
Biologie
- Gene: Genetische Veranlagung f甃ࠀr Angstzust愃ࠀnde, OCD und PTSD
- Gehirn: Trauma f甃ࠀhrt zu einfacher Entwicklung neuer Angstbahnen; Hyperaktivit愃ࠀt in
Arealen zur Gefahrenerkennung, Impulskontrolle und gewohnheitsm愃ࠀssigen
Verhaltensweisen
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Nat甃ࠀrliche Auslese: Biologische Bereitschaft, Bedrohungen zu f甃ࠀrchten; leicht zu
konditionieren und schwer auszul漃ࠀschen
Affektive St漃ࠀrungen
 Depressive St漃ࠀrungen
 Bipolare St漃ࠀrungen
 Selbstmord und selbstverletzendes Verhalten
-
Depression (major depression) DSM-5: 296.2X, 296.3X | ICD 11: 6A70.X | ICD 10: F32.X,
- Person leidet, ohne dass Drogen oder ein anderer medizinischer Zustand vorliegt,
zwei oder mehr Wochen lang an f甃ࠀnf oder mehr Symptomen, von denen mindestens
eines entweder (1) eine gedr甃ࠀckte Stimmung oder (2) ein Verlust von Interesse oder
Freude sein muss.
Anhaltende depressive St漃ࠀrung (Dysthymie) DSM-5: 300.4 | ICD 11: 6A72 | ICD 10: F34.1
- Die Person leidet seit mindestens 2 Jahren h愃ࠀufiger als sonst an einer leichten
depressiven Verstimmung, zusammen mit mindestens zwei anderen Symptomen.
- Bei manchen Menschen k漃ࠀnnen die depressiven Symptome saisonal bedingt sein.
- St漃ࠀrung der «Losigkeit» (Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit, etc.)
 Nicht nur “etwas deprimiert”  Hohe Suizidrate
- Perspektive eines Betroffenen: Buch “Reasons to Stay Alive” von Matt Haig
- “Eines der wesentlichen Symptome der Depression ist, keine Hoffnung zu haben.
Keine Zukunft zu sehen. Da ist kein Licht am Ende des Tunnels, denn der Tunnel ist an
beiden Enden zu, und du bist drin.”
- “Wenn es am schlimmsten ist, w甃ࠀnschst du dir verzweifelt irgend ein anderes Leiden,
irgendwelche k漃ࠀrperlichen Schmerzen, weil die Psyche unendlich ist und ihre Qualen
genauso unendlich sein k漃ࠀnnen.”
- “Wer glaubt, ein depressiver Mensch wolle gl甃ࠀcklich sein, irrt sich gewaltig.
Depressive Menschen haben nicht das geringste Interesse am Luxus des
Gl甃ࠀcklichseins. Sie wollen einfach nur keinen Schmerz mehr sp甃ࠀren. Ihrem Gehirn
entfliehen, das in Flammen steht, in dem die Gedanken lodern und qualmen [...]
Normal sein. Oder, das Normalsein unm漃ࠀglich ist, leer sein. Und der einzige Weg f甃ࠀr
mich, leer zu sein, war, aufzuh漃ࠀren zu leben.”
Bipolare St漃ࠀrungen
- St漃ࠀrung, bei der eine Person zwischen der Hoffnungslosigkeit und Lethargie einer
Depression und dem 甃ࠀbererregten Zustand einer Manie wechselt; fr甃ࠀher als manischdepressive St漃ࠀrung bezeichnet
- Bipolar Typ I: Manische Episode (+ allenfalls vorangehende oder nachfolgende
Hypomanische Episode oder Major Depressive Episode)
- Bipolar Typ II: Hypomanische Episode UND Major Depressive Episode
- Manie
o Ein hyperaktiver, wild optimistischer Zustand, in dem ein gef愃ࠀhrlich schlechtes
Urteilsverm漃ࠀgen 甃ࠀblich ist.
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Depressive und bipolare St漃ࠀrungen verstehen
Befunde, die jede Theorie der Depression erkl愃ࠀren muss:
 Verhaltens- und kognitive Ver愃ࠀnderungen gehen mit Depressionen einher.
 Depressionen sind weit verbreitet: Ca. 350 Millionen Betroffene (WHO, 2017)
 Risiko einer schweren Depression bei Frauen fast doppelt so hoch wie bei M愃ࠀnnern.
 Die meisten schweren depressiven Episoden enden von selbst.
 Stressige Ereignisse im Zusammenhang mit Arbeit, Ehe und engen
Beziehungen gehen einer Depression oft voraus.
 Mit jeder neuen Generation treten Depressionen fr甃ࠀher im Leben auf und betreffen
mehr Menschen.
Der Entwicklungsverlauf von Depressionen
Biologische Perspektive: Genetische Einfl甃ࠀsse
- Das Risiko steigt, wenn ein Familienmitglied erkrankt ist.
- Zwillingsstudien: gesch愃ࠀtzte Erblichkeit von Major Depression liegt bei 37 Prozent.
- Viele Gene wirken zusammen und erzeugen kleine Wechselwirkungen
Das depressive Gehirn
- Bei Depressionen verlangsamt sich die Gehirnaktivit愃ࠀt (w愃ࠀhrend manischen Phasen
eher erh漃ࠀht)
- Der linke Frontallappen und das Belohnungssystem ist weniger aktiv bei Depression
- Der Noradrenalin- und Serotoninspiegel sinkt.
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Die H漃ࠀhen und Tiefen der bipolaren St漃ࠀrung
Ernährungsphysiologische Auswirkungen: Mittelmeerkost ist gut (viel Gem甃ࠀse, Fisch,
Vollkorn und Oliven漃ࠀl)
Sozial-kognitive Perspektive
Untersucht, wie Annahmen und Erwartungen unsere Wahrnehmung beeinflussen
- Selbstzerst漃ࠀrerische 唃ࠀberzeugungen und ein negativer Erkl愃ࠀrungsstil tragen zum
Kreislauf der Depression bei
- Betrachtet Depressionen als einen fortlaufenden Kreislauf von belastenden
Erfahrungen (interpretiert durch negative 唃ࠀberzeugungen, Zuschreibungen und
Erinnerungen), die zu negativen Stimmungen und Handlungen f甃ࠀhren und neue
belastende Erfahrungen sch甃ࠀren
Sozial-kognitive Perspektive: Depressiver Erklärungsstil
- Depressive Menschen sehen sich selbst und die Welt negativ.
- Erlernte Hilflosigkeit kann mit selbstzerst漃ࠀrerischen 唃ࠀberzeugungen,
selbstbezogenem Gr甃ࠀbeln, Selbstvorw甃ࠀrfen und einem pessimistischen
Erklärungsstil einhergehen.
- Rumination/Gr甃ࠀbeln
Pessimistischer Erklärungsstil und Depression
- Pessimistischer Erkl愃ࠀrungsstil:
- stabil/dauerhaft
- global
- internal
- Optimistischer Erkl愃ࠀrungsstil:
- tempor愃ࠀr/vor甃ࠀbergehend
- lokal/spezifisch/beschr愃ࠀnkt
- external
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Der Teufelskreis des depressiven Denkens
Symptomer der Schizophrenie
- Gest漃ࠀrte Wahrnehmungen, Halluzinationen (z.B. man sieht Gesichter, h漃ࠀrt Klopfger愃ࠀusche,
etc.)
-
Wahnvorstellungen (z.B. Sender in Gehirn platziert, Verschw漃ࠀrungstheorien)
Desorganisiertes Denken und Sprechen (z.B. Sprunghaftes Denken, S愃ࠀtze nicht beendet)
Verminderte und teils unangemessene Emotionen (z.B. Lachen/Weinen in unpassenden
Situationen)
Schizophrenie: Beginn und Entwicklung
Chronische Schizophrenie
 Form der Schizophrenie, bei der die Symptome in der Regel im sp愃ࠀten
Jugendalter oder fr甃ࠀhen Erwachsenenalter auftreten
 Mit zunehmendem Alter dauern psychotische Episoden l愃ࠀnger, und die
Erholungsphasen werden k甃ࠀrzer

Prognose h愃ࠀufig nicht so gut
Akute Schizophrenie (reaktive Schizophrenie)
- Form der Schizophrenie, die in jedem Alter beginnen kann
- Oft eine Reaktion auf ein emotional traumatisches Ereignis
- hat l愃ࠀngere Erholungsphasen
Schizophrenie verstehen (von biopsychologischen Seite her stark erforscht)
- Hirnanomalien
o Gehirnchemie  唃ࠀberm愃ࠀßige Anzahl von Dopaminrezeptoren
- Abnorme Hirnaktivit愃ࠀt und Anatomie
o Probleme mit verschiedenen Hirnregionen und ihren Vernetzungen
o Geringe Aktivit愃ࠀt im Frontallappen
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o Schnellerer Verlust von Hirngewebe (weniger graue/weisse Materie)
Pr愃ࠀnatales Umfeld und Risiko f甃ࠀr Schizophrenie
 Niedriges Geburtsgewicht
 Sauerstoffmangel w愃ࠀhrend der Geburt
 Pr愃ࠀnatale Ern愃ࠀhrung von M甃ࠀttern
 Virusinfektion in der Mitte der Schwangerschaft (z. B. Grippe, Jahreszeit der Geburt)
Genetische Faktoren
 Die Wahrscheinlichkeit an Schizophrenie zu erkranken liegt bei fast 1 zu 100, bei
Personen mit einem erkrankten Familienmitglied jedoch bei 1 zu 10
 Das Risiko von Adoptivkindern h愃ࠀngt mit dem biologischen Elternteil zusammen
 Das Auftreten von Krankheiten wird von vielen Genen beeinflusst
 Epigenetische Faktoren beeinflussen die Genexpression
Risiko, an Schizophrenie zu erkranken
 甃ࠀber L愃ࠀnder hinweg untersucht und man sieht, dass das Risiko bei eineiigen Zwillingen im Vergleich zu
zweieeiigen Zwillingen erh漃ࠀht is
Dissoziative St漃ࠀrungen, Pers漃ࠀnlichkeitsst漃ࠀrungen und Essst漃ࠀrungen
Dissoziative St漃ࠀrung
- Das bewusste Erleben wird von fr甃ࠀheren Erinnerungen, Gedanken und Gef甃ࠀhlen
abgespalten (dissoziiert)
Dissoziative Identit愃ࠀtsst漃ࠀrung (DID)
- Seltene dissoziative St漃ࠀrung, bei der eine Person zwei oder mehr ausgepr愃ࠀgte und
sich abwechselnde Pers漃ࠀnlichkeiten aufweist
- Fr甃ࠀher als multiple Pers漃ࠀnlichkeitsst漃ࠀrung bezeichnet
-
V.a. in Nordamerika beobachtet, ausserhalb praktisch gar nicht diagnostiziert, deshalb kontrovers
Pers漃ࠀnlichkeitsst漃ࠀrungen
- St漃ࠀrende, unflexible und dauerhafte Verhaltensmuster, die das soziale Funktionieren
beeintr愃ࠀchtigen
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-
Die St漃ࠀrung kann in drei Cluster unterteilt werden, die durch folgende Merkmale
gekennzeichnet sind:
o Ängste
o Exzentrische oder merkw甃ࠀrdige Verhaltensweisen
o Dramatische oder impulsive Verhaltensweisen
Antisoziale Pers漃ࠀnlichkeitsst漃ࠀrung (meist Verbrecher)
 Fehlendes Gewissen bei Fehlverhalten, auch gegen甃ࠀber Freunden und
Familienmitgliedern; impulsiv, furchtlos, unverantwortlich; einige genetische
Tendenzen, einschließlich niedriger Erregung
 Genetische Pr愃ࠀdispositionen k漃ࠀnnen zusammen mit der Umwelt die ver愃ࠀnderte
Gehirnaktivit愃ࠀt hervorrufen.

Wichtig: Es geht hier um Verbrecher, die kein Mitgef甃ࠀhl mit ihren Opfern haben, nicht einfach asoziale
Personen die gerne alleine sind
Essst漃ࠀrungen
- Magersucht (Anorexia nervosa)
o Die Person (in der Regel eine weibliche Jugendliche) h愃ࠀlt eine Hungerkur
durch, obwohl sie deutlich untergewichtig ist
- Bulimia nervosa
o Wechselt zwischen Essanf愃ࠀllen (i.d.R. kalorienreiche Lebensmitteln) und
Entschlackung (Erbrechen oder Abf甃ࠀhrmittel), Fasten oder Sport
- Binge-Eating-St漃ࠀrung
o Erhebliche Essanf愃ࠀlle, gefolgt von Verzweiflung, Ekel oder Schuldgef甃ࠀhlen,
jedoch ohne das f甃ࠀr Bulimie typische Sp甃ࠀlen, Fasten oder exzessive Bewegung
Essst漃ࠀrungen verstehen
 Psychologische Faktoren k漃ࠀnnen der Tendenz des K漃ࠀrpers entgegenwirken, ein
normales Gewicht zu halten:
o Menschen mit Anorexia halten weiterhin Di愃ࠀt und treiben exzessiv Sport, weil
sie sich selbst als dick betrachten  Wahrnehmungsverzerrung
o Menschen mit Bulimie haben heimlich Fressattacken und kompensieren diese
durch «Purging», Fasten oder 甃ࠀberm愃ࠀßigen Sport.
o Menschen, die an einer Binge-Eating-St漃ࠀrung erkrankt sind, essen zwar viel,
f甃ࠀhren aber keine Entschlackung, kein Fasten und keinen Sport durch.
 Zusammenwirken von kulturellem Druck, geringem Selbstwertgef甃ࠀhl, negativen
Emotionen, belastenden Lebenserfahrungen und genetischen Faktoren
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Neurologische Entwicklungsst漃ࠀrungen
- Neurologische Entwicklungsst漃ࠀrungen: Anomalien des zentralen Nervensystems,
typischerweise des Gehirns. Dadurch ver愃ࠀnderte Denk- und Verhaltensweisen, die
bereits in der Kindheit beginnen und sich als intellektuelle Einschr愃ࠀnkungen oder
psychische St漃ࠀrungen 愃ࠀußern k漃ࠀnnen.
- Geistige Behinderung: Eingeschr愃ࠀnkte geistige F愃ࠀhigkeiten, IQ unter 70 und
Schwierigkeiten bei der Anpassung an die Anforderungen des Lebens
- Autismus-Spektrum-St漃ࠀrung (ASD): Beginnt in Kindheit, erhebliche Einschr愃ࠀnkungen
in der Kommunikation und sozialen Interaktion sowie starr fixierte Interessen und
sich wiederholende Verhaltensweisen
Autismus-Spektrum-St漃ࠀrung (ASD)
 Ursache scheint eine schlechte Kommunikation zwischen den Hirnregionen zu sein,
die normalerweise zusammenarbeiten, um uns Empathie-F愃ࠀhigkeit, «Theory-ofMind» erm漃ࠀglichen
 Hat unterschiedliche Schweregrade (z.B. Asperger-Syndrom)
 Wird bei etwa drei Jungen pro einem M愃ࠀdchen diagnostiziert
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsst漃ࠀrung (ADHS): Durch extreme Unaufmerksamkeit
und/oder Hyperaktivit愃ࠀt und Impulsivit愃ࠀt gekennzeichnet
 Bei 9,4 Prozent der 2- bis 17-J愃ࠀhrigen in USA diagnostiziert (Sonst weniger h愃ࠀufig)
 Bei Jungen doppelt so h愃ࠀufig wie bei M愃ࠀdchen
 Behandlung besteht i.d.R. aus stimulierenden Medikamenten (Ritalin wirkt im
Frontalkortex, der f甃ࠀr die Impulskontrolle zust愃ࠀndig ist) und psychologischen Therapien
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