Dezember 2018 DEUTSCHE NORM D DIN EN 13445-3 ICS 23.020.30 Ersatz für DIN EN 13445-3:2017-12, DIN EN 13445-3/A3:2017-11 und DIN EN 13445-3/A4:2018-05 Unbefeuerte Druckbehälter – Teil 3: Konstruktion; Deutsche Fassung EN 13445-3:2014, nur auf CD-ROM Diese Kopie wird bei Änderung nicht berücksichtigt! Die Vervielfältigung ist lt. DIN-Merkblatt nur für innerbetriebliche Zwecke der SMS group gestattet. Unfired pressure vessels – Part 3: Design; German version EN 13445-3:2014, only on CD-ROM Récipients sous pression non soumis à la flamme – Partie 3: Conception; Version allemande EN 13445-3:2014, seulement en CD-ROM Gesamtumfang 877 Seiten DIN-Normenausschuss Chemischer Apparatebau (FNCA) © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin Preisgruppe 52 www.din.de www.beuth.de !%|jH" a 11.18 2897137 DIN EN 13445-3:2018-12 Nationales Vorwort Dieses Dokument (EN 13445-3:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 54 „Unbefeuerte Druckbehälter“ erarbeitet, dessen Sekretariat von BSI (Vereinigtes Königreich) gehalten wird. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 012-00-05 AA „Unbefeuerte Druckbehälter“ im DIN-Normenausschuss Chemischer Apparatebau (FNCA). Dieser Teil von DIN EN 13445 enthält alle in Zusammenhang mit der Konstruktion für Druckgeräte nach dieser Europäischen Norm relevanten Festlegungen. DIN EN 13445 besteht unter dem allgemeinen Titel Unbefeuerte Druckbehälter aus den folgenden Teilen: Teil 1: Allgemeines Teil 2: Werkstoffe Teil 3: Konstruktion Teil 4: Herstellung Teil 5: Inspektion und Prüfung Teil 6: Anforderungen an die Konstruktion und Herstellung von Druckbehältern und Druckbehälterteilen aus Gusseisen mit Kugelgraphit Teil 8: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Aluminium und Aluminiumlegierungen Teil 10: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Nickel und Nickellegierungen Änderungen Gegenüber DIN EN 13445-3:2017-12, DIN EN 13445-3/A3:2017-11 und DIN EN 13445-3/A4:2018-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) redaktionell überarbeitet; b) der Unterabschnitt 9.7.2.4 „Ausschnitte in elliptischen und torisphärischen Böden“ wurde überarbeitet; c) der Abschnitt 15 „Rechteckige Behälter“ wurde überarbeitet. 2 DIN EN 13445-3:2018-12 Frühere Ausgaben DIN EN 13445-3: 2002-08, 2003-05, 2003-11, 2010-02, 2010-12, 2011-12, 2012-12, 2013-12, 2014-12, 2015-12, 2016-12, 2017-12 DIN EN 13445-3/A4: 2005-10, 2018-05 DIN EN 13445-3/A5: 2006-05 DIN EN 13445-3/A6: 2006-06 DIN EN 13445-3/A8: 2006-07 DIN EN 13445-3/A11: 2007-03 DIN EN 13445-3/A2: 2007-07, 2014-03, 2016-11 DIN EN 13445-3/A3: 2007-07, 2017-11 DIN EN 13445-3/A1: 2007-09, 2012-08, 2015-05 DIN EN 13445-3/A17: 2008-04 DIN EN 13445-3/A10: 2008-10 DIN EN 13445-3/A16: 2009-02 3 DIN EN 13445-3:2018-12 — Leerseite — 4 EN 13445-3 EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE September 2014 ICS 23.020.30 Ersatz für EN 13445-3:2009 Deutsche Fassung Unbefeuerte Druckbehälter - Teil 3: Konstruktion Unfired pressure vessels - Part 3: Design Récipients sous pression - Partie 3: Conception Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 19. August 2014 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN-CENELEC oder bei jedem CENMitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen. CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern. EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION CEN-CENELEC Management-Zentrum: Avenue Marnix 17, B-1000 Brüssel © 2014 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. EN 13445-3:2014 D DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Inhalt Seite Vorwort ............................................................................................................................................................... 6 1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................8 2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................8 3 Definitionen ............................................................................................................................................9 4 Symbole und Abkürzungen ................................................................................................................11 5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 Grundlegende Auslegungskriterien ..................................................................................................13 Allgemeines ..........................................................................................................................................13 Schutz vor Korrosion und Erosion ....................................................................................................13 Lastfälle ................................................................................................................................................15 Konstruktions- und Berechnungsverfahren .....................................................................................19 Wanddickenberechnungen (DBF) ......................................................................................................20 Schweißnahtfaktor ...............................................................................................................................21 Gestaltungsforderungen für Schweißverbindungen .......................................................................22 6 6.1 6.2 6.6 Maximal zulässige Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden Teilen ...........25 Allgemeines ..........................................................................................................................................25 Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5, mit einer Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von weniger als 30 % .................................................................................................................................................26 Alternatives Verfahren für Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5, mit einer Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von weniger als 30 % ................................................................................................26 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 30 % bis 35 % Bruchdehnung nach der maßgeblichen Werkstoffnorm ............................................................................................................27 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 35 % (und mehr) Bruchdehnung nach zugehöriger Werkstoffnorm................................................................................................................27 Stahlgussstücke ..................................................................................................................................28 7 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 Schalen unter Innendruck...................................................................................................................29 Allgemeines ..........................................................................................................................................29 Zusätzliche Definitionen .....................................................................................................................29 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ...........................................................................................29 Zylinder- und Kugelschalen................................................................................................................29 Gewölbte Böden ..................................................................................................................................30 Kegelschalen und Kegelböden ..........................................................................................................35 Stutzen im Krempenbereich ...............................................................................................................43 8 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7 8.8 Schalen unter Außendruck .................................................................................................................48 Zweck ....................................................................................................................................................48 Zusätzliche Definitionen .....................................................................................................................48 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ...........................................................................................48 Allgemeines ..........................................................................................................................................51 Zylinderschalen ...................................................................................................................................52 Kegelschalen ........................................................................................................................................73 Kugelschalen .......................................................................................................................................81 Behälterböden ......................................................................................................................................82 9 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 Ausschnitte in Schalen und Böden ...................................................................................................83 Zweck ....................................................................................................................................................83 Zusätzliche Definitionen .....................................................................................................................83 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ...........................................................................................84 Allgemeines ..........................................................................................................................................87 Einzelausschnitte ................................................................................................................................99 Mehrfachausschnitte .........................................................................................................................115 Ausschnitte in der Nähe von Störstellen der Schale .....................................................................125 6.3 6.4 6.5 2 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6 10.7 Ebene Böden...................................................................................................................................... 133 Anwendungsbereich ......................................................................................................................... 133 Zusätzliche Begriffe .......................................................................................................................... 133 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 133 An Zylinderschalen angeschweißte runde ebene Böden ohne Ausschnitte .............................. 135 Verschraubte runde ebene Böden ohne Ausschnitte ................................................................... 142 Runde ebene Böden mit Ausschnitten ........................................................................................... 146 Nicht runde oder ringförmige ebene Böden ................................................................................... 150 11 11.1 11.2 11.3 11.4 11.5 11.6 11.7 11.8 11.9 11.10 Flansche ............................................................................................................................................. 154 Zweck .................................................................................................................................................. 154 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 154 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 154 Allgemeines ....................................................................................................................................... 157 Flansche mit innenliegender Dichtung ........................................................................................... 161 Flansche mit durchgehender Weichstoffringdichtung.................................................................. 176 Dichtgeschweißte Flansche ............................................................................................................. 179 Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung .................................................................. 179 Innenliegende Flansche mit durchgehender Weichstoffdichtung ............................................... 182 Flansche mit durchgehender Dichtfläche in Kraftnebenschluss ................................................. 186 12 12.1 12.2 12.3 12.4 12.5 12.6 Tellerböden (verschraubte gewölbte Böden) ................................................................................. 189 Zweck .................................................................................................................................................. 189 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 189 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 189 Allgemeines ....................................................................................................................................... 189 Tellerböden mit innenliegender Dichtung ...................................................................................... 189 Tellerböden mit durchgehender Dichtung ...................................................................................... 191 13 13.1 13.2 13.3 13.4 13.5 13.6 13.7 13.8 13.9 13.10 13.11 13.12 Wärmeaustauscher-Rohrböden ....................................................................................................... 193 Zweck .................................................................................................................................................. 193 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 193 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 193 U-Rohr-Wärmeaustauscher .............................................................................................................. 196 Festkopf-Wärmeaustauscher ........................................................................................................... 210 Schwimmkopf-Wärmeaustauscher.................................................................................................. 238 Eigenschaften von Rohrböden ........................................................................................................ 255 Höchstzulässige Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden ......................................................................................................................................... 262 Höchstzulässige Knickspannung der Rohre .................................................................................. 263 Auslegung des Rohrbodenflansches mit schmaler Dichtfläche .................................................. 266 Auslegung des Rohrbodenflansches mit vollflächiger Dichtung ................................................ 269 Spezielle Rohr-Rohrboden-Schweißverbindungen ....................................................................... 272 14 14.1 14.2 14.3 14.4 14.5 14.6 14.7 14.8 14.9 14.10 Kompensatoren ................................................................................................................................. 275 Zweck .................................................................................................................................................. 275 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 275 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 277 Geltungsbereich ................................................................................................................................ 279 Unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil .................................................................... 281 Verstärkte Kompensatorbälge mit U-förmigem Profil ................................................................... 295 Torusbälge (Kompensatoren mit torusförmigem Wellenprofil) ................................................... 303 Herstellung ......................................................................................................................................... 310 Inspektion und Prüfung .................................................................................................................... 312 Kompensatoren unter Einwirkung von Axial-, Lateral- oder Angularbewegungen ................... 314 15 15.1 15.2 15.3 15.4 Rechteckige Druckbehälter .............................................................................................................. 319 Allgemeines ....................................................................................................................................... 319 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 319 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 319 Allgemeines ....................................................................................................................................... 322 3 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 15.5 15.6 15.7 16 16.1 16.2 16.3 16.4 16.5 16.6 16.7 16.8 16.9 16.10 16.11 16.12 16.13 16.14 17 17.1 17.2 17.3 17.4 17.5 17.6 17.7 17.8 17.9 18 18.1 18.2 18.3 18.4 18.5 18.6 18.7 18.8 18.9 18.10 18.11 18.12 19 19.1 19.2 19.3 19.4 19.5 19.6 19.7 19.8 20 20.1 20.2 20.3 20.4 20.5 20.6 20.7 20.8 20.9 4 Unverstärkte Behälter .......................................................................................................................322 Verstärkte Druckbehälter ..................................................................................................................330 Öffnungen ........................................................................................................................................ 334e Andere Einwirkungen als Druck ......................................................................................................335 Allgemeines ........................................................................................................................................335 Zusätzliche Definitionen ...................................................................................................................335 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen .........................................................................................336 Äußere Lasten an Stutzen in Kugelschalen ....................................................................................337 Lokale Lasten an Stutzen in Zylinderschalen .................................................................................347 Streckenlasten ...................................................................................................................................355 Aufhängeösen ....................................................................................................................................361 Liegende Behälter auf Sätteln ..........................................................................................................365 Liegende Behälter mit Ringlagerung ...............................................................................................379 Stehende Behälter mit Tragpratzen .................................................................................................384 Stehende Behälter auf Stützfüßen ...................................................................................................389 Stehende Behälter auf Standzargen ................................................................................................391 Stehende Behälter mit Ringlagerung ..............................................................................................422 Globale Lasten ...................................................................................................................................433 Vereinfachte Berechnung der Ermüdungslebensdauer ................................................................438 Zweck ..................................................................................................................................................438 Zusätzliche Definitionen ...................................................................................................................438 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen .........................................................................................440 Bedingungen für die Anwendbarkeit ...............................................................................................441 Allgemeines ........................................................................................................................................442 Ermittlung der zulässigen Anzahl von Druckzyklen ......................................................................447 Berechnungsregel .............................................................................................................................472 Konstruktion und Fertigung .............................................................................................................472 Prüfung ...............................................................................................................................................473 Ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer................................................................474 Zweck ..................................................................................................................................................474 Zusätzliche Definitionen ...................................................................................................................474 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen .........................................................................................477 Geltungsbereich ................................................................................................................................479 Allgemeines ........................................................................................................................................481 Geschweißte Bauteile........................................................................................................................483 Ungeschweißte Bauteile und Schrauben ........................................................................................488 Korrekturfaktoren zur Berücksichtigung von Spannungen im überelastischen Bereich ..........491 Ermüdung ...........................................................................................................................................493 Ermüdungsfestigkeit geschweißter Bauteile ..................................................................................496 Ermüdungsfestigkeit ungeschweißter Bauteile .............................................................................517 Ermüdungsfestigkeit von Stahlschrauben .....................................................................................522 Auslegung im Zeitstandbereich .......................................................................................................525 Zweck ..................................................................................................................................................525 Zusätzliche Begriffe...........................................................................................................................525 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen .........................................................................................525 Auslegung im Zeitstandbereich .......................................................................................................526 Berechnungsnennspannung im Zeitstandbereich .........................................................................526 Schweißnahtfaktor im Zeitstandbereich .........................................................................................531 Überwiegend ruhende Druckbelastungen im Zeitstandbereich ...................................................531 Auslegung nach Formeln DBF .........................................................................................................531 Regeln für die Auslegung von verstärkten ebenen Wänden ........................................................535 Allgemeines ........................................................................................................................................535 Verankerte ebene Wände ..................................................................................................................535 Zusätzliche Symbole für verankerte ebene Wände ........................................................................535 Erforderliche Wanddicke für verankerte ebene Wände .................................................................535 Erforderliche Maße und Anordnung von Stehbolzen und Ankern ...............................................535 Anforderungen für Stehbolzen mit Gewinde ..................................................................................536 Anforderungen für eingeschweißte Stehbolzen und geschweißte Anker ...................................536 Tabellen für verankerte ebene Wände .............................................................................................537 Bilder/Verankerte ebene Wandungen ..............................................................................................538 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 21 21.1 21.2 21.3 21.4 21.5 21.6 21.7 21.8 22 22.1 22.2 22.3 22.4 22.5 22.6 22.7 Runde ebene Böden mit radialen Verstärkungsrippen ................................................................. 541 Zweck .................................................................................................................................................. 541 Zusätzliche Begriffe .......................................................................................................................... 541 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 543 Böden ohne zusätzliches Umfangsmoment ................................................................................... 544 Böden mit zusätzlichem Umfangsmoment ..................................................................................... 546 Ausschnitte ........................................................................................................................................ 548 Schweißnähte .................................................................................................................................... 548 Zentrierring ........................................................................................................................................ 549 Statische Berechnung hoher stehender Behälter auf Standzargen ............................................ 550 Allgemeines ....................................................................................................................................... 550 Zusätzliche Begriffe .......................................................................................................................... 550 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 551 Lasten ................................................................................................................................................. 552 Lastkombinationen............................................................................................................................ 555 Spannungsberechnung für Druckbehälterschalen und Standzargen ......................................... 558 Auslegung der Schweißnaht zwischen Standzarge und Druckbehälter (an gewölbtem Boden oder zylindrischer Schale) ................................................................................................... 558 22.8 Auslegung von Verankerungsschrauben und der Bodenringanordnung ................................... 558 22.9 Fundamentlasten ............................................................................................................................... 559 Anhang A (normativ) Anforderungen an die Ausführung von drucktragenden Schweißverbindungen ...................................................................................................................... 560 Anhang B (normativ) Analytischer Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren .................................. 584 Anhang C (normativ) Verfahren der Spannungskategorien für die Auslegung mit Analyseverfahren .............................................................................................................................. 614 Anhang D (informativ) Prüfung der Form von Druckbehältern unter Außendruck ............................... 633 Anhang E (normativ) Verfahren zur Berechnung der Unrundheit von Zylinder- und Kegelschalen ... 640 Anhang F (normativ) Zulässiger Außendruck für Druckbehälter mit toleranzüberschreitender Unrundheit ......................................................................................................................................... 643 Anhang G (normativ) Alternativverfahren zur Auslegung von Flanschen und Flanschverbindungen mit Dichtung ................................................................................................ 645 Anhang GA (informativ) Alternativverfahren zur Auslegung von Flanschen und Flanschverbindungen mit Dichtung ................................................................................................ 692 Anhang H (informativ) Dichtungsbeiwerte m und y ................................................................................. 755 Anhang I (informativ) Zusätzliche Angaben zu Rohrböden für Wärmeaustauscher............................. 758 Anhang J (normative) Alternativverfahren zur Auslegung von Rohrböden für Wärmeaustauscher ... 762 Annex K (informativ) ...................................................................................................................................... 807 Annex L (informativ) Berechnungsgrundlage für andere Einwirkungen als Druck ............................... 813 Annex M (informativ) Überwachung im Betrieb von Behältern, die im Ermüdungsbereich bzw. Zeitstandbereich betrieben werden ................................................................................................. 815 Anhang N (informativ) Literaturhinweise zu Abschnitt 18 ....................................................................... 818 Anhang O (informativ) Physikalische Eigenschaften von Stahl............................................................... 819 Anhang P (normativ) Klassifizierung von Einzelheiten von Schweißnähten, die unter Verwendung von Hauptspannungen zu beurteilen sind ............................................................... 827 Anhang Q (normativ) Vereinfachte Methode zur Berechnung der Werkstoffermüdung für ungeschweißte Bereiche .................................................................................................................. 840 Anhang R (informativ) Koeffizienten für Kriechbruch-Modellgleichungen für die Extrapolation der Kriechbruchfestigkeit ................................................................................................................. 841 Anhang S (informativ) Extrapolation der Berechnungsnennspannung auf der Basis des zeitunabhängigen Werkstoffverhaltens im Zeitstandbereich ....................................................... 845 Anhang T (normativ) Auslegung nach experimentellen Verfahren .......................................................... 851 Anhang Y Entwicklung der EN 13445-3........................................................................................................ 864 Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den grundlegenden Anforderungen der Richtlinie 2014/68/EG ........................................................... 865 5 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Vorwort Dieses Dokument (EN 13445-3:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 54 „Unbefeuerte Druckbehalter“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Dezember 2014, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Dezember 2014 zurückgezogen werden. Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können. CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren. Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU- Richtlinien. Für den Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes ist. Diese Europäische Norm über „Unbefeuerte Druckbehälter“ umfasst die folgenden Teile: Teil 1: Allgemeines Teil 2: Werkstoffe Teil 3: Konstruktion Teil 4: Herstellung Teil 5: Inspektion und Prüfung Teil 6: Anforderungen an die Konstruktion und Herstellung von Druckbehältern und Druckbehälterteilen aus Gusseisen mit Kugelgraphit CR 13445-7 Unbefeuerte Druckbehälter Konformitätsbewertungsverfahrens — Teil 7: Anleitung für den Gebrauch des Teil 8: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Aluminium und Aluminiumlegierungen CEN/TR 13445-9 Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 9: Gegenüberstellung der EN 13445-Normenreihe und ISO 16528. Teil 10: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Nickel und Nickellegierungen Obwohl alle Teile dieser Norm einzeln erhältlich sind, sollte berücksichtigt werden, dass die Teile in gegenseitigem Zusammenhang stehen. Deshalb werden für die Herstellung von unbefeuerten Druckbehältern die jeweils zutreffenden Teile benötigt, damit die Anforderungen der Norm zufrieden stellend erfüllt werden. Korrekturen zu Formulierungen der Norm mit möglicherweise mehreren Auslegungen erfolgen über den Migration Help Desk (MHD). Informationen rund um den Help Desk sind unter http://www.unm.fr (en13445@unm.fr) zu finden. Ein Formblatt für Anfragen kann von der Website herunterladen werden. Nachdem einschlägige Experten einer Antwort einhellig zustimmen, wird die Antwort dem Anfragenden mitgeteilt. Korrigierte Seiten erhalten eine spezifische Nummerierung und werden von CEN entsprechend den CEN-Regeln veröffentlicht. Interpretationseiten werden in die Website aufgenommen. Dieses Dokument ersetzt EN 13445-3:2009. Diese neue Ausgabe enthält die Änderungen, welche vorher durch die CEN Mitglieder angenommen wurden, sowie die korrigierten Seiten bis Ausgabe 5 ohne weitere technische Änderungen. Anhang Y beschreibt Einzelheiten der wesentlichen technischen Änderungen zwischen dieser Europäischen Norm und der vorangegangen Ausgabe. 6 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Änderungen zu dieser neuen Ausgabe werden bei Bedarf veröffentlicht und können dann sofort als Alternativen zu den in dieser Ausgabe enthaltenen Regeln angewendet werden. Es ist vorgesehen, jährlich eine neue Ausgabe der EN 13445:2014 zu erstellen, in welcher die Änderungen und andere identifizierte Berichtigungen konsolidiert werden. Ausgabe 5 (2018-07) beinhaltet die in Anhang Y aufgeführten korrigierten Seiten. Entsprechend der CEN-CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern. 7 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1 Anwendungsbereich Dieser Teil 3 der Europäischen Norm legt die Anforderungen an die Konstruktion von unbefeuerten Druckbehältern nach EN 13445-1:2014 und hergestellt aus Stählen nach EN 13445-2:2014 fest. EN 13445-5:2014 gibt im Anhang C Bedingungen für die Konstruktion von Zugangs- und Besichtigungsöffnungen, von Verschlüssen und besonderen Verschlusselementen. ANMERKUNG Dieser Teil gilt für Konstruktion und Berechnung von Behältern vor der Inbetriebnahme. Er kann auch, mit entsprechenden Anpassungen, für Berechnungen oder analytische Nachweise im Betrieb verwendet werden. 2 Normative Verweisungen Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). EN 286-2:1992, Einfache unbefeuerte Druckbehälter für Luft oder Stickstoff; Teil 2: Druckbehälter aus Stahl für Druckluftbremsanlagen und pneumatische Hilfseinrichtungen in Kraftfahrzeugen und deren Anhängefahrzeugen EN 764-1:2004, Druckgeräte — Terminologie — Teil 1: Druck, Temperatur, Volumen, Nennweite EN 764-2:2012, Druckgeräte — Teil 2: Größen, Symbole und Einheiten EN 764-3:2002, Druckgeräte — Teil 3: Definition der beteiligten Parteien EN 837-1:1996, Druckmessgeräte — Teil 1: Druckmessgeräte mit Rohrfedern — Maße, Messtechnik, Anforderungen und Prüfung EN 837-3:1996, Druckmessgeräte — Teil 3: Druckmessgeräte mit Platten- und Kapselfedern — Maße, Messtechnik, Anforderungen und Prüfung EN 1092-1:2007, Flansche und ihre Verbindungen — Runde Flansche für Rohre, Armaturen, Formstücke und Zubehörteile, nach PN bezeichnet — Teil 1: Stahlflansche EN 1591-1:2011, Flansche und ihre Verbindungen — Regeln für die Auslegung von Flanschverbindungen mit runden Flanschen — Teil 1: Berechnung EN 1708-1:2010, Schweißen — Verbindungselemente beim Schweißen von Stahl — Teil 1: Druckbeanspruchte Bauteile EN 1990, Eurocode — Grundlagen der Tragwerksplanung EN 1992-1-1, Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken — Teil 1-1: Allgemeine Bemessungregeln und Regeln für den Hochbau EN 1991-1-4, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-4: Allgemeine Einwirkungen — Windlasten EN 1991-1-6, Eurocode 1 — Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-6: Allgemeine Einwirkungen — Einwirkungen während der Bauausführung EN 1998-1:2004, Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben — Teil 1 : Grundlagen; Erdbebeneinwirkungen und Regeln für Hochbauten EN 10222-1:1998, EN 10222-1:1998/A1:2002, Schmiedestücke aus Stahl für Druckbehälter — Teil 1: Allgemeine Anforderungen an Freiformschmiedestücke EN 13445-1:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 1: Allgemeines 8 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) EN 13445-2:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 2: Werkstoffe EN 13445-4:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 4: Herstellung EN 13445-5:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 5: Inspektion und Prüfung EN 13445-8:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 8: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Aluminium und Aluminiumlegierungen EN ISO 4014:2011, Sechskantschrauben mit Schaft — Produktklassen A und B (ISO 4014:2011) EN ISO 4016:2011, Sechskantschrauben mit Schaft — Produktklasse C (ISO 4016:2011) EN ISO 15613:2004, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Qualifizierung aufgrund einer vorgezogenen Arbeitsprüfung ISO 261:1998, ISO general-purpose metric screw threads — General plan 3 Definitionen Für diesen Teil dieser Europäischen Norm gelten die Begriffe und Definitionen nach EN 13445-1:2014, EN 13445-2:2014 und die folgenden. ANMERKUNG In EN 13445-1:2014 und EN 13445-2: 2014 sind die Begriffe, Symbole und Definitionen aus EN 764-1:2004, EN 764-2:2012 und EN 764-3:2002 übernommen worden. 3.1 Einwirkung aufgebrachte thermo-mechanische Beeinflussung zur Erzeugung von Spannung und/oder Stauchung in einer Konstruktion, z. B. das Aufbringen von Druck, Kraft oder Temperatur 3.2 Berechnungswanddicke effektiv verfügbare Dicke, die den Belastungen im korrodierten Zustand standhält, in Abhängigkeit vom Lastfall, siehe 5.3.2 3.3 angenommene Dicke vom Konstrukteur angenommene Dicke zwischen der mindest erforderlichen Mantelwanddicke e und der berechneten Mantelwanddicke ea 3.4 Berechnungsdruck Differenzdruck, der zum Zweck der Berechnung eines Bauteiles verwendet wird [EN 764-1:2004] 3.5 Berechnungstemperatur Temperatur, die zum Zweck der Berechnung eines Bauteiles verwendet wird [EN 764-1:2004] 3.6 Druckraum ein Medium enthaltender Raum innerhalb eines Druckgerätes [EN 764-1:2004] 3.7 Bauteil Teil eines Druckgerätes, welches als ein eigenständiges Teil für die Berechnung betrachtet werden kann [EN 764-1:2004] 9 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 3.8 Zeitstandbereich Temperaturbereich, in dem die Eigenschaften der für die Konstruktion verwendeten Werkstoffe temperaturabhängig sind ANMERKUNG Siehe auch 5.1. 3.9 Kryogene Einsatzbereiche Einsatzbereiche für Flüssiggase bei niedriger Temperatur 3.10 Auslegungsdruck Druck am höchsten Punkt jedes Druckraumes des Druckgerätes, der für die Ermittlung des Berechnungsdruckes jedes Bauteils gewählt wird [EN 764-1:2004] ANMERKUNG Jeder andere Ort darf festgelegt werden 3.11 Auslegungstemperatur Temperatur, die für die Ermittlung der Berechnungstemperatur jedes Bauteiles gewählt wird [EN 764-1:2004] 3.12 Differenzdruck Druck, dessen algebraischer Wert gleich der Druckdifferenz auf beiden Seiten einer Trennwand ist [EN 764-1:2004] 3.13 maßgebende Schweißverbindung durchgeschweißte Stumpfnaht, deren Gestaltung aufgrund des Schweißnahtfaktors die Wanddicke des Bauteils bestimmt 3.14 Lastfall Kombination zusammenfallender Einwirkungen 3.15 Hauptnaht Schweißnaht zur Verbindung der drucktragenden Hauptteile 3.16 maximal zulässiger Druck bei der Auslegung nach Formeln oder entsprechenden Verfahren nach EN 13445-3:2014 erzielter maximaler Druck eines bestimmten Bauteils in einem bestimmten Lastfall oder, bei ganzen Druckbehältern, der kleinste dieser maximal zulässigen Drücke aller Bauteile ANMERKUNG 1 Die Differenzen der Berechnungsnennspannung, f, der Berechnungswanddicke, ea, und des Schweißnahtfaktors, z, für die Berechnung des maximal zulässigen Drucks in verschiedenen Lastfällen sind in 5.3.2 festgelegt. ANMERKUNG 2 Ist keine spezielle Gleichung für den maximal zulässigen Druck, Pmax, angegeben, kann dieser als der Druck berechnet werden, bei dem die erforderliche Dicke der Berechnungswanddicke entspricht. ANMERKUNG 3 Der maximal zulässige Druck, Pmax, für die vereinfachte Bewertung der Ermüdungslebensdauer nach Abschnitt 17 und für die Berechnung der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite nach 5.4.2 wird für die Lastfälle bei Normalbetrieb berechnet. 3.17 minimal mögliche Herstellungsdicke kleinste erreichbare Dicke nach der Herstellung 10 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 3.18 Berechnungsnennspannung Spannungswert, der in den Formeln zur Berechnung von drucktragenden Teilen zu verwenden ist 3.19 Nennwanddicke in den Konstruktionszeichnungen angegebene Dicke 3.20 Prüfdruck Druck, dem das Druckgerät zu Prüfzwecken ausgesetzt wird [EN 764-1:2004] 3.21 Prüftemperatur Temperatur, bei der die Druckprüfung am Druckgerät durchgeführt wird [EN 764-1:2004] 3.22 Volumen Innenvolumen eines Druckraums, einschließlich des Stutzenvolumens bis zur ersten Verbindung (Flansch, Muffe, Schweißnaht), jedoch abzüglich des Volumens von Inneneinbauten (z. B. Leitbleche, Rührwerke) [EN 764-1:2004] 3.23 Kehlnahtdicke (a-Maß) Höhe des eingeschriebenen gleichschenkeligen Dreiecks gemessen vom theoretischen Wurzelpunkt 4 Symbole und Abkürzungen Für diesen Teil dieser Europäischen Norm gelten in EN 13445-1:2014, EN 13445-2:2014 und die in Tabelle 4-1 angegebenen allgemeinen Symbole und Abkürzungen. 11 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 4-1 — Symbole, Größe und Einheiten c Symbol Größe Einheit Kehlnahtdicke (a-Maß) erforderliche Dicke Nenndicke mm mm mm minimal mögliche Herstelldicke mm ea (minimale) Berechnungsdicke mm c Korrosionszuschlag Berechnungsspannung maximaler Betrag der Berechnungsspannung für normale Betriebslstfälle mm MPa MPa maximaler Betrag der Berechnungsspannung für außergewöhnliche Betriebslstfälle maximaler Betrag der Berechnungsspannung für Prüflastfälle MPa MPa Anzahl gleicher voller Druckzyklen (siehe 5.4.2) - a e en emin f fd fexp ftest neq P Pd Pmax Berechnungsdruck Auslegungsdruck MPa a MPa a maximal zulässiger Druck MPa a PS , Ps Ptest maximal zugelassener Druck Prüfdruck MPa a MPa a R obere Streckgrenze MPa Zugfestigkeit MPa Rm/ T Zugfestigkeit bei Temperatur T MPa R 0,2 % Dehngrenze MPa 0,2 % Dehngrenze bei Temperatur T MPa 1,0 % Dehngrenze MPa 1,0 % Dehngrenze bei Temperatur T MPa Temperatur Berechnungstemperatur °C °C Prüftemperatur °C maximal/minimal zulässige Temperaturen Volumen Schweißnahtfaktor Querkontraktionszahl °C mm3 b — — R m R R R eH p0,2 p0,2/T p1,0 p1,0/T T Td Ttest TSmax ,TSmin V z a die Einheit MPa ist nur für Berechnungszwecke zulässig; ansonsten ist die Einheit bar zu verwenden (1 MPa =10 bar). b Die Einheit mm3 ist nur für Berechnungszwecke zulässig; ansonsten ist die Einheit Liter zu verwenden. c Die in dieser Norm verwendeten Formeln sind dimensionsbehaftet. 12 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 5 Grundlegende Auslegungskriterien 5.1 Allgemeines Die Anforderungen in Teil 3 gelten nur, a) wenn die Werkstoffe und Schweißnähte keiner örtlich begrenzten Korrosion durch die Produkte unterliegen, für die der Druckbehälter vorgesehen ist, oder die unter vernünftigerweise vorhersehbaren Bedingungen im Behälter sein können; b) wenn alle Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs liegen oder wenn eine Berechnungstemperatur im Zeitstandbereich liegt und in der Werkstoffnorm zeitabhängige Werkstoffeigenschaften gegeben sind. ANMERKUNG Siehe Begriff 3.8 Zeitstandbereich. Im Hinblick auf die Auslegung ist der Zeitstandbereich der Temperaturbereich, in dem zeitunabhängige Werkstoffeigenschaften für die Festlegung der Berechnungsnennspannung nicht mehr maßgebend sind. Die Festigkeitseigenschaften des gewählten Werkstoffes müssen mit den in den verschiedenen Lastfällen im Zeitstandbereich festgelegten Lebensdauerzeiten in Bezug stehen. 5.2 Schutz vor Korrosion und Erosion 5.2.1 Allgemeines Im Rahmen der vorliegenden Europäischen Norm umfaßt der Begriff ”Korrosion" Erscheinungen wie Korrosion, Oxidation, Verzunderung, Abrasion, Erosion und alle sonstigen Formen von Abtrag. ANMERKUNG 1 Unter bestimmten Temperatur- und Umgebungseinflüssen kann Spannungsrisskorrosion auftreten. Ein Korrosionszuschlag ist kein geeignetes Mittel, um dieser Korrosionsform und ähnlichen Erscheinungen entgegenzuwirken. Vielmehr sind in diesen Fällen Überlegungen bezüglich der verwendeten Werkstoffe und der Eigenspannungen in den fertiggestellten Druckbehältern anzustellen. ANMERKUNG 2 Aufgrund der Komplexität der Korrosionserscheinungen ist es nicht möglich, eindeutige Anforderungen zum Schutz vor ihren Auswirkungen festzulegen. Korrosion kann u. a. in den nachstehend angeführten Erscheinungsformen auftreten: Chemische Reaktion, bei der Metall durch die Reagenzien angegriffen wird. Diese Reaktion kann auf der gesamten Oberfläche oder örtlich begrenzt (mit der Folge von Lochfraß) oder als Kombination beider Arten auftreten. Rostbildung durch die kombinierte Wirkung von Feuchtigkeit und Luft; Erosionskorrosion, bei der ein ansonsten unschädlicher Stoff mit einer Geschwindigkeit über die Oberfläche strömt, die einen kritischen Wert überschreitet; Verzunderung (Oxidation bei hoher Temperatur). Der Hersteller muss berücksichtigen, welche Auswirkung Korrosion (innen wie außen) auf die Nutzungsdauer des Druckbehälters hat. In Zweifelsfällen sind Korrosionsprüfungen durchzuführen. Dabei sind die tatsächlich verwendeten Metalle (einschließlich Schweißnähte bzw. Kombinationen verschiedener Metalle) den Chemikalien auszusetzen, für die der Behälter im Betrieb benutzt wird. Korrosionsprüfungen sind über eine ausreichend lange Zeit fortzusetzen, um ermitteln zu können, wie sich die Korrosionsgeschwindigkeit im Lauf der Zeit verändert. ANMERKUNG 3 Es ist ein Trugschluss, dass der Hauptbestandteil einer Mischung verschiedener Chemikalien das aktive Reagenz ist; in vielen Fällen können geringe Spuren einer Substanz eine korrosionsbeschleunigende oder –hemmende Wirkung haben, die in keinem Verhältnis zu der vorhandenen Menge steht. Fluidtemperaturen und -Strömungsgeschwindigkeiten in den Korrosionsprüfungen müssen denen im Betrieb entsprechen. 13 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 5.2.2 Korrosionszuschlag Wenn als Folge von Oberflächenkorrosion oder -erosion, verursacht durch die Produkte im Druckbehälter oder die Atmosphäre, mit einer Abnahme der Wanddicke an einer der Oberflächen zu rechnen ist, muss eine für die Auslegungslebensdauer der Druckbehälterbauteile ausreichende zusätzliche Wanddicke veranschlagt werden. Der Wert ist in der Konstruktionszeichnung des Druckbehälters anzugeben. Die Höhe des Zuschlags muss der gesamten erwarteten Korrosion auf den betreffenden Oberflächen entsprechen. Ein Korrosionszuschlag ist nicht erforderlich, wenn die Druckbehälterwände von beiden Seiten aus ausreichend geprüft werden können, Erosion ausgeschlossen werden kann oder die verwendeten Werkstoffe gegenüber dem Behälterinhalt korrosionsbeständig oder zuverlässig korrosionsgeschützt sind (siehe 5.2.4). Für Wärmeaustauscherrohre oder andere für ähnliche Zwecke eingesetzte Bauteile ist kein Korrosionszuschlag erforderlich, sofern nicht bestimmte korrosive Medien in der Betriebsumgebung dies erfordern. Dieser Korrosionszuschlag schützt nicht sicher gegen Lochfraß oder Spannungsrisskorrosion; in solchen Fällen sind die Verwendung anderer Werkstoffe, das Anbringen von Überzügen usw. geeignete Maßnahmen. Ist mit tiefer Lochkorrosion zu rechnen, sollten entsprechend widerstandsfähige Werkstoffe gewählt oder Schutzüberzüge auf die Oberflächen aufgetragen werden. 5.2.3 Zusammenhänge zwischen den definierten Wanddicken Die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen definierten Wanddicken sind in Bild 5-1 dargestellt. m e c ea emin e en eex Legende e Erforderliche Wanddicke en Nennwanddicke emin Mindestfertigungsdicke ( emin = en e ) ea Berechnungswanddicke ( e = emin c ) a c Korrosionszuschlag e Absolutwert der negativen Toleranz der Nenndicke des Bauteils (beispielsweise aus den Werkstoffnormen entnommen) m Zuschlag für die mögliche Dickenabnahme beim Formen eex Dickenzuschlag bis zur Nennwanddicke Bild 5-1 — Zusammenhänge zwischen den definierten Wanddicken 14 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 5.2.4 Auskleidungen und Schutzüberzüge Nur völlig undurchlässige, ausreichend dicke und chemisch stabile Schutzschichten, deren mittlere Lebensdauer mindestens der des Druckbehälters entspricht, werden als zuverlässiger Schutz angesehen; dünne Beschichtungen (durch Anstrich, Elektroplattierung, Verzinnen usw.) und Überzüge, die erfahrungsgemäß vor Ablauf der Lebensdauer der Druckbehälterbauteile erneuert werden müssen, gelten als ungeeignet. Bei Kunststoffüberzügen muss ihre Eignung nachgewiesen werden, wobei neben anderen Faktoren das Diffusionsrisiko zu berücksichtigen ist. Die Korrosionsschutzprüfung gemäß Europäischer Norm EN 286-2:1992 wird für die in dieser Norm behandelten Druckbehälter als nicht ausreichend angesehen. Druckbehälter können ganz oder teilweise mit korrosionsbeständigen Materialien ausgekleidet (oder beschichtet) sein. Auskleidungen sollten fest mit dem Grundwerkstoff des Druckbehälters verbunden sein. Bei losen oder in Abständen befestigten Auskleidungen sind folgende Faktoren zu berücksichtigen: ausreichende Duktilität der Auskleidung, damit die im Betrieb auftretenden Beanspruchungen, z. B. unterschiedliche Wärmeausdehnung, aufgenommen werden können; geeignete Oberflächenbehandlung des Grundwerkstoffs bei nichtmetallischen Beschichtungen. Wenn der Kontakt des korrosiven Mediums mit dem Grundwerkstoff des Druckbehälters ausgeschlossen werden kann, ist ein Korrosionszuschlag zur Kompensation des Abtrags auf der Innenoberfläche nicht erforderlich. 5.2.5 Verschleißplatten Wenn starke Erosion oder Abrasion auftritt, sind an den betroffenen Stellen Schutz- oder Verschleißplatten direkt im Strömungsweg des abtragenden Mediums anzubringen. 5.3 Lastfälle 5.3.1 Einwirkungen Bei der Konstruktion eines Druckbehälters sind die folgenden Einwirkungen, soweit zutreffend, zu berücksichtigen: a) Innendruck und/oder Außendruck; b) maximaler statischer Druck des Fluids im Druckbehälter unter Betriebsbedingungen; c) Masse des Druckbehälters; d) maximale Masse des Behälterinhalts unter Betriebsbedingungen; e) Masse des Wassers unter Wasserdruckprüfbedingungen; f) Beanspruchung durch Wind, Schnee und Eis; g) Belastung durch Erdbeben; h) sonstige vom Druckbehälter aufgenommene oder auf den Behälter wirkende Lasten, einschließlich Belastungen bei Transport und Montage. In Fällen, in denen ein Nachweis der Angemessenheit der vorgeschlagenen Konstruktion, z. B. durch Vergleich mit dem Verhalten anderer Druckbehälter, nicht möglich ist, sind ggf. die Wirkungen der nachstehend angeführten Lasten zu berücksichtigen. i) Beanspruchungen durch Stützpratzen, Stützringe, Träger, Sattelauflager, Inneneinbauten oder Anschlussrohre oder durch beabsichtigten Mittellinienversatz zu benachbarten Teilen; 15 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) j) Stoßbeanspruchung durch Wasserschlag oder Schwallwirkung des Behälterinhalts; k) Biegemomente aufgrund außermittiger Lage der Druckkräfte gegenüber der neutralen Achse des Druckbehälters; l) Spannungen aufgrund von Temperaturunterschieden einschließlich Transienten und unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten; m) Spannungen aufgrund von Druck- und Temperaturschwankungen sowie externen Belastungen, die auf den Druckbehälter wirken; n) Spannungen aufgrund der Zersetzung von instabilen Fluiden. 5.3.2 Klassifizierung der Belastungen 5.3.2.1 Lastfälle bei Normalbetrieb Lastfälle bei Normalbetrieb treten beim normalen Betrieb des Druckbehälters einschließlich Anlauf und Abschalten auf. Für die Berechnung der Lastfälle bei Normalbetrieb sind folgende Parameter zu verwenden: der Berechnungsdruck, P, nach 5.3.10; für die Nennberechnungsspannungen gilt f = fd nach 6.1.3 bei Berechnungstemperatur; für die Berechnungswanddicke gilt ea = emin – c nach 5.2.3; der Schweißnahtfaktor, z, nach Tabelle 5.6-1. 5.3.2.2 Außergewöhnliche Lastfälle Außergewöhnliche Lastfälle liegen dann vor, wenn Ereignisse mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, die Sicherheitsabschaltung bzw. -Inspektion des Druckbehälters bzw. der Anlage erfordern. Beispiele hierfür sind der Druckanstieg in der Außenhülle bzw. interne Explosionen. Für die Berechnung außergewöhnlicher Lastfälle sind folgende Parameter zu verwenden: der Berechnungsdruck, P, nach 5.3.10; für die Nennberechnungsspannungen gilt f = fexp nach 6.1.2 und 6.1.3 bei Berechnungstemperatur; für die Berechnungswanddicke gilt ea = emin – c nach 5.2.3; für den Schweißnahtfaktor gilt z = 1,0 nach 5.6. 5.3.2.3 Prüflastfälle Prüflastfälle sind: Prüflastfälle für die abschließende Bewertung in Verbindung mit Prüfungen nach der Fertigung entsprechend EN 13445-5:2014; oder Prüflastfälle bei Betrieb in Verbindung mit Wiederholungsprüfungen während der vom Anwender festgelegten Lebensdauer. 16 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bei der Berechnung der Prüflastfälle für die abschließende Bewertung sind folgende Parameter zu verwenden: für den Prüfdruck gilt Ptest = Pt nach EN 13445-5:2014; für die Nennberechnungsspannungen gilt f = ftest nach 6.1.2 und 6.1.3 bei Prüftemperatur; für die Berechnungswanddicke gilt ea = emin, dabei entspricht emin den Festlegungen in 5.2.3 (kein Korrosionszuschlag); für den Schweißnahtfaktor gilt z = 1,0 nach 5.6. Bei der Berechnung der Prüflastfälle bei Betrieb sind folgende Parameter zu verwenden: für den Prüfdruck gilt Ptest = Prüfdruck bei Betrieb, festgelegt vom Anwender unter Berücksichtigung nationaler Vorschriften. Die Änderung des Prüfdruckes für Behälter bei hydrostatischem Druck nach EN 13445-5:2014, 10.2.3.3.1 b) ist anzuwenden, wobei der vom Anwender festgelegte Prüfdruck bei Betrieb statt Pt zu verwenden ist; für die Nennberechnungsspannungen gilt f ftest nach 6.1.2 und 6.1.3 bei Prüftemperatur; für die Berechnungswanddicke gilt ea emin c nach 5.2.3; für den Schweißnahtfaktor gilt z 1,0 nach 5.6. 5.3.3 In diesem Teil betrachtete Ausfalltypen a) starke plastische Verformung (GPD); b) plastische Instabilität (Platzen); c) elastische oder plastische Instabilität (Knicken); d) elastisches Einspielen (PD); e) Ermüdung; f) Kriechbruch g) Kriechverformung h) Kriechermüdung ANMERKUNG 1 Detailliertere Informationen über die Ausfalltypen finden sich in Anhang B. ANMERKUNG 2 Die plastische Instabilität wird durch die Grenzwerte für GPD abgedeckt. 5.3.4 (Höchster) zulässiger Druck PS eines Druckraums (bzw. einer Kammer) Der (Höchster) zulässiger Druck PS eines Druckraums (oder einer Kammer) bei normaler Betriebsbelastung ist an einer festgelegten Stelle zu definieren. Dies ist entweder der Anschlusspunkt von Sicherheits- und/oder Begrenzungseinrichtungen, der höchste Punkt des Druckraums (bzw. der Kammer) oder, falls diese ungeeignet sind, jeder andere festgelegte Punkt. 1) Der innere zulässige Betriebsüberdruck (bei normalen Betriebsbedingungen) darf nicht kleiner sein als: a) der Differentialdruck, der an dem festgelegten Punkt im Druckraum (bzw. in der Kammer) herrscht, wenn die Druckentlastungseinrichtung zu öffnen beginnt; 17 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) 2) der höchste im Betrieb an diesem Punkt erreichbare Differentialdruck, wenn dieser nicht durch eine Druckentlastungseinrichtung begrenzt wird. Der Absolutwert des äußeren zulässigen Betriebsüberdrucks darf nicht kleiner sein als: a) der Absolutwert des Drucks, der an dem festgelegten Punkt im Druckraum (bzw. in der Kammer) herrscht, wenn die Druckentlastungseinrichtung zu öffnen beginnt; b) der höchste im Betrieb an diesem Punkt erreichbare Absolutwert des Drucks, wenn dieser nicht durch eine Druckentlastungseinrichtung begrenzt wird. 5.3.5 Auslegungsdruck für einen Druckbehälter (bzw. für eine Kammer) Der Absolutwert des Auslegungsdrucks Pd darf bei normaler Betriebsbelastung nicht kleiner sein als der Absolutwert für PS. 5.3.6 Zulässige Maximal-/Minimaltemperaturen TSmax und TSmin für einen Druckbehälter (bzw. für eine Kammer) TSmax und TSmin müssen für eine normale Betriebsbelastung spezifiziert werden. 5.3.7 Auslegungstemperatur für einen Druckbehälter (bzw. für eine Kammer) Die Auslegungstemperatur Td darf nicht niedriger sein als die maximale Fluidtemperatur bei dem zugehörigen Auslegungsdruck. Wenn die zulässige Maximaltemperatur unter 20 °C liegt, muss die Auslegungstemperatur 20 °C betragen. 5.3.8 Kombinationen von Auslegungsdruck und -temperatur bei normalen Betriebsbedingungen Es kann mehrere Kombinationen von Auslegungsdruck und Auslegungstemperatur geben. 5.3.9 Kombinationen von Auslegungsdruck und -temperatur bei Testbedingungen oder außergewöhnlichen Betriebsbedingungen Ferner sind Kombinationen außergewöhnlicher Auslegungsdrücke und –temperaturen bei besonderen Lastfällen möglich (siehe 5.3.2). 5.3.10 Berechnungsdruck für ein Bauteil Der Berechnungsdruck P muss auf der ungünstigsten Kombination von Druck und Temperatur beruhen. Der Wert muss, soweit anwendbar, die auftretende maximale statische und dynamische Druckhöhe einschließen und auf der größtmöglichen Druckdifferenz zwischen Behälterinnenseite und Behälteraußenseite (oder zwischen den zwei benachbarten Kammern) basieren. Druckbehälter unter Außendruckbelastung sind für den maximalen Differenzdruck auszulegen, dem sie im Betrieb ausgesetzt sein können. Druckbehälter, die einem Vakuum ausgesetzt sind, sind für einen äußeren Überdruck von 0,1 MPa auszulegen, sofern nicht die Höhe des Teilvakuums z. B. durch ein Unterdruckventil oder eine ähnliche Einrichtung begrenzt wird. In diesem Fall kann ein Auslegungsdruck zwischen 0,1 MPa und dem Einstelldruck dieser Sicherheitseinrichtung vereinbart werden. 18 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 5.3.11 Berechnungstemperatur für ein Bauteil Die Berechnungstemperatur T darf nicht niedriger sein als die im Betrieb zu erwartende tatsächliche Wandtemperatur oder, wenn die Temperaturänderung über die Wanddicke bekannt ist, als die mittlere Wandtemperatur. Die Berechnungstemperatur muss eine angemessene Toleranz für Unsicherheiten in der Temperaturbemessung enthalten. Sind gesicherte Vorhersagen unterschiedlicher Metalltemperaturen für verschiedene Teile des Druckbehälters möglich, kann der Berechnungstemperatur für jeden beliebigen Punkt im Behälter die angenommene Metalltemperatur zugrunde gelegt werden. 5.4 Konstruktions- und Berechnungsverfahren 5.4.1 Allgemeines Dieser Teil legt die Anforderungen an die Konstruktion von Druckbehältern oder Druckbehälterteilen fest, bei denen die Auslegung nach Berechnungsverfahren (DBF, en: Design by formulae) angewendet wird. Das DBF-Verfahren kann außerdem durch die beiden folgenden Verfahrensreihen ergänzt oder ersetzt werden: a) analytischer Zulässigkeitsnachweis (vorher: Auslegung nach Analyseverfahren (DBA)), d. h. analytischer Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren nach Anhang B, und analytischer Zulässigkeitsnachweis – Verfahren der Spannungskategorien, nach Anhang C; b) experimentelle Verfahren. 5.4.2 Behälter sämtlicher Prüfgruppen, Druckbelastung vorwiegend nicht-zyklischer Art Die in den Abschnitten 7 bis 16, den Anhängen G und J und in Abschnitt 19 (nur für die Prüfung der Untergruppen 1 c und 3 c) sowie die Anforderungen von Anhang B und C ergeben eine zufriedenstellende Auslegung für Behälter unter ruhenden Druckbelastungen, d. h. bei denen die Anzahl der Druckzyklen über die volle Schwingbreite bzw. die Anzahl der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite unter bzw. bei 500 liegt. neq 500 (5.4-1) Dann ist keine Analyse der Ermüdung erforderlich, und es kommen die Standardanforderungen der zerstörungsfreien Prüfungen nach EN 13445-5:2014 zur Anwendung. Für ni Druckzyklen bei einem Druck Δ Pl, der geringer ist als der volle Druck P, ergibt sich die Anzahl der gleichwertigen Druckzyklen über die volle Schwingbreite durch: Pi n eq ni Pmax 3 (5.4-2) In der oben angegebenen Gleichung steht Pmax für den maximal zulässigen Druck, Pmax, der für den gesamten Behälter (siehe 3.16) für den Lastfall bei Normalbetrieb berechnet wurde (siehe 5.3.2.1). Zur Vereinfachung darf Pmax durch den Berechnungsdruck P ersetzt werden. ANMERKUNG Der Wert von 500 äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite ist nur eine ungefähre Angabe. Es kann davon ausgegangen werden, dass für Bauteile mit Unregelmäßigkeiten im Profil, einer stark variierenden örtlichen Beanspruchung, auf die zusätzliche Beanspruchungen - nicht in Form von Druck - einwirken, eine Ermüdungsschädigung vor 500 Zyklen eintreten kann. 19 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 5.4.3 Druckbehälter der Prüfgruppe 4 Druckbehälter der Prüfgruppe 4 sind nach der Festlegung in EN 13445-5:2014 vorwiegend für den nicht zyklischen Betrieb und Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs bestimmt. Sie sind für den Betrieb bis zu 500 Druckzyklen über die volle Schwingbreite bzw. äquivalente Druckzyklen begrenzt. ANMERKUNG Ist die Anzahl der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite von 500 erreicht, sollte eine Wasserdruckprüfung durchgeführt werden, gefolgt von einer umfassenden Sichtprüfung. Ist die Prüfung erfolgreich bestanden, kann der Betrieb über weitere 500 Druckzyklen erneut aufgenommen werden. 5.4.4 Druckbehälter der Prüfgruppen 1, 2 und 3, die unterhalb des Zeitstandbereiches betrieben werden, überwiegend zyklische Druckbelastungen Liegt die Anzahl der Druckzyklen über die volle Schwingbreite bzw. der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite über 500, sind die Berechnungen für die Druckbehälter der Prüfgruppe 1, 2 und 3 entweder durch eine vereinfachte Berechnung auf Ermüdungsfestigkeit nach Abschnitt 17 oder, falls erforderlich, durch eine ausführliche Berechnung auf Ermüdungsfestigkeit nach Abschnitt 18 zu ergänzen. Die Abschnitte 17 und 18 schreiben ferner die Bedingungen für die Festlegung von kritischen Zonen vor, wenn zusätzliche Anforderungen an Schweißfehler bzw. NDT nach Definition im Anhang G zu EN 13445-5:2014 zur Anwendung kommen sollen. 5.4.5 Ermüdungsanalyse für Kompensatoren Der Abschnitt 14 enthält spezifische Ermüdungskurven für Kompensatoren. 5.4.6 Auslegung durch Analyse Sofern in den Abschnitten 7 bis 16, den Anhängen G und J keine Anforderung für ein Teil angegeben ist, kommen die Regeln der Anhänge B und C zur Anwendung. Die Regeln von Anhang B, Analytischer Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren, gelten nur für Behälter oder Behälterteile der Prüfgruppe 1. 5.4.7 Experimentelle Verfahren Der Zulässigkeitsnachweis der Konstruktion kann auch nach den experimentellen Verfahren erbracht werden. Diese Verfahren können ohne Berechnungen angewendet werden, wenn das Produkt von maximal zulässigem Druck PS und Volumen V kleiner ist als 6 000 barL; andernfalls dürfen sie nur als Ergänzung zu einer Auslegung nach Formeln bzw. einer Auslegung nach Analyseverfahren dienen. 5.4.8 Vermeidung von Sprödbruch Detaillierte Empfehlungen für Maßnahmen zum Schutz gegen Sprödbruch von Druckbehältern aus Stahl sind in EN 13445-2:2014, Anhang B, enthalten. 5.5 Wanddickenberechnungen (DBF) 5.5.1 Festlegung der geforderten Wanddicke Sofern nicht anders angegeben, sind sämtliche Auslegungsberechnungen im korrodierten Zustand mit zueinander passenden Abmessungen (für Dicke, Durchmesser usw.) durchzuführen. Die Formeln in diesem Teil der Norm beschreiben entweder: ein direktes Verfahren zur Ermittlung der erforderlichen Wanddicke oder ein iteratives Verfahren zur Überprüfung der ausreichenden Bemessung der Berechnungswanddicke. 20 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Toleranzen und Fertigungszuschläge sind entsprechend hinzuzufügen (siehe Bild 5-1). ANMERKUNG In den einzelnen Abschnitten zu konstruktiven Einzelheiten können Einschränkungen bezüglich der Wanddicke angegeben sein. 5.5.2 Auskleidungen Korrosionsbeständige Auskleidungen können in der Berechnung der erforderlichen Wanddicke in Abhängigkeit vom Auslegungsdruck nur dann berücksichtigt werden, wenn sie fest mit dem Grundwerkstoff des Behälters verbunden sind (z. B. durch Sprengplattieren, Schweißplattieren u.ä.). Bei der Berechnung der Instabilität darf die Festigkeit der Verkleidung nicht berücksichtigt werden. Die DBF-Anforderungen der Abschnitte 7 bis 16 können mit einer äquivalenten Dicke zur Anwendung kommen, wodurch das Vorhandensein der Auskleidung berücksichtigt wird. Als Berechnungsspannung ist der Wert des Grundwerkstoffs zu verwenden: m1. Wenn die Berechnungsnennspannung der Auskleidung m2 größer oder gleich der Berechnungsnennspannung des Grundwerkstoffs ist, dann ist die äquivalente Dicke eeq gleich der Summe der Berechnungswanddicke der Auskleidung und des Grundwerkstoffs. e eq e e a, m1 a, m2 (5.5-1) Ist die Berechnungsnennspannung der Auskleidung geringer als die Berechnungsnennspannung der Auskleidung des Grundwerkstoffs, ergibt sich folgende äquivalente Dicke: e f e e m2 eq a, m1 a, m2 f m1 (5.5-2) hierbei wird der Index m1 für den Grundwerkstoff verwendet, der Index m2 wird für die Auskleidung verwendet. Bei den Ermüdungsanalyseprüfungen nach Abschnitt 17 und 18 muss das Vorhandensein einer Auskleidung sowohl für die thermische Analyse als auch für die Spannungsanalyse berücksichtigt werden. Wenn dagegen die Auskleidung fest mit dem Grundwerkstoff des Behälters verbunden ist und die Nenndicke der Auskleidung nicht mehr als 10 Prozent der gesamten Nenndicke des Bauteils beträgt, braucht das Vorhandensein der Auskleidung nicht berücksichtigt werden, d.h. das Modell beruht auf der Grundwerkstoffgeometrie. 5.6 Schweißnahtfaktor Für die Berechnung der erforderlichen Wanddicke bestimmter geschweißter Teile (z. B. Zylinder, Kegel, Kugeln) enthalten die Berechnungsformeln den Faktor z, d.h. den Schweißnahtfaktor der die Bemessung des betreffenden Bauteils maßgebenden Schweißnaht. Beispiele für die Bemessung des Druckbehälters maßgebende Schweißnähte sind: Längs- oder Wendelnähte in einer zylindrischen Schale; Längsnähte in einer kegelförmigen Schale; jede Hauptnaht in einer Kugelschale bzw. einem kugelförmigen Boden; Hauptnähte in einem aus zwei oder mehreren Platten gefertigten gewölbten Boden. 21 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Folgende Schweißnähte sind nicht als maßgebende Schweißnähte anzusehen: Rundnähte zwischen zylindrischer oder kegelförmiger Schale und einem Zylinder, Kegel, Flansch oder nicht halbkugelförmigem Boden; Schweißnähte zur Befestigung von Stutzen an Schalenschweißnähten; Schweißnähte, die ausschließlich Druckspannungen ausgesetzt sind. ANMERKUNG Umlaufende Schweißnähte können bei externen Belastungen zu maßgebenden Schweißnähten werden. Werte für z unter normalen Auslegungsbedingungen sind in Tabelle 5.6-1 angegeben. Der Wert ist auf die jeweilige Prüfgruppe der bestimmenden Schweißnähte bezogen. Die Prüfgruppen sind in EN 13445-5:2014, Abschnitt 6 festgelegt. Tabelle 5.6-1 — Schweißnahtfaktor und zugehörige Prüfgruppe z Prüfgruppe 1 1, 2 0,85 3 0,7 4 Im Grundwerkstoff außerhalb von maßgebenden Schweißnähten gilt: z = 1. Unter außergewöhnlichen Bedingungen und Prüfbedingungen ist unabhängig von der Prüfgruppe der Wert 1 zu wählen. 5.7 Gestaltungsforderungen für Schweißverbindungen 5.7.1 Allgemeine Anforderungen Der Hersteller muss die für die Erfüllung der Anforderungen der vorliegenden Norm geeignetsten Schweißverbindungen wählen und dabei insbesondere den folgenden Parametern Rechnung tragen: Sorte und Eigenschaften der verwendeten Metalle; Betriebsbedingungen, z, B. vorwiegend ruhende oder zyklische Beanspruchung, gefährliche oder korrosive Fluide; betreffende Prüfgruppen, siehe EN 13445-5:2014, 6.6.1.1; Fertigungsverfahren. Anhang A enthält Anforderungen und Empfehlungen für drucktragende Schweißverbindungen. Bei Anwendung des Analytischen Zulässigkeitsnachweises — Direktes Verfahren für Behälter oder Behälterteile, die im Zeitstandbereich betrieben werden, gelten die festgelegten besonderen Anforderungen. 5.7.2 Längsnähte Bauteile von zylindrischen bzw. kegelförmigen Schalen, kugelförmige Bauteile sowie gewölbte oder ebene Böden müssen mit Stumpfnähten verbunden werden, wobei durch die Wahl des Schweißverfahrens eine vollständige Durchschweißung sicherzustellen ist. Die Mittellinienversatz von Bauteilen, die mit Längsnähten mit zylindrischen oder kegelförmigen bzw. mit kugelförmigen Schalen verbunden sind, darf im Bereich der Schweißnaht die Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2014 nicht überschreiten. Biegewirkungen müssen bei der Auslegung berücksichtigt werden. 22 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 5.7.3 Rundnähte Der Mittellinienversatz von Bauteilen gleicher Wanddicke darf die Toleranzgrenzen nach EN 13445-4:2014 nicht überschreiten. Mittellinienversatz von Bauteilen unterschiedlicher Wanddicke ist zulässig, darf jedoch die Toleranzgrenzen für inneren und äußeren Oberflächenversatz nach EN 13445-4:2014 nicht überschreiten. 5.7.4 5.7.4.1 Sonderforderungen für bestimmte Schweißnahtarten Sickennähte Sickennähte sind zulässig, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind: a) Prüfgruppe 3 oder 4 bei vorwiegend nichtzyklischem Betrieb oder zusätzlich Prüfgruppe 1 oder 2 bei Tiefsttemperaturbetrieb; b) Rundnähte zwischen Behälterboden und -schale; sämtliche Rundnähte bei Tiefsttemperaturbetrieb; c) Werkstoffgruppe 1.1, 1.2 oder 8.1; d) Wanddicke höchstens 8 mm bzw. 12 mm bei Tiefsttemperaturbetrieb; e) Durchmesser höchstens 1 600 mm. Bei Durchmessern über 1 600 mm ist eine Prüfung des Schweißverfahrens an einer Vollmaßprobe erforderlich. Der Durchmesser des Prüfstücks darf nicht kleiner als der Nenndurchmesser und nicht größer als der doppelte Nenndurchmesser sein. Die Prüfung ist nach EN ISO 15613:2004 durchzuführen und zu protokollieren. Bei Behältern für Tiefsttemperaturbetrieb ist der Durchmesser nicht begrenzt. f) Berechnungstemperatur: 10 °C T 120 °C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2 196 °C T 120 °C für Werkstoffgruppe 8.1; 40 °C T 120 °C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2, für Tiefsttemperaturbetrieb. g) nichtkorrosive Bedingungen. h) Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2014. 5.7.4.2 Verbindungen mit bleibender Unterlage Verbindungen mit bleibender Unterlage sind zulässig, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind: a) Prüfgruppe 3 oder 4 bei vorwiegend nichtzyklischem Betrieb oder zusätzlich Prüfgruppe 1 oder 2 bei Tiefsttemperaturbetrieb; b) Rundnähte zwischen Behälterboden und -schale; sämtliche Rundnähte bei Tiefsttemperaturbetrieb; c) Werkstoffgruppe 1.1, 1.2 oder 8.1; d) Wanddicke höchstens 8 mm bzw. 30 mm bei Tiefsttemperaturbetrieb; 23 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) e) Durchmesser höchstens 1 600 mm. Bei Durchmessern über 1 600 mm ist eine Prüfung des Schweißverfahrens an einer Vollmaßprobe erforderlich. Der Durchmesser des Prüfstücks darf nicht kleiner als der Nenndurchmesser und nicht größer als der doppelte Nenndurchmesser sein. Die Prüfung ist nach EN ISO 15613:2004 durchzuführen und zu protokollieren. Bei Behältern für Tiefsttemperaturbetrieb ist der Durchmesser nicht begrenzt. f) Berechnungstemperatur: 10 °C T 120 °C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2 196 °C T 120 °C für Werkstoffgruppe 8.1; 40 °C T 120 °C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2, für Tiefsttemperaturbetrieb. g) nichtkorrosive Bedingungen. h) Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2014 bei Wanddicken nicht über 8 mm; um die Hälfte verminderte Toleranzwerte nach EN 13445-4:2014 bei Wanddicken über 8 mm und Tiefsttemperaturbetrieb 5.7.4.3 Überlappende Verbindungen 5.7.4.3.1 Allgemeiner Fall Überlappende Verbindungen mit Kehlnähten dürfen nur verwendet werden, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind: a) Prüfgruppe 4; b) Rundnaht zwischen Behälterboden und -schale; c) Werkstoffdicke höchstens 8 mm; d) Durchmesser höchstens 1 600 mm; e) Werkstoffgruppe 1.1; f) Berechnungstemperatur: 10 °C T 120 °C g) nichtkorrosive Bedingungen; h) mit Ausnahme der Fälle C32, C33 und C35 in Tabelle A-2 sind beide Seiten der Überlappung zu schweißen (siehe Bilder C31 und C34); i) Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2014 5.7.4.3.2 Verbindung von Kompensatoren Die Fälle B 2, B 3 und B 5 in Tabelle A-9 sind nur unter nichtkorrosiven Bedingungen zulässig. 24 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 6 Maximal zulässige Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden Teilen 6.1 Allgemeines 6.1.1 Dieser Abschnitt legt die maximal zulässigen Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden Teilen, bei denen es sich nicht um Schrauben handelt, sowie die physikalischen Eigenschaften von Stählen fest. Die im Zeitstandbereich einzusetzenden Werte sind in Abschnitt 19 angegeben. ANMERKUNG Berechnungsnennspannungen für Schraubenwerkstoffe sind in den Abschnitten 11 und 12 angegeben. 6.1.2 Für spezielle Bauteile eines Druckbehälters, z. B. Bauteile aus bestimmten Werkstoffen oder mit bestimmten Wanddicken, gelten unterschiedliche Werte für die Berechnungsnennspannung unter Auslegungsbedingungen und Prüfbedingungen. Für außergewöhnliche Lastfälle kann eine höhere Berechnungsnennspannung verwendet werden (siehe 6.1.3). Der Hersteller muss in der Betriebsanleitung eine Inspektion des Druckbehälters vor der Wiederinbetriebnahme nach Eintritt eines solchen außergewöhnlichen Falles vorschreiben Bei der Bewertung von Prüfbedingungen oder außergewöhnlichen Lastfällen brauchen das elastische Einspielen und Ermüdungsfestigkeitsforderungen nicht berücksichtigt zu werden. 6.1.3 Die maximalen Werte der Berechnungsnennspannung für Normalbelastung und für Prüfbelastung sind aus den Werkstoffeigenschaften nach 6.1.5 und den Kennwerten in 6.2 bis 6.5 zu ermitteln. Die Formeln zur Berechnung der Berechnungsnennspannungen sind in Tabelle 6-1 zusammengestellt. Für die Prüfgruppe 4 ist der maximale Wert der Berechnungsnennspannung für normale Auslegungsbedingungen mit dem Faktor 0,9 zu multiplizieren. Der Sicherheitsbeiwert für außergewöhnliche Auslegungsbedingungen darf nicht kleiner sein als der für die Prüfbedingungen. 6.1.4 Unter besonderen Umständen kann die Verwendung geringerer Werte für die Berechnungsnennspannung erforderlich sein, z. B. bei Gefahr von Spannungsrisskorrosion, in besonderen Gefahrensituationen usw. 6.1.5 Zugfestigkeit und Streckgrenze der Werkstoffe müssen den Werten im Fertigstellungszustand entsprechen, die wiederum mit den Mindestwerten der zugehörigen technischen Spezifikation übereinstimmen müssen, die nach EN 13445-5:2014, Abschnitt 5 vorbereitet ist. ANMERKUNG Diese Werte werden im allgemeinen erreicht, wenn die Wärmebehandlung den Bestimmungen in EN 13445-4:2014 entspricht. Diese Mindestwerte, die für den Lieferzustand gewährleistet werden, können für Konstruktionszwecke verwendet werden, sofern nicht bekanntermaßen die Wärmebehandlung zu niedrigeren Werten führt, wobei in diesem Fall dann die niedrigeren Werte verwendet werden müssen. Ergeben sich für das Schweißgut nach der Fertigung niedrigere Werte, sind diese zu verwenden. 6.1.6 Für die Festlegung der Zugfestigkeit und der Streckgrenze bei einer Temperatur von über 20 °C kommt die in EN 13445-2:2014, 4.2 vorgesehene Prozedur zur Anwendung. 6.1.7 Für die Festlegung der Bruchdehnung siehe EN 13445-2:2014, Abschnitt 4. 25 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 6.2 Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5, mit einer Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von weniger als 30 % 6.2.1 Auslegungsbedingungen Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf fd, den niedrigeren der beiden folgende Werte nicht übersteigen: den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2 % Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,5 bzw. den Mindestwert der Zugfestigkeit bei 20 °C nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 2,4. 6.2.2 Prüfbedingungen Die Berechnungsnennspannung für Prüfbedingungen f darf ftest, den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%Dehngrenze bei Prüftemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,05 nicht überschreiten. 6.3 Alternatives Verfahren für Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5, mit einer Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von weniger als 30 % 6.3.1 Allgemeines Bei Anwendung des alternativen Verfahrens kann eine höhere Berechnungsnennspannung zugrunde gelegt werden, wenn alle nachstehenden Bedingungen erfüllt sind: a) Werkstoffanforderungen nach den Festlegungen in EN 13445-2:2014 für die Auslegung nach dem Analyseverfahren — Direktes Verfahren (neu: Analytischer Zulässigkeitsnachweis). b) Einschränkungen bei der Konstruktion und den Schweißverbindungen nach den Festlegungen, Abschnitt 5 und Anhang A, für die Auslegung nach dem Analyseverfahren — Direktes Verfahren (neu: Analytischer Zulässigkeitsnachweis). c) Alle durch zerstörungsfreie Prüfverfahren (ZfP) entsprechend den Anforderungen nach EN 13445-5:2014 zu prüfenden Schweißnähte müssen sowohl während der Herstellung als auch während des Betriebes für diese ZfP zugänglich sein. d) In allen Fällen eine Berechnung der Ermüdungslebensdauer nach Abschnitt 17 oder 18. e) Herstellungsanforderungen nach den Festlegungen in EN 13445-4:2014 für die Auslegung nach dem Analyseverfahren — Direktes Verfahren. f) Zerstörungsfreie Prüfungen nach den Festlegungen in EN 13445-5:2014 für die Auslegung nach dem Analyseverfahren — Direktes Verfahren. g) Geeignete Prüfungen während des Betriebs sind in den Bedienungsanleitungen des Herstellers festgelegt. ANMERKUNG Bis ausreichende innerbetriebliche Erfahrungen nachgewiesen werden können, wird für die Überprüfung der Auslegung (Berechnungen) und Sicherstellung, dass alle Anforderungen an die Werkstoffe, Herstellung und ZfP erfüllt sind, die Einbeziehung einer unabhängigen Stelle mit entsprechender Qualifikation empfohlen. 26 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 6.3.2 Auslegungsbedingungen (Normalbetriebslastfälle) Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf fd, den niedrigeren der beiden folgende Werte nicht übersteigen: den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,5 bzw. den Mindestwert der Zugfestigkeit bei 20 °C nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,875. 6.3.3 Prüfbedingungen Die Berechnungsnennspannung für Prüfbedingungen f darf ftest, den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%Dehngrenze bei Prüftemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,05 nicht überschreiten. 6.4 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 30 % bis 35 % Bruchdehnung nach der maßgeblichen Werkstoffnorm 6.4.1 Auslegungsbedingungen Die Berechnungsnennspannung f darf fd, den Mindestwert der 1-%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,5 nicht überschreiten. 6.4.2 Prüfbedingungen Die Berechnungsnennspannung für Prüfbedingungen ftest darf den Quotienten aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der 1-%-Dehngrenze bei Prüftemperatur und dem Sicherheitsbeiwert 1,05 nicht überschreiten. 6.5 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 35 % (und mehr) Bruchdehnung nach zugehöriger Werkstoffnorm 6.5.1 Auslegungsbedingungen Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf den größeren der beiden folgenden Werte nicht überschreiten: a) Wert nach 6.4.1; oder b) falls ein Wert für Rm/T vorliegt, den niedrigeren der beiden folgenden Werte: den Mindestwert der Zugfestigkeit bei Berechnungstemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 3,0 bzw. den Mindestwert der 1-%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,2. 6.5.2 Prüfbedingungen Die Berechnungsnennspannung f für Prüfbelastungen darf ftest, den größeren der beiden folgenden Werte nicht überschreiten: a) Wert nach 6.4.2 bzw. b) den Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Zugfestigkeit bei Prüftemperatur und dem Sicherheitsbeiwert 2. 27 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 6.6 Stahlgussstücke 6.6.1 Auslegungsbedingungen Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf fd, den niedrigeren der beiden folgenden Werte nicht überschreiten: Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%Dehngrenze bei Berechnungstemperatur und dem Sicherheitsbeiwert 1,9 bzw. Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Zugfestigkeit bei 20 °C und dem Sicherheitsbeiwert 3,0. 6.6.2 Prüfbedingungen Die Berechnungsnennspannung f für Prüfbedingungen darf ftest, den Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2 %-Dehngrenze bei Prüftemperatur und dem Sicherheitsbeiwert 1,33 nicht überschreiten. ANMERKUNG Die physikalischen Eigenschaften von Stählen sind im Anhang O angegeben Tabelle 6-1 — Maximal zulässige Werte für die Berechnungsnennspannung für drucktragende Teile außer Schrauben Nichtaustenitische Stähle nach 6.2 Rp0,2/T R f d min ; m/20 1,5 2,4 Prüfbedingungen / außergewöhnliche Bedingungenb c Rp0,2/T test f test 1,05 Nichtaustenitische Stähle nach 6.3: Alternatives Verfahren Rp0,2/T R ; m/20 f d min 1,5 1,875 Rp0,2/T test f test 1,05 Austenitische Stähle nach 6.4 Rp1,0/T fd 1,5 Rp1,0/T test f test 1,05 Austenitische Stähle nach 6.5 Rp1,0/T R ; min p1,0/T ; Rm/T f d max 1,2 3 1,5 Rp1,0/T R test ; m/T test f test max 1,05 2 Stahlguss nach 6.6 Rp0,2/T R f d min ; m/20 1,9 3 Rp0,2/T test f test 1,33 Stahl A 30 % d Auslegungsbedingungen a b A 30 % d 30 % A 35 % d A 35 % d a b Für Prüfgruppe 4 ist der Wert der Berechnungsnennspannung mit 0,9 zu multiplizieren Anstelle der 0,2%-Dehngrenze ReH darf die Streckgrenze (Fließgrenze) Rp0,2 verwendet werden, falls erstere der Werkstoffnorm nicht entnommen werden kann. c Siehe 5.3.2 und 6.1.2. d Bruchdehnung siehe EN 13445-2:2014, Abschnitt 4. 28 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 7 Schalen unter Innendruck 7.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Konstruktion von innendruckbeaufschlagten achssymmetrischen Schalen, d. h. Zylinder- und Kugelschalen, Kugelkalotten, gewölbte Böden, Kegelschalen und Kegel-ZylinderVerbindungen. Darüber hinaus sind auch Verfahren zur Auslegung von versetzt angeordnetenen Kegelschalen zur Verbindung zweier Zylinderschalen sowie für gewölbte Böden mit in den Krempenbereich reichenden Ausschnitten angegeben. 7.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. 7.2.1 Zylinder Kreisförmiger Zylinder 7.2.2 Torisphärischer Boden Ein gewölbter Boden bestehend aus einer Halbkugelschale (Kalotte), einer torusförmigen Krempe und einem zylindrischen Bord ist. Die drei Teile haben an den Berührungslinien gemeinsame Tangenten 7.2.3 Klöpperboden Sonderfall eines torisphärischen Bodens mit R/De = 1,0 und r/De = 0,1 7.2.4 Korbbogenboden Sonderfall eines torisphärischen Bodens mit R/De = 0,8 und r/De = 0,154 7.2.5 Elliptischer Boden Gewölbter Boden mit wahrer elliptischer Form. 7.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Tabelle 4-1. De Außendurchmesser der Schale; Di Innendurchmesser der Schale; Dm Mittlerer Durchmesser der Schale; r Innenradius der Krümmung einer Krempe 7.4 Zylinder- und Kugelschalen 7.4.1 Geltungsbereich Die Formeln in 7.4.2 und 7.4.3 gilt nur für Schalen mit e/De 0,16. Die Formeln an Kugelschalen sind auch auf kugelförmige Abschnitte von Schalen, Halbkugelböden, die Mittelbereiche von torisphärischen Böden und Kugelabschnitte zur Verbindung einer kegelförmigen mit einer zylindrischen Schale (Krempe mit r/Di=0,5) anzuwenden. ANMERKUNG 1 Die Formeln in 7.4.2 und 7.4.3 dürfen auch für größere Werte von e/Di verwendet werden, sofern die Berechnung durch eine ausführliche Ermüdungsberechnung ergänzt wird. 29 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 2 Die angegebenen Wanddicken sind Mindestwerte. An Verbindungsstellen mit anderen Bauteilen, zur Verstärkung an Stutzen oder Ausschnitten oder zur Aufnahme anderer Belastungen als Druck können größere Wanddicken erforderlich sein. 7.4.2 Zylinderschalen Die erforderliche Wanddicke wird nach einer der beiden folgenden Gleichungen berechnet: e P Di 2f z P (7.4-1) e P De 2f z P (7.4-2) oder Für eine festgelegte geometrische Form: Pmax ANMERKUNG 7.4.3 2f z e a Dm (7.4-3) Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1. Kugelschalen Die erforderliche Wanddicke wird nach einer der beiden folgenden Gleichungen berechnet: e P Di 4f z P (7.4-4) e P De 4f z P (7.4-5) oder Für eine festgelegte geometrische Form: Pmax 4f z ea Dm ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1. 7.5 Gewölbte Böden 7.5.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 7.3. De ist der Außendurchmesser des zylindrischen Bordes Di ist der Innendurchmesser des zylindrischen Bordes eb Erforderliche Wanddicke der Krempe zur Verhinderung plastischen Beulens es Erforderliche Wanddicke des Bodens zur Begrenzung der Membranspannung in der Mitte ey Erforderliche Wanddicke der Krempe zur Verhinderung achssymmetrischen Fließens 30 (7.4-6) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) fb Berechnungsnennspannung in der Beulgleichung hi Innenhöhe eines elliptischen Bodens K Berechnungsbeiwert für einen elliptischen Boden nach Definition in Gleichung (7.5-18) N Parameter nach Definition in Gleichung (7.5-12) R Innenradius im Mittelbereich eines torisphärischen Bodens X Verhältnis von Krempenradius zu Schaleninnendurchmesser Y Parameter nach Definition in Gleichung (7.5-9) Z Parameter nach Definition in Gleichung (7.5-10) Beiwert ermittelt aus Bild 7.5-1 und 7.5-2 oder durch das Verfahren in 7.5.3.5. 7.5.2 Halbkugelböden Die erforderliche Wanddicke eines Halbkugelbodens ist durch die Gleichungen in 7.4.3 gegeben. Die Wanddicke des zylindrischen Bords bis zur Tangente muss mindestens der Wanddicke der Zylinderschale nach 7.4.2 entsprechen. 7.5.3 Torisphärische Böden 7.5.3.1 Geltungsbereich Die nachstehenden Anforderungen gelten nur für Böden, die alle folgenden Bedingungen erfüllen: r 0,2Di r 0,06Di r 2e e 0,08De e 0,001De R De 7.5.3.2 Auslegung Die erforderliche Wanddicke e ist gleich dem größten der folgenden Werte es, ey und eb: es = P R 2f z - 0,5P ey β P 0,75R 0,2D i f (7.5-1) (7.5-2) β kann aus Bild 7.5-1 oder dem Verfahren nach 7.5.3.5 entnommen werden, wobei e durch ey ersetzt wird. und 31 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1 0,825 1,5 P Di eb 0,75R 0,2Di 111fb r (7.5-3) Dabei ist: fb Rp0 ,2/T 1,5 (7.5-4) Ausgenommen sind kaltumgeformte nahtlose Böden aus austenitischem rostfreien Stahl, für die gilt: fb 1,6 Rp0 ,2/T 1,5 (7.5-5) Unter Prüfbedingungen muss für fb in den Gleichungen der Faktor 1,5 durch 1,05 ersetzt werden. ANMERKUNG 1 Bei nicht kaltumgeformten Böden aus rostfreiem Stahl ist fb kleiner als f. ANMERKUNG 2 berücksichtigt. Durch den Faktor 1,6 in der Gleichung für kaltumgeformte Böden wird die Werkstoffverfestigung ANMERKUNG 3 Die Berechnung von eb entfällt, wenn ey > 0,005Di ist. ANMERKUNG 4 Die Innenhöhe eines torispärischen Bodens wird gegeben durch hi R R Di / 2 R Di /2 2r Bild 7.5-1 — Berechnungsbeiwert für gewölbte Böden für die Auslegung 32 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 7.5.3.3 Nachrechnung Für eine bestimmte Geometrie ist der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax gleich dem niedrigsten der folgenden Werte Ps, Py und Pb. Ps 2f z e a R 0,5 e a (7.5-6) py = f. ea 0,75R + 0,2 D i (7.5-7) Dabei wird aus Bild 7.5-2 und den Gleichungen in 7.5.3.5 ermittelt. ea P b 111 f b 0,75R 0,2 D i , 15 r Di 0,825 (7.5-8) ANMERKUNG 1 Zur Anwendung der oben angegebenen Gleichungen auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1. ANMERKUNG 2 Die Berechnung von Pb entfällt, wenn ea > 0,005Di ist. Bild 7.5-2 — Berechnungsbeiwert für gewölbte Böden für die Nachrechnung 7.5.3.4 Ausnahmen Es ist zulässig, die Wanddicke im kugelförmigen Bereich des Bodens (Kalotte) auf den Wert es zu reduzieren; dies gilt für eine Kreisfläche, deren Abstand von der Krempe mindestens dem Abstand Bild 7.5-3 dargestellt. R e entspricht, wie in Der Bord muss die Anforderungen für zylindrische Schalen in 7.4.2 erfüllen, sofern seine Länge größer ist als 0,2 Di e . Sofern der Bord gleich lang oder kürzer ist als 0,2 Di e , darf die Wanddicke des Bords gleich der Wanddicke in der Krempe sein. 33 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 7.5.3.5 Gleichungen zur Berechnung des Beiwerts >- R.e >- es r R -> e Di De Bild 7.5-3 — Geometrie torisphärischer Böden Y = min(e/R ; 0,04) (7.5-9) Z log10 1 / Y (7.5-10) X = r/Di (7.5-11) N 1 , 006 1 4 6 , 2 90 Y (7.5-12) Für X = 0,06 gilt: 0,06 N 0,3635 Z 3 2,2124 Z 2 3,2937 Z 18873 , (7.5-13) Für 0,06 < X < 0,1 gilt: 25 ( 0,1 X ) 0,06 ( X 0,06 ) 0,1 (7.5-14) Für X = 0,1 gilt: 0,1 N ( 0,1833 Z 3 10383 , Z 2 1,2943 Z 0,837 ) (7.5-15) Für 0,1 < X < 0,2 gilt: 10 (0,2 X ) 0,1 ( X 0,1) 0,2 (7.5-16) Für X = 0,2 gilt: 0,2 max 0,95( 0,56 194 , Y 82,5Y 2 ) ; 0,5 (7.5-17) ANMERKUNG Die vorstehenden Gleichungen für führen bei Verwendung in 7.5.3.2 zu einer iterativen Berechnung. Dafür wird ein rechnergestütztes Verfahren empfohlen. 7.5.4 Elliptische Böden Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nur für Böden mit 1,7 < K < 2,2. K = Di/(2hi ) 34 (7.5-18) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Elliptische Böden sind wie äquivalente torisphärische Böden zu berechnen, wobei gilt: r Di 0,5 / K - 0,08 (7.5-19) R D i (0,44K 0,02) (7.5-20) und 7.6 Kegelschalen und Kegelböden 7.6.1 Anwendungsbedingungen Die Anforderungen in 7.6.4 - 7.6.8 gelten für die Berechnung kreisförmiger Kegelschalen und Kegel-ZylinderVerbindungen, bei denen Kegel- und Zylinderschale eine gemeinsame Rotationsachse aufweisen. Anforderungen an Kegelschalen mit Versatz der Mittellinie sind in 7.6.9 enthalten. Die Anforderungen gelten nicht: a) für Kegelschalen, deren halber Öffnungswinkel an der Spitze größer ist als 75 °; b) für Kegelschalen mit e cos( ) 0,001 ; Dc c) (7.6-1) für kurze Kegelschalen zur Verbindung von Doppelmantel und Mantel. Mindestwerte für den Abstand von anderen wesentlichen Störstellen sind in den einzelnen Abschnitten angegeben. 7.6.2 Zusätzliche Definitionen Die folgende Definition gilt zusätzlich zu denen in 7.2. 7.6.2.1 Verbindung zwischen Zylinder und Kegel Schnittpunkt der Wanddickenmittellinien von Zylinder- und Kegelschale (Beispiele für die Verbindung an der großen Kegelgrundfläche sind in Bild 7.6-1 und 7.6-2 dargestellt) > - 1,4l1 -> 1, 4l 2 con -> e DC -> e 2 -> e1 -> ecyl α Bild 7.6.1 — Geometrie von Kegel-Zylinder-Verbindungen ohne Krempe an der großen Kegelgrundfläche 35 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) >- 1,4 l1 -> 1,4 0,5 l1 l2 α -> e con -> e Dc 2 r -> e1 > - ecyl -> 0,7 l2 Bild 7.6.2 — Geometrie von Kegel-Zylinder-Verbindungen mit Krempe an der großen Kegelgrundfläche 7.6.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Tabelle 7.3. Dc Mittlerer Durchmesser der Zylinderschale an der Verbindungsstelle zur Kegelschale; De Außendurchmesser der Kegelschale; Di Innendurchmesser der Kegelschale; DK Durchmesser nach Berechnung nach Gleichung (7.6-8); Dm Mittlerer Durchmesser der Kegelschale; econ Erforderliche Wanddicke der Kegelschale nach Berechnung in 7.6.4; econ,a die (minimale) Berechnungsdicke der Kegelschale; ecyl Erforderliche Wanddicke der Zylinderschale nach Berechnung in 7.4.2; ej Erforderliche Wanddicke an der Verbindungsstelle an der großen Kegelgrundfläche; e1 Erforderliche Wanddicke der Zylinderschale an der Verbindungsstelle; e1a Berechnungswanddicke der verstärkten Zylinderschale; e2 Erforderliche Wanddicke von Kegelschale und Krempe an der Verbindungsstelle; e2a Berechnungswanddicke der verstärkten Kegelschale; f Ist die Nennberechnungsspannung. In der Berechnung der Verbindungen nach 7.6.6 bis 7.6.9 ist es der niedrigste der Werte für die einzelnen Bauteile; l1 Länge entlang der Zylinderschale; l2 Länge entlang der Kegelschale (große oder kleine Grundfläche); r ist der Krempenradius; Halber Öffnungswinkel der Kegelschale an der Spitze (in Grad); Beiwert nach Definition in 7.6.6; H Beiwert nach Definition in 7.6.8; Beiwert nach Definition in 7.6.7; Beiwert nach Definition in 7.6.7; Beiwert nach Definition in 7.6.8. 36 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 7.6.4 Kegelschalen Die erforderliche Wanddicke an jedem beliebigen Punkt entlang der Länge der Kegelschale wird nach einer der beiden folgenden Gleichungen berechnet: e con P Di 1 2f z P cos( ) (7.6-2) e con P De 1 2f z P cos( ) (7.6-3) oder Dabei sind Di und De die Durchmesser im betrachteten Punkt. Für eine bestimmte Geometrie: Pmax 2 f z econ,a cos( ) Dm (7.6-4) Dabei ist Dm der Durchmesser im betrachteten Punkt. ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1. Für die Berechnung der erforderlichen Dicke an der großen Grundfläche eines mit einer Zylinderschale verbundenen Kegelschale dürfen nachstehende Ersetzungen vorgenommen werden: Di = DK (7.6-5) De = DK + 2e2 cos() (7.6-6) Dm = (Di + De) / 2 (7.6-7) Dabei ist: DK D c e1 2r 1 cos( ) l 2 sin( ) (7.6-8) ANMERKUNG 1 Die angegebenen Wanddicken sind Mindestwerte. An Verbindungsstellen mit anderen Bauteilen, zur Verstärkung an Stutzen oder Ausschnitten oder zur Aufnahme anderer Belastungen als Druck können größere Wanddicken erforderlich sein. ANMERKUNG 2 Da es sich bei der oben ermittelter Wanddicke um den zulässigen Mindestwert an diesem Punkt entlang der Kegelschale handelt, ist es zulässig, eine Kegelschale aus Platten unterschiedlicher Dicke zu fertigen, sofern die Mindestdicke an jedem Punkt erreicht wird. 7.6.5 Verbindungen Die Anforderungen in 7.6.6, 7.6.7 und 7.6.8 gelten nur, wenn die Länge des ungestörten Bereichs zwischen dieser Verbindung und einer anderen Verbindung oder wesentlichen Störstelle, z. B. eine andere Kegel-ZylinderVerbindung oder ein Flansch, an der Zylinderschale mindestens 2 l1 und an der Kegelschale mindestens 2 l2 beträgt. Dabei ist: l1 D c . e1 (7.6-9) Dc .e2 cos( ) (7.6-10) l2 37 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 7.6.6 Kegel-Zylinder-Verbindung ohne Krempe an der großen Kegelgrundfläche 7.6.6.1 Geltungsbereich Dien Anforderungen in 7.6.6.2 und 7.6.6.3 gelten nur, wenn die nachstehende Bedingung erfüllt ist: die Verbindung ist eine Stumpfnaht, wobei die inneren und äußeren Nahtoberflächen gleichmäßig in die benachbarte Kegel- bzw. Zylinderschale übergehen, ohne dass die Wanddicke örtlich vermindert wird. ANMERKUNG Spezielle ZfP-Anforderungen gelten in EN 13445-5:2014 sofern für eine Konstruktion die Dicke an der Naht nicht größer ist als 1,4 ej. 7.6.6.2 Auslegung Die erforderliche Wanddicke e1 der Zylinderschale an der Verbindungsstelle ist gleich dem größeren der Werte für ecyl und ej, wobei ej wie folgt berechnet wird: Man nehme einen Wert für ej an und berechne: 1 Dc tan( ) 0,15 3 e j 1 1 / cos( ) ej P Dc 2f (7.6-11) (7.6-12) Die durch Gleichung (7.6-12) gegebene Dicke ist zulässig sofern sie nicht kleiner ist als die angenommene. ANMERKUNG Der für ej erforderliche Wert kann durch iterative Anwendung dieser Prozedur erhalten werden, bis Gleichung (7.6-12) einen Wert gleich dem angenommenen ergibt. Der Wert von kann auch dem Diagramm in Bild 7.6-3 entnommen werden. Diese Wanddicke muss bis zu einem Abstand von der Verbindung von mindestens 1,4l1 entlang des Zylinders beibehalten werden. 38 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 5,0 4,5 4,0 α = 10º α = 20º α = 30º α = 40º α = 50º α = 60º 3,5 3,0 β 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,001 0,010 0,100 P/f Bild 7.6-3 — Werte für für Kegel-Zylinder-Verbindung ohne Krempe an der großen Kegelgrundfläche Die erforderliche Wanddicke e2 der Kegelschale an der Verbindungsstelle ist gleich dem größeren der Werte von e und ej. Diese Dicke muss bis zu einem Abstand von der Verbindung von mindestens 1,4 l2 entlang des Kegels beibehalten werden (siehe Bild 7.6-1). Die Verstärkung darf wie folgt umverteilt werden, sofern die Mindestwanddicken nach 7.4.2 und 7.6.4 weiterhin eingehalten werden. Die Wanddicke der Zylinderschale kann nahe der Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der Zylinderwand bis zu einem Abstand von 1,4 l1 von der Verbindungsstelle mindestens 1,4ꞏe1ꞏl1 beträgt. Des weiteren kann die Wanddicke der Kegelschale nahe der Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der Kegelschale bis zu einem Abstand von 1,4 l2 von der Verbindungsstelle mindestens 1,4ꞏe2ꞏl2 beträgt. 7.6.6.3 Nachrechnung Der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax für eine gegebene Wanddicke wird wie folgt ermittelt: a) Pmax nach Gleichung (7.4-3) für die Zylinderschale berechnen. b) Pmax nach Gleichung (7.6-4) für die Kegelschale berechnen. c) Die Berechnungswanddicke e1a der verstärkten Zylinderschale an der Verbindungsstelle ermitteln. d) Die Berechnungswanddicke e2a der verstärkten Kegelschale an der Verbindungsstelle ermitteln. e) Pmax nach Gleichung (7.6-4) mit Wanddicke e2a und Durchmesser Dm berechnen. f) Für ej den niedrigeren Wert von e1a und e2a einsetzen. 39 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) g) Den Wert von aus Gleichung (7.6-11) berechnen; dann ist P max h) 2f e j Dc (7.6-13) Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist der niedrigste der in den Schritten a), b), e) und g) ermittelten Drücke. ANMERKUNG Die Berechnungswanddicke der verstärkten Zylinderschale in vorstehendem Schritt c) bzw. d) kann mit folgendem Verfahren ermittelt werden: 1) Den Wert e1a schätzen. Der Ausgangswert sollte die Berechnungswanddicke an der Verbindungsstelle sein. 2) Den Wert von l1 berechnen. l1 14 , D c . e1a (7.6-14) 3) Ist die Wanddicke über die Länge l1 konstant, dann ist e1a bereits gefunden. 4) Andernfalls ist die Wandquerschnittsfläche A1 innerhalb eines Abstands l1 von der Verbindungsstelle zu berechnen. 5) Aus der folgenden Gleichung ergibt sich eine bessere Näherung. e1a A1 l1 (7.6-15) Das Ergebnis ist annehmbar, wenn der Wert nicht größer ist als der in Schritt 1) geschätzte Wert. 6) Ist das Ergebnis nicht annehmbar, zu 1) zurückgehen. 7) In gleicher Weise ist mit nachstehender Gleichung der Wert von e2a zu ermitteln. l2 14 , 7.6.7 D c . e 2a cos ( ) (7.6-16) Kegel-Zylinder-Verbindung mit Krempe an der großen Kegelgrundfläche 7.6.7.1 Geltungsbereich Die Anforderungen dieses Unterabschnitts gelten nur, wenn alle nachstehenden Bedingungen erfüllt sind. a) Die Krempe weist Torusform und gleichmäßige Übergänge zur benachbarten Kegel- bzw. Zylinderschale auf. b) Der innere Krümmungsradius der Krempe ist r < 0,3 Dc. ANMERKUNG 7.6.7.2 Dieser Abschnitt schreibt keinen Mindestwert für den Krümmungsradius der Krempe vor. Auslegung Der Wert ej wird nach folgendem Verfahren berechnet: Einen Wert für ej schätzen und dann wie folgt berechnen: 40 1 Dc tan( ) 0,15 3 e j 1 1 / cos( ) (7.6-17) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 0,028r Dc e j 1 1/ = 1+ ej . cos( ) 0,2 1,2 1 + P Dc 2f (7.6-18) (7.6-19) (7.6-20) Die durch Gleichung (7.6-20) gegebene Dicke ist für die Krempe zulässig sofern sie nicht kleiner als die angenommene ist. ANMERKUNG Der für ej erforderliche Wert kann durch iterative Anwendung dieser Prozedur erhalten werden, bis Gleichung (7.6-20) einen Wert gleich dem angenommenen ergibt. Die erforderliche Wanddicke e1 der Zylinderschale an der Verbindungsstelle ist gleich dem größeren Wert von ec bzw. ej. Diese Dicke muss bis zu einem Abstand von mindestens 1,4 l1 von der Verbindungsstelle und bis zu einem Abstand von 0,5 l1 von der Tangente zwischen Zylinderschale und Krempe entlang der Zylinderschale beibehalten werden. Die erforderliche Wanddicke e2 von Krempe und Kegelschale an der Verbindungsstelle entspricht dem größeren Werte von econ bzw. ej. Diese Dicke muss bis zu einem Abstand von mindestens 1,4 l2 von der Verbindungsstelle und bis zu einem Abstand von 0,7 l2 von der Tangente zwischen Kegelschale und Krempe entlang der Kegelschale beibehalten werden. 7.6.7.3 Nachrechnung Der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax für eine gegebene Geometrie wird wie folgt ermittelt: a) Die Berechnungswanddicke e1a der Zylinderschale im Krempenbereich und e2a der Krempe und des angrenzenden Teils der Kegelschale ermitteln. b) Überprüfen, dass die Bedingungen in 7.6.7.1 erfüllt werden. c) Pmax nach Gleichung (7.4-3) mit ea = e1a für die Zylinderschale berechnen. d) Pmax nach Gleichung (7.6-4) mit econ,a =e2a für die Kegelschale berechnen. e) Der Wert von ej ist der kleinere der für e1a und e2a ermittelten Werte. f) Die Werte für und aus den Gleichungen (7.6-17) und (7.6-19) ermitteln und dann Pmax wie folgt berechnen: Pmax g) 2f e j Dc (7.6-21) Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist der niedrigste der in den Schritten c), d) und f) ermittelten Drücke. 7.6.8 7.6.8.1 Kegel-Zylinder-Verbindung an der kleinen Kegelgrundfläche Geltungsbereich Die Anforderungen in 7.6.8.2 und 7.6.8.3 gelten nur, wenn alle nachstehenden Bedingungen erfüllt sind. a) Die erforderliche Wanddicke der Zylinderschale e1 wird bis zu einem Abstand l1 von der Verbindungsstelle und die erforderliche Wanddicke der Kegelschale e2 bis zu einem Abstand l2 von der Verbindungsstelle beibehalten (siehe Bild 7.6-4). 41 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) Die Wanddicken erfüllen die Anforderungen in 7.4.2 und 7.6.4. α e1 e2 l2 Dc l1 Bild 7.6-4 — Geometrie von Kegel-Zylinder-Verbindungen an der kleinen Kegelgrundfläche 7.6.8.2 Auslegung Die erforderlichen Wanddicken e1 und e2 werden wie folgt ermittelt: Werte für e1 und e2 wählen.; s e2 e1 (7.6-22) Für s < 1 gilt: s s 1 s2 cos( ) 2 (7.6-23) Für s 1 gilt: 1 s 2 2 cos( ) (7.6-24) D c tan( ) 0,5 e1 (7.6-25) 1 s H 0,4 Wenn nachstehende Gleichung erfüllt ist P 2f z e 1 Dc H (7.6-26) sind die Werte für e1 und e2 annehmbar. Andernfalls die Berechnung mit höheren Werten für e1 und e2 wiederholen. ANMERKUNG Nach vorstehenden Gleichungen werden e1 und e2 nicht getrennt berechnet. Diese Werte können beliebig so gewählt werden, wie es für die Auslegung zweckmäßig ist, d. h. um beispielsweise einen günstigen Wert für l1 oder l2 zu erhalten. Unter der Voraussetzung, dass die Anforderungen in 7.4.2 und 7.6.4 weiterhin eingehalten werden, darf die Berechnung nach der vorstehenden Regel wie folgt modifiziert werden: 42 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Ist e1 = e2, dann kann eine Krempe derselben Dicke vorgesehen werden. Die Abstände l1 und l2 werden auch weiterhin ab der Verbindungsstelle (dem Schnittpunkt der Mittellinien von Zylinder- und Kegelschale) gemessen. b) Die Wanddicke der Zylinderschale kann nahe der Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der Zylinderschale bis zu einem Abstand von l1 von der Verbindungsstelle mindestens l1ꞏe1 beträgt. Des weiteren kann die Wanddicke der Kegelschale nahe der Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der Kegelschale bis zu einem Abstand von l2 von der Verbindungsstelle mindestens l2ꞏe2 beträgt. 7.6.8.3 Nachrechnung Der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax, für eine bestimmte Geometrie und Normalbetriebslastfälle, wird wie folgt ermittelt: P max 2f z e1a Dc H (7.6-27) Dabei sind e1a und e2a die Berechnungswanddicken; H ist Gleichung (7.6-22) bis (7.6-25) zu entnehmen. ANMERKUNG 1 ermittelt. Die Werte von e1a und e2a werden nach dem in der Anmerkung in 7.6.6.3 beschriebenen Verfahren ANMERKUNG 2 Die Berechnungswanddicken können die erforderliche Wanddicke übersteigen, ohne deshalb zu einer Zunahme von l1 bzw. l2 zu führen. 7.6.9 Kegelschalen mit Mittellinienversatz Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten für Verbindungskegel zwischen zwei Zylinderschalen mit Mittellinienversatz (siehe Bild 7.6-5). Die Mittellinien der beiden Zylinderschalen müssen parallel sein, wobei der Versatz zwischen den Mittellinien nicht größer sein darf als die Differenz ihrer Radien. Die erforderliche Wanddicke für die Verbindung an der großen Kegelgrundfläche wird nach 7.6.6 und für die Verbindung an der kleinen Kegelgrundfläche nach 7.6.8 ermittelt. Der größere der beiden Werte ist auf die gesamte Kegelschale anzuwenden. Für den Winkel wird der größte Winkel zwischen Kegel- und Zylinderschale eingesetzt. α 1 Legende 1 Mittellinienversatz Bild 7.6-5 — Kegelschale mit Mittellinienversatz 7.7 Stutzen im Krempenbereich 7.7.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 7.5.1. A Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-4) oder (7.7-8) 43 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) A1 Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-12) oder (7.7-16) B Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-5) oder (7.7-9) B1 Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-13) oder (7.7-17) k Beiwert für die Verschwächung durch den Stutzen nach Gleichung (7.7-10) di Innendurchmesser des Stutzens X Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-11) oder (7.7-15) V Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-3) oder (7.7-7) 7.7.2 Grenzen der Anwendbarkeit In diesem Unterabschnitt sind Bedingungen für Ausschnittverstärkungen in gewölbten Böden mit Stutzen außerhalb des in 9.7.2.4 definierten Zentralbereiches enthalten, für die daher Abschnitt 9 nicht anwendbar ist. Die Bedingungen sind beschränkt auf Klöpper- und Korbbogenböden mit di/De ≤ 0,6 (7.7-1) und di ea D e (7.7-2) 6,7 Die Stutzenachse und die Behälterachse müssen in einer Ebene liegen. Die Stutzenachse muss zwischen der Normalen zur Behälterwand und der Parallelen zur Bodenachse liegen. Der Stutzen muss so angeordnet sein, dass er die Tangente zwischen Krempe und zylindrischem Mantel nicht kreuzt. Stutzen mit Achsen parallel zur Bodenachse und mit Außenerzeugender in Fortsetzung des zylindrischen Bodenansatzes sind erfasst. Die Bedingungen in 7.7 dürfen auch für elliptische Böden mit einem Durchmesserverhältnis K 2 angewendet werden. Die Dicke eines solchen elliptischen Bodens mit Stutzen im Krempenbereich ist gleich der eines Korbbogenbodens mit demselben Durchmesser. Die entsprechend diesem Abschnitt erforderliche Wanddickenvergrößerung ist im gesamten Krempenbereich erforderlich. Verstärkungsscheiben sind nicht zulässig. Die Dicke im Kalottenbereich darf geringer sein, sofern die Bedingungen in 7.5.3.4 eingehalten werden und die Stutzenverstärkung im Kalottenbereich die Bedingungen des Abschnitts 9 erfüllen. Sofern der geringste Abstand der Durchdringung des Stutzens und der Krempe von der Tangente Krempe und dem zylindrischen Bord kleiner ist als 2,5 e a r (gemessen entlang der Oberfläche), ist die Anwendung dieser Methode fragwürdig. Sofern in solchen Fällen die Zulässigkeit der Konstruktion nicht durch genauere Analyse oder umfassende Erfahrung nachgewiesen wird, muss der Berechnungsdruck verdoppelt werden oder der zulässige Druck der Konstruktion muss halbiert werden. 7.7.3 Auslegung Für Klöpperböden gilt: 44 P V = log10 1000 f (7.7-3) A = max (0,5 ; 0,264 + 0,938V - 0,592V 2 + 0,14V 3) (7.7-4) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B = min (4,2 ; 4,9 - 2,165V + 0,151V 2) k max A B d di ; 1 0,3B i De De (7.7-5) (7.7-6) Für Korbbogenböden gilt: P V = log10 1000 f (7.7-7) A = 0,54 + 0,41V - 0,044V 3 (7.7-8) B = 7,77 - 4,53V + 0,744V 2 (7.7-9) k max A B d di ; 1 0,5B i De De (7.7-10) In Gleichung (7.5-2) und in Bild 7.5-1 muss P durch P k ersetzt werden, um die erforderliche Dicke zu erhalten. Dieser Ersatz ist vor der Berechnung von in 7.5.3.5 durchzuführen. Die Gleichungen (7.5-1) und (7.5-3) gelten ohne Änderung weiter. ANMERKUNG Die Kurven in Bild 7.7-1 und 7.7-2 beruhen auf der vorstehenden Berechnung und geben ef als Funktion PR von P/f und di/De an. Bild 7.7-1 — Auslegungswerte für Klöpperböden (Verhältnisgrößen) 45 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 7.7-2 — Auslegungswerte für Korbbogenböden (Verhältnisgrößen) 7.7.4 Nachrechnung Der einer gegebenen Geometrie des Behälters entsprechende höchstzulässige Berechnungsdruck kann durch ein numerisches Suchverfahren ermittelt werden. Alternativ kann das nachstehende Verfahren angewandt werden, das zu einer näherungsweise und in jedem Fall konservativen Schätzung von k. führt. Für Klöpperböden gilt: e X = log10 1000 a De (7.7-11) A1 = 1,07 max(0,71 - X ; 0,19X + 0,45) (7.7-12) 1 B1 = 1,02 min 3 5 X ; 3 0,241 0,116 X 0,26 (7.7-13) d di ; 1 0,3B1 i De De (7.7-14) k max A1 B1 46 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Für Korbbogenböden gilt: e X = log10 1000 a De A1 = (7.7-15) 1 D 1136 , 0,0053 e di 0,8 B1 = (8,87 4,35X 0,19X 3) k max(1 0,1 di d d d ) A1 B1 i ;(1 11 , i ) 1 0,5B1 i De De De De (7.7-16) (7.7-17) (7.7-18) Der Parameter in Gleichung (7.5-7) ist durch k zu ersetzen. Gleichungen (7.5-6) und (7.5-8) Gelten weiterhin unverändert. 7.7.5 Böden mit mehreren Stutzen im Krempenbereich Die in Abschnitt 9 enthaltenen Anforderungen an Böden mit mehreren Ausschnitten gelten auch für nach diesen Anforderungen berechnete Ausschnitten, bei denen die Stege zwischen benachbarten Stutzen vollständig innerhalb des in Bild 9.5-4 dargestellten zentralen Bereiches des Bodens mit dem Radius 0,4De. Liegt die Verbindungslinie zwischen zwei benachbarten Stutzen nicht vollständig in diesem Mittelbereich, muss die Stegbreite mindestens gleich der Hälfte der Summe der beiden Ausschnittsdurchmesser der Stutzen sein. 47 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8 Schalen unter Außendruck 8.1 Zweck Dieser Abschnitt berücksichtigt die Belastungen von Schalen durch Außendruck. Die Anforderungen gelten für versteifte und unversteifte Zylinder-, Kegel- und Kugelschalen sowie gewölbte Böden. Die Anforderungen gelten ebenfalls für den Zeitstandbereich, allerdings unter den in Abschnitt 19 angegebenen Bedingungen sowie unter der Annahme, dass die Formabweichung während der Kriechverformung die in EN 13445-4:2014 festgelegten Werte nicht überschreitet. 8.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. 8.2.1 Zulässige Elastizitätsgrenze die in diesem Abschnitt für die Auslegung unter Außendruck angewendete Elastizitätsgrenze. 8.2.2 Schwere Versteifung Versteifungsring, vom Konstrukteur als 'schwere' Versteifung ausgelegt, auf den besondere Anforderungen dieses Abschnitts zur Anwendung kommen 8.2.3 Leichte Versteifung Versteifungsring, vom Konstrukteur als 'leichte' Versteifung ausgelegt, auf den besondere Anforderungen dieses Abschnitts zur Anwendung kommen. 8.2.4 Versagen zwischen zwei Versteifungen Versagen des Abschnitts einer Zylinderschale zwischen zwei Versteifungsringen oder zwischen einem Versteifungsring und einem Behälterboden 8.2.5 Gesamtversagen Versagen des Abschnitts einer Zylinderschale, der durch eine leichte oder schwere Versteifung verstärkt ist 8.2.6 Ebene mit tragender Versteifung Behälterboden oder Ebene, der/die den Behälter in zwei Teile unterteilt, von denen ein jedes separat in bezug auf den Außendruck behandelt wird 8.2.7 Sicherheitsbeiwert Verhältniswert des niedrigsten geschätzten Versagensdrucks zum Berechnungsdruck 8.2.8 Seitliche Auslenkung von Versteifungen Seitliche Verdrehung einer Versteifung um seine Verbindungsstelle mit der Schale 8.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4. a Schalenlänge plus Heiz-/Kühlwendel, siehe Bilder 8.5-11 und 8.5-12; Ae Querschnittsfläche der Versteifung plus mittragende Schalenlänge (siehe Gleichung 8.5.3-30); 48 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Af Querschnittsfläche des Flansches einer Versteifung; Am Modifizierte Querschnittsfläche der Versteifung (siehe Gleichung 8.5.3-17)); As Querschnittsfläche der Versteifung; Aw Querschnittsfläche des Stegs; B Parameter für die Berechnung des Versagens zwischen zwei Versteifungen (siehe Gleichung (8.5.3-18)); C Beiwert für die Berechnung der seitlichen Auslenkung einer Versteifung (siehe Gleichungen (8.5.3-50) und (8.5.3-51)); CG s Lage des Flächenschwerpunkts einer Versteifung; CGc Lage des Flächenschwerpunkts der Versteifung und der mittragenden Länge der Schale; d Abstand bis zum äußersten Rand der Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-40)); d Steghöhe der Versteifung zwischen Flanschen (siehe Bild 8.5-14, 8.5-15, 8.5-16 und 8.5-17); ef Dicke des Flansches einer Versteifung; ew Dicke des Stegs einer Versteifung; G Parameter für die Berechnung des Versagens zwischen zwei Versteifungen (siehe Gleichung (8.5.3-22)); h, h ' , h " Ie Äußere Wölbungshöhe von gewölbten Böden (siehe Bild 8.5.1 und 8.5.2); Flächenträgheitsmoment der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung und die Versteifung unterstützender mittragender Schalenlänge (Le) um eine zur Zylinderachse parallele Achse durch den Flächenschwerpunkt der kombinierten Querschnittsfläche (siehe Gleichung (8.5.3-26)); I est Geschätztes Flächenträgheitsmoment einer Versteifung; If Flächenträgheitsmoment des Flansches um seinen Flächenschwerpunkt; Is Flächenträgheitsmoment der Querschnittsfläche der Versteifung um eine zur Zylinderachse parallele Achse durch den Flächenschwerpunkt; Iw Flächenträgheitsmoment des Stegs um seinen Flächenschwerpunkt; L Ungestützte Schalenlänge; L cyl Zylinderschalenlänge zwischen Tangenten; Lcon Axial Länge einer Kegelschale (siehe Bild 8.5-2); Le Mittragende Schalenlänge zur Unterstützung einer leichten Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-34)); L eH Mittragende Schalenlänge zur Unterstützung einer schweren Versteifung nach 8.5.3.7; LH Abstand zwischen schweren Versteifungen (siehe Tabelle 8.5-1); L'H , L" H , Längen zwischen schweren Versteifungen (siehe Bild 8.5-7); 49 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Ls Mittlere Länge der unmittelbar benachbarten Feldweiten auf beiden Seiten einer leichten Versteifung (siehe Tabelle 8.5-1); LsH Mittlere Länge zweier Mantelzwischenräume auf beiden Seiten einer schweren Versteifung (siehe Tabelle 8.5-1); L' s , L" s , Einzelne Längen leichter Versteifungen (siehe Bild 8.5-6 und 8.5-8); N Parameter für die Berechnung des Versagens zwischen zwei Versteifungen (siehe Gleichung (8.5.3-21) und Tabelle 8.5-2); n Umfangswellenzahl eines versteiften Zylinders; n cyl Umfangswellenzahl des unversteiften Teils der Zylinderschale (siehe 8.5.2.2); P Geforderter Auslegungsaussendruck ; PC Auslegungsdruck in einem Heiz-/Kühlkanal, wie in 8.5.3.5 verwendet; Pg Theoretischer elastischer Beuldruck einer versteiften Zylinderschale (siehe Gleichung (8.5.3-24)) der einer Kegelschale (siehe Gleichung (8.6.4-1)); PH Versagensdruck einer schweren Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-42)); Pm Theoretischer elastischer Beuldruck bei Versagen einer perfekten Zylinder-, Kegel- oder Kugelschale (siehe Gleichungen (8.5.2-5), (8.6.3-2) und (8.7.1-2)); Pr Berechneter unterer Versagensdruck (nach Bild 8.5-5); Py Druck, bei dem die mittlere Umfangsspannung einer Zylinder- oder Kegelschale in der Mitte zwischen den Versteifungen bzw. einer Kugelschale die Fließgrenze des Werkstoffs erreicht (siehe Gleichungen (8.5.24), (8.6.3-1) und (8.7.1-1)); Pys Druck, der Fließen der Versteifung in Umfangsrichtung verursacht (im Fall einer Zylinderschale siehe Gleichung (8.5.3-38) bzw. einer Kegelschale siehe Gleichung (8.6.4-6)); R Mittlerer Radius einer Zylinder- oder Kugelschale bzw. der Radius der Kalotte eines torisphärischen Bodens; Rf Radius zu dem Teil der Versteifung mit dem größten Abstand von der Schale (siehe Bild 8.5-14 bis 8.517); Rs Radius des Flächenschwerpunkts der Versteifungsquerschnittsfläche; Rp0,2 /T ,s 0,2-%-Dehngrenze der Versteifung bei einer Temperatur T °C; ri Radius des der Schale nächstliegenden Punkts des Versteifungsstegs, der bei der Berechnung der Auslenkung der Versteifung als Drehpunkt angenommen wird (siehe Bild 8.5-14 bis 8.5-17); S s der in diesem Abschnitt angewandte Sicherheitsfaktor, siehe Gleichung (8.4.4-1); Sf Faktor abhängig von der Fertigungsmethode für die Versteifung - Gleichungen (8.5.3-32) und (8.5.3-33); u Zur Berechnung von L e verwendeter Parameter (siehe Gleichungen (8.5.3-36)); 50 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) wi Gesamte an der Schale anliegende Breite der Versteifung i (siehe Gleichung (8.5.3-39) und Bild 8.5-14 bis 8.5-17); wf Überstandsbreite des Versteifungsflansches (siehe Bild 8.5-14 bis 8.5-17); w 'i , w ' 'i An der Schale anliegende Breiten der Versteifung i (siehe Bild 8.5-8); Xe Parameter in der Berechnung des Gesamtversagens (siehe Gleichung (8.5.3-27)); XeH Parameter in der Berechnung des Gesamtversagens (siehe Gleichung (8.5.3-44)); Beiwerte zur Berechnung von L e (siehe 8.5.3.6.3); Y1,Y2 ,Y3 Halbwinkel eines Kegels an seiner Spitze (in Grad) (siehe Bild 8.5-2); Parameter ermittelt aus Bild 8.5-13 oder berechnet mit Gleichung (8.5.3-25); Auslegungsparameter für Versteifungen (siehe Gleichungen (8.5.3-19) und (8.5.3-20)); Mittlere elastische Dehnung in Umfangsrichtung bei Versagen (siehe 8.5.2.2); ' Modifizierte mittlere elastische Dehnung in Umfangsrichtung bei Versagen einer Kegelschale; Von der Lage der Versteifung abhängiger Parameter (siehe Gleichungen (8.5.3-28) und (8.5.3-29)); e , es Nennelastizitätsgrenzen für Schale und Versteifung, siehe 8.4; H Maximale Spannung in einer schweren Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-47)); i Instabilitätsspannung, bei der seitliche Auslenkung von Versteifungen auftritt (siehe Gleichungen (8.5.3.49) und (8.5.3-54)); s Maximale Spannung in leichten Versteifungen (siehe Gleichungen (8.5.3-37) und (8.6.4-5)). 8.4 Allgemeines 8.4.1 Die Wanddicke von Bauteilen unter äußerem Überdruck muss mindestens gleich der Wanddicke vergleichbarer Bauteile unter gleich hohem inneren Überdruck nach dieser Norm sein, wobei ein Faktor von 1,0 zu verwenden ist. 8.4.2 Für Schalen aus nichtaustenitischem Stahl wird die zulässige Elastizitätsgrenze wie folgt berechnet: e Rp0,2 / T (8.4.2-1) Für Versteifungen aus dem gleichen Werkstoff gilt: es Rp0,2 / T ,s 8.4.3 (8.4.2-2) Für Schalen aus austenitischem Stahl wird die zulässige Elastizitätsgrenze wie folgt berechnet: e Rp0,2 /T 1,25 (8.4.3-1) 51 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Für Versteifungen aus dem gleichen Werkstoff gilt: es Rp0,2/T ,s (8.4.3-2) 1,25 ANMERKUNG Wenn der Wert für Rp0,2 nicht verfügbar ist, ist Rp1,0/1,3 eine sichere Annahme. 8.4.4 Der für die Bestimmungen dieses Abschnitts anzuwendende kleinste Sicherheitsbeiwert wird wie folgt ermittelt: Für Auslegungsbedingungen S = 1,5 (8.4.4-1) Für Testbedingungen S = 1,1 (8.4.4-2) 8.5 Zylinderschalen 8.5.1 Zulässige Unrundheit 8.5.1.1 Prüfung auf Einhaltung der Toleranz Die Anforderungen in 8.5.2 und 8.5.3 gelten nur für Zylinder, die mit einer Toleranz von 0,5 % des Radius (0,005R), gemessen vom wahren Mittelpunkt, kreisrund sind. Die Toleranz muss auf der Behälterzeichnung angegeben werden. Meßverfahren zur Prüfung der Behälterform sind in Anhang D beschrieben. Ein Verfahren zur Bestimmung des wahren Mittelpunkts anhand mehrerer Radiusmessungen und damit zur Ermittlung der Unrundheit eines Behälters ist in Anhang E dargestellt. Es ist möglich, die Toleranzanforderungen etwas zu reduzieren, wenn eine ausreichende Dicke gegeben ist. Auf diesen Aspekt wird in 8.5.1.2 eingegangen. 8.5.1.2 Zulässige Unrundheit bei Zylinderschalen mit überhöhter Wanddicke Wenn der in 8.5.2.2 festgelegte zulässige Druck Pr / S größer ist als der Auslegungsdruck, dann kann die geforderte Toleranz für die Zylinderschale erhöht werden auf: Toleranz 0,005 Pr PS (8.5.1-1) Für versteifte Zylinder muss Gleichung (8.5.3-37) erfüllt sein, wobei anstelle von 0,005 die gewünschte Toleranz eingesetzt wird. 8.5.1.3 Zulässiger Druck bei Überschreiten der Toleranz von 0,5 % Wird bei einer Schale nach der Fertigung ein Überschreiten der festgelegten Toleranz von 0,5 % festgestellt, ist der zulässige Druck ebenfalls nach Anhang F zu berechnen. ANMERKUNG In der Praxis ist es so, dass in den meisten Fällen, wenn eine Rundheitstoleranz für eine Zylinderschale nicht eingehalten wird, es durch Anwendung des Anhangs F nachgewiesen werden kann, dass die derzeitige Form annehmbar ist. Dies sollte jedoch nicht ohne Verwendung der Prozedur nach Anhang F angenommen werden. Die Anwendung von Anhang F ist nicht erforderlish, wenn die Rundheitstoleranz mit Gleichung 8.5.1-1 übereinstimmt. 52 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8.5.2 8.5.2.1 Unversteifte Zylinderschalen Ungestützte Länge Die Länge L in Bild 8.5-1 wird wie folgt berechnet: L Lcyl 0,4h ' + 0,4h " (8.5.2-1) L 0,4 h' 0,4 h" L cyl h' h" Bild 8.5-1 — Zylinderschale mit Böden Die Länge L in Bild 8.5-2 wird wie folgt berechnet: für 30°: L Lcyl 0,4h (8.5.2-2) für 30°: L Lcyl 0,4h Lcon (8.5.2-3) L h L cyl α >_ 30 0.4h α < 30 L con L cyl L ANMERKUNG Kegel-Zylinder-Verbindungen siehe 8.6.5. Bild 8.5-2 — Zylinderschale mit Boden und Kegel 53 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8.5.2.2 Wanddicke der Zylinderschale Die Wanddicke der Zylinderschale muss mindestens dem nach nachstehendem Verfahren ermittelten Wert entsprechen. a) Einen Wert für e a schätzen und p y wie folgt berechnen: Py b) e ea (8.5.2-4) R Den Wert p m aus der nachstehenden Gleichung berechnen; dabei für ea denselben Wert annehmen wie bei vorstehender Berechnung: pm E ea R (8.5.2-5) E ist der Wert des Elastizitätsmoduls bei Berechnungstemperatur. ANMERKUNG 1 Die Berechnungstemperatur ist in 3.5 definiert und in 5.3.11 erläutert. ANMERKUNG 2 Werte für E als Funktion der Temperatur können dem Anhang O.4 entnommen werden. Der Wert von wird entweder aus Bild 8.5-3 entnommen oder wie folgt berechnet: 1 Z 2 n cyl 1 2 2 e a2 1 2 2 12 R 2 1 2 n cyl 2 1 Z 2 2 1 Z2 n cyl (8.5.2-6) Dabei ist: n cyl ganzzahlig und wird entweder Bild 8.5-4 entnommen oder berechnet, um einen möglichst kleinen Wert von p m zu erhalten. Z R L (8.5.2-7) Der Wert von L ist nach 8.5.2.1 zu ermitteln. ANMERKUNG c) Bild 8.5-3 ergibt sich aus der Berechnung nach Gleichung (8.5.2-6). Das Verhältnis pm p berechnen und r aus Kurve 1) in Bild 8.5-5 ermitteln. py py Der Druckwert muss die folgende Gleichung erfüllen: P Pr / S Ist p r zu klein, muss die Wanddicke erhöht oder die Zylinderschale versteift werden. 54 (8.5.2-8) 10 15 25 20 30 3 40 2 50 60 4 5 6 78 80 3 100 150 2 125 200 50,00 300 250 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10,00 9,00 8,00 7,00 6,00 5,00 4,00 3,50 3,00 2,00 1,80 1,60 1,40 1,20 1,00 0,90 0,80 0,70 0,60 0,50 0 1 2R = ea L 2R 2,50 15 20 0,40 0,35 0,30 0,25 25 30 50 60 80 0 10 5 12 0 15 0 20 0 25 0 30 0 40 0 50 0 60 0 80 1 2R = ea 000 0,1 0,09 0,08 0,07 0,06 0,05 40 0,20 0,18 0,16 0,14 0,12 0,000 01 0,000 1 4 5 6 78 0,001 2 3 4 5 6 78 0,01 2 3 4 5 6 78 ε Bild 8.5-3 — Werte für Für ncyl den Wert der am nächsten liegenden Kurve verwenden; in Zweifelsfällen sowohl den niedrigeren als auch den höheren Wert für ncyl betrachten. 55 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 0.05 =4 n cyl 0.04 n cy l= 0.03 5 n =2 n cyl cy = l 6 n 0.02 cy l = 7 n l = ea/2R cyl = 8 9 n 0.01 0.009 0.008 0.007 cyl = n cyl = n cyl = n 0.006 0.005 0.004 =3 n cyl cy n n n nc yl = cyl = nc yl = cyl = 0.003 cyl = 10 11 12 13 14 15 16 17 n cy = l 1 9 0.002 8 =1 n cyl 0 =2 n cyl 0.001 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 L / 2R Bild 8.5-4 — Werte für 56 n cyl 0.7 0.8 1.0 0.9 2 bei kleinstem Wert von p m 3 4 5 6 7 8 9 10 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1.2 1 1 2 0.8 pr/py 0.6 0.4 0.2 0 0 2 4 6 8 10 12 14 pm/py Legende 1 - Zylinder- und Kegelschalen pm / p y 0 0,25 0,5 0,75 1,0 1,25 1,5 1,75 2,0 2,25 2,5 2,75 3 3,25 3,5 pr / p y 0 0,125 0,251 0,375 0,5 0,605 0,68 0,72 0,755 0,78 0,803 0,822 0,836 0,849 0,861 pm / p y 3,75 4,0 4,25 4,5 4,75 5,0 5,25 5,5 5,75 6,0 6,25 6,5 6,75 > 7,0 pr / p y 0,87 0,879 0,887 0,896 0,905 0,914 0,917 0,923 0,929 0,935 0,941 0,947 0,953 0,959 2 - Kugelschalen und gewölbte Böden pm / p y 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3,0 3,5 4 4,5 5,0 5,5 6 > 6,5 pr / p y 0 0,09 0,18 0,255 0,324 0,386 0,435 0,479 0,51 0,533 0,548 0,565 0,56 0,57 Bild 8.5-5 — Werte für pr / p y gegen p m / p y 57 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8.5.3 Versteifte Zylinderschalen 8.5.3.1 Einführung Abschnitt 8.5.3 enthält ein Verfahren zur Festlegung dessen, ob eine Zylinderschale mit spezifizierten Versteifungen dem Auslegungsaussendruck standhalten kann. Sämtliche Versteifungen müssen als 'schwer' oder 'leicht' bezeichnet werden. Kleinere Ringversteifungen brauchen nicht als Versteifungen angesehen zu werden. ANMERKUNG Eine schwere Versteifung ist üblicherweise ein Umfangsflansch oder ein anderes größeres Bauteil, kann jedoch auch eine große herkömmliche Versteifung sein. Eine leichte Versteifung ist üblicherweise ein Ring mit Rechteck-, T-, Loder I-Querschnitt. In den meisten praktischen Anwendungsfällen wird es eine Reihe von ähnlichen Versteifungen geben, die gleichmäßig am Zylinder verteilt sind. Es ist dann am günstigsten, alle Versteifungen als 'leicht' zu klassifizieren, da die Berechnung des Gesamtversagensdrucks die Festigkeit der Schale gegenüber diesem Ausfalltyp berücksichtigt, wohingegen, wenn sie alle als 'schwere' Versteifungen klassifziert werden, die Berechnung einfacher ist. 8.5.3.2 Ungestützte Länge Die ungestützten Längen von Zylinderschalen mit Versteifungen sind in Tabelle 8.5-1 aufgeführt; die Formelzeichen sind den Bildern 8.5-6, 8.5-7 und 8.5-8 zu entnehmen. Tabelle 8.5-1 — Definition der Zylinderschalenlängen Zylinderschale mit leichten Versteifungen Für jeden Abschnitt getrennt Für jeden Abschnitt getrennt L L's w 1'' 0,4h' Zylinderschale mit leichten und schweren Versteifungen (8.5.3-1) oder L L's w 1'' 0,4h' (8.5.3-3) oder L L''s w 1' w 2'' (8.5.3-2) L L''s w 1' w 2'' (8.5.3-4) oder L L'''s w 2' w 3'' Für jede leichte Verstärkung getrennt Ls L's 0,4h'L''s / 2 oder Ls L''s L'''s / 2 (8.5.3-6) Zur Prüfung von LH Lcyl 0,4h '0,4h " Für jede leichte Verstärkung getrennt Ls L's 0,4h'L''s / 2 oder (8.5.3-7) (8.5.3-5) Ls L''s L'''s / 2 (8.5.3-8) (8.5.3-9) Zur Prüfung von (8.5.3-10) LH L'H 0,4h' (8.5.3-11) oder LH L''H (8.5.3-12) Für jede schwere Versteifung LsH L'H 0,4h'L''H / 2 oder LsH L''H L'''H / 2 58 (8.5.3-13) (8.5.3-14) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) L's L"s L"'s Lcyl h' h" Bild 8.5-6 — Zylinderschale mit leichten Versteifungen L's L"s L"'s L'H L"H L'"H L h' h" cyl Bild 8.5-7 — Zylinderschale mit leichten und schweren Versteifungen L's L"s w"1 w"2 w' 2 L L'"s w' 3 L L Bild 8.5-8 — Einzelheiten zu den Abmessungen Bei Verwendung von Flanschen als schwere Versteifungen ist die schraffierte Fläche nach Bild 8.5-9 a) zu bestimmen. Der Punkt ‘A’ muss an der in Bild 8.5-9 b) gezeigten Stelle liegen, und w ist zu ermitteln. Der Wert As eines Flansches wird aus der schraffierten Fläche minus e a e w Le berechnet. Die kombinierten Werte von As und Le beider Flansche sind bei der Bewertung ihrer Wirksamkeit als Versteifungen zugrunde zu legen. 59 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Ls or LH ea A ea ew w w Le a) Bestimmung der schraffierten Fläche L b) Lage von Punkt A Bild 8.5-9 — Flansche als schwere Versteifungen 8.5.3.3 Ausführungen von Versteifungen Versteifungen können in Form speziell für diesen Zweck gefertigter Ringe ausgeführt sein, die innen, außen oder teils innen und teils außen an der Behälterschale angeordnet werden. Versteifungsringe können auch gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllen und z.B. zur Abstützung von Böden in Fraktioniertürmen und zur Verstärkung gegen Außendruckwirkung dienen. Sie müssen die Anforderungen in 8.5.3 erfüllen und für die zu betreffende Beanspruchung ausreichend bemessen sein. Wenn Versteifungsringe so angeordnet sind, dass ein Zwischenraum zwischen Schale und Ring vorhanden ist, darf die Länge der unversteiften Schalenwand den folgenden Wert nicht überschreiten: Behälterum fang 4 ncyl Siehe Bild 8.5-10. Ist mit dem Auftreten von Spaltkorrosion zu rechnen, sind bei der Anbringung von Versteifungsringen an der Schalenwand unterbrochene Schweißnähte nicht zulässig ANMERKUNG Ein erster Näherungswert für die Bemessung von Versteifungsringen kann mit 10 % der Schalenfläche zwischen den Versteifungen angenommen werden. Bild 8.5-10 — Nicht vollständig an der Schalenwand anliegender innerer Versteifungsring 60 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8.5.3.4 Versagen zwischen zwei Versteifungen Jeder Abschnitt einer unversteiften Schale ist auf Versagen zwischen zwei Versteifungen zu prüfen. Das Verfahren entspricht dem in 8.5.2.2 für unversteifte Zylinderschalen, wobei L aus Tabelle 8.5-1 ermittelt wird, und zwar entsprechend der Verstärkung der Zylinderschale durch leichte Versteifungen oder eine Kombination von leichten und schweren Versteifungen. a) Den Wert von p y wie folgt berechnen: Py e ea R 1 G (8.5.3-15) Die Näherung 0 ist zulässig, da sie eine geringere Druckannahme darstellt. ANMERKUNG 1 Dabei ist: Am 1 2 Am wi ea 1 B (8.5.3-16) Dabei ist: R2 A Am R2 s S B (8.5.3-17) 2 ea N Am w e a 3 1 2 (8.5.3-18) 0,25 R ea (8.5.3-19) Für 0,3 ist dann: N 128 , (8.5.3-20) R ea cosh L cos L sinh L sin L (8.5.3-21) und L L L L 2 sinh cos cosh sin 2 2 2 2 G sinh L sin L ANMERKUNG 2 Ist L 3 R e a , kann G 0 verwendet werden. ANMERKUNG 3 Die Werte von G und N können Tabelle 8.5-2 entnommen werden. b) (8.5.3-22) Den Wert von pm nach 8.5.2.2 b) berechnen und L weiterhin aus Tabelle 8.5-1 entnehmen. 61 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) c) Den Wert von pr nach 8.5.2.2 c) ermitteln und prüfen, ob Gleichung (8.5.2-8) erfüllt wird. Tabelle 8.5-2 — Für G und N anzunehmende Werte L 8.5.3.5 G N L G N 0 1,000 0 3,2 0,411 1,090 0,2 1,000 0,100 3,4 0,335 1,085 0,4 1,000 0,200 3,6 0,264 1,077 0,6 0,999 0,300 3,8 0,200 1,066 0,8 0,996 0,400 4,0 0,144 1,054 1,0 0,990 0,497 4,2 0,095 1,042 1,2 0,979 0,593 4,4 0,054 1,032 1,4 0,961 0,685 4,6 0,019 1,023 1,6 0,935 0,772 4,7 0,004 1,019 1,8 0,899 0,851 (4,73) 0,000 1,018 2,0 0,852 0,921 4,8 0,000 1,015 2,2 0,795 0,979 5,0 0,000 1,009 2,4 0,728 1,025 5,2 0,000 1,005 2,6 0,653 1,058 5,4 0,000 1,001 2,8 0,573 1,078 5,5 0,000 1,000 3,0 0,492 1,088 > 5,5 0,000 1,000 Schalen mit Heiz- oder Kühlkanälen Dieser Abschnitt enthält Anforderungen zur Berechnung der Wanddicke von Zylinderschalen mit umlaufenden Heiz- oder Kühlkanälen, die auch als Halbrohr-Heizkanäle bezeichnet werden. In Bild 8.5-11 und 8.5-12 sind zwei typische Konstruktionsformen dargestellt. Die Zylinderschalendicke, die erforderlich ist, um dem Druck in den Kanälen standzuhalten, wird dann wie folgt berechnet. ea Pc 3f (8.5.3-23) wobei a in den Bildern 8.5–11 und 8.5–12 angegeben ist. Darüber hinaus muss die Zylinderschale die Vorgaben von 7.4.2 (Innendruck), 8.5.3.6 oder 8.5.3.7 (Außendruck) erfüllen, wobei der Druck in den Kanälen nicht berücksichtigt werden darf. Die Kanäle können als Versteifungen gegen Aussendruck angesehen werden. ANMERKUNG getragen wird. 62 Gleichung (8.5.3-23) enthält nicht den Druck P, da dieser von einer Membranlast in der Zylinderschale DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a Bild 8.5-11 — Halbrohrschlangen-Heiz- bzw Kühlkanäle a Bild 8.5-12 — Rechteckige Heiz- bzw Kühlkanäle 8.5.3.6 Auslegung leichter Versteifungen 8.5.3.6.1 Allgemeines Die Auslegung leichter Versteifungen gegen Gesamtversagen muss nach den Verfahren in 8.5.3.6.2, 8.5.3.6.3 und 8.5.3.6.4 erfolgen. 8.5.3.6.2 Auslegung gegen elastisches Beulen Der Wert von p g ist für n = 2 bis n = 6 wie folgt zu berechnen: n2 1 E ea pg E Ie 3 R R Ls (8.5.3-24) Dabei ist entweder aus Bild 8.5-13 zu entnehmen oder wie folgt zu berechnen: 1 2 1 R 2 LH 2 n n 1 1 2 LH R ANMERKUNG 2 2 (8.5.3-25) Bild 8.5-13 ist die Darstellung der Berechnungsergebnisse von Gleichung (8.5.3-25). Ls und LH sind Tabelle 8.5–1 zu entnehmen. 63 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 50,00 10,00 9,00 8,00 7,00 6,00 5,00 4,00 3,50 3,00 n= LH/2R 2,50 n= 2,00 1,80 1,60 1,40 1,20 n= n= n= 2 3 4 5 6 7 89 3 4 5 6 1,00 0,00 0,80 0,70 0,60 0,50 0,40 0,35 0,30 0,25 0,20 0,18 0,16 0,14 0,12 0,10 0,09 0,08 0,07 0,06 0,05 0,000 01 2 3 4 5 6 7 89 0,000 1 2 2 0,001 β Bild 8.5-13 — Werte für 64 3 4 5 6 7 89 0,01 2 3 4 5 6 7 89 0,1 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 2 Ie e a3 Le e Is As a R Rs Ae X e2 3 2 (8.5.3-26) Dabei ist: e 2 ea a L A R R s s e 2 2 Xe Ae (8.5.3-27) Dabei ist: für innere Versteifungen: 1 (8.5.3-28) und für äußere Versteifungen: 1 (8.5.3-29) Ae = As e a Le (8.5.3-30) Le wird nach 8.5.3.6.3 ermittelt. Für n = 2, 3, 4, 5 und 6 gilt: P pg Sf S (8.5.3-31) Dabei ist für vorgefertigte oder warmumgeformte Versteifungen (d.h. mit niedrigen Eigenspannungen): S f 1,20 (8.5.3-32) und für kaltumgeformte Versteifungen (d.h. mit hohen Eigenspannungen): S f 1,33 (8.5.3-33) Wird Gleichung (8.5.3-31) nicht erfüllt, müssen entweder zusätzliche oder schwerere Versteifungen verwendet oder die Wanddicke erhöht werden. 8.5.3.6.3 Ermittlung von Le Die nachstehende Formel dient zur Errechnung von Le wenn 0,001095 ≤ ea/R ≤ 0,0346. Wenn ea/R > 0,0346 dann ergibt sich Le durch Verwendung der Formel mit dem aktuellen Wert von Ls/R aber mit ea/R = 0,0346. Le / R Y1 ea / R Y3 x 1 Y2 x 2 (8.5.3-34) Dabei ist: e x n2 a R (8.5.3-35) 65 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Ls R u ea R (8.5.3-36) Die Werte von Y1, Y2 und Y3 finden sich in Tabelle 8.5-3 Tabelle 8.5-3 — Parameter für die Berechnung von Le Für u = Y1 = Y2 = Y3 = u1 u/(1/1,098+0,03u3) 0 0,6(1-0,27u)u² 1 < u < 2,2 u-1 2,2 u 2,9 1,2 2,9 < u < 4,1 1,2 + 1,64 2/u 4,1 u < 5 1,556 + 0,183/u 5u 8.5.3.6.4 0,75 +1,0/u 0,65 +1,5/u Maximale Spannungen in Versteifungen Der Wert von s ist wie folgt zu berechnen: P es E d 0,005 n 2 1 P S S f P R Pg P S S f ys (8.5.3-37) Am 2 N ea wi ea (8.5.3-38) s S S f Dabei ist: es ea R f Pys 1 2 R 1 2 Dabei ist: Am berechnet nach Gleichung (8.5.3-17) berechnet nach Gleichung (8.5.3-19) N berechnet nach Gleichung (8.5.3-21) oder entnommen aus Tabelle 8.5-2 Für jede Versteifung gilt: w i w 'i w " i und: 66 (8.5.3-39) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) e d max R Rf X e a ; X e 2 (8.5.3-40) Dabei ist: S f in den Gleichungen (8.5.3-32) oder (8.5.3-33) angegeben ist; p g berechnet wird nach Gleichung (8.5.3-24) Für die gesamte Berechnung gilt: Längen L, Ls aus Tabelle 8.5-1 entnommen Le für jeden Wert von n nach 8.5.3.6.3 ermittelt Für n = 2, 3, 4, 5 und 6 gilt: O s es (8.5.3-41) Wird Gleichung (8.5.3-41) nicht erfüllt, müssen entweder zusätzliche oder schwerere Versteifungen verwendet oder die Wanddicke erhöht werden. ANMERKUNG Die Vereinfachung Am = 0 ist stets zulässig, führt aber zu größeren Querschnittsflächen der Versteifungen. 8.5.3.7 Auslegung schwerer Versteifungen 8.5.3.7.1 Berechnung des Versagensdrucks Für jede schwere Versteifung pH, wie folgt berechnen: PH 3 E I eH R LsH (8.5.3-42) 3 Dabei ist LsH aus Tabelle 8.5-1 entnommen. I eH 2 e a3 LeH ea 2 I s As R R s Ae X eH 3 2 (8.5.3-43) Dabei ist: LeH nach Gleichung (8.5.3-34) berechnet mit Ls LsH in Gleichung (8.5.3-36). e a2 LeH e As a R Rs 2 2 X eH Ae (8.5.3-44) ist aus Gleichung (8.5.3-28) oder (8.5.3-29) berechnet. Ae As e a LeH (8.5.3-45) Für jede schwere Versteifung muss nachstehende Gleichung erfüllt sein: P pH Sf S (8.5.3-46) 67 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist S f nach Gleichung (8.5.3-32) oder (8.5.3-33) berechnet. 8.5.3.7.2 Berechnung der maximalen Spannung Den Wert von H wie folgt berechnen: H S Sf P es E d 0,015 P S Sf Pys R PH P S Sf (8.5.3-47) wobei sich Pys ergibt aus der Gleichung (8.5.3-38) Hierbei handelt es sich um die gleiche Formel wie für s bei der Auslegung leichter Versteifungen, jedoch ANMERKUNG mit n = 2. Die Spannung H muss die nachstehende Gleichung erfüllen: 0 H es (8.5.3-48) Wird Gleichung (8.5.3-48) nicht erfüllt, müssen entweder zusätzliche oder schwerere Versteifungen verwendet oder die Wanddicke erhöht werden. 8.5.3.8 8.5.3.8.1 a) Seitliche Auslenkung von Versteifungen Versteifungen mit nicht rechteckigem Querschnitt Die Spannung i muss die nachstehende Gleichung erfüllen: Pys es P i E C (8.5.3-49) Für Versteifungen nach Bild 8.5-14, 8.5-15 und 8.5-17, wird C wie folgt berechnet: C = 3 d ew 8 e f w f3 ri 6 d e 12 e w 2 d e 2 w f f (8.5.3-50) f Für die Versteifung nach Bild 8.5-16, wird C wie folgt berechnet: C = 68 4d e w 3w f e f ef wf3 2 ri 6 d ew 6 ef wf 2 d ef d e w 3w f e f (8.5.3-51) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 8.5-14 — Äußere I-Profil-Versteifung Bild 8.5-15 — Äußere T-Profil-Versteifung Bild 8.5-16 — Äußerer Versteifungswinkel 69 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 8.5-17 — Innere T-Profil-Versteifung b) Ist die Versteifung außen an der Behälterschale angeflanscht, müssen die Abmessungen der Versteifung die folgenden Gleichungen erfüllen: E Pys d E max 1,1 ; 0,67 ew es es P (8.5.3-52) E Pys wf E max 0,5 ; 0,32 ef es es P (8.5.3-53) oder 8.5.3.8.2 i 4 Versteifungen mit rechteckigem Querschnitt P σ es Pys (8.5.3-54) Der Wert für i ist für innere Versteifungen aus Tabelle 8.5-4 bzw. für äußere Versteifungen aus Tabelle 8.5-5 zu entnehmen, wobei der Wert für n cyl aus Bild 8.5-4 zu verwenden ist. 70 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 8.5-4 — Werte für i / E d / e w für innere Versteifungen mit rechteckigem Querschnitt 2 0,08 0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20 2 0,0119 0,0236 0,0466 0,0691 0,0913 0,114 0,135 0,157 0,180 0,202 0,225 3 0,0239 0,0461 0,0865 0,123 0,156 0,187 0,217 0,247 0,276 0,305 0,334 4 0,0395 0,0734 0,130 0,176 0,216 0,252 0,286 0,319 0,353 0,386 0,421 5 0,0577 0,103 0,171 0,223 0,266 0,304 0,341 0,378 0,416 0,456 0,498 6 0,0778 0,132 0,208 0,262 0,306 0,347 0,387 0,428 0,472 0,517 0,570 7 0,0981 0,160 0,240 0,294 0,340 0,382 0,427 0,474 0,527 0,580 0,643 8 0,119 0,186 0,268 0,322 0,369 0,415 0,465 0,517 0,580 0,647 0,725 9 0,139 0,210 0,290 0,345 0,394 0,445 0,502 0,565 0,638 0,720 0,812 10 0,158 0,231 0,310 0,365 0,417 0,474 0,536 0,614 0,696 0,792 0,903 11 0,176 0,249 0,328 0,383 0,440 0,502 0,575 0,662 0,758 0,874 1,010 12 0,193 0,266 0,343 0,400 0,461 0,531 0,614 0,715 0,831 0,966 1,121 13 0,209 0,280 0,356 0,416 0,483 0,560 0,657 0,768 0,903 1,058 14 0,224 0,293 0,368 0,431 0,502 0,594 0,700 0,831 0,981 15 0,237 0,304 0,379 0,446 0,527 0,628 0,749 0,894 1,068 16 0,249 0,314 0,389 0,461 0,551 0,662 0,797 0,961 17 0,260 0,324 0,399 0,476 0,575 0,696 0,850 1,034 18 0,270 0,332 0,409 0,493 0,599 0,734 0,903 1,106 19 0,279 0,339 0,418 0,507 0,623 0,773 0,961 20 0,287 0,346 0,427 0,522 0,652 0,816 1,019 d/R 0,01 0,02 0,04 0,06 n cyl ANMERKUNG 1 Da der Wert für i / E d / e w 2 auf maximal 1,14 begrenzt ist, sollte auch nicht über diesen Wert hinaus extrapoliert werden. ANMERKUNG 2 Zwischenwerte für d / R sind logarithmisch zu interpolieren. Beispiel: Für n cyl 2 ist der Wert von i / E d / e w für d / R 0,05 zu verwenden. Dann gilt: 2 z lg 0,0466 0,04 lg 0,0691 lg 0,0466 00,,05 06 0,04 i / E d / e w 2 10 z 0.0567 71 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 8.5-5 — Werte für i / E d / e w für äußere Versteifungen mit rechteckigem Querschnitt 2 d/R 0,01 0.011 0,012 0,015 0,02 0,025 0,03 0,04 0,045 0,05 0,06 0,08 0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20 2 0,012 0,0132 0,0144 0,0180 0,0241 0,0303 0,0366 0,0492 0,0557 0,0622 0,0755 0,103 0,133 0,164 0,198 0,236 0,277 0,324 3 0,0257 0,0284 0,0311 0,0374 0,0537 0,0687 0,0846 0,119 0,138 0,157 0,201 0,310 0,462 0,695 1,10 1,99* 4 0,0466 0,0517 0,0570 0,0734 0,103 0,137 0,175 0,268 0,326 0,395 0,581 1,44* 5 0,0768 0,0860 0,0955 0,126 0,187 0,263 0,361 0,679 0,965 1,46* 6 0,120 0,136 0,153 0,211 0,340 0,537 0,881 1,44* 7 0,183 0,211 0,242 0,356 0,677 1,48* 8 0,279 0,331 0,390 0,648 1,92* 9 0,438 0,541 0,676 1,49* 10 0,736 0,998 1,42* 11 1,49* ncyl * Diese Werte sind angegeben, um die Interpolation von Zwischenwerten zu ermöglichen. ANMERKUNG 1 Beulen kann bei n > 10 und d/R > 0,01 unter Außendruck nicht auftreten. ANMERKUNG 2 Der Wert für i / E d / e w ANMERKUNG 3 Zwischenwerte für d/R sind logarithmisch zu interpolieren. 72 2 ist auf maximal 1,14 begrenzt. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8.6 Kegelschalen 8.6.1 Allgemeines Die nachstehenden Anforderungen dienen dazu, Kegelschalen mit Öffnungswinkeln α 75° auf angemessene Wanddicke zu prüfen. Es gelten dieselben Toleranzen wie für Zylinderschalen - siehe 8.5.1. ANMERKUNG 8.6.2 Die Prozedur ist ähnlich wie für Zylinderschalen. Zusätzliche Symbole und Abkürzungen für Kegel Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 8.3. d' Abstand bis zum äußersten Rand der Versteifung (siehe Gleichung 8.6.4-8) e Mindestwanddicke über die gesamte Kegellänge I' e Flächenträgheitsmoment der kombinierten Querschnittsfläche von Schale und Versteifung (siehe Gleichung (8.6.4-2)) I' e,i Flächenträgheitsmoment der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung i und Schale im Axialabstand Xi von der kleinen Kegelgrundfläche, wobei für jeden Zwischenraum getrennte Werte für ea angenommen werden (siehe Gleichungen (8.6.4-2 und 8.6.4-14)) L’e, L‘‘e An eine Versteifung angrenzende mittragende Schalenlängen (siehe Bild 8.6-1) NY Anzahl der Zwischenräume zwischen leichten Versteifungen der Länge LH Ri Mittlerer Radius des dünnsten Querschnitts einer Kegelschale, gemessen in der Ebene der Versteifung i (siehe Bild 8.6-6) Rmax Größter Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Versagen zwischen zwei Versteifungen (siehe Bild 8.62, 8.6-3 und 8.6-6) R max Größter Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Gesamtversagen (siehe Bild 8.6-4 und 8.6-5) Rn Mittlerer Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Versagen zwischen zwei Versteifungen (siehe Bild 8.62, 8.6-3 und 8.6-6) Rn Mittlerer Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Gesamtversagen (siehe Bild 8.6-4 und 8.6-5) Xw Abstand des Flächenschwerpunkts des Stegs vom Flächenschwerpunkt Querschnittsfläche von Versteifung und Schale (siehe Bild 8.6-1) Xf Abstand des Flächenschwerpunkts des Flansches vom Flächenschwerpunkt der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung und Schale (siehe Bild 8.6-1) der kombinierten X’s, X‘‘s Abstände zwischen dem Flächenschwerpunkt der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung und Schale und dem Flächenschwerpunkt der an die Versteifung angrenzenden mittragenden Schalenabschnitte (siehe Bild 8.6-1) Xi Axiale Teilung der Versteifung i (siehe Bild 8.6-6) 1 Maximale Umfangsspannung an der Verbindungsstelle ohne Verstärkung 73 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 2 Maximale Umfangsspannung in der Zylinderschale (siehe Gleichung (8.6.5-1)) 8.6.3 Versagen von Kegelschalen zwischen zwei Versteifungen Für die Auslegung von Kegelschalen gegen Versagen zwischen zwei Versteifungen gelten folgende Anforderungen: a) Einen Wert für ea schätzen und dann berechnen Py ea e cos Rmax (8.6.3-1) ANMERKUNG Diese Gleichung entspricht Gleichung (8.5.3-15) für Py, wobei ea durch ea cos und R durch Rmax ersetzt werden und für = 0 gesetzt wird. b) Wert berechnen Pm E ea cos 3 Rn ε ist aus Bild 8.5-3 zu ermitteln, wobei (8.6.3-2) 2R n cos L L 2R durch und durch zu ersetzen ist. 2R ea 2R n cos ea Rn und Rmax sind den Bildern 8.6-2 bis 8.6-6 zu entnehmen. ANMERKUNG Gleichung (8.6.3-2) entspricht Gleichung (8.5.2-5) zur Berechnung von Pm, wobei ea durch ea cos , R durch Rn cos2 , ε durch ε cos4 und L durch L cos ersetzt werden. c) Pm berechnen und Pr aus Kurve 1 in Bild 8.5-5 ermitteln. Der Berechnungsdruck muss die folgende Gleichung erfüllen: P Pr S (8.6.3-3) Ist das nicht der Fall (Gleichung 8.6.3-3 erfüllt), müssen entweder die Wanddicke erhöht oder die Abstände der Versteifungsringe entsprechend verringert werden. 74 ef DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Xf Xw CGc α X"s X's ea Le' 2 Le" 2 Bild 8.6-1 — Versteifungen 8.6.4 Gesamtversagen von versteiften Kegelschalen 8.6.4.1 Kegelschalen mit konstanter Wanddicke und gleichen Abmessungen und Abständen der Versteifungen 8.6.4.1.1 Allgemeines Die in Unterabschnitt 8.5.3.8 für Versteifungen an Zylinderschalen angegebenen Bedingungen für den erforderlichen Widerstand gegen Kippen gelten ohne Änderung. Innere Versteifungen an Kegelschalen sind durch diese Bedingungen nicht erfaßt. 8.6.4.1.2 Leichte Versteifungen Die Berechnung leichter Versteifungen an Kegelschalen konstanter Dicke, siehe Bild 8.6-1, folgt der Methode leichter Versteifungen an Zylinderschalen, siehe 8.5.3.6, mit folgenden Abweichungen: Pg E ea cos 3 Rn n 1 E l ' cos 2 e R 3 max Ls (8.6.4-1) wobei durch Bild 8.5-13 oder Gleichung (8.5.3-25), mit R ersetzt durch R n cos , bestimmt ist. R n und R max sind entsprechend Bild 8.6-4 und Bild 8.6.5 festgelegt. L ' 3 L" 3 e L' e 2 ea L" e e X ' s X " s2 l f l w a sin 2 e e l ' e Af X f2 Aw X w2 a 2 2 2 12 2 e3 L" L' a cos 2 e e 12 2 2 (8.6.4-2) L' e und L" e sind entsprechend 8.5.3.6.3 zu bestimmen, mit: ea x n 2 R i cos (8.6.4-3) 75 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) u Ls Ri ea cos Ri (8.6.4-4) Hierin ist Ri er mittlere Schalenradius gemessen an der Versteifung i. Zur Berechnung der maximalen Spannung in der Versteifung gilt: P es E d ' 0,005(n 2 1)P S Sf Pys R max (Pg P S Sf ) s S Sf (8.6.4-5) es ea R f cos Am Pys 1 2 w N i R max (1 / 2) ea cos cos 2 (8.6.4-6) mit 1,28 cos R i ea (8.6.4-7) d' X f ef 2 (8.6.4-8) 8.6.4.1.3 Schwere Versteifungen Die Berechnung schwerer Versteifungen an Kegelschalen konstanter Dicke, siehe Bild 8.6-1 (wobei L'e und L''e durch L'eH bzw. L''eH ersetzt werden), folgt der Methode für schwere Versteifungen an Zylinderschalen, siehe 8.5.3.7, mit folgenden Abweichungen: PH 3E I ' eH cos 3 R max LsH (8.6.4-9) R max ist entsprechend Bild 8.6-4 und Bild 8.6-5 zu bestimmen. LsH entsprechend Tabelle 8.5-1. 2 3 L' e L' eH e L" eH e L" ( X ' s ) 2 a ( X " s ) 2 I f I w a sin 2 eH eH I ' eH Af X f2 Aw X w2 a 2 2 2 12 2 e3 L" L' a cos 2 eH eH 12 2 2 (8.6.4-10) L' eH und L" eH sind entsprechend 8.5.3.6.3 zu bestimmen, mit: ea x n 2 R cos i 76 (8.6.4-11) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) u Ls Ri ea cos Ri (8.6.4-12) und mit Ls ersetzt durch LsH Zur Berechnung der maximalen Spannung in der Versteifung gilt: P E d ' 0,015 P S S f es Pys R max ( PH P S S f ) H S S f (8.6.4-13) mit Pys gegeben durch Gleichung (8.6.4-6). 8.6.4.2 Kegelschalen mit veränderlicher Wanddicke und unterschiedlichen Abmessungen und Abständen der Versteifungen Die Mindestwanddicke für alle Zwischenräume zwischen Ebenen tragender Versteifungen muss nach dem Verfahren nach 8.6.3 ermittelt werden. Die Anforderungen für Abmessungen und Abstände von Versteifungsringen gelten unverändert. Für die Berechnung leichter Versteifungen, und zwar sowohl solcher mit unterschiedlichen Abmessungen und Abständen als auch solcher für Kegelschalen für mit veränderlicher Wanddicke siehe Bild 8.6-6, ist es zulässig, das Verfahren zur Berechnung versteifter Zylinder mit den Gleichungen aus 8.6.3 unter Berücksichtigung folgender Punkte zu verwenden. a) Sind Abstände und Abmessungen der Versteifungen konstant, bei der Berechnung von pg und py an jedem Punkt entlang des gesamten betrachteten Kegelabschnitts die Mindestwanddicke verwenden. b) Jede Versteifung getrennt unter Verwendung der entsprechenden Mindestwanddicke und Rmax für jeweils den halben Zwischenraum beiderseits der Versteifung und β = 0 betrachten. c) Jede Versteifung getrennt unter Verwendung der entsprechenden Mindestwanddicke und Rmax für jeweils den halben Zwischenraum beiderseits der Versteifung betrachten. Für n > 2 den Wert von pe nach vorstehendem Schritt b) berechnen; für n = 2 die nachstehende Gleichung verwenden. Pg 3 i NY I' e, i sin E e cos 2 E cos n 1 Rn LH i 0 2 wobei ermittelt werden muss aus Bild 8.5.13 mit 2 X i LC R i3 LH 2 R n cos anstelle von (8.6.4-14) LH oder aus Gleichung (8.5.3-25) mit 2R Rn cos anstelle von R. 77 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8.6.5 Kegel-Zylinder-Verbindungen 8.6.5.1 Ebenen tragender Versteifung Ist keine Krempe vorhanden, ist die Verbindung zwischen einem Zylinder und einem Kegel (sowohl an der großen wie an der kleinen Kegelgrundfläche) stets eine Ebene einer tragenden Versteifung, wenn 30 gilt und die Zahl n für den unteren Grenzwert des Beuldrucks ncyl (aus Bild 8.5-4 oder aus Gleichung 8.5.3-24 für Schalen mit leichten Versteifungen) weder für den Kegel noch für den Zylinder gleich 2 ist. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind (entweder 30 oder ncyl = 2), ist der Abstand L zwischen Ebenen einer tragenden Versteifung gleich der Summe der mittragenden ungestützten Länge(n) der Zylinderschale oder der Zylinderschale plus der axialen Länge der Kegelschale. Die Wanddicke der Kegelschale und des kleinen Zylinders muss mindestens gleich der nach 8.5.3.4 erforderlichen Wanddicke der Zylinderschale sein. Ggf. vorhandene. leichte Versteifungen müssen sowohl am Kegel und kleinen Zylinder als auch am großen Zylinder die nach 8.6.3.1 ermittelten Abstände und Abmessungen aufweisen. 8.6.5.2 Verstärkung der Verbindung an der kleinen Kegelgrundfläche Verstärkungen durch Erhöhungen der Wanddicke und/oder örtliche Versteifungen an der kleinen Kegelgrundfläche sind vorzusehen, wenn die maximale lokale Umfangsspannung innerhalb annehmbarer Grenzen gehalten werden muss. Dabei ist wie folgt vorzugehen. Die maximale Umfangsspannung im Zylinder ist wie folgt zu berechnen: 2 p R 1 G e (8.6.5-1) Die maximale Umfangsspannung 1 an der Verbindungsstelle ist ohne Verstärkung, d. h. mit der Dicke ea, zu berechnen. ANMERKUNG Für die Berechnung der örtlichen Umfangsspannung 1 steht keine Gleichung zur Verfügung; sie ist daher durch eine Spannungsanalyse zu ermitteln. Wenn gilt 1 2, dann ist keine Verstärkung notwendig. Ist jedoch eine Verstärkung erforderlich, dann muss die Dicke entweder des Kegels oder des Zylinders oder von beiden erhöht werden oder es muss zusätzlicher Werkstoff in Form einer Ringversteifung oder als Übergangsstück eingebracht werden, damit bei einer Nachberechnung die Gleichung 1 2 erfüllt ist. 78 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) L /2 α L /2 L Rn R max. Bilder 8.6-2 — Unverstärkter Kegelabschnitt zwischen Versteifungsringen L L /2 α L /2 Rn Rmax. Bild 8.6-3 — Unverstärkter Kegelabschnitt zwischen zwei Zylinderschalen 79 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) LH/2 α LH/2 LH Ls Rn R max. Bilder 8.6-4 — Verstärkte Kegelschale mit leichten und schweren Versteifungen Ls LH LH/2 α LH/2 Rn R max. Bilder 8.6-5 — Verstärkte Kegelschale mit ausschließlich leichten Versteifungen 80 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ea1 R1 max. LH Ic2 X3 R1 ea2 X2 X1 Ic1 2 X1 + X2 LH/2 α LH/2 R2 ea3 Ic3 Rn R3 Bild 8.6-6 — Verstärkte Kegelschale mit veränderlicher Wanddicke und unterschiedlichen Abständen der Versteifungen (siehe 8.6.4.2) 8.7 Kugelschalen 8.7.1 Auslegung Bei Auslegungsdicke wird mit der nachstehenden Methode ermittelt: a) Einen Wert für e a annehmen und py wie folgt berechnen: Py b) (8.7.1-1) Den Wert für p m wie folgt berechnen: pm c) 2 e ea R 121 , E e a2 R2 Den Wert für P (8.7.1-2) pm p berechnen und r aus Bild 8.5-5, Kurve 2, ermitteln. py py Pr S (8.7.1-3) Ist p r zu niedrig, muss der angenommene Wert für e a erhöht und die Prozedur wiederholt werden. 81 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8.7.2 Zulässige Formabweichungen Die Anforderungen in 8.7.1 gelten nur für Kugelschalen, die mit einer Toleranz von 1 % des Radius exakt kugelförmig sind und deren Krümmungsradius basierend auf einer Bogenlänge von 2,4 e a Rmax den Nennwert um nicht mehr als 30 % überschreitet. In einigen Fällen kann dieses Kriterium aufgrund von Schwierigkeiten bei der Fertigung und Messung zu streng sein. In diesen Fällen ist es zulässig, den durch die vorstehende Berechnung ermittelten Druck durch den Faktor (Rmax/(1,3 R)² zu dividieren. Dabei ist Rmax der maximale örtliche Krümmungsradius, der an der betrachteten Stelle entweder gemessen oder konservativ geschätzt wird. Methoden zur Überprüfung der Kugelform finden sich im Anhang D.6. Der maximale örtliche Kurvenradius ist auf der Behälterzeichnung angegeben. 8.8 Behälterböden 8.8.1 Halbkugelförmige Böden Halbkugelförmige Böden müssen nach den Anforderungen für Kugelschalen ausgelegt werden. 8.8.2 Torisphärische Böden Torisphärische Böden müssen nach den Anforderungen für Kugelschalen ausgelegt werden, deren mittlerer Radius R gleich dem äußeren Auskümpelungs- oder Wölbungsradius ist. Bei der Berechnung des Innendrucks gewölbter Böden nach 7.5.3 muss für den Faktor N in der Kurve für (siehe Gleichung 7.5-12) der Wert 1,0 eingesetzt werden. Die Graphen in Bild 7.5-1 und 7.5-2 kommen nicht zur Anwendung. 8.8.3 Elliptische Böden Exakt halbelliptische Böden nach 7.2.5 müssen nach den Anforderungen für Kugelschalen ausgelegt werden, deren mittlerer Radius R gleich dem maximalen Wölbungsradius ist: R De2 /( 4h) mit De und h wie in 7.5.1 und 8.3 definiert. 82 (8.8.3-1) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9 Ausschnitte in Schalen und Böden 9.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält die Anforderungen für die Auslegung von kreisrunden, elliptischen und länglich runden Ausschnitten in Zylinder-, Kegel- und Kugelschalen sowie gewölbten Böden unter Innen- und Außendruck. Dieser Abschnitt gilt für Ausschnitte, Stutzen und Verstärkungsscheiben in gewölbten Böden, die vollständig innerhalb eines zentralen Bereichs angeordnet sein müssen, der durch einen Radius von 0,4De begrenzt wird (siehe Bild 9.5-4). Für andere Positionen (d.h. Stutzen im Krempenbereich) gelten die entsprechenden Auslegungsregeln in Abschnitt 7. Die Festigkeitswerte gegenüber anderen als durch Druck verursachten Beanspruchungen werden in Abschnitt 16 ermittelt. 9.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. 9.2.1 Stegprüfung Prüfung der Verstärkung zwischen zwei benachbarten Ausschnitten 9.2.2 Ausschnitt Eine durchgängige Öffnung in einer Schale, die ggf. mit einer Verstärkungsscheibe, einem Verstärkungsring oder einem Stutzen verstärkt ist 9.2.2 Länglich runder Ausschnitt Eine Öffnung mit länglich runder Form, bestehend aus zwei Halbkreisen, die durch zwei gerade Linien verbunden sind 9.2.3 Gesamtprüfung Prüfung der Verstärkung im Querschnitt einschließlich der Schalenwände auf beiden Seiten des Ausschnitts sowie der Länge der angrenzenden Schale 9.2.4 Verstärkung Die beanspruchte Querschnittsfläche des Werkstoffs, die die Festigkeit gegenüber Druckeinwirkung an einem Ausschnitt gewährleistet 9.2.5 Verstärkter Ausschnitt Ausschnitt mit einer Verstärkung durch die Schale, durch einen Stutzen, eine Verstärkungsscheibe oder durch einen Verstärkungsring 9.2.6 Verstärkungsscheibe Eine zur Verstärkung beitragende mit der Schale kehlnahtverschweißte Blechplatte 9.2.7 Verstärkungsring Ein zur Verstärkung beitragender eingeschweißter Ring 9.2.8 Einschweißstutzen Ein durch die Schale durchgesteckter und auf der Innen- und Außenseite der Schale verschweißter Stutzen (siehe Bild 9.4-8) 83 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.2.9 Aufschweißstutzen Ein lediglich auf der Außenseite der Schale verschweißter Stutzen (siehe Bild 9.4-7) 9.2.10 Schale Zylinder-, Kegel- oder Kugelschale bzw. gewölbter Boden 9.2.11 Störstelle (in der Schale) Eine Verbindungsstelle zwischen zwei der folgenden Teile: Zylinderschale, achsenversetzte Zylinderschale, Kegelschale, gewölbter Boden, Kugelkalotte, Flansch oder ebener Boden 9.2.12 Kleiner Ausschnitt Ein einzelner Ausschnitt mit kleinem Durchmesser, der die Kriterien nach Gleichung (9.5-18) erfüllt 9.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole, Indizes und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4. 9.3.1 Indizes Die folgenden Indizes werden bei den Symbolen in Tabelle 9.3-2 verwendet: a Berechnungswanddicke eines Bauteils; b Stutzen oder Abzweig; c Mittelwert einer Abmessung; e Abmessung auf der Außenseite; i Abmessung auf der Innenseite; L Stegprüfung; O Gesamtprüfung; o Berechneter Maximalwert oder Minimalwert unter verschiedenen Werten; p Verstärkungsscheibe; r Verstärkungsring; s Schale; w Verstärkungsrelevante Fläche der Kehlnaht; Zusätzliche druckbeanspruchte Fläche bei einem schrägen Stutzen; 1 Erster von zwei benachbarten Ausschnitten; 2 Zweiter von zwei benachbarten Ausschnitten. 84 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.3.2 Symbole Symbol a a1, a2 a’1, a’2 Af AfLs AfOs Afw Ap ApLs ApOs Ap d deb dib dip der dir dix Dc De Di e1 e2 eb ea,b ea,m ec,s Beschreibung Einhei Abstand zwischen dem Ausschnittmittelpunkt und der Außenkante eines mm Einschweißstutzens oder Rings, gemessen entlang des Schalenabschnitts mittlerer Dicke; ist kein Stutzen oder Ring vorhanden oder der Stutzen aufgeschweißt, ist a der Abstand zwischen Ausschnittmittelpunkt und Innenkante des Ausschnitts Werte für a auf der Stegseite des Ausschnitts (siehe Bilder 9.6-2 und 9.6-3) mm Werte für a auf der gegenüber liegenden Seite des Ausschnitts bis zum Steg (siehe mm Bild 9.6-5) Verstärkungsrelevante spannungsbeanspruchte Querschnittsfläche mm2 Af der Schale für die Länge Lb (siehe Bilder 9.6-1 bis 9.6-4). mm2 Af der Schale für die Länge Lb1 (siehe Bilder 9.6-5 bis 9.6-6). mm2 Querschnittsfläche der Kehlnaht zwischen Stutzen (oder Scheibe) und Schale mm2 (siehe 9.5.2.3.3 und Bilder 9.4-4 und 9.5-1) Druckbeanspruchte Fläche mm2 Ap der Schale für die Länge Lb (siehe Bilder 9.6-1 bis 9.6-4 ). mm2 Ap der Schale für die Länge Lb1 (siehe Bilder 9.6-5 bis 9.6-6 ). mm2 mm2 Zusätzliche druckbelastete Fläche für schräge Stutzenverbindung, abhängig vom Winkel (siehe Bilder 9.5-1 bis 9.5-3). Durchmesser (oder maximale Weite) eines Ausschnitts ohne Stutzen in einem Mantel mm oder Boden Außendurchmesser eines Stutzens an einem Mantel oder Boden mm Innendurchmesser eines Stutzens an einem Mantel oder Boden mm Innendurchmesser einer Verstärkungsscheibe mm Außendurchmesser eines Verstärkungsrings mm Innendurchmesser eines Verstärkungsrings mm Innendurchmesser eines ausgehalsten Ausschnitts mm Mittlerer Durchmesser einer Zylinderschale an der Verbindungsstelle mit einem mm anderen Bauteil Außendurchmesser einer Zylinder- oder Kugelschale, des zylindrischen Teils eines mm gewölbten Bodens, einer Kegelschale in der Ausschnittsmitte Innendurchmesser einer Zylinder- oder Kugelschale, des zylindrischen mm Teils eines gewölbten Bodens, einer Kegelschale in der Ausschnittsmitte Erforderliche Wanddicke einer Zylinderschale an der Verbindungsstelle mit einem mm anderen Bauteil (siehe Bilder 9.7-6 und 9.7-10) Erforderliche Wanddicke einer Kegelschale an der Verbindungsstelle mit einer mm Zylinderschale (siehe Bilder 9.7-6 und 9.7-10) Mittragende Wanddicke eines Stutzens (oder mittlere Wanddicke über die Länge lbo mm oder lbio), bei der Verstärkungsberechnung berücksichtigt Berechnungswanddicke eines Stutzens (oder mittlere Berechnungswanddicke über mm die Länge lb innen bzw. aussen an der Schale) Durchschnittliche Dicke entlang der Länge lo für Versteifungsringe (siehe Gleichung mm 9.5-48) Angenommene Schalenstärke der Schalenwand (siehe Gleichung (9.5-2) zur mm Überprüfung der Verstärkung einer Öffnung. Die Dicke kann vom Konstrukteur zwischen der erforderlichen minimalen Schalenstärke e und der Berechnungswanddicke ea,s angenommen werden. Die angenommene Dicke muss dann konsistent für alle Anforderungen verwendet werden.) ANMERKUNG Für ec,s kann die Berechnungswanddicke immer verwendet werden, aber manchmal kann es vorteilhafter sein, einen kleineren Annahmewert zu verwenden, um kleinere Abstände von benachbarten Störungsstellen in der Schale zu erhalten. 85 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Symbol ep ea,p er ea,r ea,s e's fb fp fs h k lb l’b lbi l’bi lbo lcyl lcon ln lo lp lpi l’p lr l’r ls l’s lso Lb Lb1 ris R 86 Beschreibung Einhei Mittragende Wanddicke einer Verstärkungsscheibe, bei der Verstärkungsberechnung mm berücksichtigt Berechnungswanddicke einer Verstärkungsscheibe mm Mittragende Wanddicke eines Verstärkungsrings, bei der Verstärkungsberechnung mm berücksichtigt Berechnungswanddicke eines Verstärkungsrings mm Berechnungswanddicke der Schale oder mittlere Berechnungswanddicke über die mm Länge l's und ohne die Wanddicke der Verstärkungsscheibe (sofern vorhanden) Einstecktiefe eines Stutzens in der Schalenwand bei nicht vollständig mm durchgestecktem Einschweißstutzen Berechnungsnennspannung des Stutzenwerkstoffs MPa Berechnungsnennspannung des Werkstoffs des Verstärkungsrings MPa Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs MPa Innenhöhe eines gewölbten Bodens ohne zylindrischen Bord mm Abminderungsbeiwert für lso (verwendet für Gesamtprüfung in 9.6.4) _ Aus der Schale herausragende Länge eines Stutzens mm Aus der Schale herausragende mittragende Länge eines Stutzens zur mm Verstärkungsberechnung In die Schale hineinragende Länge eines Stutzens (z. B. überstehender Stutzen) mm In die Schale hineinragende mittragende Länge eines Stutzens zur mm Verstärkungsberechnung Größte aus der Schale herausragende Länge eines Stutzens zur mm Verstärkungsberechnung Länge der Zylinderschale ermittelt nach Gleichung (9.7-3) und verwendet zur mm Festigkeitsanalyse einer Verbindung (siehe Bild 9.7-6) zwischen einem Zylinder und: - der kleinen Grundfläche einer koaxialen Kegelschale; - einer zum Zylinder konvexen Kugelschale; - einer Zylinderschale mit konvergierender Achse Länge einer Kegelschale ermittelt nach Gleichung (9.7-7) und verwendet zur mm Festigkeitsanalyse einer Verbindung zwischen der kleinen Grundfläche einer Kegelschale und einer Zylinderschale (siehe Bild 9.7-6) Abstand zwischen der Mittellinie einer Stumpfnaht der Schale und dem Mittelpunkt mm eines an die Stumpfnaht angrenzenden oder sie überschneidenden Ausschnitts Maximale Länge der Ring- bzw. Schalenwand in Versteifungsringen mm Breite einer Verstärkungsscheibe mm Breite einer Verstärkungsscheibe zwischen zwei benachbarten Ausschnitten (siehe mm Bild 9.6-5) Mittragende Breite einer Verstärkungsscheibe zur Verstärkungsberechnung mm Breite eines Verstärkungsrings mm Mittragende Breite eines Verstärkungsrings zur Verstärkungsberechnung mm Länge der Schale vom Rand eines Ausschnitts oder vom Außendurchmesser eines mm Stutzens bis zu einer Störstelle der Schale Zur Ausschnittverstärkung anrechenbare mittragende Länge einer Schale mm Zur Ausschnittverstärkung anrechenbare maximale Länge einer Schale, gemessen mm am mittleren Krümmungsradius der Schalenwand Mittelpunktabstand zwischen zwei Ausschnitten oder Stutzen, gemessen am mittleren mm Krümmungsradius der Schale (siehe Abbildung 9.6-2) Länge der Querschnittsfläche der Schale einschließlich des gesamten Querschnitts mm zweier benachbarter Ausschnitte, gemessen am mittleren Krümmungsradius der Schale Innerer Krümmungsradius der Schale im Ausschnittmittelpunkt mm Innenradius eines halbkugelförmigen Bodens oder des gewölbten Teils eines mm torisphärischen Bodens DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Symbol w wmin wp e 9.4 Beschreibung Einhei Abstand zwischen Ausschnittrand und Störstelle der Schale (siehe Bilder 9.7-1 bis mm 9.7-11) Mindestwert für w mm Mindestwert für w ohne Einfluss auf ls durch Störstellen der Schale mm Halber Öffnungswinkel einer Kegelschale Grad für einen Stutzen mit Längsschweißnaht, Winkel zwischen der Ebene, gebildet Grad zwischen der Stutzenachse und der Linie der Längsschweißnaht, und der Ebene, gebildet zwischen der Stutzenachse und der Mantellinie des Behälters, die durch die Mittelachse der Öffnung geht. Neigungswinkel an den Querschnittsflächen in Längs- oder Querrichtung, gemessen Grad zwischen der Senkrechten zur Wandung an der Öffnungsmitte und dem Überstand der Stutzenachse auf dem betrachteten Querschnitt rad Projektion von in die Ebene von Lb zur Stegprüfung von Mehrfachausschnitten Winkel zwischen der Mittelpunkt-Verbindungslinie zweier Ausschnitte oder Stutzen Grad und der Mantellinie einer Zylinder- oder Kegelschale (0° 90°) (siehe Bild 9.6-1) für Einzelausschnitte, Winkel zwischen Schalenmantellinie und der Achse mit dem Grad größten Durchmesser für benachbarte Ausschnitte, Winkel zwischen der Ebene, in der die Ausschnittsmittelpunkte liegen, und der Achse mit dem größten Durchmesser. Allgemeines 9.4.1 Schalen mit Ausschnitten müssen im Bereich um den Ausschnitt angemessen verstärkt werden, um die Verschwächung der druckbeanspruchten Querschnittsfläche auszugleichen. Die Verstärkung kann durch eines der nachstehenden Verfahren erfolgen: a) Erhöhen der Wanddicke der Schale gegenüber der erforderlichen Mindestdicke der unverschwächten Schale (siehe Bilder 9.4-1 und 9.4-2); b) Aufschweißen scheibenförmiger Verstärkungen (Verstärkungsscheiben) (siehe Bilder 9.4-3 und 9.4-4); c) Einschweißen ringförmiger Verstärkungen (Verstärkungsringe) (siehe Bilder 9.4-5 und 9.4-6); d) Erhöhen der Stutzenwanddicke (siehe Bilder 9.4-7 und 9.4-8) über den für die Membran-Druckspannung geforderten Wert; e) Kombination der genannten Verfahren (siehe Bilder 9.4-9 bis 9.4-13). 9.4.2 Die Abmessungen der zu verstärkenden Querschnittsfläche eines Ausschnitts müssen zunächst geschätzt werden. Die Auslegung ist dann durch das nachstehend beschriebene Verfahren zu verifizieren. Das Verfahren soll sicherstellen, dass die Reaktionskraft des Werkstoffs größer oder gleich der Druckbelastung ist. Die Reaktionskraft ist die Summe des Produkts der mittleren Membranspannungen in allen Bauteilen und ihrer spannungsbeanspruchten Querschnittsflächen (siehe Bilder 9.4-1 bis 9.4-13). Die Druckbelastung ist die Summe des Produkts von Druck und druckbeanspruchten Querschnittsflächen. Ist die Verstärkung nicht ausreichend bemessen, muss sie erhöht und die Berechnung wiederholt werden. Verstärkung und Festigkeit können um die Stutzenachse herum unterschiedlich sein. Es ist nachzuweisen, dass die Verstärkung in allen Ebenen ausreichend hoch bemessen ist. 9.4.3 Das Verfahren ist anwendbar, wenn der Ausschnitt sich in einem bestimmten Mindestabstand von einer Störstelle in der Schale befindet. Die Ermittlung dieses Abstands ist in 9.7 beschrieben. 87 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.4.4 Elliptische oder länglich runde Ausschnitte Elliptische oder länglich runde Ausschnitte, die aus einem runden Stutzen schräg zur Schalenwand resultieren, müssen nach 9.5.2.4.5 berechnet werden. Für sämtliche anderen elliptischen bzw. länglich runden Ausschnitte darf das Verhältnis zwischen dem größten und dem kleinsten Durchmesser maximal 2 betragen. 9.4.4.1 Elliptische oder länglich runde Ausschnitte verstärkt durch höhere Wanddicke, Verstärkungsplatten oder Verstärkungsringe (siehe 9.4.1 a), b) oder c)) Bei Zylinder- oder Kegelschalen wird der Durchmesser d für die Verstärkungsberechnung wie folgt genommen: entlang der Mantellinie der Schale bei Einzelausschnitten; in der Ebene der Ausschnittsmittelpunkte. Bei Kugelschalen und gewölbten Böden wird der Durchmesser d für den Ausschnitt wie folgt genommen: entlang der größten Abmessung der Öffnung (Hauptachse) bei Einzelausschnitten; in der Ebene der Ausschnittsmittelpunkte. 9.4.4.2 Ausschnitte verstärkt durch elliptische oder länglich runde Stutzen senkrecht zur Schalenwand (siehe 9.4.1 d) In zylindrischen bzw. konischen Schalen wird der Durchmesser d des Ausschnitts wie folgt berechnet: d d min ( sin 2 d max ( d min d max ) cos 2 ) d min 2 d min (9.4-1) wobei dmin und dmax der kleinste und der größte Durchmesser im Ausschnitt sind, und : für Einzelausschnitte, der Winkel zwischen der Schalenerzeugenden durch die Ausschnittsmitte und der Hauptachse des Ausschnitts; für benachbarte Ausschnitte und für jeden der beiden Ausschnitte, der Winkel zwischen der kürzesten (gekrümmten) Verbindungslinie der beiden Ausschnittsmitten an der Schalenoberfläche und der Schnittlinie der Schalenoberfläche mit der durch die Stutzenachse und den größten Schalendurchmesser (des Ausschnitts für den d berechnet wird) aufgespannten Ebene. In kugelförmigen und gewölbten Böden wird der Durchmesser d des Ausschnitts wie folgt berechnet: d d max ( d min d max ) 2 d min wobei für dmin und dmax die vorstehenden Definitionen gelten. Der Durchmesser für die Berechnung des Werts lbo in Gleichung (9.5-75) ist in 9.5.2.4.4.1 festgelegt. 88 (9.4-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Bei Stutzen mit elliptischem oder länglich rundem Querschnitt ruft der Druck nicht nur Membranbeanspruchungen hervor, sondern auch Biegebeanspruchungen in Umfangsrichtung. Deshalb müssen die verbundene Schalenwand auf der einen Seite und der verbundene Flansch bzw. Rundrohr auf der anderen Seite den Stutzen halten, wenn dessen Wanddicke nur unter Zugrundelegung von Membranbeanspruchungen festgelegt wurde. Der Stutzen beansprucht die Schale und es ist möglich, dass der Durchmesser, der für den elliptischen bzw. länglich runden Stutzen zur Anwendung kommt, breiter ist als die größte Achse. 9.4.4.3 Für elliptische und länglich runde Stutzen, die nicht senkrecht zur Schalenwand sind, ist 9.4.4.2 nicht anwendbar; deshalb muss 9.4.4.1 ohne Beitrag von Stutzenwänden zur Verstärkungsberechnung verwendet werden. 9.4.5 9.4.5.1 Durchmesserbegrenzungen Ausschnitte mit Erhöhung der Schalenwanddicke Ausschnitte mit erhöhter Schalenwanddicke ohne Stutzen oder Verstärkungsscheibe müssen die folgende Bedingung erfüllen: d 0,5 2ris 9.4.5.2 (9.4-3) Ausschnitte mit Verstärkungsscheiben Bei Ausschnitten mit Verstärkungsscheiben muss — egal ob ein Stutzen vorhanden ist oder nicht — die Bedingung der Gleichung (9.4-3) erfüllt werden. Verstärkungsscheiben befinden sich üblicherweise an der Schalenaußenseite, sie dürfen jedoch auch auf der Innenseite oder beidseitig angeordnet sein. Bei hohen mittleren Wandtemperaturen für die Schale (mehr als 250 °C) oder bei extremen Temperaturgradienten durch die Schale sollte der Einsatz von Verstärkungsscheiben vermieden werden; gegebenenfalls muss für die Verstärkungsscheibe dieselbe Werkstoffgüte gewählt werden wie für die Schale; mit speziellen Maßnahmen bzw. über spezielle Hinweise muss eine konzentrierte thermische Beanspruchung vermieden werden. 9.4.5.3 Ausschnitte in gewölbten Böden Bei Ausschnitten in Kugelschalen und gewölbten Böden darf das Verhältnis d/De einen Wert von 0,6 nicht überschreiten. Entsprechend darf bei einer Ausschnittverstärkung durch einen Stutzen oder einen Verstärkungsring auch das Verhältnis dib / De und das Verhältnis dir / De einen Wert von 0,6 nicht überschreiten. 9.4.5.4 Mit Stutzen verstärkte Ausschnitte Bei mit Stutzen verstärkten Ausschnitten in Zylinderschalen darf das Verhältnis dib/2(ris) einen Wert von 1,0 nicht überschreiten (siehe Bilder 9.4-14 und 9.4-15). 9.4.6 Begrenzungen der Stutzenwanddicke 9.4.6.1 bei Anwendungen im Dauerfestigkeitsbereich, wenn die Ermüdungsfestigkeit gemäß Abschnitt 17 bewertet wird und der Ausschnitt ein kritischer Bereich ist (siehe Definition in Abschnitt 17.2) Das Verhältnis eb/ea, s darf den aus dem Diagramm in Bild 9.4-14 entnommenen Wert nicht überschreiten und der Wert eb darf den Wert ea, b in keinem Fall überschreiten. Die über den nach Bild 9.4-14 ermittelten Wert hinausgehende Stutzenwanddicke darf bei der Berechnung der Verstärkung nicht berücksichtigt werden. Darüber hinaus darf das Verhältnis ea, b/ea, s den aus dem Diagramm in Bild 9.4-15 entnommenen Wert nicht überschreiten. 89 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 1 Der Wert eb ist die mittragende Wanddicke des Stutzens, die für die Überprüfung der Verstärkung zu verwenden ist. Der Wert ea, b ist die Berechnungswanddicke des Stutzens. Das Verhältnis eb/ea, s begrenzt den für die Ausschnittverstärkung anrechenbaren Anteil des Stutzens. Das Verhältnis ea, b/ea, s begrenzt die Berechnungswanddicke des Stutzens und folglich die Fertigungswanddicke, um mögliche Spannungen aufgrund großer Wanddickenunterschiede zu begrenzen und um möglicherweise auftretende Probleme im Dauerfestigkeitsbereich zu vermeiden. ANMERKUNG 2 Wenn die Ermüdungsfestigkeit gemäß Abschnitt 18 bewertet wird, ist keine Begrenzung des Wanddickenverhältnisses notwendig, da in diesem Fall genauere Spannungen für die Ermüdungsberechnungen verwendet werden. 9.4.6.2 bei Anwendungen im Zeitstandbereich (d. h.: wenn die Berechnungstemperatur im Zeitstandbereich liegt) Die mittragende Wanddicke eb kann der Berechnungswanddicke ea, b des Stutzens gleichgesetzt werden. Das Verhältnis ea, b/ea, s darf jedoch den aus dem Schaubild in Bild 9.4-15 entnommenen Wert nicht überschreiten. 9.4.6.3 bei Anwendungen ohne Zeitstandbeanspruchung und ohne Bewertung der Ermüdungsfestigkeit gemäß Abschnitt 17 (d. h. wenn die Berechnungstemperatur außerhalb des Zeitstandbereiches liegt und der Ausschnitt kein kritischer Bereich gemäß der Definition in Abschnitt 17.2 ist) Die mittragende Wanddicke eb darf der Berechnungswanddicke ea, b des Stutzens gleichgesetzt werden und für das Verhältnis ea, b/ea, s gelten keine Begrenzungen. 9.4.7 Mit der Schale verschweißte Stutzen Stutzen liegen üblicherweise in folgender Verbindungsform vor: geschweißt (eingeschweißt, aufgeschweißt, hervorstehende Stutzen), ausgehalst oder geschraubt. Bei geschweißten Stutzen kann die Querschnittsfläche des Stutzens immer für die Verstärkung des Ausschnitts berücksichtigt werden, sofern die Schweißmaße den Tabellen A-6 und A-8 des Anhangs A dieser Norm entsprechen. Bei aus der Schale ausgehalste Stutzen kann die Querschnittsfläche des Stutzens für die Verstärkung des Ausschnitts berücksichtigt werden, sofern die Anforderungen nach 9.5.2.4.4.2 erfüllt werden. Bei geschraubten Stutzen darf die Querschnittsfläche des Stutzens nicht für die Verstärkung des Ausschnitts berücksichtigt werden. 9.4.8 Abstand zwischen Stutzen und Stumpfnaht der Schale Der Abstand zwischen der Mittellinie einer Stumpfnaht der Schale (Längs- oder Rundnaht) und dem Mittelpunkt eines Ausschnittes muss entweder kleiner als dib/6 oder größer als der Wert für ln sein, der sich wie folgt ergibt: ln min 0,5 d eb 2ea,s ; 0,5 d eb 40 90 (9.4-4) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.4-1 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Wanddickenerhöhung Bild 9.4-2 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Wanddickenerhöhung Bild 9.4-3 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Verstärkungsscheibe 91 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.4-4 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Verstärkungsscheibe Bild 9.4-5 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Verstärkungsring, mit externem Blindflansch B 92 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.4-6 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Verstärkungsring, mit innerem Blindflansch B Bild 9.4-7 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und aufgeschweisstem Stutzen 93 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.4-8 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und eingeschweisstem Stutzen Bild 9.4-9 — Kugelschale mit Einzelausschnitt, Verstärkung durch höhere Wanddicke und eingeschweisstem Stutzen 94 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Die für den Fall eines Stutzens in einer Kugelschale mit Verstärkungsscheibe eingetragenen Längen und Flächen gelten auch für den Fall eines Stutzens in einer Zylinderschale mit Verstärkungsscheibe. Bild 9.4-10 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Schale, Stutzen und Verstärkungsscheibe 95 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Figure 9.4-11 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und stumpfgeschweißtem Stutzen (siehe X) und ausgehalster Schale (siehe Y) Bild 9.4-12 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit in die Schale eingehalstem Einzelausschnitt, mit externem Blindflansch B 96 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.4-13 — Konische Schale mit isolierter Öffnung Kombinierte Verstärkung von Schale und Stutzen 97 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.4-14 — Begrenzung des Wanddickenverhältnisses von Stutzen für die Verstärkungsberechnung dib 2ּris Bild 9.4-15 — Begrenzung des tatsächlichen Wanddickenverhältnisses von Stutzen für die Fertigung 98 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.5 Einzelausschnitte 9.5.1 Geltungsbereich Ein Ausschnitt gilt als Einzelausschnitt, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist: Lb a1 + a2 + lso1 + lso2 (9.5-1) Dabei sind die Werte a1 und a2 in den Bildern 9.6-1 bis -4 dargestellt und lso1 und lso2 werden wie folgt berechnet: l so (2ris ec, s ) ec, s (9.5-2) Dabei ist ec, s die angenommene Schalendicke, die — wie in 9.3.2 erklärt — verwendet werden muss; normalerweise kann der Wert der Schalenberechnungsdicke ea, s verwendet werden, dies kann jedoch zu konservativen Ergebnissen führen, und mitunter kann die Verwendung eines kleineren Schätzwertes für ec, s von Vorteil sein, um kleinere Mindestabstände von den benachbarten Schalenunterbrechungen zu erhalten; ris ergibt sich wie folgt: bei Zylinder- oder Kugelschalen: ris De ea, s 2 (9.5-3) bei halbkugelförmigen oder torisphärischen Böden: ris = R (9.5-4) bei elliptischen Böden: ris 0,44 Di2 2h 0,02 Di (9.5-5) bei Kegelschalen: r is 9.5.2 De e a, s 2 cos (9.5-6) Verstärkungsregeln 9.5.2.1 9.5.2.1.1 Allgemeine Verstärkungsgleichung und Ableitungen Die allgemeine Gleichung für die Verstärkung eines Einzelausschnitts lautet wie folgt: Af s Af w f s 0,5 P Af p f op 0,5 P Af b f ob 0,5 P P Ap s Ap b 0,5 Ap (9.5-7) Dabei ist fob = min (fs ; fb) (9.5-8) fop = min (fs ; fp) (9.5-9) Wenn ein Verstärkungsring eingebaut wird, müssen Afr und Apr durch Afb bzw. Apb ersetzt werden. 99 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.5.2.1.2 Für alle Ausschnitte, außer kleinen Ausschnitten und solchen mit Verstärkungsringen, kommt die Gleichung (9.5-7) zur Anwendung, insbesondere: a) Ist entweder fb oder fp kleiner oder gleich fs, wird die Verstärkung nach Gleichung (9.5-7) ermittelt und Pmax wird wie folgt berechnet: Pmax a) b ob p op Ap + Ap + 0,5 Ap + 0,5 Af + Af + Af + Af b w b p s s (9.5-10) Sind fb und fp beide größer als fs, wird die Verstärkung wie folgt berechnet: Af s Af w Af p Af b f s 0,5 P P Aps Ap b 0,5 Ap (9.5-11) Af Af Af Af f w b p s s Pmax Ap Ap 0,5 Ap 0,5 Af Af Af Af b w b p s s (9.5-12) 9.5.2.1.3 a) Af s + Af w f s + Af f + Af f Für Ausschnitte mit Verstärkungsring gilt: Ist fr kleiner als fs, gilt folgende Gleichung: Af s Af w f s 0,5 P Af r f or 0,5 P P Aps Ap r 0,5 Ap (9.5-13) Pmax wird wie folgt berechnet: Pmax Af s Af w f s Af r f or Ap Ap 0,5 Ap 0,5 Af Af Af r s w r s (9.5-14) Dabei wird for wie folgt ermittelt: for = min (fs; fr) a) (9.5-15) Ist fr größer oder gleich fs, gilt folgende Gleichung: Af s Af w Af r f s 0,5 P P Ap s Ap r 0,5 Ap (9.5-16) Pmax wird wie folgt berechnet: Pmax Af s Af w Af r f s Ap Ap 0,5 Ap 0,5 Af Af Af r s w r s (9.5-17) ANMERKUNG Zur Anwendung der Gleichungen (9.5-10), (9.5-12), (9.5-14) und (9.5-17) auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1. 9.5.2.2 Kleine Ausschnitte Als kleine Ausschnitte gelten Ausschnitte, die die folgende Bedingung erfüllen: d 0,15 (2ris e c, s ) e c, s 100 (9.5-18) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Ist der Abstand wp eines kleinen Ausschnitts von einer Störstelle der Schale größer als der in 9.7.3 angegebene Wert, ist keine Verstärkung erforderlich. Ist er kleiner als der Wert nach 9.7.3, ist eine Verstärkung nach Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erforderlich. Der Abstand w zwischen dem kleinen Ausschnitt und der Störstelle der Schale muss auf jeden Fall den in 9.7.1 geforderten Mindestwert wmin einhalten. 9.5.2.3 Allgemeine Anforderungen für Verstärkungen 9.5.2.3.1 Verstärkungsscheiben Werden für die Verstärkung Verstärkungsscheiben verwendet (siehe Bilder 9.4-3, 9.4-4, 9.4-10), gilt: Verstärkungsscheiben müssen unmittelbar an der Schale anliegen. Die für die Verstärkung anrechenbare Breite der Verstärkungsscheibe l p' wird wie folgt berechnet: l p' min l so ; l p (9.5-19) der für die Berechnung von Afp verwendete Wert von ep darf den folgenden Wert nicht überschreiten: e p min e a, p ; e c, s (9.5-20) Darüber hinaus muss die Berechnungswanddicke der Verstärkungsscheibe die folgende Gleichung erfüllen: e a, p 1,5 e a, s (9.5-21) ea, p und lp sind Maße von Verstärkungsscheiben, die in Gleichungen für Ausschnitte eingesetzt werden, die auch durch Verstärkungsscheiben verstärkt werden dürfen; ist keine Verstärkungsscheibe vorhanden, sind die Werte ea, p und lp gleich Null zu setzen. Trägt die Verstärkungsscheibe zur Verstärkung bei, dann gilt in allen Fällen: Af p l p' e p 9.5.2.3.2 9.5.2.3.2.1 (9.5-22) Schweißnahtfaktor Ausschnitt im Bereich einer bestimmenden Schweißnaht der Schale Befindet sich im Bereich des Ausschnitts eine bestimmende Schweißnaht der Schale (siehe 5.6), muss der Wert fs in Gleichung (9.5-7, 11, 13 und 16) für den Schalenwerkstoff durch fs ꞏ z ersetzt werden, wobei z der Schweißnahtfaktor der die Bemessung bestimmenden Schweißnaht ist. 9.5.2.3.2.2 Stutzen mit Längsnaht Bei einem Stutzen mit Längsnaht und einem Schweißnahtfaktor z muss der Wert fb für den Stutzenwerkstoff durch fb ꞏ z ersetzt werden, ausgenommen sind Ausschnitte in Zylinder- oder Kegelschalen, wenn der Winkel nach der Festlegung in 9.3.2 größer als 45° ist. 9.5.2.3.2.3 Verstärkungsscheibe mit Schweißnaht Bei einer Verstärkungsscheibe mit einer Schweißnaht mit einem Schweißnahtfaktor z muss der Wert fp für den Scheibenwerkstoff durch fp ∙ z ersetzt werden; ausgenommen sind Ausschnitte in Zylinder- oder Kegelschalen, wenn der Winkel zwischen der Schweißnaht der Scheibe und der Mantellinie der Schale größer als 45° ist. 9.5.2.3.3 Als Ausgleich dienende Kehlnahtflächen In allen Fällen gilt: Afw ist die Fläche aller Verbindungsnähte zwischen verschiedenen Bauteilen (Schale und Stutzen, Schale und Verstärkungsring oder Verstärkungsscheibe) innerhalb der Länge l s' auf der Schale (siehe 9.5.2.4.2) und den auf dem Stutzen (siehe 9.5.2.4.4.1). Bereits in anderen Flächen berücksichtigte Längen l b' und l bi' Schweißnahtflächen, z. B. Afs, Afr, Afp oder Afb, dürfen nicht in Afw aufgenommen werden (siehe Bilder 9.4-6 und 9.4-10). 101 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.5.2.4 Druckbeanspruchte Querschnittsflächen Ap und spannungsbeanspruchte Querschnittsflächen Af 9.5.2.4.1 Allgemeines Mit Bezug auf die allgemeinen Gleichungen und Ableitungen nach 9.5.2.1 sind die spannungs- und druckbeanspruchten Querschnittsflächen nach verschiedenen Gleichungen in Abhängigkeit der unterschiedlichen Fälle von Schalen und Stutzen zu berechnen. Bei Vorhandensein von Verstärkungsscheiben ist die Querschnittsfläche Afp nach 9.5.2.3.1 zu berechnen. Bei den zur Verstärkung beitragenden Kehlnahtflächen muss die Querschnittsfläche Afw nach 9.5.2.3.3 errechnet werden. Für die zusätzliche druckbelastete Querschnittsfläche Ap aufgrund der Schrägstellung eines Stutzens, siehe 9.5.2.4.5. 9.5.2.4.2 Schalen mit Ausschnitten ohne Stutzen oder Verstärkungsring, mit oder ohne Verstärkungsscheiben 9.5.2.4.2.1 An einer Zylinderschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung Mit Bezug auf die Bilder 9.4-1 und 9.4-3 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen: a d 2 (9.5-23) De ea, s 2 (9.5-24) ris l so (( De 2e a, s ) e c, s ) ec, s (9.5-25) l s' min (l so ; l s ) (9.5-26) Ap s ris l s' a a ea, s ea, p Af s l s' e c, s (9.5-27) (9.5-28) Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb der Schale liegt (siehe Bild 9.4-2), dann gilt: Ap s ris (l s' a ) (9.5-29) Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 9.5.2.4.2.2 An einer Kegelschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung Mit Bezug auf Bild 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen: a 102 d 2 (9.5-30) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ris De e a, s 2 cos (9.5-31) De l so 2e a, s e c, s e c, s cos (9.5-32) l s' min (l so ; l s ) (9.5-33) Af s l s' e c, s (9.5-34) Ap s 0,5 l s' a 2ris l s' a tan a (e a, s e a, p ) (9.5-35) Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb der Schale angeordnet ist, dann gilt: Ap s 0,5 l s' a 2ris l s' a tan (9.5-36) Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 9.5.2.4.2.3 An Kugelschalen, gewölbten Böden, Zylinder- und Kegelschalen, Querschnittsfläche in Quer-richtung Mit Bezug auf die Bilder 9.4-2 und 9.4-4, müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der Gleichungen (9.5-3) bis (9.5-6) in 9.5-1 entsprechen. l so (2ris ec, s ) e c, s (9.5-37) l s' min (l so ; l s ) (9.5-38) rms (ris 0,5 e a, s ) (9.5-39) d 2 rms (9.5-40) a rms arcsin (9.5-41) Ap s 0,5 ris2 l s' a a (e a, s e a, p ) 0,5 ea, s ris Af s l s' e c, s (9.5-42) (9.5-43) Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb der Schale angeordnet ist, dann gilt: Ap s 0,5 ris2 l s' a 0,5 e a, s ris (9.5-44) Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 103 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.5.2.4.3 Schalen mit Ausschnitten ohne Stutzen, verstärkt durch Verstärkungsringe Es dürfen nur eingeschweißte Verstärkungsringe nach den Bildern 9.4-5 und 9.4-6 verwendet werden. Die für die Verstärkung anrechenbare Breite er des Verstärkungsrings wird wie folgt berechnet: e r min e a, r ; max 3e c, s ; 3l r (9.5-45) ANMERKUNG Bei der hier beschriebenen Auslegung wird die Dichtheit nicht berücksichtigt. Zusätzliche Berechnung kann erforderlich sein. Siehe Anhang G zur Flanschöffnung im Kugelboden (Bild G.3-7 b)). Wenn Ring plus Schale als Schalenwand mit variabler Dicke betrachtet werden, die ab der Bohrung des Verstärkungsrings beginnt (siehe Bilder 9.4-5 und 9.4-6), ergibt sich die maximale Länge lo von Ring plus Schale aus der Bohrung, welche als Austrittsverstärkung fungiert, aus: l o (2ris e a, m ) e a, m (9.5-46) l o l r l o l r (9.5-47) wobei ea, m die durchschnittliche Dicke ist (erreicht durch die Berücksichtigung von er und ec, s und durch iterative Berechnung) an der Länge lo: l e a,m e c, s e r ec, s r lo (9.5-48) lr 1 lo (9.5-49) mit Ist die Breite des Verstärkungsrings lr größer als lo, kann für die Verstärkungsberechnung lr = lo angesetzt werden. Deshalb beträgt die effektive Länge l s' der Schale für die Berechnung von Aps und Afs: l s' min l s ; l o l r 9.5.2.4.3.1 (9.5-50) Verstärkungsring an Zylinderschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung Mit Bezug auf Bild 9.4-5 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen: a d ir 2 (9.5-51) De e a, s 2 (9.5-52) ris l o (( De 2e a, s ) e a, m ) e a, m Af s l s' e c, s (9.5-54) Af r l r e r (9.5-55) D Aps e ea, s ls' lr a ea, r a 2 104 (9.5-53) (9.5-56) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb des Ringes angeordnet ist, dann gilt: D Ap s e e a, s l s' l r a 2 9.5.2.4.3.2 (9.5-57) Verstärkungsring an Kegelschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung Mit Bezug auf die Bilder 9.4-5 und 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen: a d ir 2 (9.5-58) De e a, s 2 cos (9.5-59) ris De e a, m ea, m 2 e a, s cos lo (9.5-60) Af s l s' e c, s (9.5-61) Af r l r e r (9.5-62) Ap s 0,5 l s' l r a 2ris l s' l r a tan ea, r a (9.5-63) Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb des Ringes angeordnet ist, dann gilt: Aps 0,5 ls' lr a 2ris ls' lr a tan (9.5-64) 9.5.2.4.3.3 Verstärkungsring an Kugelschale, gewölbtem Boden, Zylinder- und Kegelschale, Querschnitts-fläche in Querrichtung Mit Bezug auf Bild 9.4-6 müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der Gleichungen (9.5-3) bis (9.5-6) in 9.5-1 entsprechen. rms ris 0,5 e a, s r d er 2 rms d er d ir 2l r a r rms arcsin r l o (2ris e a, m ) e a, m (9.5-65) (9.5-66) (9.5-67) (9.5-68) (9.5-69) 105 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) d ir 2 rms (9.5-70) a rms arcsin (9.5-71) Aps 0,5 ris2 ls' ar ea, r a 0,5 ec, s ris Af s l s' e c, s (9.5-72) (9.5-73) Af r l r e r (9.5-74) Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb des Ringes angeordnet ist, dann gilt: Ap s 0,5 ris2 9.5.2.4.4 l s' a r 0,5 e c, s ris (9.5-75) Stutzen senkrecht zur Schale, mit oder ohne Verstärkungsscheiben 9.5.2.4.4.1 Allgemeines Dieser Unterabschnitt bezieht sich auf die Bilder 9.4-7 bis 9.4-13. Bei Aufschweißstutzen (siehe Bild 9.4-7) oder Einschweißstutzen (siehe Bild 9.4-8) darf die für die Verstärkung anrechenbare Länge des Stutzens nicht größer sein als lbo. Der Wert für lbo wird wie folgt berechnet: d eb e b e b l bo (9.5-76) Für die Berechnung des Wertes lbo muss der Durchmesser deb von Stutzen mit elliptischen oder länglich rundem Querschnitt neben der kleinsten Größe der Bohrung genommen werden. Für überstehende Stutzen (siehe Bilder 9.4-8 bis 9.4-10) gilt: l bi' min l bi ; 0,5 l bo (9.5-77) Für Einschweißstutzen gilt: Af b e b l b' l bi' es' Af s l s' e c, s (9.5-78) (9.5-79) Für Aufschweißstutzen gilt: Af b e b l b' (9.5-80) Af s l s' e b e c, s (9.5-81) Dabei ist 106 l b' min l bo ; l b (9.5-82) l s' min l so ; l s (9.5-83) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Der Wert es' ist die Einstecktiefe (vollständig oder teilweise) des Einschweißstutzens in der Schalenwand und darf nicht größer sein als ea, s. Für Einschweiß- und Aufschweißstutzen gilt: Ap b 0,5d ib l b' e a, s (9.5-84) Wird für die Verstärkung zusätzlich eine Verstärkungsscheibe verwendet, dann gilt: Ap p 0 (9.5-85) Af p e p l p' (9.5-86) mit l p' min l so ; l p e p min e a, p ; e c, s (9.5-87) (9.5-88) Darüber hinaus muss die Berechnungswanddicke der Verstärkungsscheibe die folgende Gleichung erfüllen: e a, p 1,5 e a, s 9.5.2.4.4.2 (9.5-89) Ausgehalste Stutzen Für ausgehalste Stutzen gelten die Bilder 9.4-11, Form Y und 9.4-12. Sowohl Afs als auch Afb müssen zum Ausgleich für Dickenabnahmen bei der Herstellung mit dem Faktor 0,9 multipliziert werden, wenn die Mindestdicke bzw. die tatsächliche Dicke des ausgehalsten Teils nicht bekannt ist. Für stumpfgeschweißte Stutzen nach Bild 9.4-11, Form X und ausgehalste Stutzen nach Bild 9.4-11, Form Y und Bild 9.4-12 müssen die druckbeanspruchten Flächen Ap und die spannungsbeanspruchten Querschnittsflächen Af der Stutzen nach einem geeigneten Verfahren berechnet werden. Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 9.5.2.4.4.3 Stutzen in Zylinderschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung Mit Bezug auf die Bilder 9.4-7 und 9.4-9 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen: a d eb 2 (9.5-90) De ea, s 2 (9.5-91) ris l so (( De 2e a, s ) e c, s ) e c, s l s' min (l so ; l s ) Ap s ris l s' a (9.5-92) (9.5-93) (9.5-94) Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 107 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.5.2.4.4.4 Stutzen in Kegelschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung Mit Bezug auf Bild 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen: a d eb 2 (9.5-95) De e a, s 2 cos (9.5-96) ris De l so 2e a, s e c, s ec, s cos (9.5-97) l s' min (l so ; l s ) (9.5-98) Ap s 0,5 l s' a 2ris l s' a tan (9.5-99) Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 9.5.2.4.4.5 Stutzen in Kugelschalen, gewölbten Böden, Zylinder- und Kegelschalen, Querschnittsfläche in Querrichtung Mit Bezug auf die Bilder 9.4-8 und 9.4-10 müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der Gleichungen (9.5-3) bis (9.5-6) in 9.5-1 entsprechen. l so (2ris ec, s ) e c, s l s' min (l so ; l s ) rms ris 0,5 ea, s (9.5-101) (9.5-102) d eb 2 rms (9.5-103) a rms arcsin (9.5-104) Ap s 0,5 ris2 l s' a 0,5 e a, s ris Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 9.5.2.4.5 9.5.2.4.5.1 Stutzen schräg zur Schale, mit oder ohne Verstärkungsscheiben Allgemeines Dieser Unterabschnitt bezieht sich auf die Bilder 9.5-1, 9.5-2 und 9.5-3. 108 (9.5-100) (9.5-105) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Für den schrägen Stutzen gilt in allen Fällen: Ap ist die zusätzliche Fläche aufgrund der Schrägstellung des Stutzens und ist gleich Null 0 , wenn der Stutzen senkrecht 0 zur Schale angeordnet ist (siehe Bilder 9.5-1 und 9.5-3). 9.5.2.4.5.2 Allgemeines für Zylinder- und Kegelschalen Wenn ein Stutzen schräg zur Querschnittsfläche in Querrichtung verläuft (siehe Bild 9.5-2) und den folgenden Wert nicht überschreitet: arcsin 1 (9.5-106) mit d eb 2 ris 0,5e a, s (9.5-107) dann ist die Verstärkung für die Querschnittsflächen in Längs- und Querrichtung zu prüfen. Für die Prüfung der Querschnittsfläche in Längsrichtung ist gleich Null zu setzen. Wenn die Stutzenachse schräg zur Querschnittsfläche in Längsrichtung verläuft (siehe Bild 9.5-1) und einen Winkel von 60° nicht überschreitet, dann ist eine Prüfung der Verstärkung lediglich für die Querschnittsfläche in Längsrichtung erforderlich. Die Verstärkung muss immer an der Seite des Stutzens berechnet werden, auf der der Winkel zwischen Stutzenund Schalenwand kleiner als 90° ist: Der Abstand a wird wie folgt berechnet: i) bei Zylinder- und Kegelschalen für die Querschnittsflächen in Längsrichtung: a 0,5 i) d eb cos (9.5-108) bei Zylinder- und Kegelschalen für die Querschnittsfläche in Querrichtung: a 0,5 rms arcsin sin arcsin sin (9.5-109) mit rms ris 0,5 e a, s d eb 2 rms (9.5-110) (9.5-111) Die zusätzliche Fläche aufgrund der Schrägstellung des Stutzens ist wie folgt zu bestimmen: Ap d ib2 tan 2 (9.5-112) Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 109 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.5.2.4.5.3 Schräger Stutzen in Zylinderschalen, Querschnittsfläche in Längsrichtung Mit Bezug auf Bild 9.5-1 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen: Aps ris l s' a (9.5-113) Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.2 berechnet. Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.3 berechnet. Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af b , Af s , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.1 berechnet. Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 9.5.2.4.5.4 Schräger Stutzen in Kegelschalen, Querschnittsfläche in Längsrichtung Mit Bezug auf die Bilder 9.5-1 und 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen: Ap s 0,5 l s' a 2ris l s' a tan (9.5-114) Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.2 berechnet. ANMERKUNG Dies gilt auch, wenn die tatsächliche Richtung der Stutzenachse zu einem reduzierten Wert für Aps auf der Stutzenseite führt, für die die Verstärkung zu berechnen ist. Das bedeutet, dass die Gleichung für Aps bei einer Neigung der Stutzenachse entlang der Mantellinie der Kegelschale sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung anzuwenden ist. Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.4 berechnet. Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af b , Af s , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.1 berechnet. Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 9.5.2.4.5.5 Schräger Stutzen in Zylinder- und Kegelschalen, Querschnittsfläche in Querrichtung Mit Bezug auf Bild 9.5-2 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:. Aps 0,5 ris2 ls' a 0,5 ea, s ris (9.5-115) Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.2 berechnet. Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.5 berechnet. Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af b , Af s , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.1 berechnet. Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 110 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.5.2.4.5.6 Allgemeines für schräge Stutzen an Kugelschalen und gewölbten Böden Dieser Unterabschnitt gilt für Stutzen an Kugelschalen und kugelförmigen Abschnitten gewölbter Böden sowie elliptischer Böden (siehe Bild 9.5-3), deren Achse schräg zum Schalenradius verläuft und einen Winkel mit diesem bildet, der nicht größer sein darf als der durch die folgende Gleichung gegebene Wert: arcsin 1 (9.5-116) d eb 2 rms (9.5-117) mit rms ris 0,5 e a, s (9.5-118) Mit Bezug auf Bild 9.5-3 müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der Gleichungen (9.5-3) bis (9.5-6) in 9.5-1 entsprechen. Die Verstärkung muss in der Ebene berechnet werden, die durch die Stutzenachse und den Kugelradius durch den Stutzenmittelpunkt gebildet wird. Bei der Berechnung sind nur die Flächen auf der Seite des Stutzens zu berücksichtigen, auf der der Winkel zwischen Stutzenwand und Kugeloberfläche kleiner 90° ist. Allerdings muss l s' auf beiden Seiten des Stutzens berechnet werden, wobei dann der kleinere der beiden Werte zu wählen ist. Für Kugelschalen und gewölbte Böden wird der Wert für a wie folgt berechnet: a 0,5 rms arcsin sin arcsin sin (9.5-119) Dabei ist rms ris 0,5 e a, s d eb 2 rms (9.5-120) (9.5-121) Die zusätzliche Fläche aufgrund der Schrägstellung des Stutzens ist wie folgt zu bestimmen: Ap d ib2 tan 2 (9.5-122) Mit Bezug auf Bild 9.5-3 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen: Aps 0,5 ris2 ls' a 0,5 ea, s ris (9.5-123) Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.6 berechnet. Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.5 berechnet. Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af s , Af b , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.1 berechnet. Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein. 111 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.5-1 — Zylinderschale mit zur Schnittfläche in Längsrichtung schräg angeordnetem Stutzen 112 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.5-2 — Zylinderschale mit zur Schnittfläche in Querrichtung schräg angeordnetem Stutzen 113 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.5-3 — Kugelschale mit nicht radial angeordnetem Stutzen Bild 9.5-4 — Lage von Ausschnitten, Stutzen und Verstärkungsscheiben in gewölbtem Böden 114 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.6 Mehrfachausschnitte 9.6.1 Benachbarte Ausschnitte Für die in diesem Unterabschnitt beschriebene Stegprüfung (in 9.6.3) und Gesamtprüfung (in 9.6.4) gelten die folgenden Anwendungskriterien. Genügt der in Bilder 9.6-1 und 9.6-3 dargestellte Abstand Lb der Mittelpunkte zweier benachbarter Ausschnitte nicht dem Kriterium in Gleichung (9.5-1), muss, sofern nicht alle Bedingungen in 9.6.2 erfüllt werden, eine Stegprüfung gemäß 9.6.3 durchgeführt werden. Wird die Forderung der Stegprüfung nicht erfüllt, muss eine Gesamtprüfung durchgeführt werden. Bei Erfüllung der Stegprüfung ist keine Gesamtprüfung erforderlich. Kein Steg zwischen den Stutzen darf kleiner sein als: max (3e a,s ; 0,2 (2r is e c,s ) e c,s ) (9.6-1) wobei ris der Mittelwert zwischen den Schalenradien an den Mittelpunkten von zwei benachbarten Stutzen (z. B. einer kegelförmigen Schale) ist. Die Forderungen in 9.5 für Einzelausschnitte müssen in allen Fällen erfüllt werden. 9.6.2 Bedingungen für Entfallen der Stegprüfung Werden alle folgenden Bedingungen erfüllt, ist eine Stegprüfung nicht erforderlich: a) Die Summe aller Stutzendurchmesser (oder größten Breiten) erfüllt nachstehende Gleichung: (d 1 d 2 .. d n ) 0,2 (2r b) e c, s )e c, s (9.6-2) Die Stutzen liegen vollständig innerhalb eines Kreises mit dem Durchmesser dc, der wie folgt berechnet wird: d c 2 (2r c) is is e c, s )e c, s (9.6-3) Die Stutzen sind von allen anderen Ausschnitten oder Störstellen außerhalb dieses Kreises getrennt. 9.6.3 9.6.3.1 Stegprüfung benachbarter Ausschnitte Allgemeines Die Stegprüfung ist bestanden, wenn die folgende Gleichung erfüllt ist (siehe Bilder 9.6-1 bis 9.6-4): (AfLs Afw)( fs 0,5P) Afb1 ( fob1 0,5P) Afp1 ( fop1 0,5P) Afb2 ( fob20,5P) Afp2 ( fop20,5P) P (ApLs Apb1 0,5 Ap1 Apb2 0,5 Ap2) (9.6-4) Bei Verwendung eines Verstärkungsrings können Afb und Apb durch Afr und Apr ersetzt werden. Die in dieser Gleichung verwendeten Flächen AfLs und ApLs der Schale sind in 9.6.3.2.2 und 9.6.3.2.3 definiert. Für Gruppen von Ausschnitten ist die Stegprüfung bei jedem Paar benachbarter Ausschnitte durchzuführen. 9.6.3.2 Ausschnitte in Zylinder- und Kegelschalen 9.6.3.2.1 Bei zwei benachbarten Ausschnitten in Zylinder- und Kegelschalen (siehe Bilder 9.6-1 und 9.6-2) muss Gleichung (9.6-4) in der Ebene erfüllt sein, die senkrecht zur Schalenwand liegt und in der sich die Mittelpunkte beider Ausschnitte befinden. Die Werte von ApLs und AfLs sind 9.6.3.2.2 und 9.6.3.2.3 zu entnehmen. 115 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Für Zylinderschalen wird ApLs wie folgt ermittelt: 9.6.3.2.2 0,5r is2 Lb (1 cos ) r is 0,5e a,s sin Ap Ls (9.6-5) Dabei ist ris durch Gleichung (9.5-3) gegeben. Für Kegelschalen wird ApLs wie folgt ermittelt: ApLs 0,25ris1 ris 2 2 Lb 1 cos ris1 ris 2 ea,s sin (9.6-6) Dabei ist ris durch Gleichung (9.5-6) gegeben. In allen Fällen ist der Winkel aus Bild 9.6-1 und Lb nach den Bildern 9.6-1 bis 9.6-6 zu entnehmen. AfLs wird wie folgt ermittelt: 9.6.3.2.3 AfLs (Lb a1 a2 ) ec,s (9.6-7) Die entlang der Linie Lb gemessenen Abstände a1 und a2 werden wie folgt berechnet (siehe Bilder 9.6-1 und 9.6-2): a) In Fällen mit 0° (d.h. Stutzen in der Behälterachse) gilt: a b) 0,5d eb cos e (9.6-8) In Fällen mit 0°, in denen: der schräge Stutzen zum benachbarten Ausschnitt hin geneigt ist, gilt: a ros [arcsin ( sin e ) e ] (9.6-9) der schräge Stutzen vom benachbarten Ausschnitt weg geneigt ist, gilt: a ros [e arcsin ( sin e )] (9.6-10) Dabei ist: ros ris sin 2 0,5ea,s deb 2ros (9.6-11) (9.6-12) Der Wert des Arkussinus (arcsin) wird in rad angegeben. Bei benachbarten schrägen Stutzen, die auf der gleichen Mantellinie liegen, sind die Stutzenachsen in die Ebene zu projizieren, in der die Mittelpunkte der Ausschnitte und die Schalenachse liegen. Die Werte für Ap1 und Ap2 sind nach 9.5.2.4.5.2 zu berechnen. 116 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.6.3.3 Ausschnitte in Kugelschalen und gewölbten Böden Bei zwei benachbarten senkrechten Ausschnitten (siehe Bild 9.6-3) muss die Gleichung (9.6-4) in der Ebene erfüllt sein, die senkrecht zur Schalenwand liegt und in der sich die Mittelpunkte beider Ausschnitte befinden. Für diesen Zweck werden die Abstände a1 und a2 und die Flächen ApLs und AfLs mit den Gleichungen in 9.6.3 für Zylinderschalen und mit einem Winkel 90° berechnet. Bei benachbarten schrägen Stutzen (siehe Bild 9.6-4) sind die Stutzenachsen in die Ebene zu projizieren, in der die Senkrechten zur Schalenwand im Mittelpunkt jedes Ausschnitts liegen. Die Werte für Ap1 und Ap2 sind nach 9.5.2.4.5.6 zu berechnen. 9.6.3.4 Benachbarte Ausschnitte mit regelmäßigem Lochmuster Benachbarte Ausschnitte liegen dann in einem regelmäßigen Lochmuster, wenn mindestens 3 Stutzen auf derselben Linie liegen (Umfangs- oder Längslinie mit einem Winkel zur Mantellinie für zylindrische oder kegelförmige Schalen und in sämtlichen Richtungen für kugelförmige Schalten und gewölbte Böden). Keine Ausschnitte dürfen sich in einer Entfernung von weniger als 2lso in der Nähe dieser benachbarten Ausschnitte befinden. Wenn Bohrungen in einem regelmäßigen Lochschema gebohrt werden, können die in der Wasserrohrkesselnorm (siehe EN 12952) angegebenen Konstruktionsmethoden zum Einsatz kommen. 9.6.3.4.1 Wenn benachbarte Ausschnitte in einem regelmäßigen Lochschema denselben Wert des Innendurchmessers dib und dieselbe Entfernung Lb untereinander haben, mit Stutzen senkrecht zur Schale mit denselben Abmessungen und mit Wert fb nicht kleiner als fs der Schale, dann können die nachstehenden Bedingungen für die Beurteilung der Verstärkung angewandt werden. Unter Berücksichtigung der Länge n x Lb, die durch die Bohrungen belegt ist, lässt sich die allgemeine Gleichung (9.6-4) wie folgt vereinfachen: n Af Ls ( f s 0,5P ) n 2 Af b ( f s 0,5P ) P n ( Ap Ls 2 Ap b ) (9.6-13) wobei AfLs = ec,s ( Lb - dib ) (9.6-14) Afb = lbo ea,b (9.6-15) Apb = 0,5dib lbo (9.6-16) ApLs ist in 9.6.3 für verschiedenen Schalentypen und verschiedene Werte von definiert für kegelförmige Schalen r i r i 1 r in 2 (9.6-17) Deshalb kommen die nachstehenden Bedingungen auf die Verstärkung der benachbarten Ausschnitte zur Anwendung, die in ein regelmäßiges Lochmuster gebohrt sind: ec , s ( Lb d ib ) 2 ea ,b l bo 9.6.4 P ( Ap Ls d ib l bo ) ( f s 0,5P ) (9.6-18) Gesamtprüfung benachbarter Ausschnitte Wird die Stegprüfung nicht erfüllt, ist eine Gesamtprüfung durchzuführen, bei der die Berechnung auf eine größere Querschnittsfläche ausgedehnt wird, die beide Wände jedes Stutzens und die angrenzenden Flächen der Schalenwand einschließt (siehe Bilder 9.6-5 und 9.6-6). Dabei müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein: a) Lb + a’1 + a’2 < 2 (lso1 + lso2) (9.6-19) 117 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei werden a’1 und a’2 in der zum Steg entgegengesetzten Richtung genommen. b) Gleichung (9.6-4) muss erfüllt sein, wobei der zweite Term auf der rechten Seite mit dem Faktor 0,85 multipliziert wird. c) Im Bereich der beiden betrachteten Ausschnitte liegt kein weiterer benachbarter Ausschnitt. d) Keiner der beiden Ausschnitte liegt in der Nähe von Störstellen (siehe 9.7.2). Eine weitere Verstärkungsberechnung ist durchzuführen, in die der gesamte Schalenquerschnitt auf der Länge Lb1 einbezogen wird. Dabei ist: Lb1 Lb a’1 a’2 k lso1 k lso2 (9.6-20) Dabei ist Lb1 wie in 9.5.1 definiert, und der Wert von k wird wie folgt ermittelt: k 2 Lb a'1 a' 2 l so1 l so2 (9.6-21) Ist der Wert von k größer 1, ist er gleich 1 zu setzen. Die folgende Bedingung muss erfüllt sein (siehe Bilder 9.6-5 und 9.6-6): (AfOs Afw)(fs 0,5P) 2Afb1(fob1 0,5P) 2Afb2 (fob2 0,5P) Afpo1 (fop1 0,5P) Afpo2 (fop2 0,5P) Afp i (fopi 0,5P) P (ApOs 2Apb1 Ap1 2Apb2 Ap2) (9.6-22) Dabei ist: ApOs und die Abstände a1 und a2 sowie a'1 und a'2 werden nach 9.6.3 berechnet, wobei Lb durch Lb1 ersetzt und ris wie in Gleichung (9.5-3 bis -6) definiert verwendet wird. AfOs (Lb1 a1 a2 a’1 a’2)ec,s (9.6-23) Afw ist die Summe der Schweißnahtflächen auf der Länge Lb1. Für jeden Stutzen werden die Werte für Afb, Apb und Ap nach 9.5.2.4.4 und 9.5.2.4.5 berechnet; Für Verstärkungsscheiben außerhalb von Lb gilt: Afpo ep l’p (9.6-24) l’p min (lp ; klso) (9.6-25) Für Verstärkungsscheiben zwischen Stutzen und innerhalb von Lb gilt: 118 Afpi ep Lbp (9.6-26) Lbp min ( lp ; (Lb al a2) ) (9.6-27) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1) Richtung der Erzeugenden ANMERKUNG Der in den Bildern 9.6-1 und 9.6-2 dargestellte Schnitt illustriert den Fall 0 Figure 9.6-1 — Stegprüfung benachbarter senkrechter Stutzen in einer Zylinderschale 119 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Der in den Bildern 9.6-1 und 9.6-2 dargestellte Schnitt illustriert den Fall 0 Figure 9.6-2 — Stegprüfung benachbarter schräger Stutzen in einer Kegelschale 120 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Figure 9.6-3 — Stegprüfung benachbarter senkrechter Stutzen in einer Kugelschale 121 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Figure 9.6-4 — Stegprüfung benachbarter schräger Stutzen in einer Kugelschale 122 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Figure 9.6-5 — Gesamtprüfung benachbarter Stutzen in einer Zylinderschale 123 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.6-6 — Gesamtprüfung benachbarter Stutzen in einer Kugelschale oder einem gewölbten Boden 124 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.7 Ausschnitte in der Nähe von Störstellen der Schale 9.7.1 Für den zulässigen Abstand w (siehe Bilder 9.7-1 bis 9.7-11) zwischen einem Ausschnitt und einer Störstelle der Schale gelten zwei Bedingungen: a) Der Abstand w (siehe Bilder 9.7-1 bis 9.7-11) eines Ausschnitts von einer Störstelle darf nicht kleiner sein als der Mindestwert wmin nach 9.7.2.1. b) Liegt ein Ausschnitt innerhalb eines Abstands wp von einer Störstelle, muss die für die Ausschnittverärkung anrechenbare Länge der Schale ls nach 9.7.3 verringert werden. 9.7.2 Anforderungen für wmin 9.7.2.1 a) Ausschnitte in Zylinderschalen Bei Zylinderschalen, die mit gewölbten oder halbkugelförmigen Böden, der großen Grundfläche eines Kegels , ebenen Böden, Rohrböden und beliebigen Flanschen verbunden sind, wird der Abstand w wie in den Bildern 9.7-1 bis 9.7-3 und 9.7-5 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen: w wmin = max (0,2 (2ris ec,s ) ec,s ; 3ea,s ) b) (9.7-1) Bei Zylinderschalen, die mit der kleinen Grundfläche eines Kegels, zum Zylinder konvexen Kugelschalen und anderen nicht koaxialen Zylinderschalen verbunden sind, wird der Abstand w wie in den Bildern 9.7-6 bis 9.7-8 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen: w wmin = lcyl (9.7-2) Dabei ist: lcyl = c) Dc e1 (9.7-3) Bei Zylindern, die mit Kompensatoren verbunden sind, wird der Abstand w wie in Bild 9.7-4 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen: w wmin = 0,5lcyl 9.7.2.2 a) (9.7-4) Ausschnitte in Kegelschalen Bei Kegelschalen, die mit ihrer großen Grundfläche mit einer koaxialen Zylinderschale verbunden sind, wird der Abstand w wie in Bild 9.7-9 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen: w wmin = max 0,2 Dc ea,s ; 3ea,s cos (9.7-5) Dabei ist Dc der mittlere Durchmesser der Zylinderschale, ea,s die Wanddicke der Kegelschale und der halbe Öffnungswinkel. b) Bei Kegelschalen, die mit ihrer kleinen Grundfläche mit einer koaxialen Zylinderschale verbunden sind, wird der Abstand w wie in Bild 9.7-10 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen: w wmin = lcon (9.7-6) Dabei ist: lcon = Dc e 2 cos (9.7-7) 125 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9.7.2.3 Ausschnitte in gewölbten und verschraubten Böden Bei Ausschnitten in gewölbten und verschraubten Böden wird der Abstand w zwischen dem Ausschnittrand und dem Flansch wie in Bild 9.7-11 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen: w wmin = max (0,2 (2ris ec,s ) ec,s ; 3ea,s ) 9.7.2.4 (9.7-8) Ausschnitte in elliptischen und torisphärischen Böden Bei gewölbten Böden wird der Abstand w entlang des Meridians zwischen dem Rand des Ausschnitts (Außendurchmesser von Stutzen oder Scheibe) und dem Punkt auf dem gewölbten Boden gemessen, der wie in Bild 9.5-4 dargestellt durch den Abstand De/10 festgelegt ist (d. h. wmin = 0). Wenn der Wert w, wie oben begrenzt, nicht ausreicht, den Ausschnitt zu verstärken, ist es zulässig, bei der Verstärkung die gesamte Länge ls anzusetzen, vorausgesetzt, die Dicke des Bodens nach 7.7, der eine in den Krempenbereich reichende Öffnung enthält, wird berücksichtigt. 9.7.2.5 Ausschnitte in Halbkugelböden Für einen mit einem zylindrischen Mantel, einem Flansch, oder einer Rohrplatte verbundenen Halbkugelboden muß die Distanz w folgende Bedingung erfüllen: w w min max 0,2 2ris ec,s ec,s ; 3e a,s 9.7.3 (9.7-9) Anforderungen für wp Ist der nach den Bildern 9.7-1 bis 9.7-11 gemessene Abstand w eines Ausschnitts von einer Störstelle kleiner als der nachstehend nach a), b) oder c) ermittelte Wert wp, wird die zur Verstärkung anrechenbare Schalenlänge ls in Gleichung (9.5-26) und weiteren entsprechenden Gleichungen auf die folgenden Werte verkleinert. a) b) c) 126 Bei Störstellen nach 9.7.2.1.(a), 9.7.2.2.(a), 9.7.2.3, 9.7.2.4 und 9.7.2.5: w < wp = lso (9.7-10) ls = w (9.7-11) Bei Störstellen nach 9.7.2.1.(b) und (c): w < wp = lso + wmin (9.7-12) ls = w - wmin (9.7-13) Bei Störstellen nach 9.7.2.2.(b): w < wp = lso + lcon (9.7-14) ls = w - lcon (9.7-15) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.7-1 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer gewölbtem Boden Bild 9.7-2 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer großen Grundfläche eines Kegels 127 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.7-3 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einem ebenen Boden oder Rohrböden Bild 9.7-4 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einem Kompensator 128 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.7-5 — Ausschnitt in einer Zylinderschale nahe einer Flanschverbindung Bild 9.7-6 — Ausschnitt in einer Zylinderschale nahe der Verbindung mit der kleinen Kegelgrundfläche eines kegelförmigen Reduzierstücks 129 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.7-7 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer Kugelschale Bild 9.7-8 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer anderen nicht axialen Kegelschale 130 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.7-9 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer koaxialen Zylinderschale an der großen Grundfläche Bild 9.7-10 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer koaxialen Zylinderschale an der kleinen Grundfläche 131 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 9.7-11 — Ausschnitt in gewölbten und verschraubten Boden nahe einer Flanschverbindung 132 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10 Ebene Böden 10.1 Anwendungsbereich 10.1.1 Dieser Abschnitt legt die Verfahren zur Berechnung der Dicke runder und nicht runder unverankerter ebener Böden unter Druck sowie ausreichender Verstärkungen für Ausschnitte in derartigen Böden fest. Andere als Druckbelastungen sind in diesen Anforderungen nicht berücksichtigt. ANMERKUNG 1 Dieses Verfahren berücksichtigt die Spannungen, die bei verschweißten Böden durch die Kräfte und Momente an der Verbindung und bei verschraubten Böden durch die Kräfte und Momente durch Flansch und Verschraubung verursacht werden. ANMERKUNG 2 Für die Berechnung von Behältern mit rechteckigem Querschnitt gelten die Anforderungen in Abschnitt 15. 10.1.2 Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für verankerte Platten, d. h. Platten, die durch Streben, Rundanker oder Ankerrohre gestützt werden. ANMERKUNG Verankerte Platten können nach den Gleichungen und Verfahren der Europäischen Norm für Großwasserraumkessel (siehe EN 12953) mit den zulässigen Spannungen dieser Norm berechnet werden. Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für Wärmeaustauscher-Rohrböden. Diese werden in Abschnitt 13 behandelt. 10.1.3 Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für selbstabdichtende Deckel, das heißt Deckel, bei denen der Dichtungsdruck durch die Wirkung des Innendrucks erzeugt wird und die mit einer Anschraubvorrichtung versehen sind. 10.2 Zusätzliche Begriffe Folgende Begriffe gelten zusätzlich zu den Begriffen in Abschnitt 3 und 11. 10.2.1 ebener Boden unverankerte ebene Platte von konstanter Dicke, die mit einer Schale verschweißt oder verschraubt ist; sie wird weder durch Anker oder Ankerrohre gestützt, noch durch Träger versteift und liegt nur an ihrem Rand auf, so dass sie überwiegend durch Biegung beansprucht wird 10.2.2 Ansatz zylindrischer oder kegelförmiger Bördelrand an einem ebenen Boden, der es ermöglicht, den Boden durch eine Stumpfnaht mit einer Zylinderschale zu verschweißen (siehe Bild 10.4-1) 10.2.3 Entlastungsnut Umfangsnut in einem ebenen Boden, der durch eine Stumpfnaht mit einer Zylinderschale zu verschweißen ist (siehe Bild 10.4-3) 10.2.4 ringförmiger Boden ebene ringförmige Platte, die an ihrem Außendurchmesser mit einer Zylinderschale und an ihrem Innendurchmesser mit einer zweiten Zylinderschale verbunden ist und überwiegend durch Biegung und nicht durch Schub beansprucht wird 10.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in den Abschnitten 4 und 11. A a’ Verstärkend wirkender Stutzenabschnitt, siehe 10.6.2.2; Kleineres Breitenmaß rechteckiger, elliptischer oder länglich runder Platten; 133 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 134 b' C1, C2 C3, C4 c Deq DF Größeres Breitenmaß rechteckiger, elliptischer oder länglich runder Platten; Beiwerte für die Berechnung runder ebener Böden; Beiwerte für die Berechnung nicht runder ebener Böden; Mittlerer Abstand zwischen wirksamem Dichtungsdurchmesser und Lochkreisdurchmesser; Äquivalenter Durchmesser eines Bodens mit Ansatz, siehe Bild 10.4-1; Durchmesser des ebenen Teils eines Bodens mit konischem Ansatz, siehe Bild 10.4-1; DI Innendurchmesser der Zylinderschale mit verschweißtem ebenen Boden. Ist die Wanddicke im Anschlussbereich nicht konstant, ist Di der Innendurchmesser des äquivalenten Zylinders mit der mittleren Wanddicke es (siehe Bild 10.4-1b); DX Innendurchmesser eines ringförmigen Bodens; DY Außendurchmesser eines ringförmigen Bodens; d Ausschnittdurchmesser, äquivalenter Stutzendurchmesser, mittlerer Durchmesser von zwei Ausschnitten oder mittlerer äquivalenter Durchmesser von zwei Stutzen; dI Stutzeninnendurchmesser; de Stutzenaußendurchmesser; e1 Erforderliche Dicke des Flanschbereichs eines ebenen Bodens; eab Berechnungswanddicke des äußeren Stutzenquerschnitts, siehe Bild 10.6-3; e’ab Berechnungswanddicke des inneren Stutzenüberstands, siehe Bild 10.6-4; eaf Berechnungswanddicke eines Bodens mit Ansatz; eb Erforderliche Stutzenwanddicke für die Druckbelastung; eo Erforderliche Dicke eines Bodens ohne Ausschnitte für die Berechnung eines Bodens mit Ausschnitten; er Erforderliche Dicke eines Bodens an der Entlastungsnut, siehe Bild 10.4-3; es Berechnungswanddicke einer Zylinderschale mit konstanter Wanddicke oder äquivalente Wanddicke einer Zylinderschale mit konischem Übergang des Ansatzes; fA Berechnungsnennspannung des Werkstoffs bei Raumtemperatur; fb Berechnungsnennspannung des Stutzens bei Berechnungstemperatur; fmin Kleinerer Wert der Berechnungsnennspannung f des Bodens und fs der Schale fs Berechnungsnennspannung der Schale bei Berechnungstemperatur; h Kleinster Abstand des Mittelpunkts eines Ausschnitts von der Schaleninnenseite, siehe Bild 10.6-1; hw Abstand der Außenwand eines Bodens mit Entlastungsnut von der Schweißnaht auf der Schale (siehe Bild 10.4-3); j Aus der Lage eines Ausschnitts ermittelter Faktor, siehe 10.6.2.1; k Abstand zwischen den Mittelpunkten zweier Ausschnitte, siehe Bild 10.6-2; DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) l Mittragende Länge des äußeren Stutzenüberstands; l’ Mittragende Länge des inneren Stutzenüberstands, siehe Bild 10.6-3; lcyl Länge der Zylinderschale, wie in Bild 10.4-1 bis 10.4-3 dargestellt, die zur Festigkeit von ebenen Böden (aller Arten von ebenen Böden) und der Verbindung ebener Böden und Schalen (direkt an die Schale angeschweißte Böden) beiträgt; n Anzahl der Schrauben an einem ebenen, nicht kreisförmigen Boden; r Innerer Übergangsradius eines Ansatzes, siehe Bild 10.4-1; rd Innerer Radius einer Entlastungsnut, siehe Bild 10.4-3; tB Mittlere Schraubenteilung in einem verschraubten ebenen Boden; Y1 Berechnungsbeiwert der Ausschnittverstärkung, siehe Gleichung (10.6-3); Y2 Berechnungsbeiwert der Ausschnittverstärkung, siehe Gleichung (10.6-4); Querkontraktionszahl des Bodenwerkstoffs; 10.4 An Zylinderschalen angeschweißte runde ebene Böden ohne Ausschnitte 10.4.1 Allgemeines Die Anforderungen in 10.4.2 bis 10.4.5 gelten für folgende runde ebene Böden ohne Ausschnitt: Böden mit Ansatz, siehe Bild 10.4-1; kehlnahtverschweißte Böden, siehe Bild 10.4-2; Böden mit Entlastungsnut, siehe Bild 10.4-3. 10.4.2 Geltungsbereich 10.4.2.1 Auf der Länge lcyl (siehe Bilder 10.4-1 bis 10.4.-3) darf keine weitere Verbindung zwischen der Schale und einem Boden, Rohrboden oder Flansch oder einer anderen Schale liegen. 10.4.2.2 Für Böden mit Ansatz gelten folgende Bedingungen: a) Der Übergangsradius des Ansatzes muss die nachstehenden Gleichungen erfüllen: r es und r 1,3 eaf; b) Ansatz und anschließender Zylinder dürfen versetzt sein, der Versatz ihrer Wandmittellinien darf jedoch die Differenz zwischen ihren Nennwanddicken nicht überschreiten; c) bei einem konischen Ansatz darf die Abschrägung nicht größer sein als 1 : 3; d) ist die an den Boden anschließende Wanddicke der Zylinderschale konstant (siehe Bild 10.4-1(a)), wird lcyl wie folgt berechnet: l cyl 0,5 e) ( Di e s ) e s (10.4-1) ist die an den Boden anschließende Wanddicke der Zylinderschale nicht konstant (siehe Bild 10.4-1(b)), ist zunächst für lcyl ein Wert anzunehmen und die mittlere Wanddicke über diese Länge zu berechnen. Dieser Dickenwert ist in Gleichung (10.4-1) einzusetzen und damit lcyl zu berechnen. Ist der berechnete Wert größer als der angenommene, muss die Berechnung mit einem größeren angenommenen Wert für lcyl wiederholt werden. Ebene Böden, die diese Gleichungen nicht erfüllen, sind als kehlnahtverschweißte Böden zu behandeln. 135 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Länge lcyl für kehlnahtverschweißte Böden (siehe Bild 10.4-2) ist durch folgende Gleichung 10.4.2.3 gegeben: l cyl ( Di es ) es 10.4.2.4 (10.4.2) Für ebene Böden mit Entlastungsnut (siehe Bild 10.4-3) gelten die folgenden Bedingungen: a) lcyl ist auch durch Gleichung (10.4-2) gegeben; b) der Radius rd muss mindestens 0,25 es oder 5 mm betragen, es gilt der jeweils höhere Wert; c) der Mittelpunkt des Radius muss innerhalb der Dicke des Bodens liegen und der Abstand hw der Schweißnaht zwischen Boden und Schale von der Außenfläche des Bodens muss größer sein als (e – 2 mm), (siehe Bild 10.4-3). 10.4.3 Ebene Böden mit Ansatz Die erforderliche Mindestdicke des Bodens mit Ansatz wird wie folgt berechnet: e C1 Deq P f (10.4-3) Wenn der Abstand von der Innenfläche des ebenen Teils des Bodens zu der Schweißnaht zwischen Boden und Schale größer ist als lcyl + r, wird der Beiwert C1 aus Bild 10.4-4 ermittelt oder durch: D es es C1 max 0,40825 A1 i , 0,299 1 1,7 Di Di (10.4-4) Dabei ist: es A1 B1 1 B1 2 Di e s 2 B1 1 3 f es 3 Di 16 Di es P Di es (10.4-5) 4 P 3 2 Di es es f 4 Di es 3 2 (10.4-6) Wenn dieser Abstand kleiner ist als lcyl + r wird der Beiwert C1 ebenfalls aus Bild 10.4-4 ermittelt, jedoch wird P/f anstelle von P/fmin eingesetzt. Bei konstanter Wanddicke der Schale nach Bild 10.4-1(a) gilt: Deq Di r (10.4-7) Bei konisch abnehmender Wanddicke der Schale nach Bild 10.4-1(b) gilt: Deq D i D F 2 (10.4-8) Folgende Bedingung muss erfüllt sein: e af e 136 (10.4.9) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10.4.4 Kehlnahtverschweißte ebene Böden Die erforderliche Mindestdicke des Bodens muss dem größten der wie folgt berechneten Werte 10.4.4.1 entsprechen: e max C1 Di P C 2 Di f P f min (10.4-10) Dabei ist f min min f ; f s (10.4-11) C1 ergibt sich: entweder aus Bild 10.4-4; oder durch Gleichung (10.4-4), errechnet mit dem aus den Gleichungen (10.4-5) und (10.4-6) abgeleiteten Wert für A1 , wobei fmin für f eingesetzt wird. C2 ergibt sich aus Bild 10.4-5. Anstatt C2 aus Bild 10.4-5 zu entnehmen, kann der Ausdruck C 2 Di P f min auch direkt mit dem Verfahren nach 10.4.6 berechnet werden. ANMERKUNG Gleichung (10.4-10) gilt nur für Werte von P/f bis 0,1 (siehe Bilder 10.4-4 und 10.4-5). Für Werte von P/f kleiner als 0,01 darf der Wert entsprechend P/f = 0,01 verwendet werden. Für Werte von P/f größer als 0,1 wird der analytische Zulässigkeitsnachweis entsprechend Anhang B oder C empfohlen. Beträgt C2 weniger als 0,30, dann ist nur der erste Term der Gleichung (10.4-10) zu berücksichtigen. 10.4.4.2 Für den außergewöhnlichen Betriebslastfall und Bedingungen der Wasserdruckprüfung ist bei der Berechnung von e nur der erste Term der Gleichung (10.4-10) zu berücksichtigen: e C1 D i P f (10.4-12) 10.4.4.3 In den Gleichungen (10.4-10) bis (10.4-12) sind f, fs und P als Grundsymbole für alle Arten von Lastfällen anzusehen (normale, außergewöhnliche und unter Prüfbedingungen) und haben die folgende Bedeutung: normaler Betriebslastfall: f f d , f s f d s und P Pd ; außergewöhnlicher Betriebslastfall: f f exp , f s f exp s und P Pexp ; Lastfall unter Bedingungen der Wasserdruckprüfung: f f test , f s f test s und P Ptest . 10.4.4.4 Für einen normalen Betriebslastfall darf die erforderliche Mindestdicke des Bodens wahlweise mit Gleichung (10.4-12) anstatt Gleichung (10.4-10) berechnet werden, sofern eine vereinfachte Berechnung der Ermüdungslebensdauer der Verbindung ebener Boden und Zylinderschalen nach Abschnitt 17 durchgeführt wird. Bei Durchführung dieser Berechnung: ist folgender Spannungsfaktor einzusetzen: Pmax, 1 Pmax, 2 3 (10.4-13) 137 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist Pmax,1 maximal zulässiger Druck, abgeleitet aus Gleichung (10.4-12) für die Berechnungswanddicke ea; Pmax,2 maximal zulässiger Druck, abgeleitet aus Gleichung (10.4-10) für die gleiche Dicke ea. ANMERKUNG 1 Die zur Bestimmung von Pmax,1 und Pmax,2 erforderlichen iterativen Berechnungen können vermieden werden, indem Gleichung (10.4-13) durch die folgende konservativere Gleichung ersetzt wird: C 3 2 C1 2 f (10.4-14) f min Dabei sind C1 und C2 die für den Berechnungsdruck P ermittelten Werte. Für die Berechnung der pseudoelastischen Spannungsschwingbreite mit Gleichung (17.6-1), muss der für den maximal zulässigen Druck Pmax einzusetzende Wert Pmax, 1 sein. ANMERKUNG 2 Die zur Bestimmung von Pmax, 1 erforderlichen iterativen Berechnungen können vermieden werden, indem Pmax, 1 durch den Berechnungsdruck P ersetzt wird; dies führt zu einem konservativeren Ergebnis. der entsprechende Korrekturfaktor für Spannungen im überelastischen Bereich ist nach der Festlegung in 17.6.1.3 für anzuwenden. die der tatsächlichen Schweißverbindung zwischen ebenem Boden und Zylinderschalen entsprechende Ermüdungsklasse ist nach den Festlegungen in Abschnitt 17 (siehe Tabelle 17.4) zu berücksichtigen. bei Behältern der Prüfgruppe 4 ist nach den Anforderungen der Prüfgruppe 3a bzw. 3b (siehe Tabelle 6.6.2-1 in EN 13445-5:2014) eine zerstörungsfreie Prüfung der Schweißverbindung ebener Boden und Zylinderschalen durchzuführen. 10.4.5 Ebene Böden mit Entlastungsnut Die erforderliche Mindestdicke des ebenen Bodens mit Entlastungsnut ist nach den gleichen Regeln zu bestimmen, wie in 10.4.4 für ebene Böden ohne Entlastungsnut festgelegt. Die erforderliche Mindestdicke am Nutgrund wird wie folgt berechnet: f e r max es ; es s f (10.4-15) eaf eaf r l cyl == Deq DF Deq Di l cyl es r es a) Konstante Schalenwanddicke b) Konisch abnehmende Schalenwanddicke Bild 10.4-1 — Runde ebene Böden mit Ansatz 138 Di l cyl e DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) es Di Bild 10.4-2 — Kehlnahtverschweißte runde ebene Böden (zulässige Schweißverbindung siehe Anhang A) Bild 10.4-3 — Runde ebene Böden mit Entlastungsnut 139 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C1 0.42 es I D i = 0.40 0.38 0,0025 0,003 0,004 0,005 0,0065 0,008 0,01 0,0125 0,015 0,02 0,025 0,03 0.36 0,04 0,05 0,065 0,08 0.34 0.32 0.30 0,001 0,01 0,1 P/f min Bild 10.4-4 — Werte für den Beiwert C1 ANMERKUNG 1 Liegt P/f unter dem Wert, der dem Schnittpunkt zwischen der es/Di-Kurve und der unteren Kurve (Punktlinie) entspricht, ist C1 der im Schnittpunkt der horizontalen Linie durch diesen Punkt liegende Wert. ANMERKUNG 2 In bestimmen Fällen ist P/f anstelle von P/fmin einzusetzen, siehe 10.4.3. 140 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 10.4-5 — Werte für den Beiwert C2 10.4.6 Direkte Berechnung des Terms mit dem Beiwert C2 in Gleichung 10.4-10 a) die folgenden Größen sind nacheinander zu berechnen: g H J U Di Di e s 4 (10.4-16) 12 1 2 es Di e s Di2 3 f min 1 P 4 Di e s e s 2 2 g 3 1 2 (10.4-17) (10.4-18) (10.4-19) f1 2g 2 g 4 (10.4-20) 3 U Di es A 2 J 1 1 1 Di e s 4 es (10.4-21) 3 U Di 3 B J H 2 2 g g H 2 8 es (10.4-22) 141 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 3 D es es 2 es 3 H 3 2 g g F U g f1 i 2J e D e D 8 16 s i s i es (10.4-23) 2 3 es H G f1 2 J 8 Di es (10.4-24) a B A (10.4-25) b F A (10.4-26) c G A (10.4-27) N a2 b 3 9 (10.4-28) Q c a b a3 2 6 27 (10.4-29) K b) N3 (10.4-30) Q2 3 Wenn Q 0 : S Wenn Q < 0 : S Q 1 1 K 1/2 3 Q 1 1 K 1/2 (10.4-31) (10.4-32) Der Wert für den Term mit dem Beiwert C2 in Gleichung (10.4-10) ergibt sich wie folgt: C 2 Di P a N Di e s S 3 f min S (10.4-33) 10.5 Verschraubte runde ebene Böden ohne Ausschnitte 10.5.1 Allgemeines 10.5.1.1 Die in 10.5.2 und 10.5.3 genannten Anforderungen gelten für die Ermittlung der Dicke verschraubter runder ebener Böden ohne Ausschnitte, bei denen folgende Dichtungsausführungen verwendet werden: a) Dichtung innerhalb des Schraubenlochkreises (innenliegende Dichtung) (siehe Bild 10.5-1, 1 bis 4) b) Dichtung beiderseits des Schraubenlochkreises (durchgehende Dichtung) (siehe Bild 10.5-2) 10.5.1.2 Die Dicke des Flanschbereichs (siehe Bilder 10.5-1 2 bis 4) und 10.5-2) kann kleiner sein als e, muss jedoch den Anforderungen in 10.5.2.2 bzw. 10.5.3.2 entsprechen. 142 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10.5.2 Böden mit innenliegender Dichtung 10.5.2.1 Die Mindestdicke innerhalb der Dichtung wird wie folgt berechnet: (10.5-1) 3( C G ) W G f A (10.5-2) e max e A ; e P Dabei ist: eA C F eP 3 3 ν 2 P G G 3C F 2b m C G 32 4 f tB C F max ; 1 6e1,a 2d b m 0,5 (10.5-3) (10.5-4) In den vorstehenden Gleichungen gilt: e1, a ist die Berechnungswanddicke des Flanschbereichs, db ist der Schraubenaußendurchmesser, C ist der Lochkreisdurchmesser, m der Dichtungsfaktor, G der wirksame Dichtungsdurchmesser, b die wirksame Dichtungsbreite und W ist die Auslegungsschraubenlast für den Montagezustand, nach Definition in Abschnitt 11. ANMERKUNG Gleichung (10.5-2) gilt für den Einbauzustand, Gleichung (10.5-3) für den Betriebszustand. Die Gleichung (10.5-3) gilt mit PT für P und ftest für f auch für Prüfbedingungen. Die Mindestdicke des Flanschbereichs wird wie folgt berechnet: 10.5.2.2 e1 max e A ; e P 1 (10.5-5) Dabei wird eA aus Gleichung (10.-5-2) und eP1 aus nachstehender Gleichung ermittelt: P G e P 1 3 C F 2b m C G 4 f (10.5-6) ANMERKUNG Gleichung (10.5-2) gilt für den Einbauzustand, Gleichung (10.5-6) für den Betriebszustand. Die Gleichung (10.5-6) gilt mit PT für P und ftest für f auch für Prüfbedingungen. 143 e 1 e 2 e 3 e e1 e1 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 4 G C e e1 Bild 10.5-1 — Verschraubte runde ebene Böden mit innenliegender Dichtung 1) Flansch ohne Dichtleiste 2) Flansch mit Dichtleiste 3) Vorspringende Dichtfläche (mit Feder) 4) Rückspringende Dichtfläche (mit Nut) C Bild 10.5-2 — Verschraubter runder ebener Boden mit durchgehender Dichtung 144 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10.5.3 Böden mit durchgehender Dichtung 10.5.3.1 Die Mindestdicke des Bodens mit durchgehender Dichtung wird wie folgt berechnet: P f e 0,41 C ANMERKUNG 10.5.3.2 (10.5-7) C ist der Durchmesser des Schraubenlochkreises nach Definition in Abschnitt 11. Die Mindestdicke des Flanschbereichs wird wie folgt berechnet: e1 0,8 e (10.5-8) Die reduzierte Dicke des Flanschbereichs muss auf eine Wölbungsfläche mit einem Innenumfang von mindestens 0,7 C begrenzt sein. 10.5.4 Böden mit Schrauben in ungleichmäßigem Abstand Runde ebene Böden mit Schrauben in ungleichmäßigem Abstand können wie runde ebene Böden mit Schrauben in gleichem Abstand berechnet werden, wenn alle Berechnungen mit einer äquivalenten Anzahl Schrauben nEQ nach folgender Gleichung durchgeführt werden: n EQ C t Bmax (10.5-9) Dabei ist tBmax die maximale Schraubenteilung, die auch in Gleichung (10.5-4) anstelle von tB einzusetzen ist. Die äquivalente Anzahl Schrauben nEQ muss keine ganze Zahl sein. 145 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10.6 Runde ebene Böden mit Ausschnitten 10.6.1 Allgemeines 10.6.1.1 Die in 10.6.2 angegebenen Anforderungen gelten für die Verstärkung eines oder mehrerer Ausschnitte in ebenen runden Böden, die mit der Schale verschweißt oder verschraubt sind. Die Ausschnitte können beliebig im Boden angeordnet sein (siehe Bild 10.6-1). ANMERKUNG sein. Ausschnitte in einem ebenen Boden können Öffnungen mit einem Schraubflansch oder mit einem Stutzen 10.6.1.2 Sacklöcher mit Gewinde für Schrauben zum Anschluss genormter Rohrleitungsflansche müssen nicht verstärkt werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: der Bohrungsdurchmesser des Ausschnitts ist nicht größer als der des Standardrohrflansches; die verbleibende Dicke am Grund der Bohrung beträgt mindestens 50 % des Schraubendurchmessers. 10.6.1.3 Diese Anforderungen gelten für runde Ausschnitte oder Stutzen, deren Durchmesser weniger als 50 % des Schaleninnendurchmessers (Di) bei verschweißten Böden bzw. 50 % des wirksamen Dichtungsdurchmessers (G bzw. C) bei verschraubten Böden beträgt. 10.6.2 Dicke ebener Böden mit Ausschnitten 10.6.2.1 Ein runder ebener Boden mit Ausschnitten muss die in 10.4 bzw. 10.5 festgelegten Bedingungen erfüllen. Seine Dicke darf zudem die durch die nachstehenden Gleichungen gegebenen Werte nicht unterschreiten. Verschweißte ebene Böden (siehe Bilder 10.4-1 bis 10.4-3): e max (Y1 eo ); C1 Y2 Di P f (10.6-1) Verschraubte ebene Böden (siehe Bilder 10.5-1 and 10.5-2): e Y2 e o (10.6-2) In den Gleichungen (10.6-1) und (10.6-2) ist eo ist die erforderliche Dicke des Bodens ohne Ausschnitte, berechnet nach 10.4 bzw. 10.5; die Beiwerte Y1 und Y2 werden wie folgt berechnet: j Y1 min 2; 3 j d (10.6-3) j jd (10.6-4) Y2 Bei Böden mit einem Ausschnitt (siehe Bild 10.6-1) gilt: d ist der Durchmesser des Ausschnitts oder der äquivalente Stutzendurchmesser nach 10.6.2.2; j ist gleich: 2 h in Gleichung (10.6-3). Di in Gleichung 10.6-4 bei verschweißten Böden ohne Ansatz, Deq in Gleichung 10.6-4 bei verschweißten Böden mit Ansatz, G 146 in Gleichung 10.6-4 bei verschraubten Böden. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bei Böden mit zwei Ausschnitten (siehe Bild 10.6-2) gilt: d ist der (arithmetische) Mittelwert Stutzendurchmesser nach 10.6.2.2; der Durchmesser der Ausschnitte oder der äquivalenten j ist gleich k, dem Abstand zwischen den Mittelpunkten der Ausschnitte. Bei Böden mit mehreren Ausschnitten ist jeder Ausschnitt als Einzelausschnitt und darüber hinaus jede mögliche Ausschnittpaarkombination zu berechnen. Wenn eine vereinfachte Berechnung der Ermüdungslebensdauer des Steges nach Abschnitt 17 durchgeführt wird, darf wahlweise anstelle der Berechnung der Ausschnittpaarkombination eine Berechnung eines fiktiven Einzelausschnitts durchgeführt werden, in dessen Durchmesser beide Durchmesser des Ausschnittpaares einbeschrieben sind. Bei der Durchführung dieser Berechung gilt: die pseudoelastische Spannungsschwingbreite im Steg wird gleichgesetzt mit: 2 C Y Di Δ 2 1 2 ΔP ea (10.6-5) Dabei ist Y2 unter Berücksichtigung des mittleren Durchmessers (oder des mittleren äquivalenten Durchmessers) der beiden Ausschnitte zu berechnen. der entsprechende Korrekturfaktor für die Spannung im überelastischen Bereich ist nach der Festlegung in 17.6.1.3 für anzuwenden. für Ausschnitte mit Stutzen ist die der tatsächlichen Schweißverbindung zwischen Stutzen und ebenem Boden entsprechende niedrigste Ermüdungsklasse nach den Festlegungen in Abschnitt 17 (siehe Tabelle 17-4) zu berücksichtigen, während für Ausschnitte ohne Stutzen die ebenfalls in Abschnitt 17 festgelegte Ermüdungskurve für nicht geschweißte Bauteile zu berücksichtigen ist. bei Behältern der Prüfgruppe 4 ist nach den Anforderungen der Prüfgruppe 3a bzw. 3b (siehe Tabelle 6.6.2-1 in EN 13445-5:2014) eine zerstörungsfreie Prüfung der Schweißverbindung zwischen Stutzen und ebenem Boden durchzuführen. 10.6.2.2 Bei Ausschnitten mit Stutzen wird der äquivalente Stutzendurchmesser wie folgt berechnet: für Aufschweißstutzen: d di 2 A' e (10.6-6) für Einschweißstutzen: d de 2 A' e (10.6-7) Dabei ist: fb A' min A; A f (10.6-8) In dieser Gleichung ist A die Gesamtfläche der Verstärkung in mm2 nach den Bildern 10.6-3 und 10.6-4. Der Wert eb ist die erforderliche Stutzendicke für die jeweilige Druckbelastung nach 7.4.2. l 0,8 di eab eab (10.6-9) 147 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) l ' 0,8 di e'ab e'ab (10.6-10) Ergeben die Gleichungen (10.6-6) und (10.6-7) einen negativen Wert für den äquivalenten Stutzendurchmesser, ist eine weitere Berechnung nach 10.6.2.1 nicht erforderlich. h Di Bild 10.6-1 — Ebener Boden mit Einzelausschnitt k Di Bild 10.6-2 — Ebener Boden mit zwei Ausschnitten 148 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 10.6-3 — Ebener Boden mit Aufschweißstutzen eab eb l e A l' e'ab de Bild 10.6-4 — Ebener Boden mit Einschweißstutzen 149 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10.7 Nicht runde oder ringförmige ebene Böden 10.7.1 Allgemeines Diese Anforderungen gelten für verschweißte oder verschraubte, nicht runde und ringförmige ebene Böden, die eine regelmäßige Form (rechteckig, quadratisch, elliptisch, länglich rund oder ringförmig) aufweisen und an ihrem Rand gleichmäßig aufgelagert sind. ANMERKUNG Das Berechnungsverfahren für nicht runde ebene Böden in 10.7 entspricht im Wesentlichen dem für runde ebene Böden in 10.4 und 10.5. Es handelt sich jedoch um ein empirisches Verfahren, das zu sehr konservativen Ergebnissen führen kann. Verfahren auf der Grundlage einer Spannungsanalyse sollten daher in Betracht gezogen werden. 10.7.2 Rechteckige, elliptische und länglich runde ebene Böden ohne Ausschnitte 10.7.2.1 Die erforderliche Mindestdicke rechteckiger, elliptischer und länglich runder ebener Böden darf den folgenden Wert nicht unterschreiten: e C 3 a' P f (10.7-1) Dabei wird C3 wie folgt ermittelt: für verschweißte ebene Böden aus Bild 10.7-1; für verschraubte ebene Böden mit durchgehender Dichtung aus Bild 10.7-2 (rechteckige Böden) bzw. Bild 10.7-3 (elliptische und länglich runde Böden); für verschraubte ebene Böden mit innenliegender Dichtung aus: C3 C 4 6 W c P n t B a' 2 (10.7-2) C4 wird dabei aus Bild 10.7-4 ermittelt. 10.7.2.2 Die erforderliche Dicke e1 des Flanschbereichs darf die folgenden Werte nicht unterschreiten: e1 6 W c n tB f (10.7-3) e1 6 W c n tB fA (10.7-4) ANMERKUNG Gleichung (10.7-3) gilt für den Betriebszustand, Gleichung (10.7-4) für den Einbauzustand. 10.7.3 Ringförmige ebene Böden ohne Ausschnitte Ebene Böden in Form eines an beiden Rändern aufgelagerten kreisförmigen Rings sind wie rechteckige Böden mit folgenden Abmessungen zu betrachten: a' 150 DY DX 2 (10.7-5) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b' DY DX 2 (10.7-6) 10.7.4 Verstärkung von Ausschnitten in rechteckigen, elliptischen, länglich runden und ringförmigen ebenen Böden Die erforderliche Mindestdicke rechteckiger, elliptischer, länglich runder und ringförmiger ebener Böden mit Ausschnitten darf den folgenden Wert nicht unterschreiten: e C 3 Y2 a ' P f (10.7-7) Dabei ist Y2 der Gleichung (10.6-4) zu entnehmen und alle in dieser Gleichung festgelegten Maße sind, bezogen auf einen ideal kreisrunden ebenen Boden zu bestimmen, dessen maximaler Durchmesser in den Durchmesser des nicht runden, ebenen Bodens einbeschrieben werden kann. C3 0,71 0,69 0,67 0,65 0,63 0,61 0,59 0,57 0,55 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 a'/b' Bild 10.7-1 — Beiwert C3 für die Berechnung verschweißter nicht runder ebener Böden 151 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C3 0,95 0,90 0,85 0,80 0,75 0,70 0,65 0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 a'/b' Bild 10.7-2 — Beiwert C3 für die Berechnung verschraubter rechteckiger ebener Böden mit durchgehender Dichtung 152 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a'/b' 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,60 0,65 0,70 0,75 0,78 C3 Bild 10.7-3 — Beiwert C3 für die Berechnung verschraubter elliptischer und länglich runder ebener Böden mit durchgehender Dichtung C4 0,80 0,75 0,70 0,65 0,60 0,55 0,50 0,45 0,40 0,35 0,30 0,25 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 a'/b' Bild 10.7-4 — Beiwert C4 für die Berechnung verschraubter nicht runder ebener Böden mit innenliegender Dichtung 153 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 11 Flansche 11.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Berechnung von geschraubten Flanschverbindungen. Dazu gehören innenoder außendruckbeanspruchte Flansche mit durchgehenden und innenliegenden Dichtungen sowie innenliegende Flansche und dichtgeschweißte Flansche (mit Schweißlippendichtung). Die Regeln dieses Abschnitts beruhen auf dem allgemein anerkannten Taylor-Forge-Verfahren. Anhang G enthält ein modernes Alternativverfahren für die Berechnung von Flanschen mit innenliegenden Dichtungen. ANMERKUNG Das Alternativverfahren nach Anhang G ist besonders geeignet, wenn a) Schwankungen der thermischen Beanspruchung eine wesentliche Rolle spielen, b) die Schraubenspannung durch Anwendung eines definierten Anzugverfahrens kontrolliert wird, c) signifikante zusätzliche Belastungen (Kräfte und Momente) einwirken oder d) Dichtheit von besonderer Bedeutung ist. 11.2 Zusätzliche Definitionen Folgende Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. 11.2.1 Einbauzustand: Dieser Zustand liegt vor, wenn die Auflagefläche der Dichtung oder Verbindung bei der Montage bei Umgebungstemperatur vorverformt und die Belastung ausschließlich durch die Schrauben verursacht wird 11.2.2 Betriebszustand: Der Zustand, in dem die Innendruckkraft aufgrund des Auslegungsdrucks (Innen- oder Aussendruck) am Flansch wirkt 11.2.3 Flansch mit innenliegender Dichtung: Flansch, dessen Dichtung vollständig innerhalb Schraubenlochkreises keine Kontaktfläche hat des Schraubenlochkreises liegt und außerhalb des 11.2.4 Flansch mit durchgehender Dichtung (glatter Flansch): Flansch, dessen Dichtfläche sich mit oder ohne Dichtung oder Abstandsring über den Schraubenlochkreis hinaus erstreckt 11.2.5 Innenliegender Flansch: Flansch, der an seinem Außendurchmesser mit der Behälterschale verbunden ist 11.2.6 Schale: Rohr, Behälterwand oder anderer Zylinder, der mit dem Flansch verbunden ist und ihn trägt 11.2.7 Losflanschverbindung: Flanschverbindung, bei der die Schraubenkraft über einen losen Flanschring auf einen Vorschweißbund übertragen wird, an dem sich auch die Dichtfläche befindet ANMERKUNG Am Vorschweißbund sitzt die Kontaktfläche. 11.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4. A 154 Außendurchmesser des Flansches oder, bei bis an den Flanschrand reichenden Lang-löchern, der Durchmesser am Teilkreis der Langlöcher DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) AB Spannungsquerschnitt/Kernquerschnitt Schraubendurchmessers AB,min Erforderlicher Spannungsquerschnitt/Kernquerschnitt der Schrauben A2 Außendurchmesser der Dichtfläche zwischen Losflanschverbindung (siehe Bild 11.5-9) B Flanschinnendurchmesser B2 Innendurchmesser der Dichtfläche zwischen Losflanschverbindung (siehe Bild 11.5-9) (typisch) b Wirkbreite der Dichtung oder Verbindung b0 Theoretische Sitzbreite der Dichtung oder Verbindung C Schraubenlochkreisdurchmesser CF Korrekturfaktor für die Schraubenlochteilung D Schaleninnendurchmesser db Schraubenaußendurchmesser dn Schraubennenndurchmesser e Erforderliche Flanschdicke, gemessen am dünnsten Querschnitt fB Berechnungsnennspannung der Schrauben bei Betriebstemperatur (siehe 11.4.3) fB,A Berechnungsnennspannung der Schrauben bei Montagetemperatur (siehe 11.4.3) fH Berechnungsnennspannung des Ansatzes, siehe 11.5.4.2 G Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche nach den Anforderungen in 11.5.2 G1 Angenommener Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche zwischen losem Flanschring und Vorschweißbund einer Losflanschverbindung g0 Dicke des Ansatzes am dünnen Ende g1 Ansatzdicke an der Flanschrückseite H Gesamtwert der Innendruckkraft HD Über die Schale auf den Flansch wirkende Innendruckkraft HG Druckkraft an der Dichtung zur Gewährleistung der Dichtheit der Verbindung HT Innendruckkraft aufgrund des Drucks an der Flanschdichtfläche h Ansatzlänge hD Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HD hG Radialer Abstand zwischen Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche und dem Schraubenlochkreis der Schrauben im Querschnitt des kleinsten losem Flanschring und Vorschweißbund einer losem Flanschring und Vorschweißbund einer 155 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) hL Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche am losen Flanschring einer Losflanschverbindung hT Radial gemessener Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HT K Verhältnis der Flanschdurchmesser - siehe Gleichungen 11.5-21 und 11.9-13 k Spannungsbeiwert nach Definition in 11.5.4.2 l0 Längenparameter nach Gleichung (11.5-22); M Flanschmoment je Längeneinheit, wie in 11.5.4.1 definiert; MA Gesamtmoment am Flansch im Einbauzustand Mop Gesamtmoment am Flansch im Betriebszustand m Dichtungsbeiwert Pe Berechnungsaußendruck, ausgedrückt als positive Zahl W Berechnungs-Schraubenkraft für den Einbauzustand WA Erforderliche Schraubenkraft für den Einbauzustand Wop Erforderliche Schraubenkraft für den Betriebszustand w Wirkbreite der Dichtung, begrenzt durch Dichtungsbreite und Flanschdichtfläche y Setzdruck von Dichtung oder Verbindung F Beiwert für die Flanschberechnung von Festflanschen (siehe Bild 11.5-4) FL Beiwert für Losflansche mit Ansatz (siehe Bild 11.5-7) T Beiwert aus Gleichung (11.5-23); U Beiwert aus Gleichung (11.5-24); V Beiwert für Festflansche (aus Bild 11.5-5) VL Beiwert für Losflansche mit Ansatz (aus Bild 11.5-8) Y Faktor aus der Gleichung 11.5-25; Nennspalt zwischen Schale und Losflansch b Abstand zwischen den Mittellinien benachbarter Schrauben Beiwert nach Definition in 11.5.4.1 b Auflagerspannung in einer Losflanschverbindung H Berechnete Längsspannung im Ansatz r Berechnete Radialspannung im Flansch 156 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Berechnete Tangentialspannung im Flansch Korrekturbeiwert für die Ansatzspannung bei der Flanschberechnung von Festflanschen (nach Bild 11.5-6) 11.4 Allgemeines 11.4.1 Einführung Mit Dichtung versehene oder dichtgeschweißte runde verschraubte Flanschverbindungen für Druckbehälter nach dieser Norm müssen einer der nachstehenden Vorschriften entsprechen: a) einer einschlägigen EN-Norm für Rohrleitungsflansche und den Forderungen in 11.4.2, b) den Forderungen für verschraubte Flanschverbindungen in diesem Abschnitt oder c) den Alternativregeln in Anhang G. Beide Flansche einer Flanschverbindung müssen nach denselben Regeln oder Normen konstruiert sein. Dies gilt auch, wenn es sich bei einem der Flansche um einen verschraubten ebenen Boden oder Deckel handelt. Die Regeln für verschraubte ebene Böden in Abschnitt 10 und verschraubte gewölbte Böden in Abschnitt 12 werden als Teils des Regelwerks dieses Abschnitts betrachtet. 11.4.2 Verwendung von Standardflanschen ohne Berechnung Flansche, die einer EN-Norm für Rohrleitungsflansche entsprechen, können ohne weitere Berechnung für Druckbehälter verwendet werden, wenn sie sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllen: a) Unter normalen Betriebsbedingungen liegt der Berechnungsdruck unter dem in den Tabellen der einschlägigen EN-Norm angegebenen Nenndruck für Flansch und Werkstoff bei Berechnungstemperatur. b) Unter Prüfbedingungen oder außergewöhnlichen Bedingungen überschreitet der Berechnungsdruck nicht das 1,5fache des in den genannten Tabellen angegebenen Nenndrucks bei der entsprechenden Temperatur. c) Die Dichtung ist nach Tabelle 11.4-1 für den Flansch der betreffenden PN-Reihe oder Klasse zugelassen. d) Die Schrauben gehören mindestens zu der Festigkeitskategorie (siehe Tabelle 11.4-2), die als Mindestforderung nach Tabelle 11.4-1 für den in der Flanschverbindung verwendeten Dichtungstyp festgelegt ist. e) Der Behälter ist überwiegend nichtzyklischen Belastungen ausgesetzt (siehe 5.4.2). f) Die Differenz zwischen mittlerer Temperatur von Schrauben und Flansch überschreitet unter keinen Bedingungen 50 °C. g) Die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Schrauben- und Flanschwerkstoff bei 20 °C differieren um mehr als 10 % (z. B. Flansche aus austenitischem und Schrauben aus ferritischem Stahl), die Betriebstemperatur beträgt jedoch maximal 120 °C. Die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Schrauben- und Flanschwerkstoff bei 20 °C differieren um maximal 10 %. 11.4.3 Verschraubung 11.4.3.1 Schrauben Es müssen mindestens vier Schrauben verwendet werden. 157 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Schrauben sind gleichförmig zu verteilen. Flansche mit unterschiedlicher Schraubenteilung dürfen wie Flansche mit gleichförmiger Schraubenteilung berechnet werden, sofern in allen Unterabschnitten der im Vergleich mit AB min verwendete Spannungsquerschnitt aller Schrauben gegenüber dem tatsächlichen Spannungsquerschnitt aller Schrauben verringert wird indem die tatsächliche Schraubenzahl durch die durch: n EQ C (11.4-1) B max definierte äquivalente Schraubenzahl ersetzt wird. Hierin ist B max die größte Schraubenteilung, die auch in Gleichung (11.5-20) an Stelle von B zu verwenden ist. Die äquivalente Schraubenzahl nEQ muß nicht ganzzahlig sein. Bei dünnen Schrauben ist es ggf. erforderlich, durch Verwendung eines Drehmomentschlüssels oder eines anderen geeigneten Werkzeugs zu verhindern, daß die Schrauben überlastet werden. Durch besondere Vorkehrungen ist bei dicken Schrauben sicherzustellen, daß beim Anziehen der Schrauben eine ausreichende Vorspannung erreicht wird. Dies gilt insbesondere für Schrauben mit einem Durchmesser über 38 mm. Empfohlene Werte für die zulässige Schraubenspannung zur Ermittlung des erforderlichen Schraubenquerschnitts nach 11.5.2 sind: für Kohlenstoffstähle und andere nichtaustenitische Stähle Auslegungstemperatur und Rm/4 bei Umgebungstemperatur: der kleinere Wert von Rp0,2/3 bei für austenitische nichtrostende Stähle Rm/4 bei Auslegungstemperatur. 11.4.3.2 Muttern Die festgelegte Mindestprüfkraft von Mutterm darf nicht kleiner sein als die Prüfkraft der Schrauben, mit denen sie verschraubt sind, entsprechend der Mindestzugfestigkeit dieser Schrauben. Muttern mit Regelgewinde erfüllen diese Bedingung sofern sie eine Höhe mindestens gleich 0,8dn, eine Streckgrenze oder Festigkeitsklasse mindestens gleich der der Schrauben haben. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, so darf die Höhe der Muttern nicht kleiner sein als 0,8d n ANMERKUNG 11.4.3.3 Rp,screw Rp,nut R p steht für Rp0,2 für austenitische Stähle und für Rp1,0 für sonstige Stähle. Gewindebohrungen Die Eingriffslänge von Schrauben in Gewindebohrungen darf nicht kleiner sein als R p,screw max 0,8 d n ; 0,8 d n R p,component ANMERKUNG 158 R p steht für Rp0,2 für austenitische Stähle und für Rp1,0 für sonstige Stähle. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 11.4-1 — Dichtungen für Standardflansche PNReihen (1) 2,5 bis 16 Klassen (1) - Erforderliche Schraubenfestigkeitskat Dichtungstyp egorie (siehe Tabelle 11.4-2) Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit Mittlere Festigkeit Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit 40 Mittlere Festigkeit Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff Hohe Festigkeit Ummantelte Metall-Flachdichtung mit Füllstoff Metall-Kammprofil- oder –Flachdichtung Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit 63 300 Mittlere Festigkeit Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff Hohe Festigkeit Ummantelte Metall-Flachdichtung mit Füllstoff Metall-Kammprofil- oder –Flachdichtung Metall-Runddichtung Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Mittlere Festigkeit 100 600 Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff Hohe Festigkeit Ummantelte Metallflachdichtung mit Füllstoff Metall-Kammprofil- oder –Flachdichtung Metall-Runddichtung (1) Die PN- bzw. Klassenangaben in dieser Tabelle beschränken sich auf die in den EN-Normen für Stahlflansche aufgeführten Flansche bis PN 100 bzw. Klasse 600. 25 150 Tabelle 11.4-2 — Schraubenfestigkeitskategorien Rp,Schraube/Rp,Flansch Geringe Festigkeit Mittlere Festigkeit Hohe Festigkeit 1 1,4 2,5 ANMERKUNG Rp ist Rp0,2 für nicht austenitische Stähle und Rp1,0 für austenitische. Sofern Rp1,0 nicht gegeben ist, ist Rp0,2 für Schrauben und Flansch zu verwenden. Sowohl für die Montage als auch für den Betrieb gelten im Hinblick auf die Festlegung der Nennauslegungsspannungen die normalen Auslegungsbedingungen. Für Prüfbedingungen und außergewöhnliche Betriebsbedingungen können die Werte der zulässigen Spannungen mit dem Faktor 1,5 multipliziert werden. ANMERKUNG Die angegebenen Spannungen sind insofern Nennwerte, als sie in der Praxis u. U. überschritten werden müssen, um alle Zustände zu unterbinden, die zu Undichtheit der Verbindung führen können. Die vorhandene Sicherheitsreserve reicht jedoch aus, um zufriedenstellende Dichtwirkung zu erreichen, ohne die Schrauben zu überlasten oder regelmäßig nachziehen zu müssen. 159 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 11.4.4 Flanschbauart Es wird unterschieden zwischen Flanschen, bei denen die Flanschöffnung mit der Schalenöffnung bündig abschließt (z. B. Schweißverbindung F1, F2, F3 und F5 in Anhang A Tabelle A.7) und Flanschen, die durch eine Kehlnaht mit dem Ende der Schale verbunden sind (z. B. Schweißverbindung F4) und bei denen die beiden Öffnungen nicht bündig übereinander liegen. Diese Flansche werden als Vorschweißflansche (siehe Bild 11.5-1) bzw. Aufschweißflansch (siehe Bild 11.5-2) bezeichnet. Eine weitere Unterscheidung wird zwischen Überschiebflanschen mit Ansatz (siehe Bild 11.5-3), bei denen ein geschmiedeter Flansch mit konischen Ansatz über die Schale geschoben und an beiden Enden verschweißt wird, und anderen Schweißflanschen vorgenommen. Der Radius der Ausrundung zwischen Flansch und Ansatz oder Schale muss mindestens 0,25 g0 bzw. 5 mm betragen. Bei der Fertigung von Flanschen mit Ansatz darf der Ansatz keinesfalls ohne besondere Prüfungen direkt aus dem Plattenwerkstoff gearbeitet werden. Kehlnähte dürfen bei Auslegungstemperaturen über 370 °C nicht verwendet werden. 11.4.5 Oberflächenbearbeitung Die Auflagefläche der Muttern muss mit einer Toleranz von 1° parallel zur Flanschfläche sein. Bearbeitungsmaßnahmen wie Hinterendplandrehen oder Stirnen, um diese Parallelität zu erreichen, dürfen nicht dazu führen, dass Flansch- oder Ansatzdicke unter das Nennmaß sinken. Der Durchmesser der gestirnten Fläche muss mindestens gleich dem Eckenmaß der Mutter plus 3 mm sein. Der radiale Abstand zwischen der Rückseite des Flansches und dem Ansatz bzw. Schale muss konstant bleiben. Bei der Oberflächengüte der Dichtflächen sind die Empfehlungen der Dichtungshersteller oder Erfahrungswerte zu beachten. 11.4.6 Dichtungen Die Dichtungsbeiwerte m und y werden gewöhnlich vom Dichtungshersteller angegeben; entsprechende Vorgabewerte sind auch in Anhang H enthalten. Mindestwerte für die Wirkbreite w sind ebenfalls in Anhang H angegeben. ANMERKUNG 160 In vielen Ländern Europas ist die Verwendung asbesthaltiger Dichtungen verboten. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 11.5 Flansche mit innenliegender Dichtung 11.5.1 Allgemeines g0 h g1 W HD B hD e HG hT HT hG G C A Bild 11.5-1 — Flansche mit innenliegender Dichtung – Vorschweißflansche HD g 0 W hD D h g 1 e B hT hG HG HT G C A Bild 11.5-2 — Flansche mit innenliegender Dichtung – Aufschweißflansche 161 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) HD g0 g1 h W B hD e hT h G HG HT G C A Bild 11.5-3 — Flansche mit innenliegender Dichtung - Überschiebflansch mit Ansatz Die Berechnung innendruckbeaufschlagter runder Flansche mit innenliegender Dichtung erfolgt unter Beachtung der in 11.5.4 angegebenen Ausnahmen nach einem der drei folgenden Verfahren. a) Festflanschverfahren. Das Festflanschverfahren darf nicht für Überschiebflansche mit Ansatz oder lose Flanschringe in Losflanschverbindungen angewandt werden. Es ermöglicht die Berechnung von Flanschen mit geschweißtem konischen Ansatz, wobei die Abschrägung des für die Berechnung angenommenen Ansatzes höchstens 1: 1 betragen darf, d. h. g1 h + g0. b) Losflanschverfahren. Das Losflanschverfahren darf außer bei losen Flanschringen in Losflanschverbindungen nur angewandt werden, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind. c) 1) g0 16 mm; 2) P 2 MPa; 3) B/g0 300; 4) Betriebstemperatur 370 °C. Verfahren für Losflansche mit Ansatz. Dieses Verfahren ist auf Überschiebflansche mit Ansatz und Vorschweißbünde in Losflanschverbindungen anzuwenden. ANMERKUNG 1 Beim Festflanschverfahren wird die stützende Wirkung der Schale berücksichtigt und es werden die Spannungen in der Schale berechnet; beim Losflanschverfahren wird dagegen davon ausgegangen, daß der Flansch keinerlei Stützwirkung durch die Schale erfährt; die Spannungen in der Schale bleiben unberücksichtigt. 162 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 2 Für die Berechnung von Ansätzen mit ungewöhnlicher Form kann es erforderlich sein, für g1 und h Werte zu wählen, die für einen einfachen konischen Ansatz gelten, dessen Profil in das des tatsächlichen Ansatzes paßt. ANMERKUNG 3 Bei Überschiebflanschen mit Ansatz gibt es keinen Mindestwert für h. ANMERKUNG 4 Die Berechnung des Werts von M ist unabhängig vom gewählten Berechnungsverfahren. 11.5.2 Schraubenkräfte und –querschnitte b0 = w/2 (11.5-1) Ausnahme: Flansche mit Ringnut (siehe Anhang H), für die gilt: b0 = w/8; (11.5-2) Für b0 = 6,3 mm gilt: b = b0 (11.5-3) Für b0 > 6,3 mm gilt: b = 2,52 b0 (11.5-4) (Diese Gleichung gilt nur, wenn die Abmessungen in mm angegeben sind). Für b0 6,3 mm gilt G = mittlerer Durchmesser der Dichtungsauflagefläche. Für b0 > 6,3 mm gilt G = Außendurchmesser der Dichtungsauflagefläche minus 2 b. H 4 2 (G P ) HG = 2 G b m P (11.5-5) (11.5-6) Schraubenkräfte und -querschnitte sind sowohl für den Einbauzustand als auch den Betriebszustand zu berechnen. a) Einbauzustand. Die erforderliche Schraubenkraft wird wie folgt berechnet: WA = b G y (11.5-7) ANMERKUNG Die für eine ordnungsgemäße Verbindung erforderliche Schraubenkraft ist abhängig von der Dichtung und der Wirksamen Fläche der Dichtung. b) Betriebszustand. Die erforderliche Schraubenkraft wird wie folgt berechnet: Wop = H + HG (11.5-8) Der erforderliche Schraubenquerschnitt AB,min wird wie folgt berechnet: W A Wop f ; f B,A B AB,min max (11.5-9) Die Verschraubung ist so auszulegen, dass die Bedingung AB ≥ AB,min erfüllt ist. ANMERKUNG Durch Innendruck wird die Verbindung auseinander gedrückt; durch die Schraubenkraft muss ein ausreichender Druck auf die Dichtung aufrechterhalten werden, um die Dichtheit der Verbindung zu gewährleisten. Die erforderliche Schraubenkraft unter dieser Bedingung ist abhängig von Auslegungsdruck, Dichtungswerkstoff und der unter Druck aufrechtzuerhaltenden wirksamen Fläche der Dichtung. Es kann erforderlich sein, die Berechnung für mehr als einen Betriebszustand durchzuführen. 163 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 11.5.3 Flanschmomente HD 4 (B 2 P ) (11.5-10) HT = H - HD (11.5-11) hD = (C - B - g1)/2 (11.5-12) außer für Überschubflansche mit Ansatz und Aufschweißflansche für welche a) hD = (C - B) / 2 (11.5-13) hG = (C - G) / 2 (11.5-14) hT = (2C - B - G) / 4 (11.5-15) W = 0,5 (AB,min + AB) fB,A (11.5-16) Einbauzustand. Das Gesamtflanschmoment wird wie folgt berechnet: MA = W hG b) (11.5-17) Betriebszustand. Das Gesamtflanschmoment wird wie folgt berechnet: Mop = HD hD + HT hT + HG hG (11.5-18) Für Flanschpaare mit unterschiedlichen Auslegungsbedingungen, z. B. bei einem Rohrboden, müssen die Schraubenkräfte getrennt für jede Flansch-Dichtung-Kombination sowohl für den Einbau- wie für den Betriebszustand berechnet werden. Für Wop und WA ist der größere der berechneten Werte zu verwenden. Für den Flansch mit dem niedrigeren berechneten Wert für Wop muss der Wert von HG wie folgt erhöht werden: HG,new = HG + Wop,max – Wop,min (11.5-19) 11.5.4 Spannungen am Flansch und Belastungsgrenzen 11.5.4.1 Spannungen im Flansch 11.5.4.1.1 Berechnung der Flanschspannungen b ; 1 CF max 6e 2 db m 0,5 (11.5-20) K = A/B (11.5-21) l0 = (11.5-22) Bg 0 2 K 1 8,55246 log (K ) 1 10 T 2 1,0472 1,9448K K 1 2 K 1 8,55246 log (K ) 1 10 U 2 1,36136 K 1 (K 1) 164 (11.5-23) (11.5-24) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 2 K log (K ) 10 0,66845 5,7169 Y 2 K 1 K 1 1 (11.5-25) Die Spannungen am Flansch werden wie folgt aus dem Flanschmoment M berechnet: Für den Einbauzustand: CF M MA (11.5-26) B Für den Betriebszustand: M M op a) CF (11.5-27) B Festflanschverfahren F V und sind durch die Gleichungen (11.5-28) bis (11.5-30) gegeben oder können den Bildern 11.5-4 bis 11.5-6 entnommen werden βF E 6 C 2 3 1 v 1/ 4 1 A3 (11.5-28) C mit den in den Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C und E6, für Flansche mit zylindrischem Ansatz ist F = 0,908920. βν E4 31 ν 2 C 1/ 4 (11.5-29) 1 A3 mit den durch die Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C und E4, für Flansche mit zylindrischem Ansatz ist V = 0,550103. C 36 1 A (11.5-30) mit den durch die Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, and C36. 165 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 0,908920 0,10 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40 0,45 0,9 0,50 0,8 0,60 βF 0,70 0,80 0,7 0,90 1,00 h = h l 0 Bg 0 0,6 0,5 1,25 1,50 2,00 1 1,5 2,5 2 3 4 3,5 5 4,5 g1/g0 Bild 11.5-4 — Werte für F wenn v = 0,3 (Beiwert für das Festflanschverfahren) 0,6 0,550103 h = h l 0 Bg 0 0,5 0,4 βV 0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20 0,3 0,2 0,1 0 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 g /g 1 0 Bild 11.5-5 — Werte für V wenn v = 0,3 (Beiwert für das Festflanschverfahren) 166 5 0,25 0,30 0,35 0,40 0,45 0,50 0,60 0,70 0,80 0,90 1,00 1,25 1,50 2,00 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 0 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40 0,45 0,50 25 ϕ = 1 (minimum) ϕ = 1 for hubs of uniform thickness (g /g = 1) 20 1 0 15 10 9 8 7 0,60 6 0,70 5 ϕ h h = l Bg0 4 0,80 0 0,90 3 1,00 2,5 1,10 2 1,20 1,5 1,30 1 1 1,5 2 g /g 1 3 4 5 0 Bild 11.5-6 — Werte für wenn v = 0,3 (Beiwert für das Festflanschverfahren)r) e l e 3 V F 0 T l0 U l 0 g 02 (11.5-31) Die Längsspannung im Ansatz wird wie folgt berechnet: H = M (11.5-32) 2 g 1 Die Radialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet: r (1,333e F l 0 )M 2 e l 0 (11.5-33) Die Tangentialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet: b) Y M e2 r K2 1 K2 1 (11.5-34) Losflanschverfahren Die Tangentialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet: Y M e2 (11.5-35) 167 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Radialspannung im Flansch und die Längsbeanspruchung im Ansatz sind: r H 0 c) (11.5-36) Verfahren für Losflansche mit Ansatz FL und VL sind gegeben durch die Gleichungen (11.5-37) und (11.5-38) oder können Bild 11.5-7 bzw. Bild 11.58 entnommen werden: β FL 3 A 21 11A 3 2A 9 5A C18 C 21 C 24 6 84 210 360 C 2 3 (1 v ) 1/ 4 1 A3 (11.5-37) C mit den durch die Gleichungen in11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C, C18, C21 und C24. v ist die Querkontraktionszahl 1 C 24 3C 21 C18 4 5 2 β VL 1/ 4 3 1 v2 3 1 A C (11.5-38) mit den durch die Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C, C18, C21 und C24. v ist die Querkontraktionszahl Bild 11.5-7 — Werte für FL wenn v = 0,3 (Beiwert für das Verfahren für Losflansche mit Ansatz) 168 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 100 80 60 40 30 20 β VL 0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20 10 8 6 4 3 2 0,25 0,30 0,35 0,40 0,45 0,50 1 0,8 0,6 0,4 0,3 0,2 0,60 0,70 0,80 0,90 1,00 0,2 0,1 0,08 0,04 0,03 0,02 0,01 h = h l0 Bg 1,0 1,5 1,50 0 2,00 2,0 3,0 4,0 5,0 g / g0 1 Bild 11.5-8 — Werte für VL wenn v = 0,3 (Beiwert für das Verfahren für Losflansche mit Ansatz) e FL l 0 Tl0 e3 VL U l 0 g 02 (11.5-39) Die Längsspannung im Ansatz wird wie folgt berechnet: H M 2 g 1 (11.5-40) Die Radialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet: r (1,333e FL l 0 )M 2 e l0 (11.5-41) Die Tangentialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet: Y M e 2 2 r K 1 2 K 1 (11.5-42) 11.5.4.1.2 Koeffizienten zur Berechnung der Flanschspannungen g A 1 1 g0 h C 48 (1 v 2 ) l0 (11.5-43) 4 (11.5-44) 169 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C1 1 A 3 12 (11.5-45) C2 5 17 A 42 336 (11.5-46) C3 1 A 210 360 (11.5-47) C4 11 59 A 1 3 A 360 5040 C (11.5-48) C5 1 5A (1 A) 3 90 1008 C (11.5-49) C6 1 17 A 1 120 5040 C (11.5-50) C7 215 51A 120 225 A 150 A2 35 A3 1 C 2772 1232 14 (11.5-51) C8 31 128 A 66 165 A 132 A2 35 A3 1 C 6930 45045 77 (11.5-52) C9 533 653 A 42 198 A 117 A2 25 A3 1 C 30240 73920 84 (11.5-53) C10 29 3 A 42 198 A 243 A2 91A3 1 C 3780 704 84 (11.5-54) C11 31 1763 A 42 72 A 45 A2 10 A3 1 C 6048 665280 84 (11.5-55) C12 88 198 A 156 A2 42 A3 1 1 71A C 2925 300300 385 (11.5-56) C13 2 12 A 11A2 3 A3 1 761 937 A C 831600 1663200 70 (11.5-57) C14 2 12 A 17 A2 7 A3 1 197 103 A C 415800 332640 70 (11.5-58) C15 6 18 A 15 A2 4 A3 1 233 97 A C 831600 554400 210 (11.5-59) C16 C1 .C7 .C12 C2 .C8 .C3 C3 .C8 .C2 C32 .C7 C82 .C1 C22 .C12 170 (11.5-60) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C1 (11.5-61) C1 (11.5-62) C 1 (11.5-63) C17 C4 .C7 .C12 C2 .C8 .C13 C3 .C8 .C9 C13 .C7 .C3 C82 .C4 C12 .C2 .C9 C18 C5 .C7 .C12 C2 .C8 .C14 C3 .C8 .C10 C14 .C7 .C3 C82 .C5 C12 .C2 .C10 16 C19 C6 .C7 .C12 C2 .C8 .C15 C3 .C8 .C11 C15 .C7 .C3 C82 .C6 C12 .C2 .C11 16 16 C1 (11.5-64) C1 (11.5-66) C1 (11.5-67) C 20 C1 . C 9 . C12 C 4 . C 8 . C 3 C 3 . C13 . C 2 C 32 . C 9 C13 . C 8 . C1 C12 . C 4 . C 2 16 C 21 C1 . C10 . C12 C 5 . C 8 . C 3 C 3 . C14 . C 2 C 32 . C10 C14 . C 8 . C1 C12 C 5 . C 2 16 C 22 C1 . C11 . C12 C 6 . C 8 . C 3 C 3 . C15 . C 2 C 32 . C11 C15 . C 8 . C1 C12 . C 6 . C 2 C 23 C1 . C 7 . C13 C 2 . C 9 . C 3 C 4 . C 8 . C 2 C 3 . C 7 . C 4 C 8 . C 9 . C1 C 22 . C13 16 C1 (11.5-68) 16 C1 (11.5-69) C1 (11.5-70) C 24 C1 . C 7 . C14 C 2 . C10 . C 3 C 5 . C 8 . C 2 C 3 . C 7 . C 5 C 8 . C10 . C1 C 22 . C14 C 25 C1 . C 7 . C15 C 2 . C11 . C 3 C 6 . C 8 . C 2 C 3 . C 7 . C 6 C 8 . C11 . C1 C 22 . C15 C C 26 4 16 16 1/ 4 (11.5-71) C27 C20 C17 5 C17 . C26 12 (11.5-72) C28 C22 C19 1 C19 . C26 12 (11.5-73) C C 29 4 1/ 2 (11.5-74) 3/4 C C30 4 (11.5-75) C31 3A C17 . C30 2 (11.5-76) C32 1 C19 . C30 2 (11.5-77) 171 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C .C C .C C33 26 32 C28 . C31 . C29 30 28 C32 . C27 . C29 2 2 C34 (11.5-78) 1 C18 C21 C18 . C26 12 (11.5-79) C35 C18 .C30 C 36 C 28 . C 35 . C 29 C 32 . C 34 . C 29 (11.5-80) 1 C 33 (11.5-81) C .C C .C 1 C37 26 35 C34 . C31 . C29 30 34 C35 . C27 . C29 2 2 C33 (11.5-82) E1 C17 . C36 C18 C19 . C37 (11.5-83) E2 C20 . C36 C21 C22 . C37 (11.5-84) E3 C23 . C36 C24 C25 . C37 (11.5-85) 3 C37 3C36 2E3 15E2 10E1 12 10 (11.5-86) 3 A 21 11A 3 2A E5 E1 E2 E3 6 84 210 (11.5-87) A 3A 1 A A 1 7 1 C37 E6 E5 C36 120 36 C 40 72 60 120 C (11.5-88) E4 11.5.4.2 Belastungsgrenzen Sowohl für die Montage als auch für den Betrieb gelten Nennauslegungsspannungen die normalen Auslegungsbedingungen. im Hinblick auf die Festlegung der Die Berechnungsnennspannung f ist nach Abschnitt 6 zu bestimmen, ausgenommen Teile aus austenitischen Stählen entspr. 6.5, für die die Berechnungsspannung für Normalbetriebslastfälle durch den Wert nach 6.5.1a) alleine gegeben ist, und für Prüflastfälle durch den Wert nach 6.5.2a) alleine. Der Parameter fH ist die zulässige Spannung des Schalenwerkstoffs; dies gilt jedoch nicht für die Berechnung von Vorschweißbünden und Überschiebflanschen mit Ansatz. Für B ≤ 1000 mm gilt k = 1,0. Für B ≥ 2000 mm gilt k = 1,333. Für Werte von B zwischen 1 000 mm und 2 000 mm wird k wie folgt berechnet: k 2 B 1 3 2 000 (11.5-89) Die nach 11.5.4.1 berechneten Spannungen dürfen die folgenden Grenzwerte nicht überschreiten: k H 1,5 min f ; fH 172 (11.5-90) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) k r f (11.5-91) k f (11.5-92) 0,5 k ( H r ) f (11.5-93) 0,5k ( H θ ) f (11.5-94) 11.5.5 Flansche mit innenliegender Dichtung unter Außendruck Flansche, die sowohl durch Innen- als auch durch Außendruck beansprucht sind, müssen auch für beide Zustände berechnet werden. Der Außendruck kann jedoch vernachlässigt werden, wenn der Berechnungsaußendruck Pe kleiner ist als der Berechnungsinnendruck. Die Berechnung von Flanschen unter Außendruck erfolgt nach 11.5.4 unter Berücksichtigung folgender Abweichungen: a) P wird durch Pe ersetzt; b) M op H D ( hD hG ) H T ( hT hG ) (11.5-95) und c) Wop = 0 (11.5-96) ANMERKUNG Bei außendruckbeanspruchten Flanschen ist keine erforderliche Schraubenkraft vorgeschrieben, was zu Wop = 0 führt. Dies ist eine konservative Annahme, da sämtliche Schraubenkräfte das Nettomoment am Flansch reduzieren. Bei einem auf Außendruckbeanspruchung ausgelegten Flansch, der Bestandteil eines Flanschpaars mit unterschiedlichen Auslegungsbedingungen ist, muss für Wop der für den anderen Flansch des Flanschpaars berechnete Wert und für Mop der größere der berechneten Werte von Mop nach vorstehender Gleichung und WophG verwendet werden. 11.5.6 Losflanschverbindungen 11.5.6.1 Allgemeines Der lose Flanschring einer Losflanschverbindung kann einen Ansatz aufweisen. Der Vorschweißbund der Verbindung kann mit jedem für verschraubte Flansche zulässigen Verfahren mit der Schale verbunden sein. Die Schraubenkräfte und -querschnitte müssen die Forderungen in 11.5.2 bzw. 11.6.2 erfüllen, je nachdem, welches Verfahren für den Vorschweißbund in 11.5.6.2 angewandt wird. Für den Durchmesser G1 der Beanspruchungsreaktion zwischen Vorschweißbund und Losflansch ergibt sich ein Wert, der zwischen (A2–) und (B2+) liegt. ANMERKUNG Sofern nichts für eine andere Handhabung spricht, sollte der durch die Gleichung (11.5-97) gegebene Wert verwendet werden. G1 ( A2 B 2 )/2 (11.5-97) Die Kontaktfläche zwischen den beiden Flanschen ergibt sich durch: Ac 2 min A2 G1 ; G1 B 2 2 2 2 2 (11.5-98) 173 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Sind die Durchmesser A2 und B2 durch dasselbe Bauteil definiert, wie es bei einem Losflansch mit vorspringender Auflagefläche nach Bild 11.5-9 der Fall ist, gilt = 0 in Gleichung (11.5-48). Die Auflagespannung b an der Kontaktfläche wird sowohl für die Montagebedingungen als auch für die Betriebsbedingungen mit folgender Gleichung ermittelt: b W op Ac or b W Ac (11.5-99) δ A2 B2 Bild 11.5-9 — Loser Flanschring mit vorspringender Auflagefläche Die Auflagerspannung darf das 1,5fache des niedrigeren der zulässigen Spannungswerte der beiden Flansche nicht überschreiten; 11.5.6.2 Vorschweißbund Der Vorschweißbund muss eine der in 11.4.4 angegebenen Formen aufweisen; die Berechnung erfolgt entweder nach dem Verfahren für Flansche mit innenliegender Dichtung (11.5) oder nach dem für Flansche mit durchgehender Dichtung (11.6). ANMERKUNG Wenn G1 größer ist als der Außendurchmesser der Dichtung, kommt die Methode für Flansche mit durchgehender Dichtung nicht zur Anwendung. Auch wenn G1 kleiner ist als der Außendurchmesser der Dichtung, kommt die Methode für Flansche mit innenliegender Dichtung zur Anwendung, obwohl sie möglicherweise weniger rentabel ist. Der Vorschweißbund muss die Forderungen für einen direkt durch Schraubenkraft belasteten Flansch in 11.5.4 bzw. 11.6 erfüllen, wobei allerdings eine Wirkung der Schraubenkraft auf den Durchmesser G1 angenommen wird, der dann entsprechend den Parameter C in der Berechnung der Hebelarme hD, hG und ht ersetzt. Als Schraubenlochdurchmesser dh in 11.6 ist der Wert 0 zu verwenden. 11.5.6.3 Loser Flanschring Siehe Bild 11.5-10 und 11.5-11. hL C G1 /2 (11.5-100) Der Hebelarm am losen Flanschring muss für alle Lastkomponenten hL sein, d. h.: M op W op hL ANMERKUNG M A W hL (11.5-101) Bei Aussendruck, Wop = 0 – siehe 11.5.5. (11.5-102) Die Spannungen und Belastungsgrenzen in losen Flanschringen müssen die Forderungen in 11.5.4 erfüllen. 174 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) g0 A h B W δ g1 e B2 hL G1 A2 C Bild 11.5-10 — Loser Flanschring mit konischem Ansatz A W B δ e hL B2 G1 A2 C Bild 11.5-11 — Loser Flanschring ohne Ansatz 175 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 11.5.7 Geteilte Flansche Es ist zulässig, den losen Flanschring einer Losflanschverbindung geteilt auszuführen, um den Abbau von Stutzenhals oder Schale zu erleichtern. Die Auslegung muss unter Berücksichtigung der folgenden Abweichungen nach 11.5.6.3 erfolgen. Besteht der Losflansch aus einem einzelnen geteilten Flanschring, ist der Flansch nach den Regeln für ungeteilte Flansche zu berechnen, wobei der doppelte Wert der nach 11.5.6.3 geforderten Momente Mop und/oder MA zu verwenden ist. Besteht der Losflansch aus zwei geteilten Flanschringen, ist jeder Ring wie ein ungeteilter Flansch mit 75 % des nach 11.5.6.3 geforderten Moments zu berechnen. Das Doppelringpaar muss so eingebaut werden, daß die Trennfugen um 90° versetzt sind und mittig zwischen zwei Schraubenlöchern liegen. 11.6 Flansche mit durchgehender Weichstoffringdichtung B HD hD g 1/2 W dh g0 g1 HG e HR 2b'' H T A1 b" hT hR b'0 /2 hG G b'0 /2 C G0 Bild 11.6-1 — Flansch mit durchgehender Dichtung (Weichstoffdichtung) 11.6.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 11.3. ANMERKUNG 176 Siehe Bild 11.6-1 zwecks Illustration der verschiedenen Größen. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) A1 Innendurchmesser der Dichtungsauflagefläche b' Wirkbreite der Dichtung 2b” Wirksame Druckbreite der Dichtung; wird mit 5 mm angenommen b'0 Theoretische Sitzbreite der Dichtung beim ersten Anziehen der Schrauben dh Innendurchmesser der Schraubenbohrungen G Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche G0 Außendurchmesser von Dichtung oder Flansch, je nachdem, welcher Wert kleiner ist H Gesamtwert der Innendruckkraft HG Flächenpressung an der Dichtung zur Gewährleistung der Dichtheit der Verbindung HR Außerhalb des Schraubenlochkreises wirkende Gegenkraft zum Ausgleich der durch die Belastung innerhalb des Schraubenlochkreises verursachten Momente hR Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HR hT Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HT hG Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HG MR Gegenmoment in radialer Richtung im Flansch entlang der Schraubenlochlinie n Anzahl der Schrauben b Schraubenabstände 11.6.2 Schraubenkräfte und -querschnitte Für 2b” wird der Wert 5 mm eingesetzt. b'0 = min(G0 - C; C - A1 ) (11.6-1) b' = 4 bo (11.6-2) (Diese Gleichung gilt nur für Abmessungen in mm.) G = C - (dh + 2b”) H (11.6-3) 2 (C d ) P h 4 HD 4 B2 P (11.6-4) (11.6-5) HT = H - H D (11.6-6) H G 2b" G m P (11.6-7) hD = (C-B-g1)/2 (11.6-8) hT = (C + dh + 2b” - B) /4 (11.6-9) 177 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) hG = (dh + 2b”) / 2 (11.6-10) hR = (G0 - C + dh) / 4 (11.6-11) M R H D hD H T hT H G hG (11.6-12) HR MR hR (11.6-13) Die Schraubenquerschnitte sind nach 11.5.2 zu berechnen mit: W A C b'y (11.6-14) W op H H G H R (11.6-15) 11.6.3 Flanschberechnung Die Dicke des Flansches muss mindestens dem Wert von e in der nachstehenden Gleichung ent-sprechen: 6M R e e f C - nd h m 0,5 ( b 2d b ) 6 E/200000 0,25 (11.6-16) (11.6-17) wobei E ausgedrückt ist als MPa e ( A1 2g 1 )P 2f (11.6-18) Sollen zwei Flansche mit unterschiedlichen Innendurchmessern miteinander verschraubt werden, die beide nach den Regeln in 11.6.4 berechnet sind, gelten folgende zusätzliche Forderungen: a) Als Wert von MR für beide Flansche ist der für den Flansch mit dem kleineren Innendurchmesser berechnete Wert zu verwenden. b) Die erforderliche Dicke des Flansches mit dem kleineren Innendurchmesser darf nicht kleiner sein als: e= 3M 1 M 2 A B f B A B (11.6-19) Dabei sind M1 und M2 die für beide Flansche berechneten Werte von MR. 11.6.4 Flansche mit durchgehender Dichtung unter Außendruck Flansche, die sowohl durch Innen- als auch durch Außendruck beansprucht sind, müssen auch für beide Zustände berechnet werden. Der Außendruck kann jedoch vernachlässigt werden, wenn der Berechnungsaußendruck kleiner ist als der Berechnungsinnendruck. Die Berechnung von Flanschen unter Außendruck erfolgt nach 11.6 unter Berücksichtigung folgender Abweichungen: 178 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) P wird durch Pe ersetzt; b) Gleichung (11.6-17) gilt nicht; c) Wop = 0. 11.7 Dichtgeschweißte Flansche Dichtgeschweißte Flansche (siehe Bild 11.7-1) müssen unter Berücksichtigung folgender Abweichungen nach 11.5 berechnet werden. a) Es wird nur der Betriebszustand betrachtet; b) G = DL , der Innendurchmesser der Schweißlippe, wie in Bild 11.7-1 dargestellt c) HG = 0. d) Die Flanschdicke e muss als mittlere Dicke des Flansches festgelegt werden. DL e Bild 11.7-1 — Dichtgeschweißter Flansch 11.8 Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung 11.8.1 Flansche unter Innendruck Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung (siehe Bild 11.8-1 und 11.8-2) unter Innendruck müssen unter Berücksichtigung folgender Abweichungen nach 11.5 berechnet werden. Die Grenzwerte von g0 und B/g0 für die Berechnung nach dem Losflanschverfahren gelten nicht. Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu oder abweichend von denen in 11.3: A Flanschinnendurchmesser; B Flanschaußendurchmesser; HT Nettodrucklast an den Flanschdichtflächen. 179 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) W hG hD HG G HD e h hT HT A g1 C g0 D B Bild 11.8-1 — Innenliegender Vorschweißflansch 180 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) W hG hD HG G HD e h hT HT A g1 C g0 B= D Bild 11.8-2 — Innenliegender Einschiebflansch Anstelle der Gleichungen in 11.5 gelten folgende Gleichungen für die gegebenen Variablen: HD = /4 P D2 (11.8-1) HT = HD - H (11.8-2) hD = (B - C - g1) / 2 (11.8-3) Ausgenommen hiervon sind Einschiebflansche mit Kehlnaht (mit B = D), bei denen gilt: hD = (B - C) / 2 (11.8-4) hT = (2C - G - D) / 4 (11.8-5) Mop = HT hT + HD hD (11.8-6) M = (MA oder Mop) CF / A (11.8-7) K = B/A (11.8-8) Das Vorzeichen von hT, das auch negativ sein kann, muss beachtet werden. ANMERKUNG Das durch die Dichtungskraft verursachte Moment wird für den Betriebszustand als Null angenommen. Dies ist eine konservative Annahme, da Dichtungslasten das Moment im Flansch reduzieren. 181 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 11.8.2 Flansche unter Außendruck Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung unter Außendruck müssen unter Berücksichtigung der Änderungen in 11.5.5 nach 11.8.1 berechnet werden, ausgenommen Gleichung (11.5-5), die ersetzt wird durch: Mop = HD(hD + hG) + HT(hG - hT). (11.8-9) 11.9 Innenliegende Flansche mit durchgehender Weichstoffdichtung 11.9.1 Allgemeines Die Berechnung dieser Flansche muss entweder nach 11.9.2 oder 11.9.3 erfolgen; beide Verfahren sind zulässig. Bei beiden Verfahren müssen Dichtungen und Schraubenkräfte im Einbauzustand den Forderungen in 11.6 entsprechen. ANMERKUNG Für die Berechnung innenliegender Flansche mit durchgehender Dichtung gibt es zwei alternative Berechnungsverfahren. Das erste folgt dem Rechenweg in 11.5 für den Betriebszustand und geht von der Annahme aus, daß der Widerstand gegen Verdrehen durch den Flansch selbst verursacht wird; das zweite Verfahren folgt dem Rechenweg in 11.6 und setzt einen größeren Schraubenquerschnitt voraus. 11.9.2 Berechnung nach dem Verfahren in 11.5 ANMERKUNG siehe Bild 11.9-1. zwecks Illustration der Beanspruchungen und Abmessungen. Die Berechnung für den Betriebszustand muss mit folgenden Änderungen nach 11.5 erfolgen. Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu oder abweichend von denen in 11.3. A Flanschinnendurchmesser A1 Innendurchmesser der Dichtungsauflagefläche B Flanschaußendurchmesser HS Innendruckkraft aufgrund des Drucks an der druckbeaufschlagten Flanschseite hS Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HS 182 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G0 W HD HT hD hT e hs h Hs g0 A D A1 g1 C B Bild 11.9-1 — Innenliegender Flansch mit durchgehender Dichtung nach 11.9.2 Es gelten folgende zusätzliche Gleichungen: w = (C - A1) / 2 (11.9-1) HS = HD - /4 P A12 (11.9-2) hS = (2C - D - A1 ) / 4 (11.9-3) Anstelle der Gleichungen in 11.5 gelten folgende Gleichungen für die gegebenen Variablen: H 4 P C d h 2 (11.9-4) HD = /4 P D2 (11.9-5) HG = 2b C m P (11.9-6) HT = (H - HD + HS) / 2 (11.9-7) hD = (B - g1 - C) / 2 (11.9-8) Ausgenommen hiervon sind Einschiebflansche (mit B D), für die gilt: hD = (B - C) / 2 (11.9-9) hT = (2C + dh - 2A1 ) / 6 (11.9-10) Mop = HD hD - HT hT + HS hS (11.9-11) 183 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) M = Mop CF / A (11.9-12) K = B/A (11.9-13) Das Vorzeichen von hS, das auch negativ sein kann, muss beachtet werden. ANMERKUNG Das durch die Dichtungskraft verursachte Moment wird für den Betriebszustand als Null angenommen, da diese Annahme zu höheren Spannungen führt. 11.9.3 Berechnung nach dem Verfahren in 11.6 ANMERKUNG siehe Bild 11.9-2 zwecks Illustration der Beanspruchungen und Abmessungen. Die Regeln in 11.9.3 gelten nur für innenliegende Flansche, die mit einem Rohrboden bzw. einem flachen Boden gepaart werden. Die Berechnung für den Betriebszustand muss mit folgenden Änderungen nach 11.6 erfolgen. Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu oder abweichend von denen in 11.3. A Flanschinnendurchmesser A1 Innendurchmesser der Dichtungsauflagefläche B Flanschaußendurchmesser 184 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G0 W HD hD HR hR A1 t h hC HC g1 A C g0 D B Bild 11.9-2 — Innenliegender Flansch mit durchgehender Dichtung nach 11.9.3 HC Druckkraft auf Flanschdichtfläche außerhalb des Schraubenlochkreises hC Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HC Es gelten folgende zusätzliche Gleichungen (siehe Symbole in Bild 11.9-2): HC = HD – /4 P C 2 (11.9-14) hC = (D - C) / 4 (11.9-15) Anstelle der Gleichungen in 11.6 gelten folgende Gleichungen für die gegebenen Variablen: HD = /4 P D 2 (11.9-16) hD = (B - C - g1 ) / 2 (11.9-17) MR = HD hD - HC hC (11.9-18) Wop = HD - HC + HR (11.9-19) hR = (C-A1+dh)/4 (11.9-20) 185 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 11.10 Flansche mit durchgehender Dichtfläche in Kraftnebenschluss 11.10.1 Allgemeines ANMERKUNG siehe Bild 11.10-1 zwecks Illustration der Beanspruchungen und Abmessungen. Die Regeln nach 11.10.2 gelten für Flansche, bei denen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Schraubenlochkreises Metallkontakt besteht, bevor die Schrauben mit einer nennenswerten Vorspannung angezogen werden, und als Dichtung ein O-Ring oder ein vergleichbarer Dichtring verwendet wird. Durch entsprechende Fertigungsverfahren und -toleranzen muss sichergestellt sein, daß der Flansch nicht in einer Weise gewölbt ist, bei der sich die Flanschflächen zuerst außerhalb des Schraubenkreises berühren. ANMERKUNG 1 Die Regeln führen zu konservativen Ergebnissen, wenn der erste Kontakt am Flanschinnendurchmesser ist. ANMERKUNG 2 Die Regeln gelten unter der Annahme, daß eine selbstdichtende Dichtung verwendet wird, die etwa mit der Wand des angeschlossenen Rohrs oder der Schale fluchtet, und daß die Vorverformungskraft und andere Axiallasten der Dichtung vernachlässigt werden können. 11.10.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 11.3: G Mittlerer Dichtungsdurchmesser HR Außerhalb des Schraubenlochkreises wirkende Gegenkraft zum Ausgleich der durch die Belastung innerhalb des Schraubenlochkreises verursachten Momente hR Radialer Abstand zwischen dem Schraubenlochkreis und dem Wirkkreis von HR MR Gegenmoment in radialer Richtung im Flansch entlang der Schraubenlochlinie n Anzahl der Schrauben 186 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B HD W hD HR g I dh e hR hT HT G C A Bild 11.10-1 — Flansch mit durchgehender Dichtfläche in Kraftnebenschluss und O-Ring 187 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 11.10.3 Berechnung Die folgenden Regeln gelten für Flanschverbindungen von zwei identischen Flanschen oder von Flansch und ebenem Deckel. Die Schraubenkräfte müssen nach 11.5.2 berechnet werden, wobei gilt: hR = (A - C) / 2 (11.10-1) M R H D hD H T hT (11.10-2) H R M R /hR (11.10-3) WA = 0 (11.10-4) W op = H H R (11.10-5) Die erforderliche Flanschdicke darf nicht kleiner sein als: e 6M R f C n d h (11.10-6) Dabei ist dh der Durchmesser der Schraubenlöcher. Sollen zwei Flansche mit unterschiedlichen Innendurchmessern miteinander verschraubt werden, die beide nach den Regeln dieses Abschnitts berechnet sind, gelten folgende zusätzliche Forderungen: a) Als Wert von MR für beide Flansche ist der für den Flansch mit dem kleineren Innendurchmesser berechnete Wert zu verwenden. b) Die erforderliche Dicke des Flansches mit dem kleineren Innendurchmesser wird wie folgt berechnet: e= 3 M 1 - M 2 A + B f B A - B Dabei sind M1 und M2 die für beide Hälften berechneten Werte von MR. 188 (11.10-7) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 12 Tellerböden (verschraubte gewölbte Böden) 12.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Auslegung verschraubter druckseitig konvex oder konkav gewölbter Böden mit durchgehender oder innenliegender Dichtung. Die in diesem Abschnitt enthaltenen Anforderungen an Böden mit innenliegender Dichtung sind anerkannte und bewährte Verfahren; Anhang G enthält hierzu eine moderne Alternative; siehe 11.1, Anmerkung 1. 12.2 Zusätzliche Definitionen Die folgende Definition gilt zusätzlich zu denen 11.2. 12.2.1 Tellerboden (verschraubter gewölbter Boden) Deckel oder Blindflansch aus miteinander verschweißtem Krümmungsradius Flansch und Kalottenteil mit konstantem 12.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 11.3: a Entfernung von der Flanschspitze zur neutalen Faser in der Wand des Kalottenteils, wo dieses mit dem Flansch zusammentrifft; eD erforderliche Wanddicke des Kalottenteils; fD zulässige Nennspannung des Kalottenteils Hr am Rand wirkende radiale Komponente der Membranspannung im Kalottenteil; hr axialer Abstand zwischen der mittleren Oberfläche des Kalottenteils am Rand und dem Mittelpunkt des Flanschringquerschnitts, gemäß Gleichung (12.5-3); R innerer Krümmungsradius des Kalottenteils. 12.4 Allgemeines Für Flansche, die nach Abschnitt 12 berechnet werden, gelten auch die entsprechenden Teile von 11.4. 12.5 Tellerböden mit innenliegender Dichtung 12.5.1 Druckseitig konkave Böden ANMERKUNG Siehe Bild 12-1: Schraubenkräfte und -Querschnittsflächen sowie Dichtungskräfte sind nach 11.5.2 zu berechnen. Die erforderliche Wanddicke des Kalottenteils wird wie folgt berechnet: eD = 5P R 6fD (12.5-1) 189 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Momente und Hebelarme müssen nach 11.5.3 berechnet werden, wobei allerdings Gleichung (11.5-18) durch Gleichung (12.5-4) zu ersetzen ist. Hr H D 4R 2 B2 B (12.5-2) hr e/2 a (12.5-3) eD HD W hD a e/2 hr e Hr R B HT G hG HG hT A C Bild 12.1 — Tellerboden mit innenliegender Dichtung Das unter Betriebsbedingungen am Flansch wirkende Moment beträgt: M op = H D h D + H G hG + H T hT H r h r (12.5-4) Die Einbau- und Betriebsbedingungen sind beides Berechnungsbedingungen zur Bestimmung der zulässigen Nennspannung. Die absolute Wert von Mop ist in die Gleichung (12.5-6) einzusetzen. Die folgenden Bedingungen müssen gegeben sein: a) 190 die Flanschdicke muss die Bedingung e ≥ 2eD erfüllen; DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) für die Spannung im Einbauzustand gilt: 3M A A B C F A B B e c) 2 f (12.5-5) für die Spannung im Betriebszustand gilt: H r B e 3M op A B CF A - B B e 2 f (12.5-6) 12.5.2 Druckseitig konvexe Böden Die erforderliche Mindestdicke des Kalottenteils muss größer sein als die nach 12.5.1 und den Anforderungen an Behälter unter Außendruck in Abschnitt 8 ermittelte Wanddicke. Die Auslegung des Flansches muss mit Ausnahme nachstehender Gleichung nach dem Verfahren in 12.5.1 erfolgen: M op H D hD hG H T hT hG H r hr (12.5-7) 12.6 Tellerböden mit durchgehender Dichtung 12.6.1 Druckseitig konkave Tellerböden mit durchgehender Dichtung ANMERKUNG Die Darstellung der Belastungen und Abmessungen ist in Bild 12-2 dargestellt. Die Anforderungen aus 12.6 finden nur für Tellerböden Anwendung, die mit einem Rohrboden verschraubt sind. Druckseitig konkave Tellerböden mit durchgehender Weichstoffdichtung werden wie folgt berechnet: a) Für den Kalottenteil sind die Anforderungen aus 12.5.1 anzuwenden. b) HD, hD, HT, hT, HG und hG sind nach 11.6 zu berechnen; in Gleichung (11.6-8) muss g1 = 0 eingesetzt werden. c) Hr und hr sind nach 12.5.1 zu berechnen. d) MR ist nach folgender Gleichung zu berechnen: M R H D hD H G hG H T h T H r hr (12.6-1) e) Schraubenkräfte und Flansch sind nach 11.6 vollständig zu berechnen; in Gleichung (11.6-18) muss g1 = 0 eingesetzt werden. f) Falls erforderlich, ist Wanddicke e zu erhöhen, bis nachstehende Gleichung erfüllt ist: H r f eA B 2d h ANMERKUNG (12.6-2) Durch Begrenzung von Hr ist sichergestellt, dass die Umfangsspannung am Flanschring nicht zu groß wird. 191 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) HD W eD d hD a e/2 hr e Hr R B HR HG hR b" HT hG A1 G hT C GO Bild 12.2 — Tellerboden mit durchgehender Dichtung 12.6.2 Druckseitig konvexe Tellerböden mit durchgehender Dichtung Druckseitig konvexe Tellerböden mit durchgehender Dichtung müssen wie folgt berechnet werden: a) Die Anforderungen aus 11.6.4 sind anzuwenden. b) Für den Kalottenteil sind die Anforderungen aus 12.5.2 anzuwenden. c) Gleichung (12.6-2) ist anzuwenden. 192 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13 Wärmeaustauscher-Rohrböden 13.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Regeln für die folgenden drei Typen von Wärmeaustauschern (synonyme Bezeichnung: Wärmeübertrager) mit Rohrböden: a) U-Rohr-Wärmeaustauscher (siehe Bild 13.1-1a), behandelt in 13.4, b) Festkopf-Wärmeaustauscher (siehe Bild 13.1-1b), behandelt in 13.5, c) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher (siehe Bild 13.1-1c), behandelt in 13.6. Die Regeln dieses Abschnitts beruhen auf der klassischen Elastizitätstheorie dünner Schalen, unter der Annahme, dass der Rohrboden auf einer elastischen aus den Rohren gebildeten Bettung ruht. Es wird auf Anhang J verwiesen, in dem hierzu ein Alternativverfahren auf Grundlage der Grenzlastanalyse beschrieben wird. ANMERKUNG Dieses Alternativverfahren kann insbesondere dann anstelle des klassischen Verfahrens angewandt werden, wenn der betrachtete Wärmeaustauscher außerhalb des Anwendungsbereichs des klassischen Verfahrens liegt. 13.2 Zusätzliche Definitionen Folgende Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. 13.2.1 U-Rohr-Wärmeaustauscher Wärmeaustauscher mit einem einzigen Rohrboden, der an Schale und Vorkammer befestigt ist (siehe Bild 13.2-1a) 13.2.2 Festkopf-Wärmeaustauscher Wärmeaustauscher mit zwei Rohrböden, die jeweils an Schale und Vorkammer befestigt sind (siehe Bild 13.2-1b) 13.2.3 Schwimmkopf-Wärmeaustauscher Wärmeaustauscher mit zwei Rohrböden (siehe Bild 13.2-1c), und zwar einem festen, an Schale und Vorkammer befestigten Rohrboden (2’) und einem axial beweglichen Rohrboden (2"). 13.2.4 Mit Dichtung versehener Rohrboden Rohrboden, der durch Verschrauben an Schale und/oder Vorkammer befestigt ist 13.2.5 Angeschweißter Rohrboden Rohrboden, der durch Schweißung an Schale und/oder Vorkammer befestigt ist 13.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Zusätzliche Symbole sind in den folgenden relevanten Unterabschnitten definiert. 193 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (1) (1) Die Konfigurationen der Verbindungen Rohrboden-Schale-Vorkammer sind in 13.4.1 ausführlich beschrieben. a) : U-Rohr-Wärmeaustauscher (1) (1) (1) Die Konfigurationen der Verbindungen Rohrboden-Schale-Vorkammer sind in 13.5.1 ausführlich beschrieben. b) : Festkopf-Wärmeaustauscher (1) (1) (1) Die Konfigurationen der Verbindungen Rohrboden-Schale-Vorkammer sind in 13.6.1 ausführlich beschrieben. c) : Schwimmkopf-Wärmeaustauscher Bild 13.1.1 — Drei Typen von Wärmeaustauschern mit Rohrböden 194 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) U-Rohr-Wärmeaustauscher b) : Festkopf-Wärmeaustauscher 1 2 2' 2'' 3 4 5 6 Vorkammer mit festem Boden Festkopf-Rohrboden Fester (stationärer) Rohrboden Beweglicher Rohrboden (Schwimmkopf) Rohre Schale Schalenflansch Deckelflansch c) : Schwimmkopf-Wärmeaustauscher 7 Kompensator 8 Schwimmkopf-Deckel 9 Schwimmkopf-Flansch 10 Schwimmkopf-Gegenhalter 11 Leitbleche oder Stützplatten 12 Längsleitblech 13 Durchgangstrennwand Bild 13.2.1 — Bauteile von Wärmeaustauschern 195 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.4 U-Rohr-Wärmeaustauscher 13.4.1 Geltungsbereich a) Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung von U-Rohr-Wärmeaustauschern, welche einen Rohrboden aufweisen, der an der Schale und an der Vorkammer befestigt ist und mit einem U-Rohr-Bündel verbunden ist (siehe Bild 13.4.1-1). s (1) Konfiguration a, b, c, d, e oder f (siehe Bild 13.4.1-2) Bild 13.4.1-1 — Typischer U-Rohr-Wärmeaustauscher b) Der Rohrboden kann eine der sechs in Bild 13.4.1-2 dargestellten Konfigurationen aufweisen: Konfiguration a: Mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden. Konfiguration b: ausgelegt. Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch Konfiguration c: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt. Konfiguration d: Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch oder nicht als Flansch ausgelegt. Konfiguration e: Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter Rohrboden, als Flansch ausgelegt. Konfiguration f: Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt. Die Konfiguration d umfasst die Fälle, in denen der Rohrboden (siehe Bild 13.4.1-3): nicht als Flansch ausgelegt ist (Konfiguration d1). als Flansch ausgelegt ist (Konfiguration d2). c) Die Unterabschnitte 13.4.2 bis 13.4.6 betreffen die Konfiguration a (bei welcher der Rohrboden verschweißt ist) und die Konfigurationen b, c, d, e und f, bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer schmalen Dichtung versehen ist. Im Unterabschnitt 13.4.7 wird dargelegt, wie diese Regeln für die Konfigurationen b', d', e' anzuwenden sind, bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer durchgehenden Dichtung versehen ist. 196 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Konfiguration a b) Konfiguration b c) Konfiguration c Mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch ausgelegt Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt d) Konfiguration d e) Konfiguration e f) Konfiguration f Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch oder nicht als Flansch ausgelegt Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter Rohrboden, als Flansch ausgelegt Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt Bild 13.4.1-2 — Konfigurationen von Rohrböden von U-Rohr-Wärmeaustauschern a) Konfiguration d1 b) Konfiguration d2 Rohrboden nicht als Flansch ausgelegt Rohrboden als Flansch ausgelegt Bild 13.4.1-3 — Verschiedene Typen der Konfiguration d (beidseitig abgedichteter Rohrboden) 197 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.4.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit 13.4.2.1 Rohrboden Der Rohrboden muss die nachstehenden Anwendbarkeitsbedingungen erfüllen: a) Der Rohrboden muss eben, kreisrund und von konstanter Dicke sein. b) Eine örtlich begrenzte Verringerung der Dicke am Umfang des Rohrbodens für eine Dichtungsnut oder eine Entlastungsnut ist zulässig, sofern die verbleibende Berechnungswanddicke e a,p mindestens das 0,8fache der angenommene Dicke e des Rohrbodens beträgt (siehe Bild 13.4.2-1): ea,p 0,8 e (13.4.2-1) Der Radius darf nicht kleiner sein als 5 mm und nicht kleiner sein als 20 % der anschliessenden Schalenwanddicke. Die oben angegebene Bedingung für die Restwanddicke gilt nur sofern das Verhältnis von Außen- zu Innendurchmesser größer als 1,2 ist. a) Konfiguration a b) Konfiguration b und e c) Konfiguration d d) Konfiguration c und f Bild 13.4.2-1 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung am Umfang des Rohrbodens c) Wenn der Rohrboden als Flansch ausgebildet ist, muss die Dicke der Flanschverlängerung berechnet werden nach: 13.10, wenn die Dichtung schmal ist (Konfigurationen b, d2, e), 13.11, wenn die Dichtung durchgehend ist (Konfigurationen b', d '2 , e'). d) Sofern keine zufriedenstellenden Erfahrungen mit dünneren Rohrböden nachgewiesen werden können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, wenn die Rohre in den Rohrböden eingewalzt sind: Für d t 25 mm: 198 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ea 0,75 d t (13.4.2-2) Für 25 mm d t 30 mm: e a 22 mm (13.4.2-3) Für 30 mm d t 40 mm: e a 25 mm (13.4.2-4) Für 40 mm d t 50 mm: ea 30 mm e) (13.4.2-5) Der Rohrboden muss auf einer kreisförmigen Fläche vom Durchmesser Do gleichmäßig mit Rohrlöchern versehen sein, und zwar so, dass die Mittelpunkte benachbarter Rohrlöcher gleichseitige Dreiecke oder Quadrate bilden. Unberohrte Reihen für Trennwände sind jedoch zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) die folgende Bedingung erfüllt: UL 4 p (13.4.2-6) Dabei ist p die Rohrteilung. 13.4.2.2 Rohre a) Die Rohre müssen in ihrem geraden Teil gleiche Nennwanddicken und Durchmesser aufweisen, und sie müssen aus demselben Werkstoff bestehen. b) Sie müssen starr mit dem Rohrboden verbunden sein. 13.4.2.3 Schale und Vorkammer Schale und Vorkammer müssen an ihrer Verbindung mit dem Rohrboden zylindrisch sein. 13.4.2.4 Belastung Rohrseitiger Druck Pt und schalenseitiger Druck Ps werden als gleichförmig in jedem Kreis angenommen. Andere Belastungen, wie etwa Eigengewicht oder Druckabfall, werden nicht berücksichtigt. 13.4.3 Symbole Alle Momente in diesem Abschnitt sind Momente pro Längeneinheit [Nmm/mm]. A Außendurchmesser des Rohrbodens; C Bolzenkreisdurchmesser; Dc Innendurchmesser der Vorkammer (siehe Bild 13.4.1-1); Ds Innendurchmesser der Schale (siehe Bild 13.4.1-1); Do Durchmesser der berohrten Rohrbodenfläche gemäß Gleichung (13.7.5-1); dt Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3); 199 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) E E-Modul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Ec E-Modul des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Es E-Modul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; E* Effektiver E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe 13.7); e angenommene Dicke des Rohrbodens (siehe Bild 13.7.3-3); ec Wanddicke der Vorkammer (siehe Bild 13.4.1-1); es Wanddicke der Schale (siehe Bild 13.4.1-1); F Koeffizient, der in 13.4.4.3d angegeben ist; f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; fc Berechnungsnennspannung des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; fs Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; G1 Durchmesser des Mittelpunktes der Berührungsfläche zwischen Flansch und Rohrboden gemäß Gleichung (11.5-97); Gc Vorkammerseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11); Gs Schalenseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11); hg' Effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe 13.7); K Rohrbodendurchmesser-Verhältnis gemäß Gleichung (13.4.4-6); kc ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Vorkammerrand um den Einheitswinkel zu verdrehen nach Tabelle 13.4.4-1; ks ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Mantelrand um den Einheitswinkel zu verdrehen nach Tabelle 13.4.4-1; Mo Im Mittelpunkt des Rohrbodens wirkendes Moment [Nmm/mm] gemäß Gleichung (13.4.5-7); MP Am Umfang des Rohrbodens wirkendes Moment [Nmm/mm] gemäß Gleichung (13.4.5-6); M Pc Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens infolge des Druckes in der angeschweißten Vorkammer wirkendes Moment [Nmm/mm] nach Tabelle 13.4.4-1; M Ps Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens infolge des Druckes in der angeschweißten Schale wirkendes Moment [Nmm/mm] nach Tabelle 13.4.4-1; M TS Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens infolge der Drücke Ps und Pt wirkendes Moment [Nmm/mm] gemäß Gleichung (13.4.4-5); M* Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens wirkendes Moment [Nmm/mm] (siehe 13.4.5.1); Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen; 200 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Ps' Koeffizient des schalenseitigen Berechnungsdruckes nach Tabelle 13.4.4-1; Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen; Pt' Koeffizient des rohrseitigen Berechnungsdruckes nach Tabelle 13.4.4-1; Wmax Maximale Flansch-Auslegungsbolzenlast für den montierten Zustand gemäß Gleichung (13.4.4-11); Wc Vorkammerflansch-Auslegungsbolzenlast für den montierten Zustand (siehe 13.4.4.3); Ws Schalenflansch-Auslegungsbolzenlast für den montierten Zustand (siehe 13.4.4.3); c Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1; s Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1; c Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1; s Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1; Grundlegender Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7); * Effektiver Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7); c Querkontraktionszahl des Vorkammerwerkstoffs; s Querkontraktionszahl des Schalenwerkstoffs; * Effektive Querkontraktionszahl des Rohrbodens (siehe 13.7); c Vorkammerdurchmesser-Verhältnis gemäß Gleichung (13.4.4-3) und (13.4.4-4); s Schalendurchmesser-Verhältnis gemäß Gleichung (13.4.4-1) und (13.4.4-2); Berechnete Spannung in einem Bauteil: Indizes: b Biegebeanspruchung; c Vorkammer; eq äquivalent; m Membran; p Umfang; s Schale; t Rohre; Für den Rohrboden wird kein Index verwendet. 201 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.4.4 Auslegungsüberlegungen 13.4.4.1 Lastzustände Zu den verschiedenen zu betrachtenden Lastzuständen gehören die normalen Betriebszustände, Anfahr- und Abfahrzustände, außergewöhnliche Betriebszustände und Druckprüfzustände, welche für die Auslegung der Rohrböden bestimmend sein können. Für jeden Zustand sind die folgenden Belastungsfälle zu betrachten: Belastungsfall 1 : Es wirkt nur der rohrseitige Druck Pt Belastungsfall 2 : Es wirkt nur der schalenseitige Druck Ps Ps 0 . Pt 0 . Belastungsfall 3 : Der rohrseitige Druck Pt und der schalenseitige Druck Ps wirken gleichzeitig. Dieser Belastungsfall 3 muss stets betrachtet werden, wenn auf einer Seite ein Unterdruck vorhanden ist. Können die Belastungsfälle 1 und 2 im Betrieb nicht auftreten, kann die Berechnung ausschließlich auf Grundlage von Belastungsfall 3 erfolgen. 13.4.4.2 Auslegungsbedingungen a) Die Auslegung ist für den korrodierten Zustand vorzunehmen, außer für die Rohre, für die der Nennaußendurchmesser d t und die Nennwanddicke e t zu verwenden sind. b) Da das Berechnungsverfahren iterativ ist, muss ein Wert e für die Rohrbodendicke angenommen werden, um zu berechnen und zu prüfen, dass die maximalen Spannungen in Rohrboden, Schale und Vorkammer die maximal zulässigen Spannungen nicht übersteigen. Es wird empfohlen, einen Anfangswert für die Rohrbodendicke anzunehmen, der nicht kleiner ist als der durch die folgende Formel gegebene Wert: e Do Ps Pt 4 0,8 f Es sind zwei Fälle möglich: Liegt die berechnete Spannung des Bauteils innerhalb der zulässigen Grenzen, können die Berechnungen unter Verwendung einer geringeren Dicke des Bauteils wiederholt werden, bis die berechnete Spannung gleich der zulässigen Spannung ist, um auf diese Weise die erforderliche Mindestdicke zu erhalten. Übersteigt die berechnete Spannung des Bauteils den zulässigen Wert, müssen die Berechnungen mit einer höheren Dicke des Bauteils (oder nach Änderung anderer Parameter) wiederholt werden, solange, bis die berechnete Spannung innerhalb der zulässigen Grenzen liegt. 13.4.4.3 a) 202 Bestimmung von Zwischenwerten Effektive Elastizitätskonstanten des Rohrbodens. Nach 13.7 sind zu berechnen: der Durchmesser der mit Rorlöchern versehenen Rohrbodenfläche Do der grundlegende Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert * der effektiver E-Modul E * die Querkontraktionszahl * Die Werte von * , E * , * sind für die angenommene Rohrbodendicke e zu bestimmen. b) Durchmesserverhältnisse s and c und Moment M TS : Verhältnis s für die Schale: Konfigurationen a, b, c: s Ds Do (13.4.4-1) Konfigurationen d, e, f: s Gs Do (13.4.4-2) Verhältnis c für die Vorkammer: Konfigurationen a, e, f: c Dc Do (13.4.4-3) Konfigurationen b, c, d: c Gc Do (13.4.4-4) Moment M TS , hervorgerufen von den Drücken Ps und Pt , die auf den nicht mit Rohrlöchern versehenen Rohrbodenrand wirken: M TS c) Do2 s 1 s2 1 Ps c 1 c2 1 Pt 16 (13.4.4-5) Koeffizienten für die angeschweißte Schale und/oder Vorkammer und Momente M Ps und/oder M Pc , die infolge des Drucks in der angeschweißten Schale und/oder Vorkammer auf den Rohrboden wirken (siehe Tabelle 13.4.4-1). 203 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 13.4.4-1 — Koeffizienten für angeschweißte Schale und/oder Vorkammer Angeschweißte Schale (Konfigurationen a, b, c) s 4 E s e s3 6 1 s2 4 c 2 s D s2 Ps 8 E s es M Ps s k s s 1 e s Ps' 12 1 c2 Dc ec ec kc c 2 3 Ds 2 k s s2 s 2e e Ps' c Ds es es ks s s 12 1 s2 Angeschweißte Vorkammer (Konfigurationen a, e, f) E c e c3 6 1 c2 2 3 Dc 2 k c c2 c 2e e Pt' 2 c Dc2 Pt 8 E c ec M Pc c k c c 1 e c Pt' ANMERKUNG Diese Koeffizienten gelten nicht, wenn die Schale (Konfigurationen d, e, f) oder die Vorkammer (Konfigurationen b, c, d) mit dem Rohrboden verschraubt/abgedichtet ist. d) Durchmesserverhältnis K für Rohrboden und Koeffizient F: Durchmesserverhältnis K: K A Do (13.4.4-6) Koeffizient F: Konfiguration a: F 1 * E* s c E ln K (13.4.4-7) Konfigurationen b und c: F (13.4.4-8) 1 * E* E ln K (13.4.4-9) Konfigurationen e und f: F 204 s E ln K Konfiguration d: F 1 * E* 1 * E* c E ln K (13.4.4-10) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) e) Flansch-Auslegungsbolzenlasten, die auf den abgedichteten Rohrboden wirken: Konfigurationen d2, e, f: W s ist aus Gleichung (11.5-16) von Abschnitt 11 zu berechnen. Konfigurationen b, c, d2: W c ist aus Gleichung (11.5-16) von Abschnitt 11 zu berechnen. Für Konfiguration d1 (Rohrboden nicht als Flansch ausgelegt) ist die Flansch-Auslegungsbolzenlast gegeben durch: W max max W s ; W c (13.4.4-11) 13.4.5 Auslegung des Rohrbodens 13.4.5.1 Ermittlung der maximalen Biegemomente im Rohrboden 13.4.5.1.1 Auf den nicht mit Rohrlöchern versehenen Rohrbodenrand wirkendes Moment M * Für Konfiguration a: M * M TS MPc MPs (13.4.5-1) Für Konfiguration b: M * M TS MPs Wc C Gc 2 Do (13.4.5-2) Wc G1 Gc 2 Do (13.4.5-3) Für Konfiguration c: M * MTS MPs Für Konfiguration d: Konfiguration d1: M * MTS Wmax Gc Gs 2 Do (13.4.5-4) Konfiguration d2: M * M TS Ws C Gs Wc C Gc 2 Do (13.4.5-5) Für Konfiguration e: M * M TS MPc Ws C Gs 2 Do (13.4.5-6) Ws G1 Gs 2 Do (13.4.5-7) Für Konfiguration f: M * MTS MPc 205 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.4.5.1.2 Am Umfang des Rohrbodens wirkendes Moment M p M* Mp Do2 F Ps Pt 32 1 F (13.4.5-8) 13.4.5.1.3 In der Mitte des Rohrbodens wirkendes Moment M 0 M0 Mp Do2 3 * Ps Pt 64 (13.4.5-9) 13.4.5.1.4 Am Rohrboden wirkendes maximales Biegemoment M max M p ; M 0 13.4.5.2 a) Biegespannung im Rohrboden * 6M e hg' 2 (13.4.5-11) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Biegespannung im Rohrboden einen Wert von 2 f überschreiten: 2f 13.4.5.3 a) (13.4.5-10) Die maximale radiale Biegespannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet: b) (13.4.5-12) Schubspannung im Rohrboden Die maximale Schubspannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet: 1 Do Ps Pt 4 e (13.4.5-13) b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Schubspannung im Rohrboden einen Wert von 0,8 f überschreiten: 0,8 f (13.4.5-14) 13.4.6 Auslegung von Schale und Vorkammer an ihrer Verbindungsstelle mit dem Rohrboden Dieser Unterabschnitt betrifft nur die Konfigurationen a, b, c, e, f: 13.4.6.1 Ermittlung der Spannungen in der Schale (Konfigurationen a, b, c) Die Schale muss eine konstante Dicke e s auf einer minimalen Länge l s in einem an den Rohrboden angrenzenden Bereich aufweisen, die wie folgt berechnet wird: l s 1,4 206 Ds e s e s (13.4.6-1) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Die axiale Membranspannung wie folgt berechnet: s, m b) (13.4.6-2) Die axiale Biegespannung wie folgt berechnet: s, b c) D s2 Ps 4 e s Ds e s Do2 1 * Do 2 ' Ps Pt k P 3 M s s s s p 2 2 E* e e 32 es 6 (13.4.6-3) Die Vergleichsspannung in der Schale an ihrer Verbindungsstelle mit dem Rohrboden wird wie folgt berechnet: s, eq max s, m s, b Ps ; s, m s, b 13.4.6.2 (13.4.6-4) Ermittlung der Spannungen in der Vorkammer (Konfigurationen a, e, f) Die Vorkammer muss eine konstante Dicke e c auf einer minimalen Länge l c in einem an den Rohrboden angrenzenden Bereich aufweisen, die wie folgt berechnet wird: l c 1,4 a) Dc2 Pt 4 e c Dc e c Do2 1 * Do 2 c Pt' 3 k M P P c c p s t e 32 ec2 E* e2 6 (13.4.6-7) Die Vergleichsspannung in der Vorkammer an ihrer Verbindungsstelle mit dem Rohrboden wird wie folgt berechnet: c, eq max c, m c, b Pt ; c, m c, b 13.4.6.3 a) (13.4.6-6) Die axiale Biegespannung wie folgt berechnet: c, b c) (13.4.6-5) Die axiale Membranspannung wie folgt berechnet: c, m b) Dc ec ec (13.4.6-8) Prüfung der Vergleichsspannungen von Schale und Vorkammer Für alle Belastungsfälle bei normalem Betrieb müssen s, eq und c, eq den folgenden Bedingungen genügen: Für die Konfigurationen a, b, c: s, eq 1,5 f s (13.4.6-9) Für die Konfigurationen a, e, f: c, eq 1,5 f c b) (13.4.6-10) Falls s, eq 1,5 f s (Konfigurationen a, b, c) oder c, eq 1,5 f c (Konfigurationen a, e, f), 207 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) muss die Auslegung neu berechnet werden. Dazu kann nach einer der folgenden 3 Optionen oder nach einer Kombination derselben vorgegangen werden: Option 1: Die angenommene Rohrbodendicke e erhöhen und die Schale und/oder die Vorkammer gemäß 13.4.6 neu auslegen. Die relevanten Koeffizienten von 13.4.4.3, welche von e abhängen, müssen ggf. neu berechnet werden. Option 2: Die Wanddicke der angeschweißten Schale und/oder Vorkammer wie folgt erhöhen: Konfigurationen a, b, c: falls s 1.5 f s , die Schalendicke e s erhöhen; Konfigurationen a, e, f: falls c 1.5 f c , die Schalendicke e c erhöhen. Den Rohrboden nach 13.4.5 und die Schale und/oder Vorkammer nach 13.4.6 neu berechnen. Die relevanten Koeffizienten von 13.4.4.3, welche von e s , Ds und/oder e c , Dc abhängen, müssen ggf. neu berechnet werden. Option 3: Diese Option kann nur verwendet werden, wenn gilt: s 3 f s (Konfigurationen a, b, c). c 3 f c (Konfigurationen a, e, f). Eine vereinfachte elastisch-plastische Berechnung durch Verwendung eines verringerten E-Moduls für die angeschweißte Schale und/oder Vorkammer durchführen, zur Darstellung der erwarteten Lastverschiebung aufgrund des plastischen Verhaltens an der Verbindung zwischen Schale und/oder Vorkammer und Rohrboden. Hieraus kann ggf. eine höhere Rohrboden-Biegespannung resultieren. Ersetzen: E s durch Es E c durch E c 1,5 f s s, eq 1,5 f c c, eq und k s , s , Ps und M Ps neu berechnen (Konfigurationen a, b, c). ' und k c , c , Pt und M Pc neu berechnen (Konfigurationen a, e, f). ' Die Rohrboden-Biegespannung nach 13.4.5.2 neu berechnen. Falls 2 f : abgeschlossen. Die angenommene Rohrbodendicke e ist annehmbar, und die Auslegung ist Die angenommene Rohrbodendicke ist nicht annehmbar, und die Auslegung muss Falls 2 f : unter Verwendung von Option 1 oder 2 neu berechnet werden. 13.4.7 Behandlung von Konfigurationen mit durchgehender Dichtung 13.4.7.1 Geltungsbereich Dieser Unterabschnitt gilt für die folgenden Konfigurationen, bei denen der Rohrboden schalenseitig und/oder vorkammerseitig mit einer durchgehenden Dichtung abgedichtet ist (siehe Bild 13.4.7-1): Konfiguration b': Rohrboden mit der Schale verschweißt und vorkammerseitig abgedichtet. 208 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Konfiguration d': Rohrboden schalenseitig und vorkammerseitig abgedichtet. Konfiguration e': Rohrboden schalenseitig abgedichtet und mit der Vorkammer verschweißt. (1) (2) (1) Konfiguration b' (2) (1) Konfiguration d' (2) Konfiguration e' (1) Vorkammer (2) Schale Bild 13.4.7-1 — Rohrboden als Flansch ausgebildet, mit einer durchgehenden Dichtung (Konfigurationen b', d', e') Konfiguration d' umfasst die Fälle, in denen der Rohrboden (siehe Bild 13.4.7-2): nicht als Flansch ausgebildet ist (Konfiguration d 1' ). als Flansch ausgebildet ist (Konfiguration d 2' ). a) Rohrboden nicht als Flansch ausgebildet (Konfiguration d1' ) b) Rohrboden als Flansch ausgebildet (Konfiguration d '2 ) Bild 13.4.7-2 — Verschiedene Typen von Konfiguration d' 13.4.7.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit Es gelten die in 13.4.2 angegebenen Bedingungen für die Anwendbarkeit, wobei die unter Verwendung einer Dichtung am Rohrboden befestigte Schale und/oder Vorkammer als mit dem Rohrboden verschweißt betrachtet wird. 13.4.7.3 Auslegungsregel Die Auslegung ist nach 13.4.4 bis 13.4.6 vorzunehmen, mit den folgenden Änderungen: a) Die Schale ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfigurationen d', e'), als mit dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k s folgender Wert zu verwenden ist: 209 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ks b) 3 1 s E s es 2 6 1 - s2 (13.4.7-1) Die Vorkammer ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfigurationen b', d'), als mit dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k c folgender Wert zu verwenden ist: kc 3 1 c E c ec 2 6 1 - c2 (13.4.7-2) 13.5 Festkopf-Wärmeaustauscher 13.5.1 Geltungsbereich a) Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Konstruktion von Festkopf-Wärmeaustauschern, bei denen zwei Rohrböden an der Schale und an der Vorkammer befestigt sind und durch ein Bündel gerader Rohre miteinander verbunden sind, wie in Bild 13.5.1-1 dargestellt. Die Schale kann mit einem Kompensator ausgestattet sein. (1) Konfigurationen a, b, c oder d (siehe Abbildung 13.5.1-2) Bild 13.5.1-1 — Typischer Festkopf-Wärmeaustauscher b) Die Rohrböden können eine der vier in Bild 13.5.1-2 dargestellten Konfigurationen aufweisen: Konfiguration a: Mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden. Konfiguration b: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch ausgelegt. Konfiguration c: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt. Konfiguration d: Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt. 210 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) c) Die Unterabschnitte 13.5.2 bis 13.5.9 betreffen die Konfiguration a (bei welcher der Rohrboden verschweißt ist) und die Konfigurationen b, c und d, bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer schmalen Dichtung versehen ist. Im Unterabschnitt 13.5.10 wird dargelegt, wie diese Regeln für die Konfigurationen b' und d' anzuwenden sind, bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer durchgehenden Dichtung versehen ist. Der Unterabschnitt 13.5.9 ermöglicht es, Schalen zu betrachten, die in dem an den Rohrboden angrenzenden Bereich eine andere Dicke oder einen anderen Werkstoff aufweisen, wenn sie mit dem Rohrboden verschweißt sind (Konfigurationen a, b, c). a) Konfiguration a b) Konfiguration b Mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch ausgelegt c) Konfiguration c d) Konfiguration d Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt Bild 13.5.1-2 — Konfigurationen von Rohrböden von Festkopf-Wärmeaustauschern 13.5.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit 13.5.2.1 Rohrböden Die Rohrböden müssen die folgenden Anwendbarkeitsbedingungen erfüllen: a) Die zwei Rohrböden müssen eben, kreisrund und identisch sein (d.h. dieselbe konstante Dicke und dieselbe Verbindung mit Schale und Vorkammer aufweisen und aus demselben Werkstoff bestehen). b) Eine örtlich begrenzte Verringerung der Dicke am Umfang des Rohrbodens für eine Dichtungsnut oder eine Entlastungsnut ist zulässig, sofern die verbleibende Berechnungswanddicke e a,p mindestens das 0,8 fache der angenommene Dicke e des Rohrbodens beträgt (siehe Bild 13.5.2-1): 211 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ea,p 0,8 e (13.5.2-1) Der Radius darf nicht kleiner sein als 5 mm und nicht kleiner sein als 20 % der anschliessenden Schalenwanddicke. Die oben angegebene Bedingung für die Restwanddicke gilt nur sofern das Verhältnis von Außen- zu Innendurchmesser größer als 1,2 ist. a) Konfiguration a b) Konfiguration b c) Konfiguration c d) Konfiguration d Bild 13.5.2-1 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung am Umfang des Rohrbodens c) Wenn der Rohrboden als Flansch ausgebildet ist, muss die Dicke der Flanschverlängerung berechnet werden nach: 13.10, wenn die Dichtung schmal ist (Konfiguration b), 13.11, wenn die Dichtung durchgehend ist (Konfiguration b'). d) Sofern keine zufriedenstellenden Erfahrungen mit dünneren Rohrböden nachgewiesen werden können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, wenn die Rohre in den Rohrböden eingewalzt sind: Für d t 25 mm: ea 0,75 d t (13.5.2-2) Für 25 mm d t 30 mm: e a 22 mm (13.5.2-3) Für 30 mm d t 40 mm: e a 25 mm 212 (13.5.2-4) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Für 40 mm d t 50 mm: ea 30 mm e) (13.5.2-5) Der Rohrboden muss auf einer kreisförmigen Fläche vom Durchmesser Do gleichmäßig mit Rohrlöchern versehen sein, und zwar so, dass die Mittelpunkte benachbarter Rohrlöcher gleichseitige Dreiecke oder Quadrate bilden. Unberohrte Reihen für Trennwände sind jedoch zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) die folgende Bedingung erfüllt: UL 4 p (13.5.2-6) Dabei ist p die Rohrteilung. f) Ein nicht mit Rohrlöchern versehener Kreisring ist zulässig, wenn folgende Bedingung erfüllt ist: Do 0,85 De 13.5.2.2 (13.5.2-7) Rohre a) Die Rohre müssen gerade und identisch sein (d. h. dieselbe konstante Wanddicke und denselben Durchmesser aufweisen und aus demselben Werkstoff bestehen). b) Sie müssen starr mit den Rohrböden verbunden sein. 13.5.2.3 a) Schale Die Schale muß zylindrisch und von konstanter Wanddicke und konstantem Durchmesser sein. Im Fall einer integralen Verbindung mit der Rohrplatte (Konfigurationen a, b, c) darf der Mantel im Anschluss an die Rohrplatte dicker ausgeführt werden,wie in Bild 13.5.9-1 dargestellt. Für Konfigurationen a, b und c muß der Mantel eine konstante Dicke über eine Länge von l s 1,4 Ds e s es (13.5.2-8) aufweisen. Die effektiven Schalenlängen im Anschluß an die Rohrböden sind wie in Bild 13.5.9-1 zu messen. Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in Rohrbodennähe aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1. b) Die Schale kann mit einem Kompensator ausgestattet sein, sofern sich die Enden des Kompensators in einem Abstand von den Rohrböden befinden, der mindestens gleich 1,4 13.5.2.4 a) Ds e s e s ist. Vorkammer Die Innendurchmesser Ds und Dc der Schale bzw. der Vorkammer müssen folgende Bedingung erfüllen: für die Konfiguration a: 0,9 Ds Dc 11 , Ds (13.5.2-9) für die Konfigurationen b und c: 0,9 D s Gc 1,2 D s (13.5.2-10) 213 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) für die Konfiguration d: 0,9 G s Gc 1,1G s (13.5.2-11) b) Wenn die Vorkammern mit den Rohrböden verschweißt sind (Konfiguration a), müssen sie zylindrisch sein und eine konstante Dicke e c auf einer minimalen Länge l c in einem an die Rohrböden angrenzenden Bereich aufweisen, die wie folgt berechnet wird: l c 1,4 Dc ec ec (13.5.2-12) Die effektiven Schalenlängen im Anschluß an die Rohrböden sind wie in 13.5.2.3 a) beschrieben, zu messen. Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in Rohrbodennähe aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1. 13.5.2.5 Belastung Dieser Abschnitt betrifft Wärmeaustauscher, auf welche einwirken: Ein rohrseitiger Druck Pt und ein schalenseitiger Druck Ps , die als gleichförmig in jedem Kreis angenommen werden. Belastungen, die durch die Wärmeausdehnung hervorgerufen werden. Andere Belastungen, wie etwa Eigengewicht oder Druckabfall, werden nicht berücksichtigt. 13.5.3 Symbole Dc Innendurchmesser der Vorkammer (siehe Bild 13.5.1-1); De Effektiver Rohrbodendurchmesser gemäß den Gleichungen (13.5.4-1) bis (13.5.4-4); DJ Balgwelleninnendurchmesser des Kompensators (dieser Durchmesser Dj entspricht dem Durchmesser Di in Bild 14.1-1); Ds Innendurchmesser der Schale (siehe Bild 13.5.1-1); Do Äquivalenter Durchmesser des äußeren Rohrbegrenzungskreises gemäß Gleichung (13.7.5-1); D* Äquivalente Biegesteifigkeit des Rohrbodens gemäß Gleichung (13.7.9-1); dt Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3); E E-Modul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Ec E-Modul des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Es E-Modul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Et E-Modul des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; E* Effektiver E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe 13.7); e Dicke des Rohrbodens (siehe Bild 13.7.3-3); 214 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ec Wanddicke der Vorkammer (siehe Bild 13.5.1-1); es Wanddicke der Schale (siehe Bild 13.5.1-1); et Nennwanddicke der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3); Fi Koeffizient, der für verschiedene Werte von Z jeweils als Funktion von X gegeben ist (siehe Bilder 13.5.6-1 und 2); Fq Koeffizient, der für verschiedene Werte von Z jeweils als Funktion von X gegeben ist (siehe Bilder 13.5.4-1 und 2); f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; fc Berechnungsnennspannung des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; fs Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; ft Berechnungsnennspannung des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; f t,bk Maximal zulässige Knickspannung der Rohre; f t, j Maximal zulässige Spannung der Verbindung Rohr/Rohrboden; Gc Vorkammerseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11); Gs Schalenseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11); H Koeffizient, der für verschiedene Werte von Z jeweils als Funktion von X gegeben ist (siehe Bilder 13.5.5-1 und 2); hg' Effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe 13.7); J Verhältnis der Axialsteifigkeiten von Kompensator und Schale gemäß Gleichung (13.5.4-11) J = 1,0 falls kein Kompensator vorhanden ist; KJ Axialsteifigkeit des Kompensators (siehe Abschnitt 14); Ks Axialsteifigkeit der Schale gemäß Gleichung (13.5.4-8); K s,t Verhältnis der Axialsteifigkeiten von Schale und Rohrbündel gemäß Gleichung (13.5.4-9); Kt Axialsteifigkeit der Rohre gemäß Gleichung (13.5.4-7); Kw Modul der dem Rohrbündel äquivalenten elastischen Bettung gemäß Gleichung (13.5.4-10); kc ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Vorkammerrand um den Einheitswinkel zu verdrehen gemäß Gleichung (13.5.4-15); ks ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Mantelrand um den Einheitswinkel zu verdrehen gemäß Gleichung (13.5.4-13); 215 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) L Rohrlänge zwischen den Innenflächen der Rohrböden gemäß Gleichung (13.5.4-4); Lt Rohrlänge zwischen den Außenflächen der Rohrböden (siehe Abbildung 13.5.1-1); Nt Anzahl der Rohre; Pe Effektiver Druck am Rohrboden gemäß Gleichung (13.5.4-18); Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen; Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen; Ts,m Mittlere Schalenwandtemperatur über die Schalenlänge, in °C; Tt,m Mittlere Rohrwandtemperatur über die Rohrlänge, in °C; wJ Höhe des Kompensators (siehe Abschnitt 14); X Steifigkeitsbeiwert Rohrbündel/Rohrboden gemäß Gleichung (13.5.4-12); xs Schalenseitiger Rohrboden-Bohrbeiwert gemäß Gleichung (13.5.4-5); xt Rohrseitiger Rohrboden-Bohrbeiwert gemäß Gleichung (13.5.4-6); Z Beiwert für die Rohrboden-Randeinspannung durch Schale und Vorkammer gemäß Gleichung (13.5.4-17); s,m Mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert des Schalenwerkstoffs bei Temperatur Ts,m ; t,m Mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert des Rohrwerkstoffs bei Temperatur Tt,m ; Differenz der axialen Wärmeausdehnung zwischen Rohren und Schale gemäß Gleichung (13.5.4-19); Grundlegender Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7); * Effektiver Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7); c Querkontraktionszahl des Vorkammerwerkstoffs; s Querkontraktionszahl des Schalenwerkstoffs; t Querkontraktionszahl des Rohrwerkstoffs; * Effektive Querkontraktionszahl der Rohrböden (siehe 13.7); Berechnete Spannung in einem Bauteil; Berechnete Schubspannung in einem Bauteil; 216 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Indizes: b Biegebeanspruchung; c Vorkammer; eq äquivalent; J Kompensator; m Membran; p Umfang; s Schale; t Rohre; Für den Rohrboden wird kein Index verwendet. 13.5.4 Auslegungsüberlegungen 13.5.4.1 Lastzustände Es müssen alle zu erwartenden Lastzustände ermittelt werden, damit sichergestellt ist, dass die ungünstigste Lastkombination bei der Auslegung berücksichtigt wird. ANMERKUNG Es ist im allgemeinen nicht möglich, durch Beobachtung den mit der stärksten Beanspruchung verbundenen Zustand der gleichzeitigen Einwirkung der Drücke Pt und Ps und der Wärmeausdehnung zu ermitteln. Zu den verschiedenen zu betrachtenden Lastzuständen gehören die normalen Betriebszustände, Anfahr- und Abfahrzustände, außergewöhnlichen Betriebszustände und Druckprüfzustände, welche für die Auslegung der Hauptbestandteile des Wärmeaustauschers (d. h. Rohrböden, Rohre, Schale, Vorkammer) bestimmend sein können. Für jeden dieser Zustände müssen die folgenden Belastungsfälle betrachtet werden, um den in den Berechnungsformeln zu verwendenden effektiven Druck Pe zu bestimmen: Belastungsfall 1 : Es wirkt nur der rohrseitige Druck Pt Ps 0 , keine Wärmeausdehnung 0 . Belastungsfall 2 : Es wirkt nur der schalenseitige Druck Ps Pt 0 , keine Wärmeausdehnung 0 . Belastungsfall 3: Der rohrseitige Druck Pt und der schalenseitige Druck Ps wirken gleichzeitig, keine Wärmeausdehnung 0 . Belastungsfall 4: Es wirkt nur die Wärmeausdehnung Pt 0, Ps 0 . Belastungsfall 5: Es wirkt nur der rohrseitige Druck Pt Ps 0 , mit Wärmeausdehnung . Belastungsfall 6: Es wirkt nur der schalenseitige Druck Ps Pt 0 , mit Wärmeausdehnung . Belastungsfall 7: Der rohrseitige Druck Pt und der schalenseitige Druck Ps wirken gleichzeitig, mit Wärmeausdehnung . Können die Belastungsfälle 1, 2, 5 und 6 während des Betriebs nicht eintreten, können für die Auslegung ausschließlich die Belastungsfälle 3, 4 und 7 zugrunde gelegt werden. 217 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Für die Druckprüfung müssen nur die Belastungsfälle mit 0 untersucht werden (Fälle 1, 2 und 3). Nähere Angaben zu den zu betrachtenden Belastungsfällen sind in Anhang I enthalten. 13.5.4.2 Auslegungsbedingungen a) Die Auslegung ist für den korrodierten Zustand vorzunehmen, außer für die Rohre, für die der Nennaußendurchmesser d t und die Nennwanddicke e t zu verwenden sind. b) Da das Berechnungsverfahren iterativ ist, muss ein Wert e für die Rohrbodendicke angenommen werden, um zu berechnen und zu prüfen, dass die maximalen Spannungen in Rohrböden, Rohren, Schale und Vorkammer die maximal zulässigen Spannungen nicht übersteigen. Es sind zwei Fälle möglich: Liegt die berechnete Spannung des Bauteils innerhalb der zulässigen Grenzen, können die Berechnungen unter Verwendung einer geringeren Dicke des Bauteils wiederholt werden, bis die berechnete Spannung gleich der zulässigen Spannung ist, um auf diese Weise die erforderliche Mindestdicke zu erhalten. Übersteigt die berechnete Spannung des Bauteils den zulässigen Wert, müssen die Berechnungen mit einer höheren Dicke des Bauteils (oder nach Änderung anderer Parameter) wiederholt werden, solange, bis die berechnete Spannung innerhalb der zulässigen Grenzen liegt. Sind die Rohrböden mit der Schale verschweißt (Konfigurationen a, b und c), besteht eine andere Lösung darin, die Dicke des an den Rohrboden angrenzenden Schalenabschnitts zu erhöhen (siehe 13.5.9). ANMERKUNG Der Konstrukteur muss sich dessen bewusst sein, dass sich bei Erhöhen oder Vermindern der Dicke eines Bauteils nicht nur die Spannungen in diesem Bauteil ändern, sondern auch in anderen Bauteilen. c) Da jede Erhöhung der Rohrbodendicke zu Überbeanspruchungen in Rohren, Schale oder Vorkammer führen kann, ist eine abschließende Überprüfung erforderlich, bei der in die Gleichungen die Berechnungswanddicken von Rohrböden, Rohren, Schale und Vorkammer eingesetzt werden. 13.5.4.3 a) Bestimmung von Zwischenwerten Effektive Elastizitätskonstanten des Rohrbodens. Nach 13.7 sind zu berechnen: der Durchmesser der mit Rohrlöchern versehenen Rohrbodenfläche Do der grundlegende Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert * der effektiver E-Modul E * die Querkontraktionszahl * Die Werte von * , E * , * sind für die angenommene Rohrbodendicke e zu bestimmen. b) Effektiver Rohrbodendurchmesser Für Konfiguration a: De 218 D s Dc 2 (13.5.4-1) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Für die Konfigurationen b und c: De D s Gc 2 (13.5.4-2) Für Konfiguration d: De c) Gs Gc 2 (13.5.4-3) Effektive Rohrlänge: L Lt 2 e d) (13.5.4-4) Rohrboden-Bohrbeiwerte: d x s 1 N t t De 2 d 2 et x t 1 N t t De e) Ks K s,t Kw J e t d t e t E t L e s Ds e s E s L Ks Nt K t (13.5.4-6) (13.5.4-7) (13.5.4-8) (13.5.4-9) 8 Nt K t (13.5.4-10) D e2 1 K 1 s KJ (13.5.4-11) Steifigkeitsverhältnis Rohrbündel/Rohrboden: K X w* D g) 2 Axialsteifigkeiten: Kt f) (13.5.4-5) 0,25 De 2 (13.5.4-12) Biegesteifigkeiten Für die Schale: Konfigurationen a, b, c: 219 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ks 2 E s e s 12 1 s2 0,75 2,5 Ds e s (13.5.4-13) 0,5 Konfiguration d: ks 0 (13.5.4-14) Für die Vorkammer: Konfiguration a: kc 2 E c e c 12 1 c2 0,75 2,5 Dc e c (13.5.4-15) 0,5 Konfigurationen b, c, d: kc 0 h) (13.5.4-16) Beiwert für die Rohrboden-Randeinspannung durch Schale und Vorkammer: Z ks kc K w 0,25 D* (13.5.4-17) 0,75 ANMERKUNG Für kleine Werte von Z (nahe bei 0) ANMERKUNG Für große Werte von Z (größer als 5) : Der Rohrboden ist im wesentlichen als eingespannt zu betrachten. 13.5.4.4 : Der Rohrboden ist im wesentlichen als frei aufliegend zu betrachten. Effektiver Druck Pe Der effektive Druck, der die Drücke Pt und Ps und die Wärmeausdehnung berücksichtigt, wird wie folgt berechnet: Pe D 2 w J 2 Ds2 2 s 1 J J x s 2 t 1 x s Ps 1 J K s,t Fq K s,t 2 J K s,t Ds2 J K s,t 1 Pt x t 2 t 1 x t J K s,t 1 J K s,t Fq J K s,t J K s,t 1 J K s,t Fq Kw 2 (13.5.4-18) Dabei ist: t,m Tt,m 20C s,m Ts,m 20C L 13.5.5 Auslegung des Rohrbodens 13.5.5.1 a) 220 Biegespannung Die maximale radiale Biegespannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet: (13.5.4-19) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 2 1,5 Fm D e Pe * e h' g Fm 1 6H (13.5.5-1) (13.5.5-2) ANMERKUNG Die Mindestbiegespannung im Rohrboden wird erhalten, wenn der Wert von Z nahe bei 0,52 liegt. Dieser Wert kann durch Verändern der Dicke des an den Rohrboden angrenzenden Schalen- oder Vorkammerabschnitts erreicht werden (siehe 13.5.9). b) Die berechnete Spannung muss wie folgt mit der zulässigen Spannung verglichen werden. 1) Wenn der Rohrboden als Flansch ausgebildet ist (Konfiguration b): In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Rohrbodenspannung , die ausschließlich durch die Drücke ( Pt und Ps ) hervorgerufen wird (d. h. 0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert 1,5 f übersteigen: 15 , f (13.5.5-3) In keinem der betrachteten Belastungsfälle bei Normalbetrieb darf die Rohrbodenspannung , die durch die gleichzeitige Einwirkung der Drücke ( Pt und Ps ) und der Wärmeausdehnung hervorgerufen wird, den Wert 2,25 f übersteigen: 2,25 f (13.5.5-4) Die Dicke der Flanschverlängerung ist zu berechnen nach: 13.10, wenn die Dichtung schmal ist, 2) 13.11, wenn die Dichtung durchgehend ist. Wenn der Rohrboden nicht als Flansch ausgebildet ist (Konfigurationen a, c und d): In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Rohrbodenspannung , die ausschließlich durch die Drücke ( Pt und Ps ) hervorgerufen wird (d. h. 0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert 2 f übersteigen: 2f (13.5.5-5) In keinem der betrachteten Belastungsfälle bei Normalbetrieb darf die Rohrbodenspannung , die durch die gleichzeitige Einwirkung der Drücke ( Pt und Ps ) und der Wärmeausdehnung hervorgerufen wird, den Wert 3 f übersteigen: 3 f c) (13.5.5-6) Sind die vorstehenden Bedingungen nicht erfüllt, ist die Berechnung mit einem höheren Wert für die Rohrbodendicke e zu wiederholen. Ist der Rohrboden mit Schale oder Vorkammer verschweißt (Konfigurationen a, b und c), so kann, wie in 13.5.9 dargelegt, auch die Dicke dieser beiden Teile im an den Rohrboden angrenzenden Bereich erhöht werden; dies gilt insbesondere, wenn Z nahe bei 0,5 liegt. 221 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.5.5.2 a) Schubspannung Die maximale Schubspannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet: 1 Do Pe 4 e b) (13.5.5-7) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Schubspannung einen Wert von 0,8 f überschreiten: 0,8 f (13.5.5-8) 13.5.6 Auslegung der Rohre 13.5.6.1 a) Axiale Membranspannung Die maximale axiale Spannung in den Rohren wird wie folgt berechnet: Für die äußerste Rohrreihe: t,o 1 x t xs P x P x - P F s s t t e (13.5.6-1) q Für die inneren Rohrreihen: t,i 1 xt xs Ps x s Pt x t - Pe Fi (13.5.6-2) b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf der absolute Wert dieser Spannungen die höchstzulässige Spannung f t,j der Verbindung von Rohren und Rohrboden überschreiten, die in 13.8 festgelegt ist: c) t,o f t,j (13.5.6-3) t,i f t, j (13.5.6-4) In keinem der Belastungsfälle, in denen t,o oder t,i negativ ist (Rohre auf Druck beansprucht), darf der absolute Wert dieser Spannungen die höchstzulässige Knickspannung ft,bk der Rohre überschreiten, die in 13.9 festgelegt ist: t,o f t,bk (13.5.6-5) t,i f t,bk (13.5.6-6) 13.5.6.2 a) Vergleichsspannung Die maximale Vergleichsspannung in den Rohren wird wie folgt berechnet: t,eq max t,i t, ; t,i t,r ; t, t,r ; t,o t, ; t,o t,r 222 (13.5.6-7) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist: t, die mittlere Umfangsspannung in den Rohren: t, Pt d t 2e t Ps d t 2 et t,r die mittlere Radialspannung in den Rohren: t,r b) (13.5.6-8) Pt Ps 2 (13.5.6-9) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Vergleichsspannung t,eq , die ausschließlich durch die Drücke Pt und Ps hervorgerufen wird (d. h. 0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert f t übersteigen: t,eq f t (13.5.6-10) In keinem der Belastungsfälle mit 0 darf die Vergleichsspannung t,eq den Wert 1,5 f t übersteigen: t,eq 1,5 f t (13.5.6-11) 13.5.7 Auslegung der Schale 13.5.7.1 Auslegung der Schale in größerem Abstand von den Rohrböden 13.5.7.1.1 Axiale Membranspannung a) Die axiale Membranspannung in der Schale wird wie folgt berechnet: s,m b) D s2 Pt Pe 4 e s Ds e s (13.5.7-1) In keinem der Belastungsfälle, in denen s,m negativ ist (Schale auf Druck beansprucht), darf der absolute Betrag die zulässige Knickspannung der Schale fs,bk übersteigen s,m fs,bk (13.5.7-2) Dabei ist: f s,bk K Dabei gilt: es Es 4 Ds e s K = 1,0 (13.5.7-3) für normale Betriebszustände. K = 1,35 für außergewöhnliche Betriebszustände und Druckprüfzustände. 223 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.5.7.1.2 Vergleichsspannung a) Die maximale Vergleichsspannung wird wie folgt berechnet: s,eq max s,m s, ; s,m s,r ; s, s,r (13.5.7-4) Dabei ist: s, die mittlere Umfangsspannung in der Schale: s, Ps Ds 2 es s,r die mittlere Radialspannung in der Schale: s,r b) (13.5.7-5) Ps 2 (13.5.7-6) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Vergleichsspannung s,eq , die ausschließlich durch die Drücke Pt und Ps hervorgerufen wird (d. h. 0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert fs übersteigen: s,eq f s c) (13.5.7-7) In keinem der Belastungsfälle mit 0 darf s,eq den Wert 1,5 fs übersteigen: s,eq 1,5 f s 13.5.7.2 (13.5.7-8) Auslegung der Schale an ihrer Verbindung mit den Rohrböden Dieser Unterabschnitt betrifft nur die Konfigurationen, bei denen die Schale mit den Rohrböden verschweißt ist (Konfigurationen a, b, c). 13.5.7.2.1 Axiale Biegespannung Die maximale axiale Biegespannung in der Schale an der Verbindung zum Rohrboden wird wie folgt berechnet: 2 ks 1 D s,b e Pe k s k c I1 2 es (13.5.7-9) Dabei ist: 2 1 * I1 H Fq, 1 X Z X Z (13.5.7-10) Hierbei sind H und Fq, die Werte der Koeffizienten H und Fq für Z (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.4-1). 224 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.5.7.2.2 Vergleichsspannung a) Die maximale Vergleichsspannung in der Schale an der Verbindung zu den Rohrböden wird wie folgt berechnet: s,eq,1 max s,m s,b Ps ; s,m s,b (13.5.7-11) Dabei ist s, m gemäß der Gleichung (13.5.7.-1) zu berechnen. b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle im Normalbetrieb darf s,eq,1 den Wert 3 fs übersteigen: s,eq,1 3 f s (13.5.7-12) ANMERKUNG Wird diese Bedingung nicht erfüllt, kann, wie in 13.5.9 dargelegt, die Dicke des an die Rohrböden angrenzenden Schalenabschnitts erhöht werden. 13.5.8 Auslegung der Vorkammer an ihrer Verbindung mit dem Rohrboden Dieser Unterabschnitt betrifft nur die Konfiguration, bei welcher die Vorkammer mit dem Rohrboden verschweißt ist (Konfiguration a). 13.5.8.1 Axiale Membranspannung Die axiale Membranspannung in der Vorkammer wird wie folgt berechnet: c,m 13.5.8.2 Dc2 Pt 4 e c Dc e c (13.5.8-1) Axiale Biegespannung Die maximale axiale Biegespannung in der Vorkammer an der Verbindung zum Rohrboden wird wie folgt berechnet: 2 kc 1 D c,b e Pe k s k c I1 2 e c (13.5.8-2) Dabei ist II gemäß Gleichung (13.5.7-10) z berechnen. 13.5.8.3 a) Vergleichsspannung Die maximale Vergleichsspannung in der Vorkammer an der Verbindung zum Rohrboden wird wie folgt berechnet: c,eq,1 max b) c,m c,b Pt ; c,m c,b (13.5.8-3) In keinem der betrachteten Belastungsfälle im Normalbetrieb darf c,eq,1 den Wert 3 fc übersteigen: c,eq,1 3 f c (13.5.8-4) 225 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.5.9 Schale mit abweichender Wanddicke oder unterschiedlichem Werkstoff in dem an den Rohrboden angrenzenden Schalenabschnitt 13.5.9.1 Zweck In diesem Abschnitt wird die Anwendung der Regeln aus 13.5 für den Fall beschrieben, dass die an die Rohrböden angrenzenden Schalenabschnitte eine andere Wanddicke aufweisen bzw. aus einem anderen Werkstoff bestehen (siehe Bild 13.5.9-1). Zielsetzung dabei ist: die hinsichtlich der Spannungen geltenden Forderungen für Rohrboden, Schale oder Vorkammer zu erfüllen, wenn die Spannungen in diesen Bauteilen zu hoch sind; die Rohrbodendicke zu verringern; den Randeinspannungsbeiwert Z auf einen Wert von annähernd 0,52 zu bringen und damit die Biegespannung im Rohrboden zu minimieren. . Bei Ausführung iterativer Berechnungen mit Hilfe der Gleichungen in 13.5.5.1 führt dies zur optimalen Auslegung der Rohrbodendicke. ; das Problem nicht kompatibler Werkstoffe von Schale und Rohrböden zu lösen. 13.5.9.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit Dieser Abschnitt betrifft nur Konfigurationen, bei denen die Schale mit dem Rohrboden verschweißt ist (Konfigurationen a, b, c). Dieser Abschnitt ist zusätzlich zu den Abschnitten 13.5.1 bis 13.5.8 anzuwenden. Die an die Rohrböden angrenzenden Schalenabschnitte müssen denselben Durchmesser und dieselbe konstante Dicke aufweisen und aus demselben Werkstoff bestehen. Ihre Längen l 1 und l 1' , die unterschiedlich sein können, müssen mindestens betragen: l s,1 1,4 Ds es,1 es,1 (13.5.9-1) (2) (1) (1) (1) Konfiguration a, b oder c (2) Anstieg ≤ 1/3 Bild 13.5.9-1 Schale mit erhöhter Wanddicke im Bereich der Rohrböden 226 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.5.9.3 Zusätzliche Symbole Folgende Symbole gelten zusätzlich zu denen in 13.5.3. E s,1 E-Modul des Schalenwerkstoffs im an die Rohrböden angrenzenden Bereich bei Auslegungstemperatur; e s,1 Wanddicke der Schale im an die Rohrböden angrenzenden Bereich; f s,1 Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs im an die Rohrböden angrenzenden Bereich; l 1 , l '1 Längen der an die Rohrböden angrenzenden Schalenabschnitte mit Wanddicke e s,1 (siehe Abbildung 13.5.9-1); K s* Äquivalente axiale Steifigkeit der Schale gemäß Gleichung (13.5.9-2); s,m,1 Mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert des Schalenwerkstoffs im an die Rohrböden angrenzenden Bereich bei Temperatur Ts,m ; * Differenz der axialen Wärmeausdehnung zwischen Rohren und Schale gemäß Gleichung (13.5.9-3); 13.5.9.4 Auslegungsberechnungen Die Berechnungen sind gemäß 13.5.4 bis 13.5.8 unter Berücksichtigung folgender Änderungen durchzuführen: a) In der Gleichung (13.5.4-11) zur Berechnung von J und in der Gleichung (13.5.4-9) zur Berechnung von K s,t ist K s durch K s* zu ersetzen, wobei: K s* b) c) Ds e s L l 1 - l 1' l +l' 1 1 es E s e s,1 E s,1 (13.5.9-2) In der Gleichung (13.5.4-13) zur Berechnung von k s ist zu ersetzen: e s durch e s,1 , E s durch E s,1 . In der Gleichung (13.5.4-8) zur Berechnung von Pe ist durch * zu ersetzen, wobei: * Tt,m 20C t,m L Ts,m 20C s,m L l1 l1' s,m,1 l1 l1' d) (13.5.9-3) In 13.5.7.2 ist e s durch e s,1 und f s durch f s,1 zu ersetzen. 13.5.10 Behandlung von Konfigurationen mit einer durchgehenden Dichtung 13.5.10.1 Geltungsbereich Dieser Unterabschnitt gilt für die folgenden Konfigurationen, bei denen der Rohrboden schalenseitig und/oder vorkammerseitig mittels einer durchgehenden Dichtung abgedichtet ist (siehe Bild 13.5.10-1): 227 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Konfiguration b': Rohrboden mit der Schale verschweißt und vorkammerseitig abgedichtet. Konfiguration d': Rohrboden schalenseitig und vorkammerseitig abgedichtet, nicht als Flansch ausgebildet. Konfiguration b' Konfiguration d' Bild 13.5.10-1 Rohrboden mit durchgehender Dichtung (Konfigurationen b', d') 13.5.10.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit Es gelten die in 13.5.2 genannten Bedingungen für die Anwendbarkeit, wobei die mittels Dichtung verbundene Schale oder Vorkammer als mit dem Rohrboden verschweißt betrachtet wird. 13.5.10.3 Auslegungsregel Die Auslegung ist nach 13.5.4 bis 13.5.8 vorzunehmen, mit den folgenden Änderungen in 13.5.4.3g: a) Die Schale ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfiguration d'), als mit dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k s folgender Wert zu verwenden ist: ks b) 2 E s e s2,5 1 2 12 1 2 0,75 D e 0,5 s s s Die Vorkammer ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfigurationen b', d'), als mit dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k c folgender Wert zu verwenden ist: kc 2,5 2 E c ec 1 2 12 1 2 0,75 D e 0,5 c c c 13.5.9 ist nicht anwendbar. 228 (13.5.10-1) (13.5.10-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (1) (2) (1) Für X 5 (2) Für X 5 : siehe Bild 13.5.4-2 Bild 13.5.4-1 Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fq für 0 X 20 229 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Werte der Koeffizienten Fq für X < 5 sind in Tabelle 13.5.4-1 angegeben. Bild 13.5.4-2 Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fq für 0 X 5 230 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (1) (2) (1) Für X > 5 (2) Für X < 5 :siehe Bild 13.5.5-2 Bild 13.5.5-1 Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten H für 0 X 20 231 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Werte der Koeffizienten H für X < 5 sind in Tabelle 13.5.5-1 angegeben Bild 13.5.5-2 Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten H für 0 X 5 232 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (2) (1) Fi i X i (1) Für X 13 : (2) Für X 5 : siehe Bild 13.5.6-2 Die Werte der Koeffizienten Fi für X 13 sind in Tabelle 13.5.6-1 angegeben Bild 13.5.6-1 Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fi für 0 X 20 233 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Werte der Koeffizienten Fi für X ≤ 5 sind in Tabelle 13.5.6-1 angegeben Bild 13.5.6-2 Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fi für 0 X 5 234 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 13.5.4-1 Werte für den Koeffizienten Fq für X < 5 235 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 13.5.5-1 Werte für den Koeffizienten H für X < 5 236 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 13.5.6-1 Werte für den Koeffizienten Fi für X 13 237 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.6 Schwimmkopf-Wärmeaustauscher 13.6.1 Zweck a) Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Konstruktion von Schwimmkopf-Wärmeaustauschern. Dieser Wärmeaustauschertyp hat zwei Rohrböden, die wie in Bild 13.6.1-1 gezeigt über ein Bündel aus gerade verlaufenden Rohren miteinander verbunden sind, davon: einen festen Rohrboden, der fest mit Schale und Vorkammer verbunden ist, und; einen beweglichen Rohrboden, der mit einem Schwimmkopf-Deckel verbunden ist. Drei Bauarten von Wärmeaustauschern sind denkbar (siehe Bild 13.6.1-1): eingetauchter Schwimmkopf; schalenseitig abgedichteter Schwimmkopf; vorkammerseitig abgedichteter Schwimmkopf. Die Bauarten eingetaucht und schalenseitig abgedichtet werden in den Abschnitten 13.6.1b bis 13.6.9 behandelt. Die vorkammerseitig abgedichteten Schwimmköpfe sind in Abschnitt 13.6.10 behandelt. b) Der feste Rohrboden kann wahlweise eine der sechs in Bild 13.6.1-2 gezeigten Konfigurationen haben: Konfiguration a: mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden; Konfiguration b: mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter, zum Flansch ausgebildeter Rohrboden; Konfiguration c: mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter, nicht zum Flansch ausgebildeter Rohrboden; Konfiguration d: schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter, nicht zum Flansch ausgebildeter Rohrboden; Konfiguration e: schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter, zum Flansch ausgebildeter Rohrboden; Konfiguration f: schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter, nicht zum Flansch ausgebildeter Rohrboden. Der bewegliche Rohrboden kann wahlweise eine der drei in Bild 13.6.1-3 gezeigten Konfigurationen haben: Konfiguration A: beidseitig verschweißter Rohrboden; c) Konfiguration B: abgedichteter Rohrboden, zum Flansch ausgebildet; Konfiguration C: abgedichteter Rohrboden, nicht zum Flansch ausgebildet. Die Unterabschnitte 13.6.2 bis 13.6.8 gelten für Konfiguration a (bei denen der feste Rohrboden verschweißt ist) und für die Konfigurationen b, c, d, e und f, bei denen der abgedichtete Rohrboden eine verengte Dichtung aufweist. Der Unterabschnitt 13.6.9 beschreibt, wie diese Regeln für die Konfigurationen b‘, d‘ und e‘ anzuwenden sind, bei denen der abgedichtete Rohrboden eine vollflächige Dichtung aufweist. 238 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (1) (2) (1) Fester Rohrboden, Konfiguration a, b, c, d, e oder f (2) Beweglicher Rohrboden, Konfiguration A, B, oder C (a) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher mit eingetauchtem Schwimmkopf (1) (2) (1) Fester Rohrboden, Konfiguration a, b, c, d, e oder f (2) Beweglicher Rohrboden, Konfiguration C (b) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher mit schalenseitig abgedichtetem Schwimmkopf (1) (1) Fester Rohrboden, Konfiguration a, b, c, d, e oder f (c) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher mit vorkammerseitig abgedichtetem Schwimmkopf Bild 13.6.1-1 — Typische Schwimmkopf-Wärmeaustauscher 239 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Konfiguration a mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden b) Konfiguration b c) Konfiguration c mit der Schale verschweißter mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig und vorkammerseitig abgedichteter, zum Flansch abgedichteter, nicht zum ausgebildeter Rohrboden Flansch ausgebildeter Rohrboden d) Konfiguration d schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter, nicht zum Flansch ausgebildeter Rohrboden e) Konfiguration e schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter, zum Flansch ausgebildeter Rohrboden f) Konfiguration f schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter, nicht zum Flansch ausgebildeter Rohrboden Bild 13.6.1-2 — Konfigurationen für feste Rohrböden 240 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Konfiguration A: Verschweißter Rohrboden b) Konfiguration B: Abgedichteter, zum Flansch ausgebildeter Rohrboden c) Konfiguration C: Abgedichteter, nicht zum Flansch ausgebildeter Rohrboden Bild 13.6.1-3 — Konfigurationen beweglicher Rohrböden 13.6.2 Anwendungsbereich 13.6.2.1 Rohrböden Die Rohrböden müssen nachstehende Bedingungen erfüllen: a) Beide Rohrböden müssen eben, kreisrund, von gleicher konstanter Dicke und aus demselben Werkstoff gefertigt sein. b) Die effektiven Durchmesser des festen Rohrbodens, De, und des beweglichen Rohrbodens, De,f, müssen so sein, dass: 0,9 De De,f 1,1 De wobei der effektive Durchmesser De,f wie folgt ist (siehe Bild 13.6.2-2): bei Konfigurationen B und C: der Dichtlastreaktionsdurchmesser des beweglichen Rohrbodens: De, f = Gf 241 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) bei Konfiguration A: der Innendurchmesser Df der am Rohrboden angebrachten Vorkammer: De, f = Df c) Eine örtlich begrenzte Verringerung der Dicke am Umfang des Rohrbodens für eine Dichtungsnut oder Entlastungsnut ist zulässig, sofern die verbleibende Berechnungswanddicke ep,a mindestens das 0,8fache der angenommene Dicke e des Rohrbodens beträgt (siehe Bilder 13.6.2-1 und 13.6.2-2). ea,p 0,8 e (13.6.2-1) Der Radius darf nicht kleiner sein als 5 mm und nicht kleiner sein als 20 % der anschliessenden Schalenwanddicke. Die oben angegebene Bedingung für die Restwanddicke gilt nur sofern das Verhältnis von Außen- zu Innendurchmesser größer als 1,2 ist. a) Konfiguration a b) Konfiguration b und e c) Konfiguration d d) Konfiguration c and f Bild 13.6.2-1 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung an der Peripherie von festen Rohrböden 242 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Konfiguration A b) Konfiguration B c) Konfiguration C Bild 13.6.2-2 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung an der Peripherie von beweglichen Rohrböden d) Wenn die Rohrböden zum Flansch ausgebildet sind, so ist die Flanschdicke zu berechnen nach: 13.10, wenn die Dichtung verengt ist (Konfigurationen b, d und e); 13.11, wenn die Dichtung vollflächig ist (Konfigurationen b‘, d‘ und e‘). e) Sofern keine zufriedenstellenden Erfahrungen mit dünneren Rohrböden nachgewiesen werden können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, wenn die Rohre in die Rohrböden übergehen: für d t 25 mm: ea 0,75 d t (13.6.2-2) für 25 mm d t 30 mm: ea 22 mm (13.6.2-3) für 30 mm d t 40 mm: ea 25 mm (13.6.2-4) für 40 mm d t 50 mm: ea 30 mm f) (13.6.2-5) Die Rohrböden müssen auf einer kreisförmigen Fläche mit dem Durchmesser Do gleichmäßig berohrt sein, und zwar mit gleichseitig dreieckiger oder rechteckiger Rohranordnung. 243 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Unberohrte diametrische Reihen für Trennwände sind zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) die folgende Gleichung erfüllt: UL 4 p (13.6.2-6) wobei p die Rohrteilung ist. g) Ein unberohrter Ring ist zulässig, wenn folgende Gleichungen erfüllt sind: Do 0,85 De 13.6.2.2 (13.6.2-7) Rohre a) Die Rohre müssen gerade und identisch sein (d.h. konstante Nennwanddicken, denselben Werkstoff und Durchmesser aufweisen). b) Sie müssen starr mit dem Rohrboden verbunden sein. 13.6.2.3 Schale a) Die Schale muss an ihrem Übergang zum Rohrboden zylindrisch sein. b) Die Schale muß zylindrisch und von konstanter Wanddicke und konstantem Durchmesser. Für Konfigurationen a, b und c muß der Mantel im Anschluß an den Rohrboden eine konstante Dicke es über eine Länge ls von l s 1,4 Ds es es (13.6.2-8) aufweisen. Die effektiven Schalenlänge (l1) im Anschluß an den Rohrboden ist wie in Bild 13.5.9-1 dargestellt zu messen. Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in Rohrbodennähe aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1. 13.6.2.4 Vorkammer a) Die Vorkammer muss an ihrem Übergang zum Rohrboden zylindrisch sein. b) Die Durchmesser Ds, Gs sowie Dc, Gc von Schale und Vorkammer müssen so sein, dass:bei Konfiguration a: 0,9 Ds Dc 11 , Ds (13.6.2-9) für Konfigurationen b und c: 0,9 Ds Gc 1,2 Gs für Konfiguration d: 0,9 Gs Gc 1,1 Gs (13.6.2-11) für Konfigurationen e und f: 0,9 Gs Dc 1,1 Gs 244 (13.6.2-10) (13.6.2-12) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) c) Im Fall einer integralen Verbindung (Konfigurationen a, e, f) muß der Mantel anschließend an den Rohrboden eine konstante Dicke ec über eine Länge ls von mindestens l c 1,4 Dc ec ec (13.6.2-13) aufweisen. Die effektive Schalenlänge im Anschluß an den Rohrboden sind wie in 13.5.2.3a) beschrieben, zu messen. Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in Rohrbodennähe aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1. 13.6.2.5 Belastung Rohrseitiger Druck Pt und schalenseitiger Druck Ps werden in jedem Kreis als gleichförmig angenommen. Andere Belastungen wie Gewicht oder Druckabfall werden vernachlässigt. 13.6.3 Symbole Dc ist der Innendurchmesser der Vorkammer; De ist der effektive Durchmesser des festen Rohrbodens nach 13.6.4-3b; Ds ist der Innendurchmesser der Schale; Do ist der effektive Durchmesser der äußeren Rohrbegrenzung nach Gleichung (13.7.5-1); D* ist die äquivalente Biegesteifigkeit des festen Rohrbodens nach Gleichung (13.7.9-1); dt ist der Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3); E ist das E-Modul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Ec ist das E-Modul des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Es ist das E-Modul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Et ist das E-Modul des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; E* ist das effektive E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe 13.7) e ist die Dicke des festen Rohrbodens (siehe Bild 13.7.3-3); ec ist die Dicke der Vorkammer; es ist die Dicke der Schale; et ist die Nennwanddicke der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3); Fi ist ein Beiwert aus den Kurven für X bei unterschiedlichen Z-Werten (siehe Bilder 13.5.6-1 und 13.5.6-2); Fm ist ein Beiwert aus Gleichung (13.6.5-2); Fq ist der Beiwert aus den Kurven für X bei unterschiedlichen Z-Werten (siehe Bilder 13.5.4-1 und 13.5.4-2); 245 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) f ist die Nennauslegungsspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; fc ist die Nennauslegungsspannung des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; fs ist die Nennauslegungsspannung des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; ft ist die Nennauslegungsspannung des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Gc ist der Durchmesser der Dichtlastreaktionsvorkammer (siehe Abschnitt 11); Gs ist der Durchmesser der Dichtlastreaktionsschale (siehe Abschnitt 11); H ist der Beiwert aus den Kurven für X bei unterschiedlichen Z-Werten (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.5-2); hg ist die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe 13.7); Kt ist die Axialsteifigkeit des Rohrs nach Gleichung (13.6.4-7); Kw ist das Modul einer dem Rohrbündel äquivalenten elastischen Bettung nach Gleichung (13.6.4-8); kc ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Vorkammerrand um den Einheitswinkel zu verdrehen nach Gleichung (13.6.4-11); ks ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Mantelrand um den Einheitswinkel zu verdrehen nach Gleichung (13.6.4-10); L ist die Rohrlänge zwischen den Innenflächen der Rohrböden Gleichung (13.6.4-4); Lt ist die Rohrlänge zwischen den Außenflächen der Rohrböden; Nt ist die Rohranzahl; Pe ist der effektiv auf den Rohrboden wirkende Druck nach den Gleichungen (13.6.4-13 und 13.6.4-14); Ps ist der schalenseitige Berechnungsdruck. Bei einem Unterdruck wird dieser als negativ betrachtet; Pt ist der rohrseitige Berechnungsdruck. Bei einem Unterdruck wird dieser als negativ betrachtet; X ist der Steifigkeitsbeiwert Rohrbündel/Rohrboden nach Gleichung (13.6.4-9); xs ist der schalenseitiger Rohrboden-Bohrbeiwert nach Gleichung (13.6.4-5); xt ist der rohrseitige Rohrboden-Bohrbeiwert nach Gleichung (13.6.4-6); Z ist der durch Schale und Vorkammer verursachte Kantenrückhaltebeiwert nach Gleichung (13.6.412); µ ist der Grund- Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens (siehe 13.7); 246 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) µ* ist der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens (siehe 13.7); c ist die Poissonsche Konstante des Vorkammerwerkstoffs; s ist die Poissonsche Konstante des Schalenwerkstoffs; t ist die Poissonsche Konstante des Rohrwerkstoffs; * ist die effektive Poissonsche Konstante des Rohrbodens (siehe 13.7); ist die berechnete Spannung in einem Bauteil; ist die berechnete Schubspannung in einem Bauteil. Indexe: b für Krümmung; c für Kanal; eq für Verhältnis; m für Membran; p für Peripherie; s für Schale; t für Rohre; Für den Rohrboden wurde kein Index verwendet. 13.6.4 Auslegungsüberlegungen 13.6.4.1 Lastzustände Die zu betrachtenden Lastzustände müssen die normalen Betriebszustände, Anfahr- und Abfahrzustände, außergewöhnlichen Betriebszustände und Druckprüfzustände umfassen, die Einfluss auf die Auslegung der wichtigsten Bauteile des Wärmeaustauschers haben (d.h. Rohrböden, Rohre, Schale, Vorkammer). Für jeden dieser Lastzustände müssen folgende Belastungsfälle berücksichtigt werden, um den in den Auslegungsformeln zu verwendenden effektiven Druck Auslegungsdruck Pe (siehe 13.6.4.4) zu bestimmen: Belastungsfall 1 - Nur rohrseitiger Druck Pt Ps 0 ; Belastungsfall 2 - Nur schalenseitiger Druck Ps Pt 0 ; Belastungsfall 3 - Gleichzeitig rohrseitiger Druck Pt und schalenseitiger Druck Ps. Dieser Belastungsfall ist stets bei Unterdruck auf einer Seite zu betrachten. Können die Belastungsfälle 1 und 2 im Normalbetrieb nicht auftreten, kann für die Auslegung ausschließlich Belastungsfall 3 zugrunde gelegt werden. 247 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.6.4.2 Auslegungsbedingungen a) Die Berechnung erfolgt für den korrodierten Zustand. Hiervon ausgenommen sind Rohre, bei denen der Nennaußendurchmesser dt und die Nenndicke et verwendet werden; b) Die Berechnungen erfolgen für feste Rohrböden. Bewegliche Rohrböden haben dieselbe Dicke wie feste Rohrböden; c) Da es sich bei der Berechnung um ein iteratives Verfahren handelt, muss ein Wert für die Dicke e des festen Rohrbodens angenommen werden, um die maximalen Spannungen in den Rohrböden und Rohren berechnen und mit den höchstzulässigen Berechnungsspannungen vergleichen zu können. Es wird empfohlen, einen Ausgangswert für die Rohrbodendicke anzunehmen, der nicht geringer ist, als in folgender Formel angegeben: e Do Pe 4 0,8 f Zwei Fälle sind möglich: Wenn die berechnete Spannung im Bauteil unterhalb des zulässigen Berechnungsspannung liegt, ist die Berechnung iterativ so lange mit niedrigeren Dickenwerten für das Bauteil zu wiederholen, bis die berechnete Spannung gleich der zulässigen Berechnungsspannung ist und auf diese Weise die erforderliche Mindestdicke ermittelt ist.; Wenn die berechnete Spannung im Bauteil die zulässige Berechnungsspannung überschreitet, muss die Berechnung mit höheren Dickenwerten (oder geänderten anderen Parametern) wiederholt werden, bis die berechnete Spannung kleiner oder gleich der zulässigen Berechnungsspannung ist. ANMERKUNG Der Konstrukteur muss sich darüber im klaren sein, dass er durch Erhöhen oder Vermindern der Dicke eines Bauteils nicht nur die Spannungen in diesem Bauteil ändert, sondern auch die in anderen Bauteilen. 13.6.4.3 Ermittlung der Zwischenwerte a) Effektive Elastizitätskonstanten des Rohrbodens. Berechnung nach 13.7: den Durchmesser der äußeren Rohrbegrenzung, Do den Grund- Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert, µ den effektiven Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert, µ* die effektive Elastizitätskonstante, E* die Poissonsche Konstante, *. Die Werte für µ*, E*, * werden für die angenommene Rohrbodendicke e ermittelt. b) Effektiver Rohrbodendurchmesser: Für Konfiguration a: De D s Dc 2 (13.6.4-1) Für Konfigurationen b und c: De 248 D s Gc 2 (13.6.4-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Für Konfiguration d: De Gs Gc 2 (13.6.4-3) Für Konfigurationen e und f: De c) Dc G s 2 Effektive Rohrlänge: L Lt 2 e d) (13.6.4-4) Rohrboden-Bohrbeiwerte: d x s 1 N t t De 2 (13.6.4-5) d 2 et x t 1 N t t De e) Kw e t d t e t E t (13.6.4-7) L 8 Nt K t (13.6.4-8) D e2 Steifigkeitsverhältnis Rohrbündel/Rohrboden: K X w* D g) (13.6.4-6) Axialsteifigkeit Kt f) 2 0,25 De 2 (13.6.4-9) Biegesteifigkeit Für die Schale: Konfigurationen a, b, c: ks 2 Es e s 12 1 s2 0,75 2,5 Ds e s 0,5 (13.6.4-10) - Konfigurationen d, e, f: ks = 0 Für die Vorkammer: Konfigurationen a, e, f: kc 2 Ec e c 12 1 c2 0,75 2,5 Dc e c 0,5 (13.6.4-11) 249 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Konfigurationen b, c, d: kc 0 h) Durch Schale und Vorkammer verursachter Rohrboden-Kantenrückhaltefaktor: Z ks kc K w 0,25 ANMERKUNG D* (13.6.4-12) 0,75 für geringe Werte von Z (nahe 0): für hohe Werte von Z (über 5): Rohrboden wird im wesentlichen unterstützt; Rohrboden wird im wesentlichen geklemmt. 13.6.4.4 Effektiver Druck Pe Der effektive Druck Pe , verursacht durch die Drücke Pt und Ps , die auf den festen Rohrboden wirken, wird angegeben durch: für eingetauchte Schwimmkopf-Wärmeaustauscher: Pe Ps Pt (13.6.4-13) Für außen abgedichtete Schwimmkopf-Wärmeaustauscher: Pe Pt (13.6.4-14) 13.6.5 Auslegung des Rohrbodens 13.6.5.1 Biegespannung a) Die maximale radiale Biegespannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet: 2 1,5 Fm De Pe * e h' g Fm 1 6H (13.6.5-1) (13.6.5-2) HINWEIS: Die Mindest-Biegespannung im Rohrboden erreicht man, wenn der Wert für Z 0,52 beträgt. b) Bei keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Biegespannung des Rohrbodens folgende Werte überschreiten: 2 f bei den Konfigurationen mit festem Rohrboden a, c, d, f in Verbindung mit den Konfigurationen mit beweglichem Rohrboden A bzw. C (bei denen weder der feste noch der bewegliche Rohrboden als Flansch ausgeführt ist): 2f (13.6.5-3) 1,5 f bei anderen Konfigurationen (bei denen entweder der feste oder der bewegliche Rohrboden als Flansch ausgeführt ist): 15 , f 250 (13.6.5-4) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Dicke des Flanschs ist zu berechnen: nach 13.10, wenn die Dichtung verengt ist; 13.11, wenn die Dichtung vollflächig ist. 13.6.5.2 Schubspannung a) Die maximale Schubspannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet: 1 Do Pe 4 e b) (13.6.5-5) Bei keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Schubspannung den Wert von 0,8 f überschreiten. 0,8 f (13.6.5-6) 13.6.6 Auslegung der Rohre 13.6.6.1 Axiale Membranspannung a) Die maximale axiale Membranspannung in den Rohren wird wie folgt berechnet: Für die äußere Rohrreihe gilt: t,o 1 xt xs Ps x s Pt x t Pe Fq (13.6.6-1) Für die inneren Rohrreihen gilt: t,i 1 Ps x s Pt x t Pe Fi xt xs (13.6.6-2) b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf der Absolutwert dieser Spannungen die höchstzulässige Berechnungsspannung der Verbindung von Rohren und Rohrboden ft,j überschreiten, die in 13.8 festgelegt ist. t,o f t,j (13.6.6-3) t,i f t,j (13.6.6-4) c) In keinem der Belastungsfälle, in denen t,o oder t,i negativ ist, darf der Absolutwert dieser Spannungen die höchstzulässige Knickspannung ft,bk der Rohre überschreiten, die in 13.9 festgelegt ist. t,o f t,bk (13.6.6-5) t,i f t,bk (13.6.6-6) 251 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.6.6.2 Vergleichsspannung a) Die maximale Vergleichsspannung in den Rohren wird wie folgt berechnet: t,eq max t,i t, ; t,i t,r ; t, t,r ; t,o t, ; t,o t,r (13.6.6-7) Dabei ist: t, die mittlere Umfangsspannung in den Rohren: t, Pt d t 2 e t Ps d t 2 et (13.6.6-8) t,r die mittlere radiale Spannung in den Rohren: t,r b) Pt Ps 2 (13.6.6-9) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Vergleichsspannung t,eq den Wert ft übersteigen. t,eq f t (13.6.6-10) 13.6.7 Auslegung der Schale an der Verbindung zum festen Rohrboden Dieser Unterabschnitt gilt nur dann, wenn die Schale mit dem festen Rohrboden verschweißt ist (Konfigurationen a, b, c). 13.6.7.1 Axiale Membranspannung Die axiale Membranspannung in der Schale wird wie folgt berechnet: s,m D s2 Pt Pe 4 e s D s e s (13.6.7-1) 13.6.7.2 Axiale Biegespannung Die maximale axiale Biegespannung in der Schale an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie folgt berechnet: 2 ks 1 D s,b e Pe k s k c I1 2 e s (13.6.7-2) 2 1 * I1 H Fq, 1 X Z X Z (13.6.7-3) mit: und dabei sind H und Fq, die Werte für die Beiwerte H und Fq für Z (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.4-1). 13.6.7.3 Vergleichsspannung a) Die maximale Vergleichsspannung in der Schale an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie folgt berechnet: 252 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) s,eq max s,m s,b Ps ; s,m s,b b) (13.6.7-4) Bei keinem der Belastungsfälle im Normalbetrieb darf s,eq den Wert von 3 fs überschreiten: s,eq 3 f s (13.6.7-5) 13.6.8 Auslegung der Vorkammer an der Verbindung zum festen Rohrboden Dieser Unterabschnitt gilt nur dann, wenn die Vorkammer mit dem festen Rohrboden verschweißt ist (Konfigurationen a, e, f). 13.6.8.1 Axiale Membranspannung Die axiale Membranspannung in der Vorkammer wird wie folgt berechnet: c,m Dc2 Pt 4 e c Dc e c (13.6.8-1) 13.6.8.2 Axiale Biegespannung Die maximale axiale Biegespannung in der Vorkammer an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie folgt berechnet: 2 kc 1 D e Pe k s k c I1 2 e c (13.6.8-2) 2 1 * I1 H Fq, 1 X Z X Z (13.6.8-3) c,b mit: dabei sind H und Fq, die Werte für die Beiwerte H und Fq für Z (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.4-1). 13.6.8.3 Vergleichsspannung a) Die maximale Vergleichsspannung in der Vorkammer an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie folgt berechnet: c,eq max c,m c,b Pt ; c,m c,b b) (13.6.8-4) Bei keinem der Belastungsfälle im Normalbetrieb darf c,eq,1 den Wert von 3 fc überschreiten: c,eq 3 f c (13.6.8-5) 253 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.6.9 Konfigurationen mit vollflächiger Dichtung 13.6.9.1 Zweck Dieser Unterabschnitt gilt nur für die folgenden Konfigurationen, bei denen der verschweißte Rohrboden zur Schale und/oder zur Vorkammer mit einer vollflächigen Dichtung abgedichtet ist (siehe Bild 13.6.9-1): Konfiguration b‘ : Rohrboden mit der Schale verschweißt, und zur Vorkammer abgedichtet; Konfiguration d‘ : Rohrboden zu Schale und Vorkammer abgedichtet, nicht als Flansch ausgeführt; Konfiguration e‘ : Rohrboden zur Schale abgedichtet und zur Vorkammer verschweißt. Konfiguration b' Konfiguration d' Konfiguration e' Bild 13.6.9-1 Rohrboden mit vollflächiger Dichtung (Konfigurationen b', d', e') 13.6.9.2 Anwendungsbedingungen Die in 13.6.2 angegebenen Anwendungsbedingungen gelten unter der Voraussetzung, dass die abgedichtete Schale und/oder Vorkammer mit dem Rohrboden verschweißt ist. 13.6.9.3 Auslegungsregel Die Auslegung erfolgt nach 13.6.3 bis 13.6.8 mit folgenden Änderungen in 13.6.4.3g: a) Die Schale gilt, wenn sie zum festen Rohrboden abgedichtet ist (Konfigurationen d’, e’), als mit dem Rohrboden verschweißt, wobei für k s folgendes eingesetzt wird: ks 2 E s e s2,5 1 2 12 1 2 0,75 D e 0,5 s s (13.6.9-1) s b) Die Vorkammer gilt, wenn sie zum festen Rohrboden abgedichtet ist (Konfigurationen b’, d’), als mit dem Rohrboden verschweißt, wobei für kc folgendes eingesetzt wird: kc 254 2 E c e c2,5 1 2 12 1 2 0,75 D e 0,5 c c c (13.6.9-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.6.10 Innen abgedichteter Schwimmkopf-Wärmeaustauscher 13.6.10.1 Zweck Dieser Unterabschnitt enthält Regeln für die Auslegung von innen abgedichteten SchwimmkopfWärmeaustauschern (siehe Bild 13.6.1-1). Wärmeaustauscher dieser Bauart haben zwei Rohböden: einen mit Schale und Vorkammer verbundenen festen Rohrboden (Konfigurationen a, b, c, d, e, f – siehe Bild 13.6.1-2); einen innen abgedichteten beweglichen Rohrboden (siehe Bild 13.6.1-1). 13.6.10.2 Anwendungsbedingungen Die Rohrböden müssen den Bedingungen von 13.6.2.1a, d, e und f entsprechen; Die Rohre müssen den Bedingungen von 13.6.2.2 entsprechen; Die Schale muss den Bedingungen von 13.6.2.3a entsprechen; Die Vorkammer muss den Bedingungen von 13.6.2.4a entsprechen; Die Belastungen müssen den Bedingungen von 13.6.2.5 entsprechen. 13.6.10.3 Auslegung des Rohrbodens Der feste Rohrboden muss eine Berechnungswanddicke ea besitzen, die die durch Anwendung von Bedingung 13.6.2.1e ermittelt wird, unabhängig davon, ob die Rohre in den Rohrboden übergehen oder nicht. 13.6.10.4 Auslegung der Rohre Die Rohre sind nach 13.6.6 auszulegen, wobei 13.6.6.1 a) gilt: t,o t,i Ps x s Pt x t x t xs (13.6.10-1) 13.7 Eigenschaften von Rohrböden 13.7.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Ermittlung der effektiven Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut, der Rohrlochsteg-Verschwächungswerte und der effektiven Elastizitätskonstanten von Rohrböden. 13.6.5 Anwendungsbedingungen a) Rohrböden müssen eben, kreisrund, von konstanter Dicke sein; b) Die Rohrböden müssen auf einer kreisförmigen Fläche mit dem Durchmesser Do gleichmäßig berohrt sein (siehe Bild 13.7.3-1), und zwar mit gleichseitig dreieckiger oder rechteckiger Rohranordnung (siehe Bild 13.7.3-4); c) Unberohrte diametrische Reihen für Trennwände sind zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) kleiner ist als: UL 4 p (13.7.2-1) 255 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.7.3 Symbole ct ist der rohrseitige Korrosionszuschlag; Do ist der effektive Durchmesser der äußeren Rohrbegrenzung (siehe Bild 13.7.3-1) nach Gleichung (13.7.5-1); D* ist die effektive Biegesteifigkeit des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur nach Gleichung (13.7.9-1); dt ist der Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3); d* ist der effektive Rohrlochdurchmesser nach Gleichung (13.7.7-2); E ist das Elastizitätsmodul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; Et ist das Elastizitätsmodul des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; E* ist das effektive E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe Bilder 13.7.8-1 und 13.7.8-2); e ist die Rohrbodendicke (siehe Bild 13.7.3-3); et ist die Nennwanddicke der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3); f ist die Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; ft ist die Berechnungsnennspannung des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur; hg ist die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe Bild 13.7.3-2); hg' ist die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut nach Gleichung (13.7.5-2); l t,x ist die Rohreinwalzlänge im Rohrboden 0 l t,x e , (siehe Bild 13.7.3-3); p ist die Rohrteilung; p* ist die effektive Rohrteilung nach Gleichung (13.7.7-4); ro ist der Radius der äußersten Rohrlochmitte (siehe Bild 13.7.3-1); S ist die gesamte Fläche nicht-berohrter Gassen (siehe Bild 13.7.3-5); UL ist der größte Mitte/Mitte-Abstand zwischen benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1); ist der Grund- Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens für die Schubspannung nach Gleichung (13.7.6-1); * ist der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens für die Biegespannung nach Gleichung (13.7.7-1); * ist die effektive Poissonsche Konstante für den Rohrboden, (siehe Bilder 13.7.8-1 und 2); ist das Tiefenverhältnis der Rohreinwalzlänge zur Rohrbodendicke 0 1 nach Gleichung (13.7.7-3). 256 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.7.4 Auslegungsüberlegungen a) Die Werte für * E * /E und * sind für die angenommene Dicke e des Rohrbodens und für den entsprechenden Wert von zu bestimmen, was als Konstante gewählt werden kann, bzw. aus e und l t,x zu berechnen. b) Die vorliegenden Regeln gelten für die normale Schweißnaht Rohr/Rohboden. Andere Verbindungen siehe 13.12. Do UL p ro hg Bild 13.7.3-1 Rohrfeldmaße des Rohrbodens e Bild 13.7.3-2 Definition von hg l t, x e et dt Bild 13.7.3-3 Definition von l t,x 257 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) p p p p a) Dreieckige Rohrteilung b) Rechteckige Rohrteilung Bild 13.7.3-4 Rohrteilung UL UL ro S UL S ro UL Bild 13.7.3-5 Bestimmen der Fläche S 13.7.5 Berechnung der effektiven Maße von Rohrböden c) Der Durchmesser des berohrten Rohrbodenbereichs ergibt sich aus: D o 2 ro d t b) (13.7.5-1) Die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut ergibt sich aus: hg' max hg c t ; 0,0 (13.7.5-2) 13.7.6 Berechnung des grundlegenden Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwerts für Schubbeanspruchung Der bei der Berechnung der Schubbeanspruchung zu verwendende grundlegende RohrlochstegVerschwächungsbeiwert des Rohrbodens wird wie folgt berechnet: p dt p (13.7.6-1) 13.7.7 Berechnung des effektiven Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwerts µ* für Biegebeanspruchung Der bei der Berechnung der Biegebeanspruchung zu verwendende effektive RohrlochstegVerschwächungsbeiwert des Rohrbodens wird wie folgt berechnet: 258 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) p* d * * (13.7.7-1) p* Dabei gilt: Der effektive Rohrlochdurchmesser d* wird angegeben durch: E f d * max d t 2 e t t t ; E f d t 2 e t (13.7.7-2) wobei: l t,x (13.7.7-3) e ANMERKUNG kann - entweder als Konstante gewählt; - oder aus den Werten e und l t,x berechnet werden. Die effektive Rohrteilung p * wird angegeben als: p p* 1 4 min S ; 4Do p (13.7.7-4) Do2 Gibt es keine unberohrte diametrale Rohrgasse, (S = 0), so ist: p* p Gibt es nur eine unberohrte diametrale Rohrgasse mit der Breite U L (siehe Bild 13.7.3-1): p* p (13.7.7-5) 4 UL 1 Do 13.7.8 Berechnung der effektiven Elastizitätskonstanten E * und * Die effektiven Elastizitätskonstanten E* und * des Rohrbodens werden als Funktion des effektiven RohrlochstegVerschwächungsbeiwerts * für verschiedene Werte des Verhältnisses e/p wie folgt ermittelt: für eine gleichseitig dreieckige Rohranordnung nach Bild 13.7.8-1 a) bzw. b) ; für eine rechteckige Rohranordnung nach Bild 13.7.8-2 a) bzw. b). Die zu verwendende Dicke e ist die in der entsprechenden Regel angenommene Rohrbodendicke. 13.7.9 Berechnung der effektiven Biegesteifigkeit des Rohrbodens D * Die effektive Biegesteifigkeit des Rohrbodens wird wie folgt berechnet: D* E* e3 12 1 *2 (13.7.9-1) 259 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) E * / E (Gleichseitig dreieckige Rohranordnung) b) * (Gleichseitig dreieckige Rohranordnung) Es können auch die nachstehenden polynomen Gleichungen verwendet werden. ANMERKUNG — Diese Beiwerte gelten nur gültig für den Bereich 0,1 * 0,6 . — Für Werte von e/p unter 0,1 stets e/p = 0,1 verwenden. — Für Werte von e/p über 2,0 stets e/p = 2,0 verwenden. E * / E 0 1 * 2 *2 3 *3 4 *4 a) Gleichseitig dreieckige Rohranordnung e / p 0 1 2 3 4 0.10 0.25 0.50 2.00 0.0353 0.0135 0.0054 -0.0029 1.2502 0.9910 0.5279 0.2126 -0.0491 1.0080 3.0461 3.9906 0.3604 -1.0498 -4.3657 -6.1730 -0.6100 0.0184 1.9435 3.4307 0 1 * 2 *2 3 *3 4 *4 b) Gleichseitig dreieckige Rohranordnung e/p 0 1 2 3 4 0.10 0.15 0.25 0.50 1.00 2.00 -0.0958 0.8897 0.7439 0.9100 0.9923 0.9966 0.6209 -9.0855 -4.4989 -4.8901 -4.8759 -4.1978 -0.8683 36.1435 12.5779 12.4325 12.3572 9.0478 2.1099 -59.5425 -14.2092 -12.7039 -13.7214 -7.9955 -1.6831 35.8223 5.7822 4.4298 5.7629 2.2398 Bild 13.7.8-1 Kurven zur Ermittlung von E * / E und * (gleichseitig dreieckige Rohranordnung) 260 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) E * / E (Rechteckige Rohranordnung) b) * (Rechteckige Rohranordnung) Es können auch die nachstehenden polynomen Gleichungen verwendet werden. ANMERKUNG: — Diese Beiwerte gelten nur gültig für den Bereich 0,1 * 0,6 . — Für Werte von e/p unter 0,1 stets e/p = 0,1 verwenden. — Für Werte von e/p über 2,0 stets e/p = 2,0 verwenden a) Rechteckige Rohranordnung E * / E 0 1 * 2 *2 3 *3 4 *4 e / p 0 1 2 3 4 0.10 0.25 0.50 2.00 0.0676 0.0250 0.0394 0.0372 1.5756 1.9251 1.3024 1.0314 -1.2119 -3.5230 -1.1041 -0.6402 1.7715 6.9830 2.8714 2.6201 -1.2628 -5.0017 -2.3994 -2.1929 b) Rechteckige Rohranordnung 0 1 * 2 *2 3 *3 4 *4 e/p 0 1 2 3 4 0.10 0.15 0.25 0.50 1.00 2.00 -0.0791 0.3345 0.4296 0.3636 0.3527 0.3341 0.6008 -2.8420 -2.6350 -0.8057 -0.2842 0.1260 -0.3468 10.9709 8.6864 2.0463 0.4354 -0.6920 0.4858 -15.8994 -11.5227 -2.2902 -0.0901 0.6877 -0.3606 8.3516 5.8544 1.1862 -0.1590 -0.0600 * * Bild 13.7.8-2 Kurven zur Ermittlung von E / E und (rechteckige Rohranordnung) 261 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.8 Höchstzulässige Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden 13.8.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Regeln zur Bestimmung der höchstzulässigen Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden. 13.8.2 Symbole at ist die Schweißnahthöhe dt ist die Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3) et ist die Nennrohrwanddicke (siehe Bild 13.7.3-3) f ist die Berechnungsspannung für Rohrbodenwerkstoff bei Auslegungstemperatur ft ist die Berechnungsspannung für Rohrwerkstoff bei Auslegungstemperatur l t,x ist die Rohreinwalzlänge im Rohrboden 0 l t,x e , (siehe Bild 13.7.3-3); fmin ist die Mindestberechnungsspannung von Rohrboden- und Rohrwerkstoff fmin min f ; f t (13.8.2-1) 13.8.3 Berechnung der höchstzulässigen Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden Die höchstzulässige Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden f t,j wird wie folgt berechnet: a) Für eingeschweißte Rohre: a f t,j min fmin t ; f t et b) (13.8.3-1) Für eingewalzte Rohre: glatt, ohne Rille: l t,x f t,j 0,5 fmin min , ; 16 d t (13.8.3-2) mit einer Rille: f t,j 0,6 fmin (13.8.3-3) mit zwei oder mehr Rillen: f t,j 0,8 fmin (13.8.3-4) Diese Formeln können auch angewandt werden, falls am Ende der Walzverbindung eine Schweiβnaht zur Abdichtung ausgeführt wird, unter der Vorraussetzung, dass die Schweiβnaht für die Walzverbindung nicht schädlich ist. 262 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) c) Die Werte von ft,j können bis zum Wert von ft, erhöht werden, falls das Verfahren zur Verbindung der Rohre mit der Rohplatte allgemein anerkannt ist und durch Rohrausziehversuche geprüft wurde. 13.9 Höchstzulässige Knickspannung der Rohre 13.9.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Ermittlung der höchstzulässigen Längsknickspannung in Rohren von Wärmeaustauschern, bei denen ein Rohrbodenpaar durch ein Bündel gerader Rohre verbunden ist. Zielsetzung ist dabei, die Grenzbedingungen für das Versagen der Rohre durch elastisches Einbeulen und Knicken unter Einwirkung einer axialen Druckkraft und der Drücke Pt und Ps zu erfassen. 13.9.2 Zusätzliche Symbole b0 Rohrfehlerbeiwert dt Außenrohrnenndurchmesser (siehe Bild 13.7.3-3); Et Elastizität des Rohrmaterials bei Auslegungstemperatur; et Rohrwandnenndicke (siehe Bild 13.7.3-3); f t,bk Höchstzulässige Knickspannung der Rohre l t,bk Knicklänge der Rohre Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum ist dieser als negativ zu definieren; Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum ist dieser als negativ zu definieren; Rp 0,2/T Dehngrenze des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur x Sicherheitsbeiwert gegen Knicken der Rohre t,cr Kritische Eulersche Knickspannung für Rohre t,p Faktor zur Berücksichtigung der Druckwirkung auf die Rohre Die Symbole l1, l '1 , l 2, l '2 und l3 sind in Bild 13.9.3-1 definiert. 13.9.3 Berechnung der höchstzulässigen Knickspannung a) Die Knicklänge der Rohre l t,bk wird wie folgt berechnet: wenn einige Rohre nicht durch ein Leitblech gestützt sind: l t,bk 0,5 L (13.9.3-1) wenn sämtliche Rohre durch mindestens ein Leitblech gestützt sind (siehe Bild 13.9.3-1): l t,bk min 0,5L ; max 0,7 l ; 0,7 l ' ; 0,7 l ; 0,7 l ' ; l 1 1 2 2 3 (13.9.3-2) 263 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) Folgende Berechnungen sind durchzuführen: t,cr t,cr b0 0,206 1 0,2 Rp0,2/T Rp 0,2/T x = 1,1 t,p t,cr c) (13.9.3-3) (13.9.3-4) Ps d t2 Pt d t 2 e t d t2 d t 2 e t 2 Et 2 l t,bk 2 (13.9.3-5) 2 d t2 d t 2 e t 2 16 (13.9.3-6) Die höchstzulässige Knickspannung der Rohre f t,bk wird wie folgt berechnet: 1 f t,bk x t,p x Rp 0,2/T x t,p 2 1 b0 Rp 0,2/T x t,p 1 + t,cr (13.9.3-7) Das Ergebnis für f t,bk muss positiv sein. Wird ein negatives Ergebnis erzielt, muss die Knicklänge reduziert werden, bis für f t,bk ein positives Ergebnis erzielt wird. 264 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) L a) L Wärmeaustauscher ohne Leitblech oder mit einem Leitblech, von dem nicht alle Rohre des Rohrbündels gestützt werden l2 l'1 l1 l1 l1 l1 l2 l'2 l'2 Wärmeaustauscher mit mehreren Leitblechen, von denen nicht alle Rohre des Rohrbündels gestützt werden l1 l1 l'1 l1 c) l'1 l2 l'1 b) l'1 l3 l2 l'1 l1 l2 l2 l'2 l3 l'1 l'2 l'1 Wärmeaustauscher mit einem oder mehren Leitblechen, von denen alle Rohre des Rohrbündels gestützt werden Bild 13.9.3-1 Definition der Längen l1, l'1, l2, l'2 und l3 265 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.10 Auslegung des Rohrbodenflansches mit schmaler Dichtfläche 13.10.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung eines zum Flansch ausgebildeten Rohrbodens mit schmaler Dichtfläche, wie in Abbildung 13.10.1-1 dargestellt. Er bezieht sich auf die Konfigurationen b, d2 (nur bei dem Rohrboden eines U-Rohres) und e. 13.10.2 Geltungsbereich Die Regeln gelten nur, wenn der Berechnungsdruck P positiv ist (d. h. Innendruck); die Dichtung einem der in Abschnitt 11 beschriebenen Dichtungstypen entspricht; Dex G . a) Konfiguration b: Fester Rohrboden mit Abdichtung zur Vorkammer G Gc Dex Ds,e b) Konfiguration e: Fester Rohrboden mit Abdichtung zur Schale G Gs Dex Dc,e P Pt P Ps c) Konfiguration d2: U-Rohr-Rohrboden mit Abdichtung an beiden Seiten G G s or Gc Dex Do P Ps oder Pt Bild 13.10.1-1 Zum Flansch ausgebildete Rohrböden 13.10.3 Symbole A Außendurchmesser des Rohrbodenflansches (siehe Bild 13.10.1-1); b Wirksame Breite der Dichtung (siehe Abschnitt 11); C Durchmesser des Schraubenlochkreises (siehe Bild 13.10.1-1); Dc Innendurchmesser der Vorkammer; 266 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dc,e Außendurchmesser der Vorkammer an der Verbindung zum Rohrboden (normalerweise: D c,e D c 2 e c ) (siehe Bild 13.10.1-1); D ex Innendurchmesser des Rohrbodenflansches nach Gleichung 13.10.4a; Do Durchmesser des Lochbereichs am Rohrboden, (siehe Gleichung 13.7.3-1); Ds Innendurchmesser der Schale; Ds,e Außendurchmesser der Schale an der Verbindung zum Rohrboden (normalerweise: D s,e D s 2 e s ) (siehe Bild 13.10.1-1); ea Berechnungswanddicke des Rohrbodens (siehe Bild 13.10.4-1); e a,p Berechnungswanddicke des Rohrbodenrandes; ec Vorkammerdicke; e fl Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches; e fl,a Berechnungswanddicke des Rohrbodenflansches (siehe Abbildung 13.10.4-1); es Schalendicke; f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffes bei Betriebsbedingungen; fA Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffes im Einbauzustand; G Schalenseitiger oder rohrseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche ( G s oder G c ); Gc Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Vorkammer ; Gs Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Schale; MA Gesamtmoment am Rohrboden im Einbauzustand (siehe Gleichung 13.10.5-2); M op Gesamtmoment am Rohrboden im Betriebszustand (siehe Gleichung (13.10.5-4); m Dichtungsbeiwert (siehe Abschnitt 11); P Berechnungsdruck am Rohrboden, siehe 13.10.2; Ps schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren; Pt rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren; W Schraubenkraft im Einbauzustand (siehe Abschnitt 11); Poisson’sche Zahl des Rohrbodenwerkstoffs. 267 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.10.4 Auslegungsgrundlagen a) Der Innendurchmesser D ex des Rohrbodenflansches und der Auslegungsdruck P werden wie in Abbildung 13.10.1-1 berechnet; b) Die Berechnungen sollten für jeden die Berechnung regelnden Belastungsfall einschließlich des Einbaufalls durchgeführt werden; c) Die Berechnungsdicke des Rohrbodenrandes, e a,p , muss mindestens gleich der Berechnungsdicke des Rohrbodenflansches e fl,a sein (siehe Bild 13.10.4-1) e a,p e fl,a d) (13.10.4-1) Berechnungen zur Konfiguration d2 sollten rohr- und schalenseitig durchgeführt werden. efl,a efl,a efl,a a) Glatte Dichtfläche b) Dichtfläche mit vorspringender Dichtleiste c) Dichtfläche mit einfachem Vorund Rücksprung e fl,a e fl,a d) Dichtfläche mit doppeltem Vor- und Rücksprung e) Ringnut für O-Ring-Dichtung Bild 13.10.4-1 Berechnungswanddicke des Rohrbodenflansches 268 ea DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.10.5 a) Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches Die erforderliche Mindestdicke für den Einbauzustand, e fl,A , wird wie folgt berechnet: efl,A MA 2 D fA A 1 1 ex A 12 (13.10.5-1) Dabei ist: MA W b) C G 2 (13.10.5-2) Die erforderliche Mindestdicke für Betriebszustände, e fl,op , wird wie folgt berechnet: efl,op 12 2 Dex A 1 1 A M op f (13.10.5-3) Dabei ist: D2 C D G2 D2 2 C D G C G ex ex ex ex M op b G m 2 P 2 2 4 4 4 c) Die erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches, e fl , wird wie folgt berechnet: e fl max e fl,A ; e fl,op d) (13.10.5-4) (13.10.5-5) Die Berechnungsdicke des Rohrbodenflansches, e fl,a , sollte mindestens e fl entsprechen: e fl,a e fl (13.10.5-6) 13.11 Auslegung des Rohrbodenflansches mit vollflächiger Dichtung 13.11.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung eines zum Flansch ausgebildeten Rohrbodens mit vollflächiger Dichtung, wie in Bild 13.11.1-1 dargestellt. Er bezieht sich auf die Konfigurationen b, d2 (nur bei dem Rohrboden eines U-Rohres) und e’. 13.11.2 Geltungsbereich Die Regeln gelten nur, wenn der Berechnungsdruck P positiv ist (d. h. Innendruck); die Dichtung einem der in Abschnitt 11 beschriebenen Dichtungstypen entspricht. 269 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Konfiguration b': Fester Rohrboden mit Abdichtung zur Vorkammer b) Konfiguration e': Fester Rohrboden mit Abdichtung zur Schale c) Konfiguration d '2 : U-RohrRohrboden mit Abdichtung an beiden Seiten G Gc G Gs P Pt P Ps G G s or Gc P Ps or Pt Bild 13.11.1-1 Zum Flansch ausgebildete Rohrböden 13.11.3 Symbole B Innendurchmesser des Rohrbodenflansches (siehe Bild 13.11.1-1); 2 b" Wirksame Breite der Dichtung (siehe Abschnitt 11.6); C Durchmesser des Schraubenlochkreises (siehe Bild 13.11.1-1); db Außendurchmesser der Schraube; dh Durchmesser der Schraubenlöcher; ea Berechnungswanddicke des Rohrbodens; e fl Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches durch Gleichung (13.11.5-1); e fl,a Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches (siehe Bild 13.11.4-1); f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Umgebungstemperatur; G Schalenseitiger oder rohrseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche ( G s oder G c ); Gc Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Vorkammer; Gs Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Schale; g1 Dicke des Ansatzes auf der Flanschrückseite (siehe Abschnitt 11.3); 270 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Mr Gesamtmoment am Rohrboden im Betriebszustand (siehe Gleichung 13.11.5-2); m Dichtungsbeiwert (siehe Abschnitt 11); n Anzahl der Schrauben; P Berechnungsdruck am Rohrboden, siehe Abschnitt 13.11.2; Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren; Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren. 13.10.4 Berechnungen a) Die Berechnungen sollten für jeden die Berechnung regelnden Belastungsfall durchgeführt werden. b) Die Berechnungsdicke des Rohrbodenrandes, e a,p , muss mindestens gleich der Berechnungsdicke des Rohrbodenflansches e fl,a sein (siehe Bild 13.11.4-1) e a,p e fl,a c) (13.11.4-1) Berechnungen zur Konfiguration d2 sollten rohr- und schalenseitig durchgeführt werden. Bild 13.11.4-1 Berechnungswanddicke des Rohrbodenflansches 13.6.6 Erforderliche Wanddicke des Rohrbodenflansches Die erforderliche Wanddicke des Rohrbodenflansches wird wie folgt berechnet: e fl 6 Mr C - n d h f (13.11.5-1) Dabei ist: B2 C B g G2 B2 2C B G C G 1 2 b"G m Mr P 4 2 4 4 2 (13.11.5-2) 271 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.12 Spezielle Rohr-Rohrboden-Schweißverbindungen 13.12.1 Zweck Dieser Anhang erläutert die Anwendung der Regeln von 13.7, wenn die Art der Rohr-RohrbodenSchweißverbindung von der üblichen in Abschnitt 13.7 erläuterten Verbindung abweicht. In diesem Abschnitt werden die folgenden Rohr-Rohrboden-Schweißverbindungen behandelt: am äußeren Rohrboden angeschweißte Rohre mit maschinell bearbeiteten Fugen (siehe 13.12.3); wie folgt durch Kehlnaht an die Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre: durch maschinell bearbeitete Schweißnahtfugen in den Rohrboden eingesetzte Rohre (siehe 13.12.4); nur teilweise in den Rohrboden eingesetzte Rohre (siehe 13.12.5); durch Stumpfschweißnaht an die Innenseite des Rohrbodens mit Ansätzen (siehe 13.12.6); maschinell bearbeiteten Schweißnahtfugen (siehe 13.12.7): 13.12.2 Zusätzliche Symbole Die folgenden Symbole gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 13.7.3 d ist der Rohrlochdurchmesser hw ist die Tiefe der Ringnut 13.12.3 An der Außenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut a) Die Dicke des Rohrbodens ist vom Boden der Ringnut aus zu messen (siehe Bild 13.12.3-1). b) Die wirksame Tiefe hg' der Trennwandnut, soweit vorhanden, kann mit der folgenden Beziehung angegeben werden: hg' max hg c t h w , 0 (13.12.3-1) hw e Bild 13.12.3-1 An der Außenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut 272 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.12.4 An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut Die Dicke des Rohrbodens ist vom Boden der Ringnut aus zu messen (siehe Bild 13.12.4-1). e hw Bild 13.12.4-1 An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut 13.12.5 An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre a) Der Durchmesser Do des gelochten Teils des Rohrbodens ergibt sich aus der folgenden Gleichung: Do 2 r o d b) Der nominale Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens ergibt sich aus: c) (13.12.5-1) pd p (13.12.5-2) Der effektive Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens * ergibt sich aus: * p*d p* (13.12.5-3) d d t 2 et d d t Bildung 13.12.5-1 An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre 273 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 13.12.6 An der Innenseite des Rohrbodens mit Ansatz und Stumpfnaht verschweißte Rohre a) Der Durchmesser Do des gelochten Teils des Rohrbodens ergibt sich aus der folgenden Gleichung: Do 2 r o d (13.12.6-1) Der nominale Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens ergibt sich aus: b) pd p (13.12.6-2) Der effektive Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens * ergibt sich aus: c) * p*d p* (13.12.6-3) Bild 13.12.6-1 An der Innenseite des Rohrbodens mit Stumpfnaht und Ansatz verschweißte Rohre 13.12.7 An der Innenseite des Rohrbodens mit Stumpfnaht verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut a) Die Dicke des Rohrbodens ist vom Boden der Ringnut aus zu messen (siehe Bild 13.12.7-1). e hw Bild 13.12.7-1 An der Innenseite des Rohrbodens mit Stumpfnaht verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut b) 274 Die Anforderungen a), b) und c) von 13.12.6 gelten. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14 Kompensatoren 14.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung folgender drei Typen ein- oder mehrwelliger Kompensatoren: a) unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil (U-Bogen-Kompensator) (siehe Bild 14.1-1a); b) verstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil (siehe Bild 14.1-1b); c) Kompensatoren mit torusförmigem Profil (Torus-Balgkompensator) (siehe Bild 14.1-1c). die Innen- oder Außendruck und zyklischen Bewegungen ausgesetzt sind. Die Kompensatoren sind für den Einbau in Druckbehältern, insbesondere solche mit RohrbodenWärmeaustauschern, vorgesehen, um sowohl Flexibilität bei Wärmeausdehnung als auch ausreichende Innendruckfestigkeit zu gewährleisten. ANMERKUNG Die Auslegung von Kompensatoren erfordert die besondere Aufmerksamkeit des Konstrukteurs, da sich die Anforderungen hoher Festigkeit bei ausreichender Flexibilität im allgemeinen widersprechen. Nähere Angaben hierzu sind Abschnitt K.1 zu entnehmen. Muss aufgrund der Geschwindigkeit des geförderten Mediums mit Erosion oder Schwingung gerechnet werden, ist die Verwendung eines Leitrohres zu empfehlen. 14.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Begriffe und Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. 14.2.1 Kompensator (Synonym: Kompensatorbalg) flexibles Bauteil mit einer oder mehreren Balgwellen und Endborden 14.2.2 Balgwelle flexibles Element eines Kompensators (siehe Bild 14.1-1) 14.2.3 Bord gerader, nicht gewellter Abschnitt am Kompensatorende (siehe Bild 14.1-1) 14.2.4 Bordring zylindrischer Abschnitt, der zur Verstärkung am Bord angebracht ist (siehe Bild 14.1-1) 14.2.5 Verstärkungs- und Ausgleichsringe In die Wellentäler eingepasste Vorrichtungen zur Erhöhung der Innendruckfestigkeit des Balges. Verstärkungsringe werden aus Rohren oder Rundstäben hergestellt. Ausgleichsringe haben einen etwa T-förmigen Querschnitt und dienen vorwiegend zur Begrenzung der gesamten äquivalenten axialen Bewegung. 275 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (2') Bord mit Bordring (3) Stützring (1) Balgwelle (2) Bord ohne Bordring a) Unverstärkter Kompensator mit U-förmigem Profil (1) Balgwelle (2) Bord (3) Stützring (4) Endverstärkungsring (5) Zwischenverstärkungsring (6) Verstärkungsringe b) Verstärkter Kompensator mit U-förmigem Profil e Legende 1 2 Welle Bordring c) Kompensator mit torusförmigem Profil (Torusbalg) Bild 14.1-1 — Drei Kompensatorausführungen 276 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Folgende Symbole gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4. A ist die durch Gleichung (14.5.2-7) oder (14.6.3-7) gegebene Querschnittsfläche des Werkstoffes einer Balgwelle Cp , Cf , Cd sind für U-förmige Bälge verwendete Koeffizienten, (siehe Bilder 14.5.2-1, -2 und -3) C1, C2 sind die durch die Gleichungen (14.5.2-8) und (14.5.2-9) oder (14.6.3-8) und (14.6.3-9) gegebene Koeffizienten, zur Bestimmung der Koeffizienten Cp , Cf , Cd ; Dc ist der durch Gleichung (14.5.2-2) oder (14.6.3-2) oder (14.7.3-2) gegebene mittlere Durchmesser eines Stützrings Di Innendurchmesser von Balgwelle und zylindrischem Endbord (siehe Bild 14.1-1) Dm ist der durch Gleichung (14.5.2-3) oder (14.6.3-3) oder (14.7.3-3) gegebene mittlere Durchmesser einer Balgwelle Eb Elastizitätsmodul des Kompensatorwerkstoffs bei Auslegungstemperatur Ec Elastizitätsmodul des Bordringwerkstoffs bei Auslegungstemperatur Eo Elastizitätsmodul des Balgwerkstoffes bei Raumtemperatur e Nennwanddicke des Kompensators (siehe Gleichung (14.5.2-1) oder (14.6.3-1) oder (14.7.3-1)) Für einwandige Kompensatoren gilt: e = ep. ec Stützringdicke (siehe Bild 14.1-1) ep Nennwanddicke einer Lage e* ist die durch Gleichung (14.5.2-5) oder (14.6.3-5) oder (14.7.3-5) gegeben korrigierte Dicke einer Balgwelle, korrigiert um die Dickenabnahme beim Umformen ep* ist die durch Gleichung (14.5.2-4) oder (14.6.3-4) oder (14.7.3-4) gegebene korrigierte Dicke einer Lage, korrigiert um die Dickenabnahme durch Umformen f Berechnungsnennspannung des Kompensatorwerkstoffs bei Auslegungstemperatur fc Berechnungsnennspannung des Bordringwerkstoffs bei Auslegungstemperatur Kb Axialsteifigkeit des Balges nach den Gleichungen (14.5.7-1, 14.6.8-1 bzw. 14.7.8-1) k ist der durch Gleichung (14.5.2-6) oder (14.6.3-6) gegebene Faktor zur Berücksichtigung des Stützeffektes der Anschlußnaht und der Endwelle auf die Tragfähigkeit des Bords unter Druck Lc Stützringlänge (siehe Bild 14.1-1) Lt Länge des Bords (siehe Bild 14.1-1) N Anzahl der Balgwellen 277 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) N alw Anzahl der möglichen Ermüdungszyklen; N spe Anzahl der angegebenen Ermüdungszyklen; np Anzahl der Lagen P Auslegungsdruck Q ist die durch Gleichung (14.5.2-10) gegebene Teilung der Balgwelle ri ist der innere Radius des Torus an der Aussen- bzw Innenseite U-förmiger Bälge (siehe Bild 14.5.1-1) sd Umformgrad bei der Balgformung, siehe 14.5.2.2; w Wellenhöhe (siehe Bild 14.1-1) Spannungsfaktor der Welleninstabilität nach Gleichung (14.5.2-12); Spannungsverhältnis der Welleninstabilität nach Gleichung (14.5.2-11); q Gesamte äquivalente Axialverschiebung je Welle (siehe Bild 14.10.5) vb Poissonscher Beiwert des Balgmaterials P Von P abhängige Spannung q Von q abhängige Spannung eq ist die geamte Spannungsschwingbreite zufolge der zyklischen Verschiebung Indizes: b für Balg c Bordring m Membran bzw. Meridian p Lagen r für verstärkt t Endbord Umfang Kein Index Balgwelle 278 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.4 Geltungsbereich 14.4.1 Geometrie 14.4.1.1 Ein Kompensator umfasst eine oder mehrere identische Balgwellen. Jede Welle ist achssymmetrisch. 14.4.1.2 Jede Balgwelle besteht aus einer oder mehreren Lagen derselben konstanten Dicke und desselben Werkstoffs. 14.4.1.3 Für Kompensatoren mit zylindrischem Endbord der Länge Lt mit oder ohne Bordring (siehe Bild 14.1-1) gilt: Wenn die Dicke des Bords geringer ist als die des Zylinders, an dem der Balg angeschweíßt ist, muss Lt die nachstehende Gleichung erfüllen: Lt Lc 0,5 e Di In dieser Formel ist Lc = 0, wenn der Kompensator ohne Bordring ist. 14.4.1.4 Für die Anzahl der Lagen gilt: np 5 14.4.2 Belastungen Dieser Abschnitt gibt Regeln für Kompensatoren unter konstanten Innendruck und zyklischer axialer Verschiebung. Darüber hinaus gilt: Kompensatoren, die Lateral- oder Angularbewegungen ausgesetzt sind, sind nach 14.10 zu berechnen. Für Außendruck gelten besondere Regeln (siehe 14.5.5). Andere Lasten (z. B. Masse, Schwingungen, Wind, Wärmeschock usw.) sind gesondert zu betrachten. 14.4.3 Temperatur Diese Regeln gelten nur für Temperaturen unterhalb des Kriechbereichs. Der Kriechbereich ist den entsprechenden Europäischen Werkstoffnormen zu entnehmen. Liegen keine derartigen Festlegungen vor, sind nachstehende Werte zu verwenden: Auslegungstemperaturen unter 500 °C für austenitische Stähle und ähnliche Werkstoffe nach 14.5.6.3.2; Auslegungstemperaturen unter 380 °C für ferritische Stähle. 14.4.4 Werkstoffe Diese Regeln gelten für ferritische Stähle, austenitische Stähle und Nickel-Chrom-Eisen, Nickel-Eisen-ChromLegierungen. 14.4.5 Schweißnähte Kompensatoren mit Bälgen dürfen eine oder mehrere Längsnähte haben. Unverstärkte Bälge mit U-Profil dürfen auch Rundnähte haben (siehe 14.5.9). Die in Umfangsrichtung verlaufenden Anschlussnähte von ein- und mehrlagigen Bälgen sind nach den in Tabelle 14.4.5-1 enthaltenen Zeichnungen auszuführen. 279 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 14.4.5-1 — Typische Balg-Anschlussnähte Schweißnaht Allgemeine Ausführung Nr Varianten (Kombinationen von A bis D sind zulässig) A B C D Schweißring Hilfsring Balgbordring verstärkter Bund (Überbord) einfach doppelt 1) 2), 3) 1.1 Überlappnaht außen/Kehlnaht 1.2 1) Überlappnaht innen/Kehlnaht 2.1 (Eingelassene Überlappnaht) außen/Fugennaht 2.2 (Eingelassene Überlappnaht) innen/Fugennaht 4) 4) 3.0 Stumpfnaht 5) 4.1 radiale Bördelnaht (innen oder außen) 4.2 axiale Bördelnaht (innen oder außen) Anschlussteile und Bordringe, die der drucktragenden Seite des Balges gegenüber liegen, müssen an der am Balg und am Endbord anliegenden Kante mit einem Radius oder einer Fase versehen sein. ANMERKUNG Diese Zeichnungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Andere Ausführungen dürfen verwendet werden, sofern sie ein gleichwertiges Sicherheitsniveau bieten. 1) Bei Kehlnähten muss die Dicke "a" der Schweißnaht die folgende Gleichung erfüllen: a 0,7 es dabei ist es die Nenndicke des Verbindungsgehäuses. 2) Ein Balgbordring wird empfohlen, wenn das zylindrische Ende des Balges Lt folgenden Wert überschreitet: L t 0 ,5 e s D i 3) 4) 5) 280 Der Balgbordring muss axial durch Schweißen oder mechanische Vorrichtungen befestigt werden. Bei Stumpfnähten sind für das Schweißen von mehrlagigen Bälgen spezielle Werkzeuge erforderlich. Der Schweißnahtdurchmesser darf den mittleren Balgdurchmesser Dm um nicht mehr als 20 % der Wellenhöhe w überschreiten. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.4.6 Einbau Durch Stäbe oder andere geeignete Stützelemente ist bei Transport und Einbau sicherzustellen, dass der Kompensator seine Abmessungen beibehält. Sofern die Auslegung dies nicht ausdrücklich zulässt, darf ein Kompensator nicht auseinandergezogen, zusammengedrückt, verdreht oder seitlich versetzt werden, um nicht ordnungsgemäß ausgerichtete Teile anschließen zu können. Bei Druckbehältern mit Kompensatoren ist die hydrostatische, axiale Druckkraft und/oder die Federkraft des Kompensators durch angemessene Arretierungselemente (z. B. Wärmeaustauscherrohre oder Schale, außen angebrachte Arretierungen, Anker usw.) aufzunehmen. Die Spannung in diesen Arretierungen darf die zulässige Spannung bei Auslegungstemperatur nicht überschreiten. 14.5 Unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil 14.5.1 Allgemeines 14.5.1.1 Anwendungsbereich Dieser Unterabschnitt gilt für zwei Ausführungen von unverstärkten Bälgen mit quasi U-förmigen Wellen: Die in Bild 14.5.1-1 dargestellten Kompensatoren werden im allgemeinen durch Umformen (z. B. hydraulisches Umformen, Walzen) ohne Schweißnähte (an den Balgwellen) in Umfangsrichtung gefertigt. Für diesen Kompensatortyp gelten die Regeln in 14.5.2 bis 14.5.7. In Bild 14.5.8-1 sind einlagige Kompensatoren mit Rundnähten an Wellental und Wellenscheitel dargestellt. Kompensatoren dieses Typs müssen zusätzlich den Anforderungen in 14.5.8 entsprechen. Jede Welle besteht aus einer Wellenflanke und zwei Krempen mit annähernd gleichem Radius (Außen- und Innenkrempe) in der neutralen Stellung, so dass das Wellenprofil eine glatte geometrische Form aufweist, wie in Bild 14.5.1-1 dargestellt. Legende (1) Ohne Stützring (2) Mit Stützring (3) Wellental (4) Wellenscheitel Bild 14.5.1-1 — Unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil 14.5.1.2 Anwendungsbedingungen Zusätzlich zu den in 14.4 aufgeführten Bedingungen gelten für die Anwendbarkeit die folgenden Bedingungen: a) Eine Abweichung von 10 % zwischen dem Radius der Außenkrempe ric und dem Radius der Innenkrempe rir ist zulässig (ric und rir siehe Bild 14.5.1-2). 281 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) Für den Krempenradius gilt: ri 3 e p , dabei ist ri ric rir . 2 c) Für den Neigungswinkel der Wellenflanke in der neutralen Stellung gilt: 15 15 Grad (siehe Bild 14.5.1-2). d) Für die Wellenhöhe gilt: w Di . 3 Bild 14.5.1-2 — Mögliche Konfigurationsformen in der neutralen Position 14.5.2 Bestimmung von Zwischenwerten 14.5.2.1 Allgemeines Die folgenden Gleichungen werden für die Bestimmung von Zwischengrößen zugrunde gelegt. e n p ep (14.5.2-1) D c Di 2 e e c (14.5.2-2) D m Di e h (14.5.2-3) ep* ep 282 Di Dm (14.5.2-4) e * n p ep* (14.5.2-5) Lt ; 1,0 k min 1,5 Di e p (14.5.2-6) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 2 * q 2 w e 2 A C1 C2 q 2w (14.5.2-8) q 2,2 Dm ep* q 4ri 2e ANMERKUNG anzuwenden. (14.5.2-7) (14.5.2-9) (14.5.2-10) Gleichung 14.5.2-10 gilt für Fälle mit parallelen Wänden. Ansonsten, ist die aktuelle Teilung m, b 3 , 1 (14.5.2-11) Dabei sind m,b und θ,I nach 14.5.3.3. 1 2 2 (1 2 2 4 4 ) (14.5.2-12) Zu den Beiwerten Cp, Cf und Cd, siehe Bilder 14.5.2-1 bis 14.5.2-3. 283 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG In K.2 sind polynome Näherungen dieser Gleichungen angegeben. Bild 14.5.2-1 — Beiwert C p 284 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG In K.2 sind polynome Näherungen dieser Gleichungen angegeben. Bild 14.5.2-2 — Beiwert C f 285 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG In K.2 sind polynome Näherungen dieser Gleichungen angegeben. Bild 14.5.2-3 — Beiwert C d 286 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.5.2.2 Bestimmung des Umformgrades Der maximale Umformgrad für den Balg ergibt sich durch: s d 1,04 2 s sb 2 (14.5.2-13) Die Umfangskomponente sc hängt vom Umformverfahren ab. Für die allgemein üblichen Umformverfahren sind die folgenden Gleichungen zu verwenden: a) für hydraulische oder ähnliche Verfahren, bei denen die Umformung vom Ausgangszylinder ausgehend zu 100 % nach außen erfolgt: w s In 1 2 D i (14.5.2-14) b) für Rollformverfahren mit Umformung 50 % nach innen und 50 % nach außen vom Ausgangszylinder ausgehend: w s In 1 D i (14.5.2-15) c) für Halbwellen, hergestellt durch Rollbiegen oder andere Verfahren aus Kreisringplatten mit dem maximalen Umformgrad an der Innenkrempe: 1 2ri e p 2 s In 1 Di e p (14.5.2-16) Die Biegekomponente des Umformgrades sb ist unabängig vom Umformverfahren und ergibt sich aus: ep s b ln 1 2ri e p (14.5.2-17) 14.5.3 Spannungen durch Innendruck 14.5.3.1 Kompensatorbord Die durch Druck erzeugte Membranspannung in Umfangsrichtung , t P Di e Lt Eb k 1 P 2 e Di e Lt Eb ec Dc Lc E c k 2 (14.5.3-1) muss folgende Gleichung erfüllen: ,t P f 14.5.3.2 Bordring Die durch Druck erzeugte Membranspannung in Umfangsrichtung 287 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dc2 Lt E c k 1 P 2 e Di e Lt Eb ec Dc Lc E c k ,c P (14.5.3-2) muss folgende Gleichung erfüllen: ,c P f c 14.5.3.3 Balgwellen a) Die durch Druck erzeugte Membranspannung in Umfangsrichtung in den äußeren Balgwellen ,E P 1 q D m L t Di e P 2 A e * Lt (14.5.3-3) muss folgende Gleichung erfüllen: ,E P f in den inneren Balgwellen ,l P 1 q Dm P 2 A (14.5.3-4) muss folgende Gleichung erfüllen: ,I P f b) Die durch Druck erzeugte Membranspannung in Meridianrichtung wird wie folgt berechnet: m,m P c) w 2e * P (14.5.3-5) Die durch Druck erzeugte Biegespannung in Meridianrichtung wird wie folgt berechnet: 2 1 w m,b P Cp P 2n p e p* d) (14.5.3-6) Die Summe der Membran- und Biegespannungen in Meridianrichtung muss folgende Gleichung erfüllen: m,m P m,b P K f f (14.5.3-7) Dabei ist 288 Kf = 3,0 für Bälge im umgeformten Zustand (mit Kaltverfestigung); (14.5.3-8) Kf = 1,5 für geglühte Bälge (ohne Kaltverfestigung). (14.5.3-9) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.5.4 Instabilität durch Innendruck 14.5.4.1 Säuleninstabilität Der zulässige Auslegungs-Innendruck zur Vermeidung von Säuleninstabilität, Ps, c, ergibt sich aus: Ps, c 0,34 Kb (14.5.4-1) Nq Der Innendruck P darf Ps, c nicht überschreiten: P Ps, c 14.5.4.2 Welleninstabilität Der zulässige Auslegungs-Innendruck zur Vermeidung von Welleninstabilität, Ps, i, ergibt sich aus: Ps, i ( 2) ARe * (14.5.4-2) Dm q Dabei ist Re* die effektive Streckgrenze des Balgwerkstoffes bei Auslegungstemperatur im umgeformten oder im geglühten Zustand. Wenn in den Werkstoffnormen für Re* keine Werte festgelegt sind, sind für austenitischen Stahl und andere gleichwertige Werkstoffe die folgenden Werte einzusetzen: a) Re* K d Rp1,0 / T für Bälge im umgeformten Zustand (mit Kaltverfestigung) (14.5.4-3) b) Re* 0,75 Rp1,0 / T für geglühte Bälge (ohne Kaltverfestigung) (14.5.4-4) Dabei ist Rp 1,0 / T die 1%-Dehngrenze bei Auslegungstemperatur nach Abschnitt 4; Kd der Verfestigungsfaktor nach: 1 5 s d Kd 2,0 wenn s d 0,2 wenn s d 0,2 (14.5.4-5) Für nicht austenitischen Stahl: Re* R p0,2 / t Der Innendruck P darf Ps, i nicht überschreiten: P Ps, i 14.5.5 Außendruckberechnung 14.5.5.1 Spannungen durch Außendruck Die Regeln in 14.5.3 sind in die entsprechenden Gleichungen für P als den absoluten Wert des Außendrucks einzusetzen. 289 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Ist der Kompensator einem Vakuum ausgesetzt, ist die Berechnung unter der Annahme durchzuführen, dass nur die innere Lage dem Druck standhält. In sämtlichen Gleichungen in 14.5.3 ist deshalb nP = 1 zu verwenden. 14.5.5.2 Instabilät durch Außendruck Die Berechnung ist nach den Regeln in Abschnitt 8 von Teil 3 durchzuführen, indem der Kompensator durch einen äquivalenten Zylinder mit folgenden Abmessungen ersetzt wird: Äquivalenter Außendurchmesser Deq : Deq Di w 2eeq (14.5.5-1) Wanddicke e eq : Iq e eq 3 12 1 2 xx (14.5.5-2) In dieser Gleichung ist Ixx das Flächenträgheitsmoment der Querschnittsfläche einer Welle relativ zur Achse durch den Flächenschwerpunkt und parallel zur Kompensatorlängsachse (siehe Bild 14.5.5-1). ANMERKUNG Wenn Lt = 0 ist, gilt für Ixx: 2 w q 3 2 0,4 q w 0,2 q I xx e * 48 (14.5.5-3) Der zylindrische Teil ist zwischen den beiden am dichtesten zusammenliegenden Verstärkungsringen beiderseits des Kompensators anzusetzen. Bild 14.5.5-1 — Abmessungen zur Bestimmung von I xx 14.5.6 Ermüdung 14.5.6.1 Berechnung von Spannungen zufolge der totalen äquivalenten Verschiebungsschwingbreite Δq jeder Welle a) Membranspannung in Meridianrichtung: m ,m q 290 q Eb ep* 2 2 w3 Cf (14.5.6-1) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) Biegespannung in Meridianrichtung: m ,b q 5 E b ep* 3 w 2 Cd q (14.5.6-2) 14.5.6.2 Berechnung der totalen Spannungsschwingbreite zufolge zyklischer Verschiebung eq 0,7 m,m P m,b P m,m q m,b q (14.5.6-3) 14.5.6.3 Berechnung der Anzahl der zulässigen Lastzyklen 14.5.6.3.1 Allgemeines Unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Lastzyklen N spe während der Lebensdauer des Kompensators wird eine spezifische Lastzyklenanzahl festgelegt. Die, entsprechend diesem Unterabschnitt ermittelte zulässige Zyklenzahl N alw muss mindestens gleich N spe sein: N alw N spe . Die nach den folgenden Gleichungen errechneten zulässigen Lastspielzahlen beinhalten ausreichende Sicherheitsbeiwerte (3 für die Lastspiele und 1,25 für die Spannungen) und ergeben die maximalen Lastspielzahlen für die betrachtete Betriebsbedingung. Aus diesem Grund sollte kein zusätzlicher Sicherheitsbeiwert eingerechnet werden; eine übertrieben konservative Schätzung der zu erwartenden Lastzyklenanzahl kann eine höhere Anzahl von Balgwellen zur Folge haben, die wiederum den Kompensator für Instabilität anfälliger macht. Ist der Kompensator verschiedenen Bewegungszyklen (z. B. beim An- oder Abfahren) ausgesetzt, können diese Zyklen durch das Minersche Verfahren zur Berechnung der akkumulierten Ermüdung (siehe 18.5.6) berücksichtigt werden. ANMERKUNG Die Verwendung von speziellen, durch einen Hersteller erstellten Ermüdungskurven wird später behandelt und die dazu geltenden Anforderungen werden im Anhang K.3 festgelegt. 14.5.6.3.2 Austenitische Stähle und vergleichbare Werkstoffe Die nachfolgende Gleichung gilt für Bälge im umgeformten Zustand aus austenitischen Stählen, Nickel-ChromEisen und Nickel-Eisen-Chrom-Legierungen. Die zulässige Lastspielzahl ergibt sich wie folgt (siehe Bild 14.5.6-1): Wenn E0 eq 1 080 MPa: Eb 9 283,3 N alw E0 eq 372,3 Eb 3,4 (14.5.6-4) mit eq in MPa. Wenn E0 eq 1 080 MPa: Eb 291 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10 259,4 N alw E0 eq 297,9 Eb 3,4 mit eq in MPa. Wenn E0 eq 297,9 MPa: N alw 10 6 Lastspiele. Eb Die Kurve und die Gleichung gelten nur für: 370 N alw 10 6 292 (14.5.6-5) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende X N (Lastspiele) Y eq in MPa Bild 14.5.6-1 — Ermüdungskurve bei Raumtemperatur (Eb = E0) für unverstärkte Bälge im umgeformten Zustand 14.5.6.3.3 Ferritische Stähle Für ferritische Stähle gelten die Ermüdungskurven gemäß 18.10 bzw. 18.11. 293 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.5.7 Axialsteifigkeit Die theoretische Axialsteifigkeit eines Kompensators mit n Balgwellen kann nach der folgenden Gleichung ermittelt werden: 3 ep* 1 np F Kb E b Dm w Cf N q 2 (1 vb 2 ) N (14.5.7-1) Dabei ist FB die Axialkraft und n q die dadurch verursachte Axialbewegung des Kompensators. Diese Gleichung gilt nur für den elastischen Bereich. ANMERKUNG Außerhalb dieses Bereichs können niedrigere Werte verwendet werden, die auf der Erfahrung des Herstellers oder repräsentativen Prüfungen beruhen (siehe K.1). 14.5.8 Mit einer Rundnaht am Wellenscheitel oder Wellental verschweißte Balgwellen mit U-förmigem Profil 14.5.8.1 Inhalt Dieser Unterabschnitt gilt für einlagige Kompensatoren mit U-förmigem Halbwellenprofil aus zwei symmetrischen Hälften, die durch eine Rundnaht miteinander verschweißt sind. direkt (Bild 14.5.8-1a), durch Einsetzen eines zylindrischen Zwischenelements (Bild 14.5.8-1b), durch einen durch Umformen gebildeten geraden Abschnitt (Bild 14.5.8-1c). Die einzelnen Halbwellen können entweder nahtlos aus einem Stück gefertigt werden (Bild 14.5.8-1a und 14.5.81b), oder aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein, die durch Längsnähte verschweißt werden (Bild 14.5.8-1d). (1) Rundnähte (2) Längsnähte Bild 14.5.8-1 — Rundnähte an Balgwellen mit U-förmigem Profil 294 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.5.8.2 Berechnung Die Berechnung erfolgt nach den Anforderungen in 14.5.1 bis 14.5.7. Zusätzlich gelten die nachstehenden Forderungen: a) Um die Verschweißung zu vereinfachen, können die beiden Halbwellen ein kurzes zylindrisches Segment der Länge mi im Wellental und m e am Wellenscheitel aufweisen (siehe Bild 14.5.8-2). Um die Schweißarbeiten zu erleichtern, müssen die Längen mi und m e nachstehende Gleichungen erfüllen: mi 0,2 D m e m e 0,2 D m e Bild 14.5.8-2 b) Die Gleichungen (14.5.3-3) und (14.5.3-4) in 14.5.3.3 zur Berechnung von ,E P und θ,I P werden durch die folgenden Gleichungen ersetzt: ,E P 1 q mi Dm me w L t mi / 2 Di e P 2 A e * me L t mi / 2 (14.5.8-1) ,l P 1 q mi D m m e w mi Di e P 2 A e * m e mi (14.5.8-2) c) Der aus Gleichung (14.5.6-3) ermittelte Wert von eq (siehe 14.5.6.2) ist mit dem Faktor 2 zu multipli-zieren. 14.6 14.6.1 Verstärkte Kompensatorbälge mit U-förmigem Profil Zweck Dieser Unterabschnitt gilt für Kompensatorbälge mit quasi U-förmigen Wellen und mit Ringen zur Verstärkung der Bälge gegen Innendruck. Jede Welle besteht aus einer Wellenflanke und zwei Krempen mit gleichem Radius (Außen- und Innenkrempe) in der neutralen Stellung, so dass das Wellenprofil eine glatte geometrische Form aufweist, wie in Bild 14.6.1-1 dargestellt. 295 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1 2 Welle Zylindrisches Balgende 3 Bordring 4 Endausgleichsring 5 Ausgleichsring 6 Verstärkungsring Bild 14.6.1-1 — Verstärkter Balg mit U-Profil Die folgenden Symbole gelten zusätzlich zu den in den Abschnitten 4 und 14.3 angegebenen Symbolen. Af Metall-Querschnittsfläche eines Befestigungsmittels eines Verstärkungsringes, siehe Bild 14.6.1-1; Ar Metall-Querschnittsfläche eines Verstärkungsringes, siehe Bild 14.6.1-1; Cr Faktor für die Wellenhöhe für verstärkte Bälge, nach Gleichung (14.6.3-11); Ef Elastizitätsmodul des Werkstoffes des Befestigungsmittels für die Verstärkung bei Auslegungstemperatur; Er Elastizitätsmodul des Verstärkungsring-Werkstoffes bei Auslegungstemperatur; H gesamte auf Balg und Verstärkung wirkende Innendruckkraft, nach Gleichung (14.6.3-12); ff zulässige Spannung des Werkstoffes des Befestigungsmittels für die Verstärkung bei Auslegungstemperatur; fr zulässige Spannung des Verstärkungsring-Werkstoffes bei Auslegungstemperatur; R Verhältnis der durch den Balg aufgenommenen zu der durch die Verstärkung aufgenommenen Innendruckkraft nach Gleichung (14.6.4-3). 14.6.2 Anwendungsbedingungen Zusätzlich zu den in 14.4 aufgeführten Bedingungen gelten für die Anwendbarkeit die folgenden Bedingungen: a) Eine Abweichung von 10 % zwischen dem Radius der Außenkrempe ric und dem Radius der Innenkrempe rir ist zulässig (ric und rir siehe Bild 14.5.1-2). 296 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) Für den Krempenradius gilt: ri 3 e p dabei ist ri ric rir . 2 c) Für den Neigungswinkel der Wellenflanke in der neutralen Stellung gilt: 15 15 Grad (siehe Bild 14.5.1-2). d) Für die Wellenhöhe gilt: w Di . 3 14.6.3 Bestimmung von Zwischengrößen Die folgenden Gleichungen werden für die Bestimmung von Zwischengrößen zugrunde gelegt. e np ep (14.6.3-1) D c Di 2 e e c (14.6.3-2) D m Di w e (14.6.3-3) Di Dm e p* e p (14.6.3-4) e * n p e p* (14.6.3-5) Lt ; ( 1,0 ) k min 1,5 Di ep (14.6.3-6) A e * 2 w 2 2ri e (14.6.3-7) C1 C2 2ri e w (14.6.3-8) 2ri e (14.6.3-9) 1,1 D m e p* q 4ri 2e 100 C r 0,3 1048 P 1,5 320 (14.6.3-10) 2 (14.6.3-11) mit P in MPa H PD m q (14.6.3-12) 297 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) R1 AE b Ar E r (14.6.3-13) R2 AE b Lf D m D m Af E f Ar E r (14.6.3-14) 14.6.4 Spannungen durch Innendruck 14.6.4.1 Zylindrisches Balgende Die Umfangs-Membranspannung durch Druck: , t ( P ) D i e 2 L t E b k 1 P 2 e Di e L t E b ec Dc Lc E c k (14.6.4-1) muss folgende Bedingung erfüllen: , c ( P ) f 14.6.4.2 Bordring Die Umfangs-Membranspannung durch Druck: , c ( P ) Dc2 L t E c k 1 P 2 e Di e L t E b e c Dc Lc E c k (14.6.4-2) muss folgende Bedingung erfüllen: , c ( P ) f c 14.6.4.3 Balgwellen a) Die Umfangs-Membranspannung durch Druck: H R 2 A R 1 (14.6.4-3) muss folgende Bedingung erfüllen: f Dabei ist R = R1 für einteilige Verstärkungsringe, nach Gleichung (14.6.3-12); R = R2 für mit Befestigungsmitteln verbundene Verstärkungsringe, nach Gleichung (14.6.3-13). ANMERKUNG Bei Verstärkungsringen, die in Abschnitten hergestellt und unter Spannung miteinander verbunden werden, geht diese Gleichung von der Annahme aus, dass die für diese Verbindung gewählte Konstruktion nicht nachgibt, so dass keine Umfangsvergrößerung der Verstärkungselemente erfolgt. Zusätzlich sind die an den Balgenden liegenden Verstärkungselemente gegen die axial wirkende Druckkraft der Bälge zu sichern. 298 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) Die meridionale Membranspannung durch Druck ergibt sich aus: m, m ( P ) 0,85 c) w C r q 2e * (14.6.4-4) P Die meridionale Biegespannung durch Druck ergibt sich aus: 2 0,85 w Cr q m ,b ( P ) Cp P 2n p e*p d) (14.6.4-5) Die meridionalen Membran- und Biegespannungen müssen der folgenden Bedingung entsprechen: m, m ( P ) m, b ( P ) K f f (14.6.4-6) Dabei ist Kf = 3,0 für Bälge im umgeformten Zustand (mit Kaltverfestigung); Kf = 1,5 für geglühte Bälge (ohne Kaltverfestigung). 14.6.4.4 Verstärkungsring Die Umfangs-Membranspannung durch Druck , r ( P ) H 1 2 Ar R1 1 (14.6.4-7) muss der folgenden Bedingung entsprechen: , r ( P ) f r ANMERKUNG Bei Ausgleichsringen enthält diese Gleichung nur die einfache Membranspannung und beinhaltet nicht die durch eine außermittige Anordnung des Befestigungsmittels verursachte Biegespannung. Zur Bestimmung dieser Spannungen können elastische Analysen und/oder praktische Prüfungen durchgeführt werden. 14.6.4.5 Verstärkende Befestigungsmittel Die Membranspannung durch Druck * , f ( P ) H 1 2 Af R2 1 (14.6.4-8) muss der folgenden Bedingung entsprechen: *, f ( P ) f f 299 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.6.5 Instabilität durch Innendruck 14.6.5.1 Säuleninstabilität Der zulässige Auslegungs-Innendruck zur Vermeidung von Säuleninstabilität, Ps, c, ergibt sich aus: Ps, c 0,3 Kb (14.6.5-1) Nq Der Innendruck P darf Ps, c nicht überschreiten: P Ps, c 14.6.5.2 Welleninstabilität Verstärkte Bälge neigen nicht zu Welleninstabilität. 14.6.6 14.6.6.1 Auslegung für den Außendruck Spannungen durch den Außendruck Die Auslegung muss nach den Regeln in 14.5.3 für unverstärkte Bälge mit P als absolutem Wert für den Außendruck erfolgen. Wird der Balg bei Vakuum betrieben, muss die Auslegung mit der Annahme erfolgen, dass nur die Innenlage dem Druck standhält. Die Gleichungen für die Druckspannung in 14.5.3 werden mit np = 1 eingesetzt. 14.6.6.2 Instabilität durch den Außendruck Die Instabilität in Umfangsrichtung eines verstärkten Balges ist wie für unverstärkte Bälge zu errechnen. Siehe 14.5.5.2. 14.6.7 Ermüdungsberechnungen 14.6.7.1 Berechnung der Spannungen aufgrund der gesamten äquivalenten axialen Verschiebung q je Welle Die folgenden Gleichungen werden für die Berechnung der Spannungen aufgrund der gesamten äquivalenten axialen Verschiebung q je Welle eingesetzt. a) Die meridionale Membranspannung, m , n Δ q , ergibt sich aus: m , n Δ q b) 2 2 w C r q C f 3 Δq (14.6.7-1) Die meridionale Biegespannung, m , b Δ q , ergibt sich aus: m , b Δq 300 E b e *p E b e*p 5 Δq 3 w C r q 2 C d (14.6.7-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.6.7.2 Berechnung der gesamten Spannung aufgrund zyklischer Verschiebung Die gesamte Spannung aufgrund zyklischer Verschiebung, eq , ergibt sich aus: eq 0 ,7 m , m ( P ) m , b ( P ) m , m Δ q m , b Δ q 14.6.7.3 (14.6.7-3) Berechnung der zulässigen Lastspielzahl 14.6.7.3.1 Allgemeines a) Die festgelegte Lastspielzahl Nspe ist als die während der Betriebslebensdauer des Balges voraussichtlich zu erwartende Anzahl von Lastspielen anzusehen. Die zulässige Lastspielzahl N alw nach diesem Unterabschnitt N alw muss mindestens gleich N spe sein: N alw N spe . Die nach den folgenden Gleichungen errechneten zulässigen Lastspielzahlen beinhalten ausreichende Sicherheitsbeiwerte (3 für die Lastspiele und 1,25 für die Spannungen) und ergeben die maximalen Lastspielzahlen für die betrachtete Betriebsbedingung. Es sollte daher kein zusätzlicher Sicherheitsbeiwert eingesetzt werden, da eine zu konservative Annahme der Lastspiele eine größere Anzahl Wellen erforderlich machen und damit zu einer erhöhten Anfälligkeit des Balges gegenüber Instabilität führen könnte. b) Wird der Balg unterschiedlichen Bewegungszyklen ausgesetzt, z. B. beim An- und Abfahren, ist die Schadensakkumulation nach der Miner-Regel für akkumulierte Ermüdung zu berechnen (siehe 18.5.6). c) Die Verwendung von speziellen, durch den Hersteller erstellten Ermüdungskurven wird später behandelt und die dazu geltenden Anforderungen werden im Anhang K.3 festgelegt (in Bearbeitung im CEN/TC 54/WG C). 14.6.7.3.2 Austenitische Stähle und andere gleichwertige Werkstoffe Dieser Unterabschnitt gilt für Bälge im umgeformten Zustand aus austenitischen Stählen, Nickel-Chrom-Eisen und Nickel-Eisen-Chrom-Legierungen. Die zulässige Lastspielzahl ergibt sich aus den folgenden Gleichungen (siehe Bild 14.6.7-1): wenn E0 eq 630, 4 Mpa Eb 24 452 , 5 N alw E0 eq 288,2 Eb 2,9 (14.6.7-4) mit eq in MPa: wenn E0 eq 630,4 MPa Eb 28 571 , 9 N alw E0 eq 230,6 E b 2,9 (14.6.7-5) mit eq in MPa: 301 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) wenn E0 eq 230, 6 MPa : Nalw 10 6 Lastspiele. Eb Die Kurve und die Gleichungen gelten nur für: 10 2 N alw 10 6 14.6.7.3.3 Ferritische Stähle Die Ermüdungskurven nach 18.10 bzw. 18.11 sind zu Grunde zu legen. 14.6.8 Axial-Federrate Die theoretische Axial-Federrate eines Balges mit N Wellen kann nach folgender Gleichung errechnet werden: np e*p Kb E b Dm w C r q 2 1 2 N b 3 1 Cf (14.6.8-1) Diese Gleichung gilt nur im elastischen Bereich. ANMERKUNG Außerhalb dieses Bereiches können niedrigere Werte auf der Grundlage von Erfahrungswerten des Herstellers oder repräsentativen Prüfergebnissen verwendet werden (siehe K.1). 302 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende X N (Lastspiele) Y eq in MPa Bild 14.6.7-1 — Ermüdungskurve bei Raumtemperatur (E = E0) für verstärkte Bälge im umgeformten Zustand 14.7 14.7.1 Torusbälge (Kompensatoren mit torusförmigem Wellenprofil) Zweck Dieser Unterabschnitt gilt für Bälge mit torusförmigen Wellen. Jede Welle besteht aus einem Torus mit Radius r, wie in Bild 14.7.1-1 dargestellt. 303 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1 2 Welle Bordring, verstärkend Bild 14.7.1-1 — Torusbalg Zusätzlich zu den in 14.3 angegebenen Symbolen gelten die folgenden Symbole: Ac Metall-Querschnittsfläche aller Bordringe bei Torusbälgen; B1, B2, B3 in Tabelle 14.7.3-1 angegebene Faktoren; r mittlerer Radius der Toruswelle 14.7.2 Anwendungsbedingungen Es gelten die in 14.4 angegebenen allgemeinen Bedingungen für die Anwendbarkeit. 14.7.3 Bestimmung von Zwischengrößen Die folgenden Gleichungen werden für die Bestimmung von Zwischengrößen zu Grunde gelegt. e np ep (14.7.3-1) Dc Di 2e e c (14.7.3-2) D m Di w e (14.7.3-3) e p* e p e * n p e p* 304 Di Dm (14.7.3-4) (14.7.3-5) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 14.7.3-1 — Faktoren B1, B2, B3 14.7.4 6,61 r 2 Dm e p B1 B2 B3 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 1,0 1,1 1,4 2,0 2,8 3,6 4,6 5,7 6,8 8,0 9,2 10,6 12,0 13,2 14,7 16,0 17,4 18,9 20,3 21,9 23,3 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,1 1,2 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,6 2,7 2,8 1,0 1,1 1,3 1,5 1,9 2,3 2,8 3,3 3,8 4,4 4,9 5,4 5,9 6,4 6,9 7,4 7,9 8,5 9,0 9,5 10,0 Spannungen durch Innendruck 14.7.4.1 Zylindrisches Balgende Die Umfangs-Membranspannung durch Druck: , t ( P ) D i e 2 L w E b 1 P 2 e Di e L w E b Dc E c Ac (14.7.4-1) muss folgende Bedingung erfüllen: , t ( P ) f t 14.7.4.2 Bordring Die Umfangs-Membranspannung durch Druck: , c ( P ) Dc2 L w E c 1 P 2 e Di e L w E b Dc E c Ac (14.7.4-2) muss folgende Bedingung erfüllen: , c ( P ) f c 305 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.7.4.3 Balgwellen Die folgenden Gleichungen werden für die Bestimmung der Balgwellen eingesetzt: a) Die Umfangs-Membranspannung durch Druck: ( P) r P 2e * (14.7.4-3) muss folgende Bedingung erfüllen: P f b) Die meridionale Membranspannung durch Druck: m, m ( P ) r Dm r P e * D m 2r (14.7.4-4) muss folgende Bedingung erfüllen: m, m ( P ) f 14.7.5 Instabilität durch Innendruck 14.7.5.1 Säuleninstabilität Der zulässige Auslegungs-Innendruck zur Vermeidung von Säuleninstabilität, Ps, c ergibt sich aus: Ps, c 0,15 Kb Nr (14.7.5-1) Der Innendruck P darf Ps, c nicht überschreiten: P Ps, c 14.7.5.2 Welleninstabilität Torusbälge neigen nicht zu Welleninstabilität. 14.7.6 14.7.6.1 Auslegung für den Außendruck Spannungen durch den Außendruck Die Auslegung muss nach den Regeln in 14.7.4 mit P als absolutem Wert für den Außendruck und Ac in den Gleichungen erfolgen. Wird der Balg bei Vakuum betrieben, muss die Auslegung mit der Annahme erfolgen, dass nur die Innenlage dem Druck standhält. Die Gleichungen für die Druckspannung in 14.7.4 werden mit np = 1 eingesetzt. 14.7.6.2 Instabilität durch den Außendruck Die Instabilität durch den Außendruck ist durch die gegenwärtigen Regeln nicht abgedeckt. 306 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.7.7 Ermüdungsberechnungen 14.7.7.1 Berechnung der Spannungen aufgrund der gesamten äquivalenten axialen Verschiebung q je Welle Die folgenden Gleichungen werden für die Berechnung der Spannungen aufgrund der gesamten äquivalenten axialen Verschiebung q je Welle eingesetzt. a) Die meridionale Membranspannung, m , m Δ q , ergibt sich aus: m , m Δ q b) B Δq E b e*p 2 34 ,3 r 1 3 (14.7.7-1) Die meridionale Biegespannung, m , b Δ q , ergibt sich aus: m , b q E b e*p B2 5 ,72 r 2 Δq (14.7.7-2) 14.7.7.2 Berechnung der gesamten Spannung aufgrund zyklischer Verschiebung Die gesamte Spannung aufgrund zyklischer Verschiebung, eq , ergibt sich aus: eq 3 m ,m ( P ) m , m Δ q m , b Δ q (14.7.7-3) 14.7.7.3 Berechnung der zulässigen Lastspielzahl 14.7.7.3.1 Allgemeines a) Die festgelegte Lastspielzahl Nspe ist als die während der Betriebslebensdauer des Balges voraussichtlich zu erwartende Anzahl von Lastspielen anzusehen. Die zulässige Lastspielzahl N alw nach diesem Unterabschnitt N alw muss mindestens gleich N spe sein: N alw N spe . Die nach den folgenden Gleichungen errechneten zulässigen Lastspielzahlen beinhalten ausreichende Sicherheitsbeiwerte (3 für die Lastspiele und 1,25 für die Spannungen) und ergeben die maximalen Lastspielzahlen für die betrachtete Betriebsbedingung. Es sollte daher kein zusätzlicher Sicherheitsbeiwert eingesetzt werden, da eine zu konservative Annahme der Lastspiele eine größere Anzahl Wellen erforderlich machen und damit zu einer erhöhten Anfälligkeit des Balges gegenüber Instabilität führen könnte. b) Wird der Balg unterschiedlichen Bewegungszyklen ausgesetzt, z. B. beim An- und Abfahren, ist die Schadensakkumulation nach der Miner-Regel für akkumulierte Ermüdung zu berechnen (siehe 18.5.6). c) Die Verwendung von speziellen, durch den Hersteller erstellten Ermüdungskurven wird später behandelt und die dazu geltenden Anforderungen werden im Anhang K.3 festgelegt (in Bearbeitung im CEN/TC 54/WG C). 14.7.7.3.2 Austenitische Stähle und andere gleichwertige Werkstoffe Dieser Unterabschnitt gilt für Bälge im umgeformten Zustand aus austenitischen Stählen, Nickel-Chrom-Eisen und Nickel-Eisen-Chrom-Legierungen. Die zulässige Lastspielzahl ergibt sich aus den folgenden Gleichungen (siehe Bild 14.7.7-1): wenn E0 eq 761, 6 MPa Eb 307 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 11 309,4 N alw E0 eq 288,2 Eb 3,25 (14.7.7-4) mit eq in MPa: wenn E0 eq 761,6 MPa Eb 12 686 , 3 N alw E0 eq 230,6 Eb 3,25 (14.7.7-5) mit eq in MPa: wenn E0 eq 230, 6 MPa: Nalw 10 6 Lastspiele. Eb Die Kurve und die Gleichung gelten nur für: 10 2 N alw 10 6 14.7.7.3.3 Ferritische Stähle Die Ermüdungskurven nach 18.10 bzw. 18.11 sind zu Grunde zu legen. 14.7.8 Axial-Federrate Die theoretische Axial-Federrate eines Balges mit N Wellen kann nach folgender Gleichung errechnet werden: 3 e* np 1 E b D m p B3 Kb r 12 1 2 N b (14.7.8-1) Diese Gleichung gilt nur im elastischen Bereich. ANMERKUNG Außerhalb dieses Bereiches können niedrigere Werte auf der Grundlage von Erfahrungswerten des Herstellers oder repräsentativen Prüfergebnissen verwendet werden (siehe K.1). 308 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende X N (Lastspiele) Y eq in MPa Bild 14.7.7-1 — Ermüdungskurve bei Raumtemperatur (E = E0) für Torusbälge im umgeformten Zustand 309 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.8 Herstellung 14.8.1 Balgformung 14.8.1.1 Allgemeines Es können unterschiedliche Umformverfahren angewendet werden. Bälge nach Bild 14.1-1 werden durch Kaltumformung hergestellt (z. B. hydraulisches Umformen oder vergleichbare Verfahren oder durch Rollumformung). Bälge nach Bild 14.5.8-2 (Halbwellen) werden durch Rollbiegen oder andere Verfahren hergestellt. Die angewendeten Umformverfahren müssen eine glatte Oberfläche, frei von Kerben, Kratzern oder anderen spannungserhöhenden Fehlern, sicherstellen und dürfen die Korrosionsbeständigkeit der Bälge nicht beeinträchtigen. 14.8.1.2 Begrenzungen für das Umformverfahren Der Umfang der Umformung, der durch den Umformgrad sd nach Gleichung (14.5.2-13) gegeben ist, ist üblicherweise auf den Umformgrad bei Bruch sr, reduziert um einen Faktor kr, zu begrenzen: s r k r ln 1 A5 / 100 sd sr Dabei ist A5 Bruchdehnung bei einer Messlänge von 5 Durchmesser; kr Wert nach Tabelle 14.8.1-1. Tabelle 14.8.1-1 — Sicherheitsbeiwert kr Werkstoff Austenitische Stählea Ferritische Stähleb Lagendicke Sicherheitsbeiwert ep kr ep 0,7 mm 0,9 ep 0,7 mm 0,8 alle 0,5 a Siehe Abschnitt 2 b Werkstoffe mit A 20 % und 5 310 Re, T Rm 0,66 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.8.2 Wärmebehandlung Das Glühen von Bälgen nach dem Umformen ist nicht erforderlich, sofern die Grenzwerte nach 14.8.1.2 eingehalten werden. Wenn in Ausnahmefällen, z. B. bei: Sprödbruchgefahr, Korrosionsgefahr oder Überschreiten der Grenzwerte nach 14.8.1.2, ein Glühen erforderlich ist, muss dies nach Beendigung des Umformprozesses in einer inerten Atmosphäre erfolgen. 14.8.3 Grenzabmaße (Toleranzen) 14.8.3.1 Allgemeines Dieser Unterabschnitt behandelt die Grenzabmaße, die einen wesentlichen Einfluss auf die Hauptmerkmale eines Balges haben (z. B. Druckfestigkeit, Federrate, Ermüdung und Einbau). Die Maßtoleranzen für die Balgwellen sind abhängig von den Toleranzen des verwendeten Grundwerkstoffes und den Fertigungsverfahren. Sie liegen in der Verantwortung des Kompensator-Herstellers. 14.8.3.2 U-förmige Wellen ohne Rundnähte 14.8.3.2.1 Nennwanddicke einer Balglage ep Das Grenzabmaß für die Nennwanddicke, ep, ist direkt auf die Nennwanddicke tN des für die Fertigung des Balges verwendeten Werkstoffes bezogen. Die Grenzabmaße für die Nennwanddicke des Werkstoffes, z. B. Band oder Blech, müssen den Festlegungen in Tabelle 14.8.3.2.1-1 entsprechen: Tabelle 14.8.3.2.1-1 — Grenzabmaße der Nennwanddicke des Werkstoffes tN EN 10258 tN Toleranzbereich EN 10259 tN Toleranzbereich ≤ 0,4 mm fein (F) ≤ 0,5 mm Besondere (S) > 0,4 mm Normal > 0,5 mm Normal 14.8.3.2.2 Wellenhöhe w Das Grenzabmaß für die Wellenhöhe w darf 5 % für ep bis 0,5 mm und 8 % für ep über 0,5 mm nicht überschreiten. 14.8.3.3 U-förmige Wellen mit Rundnähten an Innen- oder Außenkrempe 14.8.3.3.1 Nennwanddicke einer Balglage ep Das Grenzabmaß für die Nennwanddicke des Bleches muss entweder EN 10259, Normal, entsprechen oder, falls andere Normen zu Grunde gelegt werden, darf 6 % von tN nicht überschreiten. Falls das Grenzabmaß größer ist als 6 % von tN muss bei der Berechnung die tatsächliche mittlere Blechdicke berücksichtigt werden. 311 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.8.3.3.2 Wellenhöhe w Das Grenzabmaß für die Wellenhöhe w darf 8 % nicht überschreiten. 14.8.3.3.3 Zylindrisches Balgende Das Grenzabmaß für das zylindrische Balgende der Welle muss den jeweiligen Rohrenden entsprechen. 14.8.3.4 Torusbalg Wird später festgelegt. 14.9 14.9.1 Inspektion und Prüfung Allgemeines Die folgenden Anforderungen gelten zusätzlich zu den in EN 13445-5:2014 festgelegten Anforderungen. 14.9.2 Zerstörungsfreie Prüfung 14.9.2.1 Anschlussnähte in Umfangsrichtung In Umfangsrichtung verlaufende Anschlussnähte müssen den Anforderungen in EN 13445-5:2014 entsprechen. Überlappnähte müssen einer Magnetpulver- oder Eindringprüfung nach den Anforderungen in EN 13445-5:2014 und einer 100 %-Dichtheitsprüfung (siehe EN 13445-5:2014, Anhang D) unterzogen werden. Ausführung und Prüfung von in Umfangsrichtung verlaufenden Anschlussnähten von Balgkompensatoren müssen den Prüfgruppen 1, 2 oder 3 entsprechen (siehe EN 13445-5:2014, 6.6.1.1). Die für die Anschlussnähte gewählte Prüfgruppe muss nicht der für die anderen Behälterteile verwendeten Prüfgruppe entsprechen. 14.9.2.2 Schweißnähte an den Balgwellen 14.9.2.2.1 Rundnähte an den Außen- oder Innenkrempen der Balgwellen Dieser Unterabschnitt gilt für Balgwellen mit Rundnähten an den Außen- oder Innenkrempen nach den Festlegungen in 14.5.9. Rundnähte von Balgwellen müssen einer 100 % zerstörungsfreien Prüfung nach den Anforderungen in EN 13445-5:2014 unterzogen werden. 14.9.2.2.2 Längsnähte (Stumpfschweißnähte) Dieser Unterabschnitt gilt für Bälge, die aus Zylindern hergestellt werden, die nach dem Längsschweißen umgeformt werden. Diese Längsnähte sind wie folgt zu prüfen: 100 %-Sichtprüfung vor der Balgwellenformung; zerstörungsfreie Prüfung nach Tabelle 14.9.2-1 nach der Balgwellenformung. Bei seriengefertigten Bälgen sind mindestens 10 % der Bälge, jedoch mindestens ein Balg, einer zerstörungsfreien Prüfung zu unterziehen. Die Proben sind aus der laufenden Fertigungsserie zu entnehmen. 312 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 14.9.2-1 — Zerstörungsfreie Prüfung von stumpfgeschweißten Längsnähten an Bälgen ohne Rundnähte DN ep mm ≤ 300 ≤ 1,5 — — PTa außen PTa dichte Lage > 1,5 PTa außen — — PTa außen PTa dichte Lage — PT außen PTa außen PT außen PTa dichte Lage PTa dichte Lage ≤ ep, max > 300 Umformverfahren Hydraulische Umformung, Elastomer-Umformung oder Rollformung gleichwertige Verfahren Einlagig Mehrlagig Einlagig Mehrlagig > ep, max e p, max min 0,087 Di ; 4 mm a PTa dichte Lage PT = Eindringprüfung Die Prüfung ist an den Längsnähten der Außenkrempe außen und der Innenkrempe innen in größtmöglichem Umfang, so weit zugänglich, durchzuführen. 14.9.2.3 Durchstrahlungsprüfung Bei Durchführung der Durchstrahlungsprüfung gelten die Anforderungen nach EN 13445-5:2014, 6.6.3.2, mit den folgenden Änderungen in EN 13445-5:2014, Tabelle 6.6.4-1: Gasporosität und Poren: maximaler Porendurchmesser: 0,4 ep; maximale Porenanzahl: 5 je 100 mm; Schlauchporen: nicht zulässig; Einschlüsse: nicht zulässig; Bindefehler und ungenügende Durchschweißung: nicht zulässig; maximale Länge der Einbrandkerbe bei kurzen Unregelmäßigkeiten: 0,1 ep. Ein sanfter Übergang ist erforderlich; Länge der Wurzelkerbe bei kurzen Unregelmäßigkeiten: 0,1 ep. Ein sanfter Übergang ist erforderlich. 14.9.3 Druckprüfung Kompensatorbälge sind nach den Festlegungen in EN 13445-5:2014, 10.2.3, zu prüfen. Der Konstrukteur muss jedoch die Möglichkeit einer Instabilität des Balges durch Innendruck berücksichtigen, wenn der Prüfdruck den folgenden Wert überschreitet: Pt, s 1,5 max Ps, c ; Ps, i (14.9.3-1) wobei Ps, c und Ps, i bei Raumtemperatur zu errechnen sind. In diesem Fall muss der Konstrukteur entweder 313 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) besondere Sicherheitsmaßnahmen für die Prüfung festlegen oder b) den Kompensatorbalg neu berechnen, um die Prüfbedingungen zu erfüllen. ANMERKUNG 14.9.4 Bei verstärkten Bälgen und Torusbälgen ist in Gleichung (14.9.3-1) Ps, i = 0 zu setzen. Dichtheitsprüfung Wird eine Dichtheitsprüfung durchgeführt, gelten die Festlegungen in EN 13445-5:2014, Anhang D. 14.10 Kompensatoren unter Einwirkung von Axial-, Lateral- oder Angularbewegungen 14.10.1 Allgemeines Dieser Unterabschnitt dient der Berechnung des äquivalenten Axialwegs eines Kompensators, dessen Enden folgenden Bewegungen ausgesetzt sind: Axialweg x aus der Mittelstellung: x Längung (x > 0) oder Stauchung (x < 0); Lateralweg y: y (y > 0); Biegewinkel : > 0). 14.10.2 Axialbewegung Der einem Axialweg x (siehe Bild 14.10.2-1) der Kompensatorenden entsprechende äquivalente Axialweg der einzelnen Balgwellen wird wie folgt berechnet: q x 1 x N Dabei ist der Wert x (14.10.2-1) bei Längung positiv (x > 0) bei Stauchung negativ (x < 0) Die Werte von x können für Längung und Stauchung unterschiedlich sein. Die entsprechende Axialkraft Fx an den Kompensatorenden wird wie folgt berechnet: Fx K b x (14.10.2-2) Legende (1) Ausgangslänge Bild 14.10.2-1 — Kompensator unter Einwirkung eines Axialwegs x 314 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.10.3 Lateralbewegung Der einem Lateralweg y (siehe Bild 14.10.3-1) der Kompensatorenden entsprechende äquivalente Axialweg der einzelnen Balgwellen wird wie folgt berechnet: 3 Dm y N N q + x q y (14.10.3-1) Dabei ist der Wert für y positiv. Die entsprechende Lateralkraft Fy an den Kompensatorenden wird wie folgt berechnet: Fy 3 K b Dm2 2 N q + x 2 y (14.10.3-2) Das entsprechende Moment M y an den Kompensatorenden wird wie folgt berechnet: My 3 K b Dm2 y 4 N q + x (14.10.3-3) Legende (1) Ausgangslänge Bild 14.10.3-1 — Kompensator unter Einwirkung eines Lateralwegs y 14.10.4 Angularbewegung Wenn die Kompensatorenden einer Angularbewegung (siehe Bild 14.10.4-1) ausgesetzt sind, wird der entsprechende Axialweg wie folgt berechnet: q θ Dm 2N (14.10.4-1) Dabei ist die Einheit für rad und der Wert für positiv. Das entsprechende Moment M θ an den Kompensatorenden wird wie folgt berechnet: Mθ K b Dm2 8 (14.10.4-2) 315 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 14.10.4-1 — Kompensatoren unter Axialbewegung 14.10.5 14.10.5.1 Gesamter äquivalenter Axialweg Äquivalenter Axialweg Der gesamte äquivalente Axialweg (Längung oder Stauchung) der einzelnen Balgwellen wird wie folgt berechnet: (Längung) (14.10.5-1) q e q x q y q q c q x q y q 14.10.5.2 (Stauchung) (14.10.5-2) Kompensatoreinbau ohne Vorspannung Dieser Abschnitt ist dann gültig, wenn der Kompensator Bewegungen unterworfen ist (siehe Bild 14.10.5-1): aus neutraler Position x 0 0 , y 0 0 , 0 0 aus Betriebsposition (x, y, ) Die äquivalente Verschiebung jeder Welle, Dehnung oder Zusammendrückung, ist gegeben durch: q e q x q y q (Längung) (14.10.5-3) q c q x q y q (Stauchung) (14.10.5-4) Wenn x > 0 ist, findet die erste Formel Anwendung Wenn x < 0 ist, findet die zweite Formel Anwendung Der gesamte äquivalente Axialweg wird wie folgt berechnet: q max q e , q c 316 (14.10.5-5) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (1) Betriebsposition q (n) neutrale Position Bild 14.10.5-1 — Zyklische Bewegungen 14.10.5.3 Einbau des Kompensators mit Vorspannung Dieser Abschnitt findet dann Anwendung, wenn der Kompensator Bewegungen unterworfen ist (siehe Bild 14.10.52): aus Ausgangsposition x 0 , y 0 , 0 , die nicht der neutralen Position entspricht, q e,0 q x,0 q y,0 q ,0 (Längung) (14.10.5-6) q c,0 q x,0 q y,0 q ,0 (Stauchung) (14.10.5-7) q e q x q y q (Längung) (14.10.5-8) q c q x q y q (Stauchung) (14.10.5-9) zur Betriebsposition (x, y, ) Der gesamte äquivalente Axialweg wird wie folgt berechnet: q max q e q c,0 , q c q e,0 (n) neutrale Position (14.10.5-10) (0) Ausgangsposition q0 (1) Betriebsposition q Bild 14.10.5-2 — Zyklische Bewegungen 317 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 14.10.5.4 Kompensatordehnung zwischen zwei Betriebspositionen Dieser Abschnitt findet dann Anwendung, wenn ein Kompensator Bewegungen unterliegt (siehe Bild 14.10.5-3): von Betriebsposition 1 x1, y1, 1 , q e,1 q x,1 q y,1 q ,1 (Längung) (14.10.5-11) q c,1 q x,1 q y,1 q ,1 (Stauchung) (14.10.5-12) zu Betriebsposition 2 x 2 , y 2 , 2 q e,2 q x,2 q y,2 q ,2 (Längung) (14.10.5-13) q c,2 q x,2 q y,2 q ,2 (Stauchung) (14.10.5-14) Der gesamte äquivalente Axialweg wird wie folgt berechnet: q max q e,2 q c,1 , q c,2 q e,1 (14.10.5-15) Eine Vorspannung in Ausgangsposition (0) hat keinen Einfluss auf die Ergebnisse. Legende 0) Ausgangsposition 0 n) neutrale Position (1) Betriebsposition 1 (2) Betriebsposition 2 Bild 14.10.5-3 — Zyklische Bewegungen 318 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 15 Rechteckige Druckbehälter 15.1 Ziel Dieser Abschnitt enthält Anforderungen für die Auslegung von unverstärkten und verstärkten Druckbehältern mit rechteckigem Querschnitt. Für die Auslegung auf Ermüdung ist Abschnitt 18 heranzuziehen. Wärmespannungen oder Einwirkungen sind in diesem Abschnitt nicht berücksichtigt. 15.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Begriffe gelten zusätzlich zu jenen in Abschnitt 3. Die maßgebenden Spannungen in diesem Abschnitt sind keine Strukturspannungen im Sinne von Abschnitt 18. 15.2.1 Membranspannung gleichförmige Spannung in der Behälterwand, siehe auch C.4.4.2 15.2.2 Biegespannung lineare verteilte Spannung in der Behälterwand, siehe auch C.4.4.3 15.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu jenen in Abschnitt 4: a A Eckeninnenradius; Ah die Fläche A abzüglich der Öffnung; A1 Querschnittsfläche einer Verstärkung, die an der kurzen Behälterseite angebracht ist; Aw1 die Querschnittsfläche der Versteifungsstege an der Ecke der kurzen Seite; A‘ die Fläche des Teils des verbundenen Bereichs ober- oder unterhalb des Berechnungspunkts; Arf A2 Aw2 𝐴′web die Fläche in Längsrichtung des Behälters ohne Öffnung zwischen den Versteifungen oder zwischen den Versteifungsplatten; die benötigte Verstärkungsfläche; Querschnittsfläche einer Verstärkung, die an der langen Behälterseite angebracht ist; die Querschnittsfläche der Versteifungsstege an der Ecke der langen Seite; b die Fläche der Verstärkungsrippen; bcw die Dicke der durchlaufenden Schweißnaht; be bR ungestützte Breite der ebenen Platte zwischen Verstärkungen, siehe Bild 15.6-1; mittragende Breite einer Platte in Verbindung mit einer Verstärkung, siehe Bild 15.6-1; Abstand zwischen den Mittellinien der Verstärkungen eines Behälters; 319 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) bv bw C c d G g gw die Dicke der unterbrochenen Schweißnaht; Verhältnis zwischen langer und kurzer Seite einer ungestützten Platte zwischen Versteifungen, siehe Tabelle 15.6-2; Abstand zwischen der neutralen Faser und der außenliegenden Faser der Wand; die nach innen gemessenen Werte für c sind positiv; Lochdurchmesser oder Innendurchmesser einer durchgeschweißten Schweißverbindung; der Schubmodul (Stahlzul. E/2.6); ungestützte Spannweite; h der Abstand zwischen unterbrochenen Schweißnähten; h1 Abstand zwischen den neutralen Fasern der Verstärkungen an der langen Behälterseite; H H1 I I1, I2, I3 I11 I21 J1 , J2 j jweb k Innenlänge der langen Behälterseite; Innenlänge der kurzen Behälterseite; Abstand zwischen den neutralen Fasern der Verstärkungen an der kurzen Behälterseite; das jeweilige Flächenträgheitsmoment; Flächenträgheitsmoment je Einheit der Breite eines Plattenstreifens; Flächenträgheitsmoment der Kombination von Verstärkung und zugehöriger Platte an der kurzen Behälterseite; Flächenträgheitsmoment der Kombination aus Verstärkung und zugehöriger Platte an der langen Behälterseite; Spannungskorrekturfaktoren von kurzen Behältern; der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’; der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’web; Beiwert, siehe Gleichung (15.5.2-4) oder (15.6.5-5); k1 Beiwert, siehe Gleichung (15.5.3-13); K3 Beiwert für einen unverstärkten Behälter nach Bild 15.5-1, siehe Gleichung (15.5.1.2-12); k2 Lv L1 L2 Lx 320 die Länge der Seitenwand (h oder H); Beiwert, siehe Gleichung (15.5.3-14); Länge des Behälters; Hälfte der Länge der kurzen Behälterseite (siehe Bild 15.5-1); Hälfte der Länge der langen Behälterseite; Abstand zwischen der Mittellinie der kürzeren Seitenplatte und dem Punkt, für den die Berechnung erfolgt (Mitte von Verstärkung oder Schweißnaht), senkrecht zur Behälterachse; DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Ly lw MA MBC Abstand zwischen der Mittellinie der längeren Seitenplatte und dem Punkt, für den die Berechnung erfolgt (Mitte von Verstärkung oder Schweißnaht), senkrecht zur Behälterachse; die Länge der unterbrochenen Schweißnaht; Biegemoment in der Mitte der langen Seite in Querrichtung des Behälters; der Wert ist positiv, wenn die Behälteraußenseite (oder Verstärkung) druckbeaufschlagt wird; ausgedrückt als Biegemoment je Längeneinheit (in N⋅mm/mm); Biegemoment in der Ecke des Behälters; MD Biegemoment in der Mitte der kurzen Behälterseite; My Biegemoment bei einem Abstand Ly; Mx N Biegemoment bei einem Abstand Lx; p Beiwert, siehe Gleichung (15.5.3-10); ps Teilung der Öffnungen in diagonaler Richtung bei dreieckigen Lochmustern, siehe Bild 15.5-2; Q S1 S2 tw W Wp Teilung der Öffnungen in Längsrichtung, siehe Bild 15.5-2; Schubbeanspruchung; das statische Flächenträgheitsmoment des Querschnitts der Verstärkung an der Ecke der kurzen Seite im Verhältnis zur Außenfläche der Behälterplatte; das statische Flächenträgheitsmoment des Querschnitts der Verstärkung an der Ecke der langen Seite im Verhältnis zur Außenfläche der Behälterplatte; Dicke der Rippen; das elastische Widerstandsmoment des kombinierten Querschnitts; das plastische Versteifung); α H/h; α2 L2/L1; Widerstandsmoment des kombinierten Querschnitts (Behälterwand + α1 H1/h1; β Winkel zwischen den in Linie angeordneten Löchern und der Längsachse, siehe Bild 15.5-2; θ Lagewinkel der Ecke eines Behälters, siehe Bild 15.5-2; σb Biegespannung; ϕ Beiwert, siehe Gleichung (15.5.1.2-15). μ σm Verschwächungsbeiwert; Membranspannung; 321 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 15.4 Allgemeines Die Gleichungen dieses Unterabschnitts sind für die Berechnung der Membran- und Biegespannungen in unverstärkten und verstärkten rechteckigen Druckbehältern zu verwenden. Die Gesamtspannung an einem bestimmten Punkt ist als die Summe von Membranspannung und Biegespannung in diesem Punkt anzusetzen. Druckbehälter mit verschließbaren Öffnungen müssen einer besonderen Analyse unterzogen werden, um jegliche Verformungen an Verschlussdeckel und Behälterrand festzustellen. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die Auswahl der Türdichtung verwendet werden. 15.5 Unverstärkte Behälter 15.5.1 Unverstärkte Behälter ohne Anker 15.5.1.1 Allgemeines Dieses Verfahren gilt für Behälter des in Bild 15.5-1 dargestellten Typs. Die angegebenen Gleichungen gelten für Behälter mit einer Länge Lv < 4h. Die Anwendung des Verfahrens für kürzere Behälter ist konservativ. Die Wände von kurzen Behältern mit einer Länge Lv < 2h dürfen entsprechend den Anforderungen nach 15.5.5 ausgelegt werden. Es wird angenommen, dass die Wanddicken der kurzen und der langen Seiten gleich sind. Andernfalls ist das Verfahren nach 15.5.3 anzuwenden. 15.5.1.2 Unverschwächte Platten Weicht die Dicke der kurzen Seite von der der langen Seite ab, muss die Berechnung nach dem Verfahren in 15.5.3 erfolgen. Bei unverstärkten Behältern entsprechend Bild 15.5-1 werden die Membranspannungen nach den folgenden Gleichungen berechnet: In Punkt C (𝜎m )C = 𝑃(𝑎 + 𝐿2 ) 𝑒 (15.5.1.2-1) In Punkt D (𝜎m )D = (𝜎m )C In Punkt B (𝜎m )B = In Punkt A 𝑃(𝑎 + 𝐿1 ) 𝑒 (15.5.1.2-2) (𝜎m )A = (𝜎m )B In einer Ecke, z. B. zwischen B und C: (𝜎m )B−C = 322 𝑃 �𝑎 + �𝐿2 2 + 𝐿1 2 � 𝑒 (15.5.1.2-3) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Das Flächenträgheitsmoment beträgt: 𝛪1 = 𝛪2 = 𝑒 3/12 (15.5.1.2-4) Bild 15.5-1 — Unverstärkte Behälter Die Biegespannungen sind nach den folgenden Gleichungen zu berechnen: In Punkt C (𝜎b )C = ± 𝑒 �2𝑀A + 𝑃�2𝑎 ⋅ 𝐿2 − 2𝑎 ⋅ 𝐿1 + 𝐿2 2 �� 4𝐼1 (15.5.1.2-5) (𝜎b )D = ± 𝑒 �2𝑀A + 𝑃�2𝑎 ⋅ 𝐿2 − 2𝑎 ⋅ 𝐿1 + 𝐿2 2 − 𝐿1 2 �� 4𝐼1 (15.5.1.2-6) (𝜎b )A = ± 𝑀A 𝑒 2𝐼1 (15.5.1.2-7) (𝜎b )B = ± 𝑒 �2𝑀A + 𝑃𝐿2 2 � 4𝐼1 (15.5.1.2-8) ͵ In Punkt D In Punkt A In Punkt B 323 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) In der Ecke 𝑒 �2𝑀A + 𝑃�2𝑎(𝐿2 cos𝜃 − 𝐿1 (1 − sin𝜃)) + 𝐿2 2 �� 4𝐼1 (15.5.1.2-9) der Parameter (σb)B−C hat seinen Höchstwert, wenn 𝜃 = arctan(𝐿1⁄𝐿2 ) (15.5.1.2-10) (𝜎b )B−C = ± Für diese Gleichungen muss Folgendes gelten: a) und b) das Biegemoment MA je Längeneinheit entspricht Folgendem: MA = P ⋅ (−K3) Dabei ist (15.5.1.2-11) 𝐾3 = 𝐿1 2 (6𝜑2 ⋅ 𝛼2 − 3𝜋𝜑 2 + 6𝜑2 + 𝛼2 3 + 3𝛼22 − 6𝜑 − 2 + 1,5𝜋𝛼2 2 ⋅ 𝜑 + 6𝜑 ⋅ 𝛼2 ) 3 (2𝛼2 + 𝜋𝜋 + 2) (15.5.1.2-12) 𝛼2 = 𝐿2 𝐿1 (15.5.1.2-13) 𝑎 𝐿1 (15.5.1.2-14) 𝜑= Die maximale Spannung in einem Punkt ist nach 15.4 durch Aufsummieren der Membran- und Biegespannungen zu bestimmen. 15.5.1.3 Gelochte Platten Der Behälter mit gelochten Seitenplatten muss den Anforderungen an unverschwächte Platten nach 15.5.1.2 entsprechen. Seitenplatten von Behältern (oder Rohren) dürfen mit (einer) Lochreihe(n) gelocht sein. Die Löcher sind in einem dreieckigen oder quadratischen Muster angeordnet. Der Verschwächungsbeiwert einer gelochten Platte wird wie folgt berechnet: 𝑝−𝑑 1 𝑝s − 𝑑 𝜇 = min � ; � �� 𝑝 𝑝s cos𝛽 (15.5.1.3-1) Dabei ist β der Winkel eines Lochmusters entsprechend Bild 15.5-2. Der Verschwächungsbeiwert μ wird verwendet, um die nach 15.5.5 zulässigen Werte der Membran- und Biegespannungen senkrecht zur Behälterachse zu verringern. Bei kurzen Behältern nach 15.5.4 muss der Verschwächungsbeiwert dem kleinsten Wert sowohl in der Quer- als auch der Längsachse des Behälters entsprechen und nur der erste Teil der Gleichung (15.5.1.3-1) ist zu verwenden. Bei Platten mit ungleichmäßiger/-m Teilung und Durchmesser ist der kleinste Wert für μ zu wählen. Die Festigkeit an einer einzelnen Öffnung, selbst bei Öffnungen in einer Lochreihe, muss 15.7 entsprechen. 324 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 15.5-2 — Unverstärkte Behälter mit gelochten Seitenplatten Beträgt der Verschwächungsbeiwert μ mindestens 0,2, sind die Membranspannungen am betrachteten Punkt (Mitte der Verstärkung) senkrecht zur Behälterachse anhand der folgenden Gleichungen zu bestimmen: An der längeren Seite (𝜎m )y = (𝜎m )B (𝜎b )y = ± 𝑒 �2𝑀A + 𝑃𝐿y 2 � 4𝐼1 An der kürzeren Seite (𝜎m )x = (𝜎m )C (𝜎b )x = ± 𝑒 �2𝑀A + 𝑃�2𝑎 ⋅ 𝐿2 − 2𝑎 ⋅ 𝐿1 + 𝐿2 2 − (𝐿1 − 𝐿x )2 �� 4𝐼1 (15.5.1.3-2) (15.5.1.3-3) (15.5.1.3-4) (15.5.1.3-5) Ly und Lx sind Abstände zwischen den Mittellinien der Seitenplatte des Behälters und dem Mittelpunkt der Verstärkung bei Messung senkrecht zur Behälterachse. 325 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die zulässigen Membran- und Biegespannungen sind 15.5.5 zu entnehmen. Die Summe der Spannungen muss die Anforderungen an allen Punkten erfüllen, mit einem Abstand der Lochkreise zur anderen Behälterwand größer als Abstand a oder 0,5d, wobei der größere Wert gilt. Bei Löchern mit geringerem Abstand zur Wand oder bei μ < 0,2 muss eine Spannungsanalyse durchgeführt werden. 15.5.2 Unverstärkte Behälter mit zentraler Trennwand Bild 15.5-3 — Unverstärkter Behälter mit zentraler Trennwand Die Membranspannungen bei unverstärkten Behältern mit zentraler Trennwand entsprechend Bild 15.3-3 sind nach den folgenden Gleichungen zu berechnen: In Punkt C (𝜎m )c = In Punkt D 𝑃⋅ℎ 2 + 𝑘(5 − 𝛼 2 ) �4 − � �� 1 + 2𝑘 4𝑒1 (15.5.2-1) (𝜎m )D = (𝜎m )c In Punkt B (𝜎m )b = 326 𝑝⋅𝛨 2𝑒2 (15.5.2-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) In Punkt A In der Trennwand (𝜎m )P = 𝑃 ⋅ ℎ 2 + 𝑘(5 − 𝛼 2 ) � � 2𝑒3 1 + 2𝑘 (15.5.2-3) 𝑘= 𝐼2 ⋅𝛼 𝐼1 (15.5.2-4) 𝛼= 𝐻 ℎ (15.5.2-5) Die Biegespannungen sind nach den folgenden Gleichungen zu berechnen: In Punkt C (𝜎b )C = 𝑃 ⋅ ℎ2 𝑒1 1 + 2𝛼 2 ⋅ 𝑘 � � 24 ⋅ 𝛪1 1 + 2𝑘 (15.5.2-6) (𝜎b )D = 𝑃 ⋅ 𝑒1 1 + 2𝛼 2 ⋅ 𝑘 �3𝛨 2 − 2ℎ2 � �� 48 ⋅ 𝛪1 1 + 2𝑘 (15.5.2-7) (𝜎b )B = 𝑃 ⋅ ℎ2 ⋅ 𝑒2 1 + 2𝛼 2 ⋅ 𝑘 � � 24𝛪2 1 + 2𝑘 (15.5.2-8) (𝜎b )A = 𝑃ℎ2𝑒2 1 + 𝑘(3 − 𝛼 2) � � 24𝛪2 1 + 2𝑘 (15.5.2-9) In Punkt D In Punkt B In Punkt A Die zulässigen Membran- und Biegespannungen sind 15.5.5 zu entnehmen. 327 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 15.5.3 Unverstärkter Behälter, gegenüberliegende Platten mit unterschiedlichen Dicken an den langen Seiten Bild 15.5-4 — Unverstärkter Behälter mit unterschiedlichen Dicken an den langen Seiten Membranspannungen in kurzen Seitenplatten 𝜎m = 𝑃⋅ℎ 2 ⋅ 𝑒1 Membranspannungen in langen Seitenplatten (𝜎m )A1 = 𝑃 {4𝑁𝐻 2 − 2ℎ2[(𝐾2 + 𝑘2 ) − 𝑘1 (𝐾1 + 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2 (𝐾2 − 𝐾1 )]} 8𝑁𝑁𝑒2 𝑃 {4𝑁𝐻 2 − 2ℎ2 [−(𝐾2 + 𝑘2 ) + 𝑘1 (𝐾1 + 𝑘2 ) − 𝛼 2 𝑘2 (𝐾2 − 𝐾1 )]} 8𝑁𝑁𝑒3 (𝜎m )A = Biegespannungen Kurze Seitenplatten (𝜎b )C = 𝑃𝑒1 ℎ2 [(𝐾2 − 𝑘1 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2 (𝐾2 − 𝑘2 )] 8𝑁𝑁𝐼1 (𝜎b )C1 = 328 𝑃𝑒1 ℎ2 [(𝐾1 𝑘1 − 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2(𝐾1 − 𝑘2 )] 8𝑁𝑁𝐼1 (15.5.3-1) (15.5.3-2) (15.5.3-3) (15.5.3-4) (15.5.3-5) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Lange Seitenplatten (𝜎b )A = 𝑃𝑒3 ℎ2 {2 ⋅ [(𝐾2 − 𝑘1 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2(𝐾2 − 𝑘2 )] − 𝑁} 16𝑁𝑁𝐼3 (15.5.3-6) 𝑃𝑒3 ℎ2 [(𝐾2 − 𝑘1 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2 (𝐾2 − 𝑘2 )] 8𝑁𝑁𝐼3 (15.5.3-8) (𝜎b )A1 = (𝜎b )C = (𝜎b )C1 = Dabei ist 𝑃𝑒2 ℎ2 {2 ⋅ [(𝐾1 𝑘1 − 𝑘2 ) + 𝛼 2𝑘2(𝐾1 − 𝑘2 )] − 𝑁} 16𝑁𝑁𝐼2 𝑃𝑒2 ℎ2 [(𝐾1 𝑘1 − 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2(𝐾1 − 𝑘2 )] 8𝑁𝑁𝐼2 (15.5.3-7) (15.5.3-9) 𝑁 = 𝐾1 𝐾2 − 𝑘2 2 (15.5.3-10) 𝐾2 = 3𝑘1 + 2𝑘2 (15.5.3-12) 𝐾1 = 2𝑘2 + 3 (15.5.3-11) 𝐼3 𝑘1 = � � 𝐼2 (15.5.3-13) 𝐻 ℎ (15.5.3-15) 𝑒2 3 12 (15.5.3-17) 𝐼3 𝑘2 = 𝛼 � � 𝐼1 𝛼= 𝐼1 = 𝐼2 = 𝐼3 = 𝑒1 3 12 𝑒3 3 12 Zulässige Spannungen sind 15.5.5 zu entnehmen. (15.5.3-14) (15.5.3-16) (15.5.3-18) 15.5.4 Konstruktion von kurzen unverstärkten Behältern mit einer Länge Lv < 2 h Für kurze unverstärkte rechteckige Behälter mit Bodenplatten werden die Konstruktionsverfahren nach 15.5.1 und 15.5.3 mit den folgenden Zusatzregeln angewendet. Diese Regel gilt bei einem Eckradius a = 0. Die mit den Gleichungen (15.5.1.2-5) bis (15.5.1.2-9) erzielten Biegespannungen sind an den Mittelpunkten der Platten (Punkte A und D) durch Multiplikation mit dem Beiwert J1 und an den Ecken (B, C) durch Multiplikation mit dem Beiwert J2 nach Tabelle 15.5.4-1 zu korrigieren. 329 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Biegespannungen nach den Gleichungen (15.5.3-6) und (15.5.3-7) sind mit J1 und die Biegespannungen nach den Gleichungen (15.5.3-4) und (15.5.3-5) sowie (15.5.3-8) und (15.5.3-9) sind mit J2 zu multiplizieren. Die Spannungen beider Seitenplatten sind getrennt zu berechnen unter Verwendung der für die jeweilige Seitenplatte festgelegten Werte für J1 bzw. J2. Bei Lv < h ist die Behälterachse so zu drehen, dass das größte Maß zur Behälterlänge wird und die neue Länge Lv ≥ 2 h ist. Alle Spannungen sind unter Verwendung der neuen Ausrichtung zu berechnen. Tabelle 15.5.4-1 Lv/bv J1 J2 1 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 0,56 0,64 0,73 0,79 0,85 0,89 0,92 0,95 0,97 0,99 1,0 0,62 0,70 0,77 0,82 0,87 0,91 0,94 0,96 0,97 0,99 1,0 Dabei ist Lv die Länge des Behälters; bv h oder H. 15.5.5 Zulässige Spannungen für unverstärkte Behälter Die Membranspannungen sind wie folgt zu begrenzen: 𝜎m ≤ 𝑓 ⋅ 𝑧 (15.5.5-1) 𝜎m + 𝜎b ≤ 1,5 ⋅ 𝑓 ⋅ 𝑧 (15.5.5-2) Die Summe der Membran- und Biegespannungen muss Folgendem entsprechen: Dabei ist z = Schweißnahtfaktor (= 1 an Punkten ohne Längsnaht) oder Verschwächungsbeiwert μ von gelochten Platten (siehe 15.5.1.3), wobei der geringere Wert gilt. Die Biegespannungen am Schweißnahtbereich können ähnlich wie für die Spannungen am Mittelpunkt der Verstärkung nach 15.5.1.3 berechnet werden. 15.6 Verstärkte Behälter 15.6.1 Allgemeines Bei verstärkten Behältern nach Bild 15.6-1 ist die Verstärkung als durchgehender Rahmen ausgeführt, der entweder der Form des Behälters angeglichen ist oder ein geschlossenes Rechteck bildet. Die einzelnen Verstärkungselemente müssen in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Behälters an der Außenseite angeschweißt werden. Diese Berechnung ist anwendbar, wenn das Flächenträgheitsmoment der beiden gegenüberliegenden Seiten eines Behälters gleich ist. Ist das nicht der Fall, ist eine besondere Analyse erforderlich. Diese Berechnungsregel deckt nicht den Fall ab, wenn die Verstärkung eine separate Druckkammer ist. 330 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die mittragende Breite be ist auf 10e begrenzt (alternativ ist EN 1993-1-5 anwendbar) Bild 15.6-1 — Verstärkungselement und zugehörige mittragende Plattenbreite 15.6.2 Schubbelastung des verstärkten Bereichs 15.6.2.1 Allgemeines Für die Berechnung des effektiven Flächenträgheitsmoments der Verstärkungen werden die Verstärkungselemente und die angebrachten Behälterwandelemente als zusammenwirkende bauliche Einheit betrachtet. Zur Sicherstellung dieses konstruktiven Verhaltens sind die Schubspannungen in der Verstärkungsrippe und in der Schweißnaht zwischen Verstärkungselementen und Behälter wie nachstehend beschrieben zu begrenzen. 15.6.2.2 Durchlaufende Schweißnähte der Verstärkungen Bei durchlaufenden Schweißnähten der Verstärkungen wird die Schubspannung in der Schweißnaht zwischen Verstärkungsrippe und Behälter nach der folgenden Gleichung berechnet. 𝜏= 𝑄 ⋅ 𝐴, ⋅ 𝑗 ≤ 0,5 ⋅ 𝑓 𝐼 ⋅ ∑𝑏cw Dabei ist Q A’ j I (15.6.2.2-1) die Schublast im Bereich nahe der Ecke; die Fläche des Teils des verbundenen Bereichs ober- oder unterhalb des Berechnungspunkts; der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’; das Flächenträgheitsmoment der verbundenen Querschnittsfläche; Σbcw die Nettobreite des betrachteten Abschnitts (Gesamtdicke oder, bei nicht durchgeschweißten Nähten, die Summe der Kehlnahtdicken). 15.6.2.3 Unterbrochene Schweißnähte der Verstärkungen Unterbrochene Schweißnähte sind auf beiden Seiten des Verstärkungselements mit einer Nahtdicke bw von mindestens dem 0,75fachen der Mindestwanddicke anzuordnen. Die Länge der einzelnen Schweißnähte muss mindestens 50 mm betragen, beginnend an der Ecke (am Radiustangentenpunkt) der Verstärkung. Die Gesamtlänge der Schweißnahtunterbrechungen an jeder Seite des Verstärkungselements muss mindestens der Hälfte der Länge der Verstärkung an der Wand entsprechen, siehe Bild 15.6-3. 331 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Schweißnähte in Verstärkungselementen müssen vollständig durchgeschweißt sein. Bei Vakuumbehältern muss die maximale Länge zwischen zwei benachbarten Schweißnahtabschnitten ≤ 0,5bR sein. Die maximale Länge der Schweißnahtunterbrechungen zwischen Verstärkungselement und Behälterwand darf die Länge des kürzeren der beiden benachbarten Schweißnahtabschnitte nicht überschreiten. Die Schubspannung in unterbrochenen Schweißnahtabschnitten ist nach der folgenden Gleichung zu berechnen: 𝜏w = Dabei ist Q A’ 𝑄 ⋅ 𝐴' ⋅ 𝑗 ⋅ (𝑙w + 𝑔w ) ≤ 0,5 ⋅ 𝑓 𝐼 ⋅ 𝑙w ⋅ ∑𝑏𝑏 (15.6.2.2-2) die Schubbeanspruchung; die Fläche des Teils des verbundenen Bereichs ober- oder unterhalb des Berechnungspunkts; gw der Abstand zwischen unterbrochenen Schweißnähten; j I der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’; das jeweilige Flächenträgheitsmoment (I11 oder I21); bw die Dicke der unterbrochenen Schweißnaht; lw 15.6.2.4 die Länge der unterbrochenen Schweißnaht. Schubspannung in Verstärkungsrippen Die Schubspannung in den Verstärkungsrippen von Verstärkungselementen ist nach der folgenden Gleichung zu berechnen: 𝜏w = Dabei ist Q 𝑄 ⋅ 𝐴'web ⋅ 𝑗web ≤ 0,5 ⋅ 𝑓 𝐼 ⋅ ∑𝑡w (15.6.2.3-1) die Schubbeanspruchung nahe der Ecke; A’web die Fläche der Verstärkungsrippen; jweb I tw der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’web; das jeweilige Flächenträgheitsmoment (I11 oder I21); die Dicke der Rippen und bei ausschließlicher Druckbelastung ℎ 𝐻 𝑄 = max �𝑃 ⋅ ; 𝑃 ⋅ � ⋅ 𝑏R 2 2 332 (15.6.2.3-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 15.6-2 — Verstärkte Bereiche 15.6.3 Stabilitätsanforderungen für druckbeanspruchte Teile Für die verstärkten Bereiche nach Bild 15.6-2 gelten die in Tabelle 15.6-1 aufgeführten Werte für die größten Verhältnisse von Breite zu Dicke. 333 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 15.6-1 — Maximale Breite von Verstärkungselementen (für die detailliertere Berechnung darf EN 1993-1-5 verwendet werden) VERSTÄRKUNGSSTEGE (Ebene Elemente senkrecht zur Biegeachse) Teilbild (siehe Bild 15.6-2) Bauart des verstärkten Abschnitts a1, a2, a3 Gewalzt oder kaltgeformt dw = hr − tf c1, c2 Gewalzt oder kaltgeformt dw = hr b1, b2, b3 FLANSCHE Geschweißt Geschweißt Berechnung der Breite dw = hr − tf dw/tw ≤ 50 ε dw = hr dw/tw ≤ 10 ε Berechnung der Breite Größtes Verhältnis (Ebene Elemente parallel zur Biegeachse) Teilbild Bauart des Abschnitts a1 Gewalzt oder kaltgeformt bf bf/tf ≤ 30 ε b1, b2 Gewalzt oder kaltgeformt bf = bof + tw bf/tw ≤ 10 ε a2, a3 b3, a3 Geschweißt Geschweißt BEHÄLTERWAND Teilbild d bf bf = bof (Plattenabstand zwischen zwei Verstärkungselementen) Bauart des Abschnitts Querschnitt des verstärkten Behälters 235 𝐸 𝜀=� ⋅ 𝑌 210 000 Berechnung der Breite b1 = 0,5 bf b2 = 0,5 br bv = max(b1,b2) Dabei ist Y = Rp0,2/T für ferritische bzw. Rp1,0/T für austenitische Stähle. 334 Größtes Verhältnis Größtes Verhältnis bv/e ≤ 30 ε DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 15.6-3 — Unterbrochene Schweißnähte der Verstärkungen 15.6.4 Spannungen in der Behälterwand in ungestützten Bereichen Die in ungestützten ebenen, rechteckigen Plattenelementen der Behälterwand zwischen oder in den Verstärkungselementen auftretenden und an den Verstärkungsrippen angrenzenden Membran- und Biegespannungen in Längsrichtung sind nach den folgenden Gleichungen zu berechnen: 𝜎m = 𝑃⋅ℎ⋅𝐻 𝑒 ⋅ 2(ℎ + 𝐻) (15.6.4-1) 𝑏 2 𝜎b = 𝐶𝐶 � � 𝑒 (15.6.4-2) dabei ist C Tabelle 15.6-2 zu entnehmen Tabelle 15.6-2 — Beiwert C g/b C und b g 1 0,307 8 1,2 0,383 4 1,4 0,435 6 1,6 0,468 1,8 0,487 2 2 0,497 4 > 2,15 0,5 die Länge der kürzeren Seite einer rechteckigen Platte (freie Breite zwischen Versteifungen oder freie Breite innerhalb von Kastenversteifungen); die Länge der längeren Seite der ungestützten Platte. 334a DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Separate Berechnungen der ebenen Platten durch andere Teile dieser Norm sind nicht erforderlich außer für Abschlüsse. Die Spannungen sind nach 15.5.5 zu begrenzen. Der Verschwächungsbeiwert muss der kleinste der für alle Stege nach dem ersten Teil der Gleichung (15.5.1.3-1) berechneten Werte sein. 15.6.5 Membran- und Biegespannungen in Querrichtung Unter Bezugnahme auf Bild 15.6-4 sind die Membranspannungen in Querrichtung nach den folgenden Gleichungen zu berechnen: In den kurzen Seiten (𝜎m )D = 𝑃 ⋅ ℎ ⋅ 𝑏R 2(𝐴1 + 𝑏R 𝑒) (15.6.5-1) (𝜎m )A = 𝑃 ⋅ 𝐻 ⋅ 𝑏R 2(𝐴2 + 𝑏R 𝑒) (15.6.5-2) In den langen Seiten Bild 15.6-4 — Verstärkter Behälter 334b DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Aufgrund der Auswirkungen plastischer Schubbeanspruchung auf Versteifungen in Ecken wird das Biegemoment in Ecken auf der Grundlage der Querschnittswerte von Versteifungen auf den folgenden Wert gesenkt: 𝑀BC = Dabei ist 𝑃 ⋅ 𝑏R ⋅ ℎ2 � 12 𝑘+1+ 1 + 𝛼1 2 𝑘 � 𝐸 𝐼21 𝑆2 𝑆1 + ⋅ � � ℎ1 ⋅ 𝐺 𝐴w1 𝐼11 𝐴w2 𝛼1 = 𝐻1 ℎ1 Aw2 die Querschnittsfläche der Versteifungsstege an der Ecke der langen Seite; Aw1 G (15.6.5-4) der Schubmodul (Stahlzul. E/2.6); S1 das statische Flächenträgheitsmoment des Querschnitts der Verstärkung an der Ecke der kurzen Seite im Verhältnis zur Außenfläche der Behälterplatte; S2 𝑘= die Querschnittsfläche der Versteifungsstege an der Ecke der kurzen Seite; (15.6.5-3) das statische Flächenträgheitsmoment des Querschnitts der Verstärkung an der Ecke der langen Seite im Verhältnis zur Außenfläche der Behälterplatte; 𝐻 𝐼21 ⋅ ℎ 𝐼11 Die Biegespannungen und -momente in den Mittelpunkten sind wie folgt zu bestimmen: In Punkt A 𝑀A = 𝑀BC − 𝑃𝑏R ℎ2 8 (15.6.5-5) (15.6.5-6) (𝜎b )A = 𝑀A ⋅ 𝑐 𝐼21 (𝜎b )B = 𝑀BC ⋅ 𝑐 𝐼21 (15.6.5-8) (𝜎b )c = 𝑀BC ⋅ 𝑐 𝐼11 (15.6.5-9) In Punkt B In Punkt C (15.6.5-7) 334c DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) In Punkt D 𝑀D = 𝑀BC − (𝜎b )D = 𝑃𝑏R ℎ2 2 ⋅𝛼 8 𝑀D ⋅ 𝑐 𝐼11 (15.6.5-10) (15.6.5-11) Liegt die Längsnaht nicht mittig, können die Biegespannungen an der Schweißnaht anhand der vorstehenden Gleichungen unter Verwendung der folgenden Momente Mx und My statt MA bzw. MD berechnet werden. 𝑀x = 𝑀A + 𝑀y = 𝑀D + Dabei sind Lx und Ly 𝑃 ⋅ 𝑏R ⋅ 𝐿x 2 2 𝑃 ⋅ 𝑏R ⋅ 𝐿y 2 2 (15.6.5-12) (15.6.5-13) Abstände der Mittellinien der Seitenplatten zur Längsnaht der Platte oder Quernaht (in Längsrichtung des Behälters) der Verstärkung in Abhängigkeit vom betrachteten Punkt. 15.6.6 Zulässige Spannungen in Versteifungen und zugehörigen Wänden Für die Membranspannung gilt folgende Einschränkung: 𝜎m ≤ 𝑓 ⋅ 𝑧 (15.6.6-1) Die Summe der Membran- und Biegespannungen muss an allen Punkten die folgende Bedingung erfüllen: 𝜎m + 𝜎b ≤ Dabei ist 𝑊p ⋅𝑓⋅𝑧 𝑊 (15.6.6-2) Wp das plastische Widerstandsmoment des kombinierten Querschnitts (Behälter-wand + Versteifung). ANMERKUNG Wp ermöglicht (auf der Grundlage der theoretischen plastischen Tragfähigkeitseigenschaften des Querschnitts) höhere Verformungen des verstärkten Bereichs ohne Berücksichtigung der Gebrauchstauglichkeit. Das plastische Widerstandsmoment Wp wird wie folgt berechnet: 1) Die Lage der plastischen neutralen Faser des gesamten kombinierten Querschnitts ist zu berechnen (die Flächen zu beiden Seiten der neutralen Faser sind gleich). 2) Die Abstände der Mittelpunkte beider Flächen zur nach Punkt 1) festgelegten neutralen Faser sind zu berechnen. 3) Das Produkt aus der Querschnittsfläche oberhalb der neutralen Faser und dem Abstand des Mittelpunkts zur neutralen Faser und das Produkt aus der Querschnittsfläche unterhalb der neutralen Faser und dem Abstand zur neutralen Achse sind zu addieren. 4) Die Summe beider Produkte nach Punkt 3) ist das plastische Widerstandsmoment. 334d DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) W ist das elastische Widerstandsmoment des kombinierten Querschnitts; Z = 1 für Punkte in Versteifungen ohne Längsnähte (Axialrichtung des Behälters) oder Rundnähte. Ist ein Abschnitt aus mehr als einem Werkstoff gefertigt, ist f der tatsächliche Wert im betrachteten Punkt. Die Schubspannung im Steg und in der Schweißnaht zwischen Versteifung und Behälterplatte darf 0,5 f nicht überschreiten. 15.7 Öffnungen 15.7.1 Einschränkungen Die folgenden Gleichungen für Verstärkungen gelten nur für Öffnungen, deren Durchmesser 0,8 b nicht überschreitet. Der Abstand zwischen dem Rand einer Öffnung und der Behälterkante oder zwischen dem Rand einer Öffnung und einem Verstärkungselement muss mindestens dem größeren Wert von a oder 0,1 b entsprechen. Liegen die Öffnungen in den abgerundeten Ecken oder in geringerem Abstand zur Behälterwand oder zur Wand des Verstärkungselements, ist eine Spannungsanalyse durchzuführen. Bei Verwendung von Verstärkungsscheiben ist deren Dicke auf die Nennwanddicke des Behälters zu begrenzen und in die Berechnungen darf nicht mehr als der Abstand d (Öffnungsdurchmesser) vom Mittelpunkt der Öffnung eingesetzt werden. Kein Teil der Verstärkung darf zu mehr als einer Öffnung zugehörig oder mehrfach in einer kombinierten Fläche betrachtet werden. 15.7.2 Unverstärkte Behälter Gelochte Platten sind entsprechend den Regeln nach 15.5.1.3 auszulegen. Eine einzelne Öffnung kann verstärkt werden entsprechend den Regeln nach 15.7.3 mit den folgenden Zusätzen: Die Membran- und Biegespannungen sind anhand der Gleichungen nach 15.5 in Abhängigkeit von der Lage der Öffnung an der langen oder der kurzen Seite des Behälters zu berechnen. Biegespannungen am Mittelpunkt von Öffnungen in unverankerten Behältern können genauer berechnet werden als entsprechend den Regeln nach 15.5.1.3. Membranspannung σm und Biegespannung σb werden in den Gleichungen (15.7.3-1) und (15.7.3-2) verwendet. 15.7.3 Verstärkte Behälter Der Verschwächungsbeiwert einer gelochten Platte zwischen oder innerhalb von Versteifungen oder in druckbeanspruchten Versteifungsflanschen und -stegen ist nach 15.6.4 zu berücksichtigen. Verstärkung einer Öffnung ist nicht erforderlich, wenn: (𝜎m + 𝜎b ) ⋅ 𝐴 ≤ 1,5 ⋅ 𝑓 𝐴h (15.7.3-1) 334e DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist A die Fläche in Längsrichtung des Behälters ohne Öffnung zwischen Versteifungen oder zwischen Versteifungsplatten; Ah dieselbe Fläche abzüglich der Öffnung. Wenn Verstärkung einer Öffnung erforderlich ist, muss diese nach der folgenden Gleichung berechnet werden: 𝐴rf = 0,5 ⋅ 𝜎m + 𝜎b ⋅𝑑⋅𝑒 1,5 ⋅ 𝑓 Die Verstärkungsfläche A’ muss mindestens Arf entsprechen und nach 10.6.2.2 berechnet werden. (15.7.3-2) f und e in den Gleichungen (15.7.3-1) und (15.7.3-2) sind die Berechnungsnennspannung und die Dicke des Teils im betrachteten Punkt. Die Membranspannung σm ist nach Gleichung (15.6.5-1) oder (15.6.5-2) in Abhängigkeit von der Lage der Öffnung auf der langen oder der kurzen Seite des Behälters zu berechnen. Die Biegemomente sind anhand der Gleichungen (15.6.5-12) und (15.6.5-13) zu bestimmen. Die Biegespannung σb an der Öffnung an der kurzen Seite: (𝜎b )x = 𝑀x ⋅ 𝑐 𝐼11 (15.7.3-3) (𝜎b )y = 𝑀y ⋅ 𝑐 𝐼21 (15.7.3-4) und an der Öffnung an der langen Seite: Dabei ist Mx das Biegemoment an der Öffnung bei einem Abstand Lx von der kurzen Seite der Mittellinie, siehe Gleichung (15.6.5-12); My das Biegemoment an der Öffnung bei einem Abstand Ly von der langen Seite der Mittellinie, siehe Gleichung (15.6.5-13). 334f DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16 Andere Einwirkungen als Druck 16.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung von Behälterschalen unter anderen als Druckbelastungen, die zusätzlich zum Innendruck auftreten: Lokale Lasten an Stutzen in Kegelschalen; Lokale Lasten an Stutzen in Zylinderschalen; Streckenlast; Tragzapfen; Stehende Behälter auf Sattelstützen; Stehende Behälter auf Ringstützen; Liegende Behälter auf Stützengalgen; Liegende Behälter mit Stützfüßen; Liegende Behälter mit Zargen; Liegende Behälter mit Ringstützen; Globale Lasten. 16.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. 16.2.1 Lokale Last direkte Kraft, Schubkraft oder ein Biegemoment an einem Stutzen oder einer Befestigung, verursacht durch eine andere Belastung als den Behälterinnendruck. 16.2.2 globales Biegemoment in einer Ebene, in der die Behälterachse liegt, wirkendes Moment. ANMERKUNG Beispiele sind Momente durch Windbelastung bei einem stehenden Behälter oder durch Eigenlast bei einem liegenden Behälter (siehe Bild 16.2-1). 16.2.3 globale Axialkraft entlang der Behälterachse wirkende Kraft. ANMERKUNG Beispiel ist die Eigenlast bei einem stehenden Behälter (siehe Bild 16.2-1). 16.2.4 globale Schubkraft senkrecht zur Behälterachse wirkende Querkraft. ANMERKUNG Beispiel ist die Schubkraft durch die Eigenlast an den Sattelauflagerpunkten bei einem liegenden Behälter. 335 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4: e2 Dicke der Verstärkungsplatte; f2 Zulässige Spannung der Verstärkungsplatte; Di Innendurchmesser einer Zylinderschale oder eines gewölbten Bodens; Dk Innendurchmesser einer Kegelschale im Mittelpunkt des Stützelements; F Globale zusätzliche Axialkraft (ohne Druckwirkungen) an Zylinder-, Kugel- oder Kegelschale, siehe Bild 16.2-1; Fmax Höchstzulässige zusätzliche globale Axialkraft an der Schale; Hi Innenhöhe eines gewölbten Bodens, gemessen von der Berührungslinie; M Globales Biegemoment aller äußeren Kräfte bezogen auf den Mittelpunkt eines bestimmten Schalenquerschnitts; Mmax Höchstzulässiges globales Biegemoment an einer Schale; P Berechnungsdruck gemäß Definition in 3.4; dabei gilt: der Innendruck P ist positiv, der Außendruck negativ; Q Globale Schubkraft an eine Schale (siehe Bild 16.2-1); Qmax Höchstzulässige Schubkraft an einer Schale; Ri Innenradius einer Kugel- oder Zylinderschale oder des Kalottenteils eines gewölbten Bodens; K1...K19 Beiwerte 336 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) F M Q ea Ri Bild 16.2-1 — Globale Belastungen an Zylinderschalen 16.4 Äußere Lasten an Stutzen in Kugelschalen 16.4.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Berechnung von Kugelschalen mit einem Stutzen unter äußeren Lasten und Innendruck. 16.4.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und in 16.3: R Mittlerer Kugelschalenradius am Stutzen; d Mittlerer Stutzendurchmesser; di Stutzeninnendurchmesser; de Stutzenaußendurchmesser; d2 Außendurchmesser der Verstärkungsplatte; ec Berechnungswanddicke von Schale und Verstärkungsplatte; eeq Äquivalente Schalenwanddicke; eb Stutzenwanddicke; fb Zulässige Spannung des Stutzenwerkstoffs; FZ Axialkraft am Stutzen (Zugkraft bzw. radial nach außen wirkenden Kraft ist positiv); Fz,max Höchstzulässige Axialkraft am Stutzen; 337 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) L Breite der Verstärkungsplatte; MB Biegemoment am Stutzen (an der Verbindung zur Kugelschale); MB,max Höchstzulässiges Biegemoment am Stutzen (an der Verbindung zur Kugelschale); scfP , scf Z und scfM Spannungsfaktoren zufolge von Druck, axiale Stutzenkraft und Stutzenmoment; S Geometrischer Beiwert für Stutzen in Kugelschalen; Auslastungsgrad; P Spannungsschwingbreite durch Druck; FZ Spannungsschwingbreite durch den Axiallastbereich am Stutzen; MB Spannungsschwingbreite durch den Momentenbereich; T Wärmespannung durch Temperaturunterschiede über die Wanddicke; Berechnungsbeiwert für Verstärkungen; 16.4.3 Geltungsbereich Für die Berechnung gelten die folgenden Einschränkungen: a) 0,001 ea / R 0,1; ANMERKUNG überschreitet. Werte von en/R < 0,001 sind zulässig, wenn die Schalenwanddurchbiegung die halbe Wanddicke nicht b) Der Abstand zu einer anderen lokalen Last muss in allen Richtungen mindestens R e c betragen. c) Die Stutzenwanddicke muss über eine Länge von l d e b konstant sein. 16.4.4 Berechnungsverfahren Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt. 1) Die Abmessungen ec und L wie folgt berechnen: am Stutzenaußendurchmesser, wenn eine Verstärkungsplatte verwendet wird: f e c e a e 2 min 2 ;1 f (16.4-1) am Außenrand (d = d2) einer Verstärkungsplatte, oder wenn keine Verstärkungsplatte verwendet wird: ec ea (16.4-2) Die Breite L der Verstärkungsplatte ist durch folgende Gleichung gegeben: L 0.5 d 2 d e 338 (16.4-3) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 2) Die höchstzulässigen Einzellasten berechnen (siehe 16.4.5). 3) Die Auslastungsgrade und die Wechselwirkung der Lasten prüfen (siehe 16.4.6). 4) Wird keine Verstärkungsplatte oder eine Verstärkungsplatte der Breite L R (e a e 2 ) verwendet, zu Schritt 6 übergehen. 5) Die höchstzulässigen Einzellasten am Rand der Verstärkungsplatte berechnen (d = d2 und ec = ea ), und die Auslastungsgrade und die Wechselwirkung der Lasten prüfen. 6) Die äquivalente Schalenwanddicke eeq (siehe 16.4.7.2) ermitteln und die zulässigen Lastbereiche prüfen (siehe 16.4.7). ANMERKUNG Schritt 6 gilt nur für den Stutzenrand. 7) Längsspannungen am Stutzen prüfen (siehe 16.4.8). 8) Wenn Spannungen oder Auslastungsgrade zu groß sind, die Schalen- oder Stutzendicke vergrößern oder die Belastung verringern und zu Schritt 1 zurückkehren. 16.4.5 Höchstzulässige Einzellasten 16.4.5.1 Die höchstzulässigen Werte von Druck, Axiallast und Biegemoment, die unabhängig am Stutzen wirken können, wie folgt ermitteln: 16.4.5.2 Den Berechnungsbeiwert für die Verstärkung aus der folgenden Gleichung ermitteln: 2 f b .e b e b ;1,0 d f .ec min (16.4-4) Für die Berechnung der zulässigen Lasten am Rand der Verstärkungsplatte oder für einen Stutzen in einer Schale ohne Ausschnitt gilt: = 1. ANMERKUNG: Eine Schale ohne Ausschnitt wird für eine „Zapfenlast“ verwendet. 16.4.5.3 S Den Beiwert S ermitteln. d (16.4-5) R ec 16.4.5.4 Den höchstzulässigen Berechnungsdruck Pmax aus der allgemeinen Gleichung für die Verstärkung einzelner Ausschnitte in Abschnitt 9 berechnen, die der Einfachheit halber hier noch einmal wiederholt wird (siehe 9.5.2; Erläuterungen zur Notation sind 9.3 zu entnehmen). Pmax ( Afs Af w )f s Afb fob Afp fop Aps Apb 0,5Ap 0,5 ( Afs Af w Afb AfP ) ANMERKUNG (16.4-6) Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1. 16.4.5.5 Die zulässige Axiallast am Stutzen FZ,max entweder aus Bild 16.4-1 entnehmen oder aus folgender Gleichung berechnen: 2 FZ,max f ec2 182 , 2,4. 1 S 0.91 . S (16.4-7) Die dimensionslosen oberen und unteren Grenzwerte sind aus Bild16.4-1 zu entnehmen. 339 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.4.5.6 Das zulässige Biegemoment MB,max entweder aus Bild 16.4-2 entnehmen oder aus der folgenden Gleichung berechnen: MB,max f ec2 d 2 4,9 2,0 . 1 S 0,91. . S 4 (16.4-8) Die dimensionslosen oberen und unteren Grenzwerte sind aus Bild16.4-2 zu entnehmen. 16.4.6 Kombination von äußeren Lasten und Innendruck 16.4.6.1 Die Wirkungen der Kombination aus Druck, Axiallast und Biegemoment bei gleichzeitigem Einwirken werden wie folgt berechnet. Die einzelnen Auslastungsgrade wie folgt berechnen: 16.4.6.2 P P (16.4-9) Pmax Z FZ FZ,max (16.4-10) B MB MB,max (16.4-11) Jeder einzelne Auslastungsgrad ist wie folgt begrenzt: 16.4.6.3 P 10 , (16.4-12) Z 10 , (16.4-13) B 10 , (16.4-14) Die Wechselwirkung aller Lasten muss die folgende Gleichung erfüllen: 16.4.6.4 max | P Z | ; | Z | ; | P 0,2 Z | B 10 , (16.4-15) ANMERKUNG Die vorstehende Gleichung beruht auf einer linearen Wechselwirkung von Druck und Axiallast mit dem Biegemoment und führt zu einem konservativen Ergebnis. In bestimmten Fällen kann die Auslegung nach Analyse in Abschnitt 5 aufzeigen, dass die Annahme einer Wechselwirkung in Umfangsrichtung zu weniger konservativen Ergebnisse führt. 16.4.7 Spannungsschwingbreiten und ihre Kombination 16.4.7.1 Aus den Mindest- und Höchstwerten für den Druck und lokalen Lasten die Lastbereiche wie folgt ermitteln: 340 P max P ; 0 min P ; 0 (16.4-16) FZ max FZ ; 0 min FZ ; 0 (16.4-17) M B max M B ; 0 min M B ; 0 (16.4-18) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.4.7.2 Die äquivalente Wanddicke eeq nur für den Stutzenrand berechnen. Sie ist gleich ec. Wird jedoch ein Verstärkungsscheibe der Breite L R (e a e 2 ) verwendet, wird eeq wie folgt berechnet: e L f 2 ; e2 min 2 ; 1 eeq ea min Re e f a 2 16.4.7.3 (16.4-19) Die folgenden Spannungen berechnen. Spannung durch den Druckbereich: P R 2 e eq P scfP (16.4-20) Spannung durch den Axiallastbereich: d e eq FZ FZ scf Z R e eq (16.4-21) Spannung durch den Momentenbereich: d 2 e eq 4 MB MB scfM R e eq (16.4-22) Die Werte für scfP ,scf Z und scfM sind aus den Bildern 16.4-3 bis 16.4-8 zu entnehmen. ANMERKUNG Die scf-Beiwerte in den Bildern 16.4-3 bis 16.4-8 sind BS 5500, G2.5 entnommen (siehe Abschnitt L.2 [6]). Spannung durch Wärmespannung: Die Wärmespannung T wird durch den Temperaturunterschied zwischen Stutzen und Schale verursacht und ist durch ein geeignetes Verfahren zu berechnen. ANMERKUNG 16.4.7.4 Ein derartige Verfahren ist in BS 5500, G.4 beschrieben (siehe Abschnitt L.2 [6]). Die Kombination der Spannungsschwingbreiten ist wie folgt begrenzt: T P2 FZ MB 2 3 f (16.4-23) 16.4.8 Längsspannung im Stutzen ANMERKUNG Dieser Unterabschnitt kann bei Stutzen vernachlässigt werden, die für den Anschluss an eine Rohrleitung mit derselben Beständigkeit (Dicke multipliziert mit zulässiger Spannung) vorgesehen sind. 16.4.8.1 Die maximale Zugspannung in Längsrichtung im Stutzen ist wie folgt begrenzt: Pd 4 MB FZ fb 4 eb d 2 eb d eb (16.4-24) FZ ist gleich Null zu setzen, wenn durch die Kraft eine axiale Druckspannung verursacht wird. 341 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.4.8.2 Die Stabilität des Stutzens in Längsrichtung (mit P = 0) ist wie folgt zu prüfen: |F | MB Z 10 , Mmax Fmax (16.4-25) FZ ist gleich Null zu setzen, wenn durch die Kraft eine axiale Zugspannung verursacht wird. Dabei ist Mmax das zulässige globale Moment und Fmax das zulässige globale Moment und die Kraft im Stutzen. Angaben zur Berechnung sind in 16.14 enthalten. 342 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1000 F Z , max f .e c2 100 10 S 1 0.1 1.0 10.0 Bild 16.4-1 — Dimensionslose Kurvendarstellung von FZ,max 1000 4FM B , max Z , max f .ec22.d c f .e 100 10 S S 1 0.1 1.0 upper curve = maximum reinforced, 10.0 lower curve = unreinforced Bild 16.4-2 — Dimensionslose Kurvendarstellung von MB,max (Obere Kurve = maximal verstärkt, untere Kurve = unverstärkt) 343 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) eb / ec 0.0 12.0 s c f e b / ec 0 .2 5 p 10.0 e b / e c 0 .5 8.0 eb / ec 1 .0 6.0 4.0 2.0 s 0.0 0.01 0.10 1.00 10.00 Bild 16.4-3 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Innendruck (bündiger Stutzen) eb / ec 0.0 12.0 s c f e b / ec 0 .2 5 p 10.0 8.0 e b / e c 0 .5 6.0 eb / ec 1 .0 4.0 2.0 0.0 0.01 0.10 1.00 10.00 Bild 16.4-4 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Innendruck (durchgesteckter Stutzen) 344 s DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) eb / ec 0 .0 3.00 scf M eb / ec 0 25 2.00 eb / ec 1.0 eb / ec 0.5 1.00 s 0.00 0.10 1.00 10.00 Bild 16.4-5 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Momentenbelastung (bündiger Stutzen) e b / e c = 0.0 3.00 scf M e b / e c = 0.25 2.00 e b / e c = 1.0 e b / e c = 0.5 1.00 0.00 0.10 s 1.00 10.00 Bild 16.4-6 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Momentenbelastung (durchgesteckter Stutzen) 345 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 4.0 scf Z e b / e c = 0.0 3.0 e b / e c = 0.25 e b / e c = 1.0 2.0 e b / e c = 0.5 1.0 s 0.0 0.1 1.0 10.0 Bild 16.4-7 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Axialkraft (bündiger Stutzen) 4.0 scf Z e b / e c = 0.0 3.0 e b / e c = 0.25 e b / e c = 1.0 2.0 e b / e c = 0.5 1.0 s 0.0 0.1 1.0 Bild 16.4-8 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Axialkraft (durchgesteckter Stutzen) 346 10.0 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.5 Lokale Lasten an Stutzen in Zylinderschalen 16.5.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Berechnung von Zylinderschalen mit einem Stutzen unter lokalen Lasten und Innendruck. 16.5.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3: R Mittlerer Mantelradius an einem Stutzen; D Mittlerer Schalendurchmesser am Ausschnitt; di Stutzeninnendurchmesser; de Stutzenaußendurchmesser; d Mittlerer Stutzendurchmesser; d2 Außendurchmesser der Verstärkungsplatte; ec Berechnungswanddicke von Schale und Verstärkungsplatte; eeq Äquivalente Schalenwanddicke; eb Berechnungswanddicke des Stutzens; fb Zulässige Spannung des Stutzenwerkstoff; FZ Axialkraft am Stutzen (Bild 16.5-1); FZ,max Höchstzulässige Axialkraft am Stutzen; L Breite der Verstärkungsplatte; MX Umfangsmoment am Stutzen (Bild 16.5-1); MY Längsmoment am Stutzen (Bild 16.5-1); MX,max Höchstzulässiges Umfangsmoment am Stutzen; MY,max Höchstzulässiges Längsmoment am Stutzen; a0...a4 Beiwerte der Polynome; C1...C4 Beiwerte; C Beiwert für Stutzen in Zylinderschalen; Auslastungsgrad; P Spannungsschwingbreite durch Druck; FZ Spannungsschwingbreite durch die Axiallast am Stutzen; 347 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) MX Spannungsschwingbreite durch den Momentenbereich des Umfangsmoments; My Spannungsschwingbreite durch den Momentenbereich des Längsmoments; T Wärmespannung durch Temperaturunterschiede über die Wanddicke; 16.5.3 Anwendungsbedingungen Für die Berechnung gelten die folgenden Einschränkungen: a) 0,001 ea / D 0,1 ; b) C d D ec ANMERKUNG 10 ; Bei höheren Werten muss Verdrehung berücksichtigt werden. c) Der Abstand zu einer anderen lokalen Last muss in allen Richtungen mindestens d) Die Stutzenwanddicke muss über eine Länge l d e b D ec betragen; konstant sein. 16.5.4 Berechnungsverfahren Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt: 1) 1) Die Abmessungen ec und L wie folgt berechnen. am Stutzenaußendurchmesser, wenn eine Verstärkungsplatte verwendet wird: f e c e a e 2 min 2 ;1 f am Außenrand (d = d2) einer Verstärkungsplatte, oder wenn keine Verstärkungsplatte verwendet wird: ec ea Die Breite L der Verstärkungsplatte ist durch folgende Gleichung gegeben: L 0.5d 2 d e 2) Die höchstzulässigen Einzellasten berechnen (siehe 16.5.5). 3) Die Auslastungsgrade und die Wechselwirkung der Lasten prüfen (siehe 16.5.6). 4) Wird keine Verstärkungsplatte oder eine Verstärkungsplatte der Breite L D (ea e2 ) verwendet, zu Schritt 6 übergehen. 348 5) Die höchstzulässigen Einzellasten am Rand der Verstärkungsplatte berechnen (d = d2 ; und eb / ec 0.5), und die Auslastungsgrade und die Wechselwirkung der Lasten prüfen. ec = ea und 6) Die äquivalente Schalenwanddicke eeq (siehe 16.5.7.2) ermitteln und die zulässigen Lastbereiche prüfen (siehe 16.5.7); 7) Stutzenfestigkeit prüfen (siehe 16.5.8). DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8) Wenn Spannungen oder Auslastungsgrade zu groß sind, die Schalen- oder Stutzendicke vergrößern oder die Belastung verringern und zu Schritt 1 zurückkehren. ANMERKUNG Schritt 6 gilt nur für den Stutzenrand. 16.5.5 Zulässige Einzellasten 16.5.5.1 Die höchstzulässigen Werte von Druck, Axiallast und Biegemoment, die unabhängig am Stutzen wirken können, wie folgt berechnen. 16.5.5.2 C 16.5.5.2 Den Beiwert C ermitteln: d (16.5-1) Dec 16.5.5.3 Den höchstzulässigen Berechnungsdruck Pmax aus der allgemeinen Gleichung für die Verstärkung einzelner Ausschnitte in Abschnitt 9 berechnen, die der Einfachheit halber hier noch einmal wiederholt wird (siehe 9.5.2; Erläuterungen zur Notation sind 9.3 zu entnehmen). Pmax ( Afs Af w ) f s Afb fob Afp f op Aps Apb 0,5 Ap 0,5 ( Afs Af w Afb AfP ) ANMERKUNG 16.5.5.4 (16.5-2) Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1. Die zulässige Axiallast am Stutzen FZ,max aus folgender Gleichung berechnen: FZ,max f ec2 C1 (16.5-3) Dabei C1 entweder aus Bild 16.5-2 entnehmen oder aus folgender Gleichung berechnen: 4 C1 max a0 a1 C a 2 2C a 3 3C a 4 C ; 1,81 (16.5-4) Die Beiwerte ao...a4 aus Tabelle 16.5-1 entnehmen. 16.5.5.5 Das zulässige Umfangsmoment MX,max aus folgender Gleichung berechnen M X,max f ec2 d C 2 4 (16.5-5) Dabei C2 entweder aus Bild 16.5-3 entnehmen oder aus folgender Gleichung berechnen: 4 C2 max a0 a1 C a2 2C a3 3C a4 C ;4,90 (16.5-6) Die Beiwerte ao...a4 aus Tabelle 16.5-2 entnehmen. 16.5.5.6 Das zulässige Längsmoment MY,max aus folgender Gleichung berechnen: M Y,max f e c2 d C 3 4 (16.5-7) 349 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei C3 entweder aus Bild 16.5-4 zu entnehmen oder aus folgender Gleichung berechnen: 4 C3 max a0 a1 C a2 2C a3 3C a4 C ;4,90 (16.5-8) Die Beiwerte ao...a4 aus Tabelle 16.5-3 entnehmen. Wenn sich die Zwischenwerte der Wanddicke eb/ec zwischen 0,2 und 0,5 bewegen, errechnet sich der Beiwert C3 durch lineare Interpolation (Bild 16.5-4). ANMERKUNG Die Kurven von 16.5-2 und 16.5-4 sind abgeleitet aus WRCB Nr. 297 – siehe Schrifttum [5] in Anhang L. Die zulässigen Lasten basieren hingegen auf einem maximalen Formfaktor von 2,25 f. 16.5.6 Kombination von äußeren Lasten und Innendruck 16.5.6.1 Die Wirkungen der Kombination aus Druck, Axiallast und Biegemoment bei gleichzeitigem Einwirken werden wie folgt berechnet. Die einzelnen Auslastungsgrade wie folgt berechnen: 16.5.6.2 P Z P Pmax FZ (16.5-10) FZ,max MX B M X,max 16.5.6.3 (16.5-9) 2 MY M Y,max 2 (16.5-11) Jeder einzelne Auslastungsgrad ist wie folgt begrenzt: P 10 , (16.5-12) Z 10 , (16.5-13) B 10 , (16.5-14) 16.5.6.4 Die Wechselwirkung aller Lasten muss die folgende Gleichung erfüllen: 2 P Z | ; | Z | ; | P 0,2 Z | B2 10 , max | C4 C4 (16.5-15) Der Wert von C4 muss bei Anschluss der Stutzenverbindungen an ein Rohrleitungssystem, das mit Toleranzen für Ausdehnung, Schub usw. ausgelegt ist, gleich 1,1 sein. Es muss 1,0 für Ringverstärkungen oder starre Befestigungen sein, höchstens jedoch 1,10. ANMERKUNG In Gleichung (16.5-15) ist eine Wechselwirkung (in Umfangsrichtung) des Umfangsmoments mit der Biegemomentenlast auf Grundlage einer konservativen Schätzung der Formzahl in WRCB Nr 297 (siehe Schrifttum [5] in Anhang L) zulässig. 350 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.5.7 Spannungsschwingbreiten und ihre Kombination 16.5.7.1 Aus den Mindest- und Höchstwerten für den Druck und die lokalen Lasten unter Betriebsbedingungen sind die Lastbereiche wie folgt zu ermitteln: P max P ; 0 min P ; 0 FZ max FZ ; 0 min FZ ; 0 (16.5-16) (16.5-17) M X max M X ; 0 min M X ; 0 (16.5-18) M Y max M Y ; 0 min M Y ; 0 (16.5-19) Die äquivalente Wanddicke eeq nur für den Stutzenrand berechnen. Sie ist gleich ec. Wird jedoch ein 16.5.7.2 Verstärkungsring der Breite L D (ea e2 ) verwendet, wird eeq wie folgt berechnet: e .L f 2 ;e2 .min 2 ;1 eeq ea min De e f a 2 (16.5-20) Die folgenden Spannungen berechnen: 16.5.7.3 Spannung durch den Druckbereich: P D 2 e eq 2 2 p d D d eb d , 125 D e eq D e 1 b e eq D e eq d eb D e eq (16.5-21) Spannung durch den Axiallastbereich: FZ 2,25 C1 F Z e2 eq (16.5-22) Spannung durch den Bereich des Umfangsmoments: MX 2,25 C2 4 M X e2 d eq …(16.5-23) Spannung durch den Bereich des Moments in Längsrichtung: MY 2,25 C3 4 M Y e 2 d eq (16.5-24) Spannung durch Wärmespannung: Die Wärmespannung T wird durch den Temperaturunterschied zwischen Stutzen und Schale verursacht und ist durch ein geeignetes Verfahren zu berechnen. ANMERKUNG Ein derartige Verfahren ist in BS 5500, Anhang G.4 beschrieben (siehe Schrifttum [6] in Anhang L). 351 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Kombination der Spannungsschwingbreiten ist wie folgt begrenzt: 16.5.7.4 T 2 2 MY P FZ 2 MX 3f (16.5-25) Dabei entspricht der Wert für f den Festlegungen in C.7.3. 16.5.8 Längsspannung im Stutzen ANMERKUNG Dieser Unterabschnitt kann bei Stutzen vernachlässigt werden, die für den Anschluss an eine Rohrleitung mit derselben Beständigkeit (Dicke multipliziert mit zulässiger Spannung) vorgesehen sind. Die maximale Zugspannung in Längsrichtung im Stutzen ist wie folgt begrenzt: 16.5.8.1 4 . M x2 M y2 FZ Pd fb 2 d eb 4eb d eb (16.5-26) FZ ist gleich Null zu setzen, wenn durch die Kraft eine axiale Druckspannung verursacht wird. Die Stabilität des Stutzens in Längsrichtung (mit P = 0) ist wie folgt zu prüfen: 16.5.8.2 M M 2 x M max 2 y |FZ| 1,0 Fmax (16.5-27) FZ ist gleich Null zu setzen, wenn durch die Kraft eine axiale Zugspannung verursacht wird. Dabei ist Mmax das zulässige globale Moment und Fmax die zulässige globale Kraft im Stutzen. Angaben zur Berechnung sind in 16.14 enthalten. Tabelle 16.5-1 — Faktoren zur Ermittlung des Beiwerts C1 eb / ec a0 a1 a2 a3 a4 Alle 0,60072181 0,95196257 0,0051957881 -0,001406381 0 Tabelle 16.5-2 — Faktoren zur Ermittlung des Beiwerts C2 eb / ec a0 a1 a2 a3 a4 Alle 4,526315 0,064021889 0,15887638 -0,021419298 0,0010350407 Tabelle 16.5-3 — Faktoren zur Ermittlung des Beiwerts C3 eb / ec 0,2 0,5 352 a0 a1 a2 a3 4,8517511 0,0251012 0,7428624 - 0,0153153 4,8588639 2,1870887 1,4567053 - 0,3316430 a4 0 0,0253850 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.5-1 — Momenten- und Kräftevektoren 353 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 10 9 C1 8 FZ ,max f . ec2 7 6 5 4 3 2 1 c 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Bild 16.5-2 — Graphische Darstellung des Beiwerts C1 10 C2 9 4M X , max f . ec2 . d 8 7 6 5 c 4 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Bild 16.5-3 — Graphische Darstellung des Beiwerts C2 354 9 10 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 100 90 C3 80 4MY ,max f . ec2 . d 70 60 50 40 eb/e c >= 0.5 30 20 eb/e c <= 0.2 10 c 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Bild 16.5-4 — Graphische Darstellung des Beiwerts C3 16.6 Streckenlasten 16.6.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält allgemeine Anforderungen für die Berechnung achssymmetrischer Behälter, die einer lokalen Streckenlast in Längs- oder Umfangsrichtung ausgesetzt sind. 16.6.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3.: Deq Äquivalenter Berechnungsdurchmesser; x Abstand zwischen der Achse des halbelliptischen Bodens und dem Mittelpunkt des Stützelementes; FL,max Höchstzulässige lokale Radialkraft an der Schale; ML,max Höchstzulässiges lokales Moment an der Schale; K1 Beiwert; K2 Beiwert; Halber Öffnungswinkel einer Kegelschale; 1 Verhältnis zwischen lokaler Membran- und Biegespannung; 2 Verhältnis zwischen globaler Membranspannung und zulässiger Spannung (Auslastungsgrad ohne Berücksichtigung lokaler Lasten); 355 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) mx Globale Membranspannung in Längsrichtung; my Globale Membranspannung in Umfangsrichtung; b,all Biegespannungsgrenze der Schale; 16.6.3 Definition des äquivalenten Durchmessers a) Zylinderschale: Deq Di b) (16.6-1) Kegelschale: Deq Dk /cos c) (16.6-2) Kugelschale oder Mittelteil eines torisphärischen Bodens: Deq Ri d) Halbelliptischer Boden (beliebiges Verhältnis Hi/Di): Deq e) (16.6-3) Di2 4 Hi 2x 1 Di 2 1 2 Hi Di 2 (16.6-4) Halbelliptischer Boden (Hi/Di = 0,25): Deq Di x 1 3 Di 2 (16.6-5) 16.6.4 Anwendungsbedingungen Die folgenden Bedingungen müssen erfüllt sein: a) 0,001 en / Deq 0,050 ; b) 0 b / Deq 1,0 ; ANMERKUNG 1 Die untere Grenze 0 ist auf jeden Fall möglich, da die lokale Last berücksichtigt wird ANMERKUNG 2 Für Streckenlasten in Umfangsrichtung mit b / Deq 0,5 sind die Ergebnisse konservativer als in anderen Fällen. c) 356 Die Streckenlast wirkt senkrecht auf die Oberfläche der Schale. Lasten, die nicht senkrecht auf die Oberfläche der Schale wirken, werden vernachlässigt. Liegt ihr Wert jedoch wesentlich höher als der der senkrechten Lasten, sollten jedoch spezielle Überlegungen angestellt werden. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.6.5 Berechnungsprinzip Zunächst muss die lokale Radialkraft FL und das lokale Moment ML für jede Lastart ermittelt werden. Dann sollte die zulässige lokale Kraft FL,max und das zulässige lokale Moment ML,max gemäß 16.6.8 berechnet werden. Da die höchstzulässigen Werte auf der sogenannten “Biegespannungsgrenze” basieren, die abhängig ist von den globalen Membranspannungen, müssen zunächst 16.6.6 und 16.6.7 angewandt werden. Wenn sowohl FL als auch ML vorhanden sind, muss die Interaktion gemäß 16.6.9 geprüft werden. ANMERKUNG 1 Die Last am Stützelement läßt sich als Kombination radialer Streckenlasten in Längs- und Umfangsrichtung darstellen. Diese Streckenlasten verursachen lokale Membrankräfte und Biegemomente, die mit Hilfe der Elastizitätstheorie berechnet werden können. ANMERKUNG 2 Die zulässigen Lasten und Momente sind begrenzt durch die globale und lokale Festigkeit der Schale. Die maximale Biegespannung ist auf einen Wert, die sogenannte Biegespannungsgrenze, begrenzt, die für einen Streifen der Schale ermittelt wird (siehe Anhang L.1). 16.6.6 Biegespannungsgrenze Die Biegespannungsgrenze wird aus Gleichung (16.6-6) berechnet, die eine Funktion der Membranspannung aufgrund lokaler und globaler Lasten darstellt. b,all K1 K 2 f (16.6-6) für Auslegungsbedingungen: K2 = 1,25 ; für Prüfbedingungen: K2 = 1,05 and f = ftest ; Der Wert von K1 ist eine Funktion von 1 und 2 und kann aus Bild 16.6-1 ermittelt oder aus Gleichung (16.6-7) berechnet werden. K1 1 22 1 1 2 3 1 1 2 3 2 (16.6-7) 1 22 12 wobei: 2 m K2 f (16.6-8) 1 und m : siehe Gleichung (16.6-14) und die dazugehörige Erläuterung zu 2 , bzw. Gleichung (16.6-18) 357 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Wenn in diesem Bild 2 < 0 müssen die Vorzeichen von 1 und 2 getauscht werden, um K1 zu bestimmen. Bild 16.6-1 — Faktor K1 16.6.7 Globale Membranspannung ANMERKUNG Die in diesem Abschnitt berechneten globalen Membranspannungen werden auch in den folgenden Abschnitten für die Ermittlung der Biegespannungsgrenze und der Lastgrenzen von Schalen unter Innen- oder Außendruck in Kombination mit äußeren Lasten verwendet. Globale Membranspannung in Längsrichtung in der Zylinderschale: mx P Deq 4 ea M F 4 Deq e a Deq 1 (16.6-9) mit F wie in 16.3 definiert. Globale Membranspannung in Längsrichtung in der Kegelschale: mx P D eq 4 ea 1 M F 4 Deq Dk cos e a (16.6-10) mit F wie in 16.3 definiert. Globale Membranspannung in Umfangsrichtung in der Zylinder- und Kegelschale: my P D eq (16.6-11) 2 ea Globale Membranspannung in der Kugelschale oder im Mittelteil eines torisphärischen oder halbelliptischen Bodens: mx my 358 P D eq 2 ea (16.6-12) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.6.8 Einzelne Streckenlasten (Bild 16.6-2 und 16.6-3) Bild 16.6-2 — Streckenlast in Längsrichtung Bild 16.6-3 — Streckenlast in Umfangsrichtung 359 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die höchstzulässigen Streckenlasten sind nach dem folgenden Verfahren zu berechnen. 1) Feststellen, ob die Streckenlasten in Längs- oder Umfangsrichtung wirken; ANMERKUNG 2) An einer Kugelschale wird jede geradlinig wirkende Streckenlast als Streckenlast in Längsrichtung betrachtet. Für Streckenlasten in Längsrichtung gelten folgende Parameter: 1 b Deq e a 1 = min (0,08 1 ; 0,20) (16.6-13) (16.6-14) 2 ist mit m = my aus Gleichung (16.6-11) zu berechnen b = Länge der Streckenlast in Längsrichtung K13 K14 1 1 0,06 2 12 , 1 1 0,03 0,6 2 (16.6-15) (16.6-16) Mit Rechenschritt 4) fortfahren 3) Für Streckenlasten in Umfangsrichtung gelten folgende Parameter: 2 b Deq e a 1 = min (0,08 2 ; 0,30) (16.6-17) (16.6-18) 2 ist mit m = mxaus Gleichung (16.6-9) oder (16.6-10) zu berechnen b = Länge der Streckenlast in Umfangsrichtung 1 K13 1,2 10,602 K14 4) 1 0,6 (16.6-20) Die zulässige Kraft und das zulässige Moment berechnen: FL,max ML,max 360 1 0,06 2 (16.6-19) b,all e a2 K13 b,all e a2 b K14 (16.6-21) (16.6-22) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist die Biegespannungsgrenze b,all aus Formel (16.6-6) zu verwenden. 16.6.9 Kombinierte Streckenlasten Die Kombination von Druck und/oder globalen Kräften und Momenten mit Streckenlasten ist durch die globale Membranspannung bereits in der höchstzulässigen lokalen Last und dem höchstzulässigen lokalen Moment eingeschlossen. Die zusätzliche Interaktion von kombinierter lokaler Kraft und lokalem Moment ergibt sich aus der folgenden Bedingung: FL F L, max ML M L, max 1,0 (16.6-23) 16.7 Aufhängeösen 16.7.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Auslegung von Behältern, bei denen lokale Lasten durch Aufhängeösen auftreten. 16.7.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bilder 16.7-1 und 16.7-2) Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.1 und 16.3. a1 Exzentrizität des Lastangriffspunkts; a2 Abstand zwischen Lastangriffspunkt und Schale oder Verstärkungsblech; b1 Länge der Aufhängeöse auf der Schale; b2 Breite des Verstärkungsblechs; b3 Länge des Verstärkungsblechs; x Abstand zwischen der Achse eines halbelliptischen Bodens und dem Mittelpunkt der Aufhängeöse; FR Lokale Kraft an der Schale; FR,max Höchstzulässige lokale Kraft an der Schale; W Gesamtmasse des Behälters; Winkel zwischen Wirkrichtung der Kraft und der Normalen zur Schale; 361 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.7-1 — In Längsrichtung angeordnete Aufhängeöse Bild 16.7-2 — In Umfangsrichtung angeordnete Aufhängeöse 362 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.7.3 Geltungsbereich Es gelten die folgenden Bedigungen: a) 0,001 en /Deq 0,05 ; b) wird ein Verstärkungsblech verwendet: e2 en ; b3 1,5 b1 ; c) die lokale Kraft FR greift in der Ebene der Aufhängeöse an; d) bei torisphärischen Böden sitzt die Aufhängeöse am Kalottenteil; e) bei halbelliptischen Böden sitzt die Aufhängeöse zwischen 0 x 0,4 Di; 16.7.4 Aufgebrachte Kraft Die an der Aufhängeöse wirkende aufgebrachte Kraft FR ist zu berechnen, und zwar im Fall eines symmetrischen Behälters mit zwei Aufhängeösen gemäß Bild 16.7-3(a) wie folgt: FR W 2cos (16.7-1) 16.7.5 Lastgrenzen für die Schale Die höchstzulässigen Lasten an den Aufhängeösen werden wie folgt ermittelt: 1) feststellen, ob die Aufhängeöse in Längs- oder in Umfangsrichtung angeordnet ist; ANMERKUNG betrachtet. Eine gerade Aufhängeöse an einer Kugelschale wird als in Längsrichtung angeordnete Aufhängeöse 2) für eine in Längsrichtung angeordnete Aufhängeöse die Werte von , 1 , 2 , K13 und K14 aus den Gleichungen (16.6-13) ... (16.6-16) in 16.6.7 berechnen, wobei b = b1 bzw. bei Verwendung eines Verstärkungsblechs b = b3 gesetzt wird; 3) für eine in Umfangsrichtung angeordnete Aufhängeöse die Werte von , 1 , 2 , K13 und K14 aus dem Gleichungen (16.6-17) ... (16.6-20) in 16.6.7 berechnen, wobei b = b1. bzw. bei Verwendung eines Verstärkungsblechs b = b3 gesetzt wird; 4) mit geeigneten Werten von , 1 und 2 die Biegespannungsgrenze aus Gleichung (16.6-6) in 16.6.5 berechnen; 5) bei Verwendung eines Verstärkungsblechs den Beiwert K15 wie folgt berechnen: K15 für in Längsrichtung angeordnete Aufhängeöse: 0,30 b2 Deq ; 2,0 K15 min 1 2,60 ea D eq (16.7-2) K15 für in Umfangsrichtung angeordnete Aufhängeöse: 363 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 0,33 b2 D eq ; 18 K15 min 1 2,65 , D ea eq 6) (16.7-3) die höchstzulässige Last berechnen und den Wert mit der tatsächlichen Last vergleichen. Dabei muss die folgende Ungleichung erfüllt sein: ohne Verstärkungsblech: FR FR, max b,all ea2 K 13 |cos | K 14 a 2 sin a1 cos /b1 (16.7-4) mit Verstärkungsblech: FR FR,max K 15 b,all ea2 K 13 |cos | K 14 a 2 e2 sin a1 cos /b3 (16.7-5) ANMERKUNG Bei der Berechnung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass Schale und Verstärkungsblech aus demselben Werkstoff bestehen. Andernfalls und unter der Annahme f2 < f, ist der Wert der Dicke e2 in Gleichung (16.7-5) um den Faktor f2 / f zu reduzieren. Bild 16.7-3 — Anordnung von Aufhängeösen 364 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.8 Liegende Behälter auf Sätteln 16.8.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung zylindrischer Behälter, die auf zwei oder mehr Sätteln gelagert sind. 16.8.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bilder 16.8-1...16.8-5) Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4, in 16.3 und 16.6.2. a1 Abstand zwischen Sattelauflager und nahem Ende der Zylinderschale a2 Abstand zwischen Sattelhorn und Ende des Verstärkungsblechsblechs a3 Länge des äquivalenten Zylinderschalenabschnitts = a1 + 2 . Hi / 3 b1 Axiale Breite des Sattels b2 Breite des Verstärkungsblechs ec Effektive kombinierte Wanddicke li Abstand zwischen zwei benachbarten Sätteln n Anzahl der Sättel q Last am Behälter je Längeneinheit E Elastizitätsmodul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur F2,max Zulässige Sattellast an Position 2 (siehe Bild 16.8-4) F3,max Zulässige Sattellast an Position 3 (siehe Bild 16.8-4) Fi Kraft am i-ten Auflager L Länge des zylindrischen Schalenabschnitts (einschließlich des zylindrischen Teils der Böden) Mi Globales Biegemoment am Sattel i Mij Globales Biegemoment zwischen den Sätteln i und j Qi Maximale Schubkraft am Sattel i R Mittlerer Schalenradius W Gesamtgewicht des Behälters (mit Inhalt) WF Fluidgewicht Umschlingungswinkel des Sattelauflagers (Grad) 2 Umschlingungswinkel des Verstärkungsblechs (Grad) Beiwert für die Sattelbreite 365 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Beiwert für den Sattelabstand 16.8.3 Anwendungsbedingungen Für die Auslegung gelten folgende Einschränkungen: a) 0,001 en / Di 0,05 600 1800 b) Wird ein Verstärkungsblech verwendet, gilt: e2 en a2 0,1 Di c) Die Last am Sattel wirkt senkrecht nach unten. d) Sättel und Behälter müssen miteinander verschweißt sein. Ist das nicht möglich, ist eine gleichmäßige Auflagerung des Behälters durch die Sättel sicherzustellen. e) Ist mit axialer Bewegung durch thermische Dilatation zu rechnen, ist nur ein Sattel fest mit dem Fundament zu verbinden; die übrigen Sättel müssen in axialer Richtung beweglich gelagert sein. Alternativ können sämtliche Sättel fest eingespannt werden, wenn sie in ausreichendem Maße zur Aufnahme von Verformungen in axialer Richtung ausgelegt sind. f) Der Abstand zu anderen lokalen Lasten muss in allen Richtungen mindestens g) Es werden Sattelauflager der Typen A, B oder C verwendet (siehe Bild 16.8-1...16.8-3). Di en betragen. ANMERKUNG Ist eine Ermüdungsanalyse erforderlich, muss eine zusätzliche Berechnung der elastischen Spannungen durchgeführt werden (z. B. nach Schrifttum [4], siehe Abschnitt L.2). 366 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.8-1 — Typ A - Symmetrische Lagerung in zwei Sätteln Bild 16.8-2 — Typ B - Symmetrische Lagerung in drei oder mehr Sätteln mit konstanten Abständen Bild 16.8-3 — Typ C - Lagerung in zwei oder mehr unsymmetrisch angeordneten Sätteln 367 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.8-4 — Zylindrischer Behälter ohne Verstärkungsring 16.8.4 Ausnahmen Für Behälter mit zwei Sätteln des Typs A (Bild 16.8-1) ist keine Berechnung erforderlich, sofern die folgenden Bedingungen erfüllt sind: a) Keine Außendruckbelastung (P 0) b) Fluiddichte 1000 kg /m3 c) Schalenwerkstoff mit f 130 Mpa d) Schweißnahtfaktor 0,8 e) a1 0,5 Di f) L Lmax (mit Lmax aus Bild 16.8-5) g) b1 11 , Di e n Für Sättel mit Verstärkungsblech gelten zusätzlich folgende Bedingungen: a) e2 en b) b2 K11 ꞏ Di + 1,5 b1 c) K11 aus Bild 16.8-11 oder Gleichung (16.8-33) 368 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) en = Legende durchgehende Linien: Behälter ohne Verstärkungsblech gestrichelte Linie: Behälter mit Verstärkungsblech Bild 16.8-5 — Lmax für liegende Behälter auf zwei symmetrisch angeordneten Sätteln 369 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.8.5 Bestimmung der Kräfte, Momente und Schubkräfte 16.8.5.1 Berechnungsmodell Für die Berechnung der an den Sätteln angreifenden Kräfte Fi müssen die globalen Momente Mi und Mij sowie die Schubkraft Qi definiert werden. Dazu wird die Zylinderschale als gleichmäßig aufgelagerter Balken mit konstantem Querschnitt betrachtet, welcher von den Sätteln gestützt wird, ohne dass jedoch Momente auf den Sattel einwirken (siehe Bild 16.8-6). F1 F2 F3 Fn-1 Fn Bild 16.8-6 — Berechnungsmodell Die Lasten am Balken werden aus den folgenden Gleichungen berechnet. q W L 4 Hi / 3 M0 q 16.8.5.2 WF 2 Di / 16 W (16.8-1) (16.8-2) Kräfte am Sattel Im allgemeinen ergeben sich die aufgebrachten Kräfte Fi aus den bekannten Regeln des mechanischen Gleichgewichts. Werden drei oder mehr Sättel verwendet, ist bei der Montage besonders sorgfältig vorzugehen, um eine nahezu gleiche Verteilung der Lasten auf alle Sättel sicherzustellen. Für symmetrische Behälter mit Sattelauflagern der Typen A oder B (Bild 16.8-1 oder Bild 16.8-2) kann die folgende Gleichung verwendet werden: Fi W n (16.8-3) 16.8.5.3 Momente und Schubkräfte Dieser Abschnitt enthält die Regeln für die Bestimmung der Biegemomente über den Sätteln (Mi) und zwischen den Sätteln (Mij) an dem Punkt, an dem das Moment Mij ein Maximum hat. Die Schubkräfte (Qi) sind über den Sätteln zu berechnen. a) Sattelauflager Typ A Moment am Sattel: M1 M 2 q a32 / 2 M 0 370 (16.8-4) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Schubkraft am Sattel: L 2 a1 L 4 Hi / 3 Qi Fi (16.8-5) Moment zwischen Sätteln: M 12 M 0 F1 . L / 2 a1 q / 2 . L / 2 2 H i / 3 b) 2 (16.8-6) Sattelauflager Typ B Moment am Sattel: Für i = 1 und i = n: M i max(qa32 / 2M 0 ; ql12 / 8) (16.8-7) Für i = 2 bis i = n - 1: M i ql12 / 8 (16.8-8) Schubkraft am Sattel: Qi 0,5 Fi (16.8-9) Moment zwischen Sätteln: nicht erforderlich c) Sattelauflager Typ C Mi, Qi und Mij sind nach den Regeln der Theorie für Balken zu berechnen. Für Qi ist der größere der an der linken und der rechten Seite des Sattels gemessene Wert zu verwenden. 16.8.6 Lastgrenze für den Behälter zwischen den Sätteln end der Lebensdauer des Druckbehälters gesondert auftreten, s|Betrag des Moments zwischen den Sätteln| > |Betrag des Moments zwischen den Sätteln| > |Betrag des Moments an den Sätteln| 16.8.6.1 a) Behälter unter Innendruck oder drucklose Behälter Festigkeitsberechnung: P Di 4 M ij K12 fmax 4 ea Di2 ea (16.8-10) Dabei ist fmax = f in Bereichen ohne Rundnähte fmax = f ꞏ z in Bereichen mit Rundnähten und K12 max m ; 10 , (16.8-11) 371 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1,6 - 0,20924 (x -1) + 0,028702 x (x - 1) + 0,4795.10-3 y (x -1) - 0,2391.10-6 xy (x -1) m= - 0,29936.10-2 (x -1) x2 - 0,85692.10-6 (x -1) y2 + 0,88174.10-6 x2 (x -1) y - 0,75955.10-8 y2 (x -1) x + 0,82748.10-4 (x -1) x3 + 0,48168.10-9 (x -1) y3 (16.8-12) x = L / Di und y = Di / ea Dabei ist oder K12 aus Bild 16.8-12 b) Prüfung auf Instabilität (mit P = 0) M ij / Mmax 10 , 16.8.6.2 (16.8-13) Behälter unter Außendruck Prüfung auf Instabilität P / Pmax M ij / Mmax 10 , (16.8-14) Dabei ist Pmax = zulässiger Außendruck (nach Abschnitt 8) Mmax = zulässiges globales Moment (nach 16.14) ANMERKUNG Zur Bestimmung von Pmax und Mmax bei verschiedenen Lastfällen, siehe 3.16, Anmerkung 1, 8.4.4 sowie die auf die Gleichung (16.14-19) folgende Anmerkung. 16.8.7 Lastgrenze am Sattel (ohne Verstärkungsblech) Die Lastgrenzen sind an den Positionen 2 (Längsrichtung) und 3 (Umfangsrichtung) in Bild 16.8-4 zu prüfen. Es sind zwei unterschiedliche Druckzustände zu betrachten: druckloser Zustand und Zustand bei Auslegungsdruck. Sind die Sättel symmetrisch angeordnet (Typ A und B), ist nur die Position am Sattel n = 1 zu betrachten. Für Sattelauflager des Typs C sind die Lasten an sämtlichen Sätteln zu prüfen. Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt: 1) 2) Parameter und berechnen: 2,83 a1 / Di e a / Di (16.8-15) 0,91 b1 / Di e a (16.8-16) Beiwerte K3 bis K10 berechnen. K 3 max 2,718282 sin / ; 0,25 372 (16.8-17) K 4 1 2,718282 cos / (16.8-18) 1,150,0025 K5 sin 0,5 (16.8-19) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) K6 max 17 , 0,011667 ; 0 (16.8-20) sin 0,5 145 , 0,007505 sin 0,5 (16.8-21) 0,8 6 K 8 min 10 , ; 0,017453 (16.8-22) K7 K9 1 K 10 ANMERKUNG 0,65 1 6 60 (16.8-23) 2 1 D 1 0,010472 3 i ea (16.8-24) b1 Di Die Beiwerte K3 bis K9, K11 und K12 können auch aus Bild 16.8-7 bis 16.8-12 abgelesen werden. 3) Verhältniswerte 1 an den Positionen 2 und 3 berechnen (siehe Tabelle 16.8-1). 4) Verhältniswerte 2 an den Positionen 2 und 3 und für beide Druckzustände berechnen (siehe Tabelle 16.8-1). Für den drucklosen Zustand ist das Verhältnis 2 gleich 2 ,1 , für den Zustand bei Auslegungsdruck ist 2 gleich 2 ,2 . 5) Mit den Werten für 1 und 2 für beide Druckzustände und beide Positionen Beiwert K1 aus Gleichung 16.6-7 berechnen und K2 gemäß 16.6-6 ermitteln. Tabelle 16.8-1 – Parameter 1 und 2 für Sattelauflager 1 Position 0,23 2 0,53 3 K 6 K8 K5 K3 K4 K 7 K 9 K10 sin 0,5 P=0 P = Auslegungsdruck 2,1 2 ,2 4 Mi 1 Di2 ea K 2 f 0 P Di 4 Mi 1 4e Di2 ea K 2 f a P Di 1 2 ea K 2 f 6) Aus Gleichung (16.6-6) die Biegespannungsgrenze b,all,2 an Position 2 sowohl für den drucklosen Zustand als auch für den Zustand bei Auslegungsdruck berechnen. Als Biegespannungsgrenze b,all,2 den kleineren der beiden Werte verwenden. 7) Aus Gleichung (16.6-6) die Biegespannungsgrenze b,all,3 an Position 3 sowohl für den drucklosen Zustand als auch für den Zustand bei Auslegungsdruck berechnen. Als Biegespannungsgrenze b,all,3 den kleineren der beiden Werte verwenden. 373 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 8) Maximal zulässige Sattellast F2,max an Position 2 berechnen. F2,max 0,7 b,all,2 Di ea .ea (16.8-25) K3 K5 Zulässige Sattellast F3,max an Position 3 berechnen. 9) F3,max 0,9 b,all,3 Di ea .ea (16.8-26) K 7 K 9 K10 10) Prüfen, ob die folgende Gleichung erfüllt ist. Fi min F2,max ; F3,max (16.8-27) 11) Prüfung auf Instabilität durchführen. Die Bedingungen der folgenden Gleichung (16.8-28) müssen erfüllt sein. P / Pmax M i / M max Feq / Fmax Qi /Qmax 1,0 2 (16.8-28) Dabei sind: Pmax = Zulässige Außendruck (entsprechend Abschnitt 8) Mmax = Zulässige globale Moment (siehe 16.14) Fmax = Zulässige globale Druckkraft (aus 16.14) Feq = Äquivalente globale Axialkraft unter Einbeziehung der lokalen Membranspannung nahe beim Sattel, die aus der folgenden Gleichung (16.8-29) ermittelt wird: Feq Fi 4 Di K 6 K8 ea (16.8-29) ANMERKUNG Zur Bestimmung von Pmax, Mmax, Fmax und Qmax bei verschiedenen Lastfällen, siehe 3.16, Anmerkung 1, 8.4.4 sowie die auf die Gleichung (16.14-19) folgende Anmerkung. Qmax = Zulässige globale Schubkraft aus den folgenden Gleichungen (siehe L.2, Schrifttum [2]). Für inneren Überdruck ist in Gleichung (16.8-28) |P| = 0 zu setzen und Pmax wird nicht benötigt. Für Zylinderschalen mit Qmax 374 L 8,7 R e 0,75 R e a E a R 15 , R gilt: ea 125 , R R e 1 42 a L R L 3 15 . (16.8-30) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Für Zylinderschalen mit L R 8,7 gilt: R ea e 0,25 R ea E a R Qmax , 15 , 15 (16.8-31) 16.8.8 Lastgrenze an einem Sattel mit zusätzlichem Verstärkungsblech Bei Verwendung eines zusätzlichen Verstärkungsblechs wird die Lastgrenze wie folgt ermittelt. 1) Gleichung (16.8-32) berechnen und bewerten: b2 K11 Di 15 , b1 (16.8-32) Dabei ist: K11 5 (16.8-33) D 0,10472 3 e i a 2) Wird die Bedingung in Gleichung (16.8-32) nicht erfüllt, mit Schritt 5) fortfahren. 3) Die zulässigen Kräfte F2,max und F3,max nach Gleichung (16.8-25) bzw. (16.8-26) berechnen. 4) Prüfen, ob die folgende Ungleichung erfüllt ist. Fi 15 , min F2,max ; F3,max (16.8-34) Mit Schritt 6) fortfahren. 5) a) Die nachstehenden Berechnungen gemäß 16.8.7 mit folgenden Abmessungen durchführen. Berechnung 1: Das Verstärkungsblech wird als Sattel der Breite b2 anstelle von b1 und dem Umschlingungswinkel 2 anstelle von . betrachtet. Die Wanddicke ist ea, wobei die Dicke des Verstärkungsblechs unberücksichtigt bleibt. b) b) Berechnung 2: Das Verstärkungsblech wird als Verstärkung der Schalenwand betrachtet. Die Sattelbreite ist b1, der Umschlingungswinkel . Für die tatsächliche Wanddicke wird die kombinierte Wanddicke ec verwendet. ec 6) f 2 2 e a2 e 22 . min 1; f (16.8-35) Die Prüfung auf Instabilität mit Gleichung (16.8-28) durchführen. Dabei darf die Dicke des Verstärkungsblechs nicht berücksichtigt werden. 375 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.8-7 ― Beiwerte K3 und K4 Bild 16.8-8 ― Beiwerte K5, K6 und K 7 376 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.8-9 ― Beiwert K 8 Bild 16.8-10 ― Beiwert K 9 377 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.8-11 ― Beiwert K 11 Bild 16.8-12 — Beiwert K 12 378 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.9 Liegende Behälter mit Ringlagerung 16.9.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung liegender zylindrischer Behälter mit Tragringen, die innen oder außen mit der Schale verschweißt sind (siehe Bild 16.9-1...16.9-3). Die Ringe sind auf Sätteln oder Stützfüßen gelagert. FH FV Bild 16.9-1 – Tragring mit Sattelauflagerung FV FV FH FH H Bild 16.9-2 – Tragring mit zwei Auflagerpunkten (Stützen oder andere Stützelemente) 379 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.9.2 Zusätzliche besondere Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3. b2 Gesamtbreite des Ringquerschnitts (siehe Tabelle 16.9-1) e1 Dicke der Versteifungsrippe des Ringprofils (siehe Tabelle 16.9-1) e2 Flanschdicke des Ringprofils (siehe Tabelle 16.9-1) fR Zulässige Spannung des Rings h1 Gesamthöhe des Ringprofils hG Abstand zwischen Schwerachse des Ringprofils und Schale (siehe Tabelle 16.9-1) hH Abstand zwischen Schwerachse des Ringprofils bei rein plastischer Verbiegung und Behälter (bei = 1 ist hH der Abstand vom Mittelpunkt der Profilfläche) le Mittragende Länge der Behälterwand t Breite der Kontaktfläche von Ring und Schale AR Querschnittsfläche des Rings (ohne Schale) FH Horizontalkraft am Ring FH,max Höchstzulässige Horizontalkraft am Ring FV Vertikalkraft am Ring FV,max Höchstzulässige Vertikalkraft am Ring H Abstand zwischen Fundament und Ringauflagerpunkten RR Radius der Schwerachse des Ringprofils Wp Plastischer Biegemodul des Ringprofils Stützwinkel (Grad) Relative effektive zulässige Spannung des Behälters (im Verhältnis zum Ring) 16.9.3 Anwendungsbedingungen Für die Berechnung gelten folgende Einschränkungen: a) h1 / Di 0,20 30 o 330o b) Die betrachteten Lasten sind die Vertikal- und Horizontalkräfte im Behälterquerschnitt. c) Auf den Behälter wirkende Axialkräfte werden nicht berücksichtigt. Treten derartige Kräfte jedoch auf, z. B. durch axiale Verschiebung aufgrund von Wärmeausdehnung, ist eine besondere Berücksichtigung erforderlich. 380 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.9.4 Aufgebrachte Lasten Die Berechnung der Vertikalkraft FV und der Biegemomente in der Schale ist gemäß 16.8.5 durchzuführen; die Horizontalkraft FH ist durch eine statische Analyse zu ermitteln. RR RR Di le t Di le t ea ea Bild 16.9-3 – Zylinderschale mit Tragringen in Sattelauflagern 16.9.5 Grenzlast der Schale Wenn das absolute größte Biegemoment |Mi| wirkt, muss die folgende Gleichung erfüllt sein: P / Pmax M i / M max Feq / Fmax Qi /Qmax 1,0 2 (16.9-1) Die Werte für diese Gleichung (16.9-1) sind aus 16.8.7, Gleichung (16.8-28), abzuleiten. 16.9.6 Grenzlast des Tragrings Die Grenzlast des Tragrings wird nach dem folgenden Verfahren ermittelt. 1) Feststellen, ob der Tragring in einem Sattelauflager (Bild 16.9-1) oder in zwei Auflagerpunkten (Bild 16.92) gelagert ist. 2) Ringprofil ermitteln und Wp (siehe Tabelle 16.9-1) mit nachstehenden Gleichungen berechnen. f P Di / 4 e a / fR (16.9-2) l e min t 4 D i e a ; AR / . e a 3) a) (16.9-3) Beiwerte K18 und K19 berechnen. Für einen Tragring mit Sattelauflager (Bild 16.9-1) gilt: K18 = 0,1616 x4 - 0,0268 x 6 + 0,0101 x 8 (16.9-4) K19 = 0,4224 x 3 - 0,0524 x 5 + 0,1297 x 7 (16.9-5) 381 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist: x = 1 - / 360 b) (16.9-6) Für einen Tragring mit zwei Auflagerpunkten (Bild 16.9-2) gilt: K18 und K19 wie für einen Tragring mit Sattelauflager. Wenn jedoch 150o < < 210o ist, ist K18 gleich: K18 = 0,0137 + 0,148 (2 x - 1)2 (16.9-7) Dabei ist: x = max ( /360; 1 - /360) 4) 5) (16.9-8) Die zulässigen Einzellasten berechnen. FV,max fR Wp / RR K18 (16.9-9) FH,max fR Wp / RR K19 (16.9-10) Die zulässigen kombinierten Lasten darauf prüfen, welche die folgende Bedingung erfüllt: F / F V V, max F / F 2 H H, max 1,0 (16.9-11) Bei der Verwendung von Stützfüßen ist zu beachten, dass die Füße dem Biegemoment FHꞏH, standhalten müssen, weil die Verbindung zum Tragring nahezu momentenfrei sein sollte. 382 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 16.9-1 – Ringprofilparameter Profil Gleichungen e h e l e hH max 1 1 ; 0 2 e1 W e1 h1 hH hH2 2 p e l h e e 2 H 2 e h e b e e l e 1 1 2 2 1 ; 0 hH max 2 e1 W e1 h1 hH hH2 p 2 e b e h h e e l h e 2 2 2 1 1 H 2 2 e H 2 2 e1 h1 e 2 b2 2 e1 e l e ; 0 hH max 4 e1 W p e1 h1 hH hH2 2 e b 2 e h h e2 e l h e2 2 2 1 1 H 2 e H Willkürlich gewähltes Ringprofil mit Querschnittsfläche AR Vorausgesetzt, es gilt: AR e l e hH = 0 W p AR h G e l e e / 2 383 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.10 Stehende Behälter mit Tragpratzen 16.10.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung stehender zylindrischer oder kegelförmiger Behälter mit Tragpratzen. 16.10.2 Zusätzliche besondere Symbole und Abkürzungen (siehe Bild 16.10-1) Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3. a1 Exzentrizität des Lastangriffs auf Schalenwand oder Verstärkungsblech a1eq Äquivalenter Hebelarm b1 Breite des Auflagerblechs b2 Breite des Verstärkungsblechs b3 Höhe des Verstärkungsblechs Deq Äquivalenter Berechnungsdurchmesser (siehe 16.6.3) FVi Vertikalkraft im Stützfuß der Tragpratze i FH Horizontalkraft an der Grundfläche der Stützfüße FHi Horizontalkraft an der Grundfläche von Stützfuß i g Abstand der Stegbleche der Tragpratze h Vertikaler Abstand des Schwerpunkts der Pratzenanschlußnaht von der Fußgrundfläche (siehe Bild 16.10-1a) h1 Höhe der Tragpratze h2 Tiefe der Tragpratze MA Globales Moment am Mittelpunkt der Querschnittsfläche an der Stützfußgrundfläche n Anzahl der Tragpratzen 16.10.3 Anwendungsbedingungen Für die Berechnung gilt folgende Einschränkung: a) 0,001 en / Deq 0,05 (mit Deq aus 16.6.3); b) Für Tragpratzen der Ausführungen A, B und D (Bild 16.10-1) gilt: 0,2 g / h1 1,0 c) Für Tragpratzen der Ausführung D (Bild 16.10-1) gilt: 0,5 b1 / h1 1,5 384 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) d) Bei Verwendung eines Verstärkungsblechs gilt: e2 ≥ en b3 ≤ 1,5 h1 b2 ≥ 0,6 b3 e) Die Tragpratze ist an einer Zylinder- oder Kegelschale angebracht. f) Die lokale Pratzenkraft Fi wirkt parallel zu Schalenachse. ANMERKUNG 1 Bei Verwendung mehr als drei Tragpratzen ist bei der Montage besonders darauf zu achten, dass alle Pratzen nahezu gleichmäßig belastet werden. ANMERKUNG 2 Die Stabilität des Behälters sollte besondere Beachtung finden, wenn n = 2 ist. 16.10.4 Aufgebrachte Lasten Die Vertikalkraft Fvi an der Tragpratze wird aus folgender Gleichung ermittelt: FVi 4 MA F n n D 2 a e e i a 1 2 (16.10-1) Die Horizontalkraft an jedem Stützfuß wird aus folgender Gleichung berechnet: FHi FH n (16.10-2) ANMERKUNG : Eine bessere Schätzung von FHi kann aus FHi FH I xxi ermittelt werden, wobei Ixxi das zweite Flächenträgheitsmoment der Querschnittsfläche des betrachteten Stützfußes um eine Achse senkrecht zu FH und Ixxi die I xxi i i Summe für alle Stützfüße ist. 16.10.5 Grenzlast der Schale Die Grenzlast der Schale wird wie folgt ermittelt. a) 1) Feststellen, um welche Pratzenausführung es sich handelt: A, B, C oder D (Bild 16.10-1). 2) Wird ein Verstärkungsblech verwendet, mit Schritt 6 fortfahren. 3) Die Beiwerte , K16, 1 und 2 berechnen: Für Pratzen der Ausführungen A, B und C gilt: (16.10-3) h1 / Deq e a K16 1 0,36 0,40 0,02 1 = min {0,08 ; 0,30} (16.10-4) 2 (16.10-5) 385 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 2 = aus Gleichung (16.6-8) mit m = my aus Gleichung (16.6-11) b) Für Pratzen der Ausführung D gilt: b1 / K16 Deq ea (16.10-6) 1 (16.10-7) 0,36 0,86 2 1 = min {0,08 ; 0,30} (16.10-8) 2 = aus Gleichung (16.6-8) mit m = mx aus Gleichung (16.6-9) bzw. (16.6-10) 4) Mit den Werten für 1 und 2 die zulässige Biegespannungsgrenze b,all aus Gleichung (16.6-6) berechnen. 5) Den äquivalenten Hebelarm und die resultierende zulässige Pratzenkraft wie folgt berechnen: a1,eq a1 FHi . h FVi (16.10-9) b,all . e a2 . h1 .min 1 ; 0,5 g / h Fi,max 1 K16 . a1,eq 2 b,all e a h1 Fi,max K a 16 1,eq für die Ausführungen A, B und C (16.10-10a) für Ausführung D (16.10-10b) Mit Schritt 9 fortfahren. 6) Für Pratzen mit Verstärkungsblech die Beiwerte , K17, 1 und 2 berechnen: b3 / K17 (16.10-11) D eq e a 1 (16.10-12) 0,36 0,50 0,50 2 1 = min {0,08 ; 0,40} (16.10-13) 2 = aus Gleichung (16.6-8) mit m = my aus Gleichung (16.6-11) 7) Mit den Werten für 1 und 2 die zulässige Biegespannungsgrenze b,all aus Gleichung (16.6-6) berechnen. 8) Den äquivalenten Hebelarm und die resultierende zulässige Pratzenkraft wie folgt berechnen: FHi . h Fvi (16.10-14) b,all . e a2 . b3 Fi,max K17 . a1eq (16.10-15) a1,eq a1 e 2 ANMERKUNG Bei der Berechnung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass Schale und Verstärkungsblech aus demselben Werkstoff bestehen. Andernfalls und unter der Voraussetzung f2 < f, ist die Dicke e2 in Gleichung (16.10-12) um den Faktor f2 / f zu reduzieren. 386 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 9) Prüfen, ob folgende Gleichung gilt. FVi Fi,max (16.10-16) Legende 1 Schwerpunkt der Pratzenanschlußnaht ANMERKUNG Der Schwerpunkt der Pratzenanschlußnaht ist der Schwerpunkt der Anschlußnaht der Pratze an den Mantel oder, falls vorhanden, an das Verstärkungsblech. Bild 16.10-1a — Erläuterung von h 387 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.10-1 – Tragpratzen für stehende Behälter 388 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.11 Stehende Behälter auf Stützfüßen 16.11.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung stehender Behälter mit gewölbten Böden auf Stützfüßen. Di Di d4 d3 e2 ea d3 ea e2 d2 d2 d1 d4 = d1 Fi Fi Bild 16.11-1 – Stützfüße für stehende Behälter 16.11.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bild 16.11-1) Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 sowie 16.3 und 16.6. d1 Durchmesser des Stützfuß-Teilkreises d2 Außendurchmesser des Stützfußes d3 Durchmesser des Verstärkungsblechs d4 Durchmesser an der Verbindung von Stützfüßen und Behälterboden deff Effektiver Durchmesser des Stützfußes Fi Kraft am Stützfuß N Anzahl der Stützfüße Winkel der Tangente zum gewölbten Boden an der Verbindung von Boden und Stützfuß X Abstand zwischen der Achse des halbelliptischen Bodens und dem Mittelpunkt des Stützfußes Winkel zwischen Stützfußachse und Behälterachse Geometrischer Beiwert 389 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.11.3 Anwendungsbedingungen Für die Berechnung gelten folgende Einschränkungen: a) 0,001 en / Deq 0,05 (mit Deq aus 16.6.3) b) Bei Verwendung eines Verstärkungsblechs gilt: e2 en d3 1,6 d2 c) Außendruck ist ausgeschlossen. d) Durch geeignete Vorkehrungen ist sicherzustellen, dass eine Bewegung der Stützfüße nicht zu zusätzlichen Biegespannungen in der Schale führt. e) Bei torisphärischen Böden dürfen die Stützfüße nicht im äußeren Krempenbereich liegen. f) Bei elliptischen Böden müssen die Stützfüße innerhalb von 0 x 0,4 Di liegen. g) Von der Verwendung von mehr als vier Stützfüßen wird abgeraten. h) Ein globales Moment ist nur zulässig, wenn mehr als zwei Stützfüße verwendet werden und diese starr mit 4M dem Fundament verbunden sind. Darüber hinaus muss folgende Forderung erfüllt sein: F d4 ANMERKUNG Bei Verwendung von vier Stützfüßen ist sicherzustellen, dass alle Füße nahezu gleichmäßig belastet werden. 16.11.4 Aufgebrachte Kraft Die lokale Kraft an den Stützfüßen Fi wird wie folgt berechnet. Fi 4M F n n d4 (16.11-1) 16.11.5 Grenzlast der Schale Die Grenzlast der Schale, die zulässige Kraft Fi,max und der zulässige Druck Pmax werden wie folgt ermittelt. 1) Berechnung des Beiwertes d eff (16.11-2) D eq e a Dabei ist: deff = d2 bei Stützfüßen ohne Verstärkungsblech = d3 bei Stützfüßen mit Verstärkungsblech Die Definition von Deq ist 16.6.3 zu entnehmen. 390 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 2) Ermittlung der zulässsigen Kraft Fi,max Fi,max f . e a2 . ANMERKUNG 3) cos cos , 3,6 0,912 182 (16.11-3) Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1. Ermittlung des zulässigen Druckes Pmax Pmax ist für eine Kugelschale definiert (siehe Abschnitt 7). Für einen elliptischen Boden ist als Durchmesser das Doppelte des durch Gleichung (16.6-4) für x = d4/2 gegebenen Wertes für Deq zu verwenden. 4) Prüfung ob folgende Bedingung erfüllt ist Fi Fi,max 5) 10 , (16.11-4) Prüfung ob folgende Bedingung erfüllt ist 2 Fi P . . d eff /4 Fi,max P 10 , Pmax (16.11-5) Die Stützfüße sind auf die Möglichkeit von Knicken zu prüfen. Bei dieser Überprüfung sollten die Stützfüße auf folgende Weise betrachtet werden: a) in der Bodenplatte angebracht, und b) freie seitliche Bewegung, aber keine freie Drehung im Behälter. Die gleichen Ergebnisse können für Füße erreicht werden, die an beiden Seiten eingespannt sind, als Knicklänge ist das Doppelte der tatsächlichen Stützfußlänge anzunehmen. 16.12 Stehende Behälter auf Standzargen 16.12.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung von Standzargen an stehenden Behältern. Er behandelt die Standzarge selbst sowie die lokalen Spannungen im Bereich der Verbindung von Standzarge und Druckbehälterwand sowie die Auslegung des Bodenrings. 16.12.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bild 16.12-1 bis Bild 16.12-4) Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3: a Hebelarm durch Exzentrizität der Schalenwand eB Behälterwanddicke eZ Dicke der Standzarge fZ Zulässige Auslegungsspannung der Standzarge fT Zulässige Auslegungsspannung des Tragrings (Konstruktionsform A) r Innerer Krempenradius des torisphärischen Bodens R Innerer Wölbungsradius des torisphärischen Bodens DB Mittlerer Schalendurchmesser DZ Mittlerer Standzargendurchmesser 391 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) FZn Kraft im betrachteten Schnitt (n p oder n q) der Standzarge FG Gewicht des Behälters ohne Inhalt FG Gewicht des Behälters unterhalb Schnitt 2-2 FF Gewicht des Behälterinhalts M Globales Biegemoment bei betrachteter Höhe M Momentenerhöhung durch Schwerpunktänderung im Bereich des Ausschnitts PH Hydrostatischer Druck W Widerstandsmoment des Tragrings nach Bild 16.12-1 Spannungserhöhungsfaktor (siehe Gleichungen 16.12-33 bis 16.12-36) a Anschluss- bzw. Grenzwinkel eines gewölbten Bodens (siehe Bild 16.12-2) Teil des Anschluss- bzw. Grenzwinkels (siehe Bild 16.12-2) Spannung Indizes: a Äußere, d. h. der Mittelachse abgewandte Schalenoberfläche b Biegespannungsanteil (hochgestellt) m Membranspannung (hochgestellt) i Innere Schalenoberfläche o Äußere Schalenoberfläche p Nachweisort, an dem der Momentenanteil mit positiven Vorzeichen in die Schnittkraft eingeht (z. B. windzugewandte Seite) q Nachweisort, an dem der Momentenanteil mit negativen Vorzeichen in die Schnittkraft eingeht (z. B. windabgewandte Seite) 1 Schnitt 1-1 (siehe Bilder 16.12-1 bis 16.12-4) 2 Schnitt 2-2 3 Schnitt 3-3 4 Schnitt 4-4 5 Schnitt 5-5 16.12.3 Verbindung von Standzarge und Schale 16.12.3.1 Anwendungsbedingungen a) Bei hohen stehenden Behältern sind die auf die Standzarge wirkenden Lasten nach Abschnitt 22 zu bestimmen. b) Auf die Notwendigkeit des Vorhandenseins von Besichtigungsöffnungen ist zu achten. 16.12.3.2 Konstruktionsformen Die in diesem Abschnitt beschriebenen Konstruktionsformen sind: 392 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Konstruktionsform A: Zargenanschluss über Tragring im Zylinderbereich – Bild 16.12-1; Standzarge zylindrisch oder kegelförmig mit Neigungswinkel 7° zur Achse; b) Konstruktionsform B: Zargenanschluss im Krempenbereich – Bild 16.12-2; Standzarge zylindrisch oder kegelförmig mit Neigungswinkel 7° zur Achse und im Bereich 0 20° direkt am Boden angeschweißt; Wanddickenverhältnis 0,5 eB/ez 2,25; Klöpperboden oder Korbbogenboden (wie in 7.2 definiert) oder elliptischer Boden mit einem Halbachsenverhältnis K 2 [K ist in Gleichung (7.5-18) definiert] und einer Dicke, die mindestens der eines Korbbogenbodens desselben Durchmessers entspricht; c) Konstruktionsform C: Übergeschobene Standzarge – Bild 16.12-3; Über die Behälterschale geschobene und direkt angeschweißte zylindrische Standzarge; Es wird vorausgesetzt, dass beiderseits der Anschlussnaht jeweils über eine Länge von 3eB keine Störungen durch Ausschnitte, angeschlossene Böden, Behälterrundnähte usw. vorhanden sind; Das Risiko von Spaltkorrosion ist zu beachten. ANMERKUNG Außerhalb der vorstehenden Grenzabweichungen gelten 16.12.3.4.1 und 16.12.3.4.2 nicht. Allerdings ist 16.12.3.4.3 bei der Berechnung der bestehenden Spannungen mittels linearer Schalentheorien anwendbar. 393 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.12-1 — Konstruktionsform A: Zargenanschluss über Tragring (Membrankräfte aus Eigengewicht und Fluidgewicht) 394 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.12-2 — Konstruktionsform B: Zargenanschluss im Krempenbereich (Membrankräfte aus Eigengewicht und Fluidgewicht) 395 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.12-3 — Konstruktionsform C: Übergeschobene Standzarge (Membrankräfte aus Eigengewicht und Fluidgewicht) 396 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (a) Schnitt 1-1 bis 5-5 (b) Schnitt 4-4 Bild 16.12-4 — Schematische Darstellung der Standzarge — Schnitte 16.12.3.3 Kräfte und Momente Die Werte Fn und Mn am jeweils betrachteten Schnitt n 1 bis n 4 werden als Funktion der Kombination aller in diesem Lastfall zu betrachtenden Lasten ermittelt (siehe Bild 16.12-4). Bei abgestufter Wanddicke in der Zarge können weitere Nachweise erforderlich sein. 16.12.3.4 Nachweise in Anschlussbereichen (Schnitte 1-1, 2-2 und 3-3) Im Anschlussbereich werden die in Bild 16.12-1 bis 16.12-3 festgelegten Schnitte 1 bis 3 nachgewiesen. Der Nachweis ist für die Membran- und die Gesamtspannungen erforderlich, wobei jeweils nur die Längskomponenten berücksichtigt werden. Die Schnittkraft FZ in der Standzarge im Anschlussbereich ist abhängig von der Lage (n), d. h. je nachdem, ob das Moment die Lastkomponente verstärkt (q) oder abschwächt (p): FZp F1 FG FF 4 M1 DZ (16.12-1) 397 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) FZq F1 FG FF 4 M1 DZ (16.12-2) Dabei ist F1 die globale zusätzliche Axialkraft in Schnitt 1-1; M1 das resultierende Moment aus äußeren Lasten in Schnitt 1-1 oberhalb der Verbindung zwischen druckbeaufschlagter Schale und Standzarge. 16.12.3.4.1 Membranspannungen Das Nachweisverfahren für Membranspannungen ist für die Konstruktionsformen A, B und C gleich. Die Membranspannungen am Nachweisort in Schnitt 1-1 werden wie folgt berechnet. m 1p m 1q FZp FG FF DB eB FZq FG FF DB e B P DB 4eB (16.12-3) P DB 4eB (16.12-4) Folgendes ist nachzuweisen: m 1p f (16.12-5) m 1q f (16.12-6) Die erforderliche Mindestwanddicke in Schnitt 1-1 wird anhand der folgenden Gleichungen berechnet: m e1p 1 FZp FG FF P DB f 4 DB (16.12-7) m e1q 1 FZq FG FF P DB f 4 DB (16.12-8) Die Berechnung dieser Wanddicke ist für Konstruktionsform A erforderlich. Ist 1mp oder 1mq eine Druckspannung, muss ein Stabilitätsnachweis nach 16.14 geführt werden. Dieser Nachweis kann entfallen, wenn die Längsspannungskomponente kleiner ist als der 1,6fache Wert der aus dem Lastfall Vakuum oder Teilvakuum resultierenden Membran-Druckspannung in Meridianrichtung und dieser Lastfall nach Abschnitt 8 nachgewiesen wurde. Dies gilt auch für andere Schnitte im zylindrischen Bereich der Schale. Die Membranspannung in Schnitt 2-2 ist unabhängig vom Nachweisort; sie wird wie folgt berechnet: m m 2m 2q 2p FF FG P DB 4eB DB eB (16.12-9) Folgendes ist nachzuweisen: 2m f 398 (16.12-10) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die rechnerisch erforderliche Wanddicke in Schnitt 2-2 wird anhand der folgenden Gleichung berechnet: 1 FG ZF P DB 4 f DB e2m (16.12-11) Die Berechnung dieser Wanddicke ist für Konstruktionsform A erforderlich. Die Membranspannungen in Schnitt 3-3 der Standzarge werden wie folgt berechnet: m 3p m 3q FZp DZ eZ FZq DZ eZ (16.12-12) (16.12-13) Folgendes ist nachzuweisen: m 3p fZ (16.12-14) m 3q fZ (16.12-15) Die rechnerisch erforderliche Wanddicke in Schnitt 3-3 wird anhand der folgenden Gleichungen berechnet: e3mp 1 FZp f Z DZ (16.12-16) e3mq 1 FZq f Z DZ (16.12-17) Die Berechnung dieser Wanddicke ist für Konstruktionsform A erforderlich. m m Ist 3p oder 3q eine Druckspannung, kann der Stabilitätsnachweis auch nach 16.14 geführt werden. 16.12.3.4.2 Biegespannungen a) Konstruktionsform A – Bild 16.12-1 Das lokale Biegemoment an den Nachweisorten p und q wird wie folgt berechnet: M p 0,5DZ DB FZp (16.12-18) M q 0,5DZ DB FZq (16.12-19) Das Gesamtwiderstandsmoment des Tragrings am Nachweisort n wird wie folgt berechnet: Wp 2 2 2 m2 m2 m2 DZ e Z DB eB h 2eB e1p e2 DB 0,5 eZ e3p DZ 4 (16.12-20) Wq 2 m2 m2 DZ eZ DB eB h2 2eB2 e1q e2m DB 0,5 eZ2 e3q DZ 4 (16.12-21) 399 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei berücksichtigt der Faktor 0,5 im dritten Summanden die Art des Übergangs von der Standzarge zum Tragring nach Bild 16.12-1. Sind die zulässigen Spannungen f der Schale und/oder fZ der Standzarge geringer als die des Tragrings fT, ist der zweite und/oder dritte Summand in den Gleichungen (16.12-20) und (16.12-21) im Verhältnis der jeweiligen zulässigen Spannungen f/fT und/oder fZ/fT zu reduzieren. b) Konstruktionsform B – Bild 16.12-2 Die Exzentrizität a der Schalenachse verursacht am Nachweisort n folgendes Biegemoment: M p a FZp (16.12-22) M q a FZq (16.12-23) a 0,5 eB2 eZ2 2eBeZcos (16.12-24) D e DZ eZ cos 1 B B 2r eB (16.12-25) mit Die entsprechenden Biegespannungen in den Schnitten 1-1 bis 3-3 an der äußeren Oberfläche (a) werden wie folgt berechnet: b b 1p a 2p a C b b a 2q a C 1q b a C 3p b a C 3q 6M p (16.12-26) DBeB2 6M q (16.12-27) DBeB2 6M p (16.12-28) DZ eZ2 6M q (16.12-29) DZ eZ2 Der Korrekturfaktor C kann im Bereich 0,5 eB/eZ 2,25 näherungsweise wie folgt angesetzt werden: C 0,63 0,057(eB/eZ)2 (16.12-30) Diese Abhängigkeit wurde anhand numerischer Berechnungen mit dem Finite-Elemente-Verfahren ermittelt. Aufgrund der großen Anzahl der Parameter wird eine Vereinfachung vorgenommen, die unter bestimmten Umständen zu einer beträchtlichen Überdimensionierung führen kann, z. B. bei Korbbogenböden. Diese Biegespannungskomponenten überlagern sich im Bereich der Schnitte 1-1 und 2-2 durch den Biegespannungsanteil, der durch den Innendruck in der Krempe verursacht und wie folgt berechnet wird. 1b p 2b p 400 P PH DB 1 4eB a (16.12-31) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Der Spannungserhöhungsfaktor wird wie folgt ermittelt: 1) Der Zwischenwert y wird wie folgt berechnet: y 125eB/DB 2) (16.12-32) Für Kloepperböden (mit a 45°) für eB/DB 0,008: 9,3341 2,2877 y 0,33714 y 2 (16.12-33) für eB/DB 0,008: 6,37181 2,71828 16,1y 3,6366 2,71828 1,61536 y 6,6736 3) (16.12-34) Für Korbbogenböden oder elliptische Böden, die die Anforderungen nach 16.12.3.2 b) erfüllen (mit a 40°) für eB/DB 0,008: 4,2 0,2 y (16.12-35) für eB/DB 0,008: 1,51861 2,71828 4,2335 y 3,994 c) (16.12-36) Konstruktionsform C – Bild 16.12-3 Die Exzentrizität a der Schalenachse verursacht am Nachweisort n folgendes Biegemoment: M p 0,5DZ DB FZn (16.12-37) M q 0,5DZ DB FZq (16.12-38) Die resultierenden Biegespannungen werden wie folgt berechnet: In den Schnitten 1-1 und 2-2: b b 2p 1p b b 2q 1q 3M p DB eB2 3M q DB eB2 (16.12-39) (16.12-40) In Schnitt 3-3: b 3p b 3q 6M p DZ eZ2 6M q DZ eZ2 (16.12-41) (16.12-42) 401 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die durch den Druck verursachten Biegespannungen werden vernachlässigt, z. B.: 1b p 2b p 0 (16.12-43) 16.12.3.4.3 Gesamtspannungen und Festigkeitsbedingungen Die Gesamtspannungen werden wie folgt ermittelt: a) Konstruktionsform A An jedem Nachweisort muss die Festigkeitsbedingung wie folgt nachgewiesen werden: 1) Nachweisort p: mit Mp aus Gleichung (16.12-18) und Wp aus Gleichung (16.12-20) M p / Wp f T 2) Nachweisort q: mit Mq aus Gleichung (16.12-19) und Wq aus Gleichung (16.12-21) M q / Wq f T b) (16.12-44) (16.12-45) Konstruktionsformen B und C 1) Die Gesamtspannungen am Nachweisort p in Schnitt 1-1 werden anhand der folgenden Gleichungen ermittelt. auf der Innenfaser (i) m b b 1tot pi 1p 1p a 1 p (16.12-46) auf der Außenfaser (o) tot m b a 1b p 1po 1p 1p 2) (16.12-47) Die Gesamtspannungen am Nachweisort q in Schnitt 1-1 werden anhand der folgenden Gleichungen ermittelt. auf der Innenfaser (i) m b b 1tot qi 1q 1q a 1 p (16.12-48) auf der Außenfaser (o) tot m b a 1b p 1qo 1q 1q 3) (16.12-49) Die Gesamtspannungen am Nachweisort p in Schnitt 2-2 werden anhand der folgenden Gleichungen ermittelt. auf der Innenfaser (i) tot m b 2pi 2p 2p a 2b p (16.12-50) auf der Außenfaser (o) tot m b a 2b p 2po 2p 2p 402 (16.12-51) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 4) Die Gesamtspannungen am Nachweisort q in Schnitt 2-2 werden wie folgt ermittelt. auf der Innenfaser (i) tot m b a 2b p 2qi 2q 2q (16.12-52) auf der Außenfaser (o) tot m b a 2b p 2qo 2q 2q 5) (16.12-53) Die Gesamtspannungen am Nachweisort p in Schnitt 3-3 werden wie folgt ermittelt. auf der Innenfaser (i) tot m b 3pi 3p 3p (16.12-54) auf der Außenfaser (o) tot m b 3po 3p 3p 6) (16.12-55) Die Gesamtspannungen am Nachweisort q in Schnitt 3-3 werden wie folgt ermittelt. auf der Innenfaser (i) tot m b 3qi 3q 3q (16.12-56) auf der Außenfaser (o) tot m b 3qo 3q 3q 7) (16.12-57) Im Fall von zähen Werkstoffen müssen die nach den Gleichungen (16.12-46) bis (16.12-57) berechneten Gesamtspannungen folgende Gleichungen erfüllen, wobei fs die Auslegungsspannung für jedes Teil ist. Schnitt 1-1 tot 1pi f S 3 2 m 1 1p 1,5 f (16.12-58) 2 m 1 1p 1,5 f (16.12-59) 2 m 1 1q 1,5 f (16.12-60) 2 m 1 1q 1,5 f (16.12-61) tot 1po fS 3 tot f S 3 1qi tot f S 3 1qo 403 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Schnitt 2-2 tot f S 3 2pi 2 m 1 2p 1,5 f (16.12-62) 2 m 1 2p 1,5 f (16.12-63) 2 m 1 2q 1,5 f (16.12-64) 2 m 1 2q 1,5 f (16.12-65) 2 m 1 3p 1,5 f Z (16.12-66) 2 m 1 3p 1,5 f Z (16.12-67) 2 m 1 3q 1,5 f Z (16.12-68) 2 m 1 3q 1,5 f Z (16.12-69) tot f S 3 2po tot fS 3 2qi tot f S 3 2qo Schnitt 3-3 tot f S 3 3pi tot f S 3 3po tot f S 3 3qi tot fS 3 3qo 16.12.4 Auslegung von Standzargen mit Ausschnitten und ohne 16.12.4.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen d Mittlerer Durchmesser der Ausschnittversteifung (siehe Bild 16.12-5) ea3 Berechnungswanddicke der Wanddicke der Standzarge e3 eat Berechnungswanddicke der Versteifungsdicke et (siehe Bild 16.12-5) ht Länge des Außenteils der Ausschnittversteifung (siehe Bild 16.12-5) lt Gesamtlänge der Ausschnittversteifung (siehe Bild 16.12-5) (i Index des Ausschnitts, sofern mehr als ein Ausschnitt vorhanden ist yG Abstand zwischen der neutralen Faser und dem Schwerpunkt an Schnitt 4-4 ymax Größter Abstand zwischen dem Schwerpunkt und der Außenkante an Schnitt 4-4 404 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) A4 Querschnittsfläche mit Ausschnitten an Schnitt 4-4 einschließlich der Berechnungswanddicken von Standzarge und Stutzen D3 Innendurchmesser der Standzarge F4 Vertikal an Schnitt 4-4 wirkende Druckkraft, siehe Bild 16.12-4 Fc,max Maximale Druckkraft nach Gleichung 16.14-2, wobei c,all Gleichung 16.14-20 entspricht, wie in Tabelle 22-1 festgelegt M4 An Schnitt 4-4 wirkendes Biegemoment, siehe Bild 16.12-4 Mmax Maximales Biegemoment nach Gleichung 16.14-3, wobei c,all Gleichung 16.14-20 entspricht, wie in Tabelle 22-1 festgelegt W4 Widerstandsmoment des Querschnitts mit Ausschnitten an Schnitt 4-4, einschließlich der Berechnungswanddicken von Standzarge und Stutzen Halber Öffnungswinkel, siehe Bild 16.12-4 (b) 1, 2 Verschwächungsbeiwerte der Fläche und Elastizitätsmodul des Querschnitts 4-4 16.12.4.2 Nachweis der Standzargenbereiche ohne Ausschnitte Bei Standzargen ohne Ausschnitte und in Standzargenbereichen, in denen keine Ausschnitte vorhanden sind, ist der Nachweis der Auslegung nach 22.6.3 durchzuführen. ANMERKUNG Querschnitte unterhalb von Bereichen mit Ausschnitten können bestimmt werden, da die einwirkenden Kräfte und Momente höher sind. 16.12.4.3 Nachweis der Standzargenbereiche mit Ausschnitten Zu bestimmen sind die in Querschnitt 4-4 wirkenden Werte für F4 und M4 sowie Fc,max und Mmax mit c,all für alle Lastfälle nach Tabelle 22-1. Der Nachweis nach Gleichung 16.12-70 ist für den Querschnitt durchzuführen, der die Verschwächungswirkung aufweist, z. B. bei dem Höchstwert des linken Terms in Gleichung 16.12-70. größte M 4 F4 yG F4 1,0 Ψ 1 Fc,max Ψ 2 M max (16.12-70) 4 W 4 A4 Ψ min 1; und mit: Ψ 1 min 1; 2 2 D3 ea3 D3 ea3 (16.12-71) 405 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.12.4.4 Querschnittsparameter für Querschnitt mit einem Ausschnitt Bild 16.12-5 —Querschnitt der Standzarge mit einem Ausschnitt Der halbe Öffnungswinkel wird in Gleichung 16.12-72 bestimmt, und die Parameter A4, W4 und yG des Querschnitts sind in den Gleichungen 16.12-73 bis 16.12-75 angegeben. d D3 arcsin (16.12-72) A4 AS At (16.12-73) mit: AS D3 ea3 und yG 0,5 D3 ea3 d 2 lt eat yt A4 (16.12-74) mit: yt 0,5 D3 cos ht 0,5 lt 2 I At yt2 lt2 / 12 A4 yG W4 S ymax mit: I S sin cos ea3 0,5 D3 3 und ymax max 0,5 D3 cos ht yG ; 0,5 D3 yG 406 (16.12-75) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.12.4.5 Querschnittsparameter für Querschnitt mit mehr als einem Ausschnitt In dem allgemeinen (aber seltenen) Fall, dass mehrere vergleichbar große Ausschnitte im Schnitt 4-4 vorhanden sind (siehe Bild 16.12-6 mit dem Beispiel für zwei Ausschnitte), sind die Parameter A4, W4 und yG des gesamten Querschnitts entsprechend zu berechnen. Bild 16.12-6 — Querschnitt der Standzarge mit zwei Ausschnitten ANMERKUNG Während die Schnittfläche A4 einfach berechnet wird durch Einsetzen von Ati statt At sowie i statt in der Gleichung für AS, erfordert die Berechnung des elastischen Schnittmoduls W4 die Bestimmung der schwächsten Achse mit den entsprechenden Abständen yG und ymax sowie der Flächenträgheitsmomente in dieser Richtung unter Verwendung der Regeln für die Umrechnung der Flächenträgheitsmomente aufgrund von Translation und Rotation. In dem besonderen (aber üblichen) Fall, dass ein großer sowie ein kleiner oder mehrere kleine Ausschnitt(e) in Schnitt 4-4 vorhanden sind, ist das folgende Verfahren anwendbar: 1. Nachweis, dass die Bedingung 16.12-76 für jeden der kleinen Ausschnitte i erfüllt ist: At,i 2 lt,i eat,i A ,i i D3 ea3 (16.12-76) Wodurch die Begrenzung: lt,i 8 eat,i eingehalten ist. 2. Ist Bedingung 16.12-76 nicht erfüllt, ist die Versteifungsfläche At,i des jeweiligen Ausschnitts zu vergrößern. 3. Die Bedingungen und Gleichungen 16.12-70 bis 16.12-75 sind anzuwenden, wobei nur der eine große Ausschnitts in Schnitt 4-4 berücksichtigt wird. 16.12.5 Auslegung von Verankerungsschrauben und Bodenring für Standzargen 16.12.5.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen b1 Radiale Breite der Auflageplatte b2 Äußere radiale Breite der Auflageplatte (Außenradius der Auflageplatte abzüglich Außenradius der Standzarge) Hebelarm der Schrauben (Lochkreisradius abzüglich Außenradius der Standzarge) b3 b4 Breite der Deckplatte in Umfangsrichtung für Typ 3 (mindestens der Abstand b6 plus zweimal en7 und zweimal die Kehlnahtstützfüße (siehe Bild 16.12-9)) 407 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b5 b6 b7 b8 dB0 Radiale Breite der Deckplatte oder oberen Ringplatte (Außenradius der Deckplatte abzüglich Außenradius der Standzarge) Abstand (gemessen als Bogenlänge des Lochkreisdurchmessers) zwischen Rippen oder Tragplatten mit zwischenliegenden Schrauben für Typ 2 und Typ 4, Version B sowie Typ 3 (siehe Bild 16.12-8,16.12-9 und 16.12-10) Abstand (gemessen als Bogenlänge des Lochkreisdurchmessers) zwischen Rippen oder Tragplatten ohne zwischenliegende Schrauben für Typ 2 und Typ 4, Version B sowie Typ 3 (siehe Bild 16.12-8,16.12-9 und 16.12-10), jedoch mit zwischenliegenden Schrauben für Typ 2 und Typ 4, Version A Abstand (gemessen als Bogenlänge des Lochkreisdurchmessers) zwischen Verankerungsschrauben Nenndurchmesser der Schrauben fC Berechnungsnennspannung für die Standzargenwand nach Tabelle 22-1 in Abhängigkeit von der Lastbedingung Berechnungsnennspannung für die Auflageplatte nach Tabelle 22-1 in Abhängigkeit von der Lastbedingung Berechnungsnennspannung für die Deckplatte oder obere Ringplatte nach Tabelle 22-1 in Abhängigkeit von der Lastbedingung Berechnungsnennspannung für die Rippen oder Tragplatte nach Tabelle 22-1 in Abhängigkeit von der Lastbedingung Berechnungsnennspannung für die Verankerungsschrauben nach Tabelle 22-1 in Abhängigkeit von der Lastbedingung Zulässige Druckspannung für Beton bei Dauereinwirkung en3 Nennwanddicke der Standzarge ea3 Berechnungswanddicke der Standzarge en4 Nennwanddicke der Auflageplatte ea4 Berechnungswanddicke der Auflageplatte en5 Nennwanddicke der Deckplatten oder oberen Ringplatte ea5 Berechnungswanddicke der Deckplatten oder oberen Ringplatte en7 Nennwanddicke der Rippen oder Tragplatten ea7 Berechnungswanddicke der Rippen oder Tragplatten h1 Höhe der Rippen oder Bodenringbaugruppe h1S Höhe der Tragplatten (h1S h1 ea4 ea5) nB Anzahl der Verankerungsschrauben AB Zugspannungsfläche einer Schraube D3 Innendurchmesser der Standzarge D4 Innendurchmesser der Tragplatte DBC Lochkreisdurchmesser DCR Mittlerer Durchmesser der Bodenringplatte (DCR D4 b1) E7 Elastizitätsmodul der Rippen oder Tragplatten FB Schraublast auf einer Schraube nach 16.12.5.2 FB,d Nennschraublast auf einer Schraube nach 16.12.5.2 FC Auf den Beton unter der gesamten Auflageplatte wirkende Last nach 16.12.5.2 FC,d Auf den Beton unter der gesamten Auflageplatte wirkende Auslegungslast nach 16.12.5.2 f3 f4 f5 f7 fB 408 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.12.5.2 Auf Verankerungsschrauben und den Beton wirkende Kräfte Die maximalen auf die Verankerungsschraube wirkenden Kräfte FB und die maximale auf den Beton wirkende Kraft FC aufgrund der in Schnitt 5-5 wirkenden globalen Axialkraft F5 und des globalen Biegemoments M5 (siehe Bild 16.12-4) sind durch Gleichung (16.12-77) bzw. (16.12-78) zu berechnen: 1 4 M5 FB F5 nB DBC (16.12-77) 4M5 FC F5 DCR (16.12-78) ANMERKUNG Für hohe stehende Behälter sind F5 und M5 in Tabelle 22-2 als Vertikalkraft FV bzw. als Biegemoment MB für die unterschiedlichen Lastbedingungen festgelegt. Der erforderliche Nenndurchmesser der Schraube dB0 kann nach Gleichung (16.12-79) berechnet oder ausgewählt und anschließend durch Gleichung (16.12-85) nachgewiesen werden. Die Berechnungen gelten nur für korrosionsgeschützte Verankerungsschrauben. d B0 4 FB B fB (16.12-79) wobei 0,9382 P, dabei ist P die Schraubent eilung für metrische Schrauben, siehe ISO 261 0,9743 P, dabei ist P die Schraubent eilung für UN, UNR - Schrauben, siehe ASME B 1.1 B Die während der Montage auf die Verankerungsschrauben aufgebrachte Vorspannkraft FA und das zugehörige Drehmoment Mt sind mittels Gleichung (16.12-80) bzw. (16.12-81) zu berechnen: FA Φ AB fB,op fB,op Berechnungsnennspannung von Verankerungsschrauben für Betriebszustand nach 22.3 Montagebeiwert (empfohlener Wert = 0,5) M t FA dB0 (16.12-80) (16.12-81) effektiver Reibungsbeiwert (empfohlener Wert 0,2 als Kombination der Reibung im Gewinde und an der Mutter bei ungeschmiertem Drehmomentenanzug) AB 2 dBe 4 (16.12-82) dBe effektiver Schraubendurchmesser Zugspannungs-Durchmesser der Schraube ( dBe dB0 B ) B siehe oben Die auf die Verankerungsschrauben aufgebrachte Berechnungskraft FB,d und die auf den Beton wirkende Berechnungskraft FC,d sind durch Gleichung (16.12-83) bzw. (16.12-84) festgelegt: FB,d maxFA ; FB (16.12-83) FC,d maxnB FA ; FC (16.12-84) 409 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.12.5.3 Spannungsnachweise für Verankerungsschrauben und Beton Der Nachweis der auf die Verankerungsschrauben aufgebrachten Zugspannung ist in Gleichung (16.12-85) angegeben: B FB,d AB ANMERKUNG fB (16.12-85) Eine Überprüfung der Rohrausziehlast in Beton für FB,d ist im Bauwesen erforderlich. Der Nachweis der auf den Beton unterhalb der Auflageplatte des Bodenrings wirkenden Druckspannung ist in Gleichung (16.12-86) angegeben: C fC FC,d DCR b1 f C fcd / 1,35 (16.12-86) zulässige Beton-Druckspannung für Dauerbeanspruchung fCd zulässige Beton-Druckfestigkeit nach EN 1992-1-1, 3.16, mit den spezifischen im Nationalen Anhang der Länder festgelegten Werten Empfohlene konservative Werte fC nur für vorläufige Auslegung (ingenieurtechnisch nachzuweisen): Festigkeitsklasse des Betons Zulässige Beton-Druckspannung fC C20 C25 C30 C35 5,9 MPa 7,4 MPa 8,9 MPa 10,4 MPa Die Breite b1 der Auflageplatte des Bodenrings ist unter Einhaltung von Gleichung (16.12-87) auszuwählen: b1 FC,d (16.12-87) DCR f C 16.12.5.4 Auslegung von Bodenringanordnungen 16.12.5.4.1 Typen von Bodenringanordnungen Vier Typen von Bodenringen werden behandelt: Typ 1: Einfache Auflageplatte (siehe Bild 16.12-7), nachzuweisen nach 16.12.5.4.3 Typ 2: Auflageplatte mit Rippen (siehe Bild 16.12-8), nachzuweisen nach 16.12.5.4.4 Typ 3: Auflageplatte mit Sitzen (siehe Bild 16.12-9), nachzuweisen nach 16.12.5.4.5 Typ 4: Auflageplatte mit oberer Ringplatte (siehe Bild 16.12-10), nachzuweisen nach 16.12.5.4.6 16.12.5.4.2 Allgemeine Anwendungsbedingung für die Typen für Typ 1 und Typ 2 2dB0 30 mm b2 410 2 b1 3 (16.12-88a) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) und für Typ 3 und Typ 4 2dB0 30 mm b5 2 b1 3 und b2 b5 (16.12-88b) mindB0 45 mm;1,5 dB0 10 mm b3 max b2 ; b5 (dB0 10 mm) (16.12-89) ANMERKUNG Gleichung (16.12-89) stellt ausreichend Platz für die Montage der Muttern sicher. Die Schweißverbindungen zwischen den verschiedenen Platten und zwischen den Platten und der Standzarge müssen als beidseitige Kehlnähte ausgeführt sein. Die minimale Kehlnahtdicke sollte der Hälfte der Dicke der dünneren der verbundenen Teile entsprechen. Legende 1 Auflageplatte 2 Standzarge Bild 16.12-7 — Typ 1 – Einfache Auflageplatte 411 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1 Auflageplatte 2 Rippen 3 Standzarge Bild 16.12-8— Typ 2 – Auflageplatte mit Rippen 412 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1 Auflageplatte 2 Tragplatten 3 Deckplatten 4 Standzarge Bild 16.12-9 — Typ 3 – Auflageplatte mit Sitzen 413 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1 Auflageplatte 2 Tragplatten 3 obere Ringplatte 4 Standzarge Bild 16.12-10 — Typ 4 – Auflageplatte mit oberer Ringplatte 414 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.12.5.4.3 Nachweise für Typ 1 – Einfache Auflageplatte Die Nenndicke en4 der Auflageplatte muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen. Berechnungsdicke ea4 der Auflageplatte: 3 C 4 nB FB b3 ea 4 max b2 ; für FB 0 D3 f 4 f4 ea 4 b2 3 C für FB 0 f4 (16.12-90a) (16.12-90b) Wenn die Dicke e4 der Auflageplatte ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Auflageplatte die Bedingung (16.12-91) erfüllen: 3 b 2 4 n F b B B 3 f für F 0 max c 22 ; 4 B D3 ea4 2 ea 4 3 c b2 2 ea 4 2 f 4 für FB 0 (16.12-91a) (16.12-91b) FB Schraubenkraft nach (16.12-77) C Betonspannung nach (16.12-86) Ergibt Typ 1 keine geeigneten Ergebnisse, stehen die anderen drei Typen (2 oder 3 oder 4) mit höherer Tragfähigkeit zu Verfügung. 16.12.5.4.4 Nachweise für Typ 2 – Auflageplatte mit Rippen Die Anzahl der Rippen entspricht der Anzahl von Schrauben (Version A nach Bild 16.12-8) oder dem 2fachen der Anzahl von Schrauben (Version B nach Bild 16.12-8); die Rippen sind symmetrisch um die Schrauben angeordnet, und ihre Höhe h1 muss mindestens dem 2fachen der Breite entsprechen b2(h1 2b2). 16.12.5.4.4.1 Nachweise der Auflageplatte Die Nenndicke en4 der Auflageplatte muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen. Erforderliche Berechnungsdicke ea4 der Auflageplatte: 3 C F ea4 max 1 b2 ; 2 B für FB 0 f4 f 4 (16.12-92a) 415 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ea 4 1 b2 3 C für FB 0 f4 (16.12-92b) Wenn die Dicke e4 der Auflageplatte ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Auflageplatte Bedingung (16.12-93) erfüllen: 3 b 2 F max C 2 12 ; B 22 f 4 für FB 0 2 2 ea4 ea4 3 Cb22 ea4 2 (16.12-93a) 12 f 4 für FB 0 (16.12-93b) FB Schraubenkraft nach (16.12-77) C Betonspannung nach (16.12-86) mit 3 b2 1 1 , 81 bχ 1 3 1 2,97 b2 bχ 2 (16.12-94) für Version A b b 7 max b6 ; b7 für Version B 2 (16.12-95) b e 3 Z 1 s b b Y Y e b 1 s Z bY bY b bY 7 b6 (16.12-96) 2 für Version A für Version B (16.12-97a) bZ b2 es (16.12-97b) Breite über den Ecken der Verankerungsmuttern Für metrische Muttern sind die folgenden Werte für es anwendbar: Größe M16 M20 M24 M30 M36 M42 M48 M56 M64 M72 M80 M90 M100 M110 M120 es in mm 26 34 40 51 61 72 84 94 105 117 128 145 162 173 190 416 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.12.5.4.4.2 Nachweise der Rippen Berechnungsdicke ea7 der Rippenplatte: ea7 b2 max C 3 4 ; 3 C 3 5 f7 f 7 (16.12-98) Wenn die Dicke e7 der Rippenplatten ausgewählt wird, muss der Nachweis der Rippenplatte Bedingung (16.12-99) erfüllen: 2 b2 b2 C 3 max 4 ; f7 5 ea7 e a7 (16.12-99) C Betonspannung nach (16.12-86) 2 für Version A 1 2 b / b 2 8 mit: 3 1 1 für Version B 1 2 b2 / b6 1 2 b2 / b7 (16.12-100) 2 2 2 b b 4 1 3 2 3 2 h1 h1 2 2 f h b 5 1,8 7 1 1 2 E7 b2 h1 (16.12-101) 2 (16.12-102) ANMERKUNG Die ersten Terme des Maximums in Gleichung (16.12-98) und (16.12-99) ergeben sich aus dem Schutz gegen dauerhaftes Versagen, und die zweiten Terme ergeben sich aus dem Schutz gegen Stabilitätsverlust mit einem Sicherheitsbeiwert von 3. 16.12.5.4.4.3 Nachweis der Standzarge an den Rippen Der Nachweis der Standzarge unter Beanspruchung mit Streckenlasten (in Längsrichtung) durch die Rippen ist übernommen aus 16.6.6 bis 16.6.8. 2 b2 b2 6 K13 K14 3 f3 4 K1 K 2 ea3 h1 C (16.12-103) mit: C Betonspannung nach (16.12-86) 3 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-100) h1 D3 ea3 (16.12-104) 417 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) K13 1 1,2 1 0,062 K 14 1 0 ,6 1 0 ,03 2 v1 min0,08;0,20 K1 3 1 1 9 v12 1,25 K2 1,05 für Bedingungen bei Betrieb und Abschaltung für Bedingungen bei Prüfung und Aufstellung (16.12-105) (16.12-106) (16.12-107) (16.12-108) (16.12-109) ANMERKUNG 1 Gleichung (16.12-108) folgt aus (16.6-7) bei v2 0, da keine Membranspannung in Umfangsrichtung aufgrund von Druck in der Standzarge auftritt. ANMERKUNG 2 Ergibt Typ 2 keine geeigneten Ergebnisse, stehen die beiden anderen Typen (3 oder 4) mit höherer Tragfähigkeit zu Verfügung. 16.12.5.4.5 Nachweise für Typ 3 – Auflageplatte mit Sitzen Die Anzahl von Sitzen muss der Anzahl der Schrauben entsprechen. Die Sitze müssen symmetrisch um die Schrauben angeordnet sein, und ihre Höhe h1 muss mindestens dem 2fachen der Breite entsprechen b2(h1 > 2b2). 16.12.5.4.5.1 Nachweis der Auflageplatte Die Nenndicke en4 der Auflageplatte muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen. Berechnungsdicke ea4 der Auflageplatte: ea 4 1 b2 3 C f4 (16.12-110) Wenn die Dicke en4 der Auflageplatte ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Auflageplatte Bedingung (16.12-111) erfüllen: 3 Cb22 ea 4 2 12 f 4 mit: C Betonspannung nach (16.12-86) 1 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-94) mit b max b6 ; b7 418 (16.12-111) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.12.5.4.5.2 Nachweis der Deckplatten Die Nenndicke en5 der Deckplatten muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen. Berechnungsdicke ea5 der Deckplatten: ea5 2 FB,d f5 (16.12-112) Wenn die Dicke e5 der Deckplatten ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Deckplatten Bedingung (16.12-113) erfüllen: FB,d ea5 2 22 f5 (16.12-113) FB,d Berechnungsschraubenkraft nach (16.12-83) C Betonspannung nach (16.12-86) 2 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-96), mit bY b6 und bZ b5 16.12.5.4.5.3 Nachweis der Tragplatten Die Berechnungsdicke ea5 der Tragplatten kann durch Iteration unter Verwendung von Gleichung (16.12-114) und (16.12-116) berechnet werden. Die Iteration kann beginnen mit 6 0: ea7 FB,d 2 b2 f7 1 62 (16.12-114) Wenn die Dicke e7 der Tragplatten ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Tragplatten Bedingung (16.12-115) erfüllen: FB,d 2 b2 ea7 6 2,5 FB,d 1 62 f7 f 7 b2 E 7 ea7 (16.12-115) 2 (16.12-116) Berechnungsschraubenkraft nach (16.12-83) ANMERKUNG Die ersten Terme unter der Quadratwurzel in Gleichung (16.12-114) und (16.12-115) ergeben sich aus dem Schutz gegen dauerhaftes Versagen, und die zweiten Terme ergeben sich aus dem Schutz gegen Stabilitätsverlust mit einem Sicherheitsbeiwert von 3. 16.12.5.4.5.4 Nachweis der Standzarge an den Deckplatten Der Nachweis der Standzarge unter Beanspruchung mit Streckenlasten (in Umfangsrichtung) durch die Deckplatte ist übernommen aus 16.6.6 bis 16.6.8. 419 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) FB b3 K13 f3 ea23 h1 K1 K 2 (16.12-117) mit: FB die Schraubenkraft nach (16.12-77). b4 (16.12-118) D3 ea3 K13 1 (16.12-119) 1,2 1 0,602 v1 min0,08 ;0,30 2 (16.12-120) nB FB D3 ea3 f 3 K 2 (16.12-121) K2 nach Gleichung (16.12-109) K1 1 22 2 (16.12-122) 1 1 2 2 1 2 1 2 (1 2 ) 1 3 3 16.12.5.4.5.5 Nachweise für Typ 4 – Auflageplatte mit oberer Ringplatte Die Anzahl der Seitenplatten muss der Anzahl von Schrauben (Version A nach Bild 16.12-8) oder dem 2fachen der Anzahl von Schrauben (Version B nach Bild 16.12-8) entsprechen. Die Tragplatten müssen symmetrisch um die Schrauben angeordnet sein, und ihre Höhe h1S muss mindestens dem 2fachen der Breite entsprechen b2(h1S 2b2). Nachweis der Auflageplatte: Die Nenndicke en4 der Auflageplatte muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen. Berechnungsdicke ea4 der Auflageplatte: ea 4 1 b2 3 C f4 (16.12-123) Wenn die Dicke e4 der Auflageplatte ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Auflageplatte Bedingung (16.12-124) erfüllen: 3 c b2 2 ea 4 2 12 f 4 mit: C Betonspannung nach (16.12-86) 420 (16.12-124) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-94), wobei b Gleichung (16.12-95) entspricht Nachweis der Deckplatten: Die Nenndicke en5 der Deckplatten muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen. Berechnungsdicke ea5 der Deckplatten: ea5 2 FB,d f5 (16.12-125) Wenn die Dicke e5 der Deckplatten ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Deckplatten Bedingung (16.12-126) erfüllen: FB,d ea5 2 22 f 5 (16.12-126) FB,d Berechnungsschraubenkraft nach (16.12-83) C Betonspannung nach (16.12-86) 2 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-96), wobei bY Gleichung (16.12-97a) entspricht und bZ b5 Nachweis der Tragplatten: Die Berechnungsdicke ea7 der Tragplatten kann durch Iteration unter Verwendung von Gleichung (16.12-127) und (16.12-129) berechnet werden. Die Iteration kann beginnen mit 6 0: ea7 FB,d nS b2 f 7 1 62 (16.12-127) Wenn die Dicke e7 der Tragplatten ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Tragplatten Bedingung (16.12-128) erfüllen: FB,d nS b2 ea7 1 62 f 7 (16.12-128) mit: 6 2,5 f 7 b2 E7 ea7 2 1 für Version A nS 2 für Version B FB,d (16.12-129) (16.12-130) Berechnungsschraubenkraft nach (16.12-83) ANMERKUNG Die ersten Terme unter der Quadratwurzel in Gleichung (16.12-127) und (16.12-128) ergeben sich aus dem Schutz gegen dauerhaftes Versagen, und die zweiten Terme ergeben sich aus dem Schutz gegen Stabilitätsverlust mit einem Sicherheitsbeiwert von 3. 421 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.12.5.4.5.6 Nachweis der Standzarge an der oberen Ringplatte Der Nachweis der Standzarge unter Beanspruchung mit Streckenlasten (in Umfangsrichtung) durch die obere Ringplatte ist übernommen aus 16.6.6 bis 16.6.8. FB b3 K13 f3 ea23 h1 K1 K 2 (16.12-131) mit: Schraubenkraft nach (16.12-77) FB K1, K2, K13 nach Gleichungen (16.12-119) bis (16.12-122) aber: b8 D3 ea3 (16.12-132) 16.13 Stehende Behälter mit Ringlagerung 16.13.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Auslegung von Tragringen und Ringträgern. Der Ring wird von mehreren gleichmäßig verteilten Stützen oder einer einzigen, über den gesamten Umfang des Rings laufenden Stütze getragen. 16.13.2 Definitionen 16.13.2.1 Tragring: Tragringe sind mit dem Behälter fest verschweißt, so dass die Behälterwand einen Teil der Belastung übernimmt. (siehe Bild 16.13-1(a)) 16.13.2.2 Ringträger: Ringträger sind mit dem Behälter nicht fest verbunden (siehe Bild 16.13-1(b)) 16.13.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bilder 16.13-1 und 16.13-2) Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3. b Ringbreite (siehe Bild 16.13-2); d1 Innendurchmesser des Behälters; d2 Außendurchmesser des Behälters; d3 Innendurchmesser des Rings; d4 Außendurchmesser des Rings; d5 Durchmesser zum Querkraftmittelpunkt; d6 Durchmesser zur Streckenlast; d7 Durchmesser zur Stützenkraft; 422 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) e1 Behälterwanddicke; e3 Dicke des Rings (siehe Tabelle 16.13-2); e4 Dicke des Rings (siehe Tabelle 16.13-2); e5 Dicke des Rings (siehe Tabelle 16.13-2); fT zulässige Spannung des Ringwerkstoffs; f *T reduzierte zulässige Spannung des Ringwerkstoffs; h Höhe des Rings (siehe Bild 16.13-2); mb Zulässiges Einheitsbiegemoment (siehe Tabelle 16.13-1); mt Zulässiges Einheitstorsionsmoment (siehe Tabelle 16.13-1); ns Anzahl lokaler Stützen des Rings; q Streckenlast; qt Zulässige Einheitsquerkraft (siehe Tabelle 16.13-2); t0 Abstand; AT Querschnittsfläche des Rings (siehe Bild 16.13-1); F entsprechende vertikale Gesamtkraft je nach Lastfall (siehe 16.13.6) ; FS,max Zulässige Kraft je nach Lastfall; G Gewicht des Behälters mit Inhalt; M Biegemoment im Behälter aufgrund äußerer Lasten auf Ringhöhe je nach Lastfall; Mt Torsionsmoment im Ringquerschnitt je nach Lastfall; Mt,max Zulässiges Torsionsmoment (nur für Ringquerschnitt unter Torsionsbeanspruchung); Mb Biegemoment im Ringquerschnitt; Mb,max zulässiges Biegemoment (nur für Ringquerschnitt unter Biegebeanspruchung); Q Querkraft im Ringquerschnitt; Qmax Zulässige Querkraft (nur für Ringquerschnitt unter Querkraftbeanspruchung); Wb Widerstandsmoment; WT Torsionswiderstandsmoment; Z0 Beiwert; 423 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Z1 Beiwert; Hebelarm der Stützenkraft, dimensionslos; Hebelarm der Streckenlast, dimensionslos; 16.13.4 Anwendungsbedingungen Die Berechnungen in diesem Abschnitt beruhen auf den folgenden Annahmen: a) Das Ringprofil ist über den gesamten Umfang des Rings konstant; b) Bei offenen Profilen sind Rippen eingesetzt, um die Querschnittsform zu erhalten; c) Bei dünnwandigen Profilen: b / e3 > 5 and h / e4 > 5 ; d) Bei Ringträgern (siehe Bild 16.13-1b) darf sich zwischen dem Träger und dem am Behälter angebrachten Ring keine flexible Schicht befinden. ANMERKUNG Die Erfüllung dieser Bedingung ist notwendig, da die Berechnung nur auf günstige uneinheitliche Lastenverteilung über den Umfang des Rings anwendbar ist. e) Die Stützen sind gleichmäßig verteilt und tragen eine gleichförmige Last; f) Die Konstruktionsformen entsprechen Bild 16.13-2 a) Die bezogenen Hebelarme und sind | 0,2 |; siehe Gleichungen (16.13-9) und (16.13-10 ); 16.13.5 Berechnungen 16.13.5.1 Festigkeit des Rings Für das gewählte Profil ist für alle relevanten Lastfälle nachzuweisen, dass die fiktive Gesamtkraft F gemäß 16.13.6 kleiner ist als die zulässige Kraft gemäß Gleichung (16.13-7) oder (16.13-8). 16.13.5.2 Lokale Berechnungen Schweißnähte, Rippen und Schraubverbindungen sind durch allgemein anerkannte Verfahren berechnen. 16.13.6 Äquivalente Gesamtkraft F Die äquivalente Kraft F entspricht F 1 M G 4 ns d7 (16.13-1) Bei gleichmäßiger Lagerung entspricht F F 424 4M G d7 (16.13-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.13.7 Zulässige Schnittgrößen des Rings Für Ringträger und Tragringe der Konstruktionsform I ist die zulässige Spannung fT; für Tragringe der Konstruktionsform II wird die zulässige reduzierte Spannung wie folgt berechnet: P h d1 fT* fT 1 2 AT fT (16.13-3) ANMERKUNG Ringe mit Kastenprofil oder U-Profil gehören zur Konstruktionsform II, wenn die Breite b größer ist als die Höhe h (siehe Tabelle 16.13-2). Die zulässigen Schnittgrößen im Ring ergeben sich durch Multiplikation der zulässigen Einheitsgrößen gemäß Tabelle 16.13-2 mit der zulässigen Spannung bzw. der zulässigen reduzierten Spannung. M t,max fT mt oder fT* mt (16.13-4) Mb,max fT mb oder fT* mb (16.13-5) fT* q t (16.13-6) Qmax fT q t oder 16.13.8 Globaler Tragfähigkeitsnachweis des Rings Die zulässige Kraft als Einzellast auf die Stütze wird als das Minimum aus der zulässigen Biegemomentbelastung und der zulässigen Querkraftbelastung wie folgt berechnet: FS,max min d4 4 M b,max ; 2 Qmax 2 2 2 M b,max Z 0 Z1 M T,max (16.13-7) Bei gleichmäßiger Lagerung gilt: FS,max 4 M b,max (16.13-8) d4 Die Werte für Z0 und Z1 können der folgenden Tabelle entnommen werden. Diese Werte führen jedoch zu konservativen Ergebnissen. Eine genauere Ermittlung der zulässigen Kräfte wird erreicht, wenn die Beiwerte Z0 und Z1 den Bildern 16.13-3 bis 16.13.6 entnommen werden. Tabelle 16.13-1 – Werte für Z0 und Z1 nS Z0 Z1 2 1,8 1,1 3 1,9 0,7 4 2,1 0,7 6 2,7 0,7 8 3,5 0,7 425 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die bezogenen Hebelarme und werden mit den Durchmessern aus Bild 16.13-1 wie folgt berechnet. 0,2 d 7 d 5 / d 4 0,2 (16.13-9) 0,2 d 6 d 5 / d 4 0,2 (16.13-10) Für außenliegende Ringe gilt: d 5 d 3 e4 2 t 0 (16.13-11) Für innenliegende Ringe gilt: d 5 d 3 e4 2 t 0 Für geschlossene Querschnitte ist t0 Tabelle 16.13-2 zu entnehmen; Für offene Ringquerschnitte gilt: t0 = 0. 426 (16.13-12) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 16.13-2 – Zulässige Einheitsschnittgrößen mt mb qt t0 falls h b b h2 4 bh 2 b 2 h2 e3 bhe 4 e5 4 e4 e5 2h b e5 e4 e5 e32 b e42 h 2 4 e h2 e3 b h 4 4 e4 h 2 0 e32 b e42 h 4 4 2 2 e 4 h 2 4 e3 b e3 b e 4 h e 4 h 4 e 3 b e 4 h 2 e4 h 2 0 h b2 b3 4 12 falls h b b h 2 h3 4 12 b.h. min {e3;e4;e5} e3. e4. e5 0 427 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (a) Tragring (b) Ringträger Bild 16.13-1 – Prinzipdarstellung Bild 16.13-2 – Konstruktionsformen für Tragringe (die schraffierte Fläche entspricht der Querschnittsfläche AT des Rings) 428 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.13-3 – Beiwert Z0 für ns = 2, 3 oder 4 429 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 16.13-4 – Beiwert Z0 für ns = 6 oder 8 430 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Abbildungen 16.13-5 – Beiwert Z1 für ns = 2, 3 oder 4 431 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Abbildung 16.13-6 – Beiwert Z1 für ns = 6 oder 8 432 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.14 Globale Lasten 16.14.1 Zweck Dieser Abschnitt enthält Anforderungen für die Ermittlung der Mindestwanddicke drucktragender Zylinderschalen unter zusätzlichen kombinierten Lasten in Schnitten außerhalb der Angriffsfläche lokaler Lasten und struktureller Störstellen. 16.14.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3. D Mittlerer Schalendurchmesser; F Gesamtaxialkraft in einer Schale am betrachteten Querschnitt einschließlich Druckwirkungen; der Wert der Kraft ist positiv, wenn sie Zugspannungen verursacht; l Länge der Schablone zur Prüfung auf Formabweichungen; K Beiwert, der durch Gleichung (16.14-15) gegeben ist; M Biegemoment in einer Schale am betrachteten Querschnitt; der Wert ist stets positiv; Pe (Äußerer) Berechnungsdruck; σe Elastizitätsgrenze gemäß Definition in 8.4; w Abweichung von der idealen Form; Beiwert, der durch Gleichung (16.14-16) oder (16.14-17) gegeben ist; Beiwert, der durch Gleichung (16.14-18) oder (16.14-19) gegeben ist; P Durch Druck verursachte Spannung; c Maximale Druckspannung in Längsrichtung; c,all Maximale zulässige Druckspannung in Längsrichtung (siehe 16.14.8.1); max Maximale Spannung in Längsrichtung bei Berücksichtigung aller Lasten (bei Zugspannung positiver Wert); min Minimale Spannung in Längsrichtung bei Berücksichtigung aller Lasten (bei Zugspannung positiver Wert); 16.14.3 Allgemeines Die betrachteten Lasten sind die Axialkraft (F) und das Biegemoment (M). Bei den Druckspannungen müssen auch die drucklosen Lastfälle in die Betrachtung einbezogen werden, um mögliche Druckverluste während des Betriebes mit abzudecken. Zur Ermittlung der Geamtxialkraft (F) müssen zwei Fälle unterschieden werden: 1) Das Ende der zylinderförmigen Schale ist ein freies Ende, Bewegungen sind nicht eingeschränkt. In diesem Fall die Gesamtaxialkraft F definiert als: F Fadd 4 D2 P 433 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist Fadd = zusätzliche Axialkraft ohne Druckeinwirkung (Fadd> 0 für Zugkraft, Fadd < 0 für Druckkraft) P = Berechnungsdruck (P > 0 Innendruck, P < 0 Außendruck) Die Druckkomponente der Axialkraft wird mit dem mittleren Durchschnitt D errechnet, um den Einfluss der Radialspannung zu berücksichtigen 2) Die Bewegung am Ende der zylinderförmigen Schale ist eingeschränkt (z. B. Rohrböden, Doppelmantelbehälter). In diesem Fall die Gesamtaxialkraft durch eine beliebige statisch anwendbare Annahme errechnet (Berechnung mit Hilfe der Elastizitätstheorie ist möglich, aber nicht die beste Lösung). Bei stehenden Behältern schließt (F) auch die Eigenlast des Behälters und seines Inhalts (einschließlich Flüssigkeit) oberhalb (oder unterhalb) des Betrachtungspunkts, je nachdem, ob die Behälterauflagerung unterhalb (oder oberhalb) dieses Punkts liegt. Das Biegemoment M umfasst die Windlast bei einem stehenden Behälter und die Eigenlast (Masse) bei einem liegenden Behälter. Ist ein signifikantes Drehmoments (Verdrehmoment) an der Zylinderschale ist dieses besonders zu berücksichtigen. 16.14.4 Zulässige Einzellasten Die zulässige Zugkraft wird wie folgt berechnet: Ft,max D ea f (16.14-1) Die zulässige Druckkraft wird wie folgt berechnet: Fc,max D ea c,all (16.14-2) Das zulässige Biegemoment wird wie folgt berechnet: M max D 2 ea c,all 4 (16.14-3) 16.14.5 Längsspannungen Die größte Längsspannung wird wie folgt berechnet: max F D 4M D 2 ea (16.14-4) Die kleinste Längsspannung wird wie folgt berechnet: min Ist F D 4 M D 2 ea min < 0 , dann ist die Druckspannung in Längsrichtung: c min 434 (16.14-5) (16.14-6) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 16.14.6 Zylindrische Behälter unter Innendruck (P > 0) Die Druckspannung in Umfangsrichtung wird wie folgt berechnet: P PD 2 ea (16.14-7) Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt: 1) Einen Wert für ea wählen, der die Forderung in 7.4.2 erfüllt; 2) Sicherstellen, dass: max f (16.14-8) 3) ist min > 0 mit Schritt 7 fortfahren); 4) Aus 16.14.8.1den Wert für die zulässige Druckspannung in Längsrichtung im Zylinder c,all ermitteln; 5) Sicherstellen, dass c c,all 6) Sicherstellen, dass P c f 7) (16.14-9) (16.14-10) Werden die vorstehenden Gleichungen erfüllt, ist die Berechnung ausreichend; andernfalls muss die Berechnung mit einem höheren Wert für ea wiederholt werden; 16.14.7 Zylindrische Behälter unter Außendruck (P < 0) Der Außendruck ist: Pe = - P (16.14-11) Die Druckspannung in Umfangsrichtung ist: P D 2 ea P e (16.14-12) Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt: 1) Einen Wert für ea wählen, der die Forderungen in Abschnitt 8 erfüllt; 2) Sicherstellen, dass max P f (16.14-13) 3) Ist min > 0, mit Schritt 6) fortfahren; 4) Aus Abschnitt 8 den Wert für den zulässigen Außendruck Pe,max in Abwesenheit anderer Belastungen und aus 16.14.8.1 den Wert für c,all ermitteln.; 435 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 5) Sicherstellen, dass Pe Pe,max 6) c Pe D 4ea c,all 1 (16.14-14) Werden die vorstehenden Gleichungen erfüllt, ist die Berechnung ausreichend; andernfalls muss die Berechnung mit einem höheren Wert für ea wiederholt werden; 16.14.8 Druckspannungsgrenzen 16.14.8.1 Berechnung Die zulässigen Druckspannungen in Längsrichtung in einem zylindrischen Behälter sind nach folgendem Verfahren zu berechnen. Das Verfahren zur Ermittlung der Toleranzen ist in 16.14.8.2 dargestellt. Der Höchstwert von w darf 0,02 nicht I überschreiten. 1) Den Wert von K berechnen: 1,21E ea K e D 2) Ist D/ea 424, gilt 0,83 (16.14-15) (16.14-16) 10 , 0,005 D / e a Ist D/ea > 424, gilt 3) 0,7 (16.14-17) 0,1 0,005 D / e a Liegt der Höchstwert von w w zwischen 0,01 und 0,02, wird der Wert für um den Faktor (1,5 - 50 ) I I reduziert. 4) Ist K < 0,5, gilt 0,75 K 15 , (16.14-18) Ist K 0,5, gilt 1,0 0,4123 K 0,6 1,5 ANMERKUNG Der Sicherheitsfaktor 1.5 im Nenner gilt für Betriebsbedingungen und sollte für außergewöhnliche Bedingungen entsprechend Abschnitt 6 angepasst werden. 436 (16.14-19) Prüfbedingungen oder DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 5) Die höchstzulässige Druckspannung wird wie folgt berechnet: c,all e (16.14-20) 16.14.8.2 Toleranzen Die Toleranzen sind mit drei Schablonen zu prüfen (siehe auch Abbildung 16.14-1): a) Ein gerader Stab mit der Länge l 4 D . en 2 aber nicht länger als 95% des Abstands zwischen den Rundnähten; b) eine kreisförmige, im Radius der Zylinderaußenseite gebogene Schablone, jeweils mit der Länge I wie in a), aber nicht länger als 95 % des Abstandes zwischen den Längsnähten; c) ein gerader Stab der Länge 25 en Zur Messung von Unrundheit siehe Anhang E. 16.14.9 Wind- und Erdbebenlasten Die Berechnung der Windlasten ist in der Art und Weise vorzunehmen, wie sie für Bauten in der entsprechenden geographischen Region empfohlen wird. Diese Verfahren können auch auf Erdbebenlasten angewandt werden, wenn festgelegt wird, dass derartige Lasten als äquivalente statische Lasten behandelt werden können. Windinduzierte Schwingungen sind bei stehenden Behältern mit einem Verhältnis Höhe zu Durchmesser von 10:1 und darüber und einem Verhältnis von Durchmesser zu Wanddicke von 100 : 1 zu berücksichtigen. Abbildung 16.14-1 – Schablonen zur Toleranzprüfung 437 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 17 Vereinfachte Berechnung der Ermüdungslebensdauer 17.1 Zweck 17.1.1 Dieser Abschnitt enthält Regeln für eine vereinfachte Berechnung der Ermüdungsschädigung durch Druckschwankungen. ANMERKUNG Diese Regeln beruhen auf konservativen Annahmen. Genauere, weniger konservative Ergebnisse werden gewöhnlich bei Anwendung der Regeln in Abschnitt 18 erzielt. 17.1.2 Andere Wechselbeanspruchungen, z. B. durch Temperaturänderungen im Betrieb oder Änderung äußerer Lasten, sind normalerweise gemäß Abschnitt 18 zu berechnen. Es ist jedoch zulässig, in diesem Abschnitt zyklische Belastungen, welche keine Druckbelastungen darstellen, zu berücksichtigen, und zwar: — durch Addieren der Spannungsschwingbreiten, die aus solchen Wechselbeanspruchungen resultieren, zu der aus Druckzyklen resultierenden Spannungsschwingbreite gemäß Gleichung (17.6-1), wenn die keine Druckbelastungen darstellenden zyklischen Belastungen gleichzeitig mit den Druckzyklen auftreten, — oder durch Addieren der aus solchen Zyklen resultierenden Ermüdungsschäden zu den aus Druckzyklen resultierenden Schäden gemäß Gleichung (17.7-1), wenn die keine Druckbelastungen darstellenden Belastungszyklen und die Druckzyklen unabhängig wirken. Für keine Druckbelastungen darstellenden Belastungen, die auf eine komplexere Weise in Kombination mit Druck wirken, müssen diese Belastungen gemäß einem der beiden vorgenannten Fälle behandelt werden, und zwar auf eine Weise, dass die Ergebnisse auf der sicheren Seite liegen. ANMERKUNG Dieser Abschnitt enthält keine Informationen zur Schätzung der Spannungsschwingbreiten infolge von Belastungen, bei denen es sich nicht um Druckbelastungen handelt. Wenn solche Belastungen berücksichtigt werden, ist für die Bestimmung der entsprechenden Spannungsschwingbreiten der Hersteller verantwortlich. 17.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. 17.2.1 unterer Grenzwert der Spannungsschwingbreite Spannungsschwingbreite, unterhalb derer Ermüdungsschäden vernachlässigt werden 17.2.2 Berechnungsspektrum der Spannungsschwingbreiten Histogramm der Häufigkeit des in der rechnerischen Lebensdauer erwarteten Auftretens aller Lastzyklen der verschiedenen Spannungsschwingbreiten 17.2.3 effektive Kerbspannung die Spannung, die das Ermüdungsverhalten an einer Kerbe bestimmt 17.2.4 effektive Formzahl (effektiver Kerbfaktor) Verhältnis der effektiven Kerbspannung (Gesamtspannung), zur Strukturspannung an demselben Punkt 17.2.5 Dauerwechselfestigkeit Spannungsschwingbreite, unterhalb derer bei Belastung mit konstanter Amplitude keine Ermüdungsschädigung eintritt 17.2.6 Anzahl voller Druckzyklen Druckzyklen über die Schwingbreite P Pmax 438 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Siehe auch 5.4.2. 17.2.7 äquivalente Anzahl voller Druckzyklen Anzahl neq von Druckzyklen über die volle Schwingbreite, die dieselben Schäden verursacht wie n Zyklen über die Schwingbreite P gemäß Gleichung (5.4-1) 17.2.8 Berechnungsermüdungskurven in diesem Abschnitt dargestellte Kurven der Spannungsschwingbreite R als Funktion von N für geschweißte und ungeschweißte Werkstoffe 17.2.9 Spannungsschwingbreite Wertebereich vom Maximum bis zum Minimum eines Zyklus (das Doppelte der Spannungsamplitude) 17.2.10 Pseudoelastische Spannungsschwingbreite unter der Annahme rein linearelastischen Werkstoffverhaltens berechnete Spannungsschwingbreite 17.2.11 Strukturspannung Spannungsverteilung in einem von Spannungskonzentrationen freien Modell der Struktur, einem Modell, welches die globale geometrische Konfiguration der Struktur widerspiegelt, jedoch lokale Unstetigkeiten der Struktur nicht berücksichtigt (z. B. Schweißnahtübergang, kleine Radien) In den Behälterbereichen vom Platten- oder Schalentyp ist die durch den Druck verursachte Strukturspannung linear über die Dicke verteilt. ANMERKUNG Nähere Angaben zur Strukturspannung sind in Abschnitt 18 enthalten. 17.2.12 Kerbspannung (Gesamtspannung) lokale Spannung an der Wurzel einer Kerbe der Struktur, auf einer elastischen Basis berechnet ANMERKUNG Nähere Angaben zur Kerbspannung sind in Abschnitt 18 enthalten. 17.2.13 Spannungsfaktor Faktor zur Bestimmung der maximalen Strukturspannung, die in einem Einzelteil eines Behälters aufgrund der geometrischen Konfiguration eines Bauteils (von Bauteilen) auftreten kann 17.2.14 Theoretische Formzahl (theoretischer Kerbfaktor) Verhältnis der auf Grundlage rein elastischen Verhaltens berechneten Kerbspannung zur Strukturspannung in diesem Punkt 17.2.15 Gesamtermüdungsschädigungskennzahl Wert, welcher das Ausmaß des durch das Berechnungsspektrum der Spannungsschwingbreiten verursachten rechnerischen Ermüdungsschadens charakterisiert. ANMERKUNG Es wird angenommen, dass Versagen eintritt, wenn dieser Wert 1 erreicht. 17.2.16 Kritischer Bereich ein Bereich, in dem die Gesamtermüdungsschädigungskennzahl den maximalen Wert Dmax übersteigt, der wie folgt definiert ist: Dmax 0,8 für 500 < neq 1000 Dmax 0,5 für 1000 < neq 10000 Dmax 0,3 für neq > 10000 439 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 17.2.17 Ermüdungsklasse einer Schweißnaht Die Ermüdungsklasse C ist der aus Tabelle 17-4, Spalte „Klasse“ entnommene Wert, in MPa, in Abhängigkeit vom geschweißten Bauteil und von der Prüfgruppe. 17.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4: Symbol Beschreibung Maßeinheit C Ermüdungsklasse C (siehe Tabelle 17-4) MPa Cmin Niedrigste Ermüdungsklasse C (siehe 17.5.4.1) MPa Neq Zulässige Anzahl voller Druckzyklen D Gesamtermüdungsschädigungskennzahl, siehe Gleichung 17.7-1 Dmax maximal zulässiger Wert der Gesamtermüdungsschädigungskennzahl in nicht kritischen Bereichen Ce Korrekturfaktor zur Ermüdungsfestigkeit Berücksichtigung des Einflusses der Wanddicke auf die CT Korrekturfaktor zur Ermüdungsfestigkeit Berücksichtigung des Einflusses der Temperatur auf die Kf Effektiver Kerbfaktor Kt Theoretischer Kerbfaktor k Anzahl der Druckschwankungsbreiten, die zusammen die Belastungsspezifikation bilden N Zulässige Lastzyklenanzahl aus der zugehörigen Berechnungsermüdungskurve (Index i bezeichnet die Anzahl für die i -te Spannungsschwingbreite, i 1,... k) n Tatsächliche Anzahl der Spannungszyklen (Index i bezeichnet die Anzahl für die i -te Spannungsschwingbreite, i 1,...k) r Übergangsradius an der Verbindung zweier Wände mm Tmin Mindestbetriebstemperatur während eines Zyklus °C Tmax Maximale Betriebstemperatur während eines Zyklus °C T* Angenommene mittlere Temperatur während eines Zyklus °C u Unrundheit (Abweichung vom kreisrunden Querschnitt eines Behälters) Parameter für Größe des Versatzes, der Aufdachung oder Abflachung mm Spannungsfaktor eines Bauteils gemäß Tabelle 17–1 Druckschwankungsbreite, berechnet als algebraische Differenz zwischen Höchst- und Mindestdruck innerhalb des betrachteten Lastzyklus. Vakuum und andere Außendrücke, die Druckmembranspannungen hervorrufen, sind als negative Werte zu betrachten. MPa P ANMERKUNG Dies kann dazu führen, dass in einigen Lastzyklen P größer ist als der maximale Berechnungsdruck Pmax des Behälters oder Teils desselben. Pseudoelastische Spannungsschwingbreite N/mm2 * Fiktive Spannungsschwingbreite zum Einsetzen in die Berechnungsermüdungskurven N/mm2 R Bezugsspannungsschwingbreite in den Berechnungsermüdungskurven N/mm2 D Dauerwechselfestigkeit bei konstanter Spannungsschwingbreite N/mm2 Cut Unterer Grenzwert der Spannungsschwingbreite N/mm2 ANMERKUNG 440 Pmax in Abschnitt 17 ist in 3.16, Anmerkung 3 festgelegt. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 17.4 Bedingungen für die Anwendbarkeit 17.4.1 Dieser Abschnitt gilt für drucktragende Teile und Verbindungen von Druckbehältern, die gemäß den Abschnitten 7 bis 16 ausgelegt wurden (d. h. diejenigen, deren Auslegung nach Bemessungsformeln erfolgt), mit Ausnahme von Kompensatoren. Es wird angenommen, dass die Behälter in Übereinstimmung mit allen anderen Anforderungen dieser Norm ausgelegt, hergestellt und geprüft wurden. Für die Ermüdungsfestigkeitsbewertung von Teilen, die nach Anhang B oder C berechnet wurden, ist die Anwendung des vorliegenden Abschnitts unter der Bedingung zulässig, dass die berücksichtigten Spannungsschwingbreiten nicht nach Gleichung 17.6-1 bestimmt wurden, sondern im Ergebnis einer detaillierten Spannungsanalyse erhalten wurden. 17.4.2 Die Regeln dieses Abschnitts gelten nicht für Behälter der Prüfgruppe 4. 17.4.3 Diese Regeln gelten nur für ferritische und austenitische Stähle (Walz-, Schmiede- und Gussstähle). 17.4.4 Diese Regeln gelten nur für Bauteile, die außerhalb des Fließbereiches betrieben werden. 17.4.5 Was Schweißnahtfehler anbelangt: Für die Anwendung dieser Regeln müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein (wie nach EN 13445-5:2014, Anhang G gefordert), zusätzlich zu den allgemeinen Annahmekriterien für Schweißfehler, die in Teil 5 angegeben sind: — keine Einbrandkerbe, — keine Schweißnahtwurzel-Konkavität, — keine nicht vollständig durchgeschweißten Stellen bei durchgeschweißten Nähten, — 100% Prüfung, mittels Sichtprüfung und zerstörungsfreier Prüfung, mit Annahmekriterien wie in EN 13445- 5:2014, Anhang G angegeben, für alle kritischen Bereiche. 17.4.6 Was Toleranzen anbelangt: — Die Fertigungstoleranzen dürfen nicht die in EN 13445-4:2014 angegebenen Werte übersteigen; — Für Rollennahtschweißungen muss der Hersteller gewisse Toleranzen annehmen und daraus die entsprechenden Spannungsfaktoren ableiten, die für die Ermüdungsfestigkeitsbewertung zu verwenden sind (siehe Tabelle 17-1, Fälle S1.2 bis S1.5, S2.2 bis S2.4 und S5.2 bis S5.4). Danach müssen die angenommenen Toleranzen nach der Fertigung geprüft und garantiert werden. 17.4.7 Die Daten, auf denen diese Anforderungen beruhen, gelten für die Ermüdung an trockener Luft. Es wird vorausgesetzt, dass keine Umwelteinflüsse vorhanden sind, welche die Ermüdungslebensdauer zusätzlich verringern könnten. Auslegungen, bei denen solche Wirkungen berücksichtigt werden, siehe 18.4.5. ANMERKUNG Bei Behälterteilen aus nicht-austenitischen Stählen, die mit Wasser in Berührung kommen und bei denen die Betriebstemperatur 200 °C überschreitet, kann die durch Druckschwankungen um den Betriebsdruck herum verursachte Spannungsänderung bei der Bildung der Magnetitschutzschicht zu einer Rissebildung in dieser Schicht führen. Betreffs der Beurteilung dieses Risikos wird auf EN 12952-3:2001, 13.4.3 verwiesen. 17.4.8 Zur Anwendung dieses Abschnitts müssen in den Betriebsanleitungen Anweisungen für eine geeignete Wartung enthalten sein. ANMERKUNG: Empfehlungen zu einer geeigneten Wartung sind in Anhang M enthalten. 441 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 17.5 Allgemeines 17.5.1 Der Wert von P wird entweder durch Anwendung des vereinfachten Lastzyklenzählverfahrens nach 18.9.2 oder des sog. „Reservoir“-Lastzyklenzählverfahrens nach 18.9.3 und Betrachtung der Druckschwankungen anstelle der Spannungsschwankungen ermittelt. 17.5.2 Die Berechnungen gemäß 17.6 müssen für jedes Bauteil des Druckbehälters durchgeführt werden. Die dabei ermittelte niedrigste Lebensdauer ist die Ermüdungslebensdauer des Behälters. 17.5.3 Wenn die Konstruktion die Forderungen 3, f 195 Ce C T MPa, Ermüdungsklasse 63 erfüllt, gelten unabhängig voneinander die nachstehenden zwei Kriterien für die Vernachlässigung von Druckschwankungen: Druckschwankungen können unabhängig von der Anzahl der Lastzyklen vernachlässigt werden, wenn P einen Wert von 5,0 % von Pmax nicht überschreitet; Sind die Druckzyklen im Hauptbetriebsbereich nicht zu mehr als 500 vollen Druckzyklen äquivalent, können zusätzliche kleine Druckschwankungen vernachlässigt werden, sofern ihre Schwankungsbreite P nicht größer ist als: 12,5 % von Pmax für n oder n eq 1 10 6 oder 10,0 % von Pmax für n oder n eq 2 10 6 oder 7,5 % von Pmax für n oder n eq 5 10 6 Dabei ist n bzw. n eq die Anzahl dieser kleinen Druckschwankungen. 17.5.4 Alternative zur 500-Zyklen-Regel nach 5.4.2 Die in 5.4.2, Gleichung (5.4-1) angegebene Bedingung für die einheitliche 500-Zyklen-Grenze als maximale Anzahl voller Druckzyklen (oder äquivalenter voller Druckzyklen), die für alle nach EN 13445-3 ausgelegten Behälter gilt, kann vernachlässigt und durch Gleichung (17.5-1) mit dem variablen Grenzwert Neq nach 17.5.4.1 ersetzt werden, sofern der Behälter allen in 17.5.4.2 aufgeführten Bedingungen entspricht. neq N eq (17.5-1) Bei der Überprüfung dieser Bedingung ist neq unter Verwendung des Wertes Pmax zu berechnen, der dem Wert f bei der Berechnung von Neq entspricht (siehe 17.5.4.1). Ist Gleichung (17.5-1) nicht anwendbar, weil eine (oder mehrere) Bedingungen in 17.5.4.2 nicht erfüllt werden, so ist die zulässige Anzahl voller Druckzyklen zur Erfüllung der Bedingungen für ruhende Beanspruchung von 500 beizubehalten, und das im Rest von Abschnitt 17 festgelegte vereinfachte Berechnungsverfahren für die Ermüdungslebensdauer oder ein ausführliches Berechnungsverfahren der Ermüdungslebensdauer nach Abschnitt 18 sind erforderlich. 17.5.4.1 Zulässige Anzahl voller Druckzyklen beruhend auf Berechnungsnennspannung und Arten von Schweißnähten Die zulässige Anzahl voller Druckzyklen für Behälter, die allen in 17.5.4.2 aufgeführten Bedingungen entsprechen, wird angegeben durch: 442 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Ce CT C N eq 2 10 6 min 3f 3 (17.5-2) Dabei ist: Cmin die niedrigste Ermüdungsklasse C unter allen Schweißnähten des Behälters oder alternativ Cmin = 40 MPa als konservative Annahme; Ce die Wanddickenkorrektur für e > 25 mm nach 17.6.2.1; CT die Temperaturkorrektur für T > 100 °C nach 17.6.2.2; f die Berechnungsnennspannung bei Berechnungstemperatur des Lastfalls, für den Pmax berechnet wird. Wird zur Vereinfachung neq unter Verwendung des Berechnungsdruckes P statt Pmax berechnet, wie nach 5.4.2 zulässig, ist f die Berechnungsnennspannung bei Berechnungstemperatur des Lastfalls bei maximalem Druck. Bei Anwendung dieser Gleichung: die für die Berechnung von Ce zu berücksichtigende Wanddicke muss dem Höchstwert aller Bauteile mit Schweißnähten der Ermüdungsklasse Cmin entsprechen; die zu berücksichtigende Berechnungsnennspannung f muss dem Höchstwert aller Werkstoffe mit Schweißnähten der Ermüdungsklasse Cmin entsprechen. Im Zweifelsfall ist der Höchstwert aller Behälterbauteile zu verwenden. Beträgt die zulässige Anzahl voller Druckzyklen Neq nach Gleichung (17.5-2) weniger als 500, sollte die Auslegung geändert werden, bis diese Anzahl erreicht wird. Die Kurven, die eine Anzahl der Zyklen Neq darstellen, die nach Gleichung (17.5-2) 500 beträgt, sind in Bild 17.54 für den Fall dargestellt, dass keine Korrektur erforderlich ist (d. h. bei Ce = 1 und CT = 1). 17.5.4.2 Anwendungsbedingungen für Gleichung (17.5-2) Bei Längsnähten dürfen die Formabweichungen (hauptsächlich Aufdachung) nicht zu einem Spannungsfaktor von mehr als 3 führen. Die zulässigen Kombinationen von Toleranzen, die sicherstellen, dass diese Grenze nicht überschritten wird, sind in den Bildern 17.5-1 bis 17.5-3 dargestellt. Bei Kegel-Zylinder-Verbindungen mit einer Krempe am größeren Ende muss der Krempenradius innerhalb der Grenzen 0,01 r/Dc 0,3 liegen. Kein Ausschnitt darf mit einer Verstärkungsplatte verstärkt werden. Ausschnitte ohne Stutzen müssen ein Durchmesserverhältnis d / D 0,6 aufweisen. Für Ausschnitte mit Stutzen gilt 0,7 en/ es 1,5 und d / D 0,6. Kein verschweißter ebener Boden darf unter Verwendung der alternativen Regel nach 10.4.4.4 ausgelegt werden. Kein ebener Boden darf paarweise angeordnete Ausschnitte aufweisen, die unter Verwendung des am Ende von 10.6.2.1 angegebenen alternativen Berechnungsverfahrens als fiktiver Einzelausschnitt ausgelegt sind. Der Behälter darf nur geschweißte Bauteile beinhalten, für die aus Tabelle 17-4 eine Ermüdungsklasse (direkt oder durch Näherung) entnommen werden kann. 443 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende Unrundheit (uꞏD/e) Versatz (1/e) Aufdachung (4/e) Bild 17.5-1 — Maximale Aufdachung in Abhängigkeit vom Versatz bei konstanter Unrundheit, um 3 zu erzielen z=1 Legende Unrundheit (uꞏD/e) Versatz (1/e) Aufdachung (4/e) Bild 17.5-2 — Maximale Aufdachung in Abhängigkeit vom Versatz bei konstanter Unrundheit, um 3 zu erzielen z=0,85 444 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende Unrundheit (uꞏD/e) Versatz (1/e) Aufdachung (4/e) Bild 17.5-3 — Maximale Aufdachung in Abhängigkeit vom Versatz bei konstanter Unrundheit, um 3 zu erzielen z=0,7 445 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1 = Klasse 90 2 = Klasse 80 3 = Klasse 71 4 = Klasse 63 5 = Klasse 56 6 = Klasse 40 7 = 500 Zyklen Bild 17.5-4 — Zulässige Anzahl äquivalenter voller Druckzyklen (unter Annahme von Ce = CT = 1) 446 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 17.6 Ermittlung der zulässigen Anzahl von Druckzyklen 17.6.1 Pseudoelastische Spannungsschwingbreite Der Wert von ist wie folgt aus P zu berechnen: 17.6.1.1 P f Pmax (17.6-1) Dabei gilt: Pmax ist der maximale zulässige Druck des betrachteten Bauteils oder Druckbehälterteils, wie in Abschnitt 4 definiert, außer bei nach innen gewölbten Böden, bei denen eine spezielle Definition von Pmax zur Anwendung kommt (siehe Anmerkung 7 von Tabelle 17-1); f ist die Auslegungsnennspannung Berechnungstemperatur. des betrachteten Bauteils oder Druckbehälterteils bei Bei Druckbehälterteilen, die einen maximalen zulässigen Druck aufweisen, der von mehr als einem Wert von f abhängt (z. B. an Öffnungen mit unterschiedlichen Werkstoffen in Stutzen und Schale), ist es zulässig, einen fiktiven Wert von Pmax abzuleiten, der berechnet wird, indem ein einziger und willkürlich festgelegter Wert von f für das gesamte Teil angenommen wird und dieser dann verwendet wird, um gemäß Gleichung 17.6-1 zu bestimmen, sofern derselbe Wert von f auch in dieser Gleichung verwendet wird. Wird der wahre Wert von Pmax verwendet, so muss der in Gleichung 17.6-1 zu verwendende Wert von f die höchste der Auslegungsnennspannungen der verschiedenen Werkstoffe sein, welche in dem betrachteten Teil einen Einfluss auf Pmax haben. Zur Vereinfachung kann entweder der höchstzulässige Druck des gesamten Behälters anstelle des höchstzulässigen Druckes des Bauteils oder Druckbehälterteils verwendet werden ( Pmax ), oder es kann der Berechnungsdruck P verwendet werden, zusammen mit den höchsten Auslegungsnennspannungen, die bei allen Durckbehälterteilen auftreten. ANMERKUNG 1 Diese Vereinfachungen führen zu konservativeren Ergebnissen. ANMERKUNG 2 Da der Wert für f in Gleichung (17.6-1) für die Berechnungstemperatur gilt, ist das Verhältnis Pmax /f temperaturunabhängig. 17.6.1.2 Der Wert von wird Tabelle 17-1 für jedes einzelne Druckbehälterteil entnommen. Er ist ein oberer Grenzwert für das folgende Verhältnis: Maximale Struktursp annung in dem betrachtet en Teil unter Druck Pmax Auslegungs nennspannu ng bei Berechnung stemperatu r Zur Berechnung der Ermüdungslebensdauer eines nicht in Tabelle 17-1 enthaltenen Teils muss der Wert von durch eine Schätzung der maximalen Strukturspannung in dem betreffenden Bauteil unter dem Druck Pmax ermittelt werden. Zur Vereinfachung kann für ein beliebiges Teil der maximale Wert von für den gesamten Druckbehälter verwendet werden. ANMERKUNG In bestimmten Fällen kann eine detaillierte Berechnung nach Abschnitt 18 genauer sein als das Schätzen eines Wertes von . Dies gilt insbesondere Knaggenverschlüssen, selbstdichtenden Verschlüssen, Gewindeverschlüssen und Klammerverbindungen. 17.6.1.3 Ist > 3 f, muss gemäß der Regel in 18.8 erhöht werden, um die elastisch-plastische Wechselbeanspruchung zu berücksichtigen. 447 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren und zugehörige höchstzulässige Drücke Detailbeschreibung Lfd. Nr.. Höchstzulässiger Druck Pmax S1.1 1,0z 1) mit Versatz 2) , ohne Unrundheit und Aufdachung oder Abflachung S1.2 (1+1)z 1), 1 3 /e S1.3 e1 e2 ( e) Längsstumpfnaht mit Aufdachung oder Abflachung 2), ohne Versatz und Unrundheit S1.4 Allgemeiner Fall (Kombination von Versatz, Unrundheit und Aufdachung oder Abflachung ) S1.5 mit gleichen Wanddicken, ohne Versatz S2.1 mit ungleichen Wanddicken, ohne Versatz S2.2 mit Versatz 2) und mit gleichen Wanddicken Allgemeiner Fall (Kombination von Versatz und ungleichen Wanddicken) Zylinderschale: Gleichung (7.4-3)4) Kegelschale: Gleichung (7.6-4) 4) alle u (1+2)z 1), 2 1,5uD/e oberer Grenzwert für 1,5z 1) alle (1+4)z 1), 4 6 /e für e / 3 3,0z 1) u 2% Zugeordnete Nr. in Tab. 17-4 1.1 bis 1.3, 1.5 (1+1+2+4)z 1) D1 D2 und e1 e2 1,0z 1) 1.1 und 1.2, 1.5 und 1.6 D1 D2 (1+0)z 1), 0 0,1 1.2 S2.3 e1 e2 ( e) (1+1)z 1), 1 /2e 1.3, 1.5 und 1.6 S2.4 e1 e2 (1+0+1)z 1), 1 /2e2 1.1 bis 1.3, 1.5 und 1.6 Rundsickennaht S3 e1 e2 1,8z 5) 1.7 Versteifungsring (mit Abstand b zwischen den Versteifungen) S4 b D.e 1,0z 5) b D.e 1,8z 5) Rundstumpfnaht 448 ohne Formabweichungen mit Unrundheit u3), ohne Versatz und Aufdachung oder Abflachung Zylinderoder Kegelschalen Bedingungen 5.3 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren und zugehörige höchstzulässige Drücke Detailbeschreibung Kugelschalen Alle Stumpfnähte Lfd. Nr.. Höchstzulässi-ger Druck Pmax Bedingungen Zugeordnete Nr. in Tab. 17-4 ohne Formabweichungen S5.1 1,0z 1) mit Versatz 2), ohne Winkelfehlausrichtung S5.2 (1+1)z 1) , 1 3 /e mit Winkelfehlausrichtung 6), ohne Versatz S5.3 Gleichung (7.4-6) 4) Dm (1+3)z 1) , 3 50 2e Allgemeiner Fall (Kombination von S5.4 Versatz und Winkelfehlausrichtung) Gewölbte Krempenbereich Böden DE1 1.1 bis 1.3, 1.5 (1+1+3)z 1) Gleichung (7.5-7) 7) R Di 0,8 und r De 0,15 2,0 Andere Parameterwerte 2,5 1.1 bis 1.3, 1.5, oder ungeschweißt CE1.1 siehe Berechnung in 7.6.6.3 Alle Parameter 3,0 1.4 Konische Große Grundfläche mit Krempe Böden CE1.2 siehe Berechnung in 7.6.7.3 0,01 r / Dc 0,3 MAX1; 3,0 9 r / Dc 1.1 bis 1.3, 1.5 Kleine Grundfläche CE2 Gleichung (7.6-27) 2,5 1.1 bis 1.3, 1.4 und 1.5 Große Grundfläche ohne Krempe 449 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren und zugehörige höchstzulässige Drücke (Fortsetzung) Detailbeschreibung ohne Stutzen Öffnungen in der Schale (mit Dicke es) 450 Höchstzulässiger Druck Pmax Bedingungen Zugeordnete Nr. in Tab. 17-4 OS1 Gleichung (9.5-10) oder (9.5-12) d i / Di 0,6 3,0 ungeschweißt 3,0 3 a) mit durchgeschweißten Nähten OS2.1 mit Kehlnaht oder versenkten Kehlnähten mit Nahtdicke 0,8emin OS2.3 Stutzen (mit Dicke en), ohne Verstärkungsplatte mit Kehlnaht oder versenkten Kehlnähten mit Nahtdicke < 0,8emin 8) Stutzen (mit Dicke en) mit Verstärkungsplatte (mit Dicke ep) Lfd. Nr.. Gleichung (9.5-10) oder (9.5-12) OS2.4 3,0 0,7 en / es 1,5 und d i / Di 0,6 Pmax von Bauteil mit Dicke emin OS3.1 mit Kehlnaht oder versenkten Kehlnähten mit Nahtdicke 0,8emin OS3.2 4,0 Gleichung (9.5-10) oder (9.5-12) Gleichung (9.5-10) oder (9.5-12) OS3.3 3,0 mit Klasse gemäß Tabelle 17-4 Pmax von Bauteil mit Dicke emin (Schale oder Stutzen ohne Öffnung) 3 b) 1,8 mit Klasse 32 (Schale oder Stutzen ohne Öffnung) mit durchgeschweißten Nähten mit Kehlnaht oder versenkten Kehlnähten mit Nahtdicke < 0,8emin 8) Gleichung (9.5-10) oder (9.5-12) 0,7 en / es 1,5 d i / Di 0,6 und ep / es 1,0 3 a) 4,0 4,0 mit Klasse nach Tabelle 17-4 2,4 mit Klasse 32 3 b) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren und zugehörige höchstzulässige Drücke (Fortsetzung) Detailbeschreibung mit durchgeschweißten Nähten Eingesetztes oder mit Kehlnaht oder versenkten Kehlnähten aufgesetztes mit Nahtdicke 0,8es Verstärkungs-blech (in Schale mit Dicke es) mit Kehlnaht oder versenkten Kehlnähten mit Nahtdicke < 0,8es 8) mit durchgeschweißten Nähten Geschweißte flache Böden (Verbindung mit Schale) Verschraubte flache Böden (Mittenbereich des Bodens) Auf- oder eingeschweißter flacher Boden Zugeordnete Nr. in Tab. 17-4 Gleichung (9.514) oder (9.5-17) 3,0 5) 7.1 b) und 7.3 a) Gleichung (9.514) oder (9.5-17) 3,0 5) Gleichung (9.514) oder (9.5-17) 3,0 mit Klasse nach Tab. 17-4 Pmax der Schale ohne Öffnung 1,8 mit Klasse 32 Lfd. Nr.. Höchstzulässiger Druck Pmax P1 P2 P3 FE1.1 mit Kehlnaht oder versenkten FE1.2 Kehlnähten mit Nahtdicke 0,8es mit Kehlnaht oder versenkten Kehlnähten mit Nahtdicke < 0,8es FE1.3 8) Boden durch Stumpfschweißung mit Schale verbunden, mit Entlastungsnut FE2 Boden durch Stumpfschweißung mit Schale verbunden, mit Übergangsradius oder Krempe FE3 FE4 Bedingung en 3,0 siehe Abschnitt 10 9) 2.1 a) und 2.1 c) 2.3 a) und 2.3 c) 3,0 siehe Abschnitt 10 9) 3,0 mit Klasse nach Tab. 17-4 Pmax der Schale 1,8 mit Klasse 32 siehe Abschnitt 10 9) siehe Abschnitt 10 9) 7.3 b) und 7.4 Kein mittiger Ausschnitt 2.1 b) und 2.3 b) 3,0 2.2 1,5 1.1 bis 1.3 1.5 und 1.6 1,0 ungeschweißt 451 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren und zugehörige höchstzulässige Drücke (Fortsetzung) Detailbeschreibung Vorschweißflansch (durch Stumpfschweißung mit der Schale verbunden) Verbindung mit der Schale Flansche (mit Dicke es) mittels durchgeschweißter Naht an die Schale angeschweißt Glatter Flansch Lfd. Nr.. Höchstzulässiger Druck Pmax F1 siehe Abschnitt 11 10) oder Anhang G 10) F2.1 Zugeordnete Nr. in Tab. 17-4 1,5 7.1 a) 1,5 7.2 a) 10) an die Schale angeschweißt mit Kehlnaht oder versenkter F2.2 Kehlnaht mit Nahtdicke 0,8es an die Schale angeschweißt mit Kehlnaht oder versenkter F2.3 Kehlnaht mit Nahtdicke < 0,8es 8) Verbindung Buchse zu Platte Bedingungen F3 siehe Abschnitt 11 oder Anhang G 10) 1,5 siehe Abschnitt 11 10) oder Anhang G 10) 1,5 mit Klasse nach Tabelle 17-4 Pmax der Schale 0,9 mit Klasse 32 siehe Abschnitt 11 10) oder Annex G 10) 1,5 7.2 b) ungeschweißt -ringförmige Verbindung: Gleichung 7.4-3 Ring- oder kegelförmige Verbindung des Mantels an beiden Enden mit der Zylinderschale J1 Mäntel Kegelförmige Verbindung 11) des Mantels an einem Ende mit der Zylinderschale und am anderen Ende mit dem gewölbten Boden J2 Verstärkungsplatte (mit Dicke ep) W1 Anschweiß- Rippe, Klammer oder Tragöse teile Pratze oder Auflager 452 W2 W3 -kegelförmige Verbindung: siehe Berechnung in 7.6.6.3 oder 7.6.7.3 siehe Berechnung in 7.6.6.3 oder 7.6.7.3 siehe Schalen (Lfd. Nr. S.1 bis S.3) D2 / D1 1,2 2,0z 1) 4 Ohne Krempe 3,0 Mit Krempe 2,5 ep 1,5 es 2,0z 12) 5.2 Ohne äußere Kraft 2,0z 12) 5.1 Mit konstanter Auflagerlast 2,0z 12) 6.1 bis 6.5 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren und zugehörige höchstzulässige Drücke (Fortsetzung) Anmerkungen zu Tabelle 17-1: 1) Der zur Bestimmung von zu verwendende Schweißnahtfaktor z ist der Wert, der für die Berechnung der Wanddicke der betrachteten Schale verwendet wird. 2) In Bild 17-1 ist dargestellt, wie zu messen ist. 3) u 2Dmax Dmin Dmax Dmin 4) Wenn e 1 e 2 ist, ist Pmax mit der kleinen Wanddicke zu berechnen. 5) In Ermangelung einer genaueren Schätzung wird vorläufig dieser Wert für angenommen. 6) ist der Winkel zwischen den Tangenten an die aneinanderstoßenden Platten in Grad. 7) Für diesen Abschnitt ist Pmax gleich Py aus Gleichung (7.5-7) zu verwenden. Die anderen möglichen Bestimmungen von PS und Pb (aus den Gleichungen (7.5-6) bzw. (7.5-8)) sind an dieser Stelle nicht von Bedeutung. 8) Für ein solches Teil muss eine zweifache Berechnung durchgeführt werden: - eine Berechnung mit der in Tabelle 17-4 für das betreffende Teil angegebenen Klasse, - eine Berechnung mit Klasse 32, wobei für jede Berechnung der jeweils zutreffende Wert von Pmax zu verwenden ist, der in der zugehörigen Zeile von Tabelle 17-1 angegeben ist, zusammen mit dem entsprechenden Wert von f. ANMERKUNG: Die erste Berechnung soll dazu dienen, die Gefahr einer Rissbildung vom Nahtübergang her abzudecken, während die zweite die Gefahr einer Rissbildung von der Nahtwurzel her abdecken soll. 9) Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist der für den ebenen Boden (nicht der für die angrenzende Zylinderschale). In Formel 17.6-1, ist der einzuführende Wert f der niedrigste der Druckwerte von Boden und Schale. Da in Abschnitt 10 keine explizite Formel für Pmax angegeben ist, ist Pmax als derjenige Druck zu berechnen, welcher eine erforderliche Enddicke ergibt, die gleich der Berechnungsdicke ist. Als konservative Vereinfachung kann Pmax = PAuslegung verwendet werden. 10) Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist in Abschnitt 1 nicht explizit angegeben. Er ist als derjenige Druck zu berechnen, bei dem die Spannungen ihre zulässigen Grenzwerte erreichen, oder in Anhang G ein Lastverhältnis von 1,0. Als konservative Vereinfachung kann Pmax = PAuslegung verwendet werden. 11) Nach derzeitigem Wissensstand gibt es keinen Wert von für Ringverbindungen in diesem Fall. Es sollte eine ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer nach Abschnitt 18 durchgeführt werden. 12) Der zur Bestimmung von zu verwendende Schweißnahtfaktor z ist der Wert, der für die Berechnung der Wanddicke der Schale verwendet wird, an welche das betrachtete Teil angeschweißt ist. 453 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (a) Längsschweißnaht in einer Zylinderschale (b) Schweißnaht in einer Kugelschale Bild 17-1 — Definition der Parameter für Formabweichungen bei Stumpfschweißungen 17.6.2 Korrekturfaktoren für die Spannungsschwingbreite 17.6.2.1 Wanddicke Der Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Wanddicke wird wie folgt berechnet: Für 25 mm < en < 150 mm : 25 C e en 0,25 (17.6-2) Der Korrekturfaktor C e ist in Bild 17–2als Funktion der Wanddicke dargestellt Der Korrekturfaktor ist bei allen Schweißverbindungen mit Ausnahme von Verbindungen der Klasse 32 und glattgeschliffenen Stumpfnähten anzuwenden. An der Verbindung von Bauteilen unterschiedlicher Wanddicke ist der Wert von en für das Teil mit der geringeren Wanddicke zu verwenden. ANMERKUNG höchsten. In dem Teil mit der geringeren Wanddicke ist die Wahrscheinlichkeit einer Ermüdungsrissbildung am Für en < 25 mm gilt C e = 1. Für en > 150 mm gilt der Korrekturfaktor für en = 150 mm. 454 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1 0,9 0,8 Ce 0,7 0,6 0,5 0 25 50 75 100 125 150 e (mm) Bild 17-2 — Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Wanddicke 17.6.2.2 Temperatur Der Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Temperatur wird wie folgt berechnet: Für T * 100 C : — bei ferritischen Werkstoffen: C T 1,03 1,5 10 4 T* 1,5 10 6 T* 2 (17.6-3) — bei austenitischen Werkstoffen: C T 1,043 4,3 10 4 T* (17.6-4) Dabei ist T* (in °C) die angenommene mittlere Zyklustemperatur, die wie folgt definiert ist: T* 0,75 T max 0,25 T min (17.6-5) Für T * 100 C gilt C T = 1. Dieser Korrekturfaktor ist in Bild 18-10 dargestellt. 17.6.2.3 Kerbwirkung In einem ungeschweißten Bereich ist der effektive Kerbfaktor (die effektive Formzahl) K f wie folgt zu berechnen: K f 1 1,5 K t 1 1 0,5 MAX1; K t D (17.6-6) 455 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist K t der theoretische Kerbfaktor im betrachteten Punkt und D die Dauerwechselfestigkeit der Klasse UW (siehe Tabelle 17.6.4.3). Dieser Faktor ist auf die Strukturspannung anzuwenden, um die Kerbspannung zu erhalten, welche der für die Berechnung von ungeschweißten Bereichen verwendete Spannungstyp ist (siehe Gleichung 17.6-9). ANMERKUNG Kf ist nur an Punkten von Bedeutung, an denen eine nennenswerte Kerbwirkung vorhanden ist. An Ecken mit kleinen Übergangsradien r (z. B. am Fuß von geschmiedeten/bearbeiteten Stutzen, siehe Bild 17-3) können die folgenden Schätzungen für K t verwendet werden: für r e/4 : K t 1,4 (17.6-7) für r e/8 : K t 1,8 (17.6-8) Dabei ist e die Dicke der jeweils dünneren Wand an der Verbindungsstelle. Bild 17-3 — Typische Ecken mit kleinen Übergangsradien (ungeschweißte Bereiche) 17.6.3 Fiktive Spannungsschwingbreite 17.6.3.1 An einer geschweißten Verbindung: * Ce CT (17.6-9) ANMERKUNG Dies ist die Schwingbreite der Strukturspannung (wie in 17.2.11 definiert), die in Verbindung mit den Berechnungsermüdungskurven von Schweißnähten zu verwenden ist, bei denen die Kerbwirkung mit berücksichtigt wird. 17.6.3.2 In einem ungeschweißten Bereich: Kf * Ce CT (17.6-10) ANMERKUNG Dies ist die Schwingbreite der effektiven Kerbspannung (wie in 17.2.3 definiert), die in Verbindung mit der Berechnungsermüdungskurve von ungeschweißten Bereichen zu verwenden ist, bei der Keine Kerbwirkung berücksichtigt wird. 456 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 17.6.4 Berechnungsermüdungskurven 17.6.4.1 Die Berechnungsermüdungskurven sind durch die nachstehenden Gleichungen gegeben und in Bild 17-4 dargestellt. Die Kurven sind nach Klassen gekennzeichnet. Die im Bild mit UW gekennzeichnete einzelne Kurve gilt für ungeschweißte Bereiche. Die anderen Kurven gelten für geschweißte Verbindungen. Die "Klassen"-Kennzahl entspricht der zulässigen Spannungsschwingbreite bei N 2 10 6 Lastzyklen. ANMERKUNG Bei jeder Kurve gibt es zwei Bereiche, die der Dauerwechselfestigkeit unterhalb bzw. oberhalb der Lastzyklenanzahl entsprechen, welche dem Grenzwert der Dauerwechselfestigkeit bei konstanter Amplitude D entspricht, d. h. 5 10 6 Lastzyklen für geschweißte Verbindungen und 2 10 6 Lastzyklen für ungeschweißte Bereiche. Die punktierten Linien in Bild 17-4 gelten nur bei Belastung mit veränderlicher Amplitude, was auch Spannungsschwingbreiten einschließt, die größer sind als D . Die Kurven enden bei N 1 108 Zyklen. Die diesem Wert entsprechende Spannungsschwingbreite ist der untere Grenzwert Cut . Es wird angenommen, dass Spannungsschwingbreiten unter diesem Grenzwert keine Ermüdungsschädigung hervorrufen und deshalb nicht berücksichtigt werden müssen. 10 000 R MPa 1 000 32 40 UW 56 63 71 80 90 100 10 1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04 1,0E+05 1,0E+06 1,0E+07 1,0E+08 N Bild 17-4 – Berechnungsermüdungskurven 17.6.4.2 Die in Bild 17-4 dargestellten Berechnungsermüdungskurven für geschweißte Verbindungen werden durch die folgenden Gleichungen beschrieben: für N 5 10 6 Lastzyklen: 1 5 10 6 3 R 0,737 C N (17.6-11) für N 5 10 6 Lastzyklen: Für die Berechnung einer Belastung mit veränderlicher Amplitude gilt: 457 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1 5 10 6 5 R 0,737 C N (17.6-12) Für die Berechnung einer Belastung mit konstanter Amplitude gilt: R D (17.6-13) Dabei ist R 0,737 C cut 0,405 C ANMERKUNG Bei der Erstellung der Berechnungsermüdungskurven wurden die Kerbwirkungen von Schweißnähten und der größtmögliche Einfluss von Eigenspannungen berücksichtigt. 17.6.4.3 Für ungeschweißte Bereiche wird die in Bild 17-4 dargestellte Berechnungsermüdungskurve der Klasse UW durch die folgenden Gleichungen beschrieben: — für N 2 10 6 Lastzyklen: R 46000 N 140 (17.6-14) — für N 2 10 6 Lastzyklen: Für die Berechnung einer Belastung mit veränderlicher Amplitude gilt: 1 2 10 6 10 R 172,5 N (17.6-15) Für die Berechnung einer Belastung mit konstanter Amplitude gilt: R D Dabei ist D 172,5 MPa cut 116,7 MPa 458 (17.6-16) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 1 Die Klasse UW wurde für ungekerbte Bereiche abgeleitet. Kerbwirkungen (falls vorhanden) werden durch Kf in der Berechnung von * berücksichtigt. ANMERKUNG 2 Die Ermüdungskurve für Klasse UW berücksichtigt Oberflächenrauheiten bis zu Werten gewalzter oder stranggepresster Oberflächen und erfasst auch die maximal mögliche Wirkung von Mittel- oder Eigenspannungen. 17.6.5 Klassifizierung von Schweißverbindungen Die Schweißverbindungen sind den in Tabelle 17-4 angegebenen, prüfgruppenabhängigen Klassen zuzuordnen. Zur Vereinfachung kann die Klasse für das ungünstigste Schweißdetail, das in dem gesamten Behälter vorhanden ist, für alle Schweißverbindungen verwendet werden. ANMERKUNG 1 angegeben. Die für die verschiedenen Prüfgruppen geltenden Forderungen sind in Anhang A und in EN 13445-5:2014 ANMERKUNG 2 Schweißverbindungen der Prüfgruppe 3 sind in den meisten Fällen niedrigeren Klassen zugeordnet als solche der Prüfgruppen 1 und 2. Die Wahl einer höheren Prüfgruppe als ursprünglich gefordert ist somit in bestimmten Fällen ein mögliches Verfahren, um die Anwendung einer höheren Ermüdungsklasse zu rechtfertigen. ANMERKUNG 3 Die Klasse 32, welche die Ermüdungsbeständigkeit von Kehlnähten gegen Rissbildung durch die Nahthöhe hindurch repräsentiert, ist in Tabelle 17-4 nicht erwähnt. Der Grund besteht darin, dass diese Klasse niemals für eine Schweißverbindung allein verwendet wird, sondern nur in Verbindung mit der in Tabelle 17-4 angegebenen relevanten Klasse für die Beurteilung der Rissbildung vom Nahtübergang aus (siehe Anmerkung 12 zu Tabelle 17-1). 17.6.6 Zulässige Lastzyklenanzahl 17.6.6.1 Wenn * D ist, gilt: — für geschweißte Verbindungen: 0,737 C N 5 10 6 * 3 (17.6-17) — für ungeschweißte Bereiche: 46000 N * 140 2 (17.6-18) 17.6.6.2 Wenn Cut * D ist, gilt: In Fällen mit sämtlichen Spannungsschwingbreiten D : N unbegrenzt (unendlich) 459 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) In allen anderen Fällen: — für geschweißte Verbindungen: 0,737 C N 5 10 * 6 5 (17.6-19) — für ungeschweißte Bereiche: 10 172,5 N 2 10 6 * 17.6.6.3 Wenn * Cut ist, ist die Ermüdungswirkung der Wechselbeanspruchung zu vernachlässigen. 460 (17.6-20) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (a) Nahtschweißverbindungen Lfd. Nr. 1.1 1.2 Art der Verbindung Detailskizze Durchgeschweißte Stumpfnaht, bündig geschliffen, einschließlich Reparaturschweißung Durchgeschweißte Stumpfnaht, beidseitig geschweißt oder einseitig bis zur abschmelzenden Einlage oder zur temporären nichtschmelzenden Unterlage geschweißt Klasse PrüfPrüfBemerkungen gruppe gruppe 1 oder 2 3 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von 90 71 Oberflächenfehlern und größeren oberflächennahen Fehlern (siehe 17.4.5) Ce 1 80 63 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von größeren Fehlern (siehe 17.4.5) 80 63 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von größeren Fehlern (siehe 17.4.5) Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 S1.1 bis S2.4, S5.1 bis S5.4, DE1, CE1.2, FE3 S1.1 bis S2.4, S5.1 bis S5.4, DE1, CE1.2, FE3 1:3 1.3 1:3 1.4 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von größeren Fehlern (siehe 17.4.5) 80 71 63 56 S1.2 und S1.5, S2.3 und S2.4, S5.2 und S5.4, DE1, CE1.2, FE3 CE1.1, CE2 Falls 30° Falls > 30° 461 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (a) Nahtschweißverbindungen (Fortsetzung) Klasse Lfd. Nr. 1.5 Art der Verbindung Durchgeschweißte Stumpfnaht, einseitig geschweißt, ohne Unterlage Detailskizze PrüfPrüfgruppe gruppe 1 oder 2 3 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von größeren Fehlern (siehe 17.4.5) 63 40 40 1.6 Durchgeschweißte Stumpfnaht, einseitig geschweißt, mit bleibender Unterlage 56 40 Sickennaht 40 40 Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 S1.1 bis S2.4, S5.1 bis S5.4, DE1, CE1.2, FE3 S2.1 bis S2.4 Mehrlagenschweißnaht, Nahtwurzel auf vollständige Verschmelzung mit Unterlage geprüft Einlagenschweißnaht In allen Fällen Nur Rundnähte (siehe 5.7) Mindestnahtdicke = Schalenwanddicke 56 462 Wenn Durchschweißung sichergestellt werden kann Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich ist und vollständige Durchschweißung nicht sichergestellt werden kann In allen Fällen Nur Rundnähte (siehe 5.7) Mindestnahtdicke = Schalenwanddicke 40 1.7 Bemerkungen Mehrlagenschweißnaht, Nahtwurzel auf vollständige Verschmelzung mit Unterlage geprüft Einlagenschweißnaht In allen Fällen S3 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (b) Verbindung Schale/Boden oder Schale/Rohrboden Lfd. Nr. 2.1 Art der Verbindung Aufgeschweißter Boden Detailskizze Klasse PrüfPrüfgruppe gruppe 1 oder 2 3 (a) (b) Bemerkungen Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 Boden muss ausreichende Festigkeitseigenschaften über die Dicke aufweisen, um Lamellenrissbildung zu vermeiden FE1.1 bis FE1.3 71 80 63 63 Beidseitig durchgeschweißt: — Wie geschweißt — Wenn Nahtübergänge nachbearbeitet 63 63 Beidseitig mit versenkter Kehlnaht geschweißt Einseitig durchgeschweißt, ohne Gegennaht: — Innenseite sichtgeprüft und frei von Schweißgutüberlauf oder Wurzelrückfall. — Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich ist und vollständige Durchschweißung nicht sichergestellt werden kann — In allen Fällen (c) 63 40 40 2.2 Aufgeschweißter Boden mit Entlastungsnut Durchgeschweißte Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von größeren Fehlern (siehe 17.4.5). Boden muss ausreichende Festigkeitseigenschaften über die Dicke aufweisen, um Lamellenrissbildung zu vermeiden 80 63 FE2 Beidseitig geschweißt, oder einseitig geschweißt und Wurzellage bündig geschliffen Einseitig geschweißt, wie geschweißt: — Innenseite sichtgeprüft und erwies sich als frei von 63 Schweißgutüberlauf oder Wurzelrückfall 40 40 — Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich ist — In allen Fällen 463 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (b) Verbindung Schale/Boden oder Schale/Rohrboden (Fortsetzung) Lfd. Nr. Art der Verbindung 2.3 Eingeschweißter Boden Detailskizze Klasse PrüfPrüfgruppe gruppe 1 oder 2 3 Bemerkungen 71 80 63 63 Beidseitig durchgeschweißt (bezieht sich auf Ermüdungsrissbildung vom Nahtübergang aus in die Schale): — Wie geschweißt — Wenn Nahtübergänge nachbearbeitet 63 63 Beidseitig mit versenkter Kehlnaht geschweißt 40 Einseitig durchgeschweißt ohne Gegennaht: — Innenseite sichtgeprüft und erwies sich als frei von Schweißgutüberlauf oder Wurzelrückfall. — Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich — In allen Fällen (a) (b) 63 40 (c) 464 Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 FE1.1 bis FE1.3 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (c) Verbindungen an Abzweigen Lfd. Nr. 3 Art der Verbindung Alle Nahttypen Detailskizze Klasse PrüfPrüfgruppe gruppe 1 oder 2 3 Bemerkungen 63 Durchgeschweißt:: — Wie geschweißt — Wenn Nahtübergänge nachbearbeitet — In allen Fällen 63 Mit versenkter Kehlnaht geschweißt, Schweißnahtdicke 0,8 x kleinere Wanddicke der verbundenen Wände: — Wie geschweißt — Wenn Nahtübergänge nachbearbeitet — In allen Fällen (a) 71 80 63 71 Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 OS2.1 bis OS3.3 (b) 465 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (d) Doppelmäntel Lfd. Nr. 4 Art der Verbindung Detailskizze Klasse PrüfPrüfgruppe gruppe 1 oder 2 3 DoppelmantelVerbindungsnaht mit Formdichtungsring Durchschweißung erforderlich, Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von größeren Fehlern (siehe 17.4.5) Einseitig geschweißt: — Mehrlagenschweißnaht, Nahtwurzel auf vollständige 63 Verschmelzung geprüft 40 40 71 466 Bemerkungen 56 — Einlagenschweißnaht — In allen Fällen Beidseitig geschweißt oder einseitig geschweißt mit Gegennaht Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 J1 und J2 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (e) Anbauteile, die mit nicht drucktragenden Schweißnähten befestigt sind Lfd. Nr. 5.1 5.2 5.3 Art der Verbindung Anbauteil beliebiger Form mit Randkehle oder Randabschrägung, mit der Oberfläche eines spannungsbeanspruchten Bauteils stumpfverschweißt, Nähte um die Enden herumgeführt oder nicht Anbauteil beliebiger Form, Oberfläche an einem spannungsbeanspruchten Bauteil anliegend, Nähte um die Enden herumgeführt oder nicht Durchgehende Versteifung Detailskizze Klasse PrüfPrüfBemerkungen gruppe gruppe 1 oder 2 3 Wie geschweißt 71 71 Bei Teilen mit um die Enden herumgeführten Schweißnähten, 80 80 Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 W2 wenn Nahtübergänge nachbearbeitet 71 80 71 80 Wie geschweißt Bei Teilen mit um die Enden herumgeführten Schweißnähten, wenn Nahtübergänge nachbearbeitet W1 71 80 71 71 Wie geschweißt Bei durchgeschweißten Nähten, wenn Nahtübergänge nachbearbeitet S4 467 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (f) Lfd. Nr. Auflagerungen ohne Belastung durch zusätzliche äußere Wechselbeanspruchung, Bewertung der Behälterwand Art der Verbindung Detailskizze Klasse PrüfPrüfBemerkungen gruppe gruppe 1 oder 2 3 Wie geschweißt 71 71 Wenn Nahtübergang in die Schale nachbearbeitet 80 80 Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 W3 6.1 Auflagerung eines liegenden oder stehenden Behälters, mit durchgehender Kehlnaht rundum mit dem Behälter verschweißt 6.2 Zapfenlagerung, mit durchgehender Kehlnaht rundum mit dem Behälter verschweißt 71 80 71 80 Wie geschweißt Wenn Nahtübergang in die Schale nachbearbeitet W3 6.3 Sattelauflager, mit durchgehender Kehlnaht rundum mit dem Behälter verschweißt 71 80 71 80 Wie geschweißt Wenn Nahtübergang in die Schale nachbearbeitet W3 468 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (f) Lfd. Nr. 6.4 6.5 Auflagerungen ohne Belastung durch zusätzliche äußere Wechselbeanspruchung, Bewertung der Behälterwand (Fortsetzung) Art der Verbindung Standzarge, mit durchgehender Kehlnaht rundum mit dem Behälter verschweißt Tragpratzen (mit oder ohne Verstärkungsblech), mit durchgehender Kehlnaht rundum mit dem Behälter verschweißt Detailskizze Klasse PrüfPrüfgruppe gruppe 1 oder 2 3 71 80 71 80 71 71 Bemerkungen Durchgeschweißt oder mit versenkter Kehlnaht geschweißt: — Wie geschweißt — Wenn beidseitig geschweißt und Nahtübergänge in die Schale nachbearbeitet Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 W3 W3 469 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (g) Flansche und Verstärkungsringe Lfd. Nr. 7.1 Art der Verbindung Mit Stumpfnaht durchgeschweißter Vorschweißflansch oder Ausgleichsflansch mit Schweißansatz Detailskizze Klasse PrüfPrüfgruppe gruppe 1 oder 2 3 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von größeren Fehlern (siehe 17.4.5) a) 80 63 b) 40 40 Vorschweißflansch a) b) 470 Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 F1 oder P1 Naht beidseitig geschweißt, oder einseitig geschweißt mit wurzelseitiger Stützraupe, oder durchgeschweißt bis zur aufschmelzenden Einlage oder zur temporären nichtschmelzenden Unterlage Einseitig geschweißt: — Wenn vollständige Durchschweißung sichergestellt werden 63 7.2 Bemerkungen kann — Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich ist und vollständige Durchschweißung nicht sichergestellt werden kann — In allen Fällen 71 80 63 63 Durchgeschweißt: — Wie geschweißt — Wenn Nahtübergang nachbearbeitet 63 63 Mit versenkter Kehlnaht geschweißt F2.1 bis F2.3 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung) (g) Flansche und Verstärkungsringe (Fortsetzung) Lfd. Nr. 7.3 Art der Verbindung Eingeschweißter Flansch oder Verstärkungsring Detailskizze Klasse PrüfPrüfgruppe gruppe 1 oder 2 3 a) Bemerkungen 71 80 63 63 Durchgeschweißt: — Wie geschweißt — Wenn Nahtübergang nachbearbeitet 63 63 Kehlnaht auf beiden Seiten: 63 63 Zugeordnete Nr. in Tabelle 17-1 P1 bis P3 b) 7.4 Aufgeschweißter Flansch oder Verstärkungsring, beidseitig geschweißt P2 und P3 471 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 17.7 Berechnungsregel 17.7.1 Beanspruchung mit variabler Amplitude (allgemeiner Fall) 17.7.1.1 Die Gesamtermüdungsschädigungskennzahl infolge der kumulativen Wirkung der Lastzyklen, die das Berechnungsspektrum der Spannungsschwingbreiten bilden, wird wie folgt berechnet: D k n n1 n ni 2 3 etc N1 N 2 N 3 N i 1 (17.7-1) Dabei ist n i die Anzahl der während der erwarteten Lebensdauer des Behälters auftretenden Lastzyklen der * i und N i die zulässige Lastzyklenanzahl der betreffenden Spannungsschwingbreite Spannungsschwingbreite * i , die gemäß 17.6.6 aus den jeweils zutreffenden Berechnungsermüdungskurven zu entnehmen ist. ANMERKUNG Die Berechnung der Akkumulation der Schädigungen infolge der einzelnen Lastzyklustypen erfolgt gemäß der Miner’schen Regel (lineare Summation). 17.7.1.2 Die Konstruktion ist annehmbar, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist: D 1 (17.7-2) Wird diese Bedingung nicht erfüllt, muss entweder die Konstruktion geändert oder eine ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer nach Abschnitt 18 durchgeführt werden. 17.7.2 Beanspruchung mit konstanter Amplitude (Spezialfall) Die Konstruktion ist annehmbar, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist: * R (17.7-3) Dabei wird R gemäß 17.6.4.2 oder 17.6.4.3 für die einwirkende Anzahl von Druckzyklen n anstelle von N berechnet. 17.8 Konstruktion und Fertigung ANMERKUNG 1 Anzahl und Größe der Druckschwankungen, denen ein Behälter während seiner Lebensdauer standhalten kann, werden von seiner Konstruktion, seinem Werkstoff und seinem Fertigungsverfahren bestimmt. ANMERKUNG 2 Hohe Spannungsspitzen sind möglichst zu vermeiden. Als Hilfe bei der Auswahl der geeigneten Konstruktion, insbesondere an den Verbindungsstellen von Bauteilen, können die Beiwerte für verschiedene konstruktive Einzelheiten des Behälters (siehe Tabelle 17-1) oder die Ermüdungsklassen verschiedener Schweißverbindungen (siehe Tabelle 17-2) verglichen werden. ANMERKUNG 3 Allgemein niedrige Spannungswerte sind von Vorteil. Eine Überdimensionierung der Wanddicke bei der Auslegung für ruhende Beanspruchung trägt zur Reduzierung der Spannungen bei Wechselbeanspruchung bei. Dieser Vorteil kann jedoch aufgrund der nachteiligen Auswirkung der erhöhten Wanddicke auf die Ermüdungsfestigkeit (ausgedrückt durch den Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Wanddicke C e ) teilweise wieder verloren gehen. ANMERKUNG 4 Werkstoffe. Für ungeschweißte Bereiche sind weichere Stähle sind im allgemeinen weniger kerbempfindlich als andere ANMERKUNG 5 höher sein. In Schweißverbindungen sollte Festigkeit des Schweißguts gleich der des Grundwerkstoffs oder geringfügig ANMERKUNG 6 Eigenspannungen und Schweißfehler sollten möglichst gering gehalten werden. Bei Wechselbeanspruchung wirken sich Fertigungsfehler stärker aus als bei ruhender Beanspruchung. Es sollten die Forderungen für die Auslegung drucktragender Schweißnähte in Anhang A eingehalten werden. 472 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 7 Ein Glätten der Oberflächen (durch Nachbearbeiten, Schleifen von Schweißnähten) trägt zur Erhöhung der Ermüdungslebensdauer bei. 17.9 Prüfung Zusätzlich zu den Forderungen in Teil 5 dieser Norm sind bei der Prüfung vor, während und nach der Fertigung die folgenden Bestimmungen einzuhalten. 17.9.1 Erstmalige Überprüfung der Prüfbedingungen In der Konstruktionsphase ist eine erste Überprüfung vorzunehmen, um die kritischen Bereiche der Behälter (siehe Definition in 17.2.16) eindeutig zu bestimmen und zu benennen. 17.9.2 Prüfung während der Fertigung und Bauprüfung Für zerstörungsfreie Prüfungen sind in allen kritischen Bereichen, zusätzlich zu den allgemeinen Forderungen von EN 13445-5:2014, die Bestimmungen von EN 13445-5:2014, Anhang G einzuhalten. ANMERKUNG Ist kein bestimmtes Verfahren für die zerstörungsfreie Prüfung vorgeschrieben, sollte dem Ultraschall- oder dem Magnetpulverprüfverfahren der Vorzug gegeben werden. 17.9.3 Prüfung während des Betriebs ANMERKUNG Empfehlungen betreffs der Prüfung während des Betriebs und zu Maßnahmen, die während des Betriebs ergriffen werden sollten, werden in Anhang M gegeben. 473 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18 Ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer 18.1 Zweck 18.1.1 Dieser Abschnitt enthält Regeln für die ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer von Druckbehältern und Druckbehälterbauteilen unter Wechselbeanspruchung. 18.1.2 Bei den Berechnungsregeln wird davon ausgegangen, dass der Behälter gemäß den Forderungen dieser Norm hergestellt ist. 18.1.3 Die Regeln gelten nur für ferritische und austenitische Stähle gemäß EN 13445-2:2014. ANMERKUNG Diese Bedingungen dürfen auch für Stahlguß angewendet werden. Im Fall von Fertigungsschweißungen an Stahlgußteilen sind jedoch die Bedingungen für geschweißte Bereiche anzuwenden. 18.1.4 Die Regeln gelten nicht für Druckbehälter der Prüfgruppe 4. Für Schweißnähte der Prüfgruppe 3 gelten die besonderen Bestimmungen in 18.10.2.1. 18.1.5 Das hier beschriebene Verfahren dient nicht für die Konstruktion im elastoplastisch beanspruchten Bereich (siehe Referenz [1] in Anhang N). 18.2 Zusätzliche Definitionen Folgende Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. 18.2.1 Ermüdungskurven in diesem Abschnitt enthaltene Kurven der Funktionen ΔσR gegen N für geschweißte und ungeschweißte Werkstoffe sowie der Funktionen ΔσR/Rm gegen N für Schrauben. 18.2.2 Störstelle Unstetigkeit in Form oder Werkstoff, die die Spannungsverteilung beeinflusst. 18.2.3 Globale Störstelle Unstetigkeit in Form oder Werkstoff, die die Spannungs- oder Dehnungsverteilung über die gesamte Wanddicke beeinflusst. 18.2.4 Lokale Störstelle Unstetigkeit in Form oder Werkstoff, die die Spannungs- oder Dehnungsverteilung örtlich begrenzt über einen Teil der Wanddicke beeinflusst. 18.2.5 Nennspannung Spannung in Abwesenheit von Störstellen. ANMERKUNG 1 Die Nennspannung ist eine Bezugsspannung, die nach der grundlegenden Strukturtheorie berechnet wird und die Einflüsse struktureller Störstellen (z. B. Schweißnähte, Ausschnitte und Änderungen der Dicke) ausschließt (siehe Bild 181). ANMERKUNG 2 Die Verwendung der Nennspannung ist für einige bestimmte Schweißnähte zulässig, bei denen die Ermittlung der Strukturspannung unnötig kompliziert wäre. Sie wird auch auf Schrauben angewandt. ANMERKUNG 3 Die Nennspannung wird gewöhnlich verwendet, um die Ergebnisse von Ermüdungsversuchen an Laborproben unter einfacher einachsiger Axial- oder Biegebeanspruchung auszudrücken. Die aus diesen Ergebnissen abgeleiteten Ermüdungskurven berücksichtigen somit auch die Einflüsse von ggf. in den Proben vorhandenen Kerben und Störstellen (z.B. Schweißnähten). 474 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.2.6 Kerbspannung Gesamtspannung am Kerbgrund einschließlich des nichtlinearen Teils der Spannungsverteilung. ANMERKUNG 1 In Bild 18-1 ist die Kerbspannung am Beispiel eines geschweißten Bauteils dargestellt; Kerbspannungen treten aber ebenso an lokalen Störstellen in ungeschweißten Bauteilen auf. ANMERKUNG 2 Kerbspannungen werden gewöhnlich mit einer numerischen Analyse berechnet. Alternativ kann die Nennoder Strukturspannung in Verbindung mit der effektiven Formzahl Kf verwendet werden. Legende 1 Nennspannung 2 Strukturspannung 3 Kerbspannung 4 Extrapolation zur Ermittlung der Strukturspannung am möglichen Risseinleitungspunkt Bild 18-1 — Verteilung der Nenn-, Struktur- und Kerbspannung an einer Störstelle 18.2.7 Vergleichsspannung einachsige Spannung, die die gleiche Ermüdungsschädigung verursacht wie die tatsächlichen mehrachsigen Spannungen ANMERKUNG 1 Das Kriterium nach der Tresca-Hypothese wird hier verwendet, die Verwendung der von-Mises-Hypothese ist ebenfalls zulässig. ANMERKUNG 2 Die Regel zur Berechnung der Vergleichsspannung sind in C.4.1 angegeben. Die Regeln zur Berechnung des Vergleichsspannungsbereiches zwischen zwei unabhängigen Lastfällen sind in C.4.2 angegeben. In diesem Abschnitt müssen gleiche Spannungsbereiche für volle Lastzyklen definiert werden, d. h. für Unterschiede zur Abdeckung unterschiedlicher Lastbedingungen. Die entsprechenden Vorgaben sind für geschweißte Komponenten in 18.6.2.2 enthalten und für ungeschweißte in 18.7.1.2. Diese Bedingungen sind unterschiedlich, abhängig davon, ob die grundlegenden Spannungsrichtungen während eines Zyklus konstant bleiben oder nicht. 18.2.8 Schweißnahtspannung mittlere Spannung an der Schweißnahtdicke einer Kehlnaht oder versenkten Kehlnaht ANMERKUNG 1 Im allgemeinen Fall einer nicht gleichmäßig belasteten Schweißnaht wird die Schweißnahtspannung als Quotient der Höchstbelastung je Längeneinheit der Schweißnaht und der Schweißnahtdicke berechnet; dabei wird angenommen, dass keine Lastkomponente durch Stützwirkungen zwischen den verbundenen Teilen aufgenommen wird. ANMERKUNG 2 Bei starker Verkrümmung an der Schweißnaht ist der maximale Wert der Linearspannung anzuwenden. 475 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 3 Die Schweißnahtspannung wird ausschließlich für die Berechnung des Ermüdungsversagens durch Rissbildung im Schweißgut von Kehlnähten oder versenkten Kehlnähten verwendet. 18.2.9 Spannungsschwingbreite (Δσ) Wert vom Minimum zum Maximum eines Zyklus (siehe Bild 18-2) einer Nennspannung, einer Hauptspannung oder einer Spannungskomponente, je nach angewendeter Methode Legende 1 = ein Lastzyklus; Spannungsschwingbreite Bild 18-2 — Spannungsschwingbreite 18.2.10 Strukturspannung linear über die Dicke verteilte Spannung durch die von außen einwirkenden Lastgrößen (Kräfte, Momente, Drücke usw.) und die entsprechende Reaktion der betreffenden Strukturteile ANMERKUNG 1 Die Strukturspannung schließt die Wirkungen globaler Störstellen (z. B. Abzweige, Kegel-ZylinderVerbindungen, Schale-Boden-Verbindungen, Dickenänderungen, Abweichungen von der Konstruktionsform, Anbauteile) ein, nicht aber die Kerbwirkungen lokaler Störstellen (z. B. Schweißnahtübergang), die zu nichtlinearer Spannungsverteilung über die Dicke führen (siehe Bild 18-1). ANMERKUNG 2 Bei der Berechnung der Ermüdungslebensdauer ist die Strukturspannung am möglichen Risseinleitungspunkt zu ermitteln. ANMERKUNG 3 Strukturspannungen können nach einem der folgenden Verfahren bestimmt werden: Numerische Analyse (z. B. Finite-Elemente-Verfahren), Dehnungsmessung oder Anwendung von Formzahlen auf die analytisch ermittelten Nennspannungen. Referenz [2] in Anhang N enthält Hinweise zur Anwendung der numerischen Analyse. ANMERKUNG 4 Bei hohen Wärmespannungen ist anstelle der linear verteilten Spannung die Spannungsspitze zu betrachten. 18.2.11 Schweißnahtdicke Mindestdicke im Nahtquerschnitt 18.2.12 Dauerwechselfestigkeit Spannungsschwingbreite, unterhalb derer bei Belastung mit konstanter Amplitude keine Ermüdungsschädigung eintritt 476 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.2.13 Unterer Grenzwert der Spannungsschwingbreite Spannungsschwingbreite, unterhalb derer Ermüdungsschäden vernachlässigt werden 18.2.14 Theoretische Formzahl (theoretischer Kerbfaktor) Verhältnis der auf Grundlage rein elastischen Verhaltens berechneten Kerbspannung zur Strukturspannung in diesem Punkt 18.2.15 Effektive Kerbspannung die Spannung, die das Ermüdungsverhalten an einer Kerbe bestimmt 18.2.16 Effektive Formzahl Verhältnis der effektiven Gesamtspannung (einschließlich Kerbeffekt) zur Strukturspannung in demselben Punkt 18.2.17 Kritischer Bereich ein Bereich, in dem die Gesamtermüdungsschädigungskennzahl den maximalen Wert Dmax übersteigt, der wie folgt definiert ist: Dmax 0,8 für 500 < neq 1000 Dmax 0,5 für 1000 < neq 10000 Dmax 0,3 für neq > 10000 18.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4. C, C1, C2 Konstanten in der Gleichung für Ermüdungskurven geschweißter Bauteile D Schädigungskennzahl E Elastizitätsmodul bei zulässiger Betriebstemperatur Fe, Fs Beiwerte fb Gesamtkorrekturfaktor für Schrauben fc Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Spannungen durch Druck fe Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Wanddickeneinflusses bei ungeschweißten Bauteilen few Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Wanddickeneinflusses bei geschweißten Bauteilen und Schrauben fm Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Mittelspannungseinflusses fs Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Oberflächenrauheit fT* Temperatureinflussfaktor fu Gesamtkorrekturfaktor für ungeschweißte Bauteile fw Gesamtkorrekturfaktor für geschweißte Bauteile g Tiefe der durch Schleifen des Nahtrands verursachten Nut 477 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Kf Effektive Formzahl nach Gleichung (18.7-3) Km Vergrößerungsfaktor für Spannungen aufgrund von Formabweichungen Kt Theoretische Formzahl ke Vergrößerungsfaktor für mechanische Spannungen im überelastisch beanspruchten Bereich k Vergrößerungsfaktor für Wärmespannungen im überelastisch beanspruchten Bereich M Mittlerer Spannungsempfindlichkeitsfaktor m, m1, m2 Exponenten in den Gleichungen der Ermüdungskurven für geschweißte Bauteile N Zulässige Lastzyklenanzahl aus den Ermüdungskurven (Index i bezeichnet die zulässige Lastzyklenanzahl für die i-te Spannungsschwingbreite) n Tatsächliche Lastzyklenanzahl Spannungsschwingbreite) R Mittlerer Radius des Behälters im betrachteten Punkt Rmin Kleinster Innenradius eines zylindrischen Behälters einschließlich Korrosionszuschlag Rmax Größter Innenradius eines zylindrischen Behälters einschließlich Korrosionszuschlag Rz Rauhtiefe r Radius der durch Schleifen des Nahtrands verursachten Nut Sij Differenz zwischen den Hauptspannungen (i und j) bzw. den Strukturspannungen (struc,i und struc,j) Tmax Höchstbetriebstemperatur Tmin Mindestbetriebstemperatur T* Angenommene mittlere Temperatur während eines Lastzyklus T Gesamtdehnungsschwingbreite Maximale Hauptspannungsschwingbreite (Index i bezeichnet die i-te Spannungsschwingbreite; Index w bezieht sich auf Schweißung) eq Vergleichsspannungsschwingbreite (Index i bezeichnet die i-te Spannungsschwingbreite) R Spannungsschwingbreite aus den Ermüdungskurven D Dauerwechselfestigkeit cut Unterer Grenzwert der Spannungsschwingbreite struc Strukturspannungsschwingbreite f Spannungsschwingbreite der Gesamtvergleichsspannung 478 (Index i bezeichnet die Lastzyklenanzahl für die i-te DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) eq,l Vergleichsspannungsschwingbreite Spannungsverteilung eq,t Kerbvergleichsspannungsschwingbreite (oder Gesamtvergleichsspannungsschwingbreite) eq,nl Spannungsschwingbreite Spannungsverteilung Gesamtabweichung von der mittleren Kreisform einer Schale an der Schweißnaht (Unrundheit) 1 Mittellinienversatz stoßgeschweißter Platten Winkel zwischen den Tangenten stoßgeschweißter Platten an einer Naht Normalspannung bzw. Normalspannungsschwingbreite (Index w bezeichnet Schweißnähte) (eq, t)op entsprechend entsprechend der der Schwankung Schwankung im im linearen nichtlinearen Teil der Teil der gesamte Vergleichsspannung durch Betriebsdruck (zur besonderen Verwendung in 18.4.6) (eq, t)max gesamte maximale Vergleichsspannung (eq, t)min gesamte minimale Vergleichsspannung eq Vergleichsmittelspannung eq, r Reduzierte Vergleichsmittelspannung für elastisch-plastische Bedingungen struc1 Strukturhauptspannung (Indizes 1, 2 und 3 bezeichnen die Hauptachsen) zu einem gegebenen Zeitpunkt total Gesamtspannung 1 Hauptspannung (Indizes 1, 2 und 3 bezeichnen die Hauptachsen) zu einem gegebenen Zeitpunkt V1, V2 Spannungsschwingbreiten im Beispiel für das „Reservoir”-Lastzyklenzählverfahren in 18.9.3 Schubspannung bzw. Schubspannungsschwingbreite (Index w bezeichnet Schweißnähte) 18.4 Geltungsbereich 18.4.1 Bei auf Ermüdung ausgelegten Behältern sind die Fertigungsverfahren aller Bauteile, einschließlich vorübergehend angebrachter Teile und Ersatzteile, vom Hersteller festzulegen. 18.4.2 Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Verwendung von Ermüdungskurven für Behälter mit Betriebstemperaturen unter 0 °C, sofern der Werkstoff, durch den sich ein Ermüdungsriss fortpflanzen könnte, nachgewiesenermaßen so zäh ist, dass ausgehend von einem Ermüdungsriss kein Bruch verursacht werden kann. 18.4.3 Diese Regeln gelten nur für Behälter mit Betriebstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs des Werkstoffs, d. h. die Ermüdungskurven gelten für Temperaturen bis 380 °C bei ferritischen Stählen bzw. bis 500 °C bei austenitischen Stählen. 479 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.4.4 Voraussetzung für die Anwendung dieser Regeln ist die Zugänglichkeit aller ermüdungskritischen Bereiche (siehe 18.10.5) für Sichtprüfungen und zerstörungsfreie Prüfungen. Außerdem müssen Anweisungen für die geeignete Wartungvorgesehen und in die Betriebsweisung aufgenommen werden. ANMERKUNG Empfehlungen für eine geeignete Wartung sind in Anhang M enthalten. Was Schweißnahtfehler anbelangt: Für die Anwendung dieser Regeln müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein (wie nach EN 13445-5:2014, Anhang G gefordert), zusätzlich zu den allgemeinen Annahmekriterien für Schweißfehler, die in Teil 5 angegeben sind: keine Einbrandkerbe, keine Schweißnahtwurzel-Konkavität, keine nicht vollständig durchgeschweißten Stellen bei durchgeschweißten Nähten, 100 % Prüfung, mittels Sichtprüfung und zerstörungsfreier Prüfung, mit Annahmekriterien wie in EN 13445-5:2014, Anhang G angegeben, für alle kritischen Bereiche. 18.4.5 Korrosive Bedingungen beeinträchtigen die Ermüdungslebensdauer von Stahl erheblich. Durch entsprechende Umgebungsbedingungen verursachte Ermüdungsrisse können bei niedrigeren Wechselbeanspruchungen auftreten als in Luft und ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit kann höher sein. In den angegebenen Dauerfestigkeitswerten sind keine Korrosionszuschläge berücksichtigt. Wenn mit Korrosionsermüdung zu rechnen ist und wirksamer Schutz gegen das korrosive Medium nicht gewährleistet werden kann, sollte deshalb auf der Grundlage von Erfahrungen oder Prüfungen ein Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Korrosionswirkung gewählt werden, um den die angegebenen Dauerfestigkeitswerte reduziert werden. Besteht aufgrund mangelnder Erfahrung keine Sicherheit, dass die gewählten Dauerfestigkeitswerte niedrig genug angesetzt sind, ist die Prüfhäufigkeit zu erhöhen, bis genügend Erfahrungswerte für eine Rechtfertigung des gewählten Faktors vorliegen. Was Toleranzen anbelangt: Die Fertigungstoleranzen dürfen nicht die in EN 13445-4:2014 angegebenen Werte übersteigen; Für Rollennahtschweißungen muss der Hersteller gewisse Toleranzen annehmen und daraus die entsprechenden Spannungsfaktoren ableiten, die für die Ermüdungsfestigkeitsbewertung zu verwenden sind. Danach müssen die angenommenen Toleranzen nach der Fertigung geprüft und garantiert werden. 18.4.6 Bei wasserbeaufschlagten Teilen aus nicht austenitischen Stählen, die mit Temperaturen über 200 °C betrieben werden, ist auf Erhaltung der Magnetitschutzschicht zu achten. Dies ist gewährleistet, wenn die Spannungsschwingbreite an der wasserbeaufschlagten Oberfläche stets die folgenden Gleichungen erfüllt: eq, t max eq, t op 200MPa (18.4-1) eq, t min eq, t op 600MPa (18.4-2) ANMERKUNG Es wird vorausgesetzt, dass unter den Betriebsbedingungen, bei denen sich die Magnetitschutzschicht bildet, die Schutzschicht spannungsfrei ist. 18.4.7 Lassen sich Schwingungen (z. B. durch Maschinen, Druckschwankungen oder Wind) durch entsprechende Versteifungen, Abstützung oder Dämpfung nicht unterdrücken, so sind sie gemäß den Verfahren dieses Abschnitts zu berechnen. 480 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.5 Allgemeines 18.5.1 Eine Berechnung der Ermüdungslebensdauer ist an allen Stellen durchzuführen, an denen die Gefahr von Ermüdungsrissbildung besteht. ANMERKUNG Es wird empfohlen, bei der Berechnung der Ermüdungslebensdauer die tatsächlichen Betriebslasten anstelle der Nennlasten zu verwenden. 18.5.2 Da sich geschweißte Teile in Bezug auf Ermüdung anders verhalten als ungeschweißte, unterscheiden sich auch die Verfahren zu Berechnung ihrer Lebensdauer. 18.5.3 Ungeschweißte Teile können Reparaturen mit beschliffenen Schweißnähten aufweisen, deren Vorhandensein zu einer Reduzierung der Dauerfestigkeit des Werkstoffs führen kann. Als ungeschweißt sind daher nur solche Bauteile anzusehen, die definitiv schweißnahtfrei sind. 18.5.4 In Tabelle 18-1 ist der typische Ablauf bei der Auslegung eines Behälters auf Ermüdungsfestigkeit zusammengefasst. 18.5.5 Die aus den entsprechenden Ermüdungskurven (für geschweißte und ungeschweißte Bauteile sowie Schrauben) ermittelte Ermüdungslebensdauer bei konstanter Spannungsschwingbreite ist die zulässige Lastzyklenanzahl. 18.5.6 Zur Ermittlung der Schädigungsakkumulation bei veränderlichen Spannungsschwingbreiten wird die Schädigungskennzahl D wie folgt berechnet: D n1 n2 ...... N1 N2 n Nii (18.5-1) Die folgende Bedingung muss erfüllt sein: D 1 (18.5-2) 481 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18–1: Zusammenfassung des Verfahrens zur Berechnung der Ermüdungslebensdauer Aufgabe Bemerkung Bezug 1. Auslegung des Behälters auf ruhende Beanspruchung Konstruktion, Schweißnähte und Maße Teil 3 2. Festlegen der Wechselbeanspruchung auf Grundlage von Betriebsmerkmalen und vom Hersteller ermittelten Zusatzbeanspruchungen, etc. 18.5, 18.9.1 3. Auswahl der zu berechnenden Stellen des Behälters Störstellen, Ausschnitte, Verbindungen (geschweißt, geschraubt), Ecken, Reparaturen usw. 18.5 4. Ermitteln der Spannungsschwingbreite an jeder gewählten Stelle a) Berechnung der (Kerb- oder Nenn-) Spannungsschwingbreite b) Ggf. Anwendung von Korrekturfaktoren für plastische Verformung geschweißte Bauteile: 18.6, 18.8 und 18.10.4; ungeschweißte Bauteile: 18.7, 18.8 und18.10.4; Schrauben: 18.7.2, 5. Ermitteln der Vergleichsspannungsschwingbreite an jeder gewählten Stelle a) Lastzyklenzählverfahren 18.9 b) Anwendung des Gesamtkorrekturfaktors 18.8 6. 7. Ermitteln Wechselfestigkeit der Angabe besonderer Anforderungen und Benachrichtigung von betroffenem Fertigungs- und Prüfpersonal c) ungeschweißtes Schwingbreiten der Kerbspannung ermitteln Material: effektiven a) geschweißte Bauteile b) ungeschweißte c) Schrauben Bauteile 18.7 18.10, Tabellen 18-4 und Anhang P 18.11 18.12 a) Forderungen für die Prüfung von Schweißnähten b) Überwachung von oder Annahmen bezüglich Fluchtfehlern c) Annahmegrenzen für Schweißfehler Tabellen Anhang 18-4 bzw. P 18.10.4 18.10.5 8. 482 Ermittlung der Dauerfestigkeit auf Grundlage der Auslegung auf Ermüdung und Prüfung a) geschweißte b) ungeschweißte c) d) Berechnungsverfahren Bauteile Bauteile Schrauben 18.10, Tabelle 18-7 18.11, Tabelle 18-10 18.12 18.5.5, 18.5.6 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18–1: Zusammenfassung des Verfahrens zur Berechnung der Ermüdungslebensdauer 9. Weitere Maßnahmen bei Versagen einer Stelle nach Prüfung a) Neuberechnung anhand genauerer Spannungsanalyse b) Spannungsreduzierung durch Wanddickenerhöhung* c) Änderung der Schweißnaht d) Beschleifen des Nahtübergangs, falls zutreffend 18.6 (geschweißte Bauteile), 18.7 (ungeschweißte Bauteile) Tabelle 18-4 Anhang 18.10.2.2. bzw. P * - für mechanische Einwirkungen kann dies zumeist durch eine Erhöhung der Wanddicke erreicht werden, aber in manchen Fällen kann eine Spannungsverringerung auch durch günstigere Wanddickenverhältnisse erreicht werden. - für thermische Einwirkungen sind besser angepasste Maßnahmen erforderlich, z.B. Steifigkeitsreduktionen an geeigneten Stellen des Bauteils bzw. Erhöhung der Ermüdungsfestigkeit schwacher Bereiche. 18.6 Geschweißte Bauteile 18.6.1 Spannungen Für die Berechnung einfacher Anbauteile und fluchtender Schweißnähte können die Nennspannungen auf elastischer Basis angewendet werden. Im Ermüdungsnachweis des Nahtwurzelbereiches direkt belasteter Kehlnähte oder nicht durchgeschweißter Nähte, wie in 18.6.3 beschrieben, ist die Spannungsschwingbreite aus der Spannung im Kehlschnitt zu ermitteln, siehe 18.2.8. In allen anderen Fällen sind Strukturspannungen zu bestimmen, und zwar: durch Berechnung nach der Elastizitätstheorie aus den Strukturspannungen am Risseinleitungspunkt unter Berücksichtigung aller Membran-, Biege- und Schubspannungen oder möglichen durch Ableitung aus den am Behälter gemessenen und in linearelastische Werte umgerechneten Dehnungen. Wird die Hauptspannung durch eine detaillierte Spannungsanalyse (z. B. Finite-Elemente-Methode) oder durch Messungen bestimmt, ist sie durch Extrapolation aus der Hauptspannung zu ermitteln, die am nächsten an der Senkrechten zur Schweißnaht wirkt (siehe Extrapolationsverfahren in Bild 18-3). ANMERKUNG 1 Bei der Hauptspannung müssen sämtliche Störstellen (z. B. Stutzen) und Spannungsursachen in vollem Umfang berücksichtigt werden. Spannungsursachen sind u. a. globale Formabweichungen wie Verbindungen zwischen Schale und Boden, Wanddickenänderungen und aufgeschweißte Ringe sowie Abweichungen von der Nennform wie Unrundheit, Temperaturgradienten, Aufdachungen und Schweißnahtversatz. (Dabei ist zu beachten, dass in einigen der Ermüdungskurven Fluchtfehler teilweise bereits berücksichtigt sind.) Die in diesem Abschnitt und dem angegebenen Referenz [3]...[7] in Anhang N beschriebenen Verfahren liefern entweder Schätzwerte dieser Spannungen für viele Behältergeometrien oder ermöglichen zumindest eine konservative Schätzung. ANMERKUNG 2 Da die maximale Spannungsschwingbreite an der Nahtdicke als Vektorsumme ausgedrückt werden kann, ist der skalare Wert der größten Vektordifferenz zwischen den verschiedenen Spannungszuständen im Verlauf des Zyklus. 483 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bild 18-3 — Extrapolation zur Ermittlung der Strukturspannung aus Ergebnissen des Finite-ElementeVerfahrens oder der Dehnungsmessung ([2] in Anhang N) Punkte zu Ermittlung der Strukturspannung durch Extrapolation auf den Punkt der Spannungskonzentration (im dargestellten Fall der Nahtübergang): a) Geringe Biegespannungskomponente, Messlänge ≤ 0,2e, lineare Extrapolation b) Hohe Biegespannungskomponente, steife elastische Bettung, Messlänge ≤ 0,2e, quadratische Extrapolation c) Messlänge > 0,2e, lineare Extrapolation Der Begriff „Messlänge” bezieht sich auf die Abmessung des Dehnungsmessstreifens bzw. die Teilung des FE-Netzes. 18.6.2 Spannungsschwingbreite in Grundwerkstoff und Stumpfnähten 18.6.2.1 Optionen Für die Berechnung einfacher Anbauteile und fluchtender Schweißnähte kann (sofern sie sich nicht in Bereichen befinden, die von quer hindurch verlaufenden Unstetigkeiten der Struktur betroffen sind) entweder die Nennvergleichsspannungsschwingbreite (Tabelle 18-4a) und 18-4e)) oder die Nennhauptspannungsschwingbreite (Anhang P) verwendet werden. Diese wird auf gleiche Weise berechnet wie die Strukturspannungsschwingbreite (siehe Gleichung (18.6-4), (18.6-5), (18.6-6) und (18.6-7)), wobei anstelle der Hauptspannungen die Nennhauptspannungen verwendet werden. Je nach Berechnungsverfahren wird bei allen anderen geschweißten Bauteilen entweder die Hauptspannungsschwingbreite aus der Schwingbreite der Hauptspannungen berechnet und mit Anhang P verwendet oder die Vergleichsspannungsschwingbreite aus der anhand der Hauptspannungen Vergleichsspannungsschwingbreiten berechnet und mit Tabelle 18-4 verwendet. ermittelten Zugspannungen werden mit positivem, Druckspannungen mit negativem Vorzeichen versehen. In beiden Fällen ist ein wesentlicher Aspekt, ob die Richtungen der Hauptspannungen bei kombinierter Lasteinwirkung konstant bleiben oder nicht. Ggf. sind in die elastisch berechneten Haupt- oder Vergleichsspannungsschwingbreiten um die Korrekturfaktoren für Spannungen im überelastisch beanspruchten Bereich gemäß 18.8 zu berichtigen. ANMERKUNG Bei geschweißten Bauteilen wird die gesamte Spannungsschwingbreite ungeachtet der aufgebrachten oder effektiven Mittelspannung verwendet. In den Ermüdungskurven ist die Wirkung von Restzugspannungen berücksichtigt. Wärmebehandlung nach dem Schweißen bleibt in der Ermüdungsanalyse unberücksichtigt. 484 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.6.2.2 Vergleichsspannungsschwingbreite eq 18.6.2.2.1 Konstante Hauptspannungsrichtungen Sind die Hauptspannungsrichtungen konstant, wird eq wie folgt berechnet. Die zeitlichen Verläufe der drei Hauptspannungen sind zu bestimmen. Die zeitlichen Verläufe der drei Hauptspannungsdifferenzen werden wie folgt berechnet: S12 struc1 struc2 (18.6-1) S23 struc2 struc3 (18.6-2) S31 struc3 struc1 (18.6-3) Durch Anwendung der Tresca-Hypothese ergibt sich: eq max S12 max S12 min ; S23 max S23 min ; S31max S31min (18.6-4) ANMERKUNG Ein typisches Beispiel ist in Bild 18-4(a) und (b) dargestellt. eq ist das Doppelte der größten Schubspannungsschwingbreite und tritt in einer der drei Ebenen maximaler Schubspannung auf. 485 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (a) Typischer Verlauf der Hauptspannungen (b) Verlauf der Hauptspannungsdifferenzen und daraus resultierender Wert von eq Bild 18-4 — Typischer Spannungsverlauf bei konstanten Hauptspannungsrichtungen 486 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.6.2.2.2 Veränderliche Hauptspannungsrichtungen Sind die Hauptspannungsrichtungen nicht konstant zwischen zwei Lastbedingungen, wird eq wie folgt berechnet. Die sechs Spannungskomponenten (drei Normal- und drei Schubspannungskomponenten) bei jeder Lastbedingung bezogen auf geeignete feste Achsen zu ermitteln. Für jede Spannungskomponente die Differenz zwischen den beiden Bedingungen berechnen. Die Hauptspannungen aus den resultierenden Spannungsveränderungen berechnen und mit ()1, ()2, ()3 bezeichnen. Dann gilt eq max 1 2 ; 2 3 ; 3 1 (18.6-5) Sofern die zyklische Einwirkung so komplex ist, dass nicht klar erkennbar ist, welche zwei Einwirkungszustände den größten Wert von eq ergeben, so ist dies durch Anwendung obigen Verfahrens für alle Paare von Einwirkungszuständen zu ermitteln. Die zwei Einwirkungszustände die den größten Wert von eq ergeben, sind als "min" und "max" Einwirkungszustände für die Berechnung der mittleren Vergleichsspannung zu verwenden, entsprechend 18.7.1.2.2 und Verwendung von Gleichung (18.7-7). ANMERKUNG Dieses Verfahren ist das Vergleichsspannungshypothese verwendete. 18.6.2.3 gleiche wie das in C.4.2 für den Fall der Trescaschen Hauptspannungsschwingbreite 18.6.2.3.1 Anwendung Liegt der mögliche Risseinleitungspunkt am Nahtübergang oder auf der Nahtoberfläche, ist für die Berechnung der Ermüdungslebensdauer die Spannungsschwingbreite im Werkstoff neben der Naht erforderlich. Da struc3 = 0 ist, Für die maximale Hauptspannungsermittlung werden nur die beiden Hauptspannungen struc1 und struc2 verwendet, die im wesentlichen (d. h. innerhalb von 45°) parallel bzw. senkrecht zum Nahtverlauf an den Werkstoffoberflächen wirken. 18.6.2.3.2 Konstante Hauptspannungsrichtungen Sind Hauptspannungsrichtungen konstant, wird wie folgt berechnet: struc1 = struc1max - struc1min (18.6-6) struc2 = struc2max - struc2min (18.6-7) ANMERKUNG Ggf. müssen beide Hauptspannungsschwingbreiten in Abhängigkeit von ihrer Richtung betrachtet werden. 18.6.2.3.3 Veränderliche Hauptspannungsrichtungen Ändern sich die Hauptspannungsrichtungen zwischen zwei Belastungszuständen, wird wie folgt berechnet. Die drei Spannungskomponenten (zwei Normal- und eine Schubspannungskomponente) in jedem Beanspruchungszustand bezogen auf geeignete feste Achsen ermitteln. Für jede Spannungskomponente dann die jeweilige Spannungsdifferenz dieser beiden Bedingungen und daraus wiederum die Hauptspannungen berechnen. ANMERKUNG Ggf. müssen beide Hauptspannungsschwingbreiten in Abhängigkeit von ihrer Richtung und die für jede Richtung zutreffende Ermüdungsklassen betrachtet werden. 487 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Ist der Beanspruchungszyklus so komplex, dass nicht sofort ersichtlich ist, zwischen welchen beiden ein Maximum hat, ist das beschriebene Verfahren auf alle Paare von Beanspruchungszuständen Beanspruchungszuständen anzuwenden. Alternativ kann als konservativer Ansatz angenommen werden, dass die Differenz zwischen der algebraisch größten und kleinsten Hauptspannung während eines vollständigen Zyklus ungeachtet ihrer jeweiligen Richtung ist, hierbei ist die niedrigere der Klassen für die beiden Hauptspannungsrichtungen anzunehmen (siehe Tabellen P.1 - P.7). 18.6.3 Spannungsschwingbreite im Kehlschnitt direkt belasteter Kehlnähte oder nicht durchgeschweißter Nähte Der Wert ist die größte Spannungsschwingbreite in der Kehlschnittfläche, wie in 18.2.8 definiert. Ist die Wechselbeanspruchung durch den Wechsel zwischen Einwirken und Nichteinwirken einer einzigen Last bedingt, gilt: = w 2 w 2 1/ 2 (18.6-8) Dabei ist w die Normalspannungsschwingbreite Schubspannungsschwingbreite in der Kehlschnittfläche. in der Kehlschnittfläche und w die Resultiert die Wechselbeanspruchung aus mehr als einer Last, und bleiben die Richtungen der Spannungen konstant, wird aus der größten Lastdifferenz je Längeneinheit der Schweißnaht ermittelt. Ändert sich die Richtung des Spannungsvektors an der Nahtdicke während des Zyklus zwischen zwei extremen Belastungszuständen, ist der Wert der Vektordifferenz zwischen beiden Spannungsvektoren. Ist der Beanspruchungszyklus so komplex, dass nicht sofort ersichtlich ist, welche beiden Beanspruchungszustände zum höchsten Wert von führen, muss die Vektordifferenz für alle Paare extremer Beanspruchungszustände ermittelt werden. Alternativ gilt die folgende konservative Annahme: = [( max - min )2 + ( 1max - 1min )2 + ( 2 max - 2 min )2 ]1 / 2 (18.6-9) Dabei sind 1 und 2 die beiden Schubspannungskomponenten an der Nahtdicke. 18.7 Ungeschweißte Bauteile und Schrauben 18.7.1 Ungeschweißte Bauteile 18.7.1.1 Spannungen Der Bewertung von ungeschweißten Bereichen sind effektive Gesamtvergleichsspannungen zugrunde zu legen. Diese effektiven Gesamtvergleichsspannungen können entweder von Strukturspannungen oder von Gesamtspannungen ausgehend berechnet werden. Sofern sie von Strukturspannungen Gesamtspannungsschwingbreite durch ausgehend berechnet werden, ist f K f eq, struc die effektive (18.7-1) gegeben. Die in dieser Berechnung verwendete Strukturspannung ist mittels eines Modells zu bestimmen, welches den vollen Effekt von globalen Störstellen erfasst, nicht jedoch den von lokalen. Sofern sie von Gesamtspannungen Gesamtspannungsschwingbreite gegeben durch 488 ausgehend berechnet werden, ist die effektive DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Kf eq , total Kt (18.7-2) Die in dieser Berechnung verwendete Gesamtspannung ist mittels eines Modells zu bestimmen, welches den vollen Effekt aller Störstellen, einschließlich der lokalen (d. h. der Kerbeffekte) erfasst. In diesem Fall ist es zulässig, die Berechnung der theoretischen Formzahl wegzulassen, sofern, als konservative Vereinfachung, K f / K t 1 in Gleichung (18.7-2) verwendet wird. Die effektive Formzahl K f ist gegeben durch K f 1 mit 1,5 K t 1 struc, eq 1 0,5max{1; K t } D (18.7-3) D R für N 2 x 10 6 Zyklen und ungeschweißten Bereich; struc, eq ist die Schwingbreite der Strukturvergleichsspannung, korrigiert zur Berücksichtigung von plastischer Beanspruchung (siehe 18.8). ANMERKUNG Diese Faktoren berücksichtigen den effektiven Einfluß einer Kerbe auf die Ermüdungslebensdauer, entsprechend Ermüdungsversuchen. Die theoretische Formzahl K t ist definiert durch Kt total struc (18.7-4) und mit dieser Gleichung zu bestimmen. Sofern die theoretische Formzahl durch eine in der Literatur angegebene analytische Formel bestimmt wird, so muß sie dieser Definition entsprechen. Sofern die Gesamtspannung direkt bestimmt wird, mittels numerischer Verfahren (z. B. FEA) oder experimentell (z. B. Spannungs-Dehnungs-Messungen), so kann die Gesamtspannung in Struktur- und Spitzenspannungsanteil aufgeteilt werden, (wie in Anhang C beschrieben): total struc peak (18.7-5) Dann ist Kt 1 peak struc (18.7-6) ANMERKUNG Die Gleichungen (18.7-4) bis (18.7-6) sind für den einfachen Fall eines einachsigen Spannungszustands angegeben, um das Prinzip zu verdeutlichen. Im allgemeinen Fall von mehrachsigen Spannungszuständen muss die Gleichung (18.7-5) für die Spannungskomponenten verwendet werden (siehe C.4.4), und die Gleichung (18.7-4) ist für die Berechnung der theoretischen Spannungskonzentration unter Verwendung der Vergleichsspannungsschwingbreiten zu verwenden (siehe 18.7.1.2.1). Wird die Gesamtspannung direkt durch Analyse ermittelt (z. B. mit dem Finite-Elemente-Verfahren), muss das Modell die Kerbe in ausreichend feiner Netzteilung wiedergeben. Werden die Gesamtvergleichsspannungen direkt durch Analyse ermittelt (z. B. mit dem Finite-Elemente-Verfahren), muss das Modell die Kerbe in ausreichend feiner Netzteilung wiedergeben. Werden sie experimentell (z. B. mit Dehnungsmessstreifen) ermittelt, müssen die Messungen direkt innerhalb der Kerbe oder so nah an der Kerbe vorgenommen werden, dass die Kerbspannung durch Extrapolation bestimmt werden kann (siehe Referenz [2] in Anhang N). Dehnungen sind unter Zugrundelegen linearelastischer Bedingungen in Spannungen umzurechnen. Eine Korrektur zur Berücksichtigung von Spannungen im überelastischen Bereich ist in diesem Fall nicht erforderlich. 489 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Vergleichsspannungsschwingbreite eq,l und die Vergleichsmittelspannung eq sind zu ermitteln. Welches der beiden beschriebenen Verfahren anzuwenden ist, hängt davon ab, ob unter kombinierter Beanspruchung die Hauptspannungsrichtungen konstant sind oder nicht. Zugspannungen erhalten ein positives, Druckspannungen ein negatives Vorzeichen. 18.7.1.2 Vergleichsspannungsschwingbreite und Vergleichsmittelspannung 18.7.1.2.1 Konstante Hauptspannungsrichtungen Sind die Hauptspannungsrichtungen konstant, wird eq gemäß 18.6.2.2.1 und Gleichung (18.6-4) ermittelt. ANMERKUNG 1 Es ist zu beachten, dass bei mehrachsigen Spannungszuständen die Vergleichsspannungsschwingbreite als Vergleichsspannung der Schwingbreite (Differenzen zwischen den beiden Zuständen) der Spannungskomponenten berechnet wird und nicht als die Schwingbreite (Differenz) zwischen den Vergleichsspannungen in den beiden Zuständen (vgl. Anhang C.4.2). Die zugehörige Vergleichsmittelspannung eq ist der Mittelwert der größten und kleinsten Hauptspannungswerte in einem Zyklus als Summe der beiden Hauptspannungen tt, i und t, ,j, die eq ergeben, also: eq = 1 2 total, i + total, j max + total, i + total, jmin (18.7-7) ANMERKUNG 2 In Bild 18-5 ist ein typisches Beispiel dargestellt. Die Vergleichsmittelspannung eq ist das Zweifache der über die Zeit gemittelten direkten Spannung senkrecht zur Ebene der größten Schubspannungsschwingbreite. σ total (σ + σ ) max 1 3 σ1 _ σ2 σ eq (σ + σ ) min 1 3 t σ3 Bild 18-5 — Beispiel für die zeitliche Abweichung der Gesamthauptspannungsrichtung eq (d.h. in diesem Fall total, 1 und total, 3) und dem resultierenden Mittel eq 18.7.1.2.2 Veränderliche Hauptspannungsrichtungen Sofern die Hauptspannungsrichtungen ihre Lage ändern, ist die Schwingbreite der Vergleichsspannung eq wie in 18.6.2.2.2 zu bestimmen 490 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ist die mittlere Vergleichsspannung eq nach Gleichung (18.7-7) zu bestimmen; in dieser Gleichung sind als Einwirkungszustände "min" und "max" die in 18.6.2.2.2 definierten zu verwenden ist ( total, i total, j )max die Summe der zwei Hauptspannungen (Indizes i und j) deren Differenz betragsmäßig im Zustand "max" am größten ist ist ( total, i total, j )min die Summe der zwei Hauptspannungen deren Differenz betragsmäßig im Zustand "min" am größten ist. ANMERKUNG Da in den Einwirkungszuständen "max" und "min" die Hauptspannungen verschieden sein können, können auch die für jeden der beiden Zustände festgelegten Indizes verschieden sein. 18.7.2 Schrauben Bei Schrauben ist die maximale Nennspannungsschwingbreite aus direkten Zug- und Biegebeanspruchungen am Querschnitt des Schraubenkerns, der aus dem kleineren Durchmesser ermittelt wird. Bei vorgespannten Schrauben kann die Vorspannung mitberücksichtigt werden, wobei für die Gesamtschraubenkraft und nicht der veränderliche Anteil dieser Kraft zugrunde gelegt wird. Für eine auf ihre Mindestprüflast vorgespannte Schraube kann für die tatsächlichen Veränderungen der Schraubenlast zugrundegelegt werden. ANMERKUNG In den Ermüdungskurven für Schrauben Spannungskonzentrationen am Gewindekern berücksichtigt. werden für alle beliebigen Gewindeformen die 18.8 Korrekturfaktoren zur Berücksichtigung von Spannungen im überelastischen Bereich 18.8.1 Elastisch-plastische Bedingungen Übersteigt bei einem Bauteil die berechnete Schwingbreite der pseudoelastischen Strukturspannung für geschweißte und ungeschweißte Bauteile das Doppelte der Dehngrenze des betrachteten Werkstoffs, d. h. wenn eq,l > 2Rp0,2/T* ist (siehe Anmerkung), muss sie mit einem entsprechenden Korrekturfaktor multipliziert werden. Der anzuwendende Korrekturfaktor für die Schwingbreite der Spannung ist für Anteile mechanischer Einwirkungen ke, für Anteile thermischer Einwirkungen k. ANMERKUNG 18.8.1.1 Dies gilt für ferritische Stähle; für austenitische Stähle ist R p1,0/T * zu verwenden. Mechanische Beanspruchung Bei mechanischer Beanspruchung ist die korrigierte Spannungsschwingbreite struc, eq = ke eq, l. Dabei ist: eq,l 1 k e 1 A0 2R p0,2/T* (18.8-1) Dabei ist: A0 = 0,5 für ferritische Stähle mit 800 R m 1000(MPa) = 0,4 für ferritische Stähle mit R m 500(MPa) und für alle austenitischen Stähle (siehe Anmerkung in 18.8.1); = 0,4 Rm 500 für ferritische Stähle mit 500 R 3000 m 800 (MPa) Das Verfahren zur Ermittlung der Vergleichsmittelspannung zur Bedingungen ist in Bild 18-6 dargestellt und wird in 18.11 angewandt. Berücksichtigung elastisch-plastischer 491 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (*) Bei ungeschweißten Bauteilen sind und Kerbspannungen bzw. Kerbspannungsschwingbreiten. (**) Dies gilt für ferritische Stähle; für austenitische Stähle ist R p1,0/T * zu verwenden. Bild 18-6 — Korrektur der Vergleichsmittelspannung zur Berücksichtigung mechanischer Spannungen im überelastischen Bereich 492 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.8.1.2 Beanspruchung durch Wärmespannungen Ist die Wärmespannungsverteilung über die Werkstoffdicke nicht linear, müssen sowohl die nichtlinearen als auch die äquivalenten linearen Spannungsverteilungen für jede Spannungskomponente ermittelt werden. Der Korrekturfaktor k wird durch Einsetzen der linearisierten Spannungsschwingbreite Δσeq,l in die nachstehende Gleichung berechnet. 0,7 ; 1,0 k = max 0,4 0,5 + eq,l / R p0,2/T* (18.8-2) Die korrigierte Spannungsschwingbreite ist dann Δσeq = k ꞏ Δσeq,l für geschweißte Bauteile und Δσef = k ꞏ Δσeq,t für ungeschweißte Bereiche. 18.8.1.3 Analyse des elastisch-plastischen Bereichs Ist die Gesamtdehnungsschwingbreite T (elastisch und plastisch) infolge jeder Art von Beanspruchung aus rechnerischen oder experimentellen Spannungsanalysen bekannt, ist eine Korrektur für Spannungen im überelastischen Bereich nicht erforderlich und es gilt: = E . T (18.8-3) 18.9 Ermüdung 18.9.1 Wechselbeanspruchung 18.9.1.1 Es müssen sämtliche Ursachen für die am Behälter oder Bauteil wirkenden Wechselbeanspruchungen ermittelt werden. ANMERKUNG Wechselbeanspruchungen sind Druckschwankungen, Veränderungen der Füllmenge, Temperaturschwankungen, Ausdehnungs- oder Schrumpfungsbeschränkungen bei Temperaturveränderungen, erzwungene Schwingungen und Änderungen der äußeren Lasten. Darüber hinaus müssen sämtliche in der Spezifikation umgebungsbedingten Einflüsse berücksichtigt werden. des Betreibers festgelegten betriebs- oder 18.9.2 Vereinfachtes Lastzyklenzählverfahren 18.9.2.1 Die Beanspruchungen sind in spezifischen Lastkollektiven zusammenzufassen. Diese müssen voneinander unabhängig sein und getrennt betrachtet werden. 18.9.2.2 In einer zu erstellenden Lastspezifikation müssen für jedes Lastkollektiv die Spannungsschwingbreite (je nach Bauteil und Beanspruchung berechnet nach 18.5, 18.6, 18.7 bzw. 18.8) und die Anzahl der Zyklen jeder Beanspruchung angegeben sein. Wie aus Bild 18-7 und Tabelle 18-3 zu ersehen ist, werden die Spannungsschwingbreiten gegen die Anzahl von Zyklen aufgetragen bzw. ihnen tabellarisch gegenübergestellt. Die Beanspruchung mit der kleinsten Lastzyklenanzahl muss dabei ganz oben eingetragen werden, und die Lastzyklenanzahlen sind wie dargestellt zu addieren. 493 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Δσ Δσ A 4 Δσ 3 B Δσ2 Δσ C 1 D 0 c4 n4 c3 n3 c2 n2 c1 kombinierte Spannungsschwingbreite n c4 c3 c2 c1 Anzahl Zyklen Zyklen mit 4 + 3 + 2 + 1 Zyklen mit 3 + 2 + 1 Zyklen mit 2 + 1 Zyklen mit 1 Bild 18-7 — Vereinfachtes Lastzyklenzählverfahren ANMERKUNG 494 Tabelle 18-3 enthält ein Beispiel. n1 n DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-3 — Beispiel für die Ermittlung der Lastzyklenanzahl nach dem vereinfachten Lastzyklenzählverfahren Einzelbeanspruchung Lastkollektiv Last Spannungsschwingbreite Zyklenanzahl Beispiel Nummer Spannungsschwingbreite Zyklenanzahl 4 4 n4 Gesamtdruckschw ankungsbereich A 4 + 3+ 2+ 1 c 4 = n4 3 3 n3 Temperaturänder ung B 3+ 2+ 1 c3 = n3 - n4 2 2 n2 Druckschwankung C 2 + 1 c2 = n2 -n3 -n4 1 1 n1 Mechanische Beanspruchung D 1 c1 = n1 -n2 -n3 n4 18.9.3 „Reservoir”-Lastzyklenzählverfahren 18.9.3.1 Als eine Alternative zu dem in 18.9.2 beschriebenen Vereinfachten Zählverfahren darf das genauere Reservoir–Lastzyklenzählverfahren verwendet werden, vorausgesetzt, dass sich die Hauptspannungsrichtungen über die Zeit nicht ändern. ANMERKUNG 1 Dieses Verfahren beruht auf einer Analyse des Spannungsverlaufs über der „Zeit“. Daher ist es erforderlich, dass der Einwirkungsverlauf in der Spezifikation festgelegt ist, oder im Berechnungsstadium konservativ angenommen werden kann. Ist der exakte Verlauf nicht bekannt, sind alternative Reihenfolgen zu untersuchen, um die für Ermüdung kritischste zu bestimmen, die mit dem größten Wert von D in Gleichung (18.5-1) ANMERKUNG 2 Sofern die Hauptspannungen ihre Richtung im Verlauf der „Zeit“ ändern, z. B. mehrere Einwirkungen phasenverschoben sind, gibt es keine spezielle Spannung, die im Zählverfahren verwendet werden kann. In solchen Fällen sollten konservative Vereinfachungen in der Spannungsgeschichte vorgenommen werden, so dass sich konstante Hauptspannungsrichtungen ergeben, oder es sollte das Vereinfachte Zählverfahren nach 18.9.2 verwendet werden. 18.9.3.2 Der Spannungsverlauf über der „Zeit“ ist zu bestimmen, d. h. der Verlauf der Spannungskomponenten entsprechend allen Einwirkungen zu jedem „Zeitpunkt“ des Einwirkungsverlaufs. 18.9.3.3 Für einen Nachweis mittels Hauptspannungen nach Anhang P (siehe Bild 18-4a) ist der „zeitliche“ Verlauf der Hauptstrukturspannungen struc,1 und struc,2 zu ermitteln. Für einen Nachweis mittels Vergleichsspannungen (siehe Bild 18-4b) ist der Verlauf der Hauptspannungsdifferenzen S12, S23 und S31 zu ermitteln. Die im Nachweis verwendeten Hauptspannungen oder Hauptspannungsdifferenzen müssen die sein, die den größten Wert für D in Gleichung (18.5-1) für die gefundenen Zyklenzahlen ergeben. ANMERKUNG 1 Die Konservativität dieses Verfahrens ist für die Einwirkungsverläufe gegeben, die im wesentlichen die gleichen Hauptspannungen und Hauptspannungsdifferenzen ergeben. Für allgemeine Fälle ist sie nicht nachgewiesen. Für wesentlich abweichende Fälle empfiehlt sich das Vereinfachte Zählverfahren anzuwenden, um nicht-konservative Ergebnisse zu vermeiden. ANMERKUNG 2 Sofern nur eine Einwirkung sich ändert, darf das Zyklenzählverfahren auch auf der Grundlage des zeitlichen Verlaufs dieser Einwirkung direkt durchgeführt werden, und die Schwingbreite jedes Zyklusses darf dann mit der Schwingbreite des entsprechenden Einwirkungszyklusses ermittelt werden. 18.9.3.4 Die Spitzen- und die Tiefstwerte sind für zwei Verläufe darzustellen, wie in Bild 18-8 wiedergegeben. 18.9.3.5 Die höchste Spannungsspitze in jedem Zyklus markieren und beide Punkte mit einer Geraden verbinden. Gibt es mehrere gleich hohe Spitzen in einem Zyklus, ist jeweils nur der erste Spitzenwert zu markieren. 495 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die markierten Punkte verbinden und nur den Bereich unterhalb dieser Verbindungslinie betrachten 18.9.3.6 (quasi wie ein Querschnitt durch eine gefüllte Talsperre (Reservoir)). 18.9.3.7 Den Inhalt der Talsperre am untersten Punkt ablassen, wobei das Wasser, das nicht abfließen kann, in der Talsperre verbleibt. Gibt es zwei gleich tief liegende Punkte, kann das Entleeren an einem von beiden erfolgen. 18.9.3.8 Einen Zyklus mit der Spannungsschwingbreite V1 entsprechend der Höhe des abgelassenen Wassers notieren. 18.9.3.9 Die beiden Schritte 18.9.3.7 und 18.9.3.8 für jede verbleibende Flüssigkeitsteilmenge wiederholen, bis die Talsperre vollständig entleert ist. Dabei entspricht ein Ablassvorgang einem Zyklus. 18.9.3.10 Die einzelnen Spannungsschwingbreiten in absteigender Folge auflisten, also V1, V2, V3, V4 usw. Zyklen mit gleicher Spannungsschwingbreite getrennt vermerken. Daraus ergibt sich das Berechnungsspektrum zulässigen Spannungsschwingbreiten. Bild 18-8 — „Reservoir”-Lastzyklenzählverfahren 18.10 Ermüdungsfestigkeit geschweißter Bauteile 18.10.1 Klassifizierung von Schweißnähten 18.10.1.1 Verwendung der Tabellen Schweißnähte werden anhand der Tabellen 18-4 oder Anhang P klassifiziert, je nachdem, ob zur Berechnung der Spannungsschwingbreite die Vergleichs- oder die Hauptspannungen verwendet wurden. Die Detaildarstellungen in den Tabellen zeigen die möglichen Rissarten in Abhängigkeit von der Lage und Richtung der dargestellten Spannungsverläufe. Bei der Ermittlung der Spannungen sind sämtliche Abweichungen von der Idealform (Fluchtfehler, Aufdachung, Unrundheit usw.) zu berücksichtigen. 496 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 1 Im allgemeinen hängt die Dauerfestigkeit von folgenden Faktoren ab: Richtung der Wechselspannung bezogen auf die Naht; Lage der möglichen Risseinleitung in der Naht; geometrische Anordnung und Proportionen der Naht; Fertigungs- und Prüfverfahren. Eine Schweißnahtart kann daher in den Tabellen mehrfach erscheinen, da sie bei verschiedenen Verbindungen zutreffend sein kann. ANMERKUNG 2 Ein bestimmtes Detail einer Schweißnaht muss ggf. von verschiedenen Punkten und unter Anwendung verschiedener Klassifikationen und entsprechenden Berechnungskurven auf Ermüdungsbruch geprüft werden. ANMERKUNG 3 Die Ermüdungslebensdauer eines Behälters oder eines Bauteils kann von einer einzigen Schweißnaht bestimmt werden. Daher müssen alle anderen Nähte, die den gleichen Wechselbeanspruchungen ausgesetzt sind, nicht höher eingestuft sein. So ist z. B. die durch fluchtfehlerfreie Ausrichtung von Nähten erreichbare hohe Nahtklasse nicht erforderlich, wenn die Ermüdungslebensdauer insgesamt durch die Festigkeit von Kehlnähten bestimmt wird. 18.10.1.2 Klassifizierung von Schweißnähten mit Spannungsnachweis auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite Tabelle 18-4 enthält Schweißnähte und die zugehörigen Klassen, bei denen die Spannungsberechnung auf der Vergleichsspannungsschwingbreite beruht. Die Klassifizierung bezieht sich entweder auf Ermüdungsrisse im Grundwerkstoff ausgehend vom Nahtübergang oder Anschweißende, für die eq in dem der Risseinleitung benachbarten Grundwerkstoff maßgeblich ist, oder auf Ermüdungsrisse in der Naht selbst, ausgehend von der Nahtwurzel oder -oberfläche, für die in der Naht maßgeblich ist mit wie in 18.6.3 definiert. Da eq keine Richtung aufweist, ist bei der angegebenen Klasse die ungünstigste Spannungsrichtung für die jeweilige Schweißnaht mit der dargestellten Rissbildungsart zugrunde gelegt. 497 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18.4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite 18.4(a): Nahtschweißverbindungen Lfd. Nr. 1.1 Klasse Art der Verbindung Durchgeschweißte Stumpfnaht, bündig geschliffen, einschließlich Reparaturschweißu ng Darstellung Prüfgruppe 1 und 2 Prüfgruppe 3 90 71 Naht zerstörungsfrei geprüft und nachweislich frei von größeren Fehlern (siehe EN 13445-5:2014); bei einseitig geschweißten Nähten Durchschweißung* 80 63 Naht zerstörungsfrei geprüft und nachweislich frei von größeren Fehlern (siehe EN 13445-5:2014) 80 63 80 63 71 56 Bemerkungen Ermüdungsanriss gewöhnlich an Nahtfehlern Naht zerstörungsfrei geprüft und nachweislich frei von Oberflächenfehlern und größeren oberflächennahen Fehlern (siehe EN 13445-5:2014) An Stelle von few ist fe zu verwenden. 1.2 Durchgeschweißte Stumpfnaht, beidseitig geschweißt oder einseitig bis zum (unlösbare) Beilage oder zur temporären nichtschmelzenden Unterlage geschweißt 1:3 1.3 e 1:3 1.4 e Einfluss von Mittellinienversatz bei der Spannungsberechnung berücksichtigt* Naht zerstörungsfrei geprüft und nachweislich frei von größeren Fehlern (siehe EN 13445-5:2014). 30° > 30° *Bei Nahtversatz siehe 18.10.4 498 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung) 18.4(a): Nahtschweißverbindung (Fortsetzung) Lfd. Nr. 1.5 1.6 Klasse Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüfgruppe 1 und 2 63 Prüfgruppe 3 40 Durchgeschweißte Stumpfnaht, einseitig geschweißt, ohne Unterlage Wenn vollständige Durchschweißung sichergestellt* Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich und vollständige Durchschweißung nicht sichergestellt* 40 40 Durchgeschweißte Stumpfnaht, einseitig geschweißt, mit bleibender Unterlage Nur Rundnähte (siehe 5.7) Mindestnahtdicke = Wanddicke 56 40 Wurzellage auf vollständige Verschmelzung geprüft 40 40 Wurzellage auf vollständige Verschmelzung geprüft 56 40 Einlagenschweißnaht 40 40 Einlagenschweißnaht 1.7 Sickennaht Nur Rundnähte (siehe 5.7) Mindestnahtdicke = Wanddicke *Bei Nahtversatz siehe 18.10.4. 499 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung) 18-4(b) — Verbindung Schale-Boden bzw. Schale-Rohrboden Lfd. Nr. 2.1 Art der Verbindung Darstellung Aufgeschweißter Boden (a) (b) (c) 2.2 Aufgeschweißter Boden mit Entlastungsnut Bemerkungen Boden muss ausreichende Festigkeitseigenschaften über die Dicke aufweisen, um Lamellenrissbildung zu vermeiden Beidseitig durchgeschweißt (Bild a): - wie geschweißt - Übergang nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2) Beidseitig mit versenkter Kehlnaht geschweißt (Bild b): - Ermüdungsrisse in der Schweißnaht* - Ermüdungsrisse in der Schale vom Nahtübergang Einseitig durchgeschweißt, ohne Gegennaht (Bild c): wenn Innenseite sichtgeprüft und frei von Schweißgutüberlauf oder Wurzelrückfall. wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich und vollständige Durchschweißung nicht sichergestellt Naht zerstörungsfrei geprüft und nachweislich frei von größeren Fehlern (siehe EN 13445-5:2014 vom NDT). Beidseitig oder einseitig geschweißt und erste Lage bündig geschliffen Einseitig geschweißt: wenn Innenseite sichtgeprüft und frei von Schweißgutüberlauf oder Wurzelrückfall wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich * für Nahtdicke 0,8 x Schalenwanddicke 500 Klasse PrüfPrüfgruppe gruppe 1 und 2 3 71 80 63 63 32 32 63 63 63 40 40 40 80 63 63 40 40 40 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung) 18-4(b) — Verbindung Schale-Boden bzw. Schale-Rohrboden (Fortsetzung) Lfd. Nr. 2.3 Klasse Art der Verbindung Darstellung Eingeschweißter Boden (a) (b) (c) Prüfgruppe 1 und 2 Prüfgruppe 3 - wie geschweißt 71 63 - Übergang nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2). 80 63 bezogen auf Ermüdungsrisse in der Naht, auf Grundlage der Spannungsschwingbreite an der Nahtdicke 32 32 - Mindestnahtdicke 0,8 x Bodendicke 63 63 wenn Innenseite sichtgeprüft und frei von Schweißgutüberlauf oder Wurzelrückfall 63 40 - wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich 40 40 Bemerkungen Beidseitig durchgeschweißt oder mit versenkter Kehlnaht geschweißt (Bild a); bezogen auf Ermüdungsrisse in der Schale Beidseitig mit versenkter Kehlnaht geschweißt (Bild b): Einseitig durchgeschweißt, ohne Gegennaht (Bild c): 501 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung) 18-4(c) — Verbindungen an Abzweigen Lfd. Nr. Art der Verbindung 3.1 Lochrand (an Ausschnittinnensei te) Darstellung Bemerkungen Berechnung gewöhnlich wie bei ungeschweißten Bauteilen. Vereinfachte Berechnung gemäß Anhang Q mit Werten für Klasse 100 zulässig. Klasse PrüfPrüfgruppe gruppe 1 und 2 3 100 100 An Stelle von few ist fe zu verwenden. 1 1 Rissverlauf von der Ecke ausgehend in das Bauteil; Rissebene dargestellt. 3.2 Nahtübergang Schalenwand 3.3 Schweißgut Spannung 3.4 Übergang Abzweig 502 in unter in Durchgeschweißt - wie geschweißt - Übergang nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2) Mit versenkter Kehlnaht geschweißt: - Mindestnahtdicke 0,8 x kleinere Dicke der verbundenen Wände, wie geschweißt - Nahtdicke 0,8 x kleinere Dicke der verbundenen Wände - Übergang nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2) Mit Kehlnaht oder versenkter Kehlnaht geschweißt Wie geschweißt Übergang nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2). en = Wanddicke des Abzweigs in Gleichung (18.10-6) 71 80 63 63 63 63 32 32 71 63 32 32 71 80 63 63 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung) 18-4(d) Doppelmäntel Lfd. Nr. 4.1 Klasse Art der Verbindung Verbindungsnaht mit Formdichtung Darstellung Bemerkungen Prüfgruppe 1 und 2 Prüfgruppe 3 63 40 40 40 71 56 Durchgeschweißt, Naht zerstörungsfrei geprüft und nachweislich frei von größeren Fehlern (siehe EN 13445-5:2014) Einseitig geschweißt: - Mehrlagenschweißnaht; Wurzellage auf vollständige Verschmelzung geprüft. - Einlagenschweißnaht Beidseitig geschweißt oder einseitig geschweißt Gegennaht mit 503 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung) 18.4(e): Anbauteile Klasse Lfd. Nr. 5.1 5.2 5.3 504 Art der Verbindung Darstellung Anbauteil beliebiger Form mit Randkehle oder Randabschrägung, mit der Oberfläche eines spannungsbeanspr uchten Bauteils stumpfverschweißt, Nähte ggf. um die Enden herumgeführt Anbauteil beliebiger Form, Oberfläche am spannungsbeanspr uchten Bauteil anliegend, Nähte ggf. um die Enden herumgeführt Durchgehende Versteifung Bemerkungen Strukturver gleichsspannung Nennverg leichsspannung Prüfgruppe 1, 2, 3 Prüfgrupp e 1, 2, 3 71 56 71 50 Bei um die Enden herumgeführten Nähten eine Klasse höher, wenn Nahtübergang nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2) t L L 160 mm, t 55 mm L > 160 mm W L W Bei um die Enden herumgeführten Nähten eine Klasse höher, wenn Nahtübergang nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2) L 160 mm, W 55 mm 71 L > 160 mm, W 55 mm 71 L > 160 mm, W 55 mm 71 56 50 45 Bei durchgeschweißten Nähten eine Klasse höher, wenn Nahtübergang nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2). t 55mm 71 56 t > 55mm 71 50 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung) 18.4(f): Auflagerungen Lfd. Nr. 6.1 Klasse Art der Verbindung Auflagerung liegenden stehenden Behälters Darstellung eines oder Prüfgruppe 1 und 2 71 Prüfgruppe 3 71 Nahtübergang zur Schale nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2) 80 80 Wie geschweißt Nahtübergang zur Schale nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2) 71 80 71 80 Wie geschweißt Nahtübergang zur Schale nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2) 71 80 71 80 71 80 71 80 56 56 71 71 Bemerkungen Wie geschweißt 1 2 1 mit durchgehender Kehlnaht rundum verschweit 2 Unterlegblech 6.2 Zapfenlagerung 1 1 6.3 Unterlegblech Sattelauflager 1 1 mit durchgehender Kehlnaht rundum verschweit 6.4 6.5 Standzarge Tragpratzen (mit oder ohne Verstärkungsblech) mit umlaufender Kehlnaht mit dem Behälter verschweißt Beidseitige geschweißt: - wie geschweißt - Nahtübergang zur Schale nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2). Einseitig geschweißt 505 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung) 18.4(g): Flansche und Verstärkungsscheiben Lfd. Nr. 7.1 7.2 Klasse Art der Verbindung Vorschweißflansch oder Ausgleichsflansch, durchgeschweißt, mit Schweißansatz Vorschweißflansch Darstellung Bemerkungen Naht zerstörungsfrei geprüft und nachweislich frei von Oberflächenfehlern und größeren oberflächennahen Fehlern (siehe EN 134455:2014) Beidseitig durchgeschweißt oder einseitig mit Gegennaht oder bis zum aufschmelzenden Einlegering oder zur temporären Unterlage geschweißt Einseitig geschweißt: - wenn vollständige Durchschweißung sichergestellt wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich Durchgeschweißt - wie geschweißt - Nahtübergang nachbearbeitet (siehe 18.10.2.2) Mit versenkter geschweißt: Nahtdicke Schalenwanddicke; Nahtdicke Schalenwanddicke 7.3 Einschweißflansch oder Verstärkungsring Prüfgruppe 3 80 63 63 40 40 40 71 80 63 63 63 32 63 32 71 80 63 63 63 40 40 40 63 32 32 32 Kehlnaht 0,8 x 0,8 x Durchgeschweißt - wie geschweißt - Nahtübergang nachbearbeitet (siehe18.10.2.2) Einseitig geschweißt: - wenn vollständige Durchschweißung sichergestellt wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich Mit versenkter Kehlnaht geschweißt: Nahtdicke 0,8 x Schalenwanddicke; Nahtdicke 0,8 x Schalenwanddicke 506 Prüfgruppe 1 und 2 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der Vergleichsspannungsschwingbreite (Schluss) 18.4(g): Flansche und Verstärkungsscheiben (Schluss) Lfd. Nr. 7.4 Klasse Art der Verbindung Darstellung Einschweißflansch oder Verstärkungsring, beidseitig geschweißt Bemerkungen Nahtdicke 0,8 Schalenwanddicke x Nahtdicke < 0,8 Schalenwanddicke x Prüfgruppe 1 und 2 63 Prüfgruppe 3 63 32 32 18.10.1.3 Klassifizierung von Schweißnähten auf Grundlage der Hauptspannungsschwingbreite Die Einzelheiten von Schweißnähten und die entsprechenden Klassen zur Verwendung bei der Beurteilung auf Grundlage der Hauptspannungsschwingbreite sind in Anhang P dargestellt. 18.10.1.4 Ausnahmen Geschweißte Schrauben sind in den Klassifizierungstabellen nicht erfasst. Das Berechnungsverfahren dieses Abschnitts gilt nicht für derartige Schrauben. 18.10.2 Änderung der Klassifizierung 18.10.2.1 Schweißnähte in Prüfgruppe 3 Schweißnähte der Prüfgruppe 3 sind gemäß de entsprechenden Spalte „Prüfgruppe 3“ in den Tabellen 18-4 oder den Tabellen P–1 bis P–7 einzustufen. 18.10.2.2 Nachbearbeiten des Nahtübergangs Ermüdungsrisse bilden sich an spannungsbeanspruchten Teilen leicht an den Nahtübergängen. Ursache dafür sind, neben Spannungskonzentrationen aufgrund der Nahtform, hauptsächlich Schweißnahtfehler. Die Ermüdungslebensdauer von Schweißnähten, bei denen Übergangsrisse zum Versagen führen können, lässt sich erhöhen, indem durch Nachbearbeiten und/oder Beschleifen der Übergänge Spannungskonzentrationen vermindert und Nahtfehler beseitigt werden. Sofern in den Tabellen 18-4 und Anhang P angegeben, können Kehlnähte (einschließlich durchgeschweißter Nähte mit Nahtüberhöhung) höher klassifiziert werden, wenn der Nahtübergang nach dem folgenden Verfahren nachbearbeitet wird. In den Tabellen 18-4 und Anhang P sind die höheren Klassen angegeben. 507 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) g = 0,5 mm tiefer als die Einbrandkerbe r 4g Bild 18-9 — Nachbearbeiten des Nahtübergangs Zum Nachbearbeiten wird ein rotierender kegelförmiger Wolframkarbid-Entgrater verwendet. Um sicherzustellen, dass die Übergangsfehler beseitigt werden, muss 0,5 mm tiefer als eine ggf. vorhandene Einbrandkerbe (siehe Bild 18-9) nachgearbeitet werden. Anschließend ist der Bereich einer Eindring- oder Magnetpulverprüfung zu unterziehen. Diese Prüfung wird erleichtert, wenn der nachbearbeitete Übergang beschliffen wird, was gleichzeitig auch die Ermüdungslebensdauer erhöht. Das Ergebnis sollte ein sanfter Übergang zwischen Grundwerkstoffoberfläche und Naht sein (wie in Bild 18-9 dargestellt), wobei die Bearbeitungsspuren quer zum Übergang verlaufen sollen. Das Nachbearbeiten des Nahtübergangs erhöht lediglich die Wechselfestigkeit einer Schweißverbindung im Hinblick auf Versagen am Übergang. Die Möglichkeit der Ermüdungsrisseinleitung aufgrund anderer Nahtmerkmale (z. B. Nahtwurzel bei Kehlnähten) darf deshalb nicht außer Acht gelassen werden. Unter korrosiven Umgebungsbedingungen, die Lochfraß (Pitting) an der bearbeiteten Fläche auslösen können, ist das Nachbearbeiten als nicht zweckmäßig anzusehen. 18.10.2.3 Nachbearbeiten von Verbindungsnähten Nachbearbeiten oder Bündigschleifen von Verbindungsnähten rechtfertigt eine Höherklassifizierung von Klasse 80 in Klasse 90. Eine noch höhere Klasse ist nicht vertretbar, da Nahtfehler vorhanden sein können, die für eine zuverlässige Feststellung durch zerstörungsfreie Prüfverfahren zu klein, für eine Verringerung der Ermüdungsfestigkeit der Verbindung jedoch groß genug sind. Der schädigenden Wirkung eines Nahtversatzes kann bis zu einem gewissen Grad durch Nachbearbeiten des Nahtübergangs entgegengewirkt werden (siehe 18.10.2.2). Durch das Nachbearbeiten sichtbar gewordene verdeckte Nahtfehler, die die Ermüdungsfestigkeit beeinträchtigen könnten, sind zu berücksichtigen (siehe 18.10.5). 18.10.3 Nicht klassifizierte Schweißnähte In den Tabellen 18-4 und Anhang P nicht erfasste Schweißnähte sind als der Klasse 32 zugehörig zu betrachten, sofern eine höhere Ermüdungsfestigkeit nicht durch besondere Prüfungen oder bereits vorliegende Ergebnisse von Ermüdungsfestigkeitsprüfungen nachgewiesen ist. Um die Zuordnung zu einer bestimmten R-N-Kurve zu rechtfertigen, müssen mindestens zwei Prüfungen mit Probekörpern durchgeführt werden, die hinsichtlich Konstruktion, Fertigung und Güte repräsentativ für die tatsächlich ausgeführte Behälternaht sind. Die Prüfspannungen sind so zu wählen, dass die Lebensdauer 2 × 106 Zyklen nicht übersteigt. Die geometrisch gemittelte Ermüdungslebensdauer, die in Prüfungen mit einer bestimmten Spannungsschwingbreite ermittelt wurde, darf nicht unter der Lebensdauer liegen, die sich aus der R-N-Kurve für diese Spannung multipliziert mit dem Faktor F aus Tabelle 18-6 ergibt. 508 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-6 — Werte für den Faktor F Anzahl der Prüfungen F 2 15,1 3 13,1 4 12,1 5 11,4 6 11,0 7 10,6 8 10,3 9 10,1 10 9,9 ANMERKUNG F basiert auf der angenommenen Standardabweichung log N von 0,283, dem größten bei Ermüdungsprüfungen an Druckbehältern für Schweißnähte festgestellten Wert. Falls ein niedrigerer Wert vorliegt, der eingesetzt werden kann, kann dies in Verbindung mit den in 20.6.3 angegebenen Prüffaktoren erfolgen. 18.10.4 Abweichungen von der Konstruktionsform Störstellen und Abweichungen von der vorgesehenen Behälterform (d. h. “Fluchtfehler”) führen als Folge sekundärer Biegung zu lokalen Erhöhungen der druckinduzierten Spannungen in der Schale und damit zu einer Verringerung der Ermüdungslebensdauer. Dies ist auch der Fall, selbst wenn die in Abschnitt 4 dieser Norm angegebenen Toleranzen eingehalten werden. Diese Formabweichungen umfassen Versatz an Stoßverbindungen, Winkel zwischen Stoßflächen, Aufdachung an ebenen Flächen von Plattenenden, Aufdachung an Schweißnähten und Unrundheit (siehe Bild 18-10). In den meisten Fällen führen diese Abweichungen zu einem lokalen Anstieg der Umfangsspannung in der Schale; Formabweichungen im Zusammenhang mit Umfangsnähten führen dagegen zu einem Anstieg der Spannung in Schalenlängsrichtung. 509 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (a) Axialer Versatz (b) Unrundheit (c) Winkelfehler Bild 18-10 — Formabweichungen an Längsnähten ANMERKUNG Entstehen als Folge der Formabweichungen Spannungen oberhalb der Fließgrenze, führt die Druckprüfung durch plastische Verformung zu einer Verbesserung der Behälterform. Bei Behältern aus Werkstoffen mit einer Fließgrenze erheblich über dem Mindestwert ist dieser vorteilhafte Effekt jedoch weit weniger wahrscheinlich. Die positive Wirkung der Druckprüfung auf die Form des Behälters lässt sich nicht vorhersagen. Wird dieser positive Effekt in gewissem Umfang benötigt, um die Bedingungen der Ermüdungsanalyse zu erfüllen, muss die tatsächliche Behälterform nach der Druckprüfung gemessen werden. Ebenso sind Dehnungsmessungen zur Ermittlung der tatsächlichen Formzahl erst nach der Druckprüfung durchzuführen. Der Einfluss von Versatz muss in der Konstruktionsphase nach einem der folgenden Verfahren berücksichtigt werden. Ziel beider Verfahren ist es, Ausrichtungstoleranzen für den Zusammenbau zu ermitteln, die mit der erforderlichen Ermüdungslebensdauer vereinbar sind. a) Werte für den Versatz annehmen, die daraus resultierenden sekundären Biegespannungen berechnen und diese in die Berechnung der Strukturspannung der betrachteten Schweißnaht einfließen lassen. Die entsprechende Klasse der Tabelle 18-4 oder der Tabelle in Anhang P entnehmen und die Ermüdungslebensdauer ermitteln. Ist der ermittelte Wert nicht annehmbar, einige oder alle Toleranzen verringern, bis die geforderte Lebensdauer erzielt wird. b) Für eine Naht der Nennklasse Ccla 1 die für die geforderte Lebensdauer tatsächlich erforderliche Klasse Ccla 2 ermitteln. Die zulässige Spannungszunahme durch Versatz beträgt dann Km = Ccla 1/Ccla 2. Anschließend die Ausrichtungstoleranzen für den Zusammenbau ableiten, für die gilt Km ≤ Ccla1/Ccla2. Eine konservative Schätzung von Km ist: 510 Km 1 A1 A2 A3 A4 für Zylinder (18.10-1) K m 1 A1 A3 A4 für Spheren (18.10-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei steht A1 für den Versatz und wird wie folgt berechnet: 6 enx1 A1 1 en1 enx1 enx2 (18.10-3) Dabei ist: 1 der Versatz der Mittellinien der stoßverbundenen Platten en1 ≤ en2; en1 und en2 sind die Nenndicken der beiden Platten x = 1,5 für die Umfangsnaht und 0,6 für die Längsnaht einer Zylinderschale A2 steht für die Unrundheit einer Zylinderschale und wird wie folgt berechnet: A2 3Rmax Rmin P 1 2 2 R 3 e 1 2E en (18.10-4) Dabei ist R der mittlere Radius. A3 steht für den Winkelversatz der Platten von Kugelschalen und wird wie folgt berechnet: R en 0,5 A3 49 (18.10-5) Dabei ist θ der Winkel zwischen den Tangenten zu den Platten an der Naht (in Grad) (siehe Bild 18-10(c). A4 steht für die örtliche Aufdachung und wird wie folgt berechnet: A4 6 en (18.10-6) Dabei ist δ die Abweichung von der wahren Form, die nicht von den vorstehenden Parametern erfasst wird; die anderen Parameter sind Bild 18-10 zu entnehmen. ANMERKUNG Der Schätzwert von A4 berücksichtigt nicht die vorteilhafte Verringerung der Aufdachung durch Druck und ist daher konservativ. Korrekturen aufgrund von nichtlinearen Effekten, die zu einer Verringerung von A4 führen, sind zulässig (siehe [11] in Anhang N). Bei Verbindungsnähten hat ein Übergangskegel am Ort der Dickenänderung keinen Einfluss auf den Wert von A1. Gleichung 18.10-1 führt zu einem überhöhten Schätzwert von Km für den Fall, dass die örtliche Biegung begrenzt ist, z. B. bei kurzen Formfehlern, wenn sich eine Neuverteilung der Spannung um den Formfehler ergibt, bei Formfehlern in kurzen zylindrischen Behältern mit Stützwirkung durch die Böden oder im Bereich um Anbauteile, die die Schale versteifen. Ein niedrigerer Km-Wert ist jedoch nur nach besonderer Analyse gerechtfertigt. 511 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.10.5 Schweißfehler Da Ermüdungsrisse von Schweißfehlern ausgehen können, hängt es von der erforderlichen Ermüdungslebensdauer ab, ob die in EN 13445-4:2014 und EN 13445-5:2014 angeführten Schweißfehler zulässig sind. Für Behälter unter Dauerschwingbeanspruchung gilt: a) Flächenfehler sind nicht annehmbar. b) Grenzen zulässiger innenliegender Fehler und Formfehler in kritischen Bereichen sind in EN 13445-5:2014, Anhang G gegeben. Ermüdungskritische Bereiche sind solche mit einer akkumulierten Schädigungskennzahl D (siehe 18.5.6) größer als Dmax. DDmax (18.10-7) D max = 0,8 für 500 < neq 1000 (18.10-8) D max = 0,5 für 1000 < neq 10000 (18.10-9) D max = 0,3 für neq > 10000 (18.10-10) mit ANMERKUNG Alle übrigen Fehler lassen sich nach einem eingeführten Verfahren zur Bewertung ihrer Zulässigkeit (Referenz [8] in Anhang N) berechnen. Die Ermüdungsfestigkeit von Schweißnähten mit Fehlern lässt sich durch das Klassifizierungssystem gemäß 18.10.1.3 ausdrücken und so einfach mit Werten anderer Schweißnähte vergleichen. 18.10.6 Korrekturfaktoren 18.10.6.1 Der Korrekturfaktor few zur Berücksichtigung des Einflusses von Wanddicken en > 25 mm wird wie folgt berechnet: f ew 25 = en 0,25 (18.10-11) hierin ist en die Dicke des betrachteten beanspruchten Teiles oder, sofern dies nicht eindeutig ist, der dickste Teil des Details. Für en 25 mm ist few = 1. Für en >150 mm ist few = 0,6389, einer Wert von en = 150 mm entsprechend. ANMERKUNG 1 In allen Fällen werden Ermüdungsrisse betrachtet, die vom Übergang der Naht im beanspruchten Bauteil ausgehen. Daher ist für einige Details keine Korrektur erforderlich (d.h. few = 1), siehe Tabelle 18-4 und Annhang P, oder es ist fe zu verwenden. 18.10.6.2 Für Temperaturen T* über 100 °C ist fT* gegeben durch: bei ferritischen Werkstoffen: fT * 1,03 1,5 10 4T * 1,5 10 6T *2 (18.10-12) bei austenitischen Werkstoffen fT * 1,043 4,3 10 4T * 512 (18.10-13) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist: T * 0,75 T max 0,25 T min (18.10-14) Für Temperaturen T* höchstens nicht über 100 °C ist fT* = 1. ANMERKUNG 2 Alle Temperaturen in 18.10.6.2 sind in Grad Celsius (°C) einzusetzen. Der Parameter fT* ist in Bild 18-11 dargestellt. 18.10.6.3 Der Gesamtkorrekturfaktor fw, für geschweißte Bauteile wird wie folgt berechnet: f w f ew fT * (18.10-15) 1.0 2 0.9 0.8 1 f T* 0.7 0.6 0.5 100 150 200 250 300 350 400 450 500 T* Legend 1) 2) T* ferritische Stähle austenitische Stähle mittlere Zyklustemperatur (in °C) Bild 18-10 — Korrekturfaktor fT* 18.10.7 Ermüdungskurven Die Ermüdungsfestigkeit wird durch eine Reihe von R-N- Kurven in Bild 18-12 ausgedrückt, von denen jede für ein bestimmtes Konstruktionsdetail gilt. Die Kurven werden durch die betreffenden Ermüdungsfestigkeitswerte R (MPa) bei einer Lastzyklenanzahl N = 2 x 106 gekennzeichnet. ANMERKUNG 1 Die Kurven wurden anhand von Daten abgeleitet, die an Laborproben in lastgesteuerten oder, bei Dehnungen über die Fließgrenze hinaus (Ermüdung im Niedrig-Lastwechselbereich) in dehnungsgesteuerten Schwingversuchen ermittelt wurden. Kontinuität vom Niedrig- zum Hoch-Lastwechselbereich wird dadurch gewährleistet, dass die Daten im Niedrig-Lastwechselbereich durch die pseudoelastische Spannungsschwingbreite (d. h. Produkt aus Dehnung und Elastizitätsmodul, ggf. korrigiert um den Faktor zur Berücksichtigung von Spannungen im überelastischen Bereich (siehe 18.8)) ausgedrückt werden. Diese Kurven beruhen auf einem Durchriß als Versagensbedingung, einem Durchriß durch das Schweißgut oder das Grundmaterial (in einem Ausmaß sodaß in der druckbeaufschlagten Komponente eine meßbare Leckage auftritt). Diese Daten sind mit Ergebnissen von Druckwechselprüfungen an ausgeführten Behältern kompatibel. ANMERKUNG 2 Die für die Auslegung verwendeten Ermüdungskurven liegen etwa drei Standardabweichungen von log N unter der mittleren Kurve, die durch Regressionsanalyse an die ursprünglichen Prüfdaten angepasst wurde. Damit repräsentieren sie eine Versagenswahrscheinlichkeit von 0,14 % . 513 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Ermüdungskurven haben den in Bild 18-13 dargestellten Verlauf und erfüllen die folgende Gleichung: C N = (18.10-16) Rm Dabei sind m und C Konstanten, deren Werte Tabelle 18-7 zu entnehmen sind. Für Zyklenanzahlen bis 5 x 106 und über 5 x 106 gelten unterschiedliche Werte. Bei konstanter Amplitudenbelastung entspricht die Ermüdungsfestigkeit (siehe Definition in 18.2.12) der Spannungsschwingbreite bei 5 x 106 Zyklen. Bei veränderlicher Amplitudenbelastung entspricht die untere Grenze der Spannungsschwingbreite cut derjenigen bei 108 Zyklen (siehe Definition in 18.2.3). Die Werte für D und cut für jede Ermüdungskurve sind in der Tabelle 18.7 enthalten. ANMERKUNG 3 Die Verwendung alternativer Kurven und Ermüdungsfestigkeitswerte bei konstanter Amplitudenbelastung ist zulässig, sofern ihre Eignung nachgewiesen werden kann. Bei Zyklenanzahlen über 2 x 106 ergeben die Kurven gemäß Referenz [9] in Anhang N konservative Ergebnisse. Die zulässige Zyklenanzahl N bei festgelegter Spannungsschwingbreite eq oder wird wie folgt berechnet: wenn N eq D oder fw D dann fw C1 (18.10-17) m eq 1 f w oder N C1 f w (18.10-18) m1 wobei C1 und m1 die Werte sind entsprechend dem Bereich N ≤ 5 x 106 Zyklen. Wenn Cut eq fw D oder Cut D : fw In Fällen in denen die angewendeten Spannungsschwingbreiten kleiner als D sind ist N = Unendlich (d.h. der Anteil an der Ermüdungsschädigung n/N in Gleichung 18.5-1 ist Null). In allen anderen Fällen wird N angegeben durch: N N 514 C2 m eq 2 fw C2 fw m2 (18.10-19) (18.10-20) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) wobei C2 und m2 die Werte sind entsprechend einem Bereich N > 5 x 106 Zyklen. Wenn eq fw Cut oder Cut sind ist N = Unendlich (d. h. n/N in Gleichung 18.5-1 ist Null). fw Alternativ gilt folgende Gleichung zur Verwendung als Ermüdungskurve, nach Spannungsschwingbreite bei einer festgelegten Zyklenanzahl n ermittelt werden kann: der die zulässige 1 C m1 eq ou R f w 1 f w n (18.10-21) für n ≤ 5 x 106 Zyklen. Für n > 5 x 106 Zyklen ist die zulässige Spannungsschwingbreite) D. ANMERKUNG 4 Die Bestimmung der zulässigen Spannungsschwingbreite für eine vorgegebene Anzahl von Belastungszyklen n ist nur im Falle einer konstanten Amplitude der Wechselbeanspruchung von Interesse. Im Falle einer variablen Amplitude erfordert die Beurteilung der Ermüdung die Berechnung der kumulativen Schädigung infolge aller Typen von Wechselbeanspruchungen, welche nur durchgeführt werden kann, indem die zulässige Anzahl N für die einzelnen Typen von Wechselbeanspruchungen verwendet wird und nicht deren zulässige Spannungsschwingbreiten. 10 000 R MPa 1 000 32 2 40 45 50 56 63 71 80 90 100 100 10 1,0E+02 1 1,0E+03 1,0E+04 1,0E+05 1,0E+06 1,0E+07 1,0E+08 N Legend (1) Kurven bei veränderlicher Amplitudenbelastung (2) Bei konstanter Amplitudenbelastung ist die Ermüdungsfestigkeit = D bei 5 x 106 Zyklen ANMERKUNG 18.10.7. Bei N > 2 x 106 ist die Verwendung alternativer Kurven und R- Werte zulässig; siehe ANMERKUNG 3 in Bild 18-12— Ermüdungskurven für geschweißte Bauteile 515 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1 m R R m N=C 1 m+2 N Bild 18-13— Verlauf der Ermüdungskurven für geschweißte Bauteile Tabelle 18-7 — Beiwerte der Ermüdungskurven für geschweißte Bauteile Klasse Konstanten der R-N-Kurve* Spannungsschwingbreiten bei N Zyklen (MPa) Bei 102 < N < 5x106 Bei 5x106 < N < 108 N = 5 x 106 N = 108 m1 C1 m2 C2 D Cut 100 3,0 2,00 x 1012 5,0 1,09 x 1016 74 40 90 3,0 1,46 x 1012 5,0 6,41 x 1015 66 36 80 3,0 1,02 x 1012 5,0 3,56 x 1015 58 32 71 3,0 7,16 x 1011 5,0 1,96 x 1015 52 29 63 3,0 5,00 x 1011 5,0 1,08 x 1015 46 26 56 3,0 3,51 x 1011 5,0 5,98 x 1014 41 23 50 3,0 2,50 x 1011 5,0 3,39 x 1014 37 20 45 3,0 1,82 x 1011 5,0 2,00 x 1014 33 18 40 3,0 1,28 x 1011 5,0 1,11 x 1014 29,5 16 3,0 32 * E = 2,09x105 MPa 6,55 x 1010 5,0 3,64 x 1013 24 13 516 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.11 Ermüdungsfestigkeit ungeschweißter Bauteile 18.11.1 Korrekturfaktoren 18.11.1.1 Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Oberflächenrauheit Die Oberflächenrauheit wird durch den Korrekturfaktor fs berücksichtigt, der wie folgt berechnet wird: f s Fs( 0,1 ln N 0,465 ) (18.11-1) = Fs wenn N ≥ 2 x 106 Zyklen Dabei ist: Fs 1 0,056 ln R z 0,64 ln Rm 0,289 ln R z 0,53 (18.11-2) Der Parameter Rz ist die Rauhtiefe (μm). ANMERKUNG Der Wert Fs in Gleichung 18.1-2 gilt nicht für tiefgezogene Teile und für Schmiedeteile. Sofern nicht anders festgelegt, sind die in Tabelle 18-8 angegebenen Werte für die herstellungsbedingte Rauhtiefe in Gleichung (18.11-2) zu verwenden. Bei polierten Oberflächen mit Rz < 6 μm ist fs = 1 anzunehmen. Werte von fs für walzrauhe Oberflächen sind in Bild 18-14angegeben. Tabelle 18-8 — Grundlegende Rauhtiefenwerte Oberflächenzustand RZ (m) Gewalzt oder stranggepresst 200 Bearbeitet 50 Beschliffen, kerbfrei 10 517 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1.0 0.9 Rm MP a 0.8 fs 400 0.7 600 800 0.6 1 000 0.5 3 2 10 10 5 4 10 10 6 10 7 10 N Legend N Lastzyklenanzahl Bild 18-14— Korrekturfaktor fs für gewalzte Bleche 18.11.1.2 Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Wanddickeneinflusses Für Wanddicken 25 mm < en 150 mm wird fe wie folgt berechnet: f e Fe(0,1lnN 0, 465 ) Fe wenn N 2 x10 6 Zyklen (18.11-3) Dabei ist 25 F e = en 0,182 (18.11-4) Für Wanddicken en > 150 mm gilt für fe stets der Wert von e = 150 mm. 18.11.1.3 Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Mittelspannungseinflusses 18.11.1.3.1 Volle Mittelspannungskorrektur (rein elastisches Verhalten) Für eq 2R p0,2/T * und eq max < Rp0,2/T* ist der Mittelspannungskorrekturfaktor fm für N 2x106 bei Walz- und Schmiedestahl in Abhängigkeit von der Mittelspannungsempfindlichkeit M wie folgt zu berechnen: 0,5 M 2 M 2 eq fm 1 1 M R für R p0,2/T * eq bzw. 518 R 2(1 M ) (18.11.5) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) fm für 1 M / 3 M 2 eq 1 M 3 R (18.11-6) R eq R p0,2/T * 2(1 M ) Dabei gilt für Walz- und Schmiedestahl: M = 0,000 35 Rm - 0,1 (18.11-7) Für N > 2x106 ist der Wert von fm aus Bild 18-15 zu entnehmen. ANMERKUNG In diesem Fall ist fm unabhängig von der Spannungsschwingsbreite. 18.11.1.3.2 Verminderte Mittelspannungskorrektur (teilweise plastisches Verhalten) Für eq 2R p0,2/T * und eq max > Rp0,2/T* wird fm ebenfalls nach Gleichung (18.11-5) bzw. (18.11-6) berechnet. Dabei ist jedoch anstelle eq die reduzierte Vergleichsmittelspannung nach Gleichung (18.11-8) bzw. (18.11-9) zu verwenden (siehe Bild 18-6). Für eq 0 gilt: eq 2 (18.11-8) eq R p 0.2 /T * 2 (18.11-9) eq,r = R p 0.2 /T * Für eq 0 gilt: eq,r = 18.11.1.3.3 Ohne Mittelspannungskorrektur (Alternierende Plastizität) Für eq 2R p0,2/T * , dann eq 0 und fm=1. In diesem Fall ist eine Korrektur der Spannungsschwingbreite für Beanspruchung im überelastischen Bereich erforderlich (siehe 18.8). 519 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legend eq Vergleichsmittelspannung (MPa) Bild 18-15 — Korrekturfaktor fm zur Berücksichtigung des Vergleichsmittelspannungeinflusses in ungeschweißten Bauteilen bei N > 2 x 106 Zyklen 18.11.2 Gesamtkorrekturfaktor für ungeschweißte Bauteile Der Gesamtkorrekturfaktor fu für ungeschweißte Bauteile wie folgt berechnet: fu f s f e fm f T * (18.11-10) Dabei sind fs, fe, und fm aus 18.11.1.1 bis 18.11.1.3 und fT* aus 18.10.6.2 zu entnehmen. 18.11.3 Auslegungswerte Die Ermüdungsfestigkeitswerte ungeschweißter Bauteile werden durch eine Reihe von ΔσR-N-Kurven ausgedrückt, von denen jede einzelne für eine bestimmte Zugfestigkeit von Stahl gilt (siehe Bild 18-16). ANMERKUNG 1 Die Kurven wurden von Daten für ungekerbte, polierte Probestäbe aus ferritischen und austenitischen Walzund Schmiedestählen bei Raumtemperatur in lastgesteuerten Schwingversuchen (Mittelspannung = 0) bzw. - bei Dehnungen über die Fließgrenze hinaus (Ermüdung im Niedrig-Lastwechselbereich) - in dehnungsgesteuerten Schwingversuchen abgeleitet. Diese Kurven beruhen auf der Entstehung eines Makrorisses (mit Rißtiefe von 0,5 bis 1,0 mm) als Versagensbedingung. ANMERKUNG 2 Verglichen mit den Mittelkurven nach den ursprünglichen Ergebnissen ist in diese Kurven ein Sicherheitsfaktor von 10 auf die Ermüdungslebensdauer und von 1,5 auf die Spannungsschwingbreite eingerechnet. In Bild 18-16 sind die Ermüdungskurven für Zyklenzahlen bis 2 x 106 gegeben durch: 4,6. 104 N = , R - 0,63 Rm + 115 2 (18.11-11) Für Schadensakkumulationsberechnungen nach Gleichung (18.5-1) sind die Kurven für N = 2 x 106 bis 108 Zyklen linear und gegeben durch 520 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 2,69Rm 89,72 N R 10 (18.11-12) Werte der Dauerfestigkeit D und der Grenzwerte cut sind für einige Werte der Zugfestigkeit in Tabelle 18-10 angegeben. Zur Bestimmung der für eine bestimmte Spannungsschwingbreite zulässigen Zyklenzahl, N, ist wie folgt vorzugehen: Für f D : fu 46000 N f 0,63Rm 11,5 fu Für cut 2 (18.11-13) f D : fn im Fall einer Einwirkung mit konstanter Amplitude bei dem nur die betrachtete Spannungsschwingbreite f / fu D ist, und im Fall einer Einwirkung mit variabler Amplitude (Schadensakkumulation) bei dem alle betrachteten Spannungsschwingbreiten f / fu D sind ist N = Unendlich (d. h. der Schadensbeitrag n/N in Gleichung (18.5-1) ist Null); in allen anderen Fällen von Einwirkungen mit variabler Amplitude (Schadensakkumulation): 2,69R 89,72 m N f fu Für f cut fn 10 (18.11-14) : N Unendlich (d. h. der Schadensbeitrag n/N in Gleichung (18.5-1) ist Null). Alternativ, zur Verwendung als Ermüdungskurve zur Ermittlung der zulässigen Spannungsschwingbreite für eine bestimmte Zyklenzahl, n, gleich der oberen Grenze der einwirkenden Spannungsschwingbreite f : Für n 2 x 106 : 46000 0,63R m 11,5 fu f,all R fu n (18.11-15) Für n > 2 x 106 wird die zulässige Spannungsschwingbreite nach Formel 18.11-15 für n = 2 x 106 berechnet. ANMERKUNG 3 Die Bestimmung der zulässigen Spannungsschwingbreite für eine vorgegebene Anzahl von Belastungszyklen n ist nur im Falle einer konstanten Amplitude der Wechselbeanspruchung von Interesse. Im Falle einer variablen Amplitude erfordert die Beurteilung der Ermüdung die Berechnung der kumulativen Schädigung infolge aller Typen von Wechselbeanspruchungen, welche nur durchgeführt werden kann, indem die zulässige Anzahl N für die einzelnen Typen von Wechselbeanspruchungen verwendet wird und nicht deren zulässige Spannungsschwingbreiten. 521 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 18-10 — Spannungsschwingbreite ΔσR bei N ≥ 2x106 im Ermüdungsfestigkeitsbereich für ungekerbte, polierte Probestäbe aus ferritischen und austenitischen Walz- und Schmiedestählen bei Raumtemperatur und Mittelspannung = 0 Zugfestigkeit Rm (MPa) Spannungsbereich bei N Zyklen; (MPa) N = 2x106 N = 108 D Cut 400 273 185 600 399 270 800 525 355 1000 651 440 10 000 R MPa R m MP a 1 000 800 600 400 1 000 100 1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04 1,0E+05 1,0E+06 1,0E+07 1,0E+08 N Legend N Lastzyklenanzahl Bild 18-16 — Ermüdungskurven für ungeschweißte Probestäbe aus ferritischen und austenitischen Schmiede- und Walzstählen (Mittelspannung = 0) 18.12 Ermüdungsfestigkeit von Stahlschrauben 18.12.1 Allgemeines Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nur für axial belastete Stahlschrauben. Sie gelten nicht für andere Gewindeteile wie Flansche, Böden und Ventile. 522 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 18.12.2 Korrekturfaktoren 18.12.2.1 Der Korrekturfaktor fe für Schrauben mit einem Durchmesser > 25 mm wird mit Gleichung (18.11-3) berechnet. Dabei wird für en der Schraubendurchmesser eingesetzt. Für Schrauben mit einem Durchmesser ≤ 25 mm gilt fe = 1. 18.12.2.2 Gesamtkorrekturfaktor für Schrauben Der Gesamtkorrekturfaktor fb wird wie folgt berechnet: fb f e f T * (18.12-1) Die Werte für fe und fT* sind aus 18.12.2.1 bzw. 18.10.6.2 zu entnehmen. 18.12.3 Auslegungsdaten Die Ermüdungsfestigkeit axial belasteter Schrauben wird durch das folgende Verhältnis ausgedrückt: Maximale Nennspannungsschwingbreite = Nominelle maximale Zugfestigkeit des Schraubenwerkstoffs R m In Bild 18-16 ist die Ermüdungskurve für Schrauben mit einer Ermüdungsfestigkeit von 2 x 106 Lastzyklen nach der folgenden Gleichung dargestellt: 3 R N 285 Rm (18.12-2) D = 0,0522 bei 2 x 106 Zyklen, siehe Bild 18-17, wird für alle Gewindeformen Rm (geschnitten, geschliffen oder gewalzt) und Kerndurchmesser bis 25 mm verwendet. Unabhängig von der tatsächlichen Zugfestigkeit des Schraubenwerkstoffs sollte für Rm keinesfalls ein Wert über 785 MPa bei Berechnungen angenommen werden. mit einer Dauerwechselfestigkeit 523 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1.0 0.8 /R m ) 0.6 0.5 0.4 R meff = min (Rm , 785) R 0.3 ( 0.3 3 ( /Rm ) N = 285 0.1 0.05 0.04 2 3 10 10 4 5 10 10 6 10 7 2 10 N Legend N Lastzyklenanzahl Bild 18-17 — Ermüdungskurve für Schrauben ANMERKUNG Die Ermüdungskurve wurde aus Ergebnissen von Schwingversuchen mit axial belasteten Schraubverbindungen abgeleitet. Sie liegt drei Standardabweichungen von log N unter der mittleren Kurve, die durch Regressionsanalyse an die ursprünglichen Prüfdaten angepasst wurde. Damit repräsentiert sie eine Versagenswahrscheinlichkeit von ca. 0,1 %. Die zulässige Zyklenanzahl N bei festgelegter Spannungsschwingbreite Δσ: wird wie folgt berechnet: Wenn 0,0522 : Rm R f N 285 m b Wenn 3 (18.12-3) 0,0522 : N = Infinit (d. h. n/N in Gleichung 18.5-1 ist Null) Rm Alternativ gilt folgende Gleichung zur Verwendung als Ermüdungskurve, Spannungsschwingbreite Δσ bei einer festgelegten Zyklenanzahl n ermittelt wird: nach der die zulässige 1 285 3 R fb R m n für n 2106. Für n > 2106 ist der zulässige Spannungsbereich gleich der Spannungsschwingbreite: = D = 0,0522Rm 524 (18.12-4) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 19 Auslegung im Zeitstandbereich 19.1 Zweck Dieser Abschnitt behandelt die Auslegung von Behältern oder Behälterteilen, wenn die Berechnungstemperatur im Zeitstandbereich liegt. Er kann sowohl für Druck- als auch für mechanische Belastungen angewendet werden. ANMERKUNG 1 Eine Definition des Begriffes Zeitstandbereich ist in 3.8 festgelegt. Siehe auch 5.1.b. ANMERKUNG 2 Eine Voraussetzung für die Anforderungen in diesem Abschnitt ist die Verwendung von Werkstoffen mit ausreichender Duktilität. Die in EN 13445-2:2014, Tabelle E.2-1, aufgeführten Stähle und Stahlgusssorten, für die in den entsprechenden Werkstoffnormen die Zeitstandfestigkeiten für den jeweiligen Temperaturbereich angegeben sind, gelten als Werkstoffe mit ausreichend hoher Duktilität im Zeitstandbereich. 19.2 Zusätzliche Begriffe Periode Dauer eines Lastfalles bei konstanter Belastung und konstanter Temperatur im Zeitstandbereich. ANMERKUNG Alle einzelnen Zeitintervalle mit identischen Zeitstandbedingungen (gleiche Temperatur und gleiche Belastung), die während der Lebensdauer des Druckbehälters gesondert auftreten, sollten zu einer einzigen Periode zusammengefasst werden. Einfachlastfall im Zeitstandbereich Lastfall, der in der gesamten Lebensdauer des Druckbehälters nur über eine Periode auftritt Mehrfachlastfall im Zeitstandbereich Lastfall, der in der gesamten Lebensdauer des Druckbehälters über mehrere Perioden auftritt Lebensdauerüberwachung Kontrolle und Prüfung nach den Festlegungen in den Betriebsanleitungen mit der Mindestanforderung der ständigen Aufzeichnung von Druck und Temperatur und der Aufbewahrung von Berichten. ANMERKUNG Maßnahmen siehe Anhang M. 19.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen n Gesamtanzahl der Perioden von fFi, Ti SFc Sicherheitsbeiwert für den Mittelwert der Zeitstandfestigkeit (siehe 19.5.1 und 19.5.2) RP1,0/T/t Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung bei Berechnungstemperatur T und Lebensdauer t Rm/T/t Mittelwert der Zeitstandfestigkeit bei Berechnungstemperatur T und Lebensdauer t ANMERKUNG Die in harmonisierten Werkstoffnormen angegebenen Werte für die Zeitstandfestigkeit sind immer Mittelwerte. T Berechnungstemperatur in °C t festgelegte Lebensdauer des Druckbehälters in Stunden (h) (siehe 19.4) ti Dauer (h) der i. Periode, während Berechnungstemperatur Ti wirkt der die fiktive Berechnungsspannung fFi bei der 525 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) tD, fFi, Ti zulässige Zeit (h) bis zum Schadensfall (verursacht durch Kriechbruch oder Kriechdehnung) des Werkstoffs bei fiktiver Berechnungsspannung fFi und Temperatur Ti, entnommen aus der Kurve bzw. Formel (19-11) für die Auslegung im Zeitstandbereich tP, fFi, Ti zulässige Zeit (h) bis zum Erreichen der 1%-Zeitdehngrenze des Werkstoffs durch Kriechen bei fiktiver Berechnungsspannung fFi und Temperatur Ti, errechnet nach Gleichung (19-20) tR, fFi, Ti zulässige Zeit (h) bis zum Kriechbruch des Werkstoffs bei fiktiver Berechnungsspannung fFi und Temperatur Ti, errechnet nach Gleichung (19-12) bzw. (19-17) fFi fiktive Berechnungsnennspannung für die Auslegung im Zeitstandbereich der i. Periode nach 19.8.2 fnc Berechnungsnennspannung ausschließlich auf der Grundlage des zeitunabhängigen Materialverhaltens nach den Festlegungen in 19.5.1 zc Abminderungsfaktor für die Zeitstandfestigkeit der Schweißverbindung, nach 19.6 19.4 Auslegung im Zeitstandbereich Dieser Unterabschnitt gilt für die Auslegung nach Formeln, Abschnitte 7, 9, 10, 11, 12, 15 und 16, ausgenommen Schrauben, Abschnitte 11 und 12, sowie Druckspannungen, 16.14. In den Abschnitten 8, 13, 16.14 und den Anhängen G und J ist die Auslegung im Zeitstandbereich nur bei bekanntem Elastizitätsmodul im Zeitstandbereich anzuwenden. In diesem Fall muss die Mindest-Streckgrenze Rp1,0 / T / t . RP0,2/T in Abschnitt 8 ersetzt werden durch 1,3 Bei Auslegung des Behälters für einen Einfachlastfall im Zeitstandbereich: das in 19.8.1 beschriebene Auslegungsverfahren ist anzuwenden. Nach diesem Verfahren wird die in 19.5 festgelegte Berechnungsnennspannung zugrunde gelegt. Für die Ermittlung dieser Berechnungsnennspannung ist für die Lebensdauer der Wert t = 100 000 h einzusetzen, sofern keine andere Lebensdauer t festgelegt ist. Bei Auslegung des Behälters für Mehrfachlastfälle im Zeitstandbereich: das in 19.8.2 beschriebene Verfahren auf der Grundlage der Schädigungsakkumulation ist anzuwenden. Wahlweise kann auch eine vereinfachte und konservative Auslegung nach dem in 19.8.1 beschriebenen Verfahren durchgeführt werden, indem die verschiedenen Lastfälle im Zeitstandbereich durch einen einzigen Lastfall ersetzt werden, dessen Temperatur der höchsten und dessen Dauer der Gesamtdauer aller Einzellastfälle im Zeitstandbereich entsprechen muss. In beiden Verfahren ist der Schweißnahtfaktor um den Abminderungsfaktor für die Zeitstandfestigkeit der Schweißverbindung nach 19.6 abzuändern. 19.5 Berechnungsnennspannung im Zeitstandbereich 19.5.1 Lastfall ohne Überwachung der Lebensdauer 19.5.1.1 Allgemeines R f min f nc ; m / T/t ; R p1,0 / T/t SFc 526 (19-1) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist: SFc 1,5 Der Wert für fnc muss nach Abschnitt 6 wie folgt bestimmt werden: Für Berechnungstemperaturen T, die die höchste Temperatur TH, für die in der Werkstoffnorm Werkstoffeigenschaften festgelegt sind, um nicht mehr als 200 °C überschreiten, können extrapolierte Werte für fnc eingesetzt werden, wie in Anhang S festgelegt. Für Berechnungstemperaturen T TH 200 °C ist die Berechnungsnennspannung fnc in Gleichung (19-1) zu ignorieren und die weiteren Terme in dieser Gleichung sind für eine Lebensdauer zu bestimmen, die mindestens der kürzesten Lebensdauer entsprechen muss, für die in der Werkstoffnorm Werkstoffeigenschaften im Zeitstandbereich festgelegt sind. ANMERKUNG Die in Anhang S für T TH 200 °C angegebenen extrapolierten Werte dienen nur zur Bestimmung des Drucks für die Wasserdruckprüfung (siehe EN 13445-5:2014, 10.5.3.3). 19.5.1.2 Lastfall mit gegebenen Zeitstandeigenschaften des Werkstoffes für die festgelegte Lebensdauer, jedoch nicht für die Berechnungstemperatur 19.5.1.2.1 Allgemeines Wenn für die Berechnungstemperatur T in der harmonisierten Werkstoffnorm kein Mittelwert der Zeitstandfestigkeit bzw. der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung gegeben ist, dürfen zur Bestimmung der entsprechenden Zeitstandeigenschaften die Interpolationsgleichungen (19-2), (19-3) bzw. (19-5), (19-6) verwendet werden (oder es kann als konservativer Wert der in der harmonisierten Werkstoffnorm für die höhere Temperatur festgelegte Wert eingesetzt werden). Wenn die Berechnungstemperatur höher ist als die höchste Temperatur, für die eine mittlere Zeitstandfestigkeit bzw. eine mittlere Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung gegeben ist, ist die Anwendung von Abschnitt 19 nicht zulässig. 19.5.1.2.2 Mittelwert der Zeitstandfestigkeit Rm / T / t Rm / T / t (T2 T ) Rm / T / t (T T1) 1 2 (T2 T1) Z Rm / T / t R 2 Rm / T / t Rm / T / t 1 Rm / T / t 1 für T2 T1 20 °C (19-2) für T2 T1 20 °C (19-3) mit: lg = log10 (19-4) Dabei ist ZR lg T lg T1 lg T2 lg T1 T1 die nächste Temperatur unterhalb T, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm ein Mittelwert der Zeitstandfestigkeit gegeben ist; T2 die nächste Temperatur oberhalb T, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm ein Mittelwert der Zeitstandfestigkeit gegeben ist. 527 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 19.5.1.2.3 Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung Rp1,0 / T / t Rp1,0 / T / t (T2 T ) Rp1,0 / T / t (T T1) 1 2 (T2 T1) Z R 1,0 / T / t P p 2 Rp1,0 / T / t Rp1,0 / T / t 1 Rp1,0 / T / t 1 für T2 T1 20 °C (19-5) für T2 T1 20 °C (19-6) Dabei ist ZP lg T lg T1 lg T2 lg T1 mit: lg = log10 T1 die nächste Temperatur unterhalb T, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm ein Mittelwert der 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist T2 die nächste Temperatur oberhalb T, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm ein Mittelwert der 1%- Zeitdehngrenze gegeben ist. 19.5.1.3 Lastfall mit gegebenen Zeitstandeigenschaften des Werkstoffes für die Berechnungstemperatur (einschließlich der Fälle, in denen diese Werte nach 19.5.1.2 berechnet werden), jedoch nicht für die festgelegte Lebensdauer t 19.5.1.3.1 Allgemeines Wenn für die festgelegte Lebensdauer t in der harmonisierten Werkstoffnorm kein Mittelwert der Zeitstandfestigkeit bzw. der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung gegeben ist, dürfen zur Bestimmung der entsprechenden Zeitstandeigenschaften die Interpolationsgleichungen (19-7) bzw. (19-9) verwendet werden (oder es kann als konservativer Wert der in der harmonisierten Werkstoffnorm für eine längere als die festgelegte Lebensdauer angegebene Wert eingesetzt werden). Wenn die festgelegte Lebensdauer t länger ist als die längste Lebensdauer, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm eine mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist, darf das im informativen Anhang R angegebene Extrapolationsverfahren angewendet werden. Wenn die festgelegte Lebensdauer t länger ist als die längste Lebensdauer, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm eine mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist, dann ist der Wert für die längste Lebensdauer, für die eine mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist, in die Gleichung (19-1) einzusetzen. ANMERKUNG überschreiten. In letzterem Fall darf die kumulierte Kriechdehnung die 1%-Zeitdehngrenze vor dem Ende der Lebensdauer 19.5.1.3.2 Mittelwert der Zeitstandfestigkeit X R R m / T / tB Rm / T / t Rm / T / t A R m / T / tA (19-7) Dabei ist XR 528 lg t lg tA lg tB lg tA mit: lg = log10 (19-8) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Rm/T/tA ist der Mittelwert der Zeitstandfestigkeit für die nächste Lebensdauer tA unterhalb t, für die eine mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist Rm/T/tB ist der Mittelwert der Zeitstandfestigkeit für die nächste Lebensdauer tB unterhalb t, für die eine mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist Wenn die festgelegte Lebensdauer t kürzer ist als die kürzeste Lebensdauer, für die in der Werkstoffnorm eine mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist, dann dürfen die folgenden Terme in die Formel (19-7) bzw. (19-8) eingesetzt werden: Rm/T/tA und Rm/T/tB sind die Mittelwerte der Zeitstandfestigkeit für die beiden kürzesten Lebensdauern tA und tB, für die eine mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist Ein alternatives Verfahren für die Extrapolation im Hinblick auf eine kürzere Zeit ist in Anhang R angegeben. 19.5.1.3.3 Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung X R P p1,0 / T / tB Rp1,0 / T / t Rp1,0 / T / t A R p1,0 / T / tA (19-9) Dabei ist XP lg t lg tA lg tB lg tA mit: lg = log10 RP1,0 / T / t A der Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung für die nächste Lebensdauer tA RP1,0 / T / t B der Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung für die nächste Lebensdauer tB unterhalb t, für die eine mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist oberhalb t, für die eine mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist Wenn die festgelegte Lebensdauer t kürzer ist als die kürzeste Lebensdauer, für die in der Werkstoffnorm eine mittlere Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung gegeben ist, dann gilt der dritte Term (Kriechdehnung) im Minimum in Gleichung (19-1) nicht. ANMERKUNG überschreiten. In letzterem Fall darf die kumulierte Kriechdehnung die 1%-Zeitdehngrenze vor dem Ende der Lebensdauer 19.5.1.4 Lastfall, für den Zeitstandeigenschaften des Werkstoffes weder für die Berechnungstemperatur noch für die festgelegte Lebensdauer gegeben sind: Wenn weder für die Berechnungstemperatur T noch für die festgelegte Lebensdauer t in der Werkstoffnorm Werte für die Zeitstandeigenschaften gegeben sind, muss die Berechnungsnennspannung zuerst nach 19.5.1.2 und danach nach 19.5.1.3 bestimmt werden. Eine typische Kurvenform für die Auslegung im Zeitstandbereich, die die Berechnungsspannung f in Abhängigkeit von der Lebensdauer t und der Berechnungstemperatur T darstellt, ist in Bild 19-1 enthalten. 529 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 500ºC a) 550ºC a) 600ºC a) 500ºC b) 550ºC b) 600ºC b) Legende 1) maximale Zeit tR, Ti, max = 2 tB bis zu der auf der doppeltlogarithmischen Skala eine Extrapolation gegen die Zeit zulässig ist 2) längste Zeit tB, für die in der Werkstoffnorm Zeitstandfestigkeitswerte in Abhängigkeit von der Zeit gegeben sind a) Kurve zeitabhängiger Werkstoffeigenschaften b) Kurve kurzzeitiger (zeitunabhängiger) Werkstoffeigenschaften Bild 19.1 — Typische Kurven für die Auslegung im Zeitstandbereich zur Erläuterung des Verfahrens 19.5.2 Lastfall mit Überwachung der Lebensdauer Die Berechnungsnennspannung im Zeitstandbereich ist mit Gleichung (19-10) zu berechnen: R f min f nc ; m / T / t SFc Dabei ist SFc 1,25 ANMERKUNG 530 Überwachung siehe informativen Anhang M. (19-10) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 19.6 Schweißnahtfaktor im Zeitstandbereich Im Zeitstandbereich ist für den Schweißnahtfaktor z in die Berechnungsformel der in Tabelle 5.6-1 festgelegte Wert, multipliziert mit dem Abminderungsfaktor für die Zeitstandfestigkeit der Schweißverbindung zc, einzusetzen. ANMERKUNG Für im Zeitstandbereich betriebene Behälter sind nur die Prüfgruppen 1 c und 3 c zulässig, siehe EN 13445-5:2014. Die Werte für den Abminderungsfaktor für die Zeitstandfestigkeit der Schweißverbindung betragen: zc = 1,0 bestimmt durch Prüfungen nach Anhang C in EN 13445-2:2014, wenn die Bedingungen für den Wert 1 erfüllt sind; zc 1,0 bestimmt durch Prüfungen nach Anhang C in EN 13445-2:2014, wenn die Bedingungen für den Wert 1 nicht erfüllt sind; zc = 0,8 in allen anderen Fällen, ausgenommen Sonderfälle, für die in der Literatur oder nach Rückmeldungen aus der Industrie ein niedrigerer Wert angegeben ist. 19.7 Überwiegend ruhende Druckbelastungen im Zeitstandbereich Die in 5.4.2 festgelegte Anforderung für ruhende Druckbelastungen gilt als erfüllt (d. h. die Anzahl der Druckzyklen über die volle Schwingbreite bzw. die Anzahl der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite liegt unter 500), wenn die Auslegung des Behälters unter Zugrundelegung der nach 19.5 bestimmten Berechnungsnennspannung allen Formeln entspricht, die in den in 19.4 angegebenen Abschnitten in Teil 3 festgelegt sind. ANMERKUNG Die vorliegende Fassung der Norm enthält in diesem Abschnitt keine Festlegungen für die Kriech-ErmüdungsWechselwirkung. Falls diese Wechselwirkung zu berücksichtigen ist, können die in Anhang B festgelegten Berechnungsmethoden angewendet werden. 19.8 Auslegung nach Formeln DBF 19.8.1 Bei Auslegung des Behälters für einen Einfachlastfall im Zeitstandbereich ist f nach 19.5 zu bestimmen und die erforderliche Wanddicke des Bauteils ist nach den in 19.4 angegebenen Abschnitten zu ermitteln bzw. zu prüfen. 19.8.2 Bei Auslegung des Behälters für Mehrfachlastfälle im Zeitstandbereich ist eine Bewertung der Schädigungsakkumulation im Zeitstandbereich, die sich aus allen während der Behälterlebensdauer auftretenden Lastfällen im Zeitstandbereich ergibt, nach folgendem Verfahren durchzuführen: a) Es ist eine berechnete Wanddicke ea des Bauteils anzunehmen. ANMERKUNG 1 Die angenommene Wanddicke ea muss mindestens der größten Dicke entsprechen, die aufgrund der Berechnungen nach 19.8.1 für die wichtigsten Lastfälle als erforderlich gilt. Bei der Anwendung des angegebenen Verfahrens wird dieser Ausgangswert, soweit erforderlich erhöht. b) Für jeden Lastfall wird ea in die entsprechende DBF-Gleichung (in den in 19.4 angegebenen Abschnitten) eingesetzt und die Gleichung für die fiktive Berechnungsspannung für die Auslegung im Zeitstandbereich fFi gelöst, die genau die Wanddicke ea ergibt. Diese fiktive Spannung fFi ist der Mindestwert für die Berechnungsspannung f, der alle Auslegungsbedingungen des entsprechenden Abschnitts dieses Teils, bezogen auf die Berechnungswanddicke ea und den betrachteten Lastfall i erfüllt. ANMERKUNG 2 Dies kann eine Berechnung nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ erfordern. c) Für jeden Lastfall ist die zulässige Zeit bis zum Eintreten des Schadensfalles, tD, f , T nach folgendem Fi i Verfahren zu berechnen: 531 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1) Wenn f Fi fnc dann ist ea zu erhöhen ( tD, f , T 0 ) Fi i 2) Wenn f Fi fnc dann gilt: tD, f , T min tR, f , T ; tP, f , T Fi i Fi i Fi i 3) (19-11) Zulässige Zeit bis zum Kriechbruch: Y t R tR, f , T tA B t Fi i A (19-12) Dabei ist y R ) lg( f Rt ) A lg( f Rt ) lg( f Rt ) B A lg( f Fi mit: lg = log10 (19-13) mit f Rt A Rm/T/t A Rm/T/t B (19-14) SFc und f Rt B (19-15) SFc f Rt und f Rt sind die nächsten Werte an f Fi mit den entsprechenden Lebensdauern tA und tB , A B wie in 19.5.1.3 festgelegt, die die nachfolgende Bedingung erfüllen: f Rt A f Fi f Rt (19-16) B Wenn f Fi kleiner ist als der kleinste gegebene Wert f Rt (dies ist der Wert der längsten Lebensdauer, B für den in der Werkstoffnorm die mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist), dann ist anstelle der Gleichung (19-12) die nachfolgende Gleichung anzuwenden: tR, f , T mintR, f , T , ex ; t R, T , max 1 Fi i Fi i (19-17) Dabei ist tR, f , T , ex die zulässige Zeit (h) bis zum Eintreten des Fi i Kriechbruch) für den Werkstoff bei fiktiver Schadensfalles (verursacht Berechnungsspannung f Fi durch und Temperatur Ti , die nach dem informativen Anhang R errechnet werden kann; t R, T die maximale Zeit, für die das angewendete Extrapolationsverfahren gilt (der informative i, max Anhang R kann angewendet werden). 532 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Alternativ können die folgenden Gleichungen angewendet werden: tR, T , max 2 tB i (19-18) Y t R B tR, f , T , ex tA t Fi i A (19-19) Dabei ist tB die längste Lebensdauer, für die in der Werkstoffnorm ein Mittelwert für die Zeitstandfestigkeit gegeben ist; tA die nächstkürzere Lebensdauer, für die in der Werkstoffnorm ein Mittelwert für die Zeitstand-festigkeit gegeben ist; YR nach den Gleichungen (19-13) bis (19-15), errechnet für die hier festgelegten Lebensdauern tA und tB. ANMERKUNG 3 die Extrapolation basiert nicht auf einer experimentellen Nachweisführung. Mögliche Änderungen der Langzeit-Kriechfestigkeit durch mikrostrukturelle Änderungen sind nicht berücksichtigt. ANMERKUNG 4 Es ist zweckmäßig, möglichst die vollständige Kurve der Auslegung im Zeitstandbereich/Lebensdauer für die benötigten Berechnungstemperaturen (siehe Bild 19-1) zu ermitteln, um mit deren Hilfe die entsprechenden Lebensdauern tA und tB besser zu finden, für die die Bedingung (19-16) bzw. (19-24) erfüllt ist. 4) Zulässige Zeit bis zum Erreichen der 1%-Zeitdehngrenze. Diese zulässige Zeit muss nur errechnet werden, wenn kein Überwachungssystem vorhanden ist. Steht ein Überwachungssystem zur Verfügung, ist tP, f , T in (19-11) wegzulassen. Fi i Y t P tP, f , T tA B t Fi i A (19-20) Dabei ist y P lg( f Fi ) lg( f Pt ) A lg( f Pt ) lg( f Pt ) B A mit: lg = log10 (19-21) mit f Pt A Rp1,0 /T/t A (19-22) und f Pt B Rp1,0 /T/t B (19-23) und f Pt sind die nächsten Werte an f Fi mit den entsprechenden Lebensdauerzeiten tA und tB , wie B A in 19.5.1.3 festgelegt, die die nachfolgende Bedingung erfüllen: f Pt f Pt A f Fi f Pt B (19-24) 533 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Wenn f Fi kleiner ist als der kleinste gegebene Wert f Pt (dies ist der Wert der längsten Lebensdauer, für B den in der Werkstoffnorm die mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist) dann kann tP, f , T in Gleichung Fi i (19-11) weggelassen werden. ANMERKUNG 5 Wird in dem betreffenden Teil oder Bauteil mehr als ein Werkstoff im Zeitstandbereich verwendet, dann ist ein allgemeineres Verfahren anzuwenden. Dieses Verfahren hat den Zweck, die zulässige Zeit bis zum Eintreten des Schadensfalles tD, f , T zu finden, für die (unter Verwendung der verschiedenen f-Werte nach 19.5 für die Fi i Werkstoffe t tD, f , T ) alle Auslegungsbedingungen Fi i Berechnungswanddicke ea und den betrachteten Lastfall i erfüllt werden. verschiedenen d) und Gleichungen für die Die Schädigungsakkumulation im Zeitstandbereich, die sich aus allen auftretenden Lastfällen ergibt, ist nach folgender Regel zu bestimmen: n ti 1,0 i 1 tD, f Fi , Ti e) bei (19-25) Wird die Bedingung (19-25) nicht erfüllt, muss die angenommene Wanddicke erhöht werden und das Verfahren ist ab b) zu wiederholen. Wenn die Größe auf der linken Seite der Bedingung (19-25) den Wert 1,0 nicht erreicht, darf die angenommene Wanddicke reduziert werden und das Verfahren ist ab b) zu wiederholen. 534 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 20 Regeln für die Auslegung von verstärkten ebenen Wänden 20.1 Allgemeines Ebene Wände dürfen durch Anker und Stehbolzen verstärkt werden, die die auf die Wandung (verankerte ebene Wände) einwirkende Drucklast anteilig aufnehmen sollen, oder durch an die Wände angeschweißte Versteifungen, um so deren Widerstandsmoment und Trägheitsmoment zu erhöhen (versteifte ebene Wände). 20.2 Verankerte ebene Wände Anforderungen an die Auslegung von verankerten ebenen Wänden sind in 20.1 bis 20.8 festgelegt. Anforderungen an die Plattendicke sowie Anforderungen an die Stehbolzen- bzw. Ankergeometrie einschließlich Größe, Teilung und Angaben zur Anbringung sind enthalten. 20.3 Zusätzliche Symbole für verankerte ebene Wände C Spannungsfaktor für ausgesteifte und verankerte Oberflächen (siehe Tabelle 20.8-1) p maximale Teilung. Die maximale Teilung ist der größte Abstand zwischen beliebigen Gruppen parallel gerader Linien, die durch die Mittelpunkte von Stehbolzen in benachbarten Reihen verlaufen. Jede der drei in horizontaler, vertikaler und geneigter Ebene verlaufende Gruppe paralleler gerader Linien ist zu berücksichtigen. 20.4 Erforderliche Wanddicke für verankerte ebene Wände 20.4.1 Die Mindestdicke für verankerte ebene Wände und die Teile, die nach diesen Regeln als ebene Platten eine Verankerung mit Aussteifungen oder Stehbolzen mit gleichem Durchmesser und symmetrischem Abstand erfordern, ist nach folgender Gleichung zu berechnen. e p P fC (20.4.1) 20.4.2 Werden zur Verbindung zweier Platten Anker verwendet und erfordert nur eine dieser Platten eine Verankerung, muss sich der Wert C nach der Dicke der Platte richten, die eine Verankerung erfordert. 20.5 Erforderliche Maße und Anordnung von Stehbolzen und Ankern 20.5.1 Die erforderliche Fläche eines Stehbolzens oder Ankers an seinem Mindestquerschnitt, der üblicherweise im Gewindegrund liegt, ohne jeden Korrosionszuschlag, erhält man, indem man die nach 20.5.2 errechnete Last auf den Stehanker durch die Berechnungsnennspannung des Stehbolzenwerkstoffes dividiert und das Ergebnis mit 1,10 multipliziert. 20.5.2 Die durch einen Stehbolzen oder Anker abgestützte Fläche ist auf der Grundlage der vollen Teilungsmaße zu berechnen, wobei die durch den Anker eingenommene Fläche abgezogen wird. Die durch einen Anker getragene Last ist das Produkt aus der durch den Anker abgestützten Fläche und dem Auslegungsdruck. Wenn ein Stehbolzen oder Anker durch konstruktionsbedingte Einschränkungen nicht symmetrisch ist, ist die durch den Stehbolzen oder Anker abgestützte Fläche zu berechnen, indem der Abstand zwischen der Mitte der Teilung auf der einen Seite des Stehbolzen oder Ankers und der Mitte der Teilung auf der anderen Seite gemessen wird. 20.5.3 Ist die Kante einer ebenen verankerten Platte angeflanscht, darf der Abstand von der Mitte der äußersten Anker bis zur Innenseite des Stützflansches nicht größer sein als die Teilung der Anker plus dem Innenradius des Flansches. 535 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 20.6 Anforderungen für Stehbolzen mit Gewinde 20.6.1 Die Mindestdicke der Platten, an denen Anker angebracht werden dürfen, muss 8 mm betragen. 20.6.2 Die maximale Teilung muss 220 mm betragen. 20.6.3 Zulässige Abmessungen und Abstände für die Enden von durchgehenden Ankern mit Unterlegscheiben sind in Bild 20.9-1 dargestellt. Die Löcher für Anker mit Schrauben müssen voll durchgebohrt sein oder so gestanzt, dass sie den vollen Bohrungsdurchmesser um 6 mm unterschreiten. Das Loch muss dann auf den Kerndurchmesser des Gewindes gebohrt oder ausgefräst werden und an ein Gewindeteil mit vollem Profil angepasst werden. 20.6.4 Die Enden der durch die Platte geschraubten Anker und Stehbolzen müssen nach dem Einbau mindestens zwei Gewindegänge überstehen und danach mit einem geeigneten Verfahren vernietet oder angestaucht werden, so dass keine übermäßigen Riefen oder Kerben auf den Platten entstehen. Wahlweise sind die Enden der durch die Platte geschraubten Anker oder Stehbolzen mit Gewindemuttern über den Bolzen bzw. Stehbolzen zu befestigen. 20.6.5 Die Enden von Ankern und Stehbolzen mit Gewinde aus Stahl, die vernietet werden müssen, müssen hochgeglüht sein. 20.7 Anforderungen für eingeschweißte Stehbolzen und geschweißte Anker 20.7.1 Eingeschweißte Stehbolzen dürfen verwendet werden, wenn die folgenden Anforderungen erfüllt sind. a) Die Anordnung entspricht den in Bild 20.9-2 dargestellten typischen Anordnungen. b) Die erforderliche Dicke der Platte beträgt nicht mehr als 35 mm. c) Die maximale Teilung darf den 15fachen Durchmesser des Stehbolzens nicht überschreiten; wenn die erforderliche Plattendicke jedoch mehr als 20 mm beträgt, darf die Teilung des Stehbolzens 500 mm nicht überschreiten. d) Die Größe der Anschweißnähte muss mindestens Bild 20.9-2 entsprechen. e) Die zulässige Belastung der Schweißnähte muss dem Produkt aus Schweißnahtbereich (basierend auf dem Maß der Schweißnaht parallel zum Stehbolzen), Berechnungsnennspannung des zu schweißenden Werkstoffes und einem Schweißnahtfaktor von 60 % entsprechen. 20.7.2 Geschweißte Anker dürfen verwendet werden, wenn die folgenden Anforderungen erfüllt sind. a) Der Druck beträgt nicht mehr als 2 MPa. b) Die Anordnung entspricht den in 20.9-2 (Bilder a, b, e, f, g und h) dargestellten typischen Anordnungen. c) Die erforderliche Dicke der Platte beträgt nicht mehr als 13 mm. d) Die maximale Teilung p wird bestimmt durch Gleichung (20.4.1) mit C = 2,1, wenn die Plattendicke kleiner oder gleich 11 mm ist und mit C = 2,2 bei allen anderen Plattendicken. e) Die Größe der Kehlnähte muss der Plattendicke entsprechen. Die zulässige Belastung der Kehlnähte muss dem Produkt aus Schweißnahtbereich (basierend auf dem kleinsten Maß des Ankerfußes), Berechnungsnennspannung des zu schweißenden Werkstoffes und einem Schweißnahtfaktor von 55 % entsprechen. f) Der maximale Durchmesser bzw. die Breite des Loches in der Platte darf 30 mm nicht überschreiten. g) Vor Anbringung der Abschlussplatten werden die Schweißnähte auf der Innenseite eingehend überprüft. 536 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 20.8 Tabellen für verankerte ebene Wände Tabelle 20.8-1 — Spannungsfaktoren für ausgesteifte und verankerte Flächen Ausgesteifte und verankerte Flächenkonstruktionen Stress Faktor Geschweißte Anker oder Anker mit Gewinde durch Platten mit höchstens 11 mm Dicke, Enden vernietet (z. B. Bild 20.9-2 a und b) 2,1 Geschweißte Anker oder Anker mit Gewinde durch Platten mit über 11 mm Dicke, Enden vernietet (z. B. Bild 20.9-2 a und b) 2,2 Anker mit Gewinde durch Platten mit einer Mutter auf der Außenseite der Platte, Anker mit Gewinde durch Platten mit Muttern innen und außen, ohne Unterlegscheiben, und in Platten eingeschraubte Anker, siehe Bild 20.9-1 b 2,5 Anker mit Kopf von mindestens dem 1,3fachen Ankerdurchmesser, durch die Platte geschraubt oder mit konischer Passung und auf den Ankern umgeformten Köpfen (vor dem Einbau), und nicht vernietet, wobei die Köpfe vollständig auf der Platte aufliegen (z. B. Bild 20.9-1 a) 2,8 Innen und außen mit Muttern versehene Anker und Unterlegscheiben außen, mit einem Durchmesser der Unterlegscheiben von mindestens 0,4 p und einer Dicke von mindestens e (z. B. Bild 20.9-1 a) 3,2 537 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 20.9 Bilder/Verankerte ebene Wandungen DW = mindestens 2,5 Nenn-Bolzendurchmesser, jedoch mindestens 0,4 Ankerteilung, wenn C = 3,2. eW = mindestens e/2, wenn C = 2,8 oder weniger und mindestens e, wenn C = 3,2. k = mindestens 1,5 Bolzenaußendurchmesser, gemessen auf der Außenseite des Gewindeteils Bild 20.9-1 — Anker mit Gewindeende 538 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) (1) Vollständige Durchschweißung (2) (c) und (d) zeigen einen runden Ankerblock, der zwischen Stehbolzen und Wand anzubringen ist (3) In (g) und (h) ist Ds der in die Berechnungen nach 20.5 einzusetzende Ankerdurchmesser, unter Berücksichtigung der Korrosion und möglicher Minustoleranzen des Werkstoffes Bild 20.9-2 — Typische Formen von geschweißten Stehbolzen 539 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Mindestbreite des Stehbolzens = d Bild 20.9-3 — Loch- und Hohlnähte für Ankerplatten 540 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 21 Runde ebene Böden mit radialen Verstärkungsrippen 21.1 Zweck Die Festlegungen in diesem Abschnitt ermöglichen die Konstruktion von runden ebenen Böden, die durch radiale Rippen verstärkt werden, mit gleichmäßig über den Umfang verteiltem Biegemoment oder ohne. Die in diesem Abschnitt behandelten Bauteile bestehen aus einem ebenen runden Boden, verstärkt mit radial in gleichmäßigem Abstand angeordneten Rippen; die Höhe der Rippen ist im allgemeinen konstant, ihr Profil kann jedoch an den Innen- und Außenkanten eine leichte Neigung aufweisen (siehe Bilder 21.2-1, 21.2-2, 21.2-3 und 21.2-4). Die Rippen müssen in der Mitte des Bodens miteinander verbunden sein; sie können entweder zusammengeschweißt oder an einen Zentrierring bzw. eine starre Steckverbindung angeschweißt werden. Die Anzahl der Rippen sollte mindestens 3 und höchstens 24 betragen. Diese Festlegungen beinhalten nicht die Berechnung im Hinblick auf die Dichtheit der Verbindung zwischen dem Boden und dem entsprechenden Flansch am Behälter; in Fällen, in denen die Dichtheit sichergestellt sein muss, kann die erforderliche Dicke des Bodens größer sein als die nach der statischen Berechnung geforderte Dicke, zumindest im Bereich der Dichtungen und zugehörigen Verschraubung. Diese Art Konstruktion ist bei Wechselbeanspruchungen oder bei äußerer Korrosion nicht zu empfehlen. 21.2 Zusätzliche Begriffe Die folgenden Begriffe gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 3 festgelegten Begriffen. 21.2.1 Verstärkungsrippe rechteckige Platte am Radius eines runden ebenen Bodens und senkrecht zu dessen Ebene, die beidseitig mit dem Boden verschweißt ist 21.2.2 nicht unterbrochene Naht durchlaufende Naht Schweißnaht zwischen Rippe und Boden, die beidseitig der Rippe über die gesamte Länge verläuft 21.2.3 unterbrochene Naht Schweißnaht zwischen Rippe und Boden, die beidseitig der Rippe verläuft und sich aus verschiedenen Segmenten zusammensetzt, die nur einen Teil der Länge abdecken 541 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) d1 d1 I e e h h I d2 d2 d4 d4 (a) (b) Bild 21.2-1 — Verschweißte Böden mit Rippen d1 d1 e e h h I d2 d2 d3 d4 = d2 Bild 21.2-2 — Verschweißte Böden mit Rippen (an eine überstehende Schale angeschweißte Rippen) 542 d4 Bild 21.2-3 — Verschraubter Boden mit Rippen und zusätzlichem Umfangsmoment DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ec d3 d4 e A eR h d1 d2 A d4 d1 l (Schnitt AA) Draufsicht Bild 21.2-4 — Verschraubter Boden mit Rippen ohne zusätzliches Umfangsmoment 21.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 4 festgelegten Symbolen und Abkürzungen. d1 Durchmesser des Zentrierzapfens bzw. des Zentrierringes d2 druckbeaufschlagter Durchmesser d3 Lochkreisdurchmesser d4 Außendurchmesser des Bodens e Dicke des Bodens eR Dicke der Verstärkungsrippen eC Dicke des runden Zentrierringes f Berechnungsnennspannung des Bodens bei Auslegungstemperatur fR Berechnungsnennspannung der Rippe bei Auslegungstemperatur fB Berechnungsnennspannung der Schrauben bei Auslegungstemperatur fC Berechnungsnennspannung des Zentrierringes bei Auslegungstemperatur ANMERKUNG Auslegungstemperatur bedeutet die Temperatur des zu bewertenden Zustandes (Einbauzustand, Betriebszustand oder Prüfung). go erforderliche Mindestdicke der Kehlnaht zwischen Boden und Verstärkungsrippe 543 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) g1…gi Kehlnahtdicken der unterbrochenen Nähte zwischen Boden und Verstärkungsrippen (Bild 21.7-1) h Höhe der Verstärkungsrippen l Länge der Verstärkungsrippen lo bei unterbrochenen Nähten die Länge der äußersten Naht zwischen Boden und Verstärkungsrippe l1…li Länge der unterbrochenen Nähte zwischen Boden und Verstärkungsrippen nV Anzahl der Verstärkungsrippen pA maximal zulässiger Druck unter Betriebs- oder Prüfbedingungen t Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Rippen, errechnet am Durchmesser d2 W Gesamtschraubenkraft unter den verschiedenen Bedingungen (Einbauzustand, Betriebszustand und Prüfung) nach den Festlegungen in Abschnitt 11 zR Schweißnahtfaktor zwischen Boden und Verstärkungsrippen zC Schweißnahtfaktor im Zentrierring Winkel der runden Querschnitte, in denen sich keine Ausschnitte befinden 21.4 Böden ohne zusätzliches Umfangsmoment 21.4.1 Maximal zulässiger Druck Der maximal zulässige Druck muss dem kleineren der nach den folgenden Gleichungen errechneten Werte entsprechen: 2 e f Pmax C d2 2 0,25 h u Pmax K l (21.4-1) 2 2 h 2 h eR u 4 f R l l d2 (21.4-2) Dabei sind C und K aus den Bildern 21.4-1 bzw. 21.4-2 entnommen, wobei u = 0,5 bei nicht unterbrochenen Schweißnähten zwischen dem Boden und den Rippen ist; wenn diese Schweißnähte, wie in Bild 21.7-1 dargestellt, unterbrochen sind und aus m Segmenten von jeweils der Länge li bestehen, muss u nach folgender Gleichung errechnet werden: u 0,9 1 2l im i 1 li (21.4-3) ANMERKUNG 1 Die Länge l der Verstärkungsrippen muss, soweit möglich, bis auf den Außendurchmesser d4 erweitert werden, in jedem Fall mindestens bis zum Durchmesser d3. ANMERKUNG 2 544 Ist ein Zentrierring nach Bild 21.2-4 vorgesehen, muss dieser den Festlegungen in 7.4.2 entsprechen. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 0,24 0,30 C K 0,20 0,25 0,18 0,20 0,15 0,14 0,15 0,12 0,10 0,10 0,08 0,06 0,05 0,04 0,02 0 0 0 4 8 12 16 nV 24 Bild 21.4-1 — Faktor C für Böden ohne Umfangsmoment 0 4 8 12 16 nV 24 Bild 21.4-2 — Faktor K für Böden ohne Umfangsmoment 21.4.2 Mindestmaße Die Mindestmaße des Bodens e und die Mindesthöhe h der Rippen muss nach den folgenden Gleichungen errechnet werden: e C d2 P f h 0,5 d 2 Z (21.4-4) Z u Z 1 (21.4-5) Dabei ergibt sich Z aus: Z 2 K d2 P f R eR (21.4-6) C, K und u in den vorstehenden Gleichungen müssen nach dem vorherigen Abschnitt ermittelt werden. 545 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 21.5 Böden mit zusätzlichem Umfangsmoment Bild 21.5-1 — Faktor Co für Böden mit Umfangsmoment Die Mindestdicke des Bodens e und die Mindesthöhe h der Rippen muss nach den folgenden Gleichungen errechnet werden: e Co d 2 P f h 0,5 d 2 Z o (21.5-1) Zo u Zo 1 (21.5-2) Dabei ergibt sich Zo aus: Zo 2 Ko d2 P f R eR (21.5-3) In den vorstehenden Gleichungen muss u nach Gleichung (21.4-3) ermittelt werden, während Co und Ko den Bildern 21.5-1 und 21.5-2 zu entnehmen sind, nachdem der Kennwert x wie folgt ermittelt wurde: x 546 4W d3 d2 P d 22 d 2 (21.5-4) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1,2 K nv 1,0 =3 4 0,8 0,6 6 8 0,4 12 0,2 24 0 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 x 0,6 Bild 21.5-2 — Faktor Ko für Böden mit Umfangsmoment Anhand der graphischen Darstellung in Bild 21.5-1 kann festgestellt werden, ob eine höhere Anzahl Rippen von Vorteil ist: für hohe Werte von x bleibt der Koeffizient Co konstant (er darf die nach der „S“-Kurve ermittelten Mindestwerte nicht unterschreiten); daher ist bei x 0,25 eine Rippenanzahl von mehr als 5 nicht sinnvoll, mehr als 4 Rippen sind nicht sinnvoll bei x 0,37 und mehr als 3 Rippen sind nicht sinnvoll bei x 0,55. ANMERKUNG 1 Der erste Term der Gleichung 21.5-4 ist das Verhältnis zwischen Gesamt-Schraubenkraft und GesamtDrucklast auf den Boden, das in der Regel unter Betriebs- und Prüfbedingungen höher als 1 ist (da die Schrauben eine höhere Reaktion als die Drucklast erzeugen müssen, um die Dichtung unter Druckspannung zu halten); da der zweite Term in der Regel viel kleiner als 1 ist, sind die sich ergebenden Werte für x unter diesen Bedingungen im allgemeinen niedriger als 0,6; bei höheren Werten für x sind die Rippen nicht effektiv und es würde ein normaler ebener Boden ohne Verankerung empfohlen. ANMERKUNG 2 Ferner ist zu beachten, dass das vorstehende Verfahren für den Einbauzustand mit einem Druck von 0 und einem unendlichen Wert für x nicht geeignet ist; um den Boden auch unter diesen Bedingungen zu verifizieren, muss eine äquivalente Plattendicke nach folgender Formel errechnet werden: e3 eEQ eR2 h 4 2 t e eR h 4e 2 4h 2 6eh t eh (21.5-5) Dabei ergibt sich t aus: t d2 nV (21.5-6) Bei der Berechnung von eEQ müssen alle Minustoleranzen für Korrosion und Fertigung berücksichtigt werden. 547 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Der verstärkte Boden kann der Einbaukraft W standhalten, wenn 3d 3 d 2 W d2 f MIN eEQ (21.5-7) In vorstehender Gleichung ist fMIN der geringere Wert der Berechnungsnennspannung des Bodens und der Berechnungsnennspannung der Rippen. 21.6 Ausschnitte Die Ausschnitte müssen in angemessenem Abstand von den Rippen, den Schweißnähten, dem Mittenradius jedes Abschnitts und dem Umfang des Bodens angeordnet sein; diese Bedingung ist erfüllt, wenn der Winkel in Bild 21.6-1 den Angaben in (21.6-1) entspricht. Legende 1 Mittelachse eines Abschnitts Bild 21.6-1 — Verstärkter Boden mit Ausschnitten 360 8n V (21.6-1) Bei Bestätigung der vorstehenden Bedingung ist keine zusätzliche Berechnung der Ausschnittverstärkung erforderlich; ansonsten ist ein alternatives Auslegungsverfahren zu wählen (z. B. Auslegung nach dem Analyseverfahren). 21.7 Schweißnähte Nicht unterbrochene Schweißnähte zwischen Boden und Verstärkungsrippen müssen mit Gleichung 21.7-1 berechnet werden; wenn die Schweißnähte unterbrochen sind, müssen auch die Bedingungen nach 21.7-2, 21.7-3 und 21.7-4 erfüllt sein. go 0,3 2l d 1 2 n v 1 h 0,6 h 2l d 1 2l d 1 P f MIN z R (21.7-1) In vorstehender Gleichung ist fMIN der geringere Wert der Berechnungsnennspannung des Bodens und der Berechnungsnennspannung der Rippen. lo 0,2 l 548 (21.7-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) m l g 2 l g i 1 i i o ANMERKUNG Mindestdicke. lo (21.7-3) o Die in vorstehender Gleichung einzusetzende Kehlnahtdicke ist die nach (21.7-1) errechnete m li 0,8l (21.7-4) i 1 d gi g1 go eR Wenn die nach Gleichung 21.7-1 für eine nicht unterbrochene Naht erreichten Kehlnahtdicken sehr gering sind, können unterbrochene Schweißnähte gewählt werden, sofern dies nicht aus anderen Gründen (z. B. Wechselbeanspruchungen) vermieden werden sollte. Bei Kehlnähten oder teilweise durchschweißten Nähten ohne NDT darf der für zR angenommene Wert nicht mehr als 0,7 betragen. 1 li l1 lo l Bild 21.7-1 — Unterbrochene Nähte zwischen Boden und Verstärkungsrippe 21.8 Zentrierring Der Zentrierring muss der folgenden Gleichung entsprechen: P Pmax 4 ec h 2 K nV d 3 2 zc f c h 1 nv ec 2 (21.8-1) Dabei muss K für Böden ohne Umfangsmoment Bild 21.4-2 entnommen werden; bei Böden mit Umfangsmoment muss K durch Ko aus Bild 21.5-2 ersetzt werden. 2d 4 muss der Mittelteil des Bodens (mit Durchmesser d1 2ec) nach folgender Gleichung nV verifiziert werden: Bei d1 2ec e 0,41d1 2ec P f (21.8-2) Bei Kehlnähten oder teilweise durchschweißten Nähten ohne NDT darf der für zC angenommene Wert nicht mehr als 0,7 betragen. 549 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 22 Statische Berechnung hoher stehender Behälter auf Standzargen 22.1 Allgemeines Dieser Abschnitt enthält die Regeln für die Auslegung von hohen stehenden Behältern unter Druck und zusätzlichen Lasten, wie z. B. durch Gewicht, Nutzlasten, Wind- und Erdbebenlasten sowie äußere Krafteinwirkung aufgrund außen angebrachter Rohrleitungen. Die Auslegung der Säulenbauteile für Innen- und Außendrücke und für andere lokale Lasten als Drücke (sofern zutreffend) entsprechend der Auslegung durch Berechnung oder der Auslegung durch Analysemethoden muss vor dieser Analyse erfolgen. Dieser Abschnitt enthält die zusätzlichen Berechnungen für globale Lasten nur in Kombination mit Drucklasten. 22.2 Zusätzliche Begriffe Zusätzlich zu den Begriffen in den Abschnitt 3 und Abschnitt 16 gelten die Folgenden. 22.2.1 Hohe stehende Behälter Hohe stehende Behälter (in diesem Abschnitt als Säulen bezeichnet) sind Behälter mit einer Gesamthöhe h 10 m und mit einem Verhältnis Gesamthöhe/Außendurchmesser h/d 6,5 sowie Behälter mit h 10 m und mit einem Verhältnis h/d 4 22.2.2 Eigenlasten Die maximale Eigenlast (Dmax) ist das Gewicht der gesamten unkorrodierten Säule, einschließlich aller Einbauten (Böden, Dichtung usw.), Befestigungen, Dämmung, Brandschutz, Rohrleitungen, Laufstegen und Leitern. Die korrodierte Eigenlast (Dcorr) ist als Dmax definiert, allerdings mit dem Gewicht der korrodierten Säule. Die minimale Eigenlast (Dmin) ist das Gewicht der unkorrodierten Säule während der Aufstellungsphase, abzüglich des Gewichts von Bauteilen, die nicht bereits vor der Aufstellung an der Säule angebracht sind (z. B. abnehmbare Einbauten, Laufstege, Leitern, angebrachte Rohrleitungen, Dämmung und Brandschutz). ANMERKUNG Ein Gerüst ist gewöhnlich selbsttragend. In diesem Fall beinhaltet das Gewicht der Säule nicht das Gewicht des Gerüstes. 22.2.3 Nutzlasten Die in diesem Abschnitt verwendeten Nutzlasten (L) sind Gewichtslasten des Inhalts (Flüssigkeiten oder Feststoffe im Boden von Behältern, auf Einbauten und Packungen) sowie Verkehrslasten auf Laufstegen und Leitern durch Personal und Maschinen. 22.2.4 Auf Säulen einwirkende Windlasten Windlasten (W) sind horizontale globale Druckbeanspruchungen durch Wind, die auf die Projektionsfläche der Säule und deren Befestigungen einwirken, beeinflusst durch die Kraftbeiwerte (siehe 22.4.4). 550 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 22.2.5 Auf Säulen einwirkende Erdbebenlasten Erdbebenlasten (E) sind quasistatische auf die Säulenabschnitte wirkende Horizontalkräfte aufgrund von seismischen Beschleunigungen am Boden der Säule, berechnet durch das „Verfahren der Lateralkraftanalyse“ (siehe 22.4.5). 22.2.6 Kräfte aufgrund von außen an Säulen angebrachten Rohrleitungen Reaktionskräfte von außen angebrachten Rohrleitungen sind Kräfte, die aus Kräften aufgrund von Gewicht (D), Wind (W), Erdbeben (E) und anderen zusätzlichen Kräften (F) resultieren, soweit sie das globale Gleichgewicht der Säule beeinflussen (siehe 22.4.6). ANMERKUNG Auf Stutzen und Auflagerungen der Säule einwirkende Kräfte und Momente aufgrund außen angebrachter Rohrleitungen können als innere und/oder äußere Beanspruchungen wirken. Innere Beanspruchungen sind jene, die nur lokale Lasten verursachen und das globale Gleichgewicht nicht beeinflussen, da sie selbstausgleichend sind. Darüber hinaus können angebrachte Rohrleitungen in Abhängigkeit von ihrer Gestaltung die Säule entweder belasten oder sichern. Diese Aspekte sind in den Empfehlungen in 22.4.6 behandelt. 22.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Zusätzlich zu Abschnitt 4 gelten die folgenden Symbole, Indizes und Abkürzungen. cf Kraftbeiwert Dmax Maximale Eigenlasten (siehe 22.2.2 und 22.4.2) Dcorr Korrodierte Eigenlasten (siehe 22.2.2 und 22.4.2) Dmin Minimale Eigenlasten (siehe 22.2.2 und 22.4.2) Dc Außendurchmesser der Dämmung der Säule Dp Außendurchmesser der Dämmung des Rohrs d Außendurchmesser der Säule ohne Dämmung (in Meter) dc Außendurchmesser der Säule ohne Dämmung dp Außendurchmesser des Rohrs ohne Dämmung E Erdbebenlasten (siehe 22.2.5 und 22.4.5) F Zusätzliche Kräfte aufgrund angebrachter Rohrleitungen (siehe 22.2.6 und 22.4.6) fB,op Berechnungsnennspannung für Verankerungsschrauben unter Betriebsbedingungen, siehe Gleichung (22.8-1) G Böenfaktor h Gesamthöhe der Säule über dem Boden (in Meter) L Nutzlasten (siehe 22.2.3 und 22.4.3) Pi Berechnungsinnendruck nach 5.3.10 für P 0 (einschließlich hydrostatischem Druck) 551 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Pe Berechnungsaußendruck nach 5.3.10 für P 0 Rp0,2/TB 0,2-%-Dehngrenze bei Temperatur TB TB Berechnungstemperatur für Verankerungsschrauben W Windlasten (siehe 22.2.4 und 22.4.4) c,all Maximal zulässige Druckspannung unter Betriebsbedingungen nach 16.14.8, mit e nach 8.4 und einem Sicherheitsbeiwert von 1,5 in Gleichung (16.14-19) c,all,test Maximal zulässige Druckspannung unter Prüfbedingungen nach 16.14.8, mit e nach 8.4 und mit einem Sicherheitsbeiwert von 1,05 in Gleichung (16.14-19) Operator, d. h.: Überlagerung der unterschiedlichen Lastarten für die Axial- und Lateralkräfte, die Biegemomente und die resultierenden Scher- und Längsspannungen unter Verwendung der Balkentheorie für andere Einwirkungen als Druck und der Membrantheorie für Druckbeanspruchungen 22.4 Lasten 22.1.1 Drücke Alle Kombinationen des Berechnungsdrucks P und der zugehörigen Berechnungstemperatur T nach 5.3.10 und 5.3.11 sind zu betrachten. Da eine Überlagerung des Drucks mit anderen globalen Lasten erfolgen muss, ist nicht sicher, dass die vorherrschende Bedingung von Temperatur und zugehörigem Druck auch die Lastkombinationen beherrscht (siehe Bemerkung zu LC1 und LC2, unterhalb Tabelle 22-1). 22.4.2 Eigenlasten Das Gewicht der unkorrodierten Säule muss das jeweilige Gewicht aller Mäntel und Böden, aller Stutzen mit Flanschen und Blindflanschen, der Standzarge mit Bodenring, der Aufhängeösen und anderer Klemmen, der Versteifungsringe, der Tragringe und aller anderen festen Einbauten einschließen. Dieses Gewicht ist als das „Herstellungsgewicht“ zu bezeichnen und auf der Zeichnung anzugeben. Ist die Säule bereits werkseitig mit abnehmbaren Einbauten und Dämmung versehen, ist dieses zusammengesetzte Gewicht als das „Transportgewicht“ zu bezeichnen und auf der Zeichnung anzugeben. Wurden vor der Aufstellung vor Ort abnehmbare Einbauten, Dämmung, Brandschutz, Leitern, Laufstege und andere äußere Anbauten an der Säule angebracht, ist dieses zusammengesetzte Gewicht als das „Hebegewicht“ zu bezeichnen und auf der Zeichnung anzugeben. Wurde das Hebeverfahren festgelegt, ist die minimale Eigenlast Dmin das Hebegewicht, andernfalls ist das Transportgewicht oder das Herstellungsgewicht zu verwenden. Die maximale Eigenlast Dmax beinhaltet alle vorstehend angegebenen Gewichte sowie das Gewicht zusätzlicher, fest angebrachter Ausrüstung und äußerer Rohrleitungen, wie nachstehend festgelegt. Die korrodierte Eigenlast Dcorr berücksichtigt den Verlust beim Herstellungsgewicht aufgrund des festgelegten Korrosionszuschlags aller Teile. Last aufgrund von Rohrleitungsgewicht (muss in Dmax und Dcorr einbezogen sein für Rohrleitungen, die von der Säule getragen werden – siehe 22.2.2): Senkrechte Rohrleitungen: 552 Gewicht des gesamten Rohrs zwischen den unteren und oberen Abzweigen (Bögen) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Waagerechte Rohrleitungen: Gewicht des gesamten Rohrs zwischen Stutzen und Auflagern an der Säule Gewicht des Rohrs zwischen der Schweißnaht an der Säule und einem Punkt auf halber Strecke zum nächstliegenden äußeren Rohrauflager Gewichte von Rohren mit dp 0,04dc dürfen vernachlässigt werden. 22.4.3 Nutzlasten Das Gewicht des flüssigen oder festen Inhalts während des Betriebs ist für die größtmöglichen Höhen auf dem Behälterboden, auf den Böden und in den Packungen sowie unter Verwendung der höchsten festgelegten Dichte zu berechnen. Die Höchstwerte müssen sichergestellt werden. Das Gewicht des Inhalts während der Druckprüfung ist für das gesamte innere Volumen der Säule zu berechnen. ANMERKUNG Da die Packungen während der Druckprüfung entfernt werden, darf deren Gewicht von Dmax abgezogen werden. Zur Vereinfachung darf es vom Gewicht des Wasserinhalts subtrahiert werden. Die maximale Eigenlast zuzüglich des Gewichts des Inhalts bei Betrieb ist als das Betriebsgewicht, und die maximale Eigenlast zuzüglich des Gewichts des Inhalts bei Prüfung ist als das Vor-Ort-Prüfgewicht zu bezeichnen. Beide sind auf der Zeichnung anzugeben. Sind keine speziellen Werte festgelegt, ist eine gleichmäßig auf die Laufstege einwirkende Last von 2,5 kN/m2 als Verkehrslast anzunehmen. Dies schließt Lasteinwirkung durch Personal, Schnee oder Eis sowie leichte Maschinen (Wartungsgeräte) ein. Verkehrslasten auf Laufstegen aufgrund von schweren Maschinen sind nach deren Gewicht zu berücksichtigen und als eine gleichmäßig einwirkende Last von 2 kN/m2 anzunehmen. Sind mehr als zwei Laufstege vorhanden, sind nur die auf die drei größten Laufstege einwirkenden Verkehrslasten zu berücksichtigen. 22.4.4 Windlasten Die in diesem Abschnitt verwendeten Windlasten W (siehe 22.2.4) sind Kennwerte nach EN 1991-1-4. Bei der Berechnung der Windlast W darf kein Teilsicherheitsbeiwert verwendet werden. Die Kennwerte sind nach EN 1991-1-4 und dem maßgebenden Nationalen Anhang zu berechnen, unter Berücksichtigung der örtlichen Bedingungen (Einwirkungen und Bodenprofil) sowie der folgenden spezifischen Parameter für Säulen: Bei Windlasten, die nicht auf EN 1991-1-4 beruhen, sind die Windlasten auf eine Weise zu bestimmen, die weitestmöglich den in EN 1991-1-4 und der vorliegenden Norm angegebenen Festlegungen und Anforderungen entspricht. Kraftbeiwert cf für Säulen und Anbauten: cf 0,7 für Säulenkörper und Standzarge (Projektionsfläche beruht auf dem Außendurchmesser der Isolierung. Ausgenommen sind die Flächen, bei denen der Beiwert cf für Bühnen benutzt wird). Das ist der Mindestwert. Falls lokale Vorschriften einen höheren Wert erfordern, ist dieser zu verwenden. Bei Säulen mit gewellten Abdeckplatten zur Isolierung ist cf nach EN 1991-1-4 zu berechnen (Mindestwert weiterhin 0,7). Ein konservativer Wert von cf = 1,1 kann ebenfalls genutzt werden. cf 1,4 für Laufstege (mit einer minimalen Projektionsfläche beruhend auf der Hälfte der totalen Laufsteghöhe, multipliziert mit dem: Außendurchmesser des Laufstegs 100° in Umfangsrichtung Außendurchmesser der Säule 1 Breite des Laufstegs 100° in Umfangsrichtung) 553 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) cf 1,2 für Leitern (Projektionsfläche beruht auf der Leiterhöhe 0,33 m) cf 1,2 für Gerüste (Projektionsfläche beruht auf Höhe Außendurchmesser oder ist diagonal) Kraftbeiwert cf für angebrachte Rohrleitungen: Senkrechte Rohrleitungen: (Projektionsfläche beruht auf der Höhe der Rohrleitung Außendurchmesser der Rohrdämmung) cf 1,5 für parallel angebrachte Rohre bei w 0,7(Dc Dp) cf 0,7 für parallel angebrachte Rohre bei w 0,7(Dc Dp) (dabei ist w die Breite des Abstands zwischen dem Außendurchmesser der Dämmung auf der Säule Dc und dem der Rohrleitung Dp) Waagerechte Rohrleitungen: (Projektionsfläche beruht auf dem halben Abstand zwischen der Schweißnaht an der Säule und dem nächstliegenden äußeren Rohrauflager Außendurchmesser der Rohrdämmung) cf 0,7 für waagerecht angebrachte Rohre Sind mehrere Rohrleitungen um die Säule herum angeordnet, ist die Summe der Fläche dieser Rohre zu bestimmen, wobei ausschließlich die Rohre zu berücksichtigen sind, die in der Projektionsebene liegen, die die höchste Summe ergibt. Auf Rohre einwirkende Windlasten mit Dp 0,04Dc dürfen vernachlässigt werden. Böenfaktor G für Säulen (in EN 1991-1-4 bezeichnet als Strukturbeiwert cscd): Bei steifen (schwingungsunempfindlichen) Säulen darf eine vereinfachte Konstante nach dem Eurocode zu Windlasten verwendet werden (G cscd 1,0 nach EN 1991-1-4). Andernfalls (bei flexiblen oder schwingungsempfindlichen Säulen) muss der Böenfaktor nach den im Eurocode zu Windlasten angegebenen Regeln berechnet werden. Säulen dürfen als steif angenommen werden, wenn sie eine der drei folgenden Bedingungen erfüllen: Säulen mit einer Höhe h 10d Säulen mit einer Höhe h min {60 m; 6,5d} Säulen, die die folgende Bedingung erfüllen: xS xmax 32 h h 200 h (h d ) h d 2 mit xmax, h und d in m (22.4-1) Dabei ist xs die Verformung an der Spitze der Säule unter Einwirkung einer virtuellen Last, die dem eigenen horizontal einwirkenden Gewicht entspricht, und xmax ist die Grenze der Verformung an der Oberseite der Säule, damit die Säule als steif gilt. ANMERKUNG h 12d. 554 Bei Säulen mit konstanten Querschnitten wird die vorstehende Bedingung (22.4-1) niemals erfüllt bei DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 22.4.5 Erdbebenlasten Die in diesem Abschnitt verwendeten Erdbebenlasten E (siehe 22.2.5) sind Berechnungswerte nach EN 1990 und EN 1998-1. Bei der Berechnung von E ist der Bedeutungsbeiwert zu berücksichtigen, ohne Teilsicherheitsbeiwerte. Für Säulen aus Stahl ist das Verfahren der Lateralkraftanalyse unter Verwendung der Grundscherkraft auf der Grundlage des Berechnungsspektrums für elastische Analyse mit Verhaltensfaktor q 2 anzuwenden. ANMERKUNG 1 Das Berechnungsspektrum ist von der seismischen Zone, vom Bedeutungsbeiwert (einschließlich Gefährdungen und dadurch verursachter Verlust menschlichen Lebens) und vom Bodentyp abhängig. Diese Einflüsse sind im maßgebenden Nationalen Anhang der EN 1998-1 angegeben oder für den Aufstellungsort der Säule festgelegt. ANMERKUNG 2 Die vertikalen Erdbebenlasten dürfen bei Säulen vernachlässigt werden, da es sich um stehende Konstruktionen handelt, die durch Standzargen gestützt sind (siehe EN 1998-1:2004, 4.3.3.5.2). Im Fall von Erdbebenkennwerten, die nicht auf EN 1998-1 beruhen, sind die Erdbebenlasten auf eine Weise zu bestimmen, die weitestmöglich den in EN 1998-1 und in der vorliegenden Norm angegebenen Festlegungen und Anforderungen entspricht. Erdbebenlasten aufgrund von senkrecht und waagerecht angebrachten Rohrleitungen und anderen Anbauten an der Säule werden unter Berücksichtigung ihres jeweiligen Gewichts und des Eigengewichts der Säule nach 22.4.2 sowie unter Verwendung dieses Gesamtgewichts und der Gewichtsverteilung in die Berechnung der Erdbebenlasten einbezogen. Auf Rohre wirkende Erdbebenlasten mit dp 0,04dc dürfen vernachlässigt werden. 22.4.6 Zusätzliche Lasten an Stutzen und Auflagern aufgrund von außen angebrachten Rohrleitungen Andere zusätzliche Kräfte aufgrund von angebrachten Rohrleitungen als Gewichts-, Wind- und Erdbebenlasten sind zu berücksichtigen, siehe 22.2.6. Die Entscheidung darüber, in welchem Maß die zusätzlichen Lasten aufgrund von angebrachten Rohrleitungen bei der statischen Berechnung der Säule berücksichtigt werden, unterliegt der Verantwortung des Konstrukteurs, da deren Einfluss vom Gesamtverhalten der Säule und der Rohrkonfiguration abhängig ist (siehe Anmerkung in 22.2.6). Anwendungsleitlinien bei Betrachtung zusätzlicher Kräfte: Nur horizontale und vertikale Reaktionskräfte sind zu berücksichtigen, Biegemomente sollten vernachlässigt werden. Horizontale und vertikale Reaktionskräfte wirken in der Höhe des Ein- oder Austritts der waagerechten äußeren Rohrstränge an der Säule, daher sind sie bei der Berechnung dieser Höhe zu berücksichtigen. In anderen Höhen sind die Kräfte innen wirkende Kräfte ohne Einfluss auf das globale Gleichgewicht, da diese aus der Auflagerung zwischen Stutzen und Auflagern der Säule resultieren (siehe Anmerkung in 22.2.6). Bei der Berechnung der Rohrleitungen sollte die lokale Elastizität der Säulenwand berücksichtigt werden. Die globale Elastizität der gesamten Säule kann berücksichtigt werden, sofern alle wesentlichen, an der Säule angebrachten Rohre in die Berechnung der Rohrleitungen einbezogen werden. Sind mehrere Rohrleitungen an der Säule angebracht, müssen die resultierenden horizontalen Reaktionskräfte auf jeder Höhe kombiniert werden. Dabei ist die Richtung jeder der einzelnen Rohrleitungskräfte zu berücksichtigen. Soweit die tatsächlichen Kräfte und deren Richtungen nicht verfügbar sind, muss nicht angenommen werden, dass alle Horizontalkräfte in dieselbe Richtung wirken. Die maximal resultierende Scherkraft am Boden der Säule ergibt sich aus der Kombination aller horizontalen Kräften und deren Richtungen. Das resultierende Biegemoment am Boden der Säule ergibt sich aus den Einzelmomenten der horizontalen Kräfte multipliziert mit ihrer Höhe. Die Einzelmomente müssen dabei gemäß ihrer Richtung kombiniert werden. 555 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 22.5 Lastkombinationen Tabelle 22-1 enthält die erforderlichen Lastkombinationen der unterschiedlichen Lastarten und die zugehörigen zulässigen Spannungen der Schalen und Verankerungsschrauben. Die Symbole nach 22.3 werden angewendet: 556 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle 22-1 — Lastkombinationen für Säulen Lastfall Einbezogene Lastarten Lastkombination einschließlich Gewichtungsfaktoren Zulässige Zugspannung für Schalen Zulässige Druckspannung für Schalen Zulässige Zugspannung für Verankerungsschrauben LC1 Pi, Dmax, L, F, W 0,9 Pi & Dmax & L & F & 1,1 W fd c,all f B,op Betrieb bei Innendruck und Wind LC2 Pe, Dmax, L, F, W Pe & Dmax & L & F & 1,1 W fd c,all fB,op Betrieb bei Außendruck und Wind LC3 Dmax, L, F, W Dmax & L & F & 1,1 W fd c,all fB,op Betrieb ohne Druck, aber mit Wind LC4 Dcorr, W Dcorr & 1,1 W fd c,all fB,op Abschaltung (ohne Druck, Inhalt und thermische Reaktionen) LC5 Dmin, W Dmin & 0,7 W fd c,all fB,op Aufstellung LC6 Pi, Dmax, L, E 0,9ꞏPi & Dmax & L & E ftest c,all,test 1,2fB,op Betrieb bei Innendruck und Erdbeben LC7 Pe, Dmax, L, E Pe & Dmax & L & E ftest c,all,test 1,2fB,op Betrieb bei Außendruck und Erdbeben LC8 Dmax, L, E Dmax & L & E ftest c,all,test 1,2fB,op Betrieb ohne Druck, aber mit Erdbeben LC9 Ptest, Dmax, Ltest, W Ptest & Dmax & Ltest & 0,6 W ftest c,all,test fB,op Prüfung mit Prüfdruck, Prüfinhalt und Wind Erläuterungen Bemerkungen: Für LC1 und LC2: Für LC1 und LC6: Für LC3 und LC8: Für LC5: Für LC9: Ist mehr als eine zusammengehörige Kombination für Berechnungsdruck und Berechnungstemperatur vorhanden, müssen alle Kombinationen untersucht werden. Alternativ kann eine einzelne Kombination mit Höchstdruck und Höchsttemperatur verwendet werden. Das vorherrschende Druck/Temperatur-Wertepaar für die Druckberechnung ist nicht notwendigerweise auch das für die vorherrschenden Lastkombinationen. Der Faktor 0,9 wird für die Berechnung des Innendrucks Pi angewendet, da der Betriebsinnendruck aufgrund der Druckbegrenzungseinrichtung gewöhnlich 10 % unterhalb PS liegt. Diese Lastfälle sind nicht erforderlich, wenn LC1 und LC2 bzw. LC6 und LC7 vorliegen, z. B. Auftreten von Innen- und Außendruck. Die Windlast ist in diesem Fall abhängig von der Konfiguration zu diesem Zeitpunkt (mit oder ohne Gerüst, Laufstege, Dämmung). Der reduzierte Faktor 0,7 ergibt sich nach EN 1991-1-6 für Zeiträume 12 Monate. Der reduzierte Faktor für die Windlast ergibt sich nach EN 1991-1-6 für Zeiträume 3 Tage. 557 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07)) 22.6 Spannungsberechnung für Druckbehälterschalen und Standzargen 22.6.1 Zylindrische Druckbehälterschalen Die Spannungen in der zylindrischen Schale des Druckbehälters sind nach 16.14 an jedem kritischen Querschnitt für die Vertikalkraft und das Biegemoment nachzuweisen, die Berechnung erfolgt in Höhe des betrachteten Querschnitts. Diese Nachweise sind für jeden zutreffenden Lastfall und die zutreffenden zulässigen Spannungen nach Tabelle 22-1 erforderlich. Die Vertikalkraft und das Biegemoment sind nach den Gleichungen 16.14-4 und 16.14-5 anzuwenden, um den Höchst- und den Mindestwert der Längsspannung zu bestimmen. Die Berechnung der Gesamt-Axialkräfte in 16.14.3 ist unter Verwendung des Lastfalls (1) und des Berechnungsinnendrucks ohne hydrostatischen Druck durchzuführen. Für die Berechnung der Umfangsdruckspannung nach Gleichung 16.14-7 ist der Berechnungsinnendruck einschließlich des hydrostatischen Drucks zu verwenden. 22.6.2 Kegelförmige Druckbehälterabschnitte Bei kegelförmigen Abschnitten mit einem Halbwinkel am Kegelscheitelpunkt 7° müssen die Spannungsnachweise unter Anwendung des Verfahrens für zylindrische Schalen sowohl am kleinen als auch am großen Ende des Kegels sowie unter Verwendung der jeweils zutreffenden Werte für Wanddicke und Durchmesser erfolgen. ANMERKUNG Für kegelförmige Abschnitte mit einem Halbwinkel am Kegelscheitelpunkt 7° enthält EN 13455-3 derzeit kein Verfahren zur Berechnung der globalen Kräfte und Momente, weder für die kegelförmige Schale selbst, noch für den Übergang zwischen Kegel- und Zylinderform. 22.6.3 Standzargenschale Bei Standzargen aus einer zylindrischen Schale oder einer kegelförmigen Schale mit einem Halbwinkel am Kegelscheitelpunkt 7° muss der Spannungsnachweis nach 22.6.1 und 22.6.2 erfolgen, mit der Vereinfachung P 0. Bei Standzargen mit verschwächenden Ausschnitten sind die zusätzlichen Berechnungen nach 16.12.4 erforderlich. 22.7 Auslegung der Schweißnaht zwischen Standzarge und Druckbehälter (an gewölbtem Boden oder zylindrischer Schale) Der Spannungsnachweis für die Schweißnaht zwischen der Standzarge und dem Behälter ist 16.12.3 zu entnehmen, wobei die Anmerkung in 16.12.3.2 zu beachten ist. 22.8 Auslegung von Verankerungsschrauben und der Bodenringanordnung Die Auslegung von Verankerungsschrauben und der Bodenringanordnung muss nach 16.12.5 erfolgen. Die Berechnungen sind für jeden zutreffenden Lastfall mit den zulässigen Spannungen nach Tabelle 22-1 durchzuführen. Die Berechnungsnennspannung von Verankerungsschrauben im Betriebszustand ist wie folgt zu bestimmen: Rp0,2/TB Rm/ 20 f B,op min ; 2,062 5 1,65 (22.8-1) ANMERKUNG 1 Die Berechnungstemperatur TB der Verankerungsschrauben beträgt in den meisten Fällen 20 °C und ist gewöhnlich erheblich niedriger als die Berechnungstemperatur des Druckbehälters. Die resultierenden Verankerungsschraubenkräfte (einschließlich der Einwirkungen der Vorbeanspruchung) sind in Tabelle 22-2 anzugeben. 558 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 2 Das Verfahren für die Auslegung von Verankerungsschrauben nach 16.12.5 ist ein konservatives Verfahren, einschließlich Vorbeanspruchung der Schrauben mit quasistatischen Lasten. Empfehlungen für die Vorbeanspruchung von Verankerungsschrauben sind ebenfalls angegeben. Berechnungen für die durch den Bodenring auf die Betonoberfläche des Fundaments einwirkenden Druckspannungen sind ebenfalls in 16.12.5 angegeben. 22.9 Fundamentlasten Auf Fundamente und Verankerungsschrauben einwirkende Lasten sind für die Auslegung des Fundaments erforderlich. Die festgelegten Fundamentlasten entsprechen den in EN 1990 festgelegten Kennwerten ohne Berücksichtigung der Windlasten bei Aufstellung und Prüfung, für die bereits verringerte Werte angegeben sind (siehe Bemerkung zu LC5 und LC9 in Tabelle 22-1). Die folgenden Fundamentlasten sind für die unterschiedlichen Lastbedingungen während der Lebensdauer der Säule anzugeben: Mindest- und Höchstwert der Vertikalkräfte; Höchstwert der Lateralkräfte (aufgrund von Wind, Rohrleitungskräften, Erdbeben); Höchstwert des Biegemoments (aufgrund von Wind, Rohrleitungskräften und exzentrischen Gewichten, Erdbeben); Höchstwert der Verankerungsschraubenlast; Drehmoment für die Vorbeanspruchung der Verankerungsschrauben. Tabelle 22-2 enthält die erforderlichen Lasten und zugehörigen Lastfälle nach Tabelle 22-1 für die Bereitstellung der zutreffenden Werte. Werte oder Zeilen der Tabelle dürfen vernachlässigt oder mit null gleichgesetzt werden, wenn die Lastart nicht zutrifft. Tabelle 22-2 — Daten für die Auslegung des Fundaments Lastart Symbol für die Last Lastbedingung Aufstellung Prüfung Betrieb Abschaltung Max. Vertikalkraft Fvmax – LC9 LC1 oder LC2 oder LC3 – Min. Vertikalkraft Fvmin LC5 – – LC4 Lateralkraft aufgrund von Wind FH,W LC5 LC9 (LC1 oder LC2 oder LC3)/1,1 LC4/1.1 Lateralkraft aufgrund zusätzlicher Rohrleitungskräfte FH,F – – LC1 oder LC2 oder LC3 – Lateralkraft aufgrund von Erdbeben FH,E – – LC6 oder LC7 oder LC8 – Biegemoment aufgrund von Wind MB,W LC5 LC9 (LC1 oder LC2 oder LC3)/1,1 LC4/1,1 Biegemoment aufgrund zusätzlicher Rohrleitungskräfte und exzentrischer Gewichte MB,F – – LC1 oder LC2 oder LC3 – Biegemoment aufgrund von Erdbeben MB,E – – LC6 oder LC7 oder LC8 – Verankerungsschraubenkraft einschl. Wind- & Zusatzkräften FA,WF LC5 LC9 LC1 oder LC2 oder LC3 LC4 Verankerungsschraubenkraft einschließlich Erdbeben FA,E – – LC6 oder LC7 oder LC8 – Drehmoment für die Vorbeanspruchung der Verankerungsschrauben Mt nach Gleichung (16.12-81) 559 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Anhang A (normativ) Anforderungen an die Ausführung von drucktragenden Schweißverbindungen Dieser Anhang legt die Ausführungsforderungen für dauerhafte Schweißnähte für die Konstruktion von Druckbehältern fest. ANMERKUNG Siehe auch EN 13445-4:2014 und EN 13445-5:2014 für weitere Bedingungen für Schweißnähte. Die Forderungen umfassen folgende Angaben: eine Zeichnung jeder Schweißverbindung in fertigem Zustand; Ausführungsforderungen im wesentlichen für die geometrische Form; Angabe der jeweiligen Prüfgruppen (EN 13445-5:2014); Angabe der jeweiligen Ermüdungsklasse (siehe Teil 3, Abschnitte 17und 18) (dies gilt nicht für Behälter der Prüfgruppe 4); Empfehlungen zur Verhinderung von Lamellenrissbildung; Empfehlungen zur Korrosionsverhinderung; Verweisung auf die empfohlenen schweißtechnischen Einzelheiten in EN 1708-1:2010; Folgende Schweißnahtgruppen sind enthalten: Gruppe M: Längsnähte an Zylindern und Kegeln, Nähte an Kugeln und gewölbten Böden (Tabelle A-1); Gruppe C: Rundnähte in Zylindern und Kegeln, Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale (Tabelle A-2); Gruppe E: Schweißverbindungen von ebenen Böden und Schalen (Tabelle A-3); Gruppe TS: Schweißverbindungen von Rohrböden und Schalen (Tabelle A-4); Gruppe T: Schweißverbindungen von Rohren und Rohrböden (Tabelle A-5); Gruppe S: Schweißverbindungen an Muffen (Tabelle A-6); Gruppe F: Schweißverbindungen an Flanschen und Bunden (Tabelle A-7); Gruppe N: Schweißverbindungen an Stutzen (Tabelle A-8); Gruppe B: Rundnähte an Kompensatoren (Tabelle A-9). Für jede Gruppe sind die bevorzugt anzuwendenden Schweißverbindungen zuerst angegeben. 560 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-1 — Drucktragende Schweißverbindungen - Längsnähte an Zylindern und Kegeln, Nähte an Kugeln und gewölbten Böden Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen M1 M2 e 2 e1 Min 0,3e1 ; 6 Prüfgruppe Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) 3) Korrosion EN 17081:2010 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.2 A N 1.1.4 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.2 A N 1.1.4 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.2 A N 1.1.6 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.2 A N 1.1.6 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.3 A N 1.1.4 a2 3 mm M3 l3 2 e1 l1 / l2 1 / 4 M4 l3 2 e1 l1 / l2 1 / 4 M5 e 2 e1 Min 0,15e1 ; 3 l1 / l2 1 / 4 M6 Steigungsverhältnis: siehe M3 mit glattem Übergang 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.3 A N 1.1.5 M7 Steigungsverhältnis: siehe M3 mit glattem Übergang 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.3 A N 1.1.4 M8 l1/l2 1/4 1, 2, 3, 4 siehe Tabelle 18-4 lfd. Nr. 1.3 A N 1.1.5 A N 1.1.5 mit glattem Übergang und > 150° Achse M9 l1 / l2 1 / 4 4 mit glattem Übergang UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 561 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-1 — Drucktragende Schweißverbindungen - Längsnähte an Zylindern und Kegeln, Nähte an Kugeln und gewölbten Böden (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Ermüdungs klasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) 3) Korrosion EN 17081:2010 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.5 A N 1.1.1 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.5 A N 1.1.1 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.5 A N 1.1.3 Prüfgruppe M 10 Ermüdungsbeanspruchun 1, 2, 3, 4 g nur zulässig, wenn mindestens Sichtprüfung auf volle Durchschweißung möglich M 11 e 2 e1 Min 0,3e1 ; 6 a 3 Min 0,1e1 ; 2 siehe M 10 bei Ermüdungsbeanspruchung M 12 siehe M 4 siehe M 11 M 13 UNZULÄSSIG M 14 UNZULÄSSIG M 15 UNZULÄSSIG M 16 UNZULÄSSIG 1) 2) Ermüdungsklasse: siehe Abschnitt 17 und 18. Laminarrissanfälligkeit: A = kein Risiko, B = mögliches Risiko. 3) Korrosion: N = normale Bedingungen, S = unzulässig. 562 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln, Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen C1 Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) 3) Korrosion EN 17081:2010 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.2 A N 1.1.4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.2 A N 1.1.4 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.2 A N 1.1.4 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.2 A N 1.1.6 1, 2, 3, 4 C2 e2 e1 Min 0,15e1 ; 3 C3 e2 e1 Min 0,3e1 ; 6 Prüfgruppe a2 3 mm C4 l3 2 e1 l1 / l2 1 / 3 C5 l1 / l2 1 / 3 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.3 A N 1.1.4 C6 siehe C 4 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.2 A N 1.1.6 C7 l1 / l2 1 / 3 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.3 A N 1.1.5 mit glattem Übergang C8 siehe C 5 1, 2, 3, 4 s. Tab. 1 8-4, lfd. Nr. 1.3 A N 1.1.4 C9 l1/l2 1/3 1, 2, 3, 4 siehe Tabelle 18-4 lfd. Nr. 1.3 A N 1.1.5 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.3 für Prüfgrupp e3 A N 1.1.5 mit glattem Übergang und > 150° Achse C 10 l1 / l2 1 / 3 mit glattem Übergang UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 563 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln, Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale (Forts.) 3) Korrosion EN 17081:2010 s. Tab. A 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.5 N 1.1.1 1, 2, 3, 4 s. Tab. A 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.5 N 1.1.1 siehe C 4 1, 2, 3, 4 s. Tab. A 18-4, lfd. Nr. 1.1 und 1.5 N 1.1.3 C 14 siehe C 10 mit glattem Übergang 1, 2, 3, 4 s. Tab. A 18-4, lfd. Nr. 1.3 und 1.5 N 1.1.2 C 15 UNZULÄSSIG 1, 2, 3, 4 s. Tab. A 18-4, lfd. Nr. 1.4 N - 1, 2, 3, 4 s. Tab. A 18-4, lfd. Nr. 1.4 N - Bez. Nr. Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungsklasse 1) C 11 Nur zulässig, wenn Prüfung auf volle Durchschweißung möglich 1, 2, 3, 4 C 12 siehe C 3 C 13 C 16 Schweißverbindung 30 Bei unterschiedlichen Wanddicken begrenzt auf: e2 e1 Min 0,3e1 ; 4 C 17 30 Bei unterschiedlichen Wanddicken begrenzt auf: e2 e1 Min 0,3e1 ; 4 — Berechnung der Spannungen — Schweißnaht an der Innenseite rundschleifen 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 564 Laminarrissanfälligkeit 2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln, Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungs klasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) Korrosion 3) EN 17081:2010 C 18 30° Bei unterschiedlichen Wanddicken begrenzt auf: 1, 2, 3, 4 63 bei 100%-ZfP der Oberfläche A N - A N - e2 e1 Min 0,3e1 ; 4 C 19 > 30° Bei unterschiedlichen Wanddicken begrenzt auf: e2 e1 Min 0,3e1 ; 4 80 bei bündig geschliffener Nahtwurzel 1, 2, 3, 4 71 bei bündig geschliffener Nahtwurzel d o 600 mm C 20 C 21 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH siehe 5.7.4.2 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.6 A S - siehe 5.7.4.1 siehe 5.7.4.1 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.7 A S - siehe 5.7.4.1 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.7 A S - siehe 5.7.4.2 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.6 A S - siehe 5.7.4.2 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.6 A S - siehe 5.7.4.2 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.6 A S - UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH C 22 siehe 5.7.4.1 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH C 23 l ist die erforderliche Mindestdicke UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH C 24 siehe C 2 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH C 25 50 bei 100%-ZfP der Oberfläche siehe C 4 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 565 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln, Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung C 26 C 27 C 28 C 29 Ausführungsforderungen Prüfgruppe siehe C 10 siehe 5.7.4.2 Prüfgruppe 4 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH Ermüdungs klasse 1) - Laminarrissanfälligkeit 2) A S EN 17081:2010 - s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 1.6 A S - siehe 5.7.4.2 unzulässig Prüfgruppe 4 A S - Korrosion 3) UNZULÄSSIG siehe C 4 siehe 5.7.4.2 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH siehe C 4 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH C 30 UNZULÄSSIG C 31 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 4 - B N - C 32 A = Rundnaht 4 - B S auf Seite L N auf Seite R 9.1.2 4 - B S auf Seite L N auf Seite R 9.1.2 l 2 min ( e1 , e2 ) siehe C 35 L linke Seite R rechte Seite Druck auf beiden Seiten einwirkend UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH C 33 A = Lochnaht l 2 min ( e1 , e2 ) siehe C 35 L linke Seite R rechte Seite Druck auf beiden Seiten einwirkend UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 566 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln, Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung C 34 Laminarrissanfälligkeit 2) 4 Ermüdungsklasse 1) - 4 - Ausführungsforderungen Prüfgruppe l 2 min ( e1 , e2 ) Korrosion EN 17081:2010 B N - B S auf Seite L N auf Seite R 9.1.1 3) siehe C 35 L linke Seite R rechte Seite Druck auf beiden Seiten einwirkend UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH C 35 l 2 min ( e1 , e2 ) Liegt die Naht am Ende einer Schale, muss der Abstand zwischen Naht und Schalenende min. 5 mm betragen. L linke Seite R rechte Seite Druck auf beiden Seiten einwirkend UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH C 36 UNZULÄSSIG C 37 UNZULÄSSIG C 38 UNZULÄSSIG 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 567 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden Bez. Nr. Schweißverbindung E1 Ausführungsforderungen Prüfgruppe Alle Rundnahtformen sind 1, 2, 3, 4 zulässig r 1,3 e E2 Alle Rundnahtformen sind 1, 2, 3, 4 zulässig r 1,3 e und r 8 mm E3 Alle Rundnahtformen sind 1, 2, 3, 4 zulässig r 0,2 er E4 Alle Rundnahtformen sind 1, 2, 3, 4 zulässig r e/ 3 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 568 Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) siehe entsprechende lfd. Nr. in Tab. A-2 A siehe entsprechende lfd. Nr. in Tab. A-2 A s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.2 B s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.2 A, falls geschmiedet, B, falls aus einem Schmiedestück ausgedreht Korrosion 3) N N N N EN 17081:2010 siehe entsprechende lfd. Nr. in Tab. A-2 siehe entsprechende lfd. Nr. in Tab. A-2 8.1.9 - DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung E5 E6 E7 E8 E9 Ausführungsforderung en Prüfgruppe UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHW EIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 3, 4 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHW EIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 3, 4 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHW EIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 4 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHW EIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 3, 4 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHW EIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.1 für Prüfgrup pe 3 A, falls 15° s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.1 für Prüfgrup pe 3 A, falls 15° - A, falls 15° Korrosion EN 17081:2010 3) N 8.1.2 N 8.1.3 S - N 8.1.8 S 8.1.7 B, falls 15° B, falls 15° B, falls 15° 1, 2, falls beschliffen und mit Gegenlage geschweißt s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.1 a oder b für Prüfgruppen 1, 2 und 3 A, falls 15° 4 - A, falls 15° B, falls 15° B, falls 15° 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 569 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungs klasse 1) Laminarriss anfälligkeit Korrosion 3) EN 17081:2010 2) E 10 a es UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH E 11 a es UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH E 12 Unzulässig E 13 Unzulässig 3, 4 falls a 16 mm 4 falls a 16 mm 3, 4 falls a 16 mm 4 falls a 16 mm s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.1 b für Prüfgruppe 3 B N - s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.1 b für Prüfgruppe 3 B N 8.1.1 E 14 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.3 a B N 8.1.5 E 15 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.3 c B N 8.1.5 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 570 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungs klasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) Korrosion 3) EN 17081:2010 E 16 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 4 - B S - E 17 b es 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.3 b B N 8.1.5 4 - B N 8.1.6 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.3 b für Prüfgruppe 3 B N 8.1.5 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH E 18 a 1,4 es falls b 16 mm 1, 2, 3, 4 falls b 16 mm UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH E 19 a 0,7 es UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH falls a 16 mm 4 falls a 16 mm 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 571 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung E 20 Ausführungsforderungen a 1,4 es Korrosion Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) 3) EN 17081:2010 4 - B S - 4 - B S - 4 - B S - Prüfgruppe UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH E 21 a 1,4 es UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH E 22 a 0,7 es UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH E 23 UNZULÄSSIG A.1 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 572 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen a 0,7 es E 24 A.2 Korrosion Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) 3) EN 17081:2010 4 - B N - 4 - B N - Prüfgruppe b es UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH E 25 a es UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH E 26 UNZULÄSSIG 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 573 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-4 — Rohrböden - Schweißverbindungen von Rohrböden und Schalen Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) Korrosion 3) EN 17081:2010 N 8.1.9 S 8.1.7 Siehe Schweißverbindungen von ebenen Böden und Schalen mit folgenden zusätzlichen Ausführungen TS 1 TS 2 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH, es sei denn der Rohrboden ist eine Platte oder ein Schmiedestück mit Qualitäsprüfung Z. Es ist mindestens eine Zugfestigkeitsprüfung entsprechend dem unten angegebenen Bild durchzuführen. Der Probekörper (Teilgröe sofern notwendig) ist dem tatsächlichen Rohrboden zu entnehmen, wobei die Mittellinie der des Rohrbodens entsprechen muss. Die Prüfstücke dürfen nicht von einem getrennten Schmiedestück nach EN 10222-1:1998, 12.2.2, stammen. 1, 2, 3, 4 b 2 es 4 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 574 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 2.2 A, falls geschmiedet B, falls aus einem Schmiedestück ausgedreht - A DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-5 — Rohrböden - Schweißverbindung von Rohren und Rohrböden Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderunge n T1 Korrosion Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) 3) EN 17081:2010 1, 2, 3, 4 s. Tab. 184, lfd. Nr. 1.5 A N - Prüfgruppe T2 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWE IS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N - T3 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWE IS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N - T4 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWE IS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N 7.1.8 T5 w et UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWE IS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N - T6 w et UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWE IS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N 7.1.7 T7 et l 1,4 et UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWE IS – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1, 2, 3, 4 Unzulässig B S 7.1.6 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 575 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-5 — Rohrböden - Schweißverbindung von Rohren und Rohrböden (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen et l 1,4 et T8 Prüfgruppe l1 1,4 et Laminarrissanfälligkeit 2) Korrosion 3) EN 17081:2010 1, 2, 3, 4 Unzulässi B g S 7.1.5 1, 2, 3, 4 40 A S - 1, 2, 3, 4 40 A S - 1, 2, 3, 4 40 B S - 1, 2, 3, 4 40 B S - 1, 2, 3, 4 40 B S - 1, 2, 3, 4 40 B S - UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH T9 Ermüdungsklasse 1) l2 4 et UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH T 10 l2 4 et l1 et 3 mm bei Ankerrohren l1 et 2 mm bei anderen Rohren UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH l et T 11 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH l 1,4 et T 12 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH l et T 13 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH T 14 l 0,7 et max 2et l et kein Abstand 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 576 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-5 — Rohrböden - Schweißverbindung von Rohren und Rohrböden (Forts.) Korrosion Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) 3) EN 17081:2010 T 15 l et 1, 2, 3, 4 40 B S - T 16 et l 1,4 et 1, 2, 3, 4 40 A S 7.1.1 T 17 l 1,4 et 1, 2, 3, 4 32 B S - 1, 2, 3, 4 40 B Bez. Nr. Schweißverbindung a et T 18 l 1,4 et T 19 UNZULÄSSIG S 7.1.2 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 577 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-6 — Schweißmuffenverbindungen Bez. Nr. Schweißverbindung Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) 3) 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.1 - N 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.1 - N - 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.1 - N - UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 3, 4 falls s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.1 - N - a 0,7 emin für jede 3, 4 falls s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.2 - N - s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.2 - N - s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.4 - N - s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.4 - N 2.1.8 S1 S2 Ermüdungsbeanspruchung nur zulässig, wenn volle Durchschweißung geprüft werden kann S3 S4 S5 Schweißverbindung UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH S6 a 0,7 emin für jede Schweißverbindung UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH S7 a 0,7 emin für jede Schweißverbindung UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH S8 a 0,7 emin für jede Schweißverbindung UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 578 Korrosion Prüfgruppe Ausführungsforderungen d 150 mm EN 17081:2010 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm 3, 4 falls d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm 3, 4 falls d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm 3, 4 falls d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-7 — Flansche und Bunde Bez. Nr. Schweißverbindung EN 17081:2010 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.1 A N 5.1.2 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.2 A N 5.1.1 3, 4 falls s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.4 A B, falls Werkstoff St1 oder St2 N - s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.4 A B, falls Werkstoff St1 oder St2 N 5.1.8 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.2 A N 5.1.1 63 50, falls keine Sichtprüfung der Innenseite A N - F1 Alle Rundnahtformen zulässig 1, 2, 3, 4 F2 Volle Durchschweißung F3 g1 g2 1,4 e F4 g1 g2 1,4 e UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH F5 g1 g2 2 e g1 g2 0,25 e UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH F6 Volle Durchschweißung UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH Korrosion 3) Prüfgruppe UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) Ausführungsforderungen d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm 3, 4 falls d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm 3, 4 falls d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm 3, 4 falls d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 579 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-7 — Flansche und Bunde (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung F7 Ausführungsforderungen Prüfgruppe g1 g2 2 e 3, 4 falls g1 g2 0,25 e 1, 2, 3, 4 falls Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 7.2 A 1, 2, 3, 4 siehe F 1 A 3, 4 falls 32 A d 150 mm d 150 mm Korrosion 3) N EN 17081:2010 5.1.5 B, falls Werkstoff St1 oder St2 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH F8 Alle Rundnahtformen zulässig N - UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH F9 a 0,7 emin d 150 mm für jede Schweißverbindung UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH F 10 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 580 UNZULÄSSIG 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm B, falls Werkstoff St1 oder St2 N 5.1.4 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-8 — Stutzen Ermüdungsklas se 1) Laminarrissanfälligkeit 2) Korrosion s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 3.2 B N 2.2.6 2.3.3 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 3.2 B N 2.2.6 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 siehe Tabelle 18-4 lfd. Nr. 3.2 B N 2.2.6 N4 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 3.2 B N 2.1.5 N5 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 3.2 B N 2.1.1 N6 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 siehe entsprechende lfd.Nr. in Tab. A-2 A N 2.4.1 N7 a 0,7 emin 3, 4 falls s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 3.2 oder 3.3 B N 2.2.2 Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe N1 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 N2 Volle Durchschweißung N3 3) EN 17081:2010 Legende A Schale oder Kopf B Stutzenhals für jede Schweißverbindung d 600 mm d / D 1 / 3 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls d 150 mm 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 581 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-8 — Stutzen (Forts.) Bez. Nr. Schweißverbindung N8 Ermüdungsklas se 1) Laminarrissanfälligkeit 2) s. Tab. 18-4, lfd. Nr. 3.2 oder 3.3 B 3, 4 unzulässig B 1, 2, 3, 4 siehe entsprechende lfd.Nr. in Tab. A-2 A Ausführungsforderungen Prüfgruppe a 0,7 emin 3, 4 falls für jede Schweißverbindung d 800 mm d 150 mm 1, 2, 3, 4 falls Korrosion 3) N EN 17081:2010 2.2.5 d 150 mm d / D 1/ 3 UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH N9 a 0,7 emin S für jede Schweißverbindung UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH N 10 UNZULÄSSIG N 11 Alle Rundnahtformen zulässig 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 582 N - DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle A-9 — Rundnähte an Kompensatoren Bez. Nr. Schweißverbindung Ermüdungsklasse 1) Laminarrissanfälligkeit 2) Ausführungsforderungen Prüfgruppe B1 Volle Durchschweißung 1, 2, 3 A B2 a 0,7 eb 1, 2, 3 B 1, 2, 3 A 1, 2, 3 A 1, 2, 3 B Korrosion 3) N S EN 17081:2010 - - UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH B3 a 0,7 eb S - UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH B4 a 0,7 eb N - UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH B5 a 0,7 eb S - UNZULÄSSIG FÜR DEN ANALYTISCHEN ZULÄSSIGKEITSNACHWEI S – DIREKTES VERFAHREN UND AUSLEGUNG IM ZEITSTANDBEREICH 1), 2), 3) siehe Tabelle A-1 583 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Anhang B (normativ) Analytischer Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren B.1 Einleitung B.1.1 Allgemeines Dieser Anhang ist, wie die gesamte Norm, zur Zeit auf Werkstoffe mit ausreichender Duktilität begrenzt, für im Zeitstandbereich beanspruchte Bauteile ist er jedoch auch auf Werkstoffe mit ausreichend hoher Duktilität im Zeitstandbereich begrenzt. ANMERKUNG Die in Tabelle E.2-1 in EN 13445-2:2014 aufgeführten Stähle und Stahlgusssorten, für die in den entsprechenden Werkstoffnormen die Zeitstandfestigkeiten für den jeweiligen Temperaturbereich angegeben sind, gelten als Werkstoffe mit ausreichend hoher Duktilität im Zeitstandbereich. B.1.2 Zweck Dieser Analytische Zulässigkeitsnachweis (AZ) gibt Regeln für den Zulässigkeitsnachweis von Bauteilen unter allen Arten von Einwirkungen und dient als: Alternative zur Auslegung nach Formeln (siehe 5.4.1), Ergänzung zur Auslegung nach Formeln in den Fällen die dadurch nicht erfasst werden, die eine Überlagerung von Umgebungseinwirkungen erfordern, in denen die in EN 13445-4:2014, Abschnitt 5, angegebenen Fertigungstoleranzen nach Vereinbarung zwischen den Beteiligten überschritten werden; Im letzten Fall müssen die Abweichungen klar dokumentiert werden. B.1.3 Spezielle Anforderungen Wegen der Verwendung fortschrittlicher Verfahren ist bei der Überprüfung der Berechnungen und bei der eventuellen Festlegung von spezifischen zfP-Anforderungen die Einschaltung einer, auf dem Gebiet des Analytischen Zulässigkeitsnachweises entsprechend qualifizierten, unabhängigen Stelle erforderlich, bis hinreichende innerbetriebliche Erfahrung nachweisbar ist. B.1.4 Auslegung im Zeitstandbereich Für Komponenten, die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbaren Bedingungen eventuell im Zeitstandbereich beansprucht werden, ist die Lebensdauer für diesen Kriechlastfall (oder die Lebensdauer für mehr als einen solchen Lastfall) (durch den Betreiber oder dessen Stellvertreter) festzulegen. Für jeden Lastfall mit Betrieb im Zeitstandbereich darf die spezifizierte Betriebszeit im Zeitstandbereich nicht weniger als 10 000 h betragen. Ist keine Betriebszeit festgelegt, muss der Hersteller eine vernünftige Zeit annehmen, jedoch mindestens 100 000 h. ANMERKUNG Während bei Bauteilen mit ausschließlich Lastfällen ohne Beanspruchung im Zeitstandbereich diese Lastfälle unabhängig voneinander festgelegt werden können, erfordert die Festlegung von Lastfällen bei Konstruktionen mit Kriechlastfällen eine genaue Beachtung der gesamten Auslegungslebensdauer unter Berücksichtigung aller nach vernünftigem Ermessen vorhersehbarer Lastfälle. Alternative Auslegungslebensdauern dürfen zugrunde gelegt werden. 584 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die (spezifizierte oder angenommene) Auslegungslebensdauer muss in der Technischen Dokumentation angegeben werden. Sofern die Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs liegen (siehe 5.1), sind keine Kriechnachweise erforderlich und B.5.1.3 und B.9 sind nicht anzuwenden. Sofern der kleinere der beiden Werte a) das Produkt von 1,2 und die Berechnungstemperatur für die Lebensdauer b) das Produkt von 1,5 und die 1%-Zeitdehngrenze der Berechnungstemperatur für die Lebensdauer nicht größer ist als die 0,2%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur, sind Kriechnachweise erforderlich, und B.5.1.3 und B.9 sind anzuwenden. Die Bezeichnungen Zeitstandfestigkeit und 1%-Zeitdehngrenze bezeichnen Mittelwerte, wie in den Werkstoffnormen festgelegt, für die ein Streubereich von 20 % angenommen ist. Für größere Streubereiche ist, an Stelle der Mittelwerte, das 1,25fache der unteren Grenze des Streubereichs zu verwenden. Für Interpolationen und mögliche Extrapolationen von Festigkeitskennwerten, und für die Bestimmung der Zeitstandfestigkeit oder der Zeit bis zum Erreichen von 1%-Zeitdehngrenze, sind die in Abschnitt 19 angegebenen Verfahren zu verwenden. B.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3. B.2.1 Einwirkung Eingeprägte thermomechanische Einwirkung die im Tragwerk Spannung und/oder Dehnung hervorruft, z. B. eingeprägter Druck, Kraft, Verschiebung, Temperatur, siehe B.6. B.2.2 Einwirkungsart Klassifizierung von Einwirkungen nach statistischen Eigenschaften und Einwirkungsdauer. B.2.3 Anwendungsregel Allgemein anerkannte Regel, die einer Verbindlichen Regel folgt und deren Anforderungen erfüllt. ANMERKUNG Abweichende Anwendungsregeln, abweichend von den in dieser Norm angegebenen, sind zulässig, sofern sie mit der Verbindlichen Regel übereinstimmen und hinsichtlich Zuverlässigkeit, Instandhaltung und Haltbarkeit mit angegebenen Anwendungsregeln zumindest gleichwertig sind, siehe B.5.1. B.2.4 Charakteristischer Wert / charakteristische Funktion Ein charakteristischer Wert einer Einwirkung ist ein repräsentativer Wert der die Variabilität, die statistischen Eigenschaften der Einwirkung berücksichtigt, siehe B.6.2. ANMERKUNG Eine charakteristische Funktion einer Einwirkung ist eine, für die Einwirkung repräsentative Funktion (der Zeit), benötigt bei Einwirkungen, bei denen in bestimmten Nachweisen die Zeitabhängigkeit von Bedeutung ist, z. B. Temperatur-Druck-Transienten während der Anfahr- oder Abfahrphase, siehe B.6.2.3. 585 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.2.5 Variationskoeffizient Maß für die statistische Streuung (Standardabweichnung dividiert durch den Mittelwert). B.2.6 Kombinationsfaktor Faktor mit dem der Bemessungswert variabler Einwirkungen mit stochastischen Eigenschaften multipliziert wird, sofern die Einwirkung mit dem Druck kombiniert wird, oder sofern zwei oder mehr dieser Einwirkungen in einem Lastfall kombiniert werden, siehe B.8.2.3. B.2.7 Nachweis Bewertung der Sicherheit eines Bauteils hinsichtlich bestimmter Grenzzustände (Versagensarten) und unter bestimmten Kombinationen von Einwirkungen, siehe B.5.1. B.2.8 Berechnungsmodell (Physikalisches) Modell des Bauteils zur Bestimmung der Beanspruchung. B.2.9 Beanspruchung Reaktion (z. B. Spannung, Dehnung, Verformung, resultierende Kraft oder Moment, Vergleichs-spannung) eines Bauteils auf eine bestimmte Einwirkung oder eine Kombination von Einwirkungen. B.2.10 Grenzzustand Zustand bei dessen Überschreiten das Tragwerk seine auslegungsgemäßen Funktionsanforderungen nicht mehr erfüllt. ANMERKUNG Grenzzustände werden Gebrauchstauglichkeit, siehe B.4. eingeteilt in Grenzzustände der Tragfähigkeit und Grenzzustände der B.2.11 Lastfall Eine Kombination von gleichzeitig auftretenden Einwirkungen. Lastfälle werden eingeteilt in Normalbetriebslastfälle, spezielle Lastfälle und außergewöhnliche Lastfälle, siehe B.5.1. B.2.12 Lokale Spannungskonzentration, lokale Verzerrungskonzentration Spannungs- bzw. Verzerrungsverteilung durch (sehr) lokale geometrie- oder werkstoffbedingte Störstellen, oder Temperaturfelder, welche die Spannungs- oder Verzerrungsverteilung nur über einen Teil der Wanddicke beeinflussen. ANMERKUNG Diese lokalen Konzentrationen sind nur mit eng lokalisierten Deformationen oder Verzerrungen verbunden, ohne wesentliche nicht-lokalen Effekte. Beispiele sind Spannungskonzentrationen an kleinen Ausrundungen von Kehlnähten, an kleinen Anschweißteilen, an Schweißnähten, etc. B.2.13 Teilsicherheitsbeiwert Beiwert für den charakteristischen Wert einer Einwirkung oder einer Werkstoffkenngröße, um den entsprechenden Bemessungswert zu erhalten. ANMERKUNG Der Beiwert hängt vom Nachweis, der Einwirkung bzw. der Werkstoffkenngröße ab, siehe B.6.3 und B.7.5 B.2.14 Verbindliche Regel Allgemeingültige oder eindeutige Aussagen, zu denen es keine Alternativen gibt, sofern dies nicht eindeutig angegeben ist, oder: Anforderung und Modell, für die keine Alternativen zulässig sind, sofern dies nicht eindeutig angeben ist, siehe Abschnitt B.6. B.2.15 Tragwerk Kombination aller lasttragenden Teile eines Bauteils, z.B. der gesamte Behälter, seine lasttragenden Teile, Stützen und Fundamente. 586 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.2.16 (Äquivalentes) spannungskonzentrationsfreies Modell ein den Idealfall darstellendes gleichwertiges Modell der Struktur ohne örtliche Anstiege von Spannung bzw. Beanspruchung. B.2.17 Strukturelle Beanspruchung Beanspruchung in einem Modell ohne Spannungskonzentrationen in der Struktur, d.h. die in einem idealisierten Modell festgelegte Beanspruchung, die die tatsächliche Geometrie der Struktur mit Ausnahme der örtlichen Details, welche nur örtliche Spannungs- bzw. Beanspruchungskonzentrationen hervorrufen, berücksichtigt, siehe B.7.6. ANMERKUNG 1 Die strukturelle Beanspruchung beinhaltet die Auswirkungen von groben Strukturdetails (beispielsweise Anschlüsse, Kegel-Zylinder-Verbindungen, Gefäßendverbindungen, Dickenstörungen, Vorhandensein von Anbindungen, Abweichungen von der Auslegungsform mit globalem Effekt, wie beispielsweise Unrundheit von zylindrischen Schalen). Nicht berücksichtigt werden jedoch die Kerbeffekte von örtlichen strukturellen Einzelheiten wie kleine Kehlradien, Schweißzehendetails, Unregelmäßigkeiten im Schweißprofil, kleine Bohrungen (teilweise durchtretend) oder von örtlichen Temperaturbereicheinzelheiten. ANMERKUNG 2 Finite Element-Schalen- oder Balkenelemente können die strukturelle Beanspruchung ergeben. B.2.18 (relevante) Dicke kürzester Abstand zwischen dem kritischen Punkt auf einer Oberfläche, zu einem beliebigen anderen Punkt einer Oberfläche des Modells. B.2.19 Gesamtspannung/-beanspruchung Gesamtspannung/-beanspruchung ist ein Konstruktionsmodell, das sämtliche Wirkungen durch - örtliche und nicht örtliche - Konzentration von Spannung und Beanspruchung umfasst. B.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und in Abschnitt 19 für den Betrieb im Zeitstandbereich. B.3.1 Indizes all zulässig c Kriechen d Auslegung e bezogen auf die Elastizitätsgrenze i i-ter Wert inf Kleinstwert (infimum) j j-ter Wert k k-ter Wert u bezogen auf die Dehnungsbegrenzung A Einwirkung (allgemein) G ständige Einwirkung P Druckeinwirkung 587 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Q veränderliche Einwirkung Sup Größtwert (supremum) B.3.2 Symbole D Ermüdungsmaß RM Festigkeitskennwert Teilsicherheitsbeiwert B.4 Versagensarten und Grenzzustände In Tabelle B.4-1 sind die wesentlichen Versagensarten mit den zugehörigen Grenzzuständen zusammengestellt. Die Grenzzustände werden danach unterteilt, ob die Belastung von kurzzeitiger, langzeitiger oder zyklischer Natur ist. In Tabelle B.4-1 sind die Versagensarten getrennt betrachtet. Kombinationen von Versagensarten, z. B. Ermüdung und Verformungsbruch, Kriechen und Verformungsbruch, Kriechen und Ermüdung, sind gesondert zu betrachten. ANMERKUNG 1 Die Liste der Versagensarten, Tabelle B.4-1, gilt sehr allgemein, enthält auch Versagensarten außerhalb des Anwendungsbereiches der Norm. Grenzzustände werden Gebrauchstauglichkeit. unterteilt in Grenzzustände der Tragfähigkeit und Grenzzustände der Grenzzustände der Tragfähigkeit sind Zustände (einer Komponente oder des Behälters), bei denen es zu einem Versagen kommt, das zu einer Gefährdung von Menschenleben führen kann (Bersten, Zusammenbruch oder anderen Formen des Versagens). ANMERKUNG 2 Grenzzustände der Tragfähigkeit sind Versagen durch globale plastische Deformation, Ermüdungsbruch, Instabilität des Behälters oder von Teilen, Verlust des Gleichgewichts (Umstürzen) von Behältern oder Behälterteilen (bei Betrachtung als starrer Körper) und die Sicherheit beeinträchtigende Leckagen,. ANMERKUNG 3 Einige Zustände vor Eintritt des Gesamtversagens, die, zur Vereinfachung, an Stelle der Grenze selbst betrachtet werden, werden ebenfalls als Grenzzustände der Tragfähigkeit klassifiziert und als solche behandelt. Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit sind Zustände (einer Komponente oder des Behälters), bei deren Überschreiten der Behälter nicht länger die Gebrauchstauglichkeitskriterien erfüllt. ANMERKUNG 4 Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit sind: Verformungen oder Durchbiegungen, die eine auslegungsgemäße Nutzung des Behälters (einschließlich ordnungsgemäßer Funktionsfähigkeit von Maschinen und normalem Betriebsverhalten) beeinträchtigen oder Schäden an tragenden und nichttragenden Teilen verursachen; Leckagen, die zwar die auslegungsgemäße Nutzung, nicht aber die Sicherheit beeinträchtigen und die keine unakzeptable Umweltgefahr sind. ANMERKUNG 5 Leckagen sind abhängig von der von ihnen ausgehenden Gefährdung als Grenzzustand der Tragfähigkeit oder der Gebrauchtauglichkeit zu klassifizieren. 588 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle B.4-1 — Versagensarten und Grenzzustände Einwirkungsart Kurzzeitig Versagensart Einmalig Sprödbruch U 3) Verformungsbruch U Unzulässige Verformung, Typ 1 4) S, U 1) Unzulässige Verformung, Typ 2 5) U Unzulässige Verformung, Typ 3 6) S Unzulässige örtliche Dehnungen 7) U Instabilität8) U, S 2) Fortschreitende plastische 9) Deformation Alternierende Plastizität 10) Kriechbruch Unzul. Kriechverformung, Typ 111) Unzul. Kriechverformung, Typ.212) Unzul. Kriechverformung, Typ 313) Kriechinstabilität Erosion, Korrosion Medienbeschleunigte Rissbildung14) Kriechbruch Unzul. Kriechverformung, Typ 111) Unzul. Kriechverformung, Typ 212) Unzul. Kriechverformung, Typ 313) Kriechinstabilität Erosion, Korrosion Medienbeschleunigte Rissbildung14) Ermüdung Medienbeschleunigte Ermüdung U Grenzzustand der Tragfähigkeit S Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit Langzeitig Mehrmalig Einmalig Zyklisch Mehrmalig U U U S, U 1) U S U, S 2) S U U S, U 1) U S U, S 2) S U U U 1) Bei Gefahren durch Austritt des Behälterinhalts (giftige, brennbare Stoffe, Dampf usw.) 2) Bei ausreichender Tragfähigkeit im nachinstabilen Zustand 3) Instabiles unzulässiges plastisches Fließen oder instabiles Risswachstum 4) Unzulässige Verformung an mechanischen Verbindungen 5) Unzulässige Verformung, die zu nicht annehmbarer Lastübertragung führt. 6) Unzulässige Verformung durch betriebsbedingte Behinderungen. 7) Rissbildung oder Verformungsbruch durch Erschöpfung der Werkstoffduktilität. 8) Elastisch, plastisch oder elastisch-plastisch 9) Fortschreitende plastische Deformation 10) Alternierende Plastizität (siehe auch Abschnitt 6) 11) Unzulässige Kriechdeformation an mechanischen Verbindungen 12) Unzulässige Kriechdeformation, die zu nicht annehmbarer Lastübertragung führt 13) Unzulässige Kriechdeformation bei betriebsbedingten Behinderungen 14) Spannungsrisskorrosion (SCC), wasserstoffinduzierte Rissbildung (HIC), spannungsorientierte wasserstoffinduzierte Rissbildung (SOHIC). 589 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.5 Methodik B.5.1 Allgemeines, Nachweise B.5.1.1 Allgemeines Jeder hinsichtlich des Anwendungsbereiches dieser Norm wesentlichen Versagensart entspricht ein einzelner Nachweis (N). Jeder Nachweis erfasst eine oder mehrere Versagensarten. Die Nachweise sind, falls zutreffend, für folgende Gruppen von Lastfällen zu führen: Normalbetriebslastfälle, für die normale Anforderungen gelten; besondere Lastfälle, für die Anforderungen für Prüfungen, Herstellung, Errichtung und für Reparaturen gelten; außergewöhnliche Lastfälle, siehe 5.3.2.2. Im Allgemeinen umfasst ein Nachweis mehrere Lastfälle. Lastfälle sind Kombinationen von gleichzeitigen Einwirkungen die nach vernünftigem Ermessen auftreten können. Für jeden Nachweis ist eine einfache Verbindliche Regel angegeben. Für jede Verbindliche Regel können mehrere Anwendungsregeln angegeben sein, um verschiedene Möglichkeiten der Erfüllung der Verbindlichen Regel aufzuzeigen. Die zutreffendsten Anwendungsregeln sind zu wählen. Es ist zulässig andere Anwendungsregeln zu verwenden, vorausgesetzt sie stimmen mit der einschlägigen Verbindlichen Regel überein und sind hinsichtlich Zuverlässigkeit, Instandhaltung und Haltbarkeit zumindest gleichwertig. B.5.1.2 Zulässigkeitsnachweise für Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereiches Die zu führenden Nachweise sind Tragfähigkeitsnachweis (TN), siehe B.8.2; Einspielnachweis (EN), siehe B.8.3; Stabilitätsnachweis (SN), siehe B.8.4; Ermüdungsnachweis (ZEN), siehe B.8.5; Nachweis des statischen Gleichgewichts (GN), siehe B.8.6; ANMERKUNG Die Bezeichnung eines Nachweises gibt einen Hinweis auf die Hauptversagensart des Nachweises. Für spezifische Bauteile sind einige Nachweise eventuell nicht erforderlich. Die Liste der Nachweise ist nicht vollständig. In manchen Fällen kann es erforderlich sein, weitere Grenzzustände zu untersuchen. So könnte z. B. bei Bauteilen aus austenitischen nichtrostenden Stählen neben dem Tragfähigkeitsnachweis auch eine Untersuchung der Gefahr von Leckagen erforderlich sein (als Grenzzustand der Tragfähigkeit oder der Gebrauchstauglichkeit), siehe Tabelle B.4-1. B.5.1.3 Zulässigkeitsnachweise für Berechnungstemperaturen im Zeitstandbereich Sofern Kriechnachweise erforderlich sind, siehe B.1.4, sind folgende Nachweise, zusätzlich zu den in B.5.1.2 angeführten zu führen: Kriechfestigkeitsnachweis (KFN), siehe B.9.4; Kriechdehnungsnachweis (KDN), siehe B.9.5, 590 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Ermüdungsnachweis: Kriechermüdung und Zyklische Ermüdung (KEN), siehe B.9.6. ANMERKUNG Für einige Lastfälle können Tragfähigkeitsnachweise durch entsprechende Kriechfestigkeitsnachweise abgedeckt und daher nicht extra erforderlich sein. B.5.2 Vorgehensweise Die Vorgehensweise erfasst die folgenden Teile: a) Mindestens alle in B.5.1 angeführten Nachweise sind zu berücksichtigen, siehe Anmerkung 3 in B.5.1; b) In jedem Nachweis sind alle wesentlichen Lastfälle zu berücksichtigen; c) Für jeden Lastfall ist eine passende Anwendungsregel zu wählen; d) Für jeden Nachweis und jeden Lastfall ist der Nachweis der Erfüllung der Verbindlichen Regel zu erbringen, direkt oder unter Verwendung der gewählten Anwendungsregel und folgender Schritte: 1) Festlegung des Nachweises und des Lastfalls mit zugehörigen Einwirkungen; 2) Bestimmung der charakteristischen Werte bzw. charakteristischen Funktionen der Einwirkungen; 3) Berechnung der Bemessungswerte bzw. Bemessungsfunktionen der Einwirkungen; 4) Nachweis der Erfüllung der Verbindlichen Regel; 5) Angabe ob die Verbindliche Regel für den Lastfall erfüllt ist. B.6 Einwirkungen B.6.1 Klassifizierung Einwirkungen werden in folgende vier Arten unterteilt: ständige Einwirkungen; Temperatur, Druck und von diesen deterministisch abhängige Einwirkungen; veränderliche Einwirkungen (ausgenommen Temperatur, Druck und von diesen deterministisch abhängige Einwirkungen); außergewöhnliche Einwirkungen. Betriebsdrücke und Betriebstemperaturen sind zwar ebenfalls veränderliche Einwirkungen, sie besitzen jedoch besondere Merkmale hinsichtlich der Abhängigkeit von der Zeit, der stochastischen Eigenschaften, etc. Wegen der häufig starken Korrelation zwischen Betriebsdruck und Betriebstemperatur sind sie als simultan wirkend zu betrachten, und die Druck-Temperatur-Abhängigkeit ist passend festzulegen. ANMERKUNG 1 Einwirkungen mechanischer, physikalischer, chemischer oder biologischer Art können zwar die Sicherheit eines Behälters beeinflussen, beim Analytischen Zulässigkeitsnachweis werden jedoch nur die Einwirkungen betrachtet, die Spannungen oder Dehnungen verursachen. Beispiele hierfür sind Volumenkräfte (z.B. Eigengewicht), Oberflächenkräfte (Druck, Flächenlasten usw.), Einzelkräfte (Resultierende z. B. aus einwirkenden Flächenkräften), Linienkräfte, Punktkräfte, Temperaturänderungen, Verlagerungen des Tragwerks an Verbindungen oder Bettungen z. B. durch Temperaturänderungen oder Setzen. ANMERKUNG 2 Beispiele für ständige Einwirkungen sind Eigengewicht des Tragwerks, von Verbindungsstücken, Zubehörund Anbauteilen. ANMERKUNG 3 Beispiele für veränderliche Einwirkungen sind Verkehrslasten, Wind- oder Schneelasten. 591 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 4 Beispiele für außergewöhnliche Einwirkungen sind Einwirkungen auf einen äußeren Behälter durch Versagen des inneren Behälters oder Einwirkungen durch extreme Erdbeben – Einwirkungen die nicht zu den (Normal) Betriebslastfällen zählen Einwirkungen, die nicht zu denen zählen die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar auftreten können. ANMERKUNG 5 Temperaturänderungen wirken auf zweifache Weise: sie verursachen Spannungen in einem Tragwerk und sie beeinflussen dessen Festigkeit und die Werkstoffeigenschaften. ANMERKUNG 6 Einflüsse des Behälterinhalts oder der Umgebung können die Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit des Behälters beeinträchtigen. Dies ist durch entsprechende Werkstoffauswahl, Wanddickenzuschläge (siehe 5.2.2) oder entsprechende Festlegung der Werkstoffparameter bei der Festigkeitsermittlung zu berücksichtigen (siehe B.7.5). ANMERKUNG 7 Die Druck-Temperatur-Abhängigkeit kann in Form von Wertepaaren gleichzeitig wirkender Einwirkungen, die den Bereich der Betriebsbedingungen umfassen, oder durch Druck-Temperatur-Funktionen angegeben werden. Bei Einwirkungen, die ständige und veränderliche Komponenten aufweisen, können die einzelnen Anteile getrennt betrachtet werden. Zu den veränderlichen Einwirkungen können so unterschiedliche Einflüsse gehören wie: Einwirkungen, die deterministisch von Druck und/oder Temperatur abhängen. Diese sind in der DruckTemperatur-Einwirkung zusammenzufassen und in diesem Zusammenhang, genau oder näherungsweise, für die Auslegung zu verwenden.; Einwirkungen, die von Druck oder Temperatur unabhängig sind, jedoch genau festgelegte Extremwerte (Grenzwerte) haben; Einwirkungen, z. B. Windlasten, die nur als stochastische, von Druck und/oder Temperatur unabhängige Vorgänge beschrieben werden können. B.6.2 Charakteristische Werte und charakteristische Funktionen von Einwirkungen Die Anforderungen für die Bestimmung der charakteristischen Werte der verschiedenen Arten von Einwirkungen sind in Tabelle B.6-1 und nachstehend zusammengestellt. 592 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle B.6-1 — Charakteristische Werte der verschiedenen Einwirkungen Einwirkung Ständig Variationskoeffizient 0,1 1) Ständig > 0,1 3) Symbol Mittelwert der Extremwerte G k 2) G k, sup 2) G k, inf 2) Qk 2) Veränderlich 0,1 1) > 0,1 Außergewöhnlich - Druck und Temperatur - Psup Veränderlich Qk Tsup Pinf Tinf Charakteristischer Wert Oberer Grenzwert, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% nicht überschritten wird 4); Unterer Grenzwert, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% nicht unterschritten wird 4) Mittelwert der Extremwerte 97% Perzentil des Extremwerts in einem festgelegten Zeitraum 5) Individuell festzulegen Der nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar zu erwartende höchste Druck Die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar zu erwartende höchste Temperatur Der nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar zu erwartende niedrigste Druck 6) Die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar zu erwartende niedrigste Temperatur 1) Der Mittelwert der Extremwerte kann auch angewendet werden, wenn die Differenz zwischen dem nach vernünftigem Ermessen vorhersehbaren Größt- und Kleinstwert höchstens 20 % ihres arithmetischen Mittels beträgt. 2) Der Index k in Tabelle B.6-1 weist darauf hin, dass ein Lastfall gewöhnlich aus mehreren Einwirkungen gebildet wird, die einzeln nummeriert sind. 3) Dies gilt auch für Einwirkungen die sich während der Lebensdauer des Behälters voraussichtlich ändern (z.B. bestimmte überlagerte ständige Lasten). 4) Ist eine statistische Vorgangsweise nicht möglich, dürfen der höchste und der niedrigste realistisch anzunehmende Wert verwendet werden. 5) Bei veränderlichen Einwirkungen mit festgelegten Grenzen dürfen Grenzwerte als charakteristische Werte verwendet werden. 6) Dies ist gewöhnlich 0 oder -1,0 (Vakuum). Der obere charakteristische Wert des Drucks, Psup, darf vom maximal zulässigen Druck PS ausgehend ermittelt werden, die (kurzfristige) Druckerhöhung über den maximal zulässigen Druck bei Ansprechen der Sicherheitseinrichtung gegen Drucküberschreitung muss nicht berücksichtigt werden. Die charakteristischen Werte für Druck und Temperatur beschreiben die Einhüllende des Druck-Temperatur-Feldes der Drücke und Temperaturen die unter vernünftigerweise vorhersehbaren Bedingungen auftreten können, siehe Bild B.6-1. Es sind folgende charakteristische Werte festzulegen: der obere charakteristische Wert des Drucks (Psup) der untere charakteristische Wert des Drucks (Pinf) der obere charakteristische Wert der Temperatur (Tsup) der untere charakteristische Wert der Temperatur (Tinf). 593 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) In Fällen, in denen die Temperatur nicht umgebungsbedingt ist oder in denen eine Kombination von Psup und Tsup unwirtschaftlich ist, kann es erforderlich sein, bestimmte Druck-Temperatur-Wertepaare, z. B. (Psup,i, Tsup,i), (Pinf,i, Tinf,i) festzulegen, die die Begrenzung des Druck-Temperatur-Bereichs der nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar zu erwartenden Extremwerte angeben, siehe Bild B.6-1. P Psup1 1 Tsup 1 Tinf 5 Tinf 1 Psup 5 Psup 2 5 Pinf 3 3 Tinf 4 4 2 Tsup 2 Tsup 3 Pinf 4 T Bild B.6-1 — Typische Darstellung gleichzeitiger Druck- und Temperatureinwirkungen ANMERKUNG 1 Für ständige Einwirkungen die in einigen Kombinationen mit anderen Einwirkungen günstig und mit anderen aber ungünstig wirken, sind obere und untere charakteristische Werte erforderlich. Das Eigengewicht von Tragwerk und nicht zum Tragwerk gehörenden Teilen darf auf Grundlage ihrer Nennabmessungen und ihrer mittleren spezifischen Masse berechnet werden. Für Wind- und Schneelasten und für Erdbebeneinwirkungen dürfen die in zugehörigen regionalen Normen festgelegten Werte, d. h. die landesspezifischen Werte, verwendet werden. In Fällen, in denen (konstante oder variable) Wärmespannungen die Sicherheit des Tragwerks beeinflussen können, sind als charakteristische Werte von gleichzeitigen Druck- und Temperatureinwirkungen die Extremwerte anzunehmen, die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar unter normalen Betriebsbedingungen während der Lebensdauer des Behälters zu erwarten sind. Für Einwirkungen bei denen in bestimmten Nachweisen die Zeitabhängigkeit von Bedeutung ist, werden für den Einspielnachweis und den Ermüdungsnachweis charakteristische Funktionen, der Zeit oder eines Reihenfolgeparameters, benötigt, siehe auch Abschnitte 17 und 18 (für die Ermüdungsberechnung). Eine realistische Festlegung dieser Funktionen ist für die Ergebnisse der Nachweise von besonderer Bedeutung, insbesondere beim Ermüdungsnachweis. Daher müssen diese Funktionen einem "Schätzwert einer oberen Schranke" der fluktuierenden Einwirkungen entsprechen, welche an dem Bauteil nach vernünftigem Ermessen während der gesamten Lebensdauer auftreten können – in statistischem Sinn wie bei charakteristischen Werten. In verschiedenen Nachweisen dürfen verschiedene charakteristische Funktionen festgelegt werden, unter Berücksichtigung der Verbindlichen Regeln dieser Nachweise. ANMERKUNG 2 Die charakteristischen Funktionen sind vom Kunden vorzugeben. Sofern sie nicht vorgegeben werden, sind vernünftige Extremwerte vom Hersteller anzunehmen. Die verwendeten charakteristischen Werte und charakteristischen Funktionen sind klar zu dokumentieren. 594 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.6.3 Bemessungswerte und Bemessungsfunktionen von Einwirkungen Der Bemessungswert Ad einer Einwirkung ist durch Multiplikation des charakteristischen Wertes mit dem entsprechenden Teilsicherheitsbeiwert der Einwirkung zu ermitteln - allgemein Ad A A (B.6-1) Dabei ist A der charakteristische Wert der Einwirkung und A der in B.8 festgelegte Teilsicherheitsbeiwert der Einwirkung entsprechend dem betrachteten Nachweis. Für außergewöhnliche Einwirkungen sind die Teilsicherheitsbeiwerte für die Einwirkungen im Einvernehmen der Beteiligten – Hersteller, Verantwortliche Stelle, Betreiber (oder der von ihm Beauftragte) – festzulegen; sie dürfen jedoch nicht günstiger sein als die entsprechenden der Prüflastfälle. ANMERKUNG Durch den Teilsicherheitsbeiwert A wird folgenden Umständen Rechnung getragen: einer möglichen ungünstigen Abweichung der Einwirkungen von ihren charakteristischen Werten; möglichen Ungenauigkeiten bei der Darstellung der Einwirkung und der Beanspruchung im Modell; möglichen Unsicherheiten bei der stochastischen Darstellung der Einwirkung; der Tatsache, dass eine bestimmte Einwirkung einen günstigen oder ungünstigen Effekt haben kann. So kann in einem Lastfall die Einwirkung durch das Eigengewicht eines Teils der Druckkraft entgegen wirken und damit einen günstigen Effekt haben, in einem anderen Lastfall kann sie dagegen mit dem Druck wirken und damit einem ungünstigen Effekt haben. Die Teilsicherheitsbeiwerte A haben dann unterschiedliche Werte. Sofern der bestimmende Lastfall nicht offenkundig ist, sind getrennte Lastfälle erforderlich. Die im Einspielnachweis und die im Ermüdungsnachweis benötigten Bemessungsfunktionen von Einwirkungen sind mit den entsprechenden charakteristischen Funktionen identisch, d. h. Teilsicherheitsbeiwerte dieser Einwirkungen sind in diesen Nachweisen gleich Eins. B.7 Berechnungsmodelle B.7.1 Allgemeines Zur Ermittlung der Beanspruchung durch (Bemessungs-) Einwirkungen sind bestimmte (physikalische) Modelle zu verwenden, in Abhängigkeit vom Nachweis. Detailfestlegungen für diese Modelle sind in den, bestimmte Nachweise betreffenden Unterabschnitten von B.8 angegeben, allgemeine Beschreibungen und Bedingungen im Folgenden. Falls in einem Nachweis der anfängliche (gewichtslose) Spannungszustand des Modells von Bedeutung ist, so ist immer vom spannungslosen Zustand auszugehen. Mit Ausnahme der im Folgenden angeführten zwei Fälle ist die Theorie 1. Ordnung zu verwenden, d. h. Theorie mit linearen kinematischen Beziehungen und Gleichgewichtsbedingungen am unverformten Bauteil. Instabilitätsnachweise sind mit nichtlinearen kinematischen Beziehungen und Gleichgewichtsbedingungen am verformten Bauteil zu führen. Theorie 2. Ordnung – Theorie mit linearen kinematischen Beziehungen und Gleichgewichtsbedingungen am verformten Körper –darf verwendet werden, sofern ausreichende Genauigkeit vorliegt. Bei Bauteilen und Einwirkungen, die einen ungünstigen (verschwächenden) Einfluss haben, sind geometrisch nichtlineare Einflüsse im Tragfähigkeitsnachweis, im Kriechfestigkeitsnachweis, im Kriechdehnungsnachweis und in den Ermüdungsnachweisen zu berücksichtigen. ANMERKUNG Beispiele von Bauteilen und Einwirkungen mit einem derartigen ungünstigen Einfluss sind 595 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Stutzen in Zylinderschalen unter Einwirkung eines transversalen Moments; Stutzen in Zylinderschalen unter Einwirkung einer (nach Innen wirkenden) axialen Druckkraft; Rohrbögen unter Einwirkung eines die Krümmung erhöhenden Biegemoments; Zylinderschalen mit Unrundheit oder Aufdachung unter Außendruck. B.7.2 Geometrie Mit Ausnahme von Dicken, für die Berechnungsdicken – Nenndicken abzüglich Zuschläge –- zu verwenden sind, sind für Abmessungen Nennwerte, und nicht Minimalwerte zu verwenden. ANMERKUNG Im Fall von Teilmodellen oder Teilbereichsuntersuchungen ist zu achten, dass das verwendete Modell entsprechend umfassend ist, sodass mögliche elastische Nachwirkungen vom Modell erfasst werden. B.7.3 Plattierte Teile Bei plattierten Teilen ist als Druckangriffsfläche die Nennoberfläche der Plattierung zu verwenden. Im Tragfähigkeitsnachweis, B.8.2, darf ein Beitrag der Plattierung zur Tragfähigkeit nur im Fall einer Vollverbundplattierung und auch dann nur im Einvernehmen der Beteiligten berücksichtigt werden. Im Stabilitätsnachweis, B.8.4, darf ein eventueller Festigkeitsbeitrag der Plattierung nicht berücksichtigt werden. Im Einspielnachweis, B.8.3, und im Ermüdungsnachweis, B.8.5, ist die Plattierung bei der Temperatur- und der Spannungsermittlung zu berücksichtigen. Im Fall einer Vollverbund-Plattierung mit einer Plattierungsdicke von nicht mehr als 10% der gesamten Nenndicke darf der Einfluss der Plattierung vernachlässigt werden, d. h. die Grundwerkstoffgeometrie der Modellgeometrie zugrunde gelegt werden. B.7.4 Werkstoffgesetze Das zu verwendende Werkstoffgesetz hängt vom Nachweis ab: im Tragfähigkeitsnachweis, B.8.2, ein linearelastisch-idealplastisches Werkstoffgesetz mit Trescascher Fließbedingung (Hauptschubspannungshypothese) und assoziiertem Fließgesetz; im Einspielnachweis, B.8.3, im Kriechfestigkeitsnachweis, B.9.4, im Kriechdehnungsnachweis, B.9.5, ein linearelastisch-idealplastisches Werkstoffgesetz mit von Mises'scher Fließbedingung (Gestaltänderungsenergiehypothese) und assoziiertem Fließgesetz; im Ermüdungsnachweis, B.8.5, ein linearelastisches Werkstoffgesetz; im Stabilitätsnachweis, B.8.4, ein linearelastisches oder ein linearelastisch-idealplastisches Werkstoffgesetz, entsprechend der Methode. Im Tragfähigkeitsnachweis darf die Mises'sche Fließbedingung ebenfalls verwendet werden, es ist dann jedoch der Festigkeitskennwert (Bemessungsfließgrenze) zu modifizieren, siehe B.8.2.1. 596 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Im Ermüdungsnachweis bei zyklischer Beanspruchung, der entsprechend den Anforderungen des Abschnittes 18 zu führen ist, wird wiederkehrende Plastifizierung durch Anwendung des Plastizitätskorrekturfaktors berücksichtigt, siehe 18.8. Im Ermüdungsnachweis bei zyklischer Beanspruchung und Kriechbeanspruchung (KEN) werden die Ergebnisse des Tragfähigkeits- und des Kriechdehnungsnachweises verwendet. B.7.5 Werkstoffkennwerte B.7.5.1 Festigkeitskennwerte B.7.5.1.1 Kurzzeitkennwerte Der Bemessungswert RMd des Festigkeitskennwertes des Werkstoffs (Bemessungswert der Fließgrenze) der plastischen Werkstoffgesetze ist durch Division des entsprechenden charakteristischen Wertes durch den entsprechenden Teilsicherheitsbeiwert zu ermitteln - allgemein RM d RM / R (B.7-1) Dabei ist RM der charakteristische Wert des maßgebenden Festigkeitskennwerts und R der entsprechende Teilsicherheitsbeiwert. Details zur Bestimmung der charakteristischen Werte der Festigkeitskennwerte und der entsprechenden Teilsicherheitsbeiwerte sind B.8.2 bis B.8.5 angegeben. Der Teilsicherheitsbeiwert R für außergewöhnliche Lastfälle ist zwischen den Beteiligten zu vereinbaren, er darf aber nicht kleiner sein als der für Prüfsituationen angegebene. Bei der Bestimmung der charakteristischen Werte RM sind die spezifizierten Mindestwerte zu verwenden, d. h. Werte für ReH , Rp0.2 / T , Rp1.0 / T , Rm / T entsprechend dem Zustand des Werkstoffs nach Fertigung und eventueller Wärmebehandlung, ein Zustand der dem in den entsprechenden Werkstoffnormen oder –datenblättern festgelegten entsprechen muss. ANMERKUNG Diese Werte werden im Allgemeinen durch Wärmebehandlung nach EN 13445-4:2014 erreicht. Diese für den Lieferzustand garantierten Mindestwerte dürfen verwendet werden, sofern nicht bekannt ist, dass Wärmebehandlungen zu geringeren Werten führen. Sofern Schweißungen oder Wärmebehandlungen zu geringeren Festigkeitskennwerten führen, sind diese (geringeren Werte) zu verwenden. Bei der Bestimmung der charakteristischen Festigkeitskennwerte verwendete temperaturabhängige Werkstoffkennwerte, R p0.2 / T , R p1.0 / T , R m / T , sind für die in den maßgebenden Unterabschnitten der Nachweise, B.8.2 bis B.8.5, angegebenen Bezugstemperaturen zu ermitteln. Sofern für Lastfälle mit Temperaturen im Zeitstandbereich in den Werkstoffnormen keine KurzzeitFestigkeitskennwerte für die (hohen) Berechnungstemperaturen angegeben sind, dürfen Extrapolationen der Temperatur, von angegebenen Werten in Anhang S ausgehend, verwendet werden. B.7.5.1.2 Langzeitkennwerte Für die Ermittlung der in Lastfällen mit Berechnungstemperaturen im Zeitstandbereich erforderlichen Langzeitkennwerte von RM , siehe B.9.3. 597 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.7.5.2 Andere Werkstoffkennwerte Für Elastizitätsmodul, Querdehnzahl und den linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten dürfen zeitunabhängige Berechnungswerte verwendet werden. Diese ergeben sich aus den jeweiligen momentanen Werkstoffkennwerten, siehe Anhang O, bei einer vom Berechnungsnachweis/Lastfall abhängigen Bezugstemperatur. Diese Bezugstemperatur muss mindestens 0,75 Tcmax + 5 K im Tragfähigkeitsnachweis, mit der maximalen Berechnungstemperatur des jeweiligen Lastfall Tcmax 0,25 Tcmax + 0,75 Tcmax im Einspielnachweis und im Ermüdungsnachweis, mit der minimalen und maximalen Berechnungstemperatur im jeweiligen Lastfall Tcmin bzw. Tcmax Tcmax im Stabilitätsnachweis, mit der maximalen Berechnungstemperatur im jeweiligen Lastfall Tcmax des Lastfalls ist. ANMERKUNG Die Bezugstemperatur darf ortsabhängig sein. B.7.6 Strukturdeh In einigen Nachweisen werden Strukturdehnungen benötigt. Einige (mathematische) Modelle ergeben diese direkt, z. B. Finite Elemente Modelle mit Schalen- oder Balkenelementen. In den Fällen in denen ein Modell die Strukturwerte nicht direkt ergibt, wie z. B. Finite Elemente Modelle mit Volumenelementen, ist der Wert der interessierenden Größe im kritischen Punkt (hot spot) durch quadratische Extrapolation mit OberflächenStützpunkten in Abständen von 0.4e, 0.9e und 1.4e vom kritischen Punkt zu ermitteln, siehe 18.6.1; es ist dabei e die (maßgebende) Dicke des Bauteils im kritischen Punkt, siehe B.2.18. Bezeichnet man den Wert der interessierenden Größe im kritischen Punkt mit yo, den entsprechenden im Stützpunkt Pi mit yi, so kann yo mit folgender Formel errechnet werden y o y1 1,52 ( y 2 y1 ) 0,72 ( y 3 y 2 ) 2,52 y1 2,24 y 2 0,72 y 3 (B.7-2) Dabei ist P1 der im Abstand 0,4e vom kritischen Punkt liegende Stützpunkt, P2 der nächste. ANMERKUNG In Zweifelsfällen und in Fällen in denen die Extrapolation zu unsinnigen Ergebnissen führt, darf die Gesamtspannung bzw. Gesamtdehnung eines Modells, das sich ausschließlich in lokalen Störstellendetails unterscheidet verwendet werden. B.8 Nachweise außerhalb des Zeitstandbereiches B.8.1 Allgemeines Alle in den folgenden Unterabschnitten von B.8 festgelegten Nachweise und alle relevanten Lastfälle sind zu berücksichtigen. B.8.2 behandelt vor allem Versagen durch globale plastische Verformung (Tragfähigkeit (TN)), im Betriebsfall oder im Prüffall, erfasst aber auch unzulässige örtliche Dehnungen. Die anderen Unterabschnitte behandeln: Versagen durch fortschreitende plastische Verformung (Einspielen (EN)), siehe B.8.3; Instabilität (SN), siehe B.8.4; Zyklische Ermüdung (ZEN), siehe B.8.5; und Umstürzen und Festkörperverschiebung, d. h. mit Bewegung des Bauwerks als starrer Körper (GN), siehe B.8.6. 598 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.8.2 Tragfähigkeitsnachweis (TN) (Nachweis gegen Globales Plastisches Versagen) B.8.2.1 Verbindliche Regel Für jeden Lastfall muss der Bemessungswert einer Einwirkung bzw. einer Kombination von Einwirkungen kleiner sein als die Tragfähigkeit des Berechnungsmodells mit linearelastisch-idealplastischem Werkstoffgesetz, Tresca'scher Fließbedingung (Hauptschubspannungshypothese) und assoziiertem Fließgesetz, in B.8.2.3 c) bzw. B.8.2.4 c) festgelegtem Bemessungskennwert der Werkstofffestigkeit RMd, in B.8.2.3 c) bzw. B.8.2.4 c) festgelegtem Teilsicherheitsbeiwert R, proportionaler Zunahme aller Einwirkungen und einem spannungsfreien Ausgangszustand, wobei der maximale Absolutwert der Hauptstrukturdehnungen weniger beträgt als 5 % in Normalbetriebslastfällen 7 % in Prüflastfällen. ANMERKUNG 1 Für außergewöhnliche Lastfälle gilt die Dehnungsbegrenzung nicht. ANMERKUNG 2 Im Fall der in EN 13445-5:2014 festgelegten normalen Druckprobe und vernachlässigbaren Einwirkungen außer Druck ist der Druckprobennachweis nicht erforderlich. An Stelle der Trescaschen Fließbedingung darf die Misessche verwendet werden; es ist dann jedoch der Bemessungswert der Fließgrenze mit 3 / 2 zu multiplizieren. Mit Ausnahme der Fälle in denen (einwirkungsbedingte) Deformation verschwächend wirkt, siehe B.7.1, ist der Nachweis mit Theorie 1. Ordnung zu führen. In Fällen in denen die (einwirkungsbedingte) Deformation verschwächend wirkt, sind geometrisch nichtlineare Effekte zu berücksichtigen. B.8.2.2 Anwendungsregel: Untere Schranke der Grenztragfähigkeit Sofern nachgewiesen werden kann, dass irgendeine untere Schranke der Tragfähigkeit des in der Verbindlichen Regel festgelegten Berechnungsmodells, für eine Einwirkung oder eine Kombination von Einwirkungen, ohne Verletzung der in der Verbindlichen Regel festgelegten Dehnungsbegrenzung erreicht wird, darf folgende Anwendungsregel verwendet werden. Der Bemessungswert einer Einwirkung oder die Kombination der Bemessungswerte von Einwirkungen ist nicht größer als die entsprechende untere Schranke der Tragfähigkeit des in der Verbindlichen Regel festgelegten Berechnungsmodells. B.8.2.3 a) Nachweis für Normalbetriebslastfälle Die Teilsicherheitsbeiwerte sind nach Tabelle B.8-1 festzulegen. 599 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle B.8-1 — Teilsicherheitsbeiwerte der Einwirkungen des TN für Normalbetriebslast fälle Einwirkung Bedingung Teilsicherheitsbeiwert Ständig Bei ungünstigen Einwirkungen G 1,2 Ständig Bei günstigen Einwirkungen G 0,8 Veränderlich Bei nicht begrenzten veränderlichen Einwirkungen Q 15 , Veränderlich Bei begrenzten veränderlichen Einwirkungen und bei Extremwerten Q 10 , Druck Bei Einwirkungen ohne einen auf einem Naturgesetz beruhenden Grenzwert P 12 , Druck Bei Einwirkungen mit einem auf einem Naturgesetz beruhenden Grenzwert, z.B. bei Vakuum P 10 , Temperatur * T 1,0 * Es kann erforderlich sein, in einem TN Effekte durch behinderte Wärmedehnungen aufzunehmen, z.B. bei Verwendung von Teilmodellen bei denen Verschiebungen in einem Modell zu eingeprägten Verschiebungen in einem anderen Modell werden. Für Wind, Schnee und Erdbeben sind die in einschlägigen regionalen Regelwerken festgelegten (landesspezifischen) Werte zu verwenden, sofern sie größer als die angegebenen sind. Die Übereinstimmung mit den entsprechenden charakteristischen Werten ist zu überprüfen – die im regionalen Regelwerk angestrebte (Gesamt-) Sicherheit muss gegeben sein. Entspricht nur ein Anteil des Drucks einem auf einem Naturgesetz beruhenden Grenzwert, z.B. die Druckkomponente aufgrund des hydrostatischen Drucks, so kann diese mit P 1,0 multipliziert werden, und nur der Rest mit P 1,2 . b) Kombinationsregeln Alle ständigen Einwirkungen sind in jeden Lastfall aufzunehmen. Jede Druckeinwirkung ist mit der jeweils ungünstigsten veränderlichen Einwirkung zu kombinieren. Jede Druckeinwirkung ist mit der entsprechenden Summe der veränderlichen Einwirkungen zu kombinieren; die Bemessungswerte stochastischer Einwirkungen (siehe B.6-1 und Tabelle B.6-1) dürfen mit dem Kombinationsfaktor = 0,9 multipliziert werden, sofern die stochastischen Einwirkungen mit dem Druck und/oder mit zumindest einer anderen stochastischen Einwirkung kombiniert wird. ANMERKUNG Da es äußerst unwahrscheinlich ist, dass alle veränderlichen stochastischen Einwirkungen gleichzeitig ihr Maximum annehmen, darf jede einzeln mit = 0,9 multipliziert werden, wenn sie mit der Druckeinwirkung oder einer anderen stochastischen Einwirkung kombiniert wird. Veränderliche Einwirkungen mit günstigem Effekt dürfen nicht berücksichtigt werden. c) 600 Werkstofffestigkeitskennwerte RM und Teilsicherheitsbeiwerte R sind nach Tabelle B.8-2 festzulegen. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle B.8-2 — RM und R im TN für Normalbetriebslastfälle R Werkstoff RM Ferritischer1 Stahl R eH oder R p0,2/T R p0,2/T 1,25 für R m/20 0,8 R p0,2/T sonst R m/20 1,25 1,5625 Austenitischer Stahl (30% A5 <35%) R p1,0/T 1,0 für Austenitischer Stahl ( A5 35%) R p1,0/T (siehe Anm.) 2,5R p1.0/T R m/T 19/12 für R p0,2/T 2R p0,2/T R m/20 1 0,4 R m/T für 0,4 1,25 für Stahlguss R p1.0/T R p1.0/T R m/T R p1.0/T R m/T R p0.2/T R m/20 0,5 0,5 19 / 24 sonst Andere Stähle als Austenitischer nach 6.4 und 6.5 Als Bezugstemperatur der temperaturabhängigen Festigkeitskennwerte ist eine Temperatur zu wählen, die nicht geringer ist als die maximale Berechnungstemperatur ANMERKUNG 1 Die Bezugstemperatur darf ortsabhängig oder ortsunabhängig gewählt werden ANMERKUNG 2 Bei austenitischen Stählen können die in Tabelle B.8-2 festgelegten Werte zu großen Verformungen führen und es ist daher ratsam, den Nachweis gegen Leckage an Schraubenverbindungen, verschraubten Deckeln, usw. zu führen. B.8.2.4 a) Nachweis für Prüflastfälle Die Teilsicherheitsbeiwerte sind nach Tabelle B.8-3 festzulegen. Tabelle B.8-3 — Teilsicherheitsbeiwerte der Einwirkungen des TN für Prüflastfälle Einwirkung Bedingungen Teilsicherheitsbeiwert Ständig Bei ungünstigen Einwirkungen G 1,2 Ständig Bei günstigen Einwirkungen G 0,8 Druck - P 10 , Die Berücksichtigung veränderlicher Einwirkungen ist nicht erforderlich. 601 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) Kombinationsregeln Alle ständigen Einwirkungen sind in jeden Lastfall aufzunehmen. Sofern mehr als eine Druckprüfung durchzuführen ist, z. B. bei Mehrkammerbehältern, ist jeder einzelne Druckprüflastfall zu berücksichtigen. c) RM und R sind nach Tabelle B.8-4 festzulegen. Tabelle B.8-4 — RM und R des TN für Prüflastfälle Ferritischer Stahl ReH or Rp0,2 R 1,05 Austenitischer Stahl (30% A5 <35%) Rp1,0 1,05 Werkstoff 1 RM 2 1,05 für 1 2 Austenitischer Stahl ( A5 35%) Rp1,0 Stahlguss Rp0,2 Rp1,0 Rm 2,0Rp1,0 0,525 sonst Rm 1,33 Andere Stähle als austenitische nach 6.4 und 6.5 Die Werte für RM sind für die Prüftemperatur zu bestimmen. ANMERKUNG Die Deformation kann bei austenitischen Stählen und diesen Werkstoffkennwerten groß sein. Es ist daher ratsam, den Nachweis gegen Leckagen an Schraubenverbindungen, geschraubten Deckeln, etc. zu führen. B.8.3 Einspielnachweis (EN) B.8.3.1 Verbindliche Regel Bei wiederholter Einwirkung der im folgenden beschriebenen Einwirkungszyklen darf in einem Berechnungsmodell mit Theorie 1. Ordnung, linearelastisch-idealplastischem Werkstoffgesetz mit Misesscher Fließbedingung (Gestaltsänderungsenergiehypothese) und assoziiertem Fließgesetz und Bemessungswerten der Fließgrenze RMd nach B.8.3.4 fortschreitende plastische Deformation nicht auftreten. ANMERKUNG In diesem Nachweis sind alle Teilsicherheitsbeiwerte Bemessungsfunktionen sind mit charakteristischen Funktionen identisch. 602 gleich Eins, Bemessungswerte und DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.8.3.2 Anwendungsregel 1: Technisches Einspielen Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern der größte Absolutwert der Hauptstrukturdehnung nach Einwirkung der spezifizierten Zyklenzahl kleiner als 5% ist. Ist keine Zyklenzahl spezifiziert, so ist eine passend erscheinende Zahl, mindestens jedoch 500, anzunehmen. ANMERKUNG An Stelle der Strukturdehnungen dürfen Gesamtdehnungen in einem Modell, das sich nur in lokalen Störstellendetails unterscheidet, verwendet werden. B.8.3.3 Anwendungsregel 2: Einspielen im engen Sinn Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern sich das Modell mit Spannungs- und Verzerrungskonzentrationen unter den betrachteten Einwirkungszyklen auf linearelastisches Verhalten einspielt. B.8.3.4 Anwendungsregel 3: Technisches Einspielen Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind: a) Das äquivalente konzentrationsfreie Modell, siehe B.2.16, oder ein beliebiges Modell, das sich von dem Modell mit lokalen Spannungs- und Verzerrungskonzentrationen ausschließlich in den lokalen Spannungs- und Verzerrungskonzentrationen unterscheidet, spielt sich unter den zu betrachtenden Zyklen auf linearelastisches Verhalten ein. b) Für das (Detail-)Modell, mit lokalen Spannungs- und Verzerrungskonzentrationen, kann ein zeitunabhängiger Eigenspannungszustand gefunden werden, sodaß die Summe aus diesem Spannungsfeld und dem für die zyklische Einwirkung mit einem (unbegrenzt) linearelastischen Werkstoffgesetz ermittelten zyklischen Spannungsfeld verträglich ist mit der einschlägigen Fließbedingung in einem mindestens 80% jeder Wanddicke umfassenden Kernbereich des Bauteils. ANMERKUNG 1 Ein Eigenspannungszustand ist ein Spannungszustand, der die Gleichgewichtsbedingungen (im Inneren und in der Oberfläche) für verschwindende eingeprägte Kräfte erfüllt, d. h. für verschwindende Massenkräfte im Inneren und für verschwindende Oberflächenkräfte in allen Punkten der Oberfläche mit Ausnahme von Punkten mit eingeprägten Verschiebungen. ANMERKUNG 2 In Oberflächenpunkten mit eingeprägten Verschiebungen können Eigenspannungszustände von Null verschiedenen Kräfte entsprechen. ANMERKUNG 3 Ein Spannungszustand ist mit der einschlägigen Fließbedingung verträglich, sofern die von Mises'sche Vergleichsspannung zu keiner Zeit und an keiner Stelle den Bemessungs-Festigkeitskennwert überschreitet. B.8.3.5 Anwendungsregel 4: Technisches Einspielen bei mechanischen Einwirkungen Diese Anwendungsregel gilt für Lastfälle ohne Wärmespannungen und ohne verschiebungsinduzierte Spannungen. Die verbindliche Regel ist (ohne speziellen Nachweis) erfüllt für alle Einwirkungszyklen innerhalb des Bereichs der nach dem Tragfähigkeitsnachweis (TN) zulässigen Einwirkungen. ANMERKUNG Es gibt Lastfälle mit eingeprägten Verschiebungen, die mittels globaler Gleichgewichtsbedingungen durch Lastfälle mit eingeprägten Kräften beschrieben werden können, z. B. Lastfälle mit eingeprägten verschwindenden vertikalen Verschiebungen an Pratzen, wo die entsprechenden Kräfte mit Hilfe der globalen Gleichgewichtsbedingungen bestimmt werden können. B.8.3.6 a) Nachweise Einwirkungszyklus Die charakteristischen Werte oder -funktionen der Druck-Temperatur-Paare sind mit den ungünstigsten veränderlichen Einwirkungszyklussen, die alle nach vernünftigem Ermessen vorhersehbaren Kombinationen umfasst, zu kombinieren. 603 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Es ist wichtig, dass die charakteristischen Funktionen für die entsprechenden Einwirkungen tatsächlich repräsentativ sind; der Betreiber, oder der von ihm Beauftragte, sollte bei der Festlegung involviert sein. Die charakteristischen Funktionen sollten nicht nur die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar wiederkehrend auftretenden Einwirkungen im Einwirkungsraum einhüllen, sie sollten auch hinsichtlich der Änderungsgeschwindigkeit repräsentativ sein, d. h. sie sollten die Einwirkungstrajektorien im Einwirkungs - Zeit - Raum (eng) einhüllen. In Zweifelsfällen kann es erforderlich sein, Temperaturfunktionen (über der Zeit) durch eine langsame und eine schnelle Funktion zu charakterisieren, um den schlimmsten Fall zu erfassen. b) Bemessungswerte der Fließgrenze 1) Andere Stähle als austenitische nach 6.4 und 6.5: RM ist gegeben durch ReH oder Rp0,2/T bei der (zeit- und ortsabhängigen) Berechnungstemperatur oder bei einer zeitunabhängig Temperatur die nicht kleiner als 0,75 Tc max + 0,25 Tc min sein darf, wobei Tc max und Tc min die höchste und die niedrigste Berechnungstemperatur in jedem Punkt während des gesamten Einwirkungszyklus ist. 2) Austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5: RM ist gegeben durch Rp1,0/T bei der (zeit- und ortsabhängigen) Berechnungstemperatur oder bei einer zeitunabhängig Temperatur die nicht kleiner als 0,75 Tc max + 0,25 Tc min sein darf, wobei Tc max und Tc min die höchste und die niedrigste Berechnungstemperatur in jedem Punkt während des gesamten Einwirkungszyklus ist. 3) Stahlguss: RM ist gegeben durch ReH oder Rp0,2/T bei der (zeit- und ortsabhängigen) Berechnungstemperatur oder bei einer zeitunabhängig Temperatur die nicht kleiner als 0,75 Tc max + 0,25 Tc min sein darf, wobei Tc max und Tc min die höchste und die niedrigste Berechnungstemperatur in jedem Punkt während des gesamten Einwirkungszyklus ist. B.8.4 Stabilitätsnachweis (SN) B.8.4.1 Verbindliche Regel Für jeden Lastfall darf der Bemessungswert der Einwirkung oder der Kombination von Einwirkungen nicht größer sein als der entsprechende Bemessungswert der Versagensgrenze. Der Versagensgrenzwert ist mit einem Berechnungsmodell mit Vordeformationen entsprechend den (klassischen) Verzweigungsbeulformen und mit Abweichungen von der Idealform entsprechend den nach EN 13445-4:2014 zulässigen Werten, oder entsprechend auf der Zeichnung als maximal zulässig spezifizierten Werten, linearelastisch-idealplastischem Werkstoffgesetz mit Misesscher Fließbedingung und assoziiertem Fließgesetz nach B.8.4.4 festgelegtem Bemessungswert der Fließgrenze, spannungsfreiem Anfangszustand und unter der Bedingung, dass der größte Absolutbetrag der Hauptstrukturdehnung 5% nicht überschreitet, zu bestimmen. Der Bemessungswert der Versagensgrenze ist durch Division des so bestimmten Versagensgrenzwert mit dem nach B.8.4.4 und B.8.4.5 ermittelten Teilsicherheitsbeiwertes R zu ermitteln. B.8.4.2 Anwendungsregel 1: Versuchsergebnisse Sofern einschlägige Versuchsergebnisse für bestimmte Lastfälle vorliegen, darf folgende Anwendungsregel verwendet werden: 604 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern der Bemessungswert einer Einwirkung oder einer Kombination von Einwirkungen nicht größer ist als eine untere Schranke der auf Grundlage praktischer Versuche zu erwartenden Versagenswerte. Bei diesen Versuchen sind auch die Auswirkungen von Formabweichungen zu berücksichtigen. Die Ergebnisse werden gewöhnlich durch ein theoretisches Modell mit einem experimentell ermittelten Abminderungsfaktor korreliert. Ein derartiges theoretisches Modell umfasst Beulversagen im elastischen Bereich und einen Vergleich der berechneten Spannung mit der Streckgrenze und kann die Auswirkungen von Formabweichungen einschließen. Die Toleranzen der Konstruktion sind so festzulegen, dass Formabweichungen in dem Bereich bleiben, für den experimentell ermittelte Daten vorliegen. B.8.4.3 Anwendungsregel 2: Abschnitt 8 (für Druckeinwirkung) Der Stabilitätsnachweis für Druckeinwirkungen gilt als erbracht, sofern die Forderungen nach Abschnitt 8 erfüllt sind. B.8.4.4 Nachweis für Normalbetriebslastfälle a) Teilsicherheitsbeiwerte von Einwirkungen und Kombinationsregeln sind nach B.8.2.3 (für den TN) zu wählen. Zusätzlich ist die Temperatureinwirkung in alle zutreffenden Lastfälle mit dem Teilsicherheitsbeiwert 1 aufzunehmen b) Festigkeitskennwerte sind nach Tabelle B.8-2 zu bestimmen. Diese Werte sind im Modell direkt zu verwenden, ohne Anwendung eines Teilsicherheitsbeiwertes. c) Der Teilsicherheitsbeiwert R ist 1,25 sofern die Druckprüfung (unter Außendruck) nach EN 13445-5:2014 durchgeführt wird, 1,5 sonst B.8.4.5 Nachweis für Prüflastfälle a) Teilsicherheitsbeiwerte und Kombinationsregeln sind nach B.8.2.4 (für den TN) zu wählen. b) Festigkeitskennwerte sind nach Tabelle B.8-4 zu bestimmen. Diese Werte sind direkt zu verwenden, ohne Anwendung eines Teilsicherheitsbeiwertes. c) Der Teilsicherheitsfaktor R ist mit 1.1 einzusetzen. B.8.5 Ermüdungsnachweis (ZEN) B.8.5.1 Verbindliche Regel Der für alle (zyklischen) Bemessungsfunktionen von Druck/Temperatur und anderen veränderlichen Einwirkungen ermittelte Bemessungswert des Ermüdungsmaßes für zyklische Einwirkungen Dd darf nicht größer als Eins sein. B.8.5.2 Anwendungsregel Der Ermüdungsnachweis gilt als erbracht, wenn die Forderungen in Abschnitt 18 erfüllt sind. 605 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.8.5.3 Besondere Forderungen Beim Ermüdungsnachweis ist die Plattierung sowohl bei der Ermittlung der Temperatur-verteilung als auch der Spannungsanalyse zu berücksichtigen. Eine Vollverbundplattierung, deren Nenndicke nicht mehr als 10 % der Gesamtwanddicke des Bauteils beträgt, darf jedoch bei der Berechnung vernachlässigt werden, d. h. die Grundwerkstoffgeometrie der Modellgeometrie zugrunde gelegt werden. B.8.6 Standsicherheitsnachweis (SE) B.8.6.1 Verbindliche Regel Die Bemessungswerte der stabilisierenden Einwirkungen dürfen nicht kleiner sein als die der destabilisierender Einwirkungen. B.8.6.2 a) Nachweise Die Teilsicherheitsbeiwerte sind nach Tabelle B.8-2 und Tabelle B.8-4 (für den TN) zu bestimmen. Sofern charakteristische Werte regionaler Regelwerke (landesspezifische Werte) verwendet werden, sind eventuell andere Teilsicherheitsbeiwerte erforderlich, um die im regionalen Regelwerk verlangte (Gesamt-) Sicherheit zu erzielen. Beim Standsicherheitsnachweis (Nachweis des statischen Gleichgewichts) ist für destabilisierende (ungünstige) Einwirkungen der obere charakteristische Wert, für stabilisierende (günstige) Einwirkungen der untere charakteristische Wert einzusetzen. Für ständige Einwirkungen sind die entsprechenden Bemessungswerte zu verwenden, und zwar abhängig davon, ob ihre stabilisierenden und destabilisierenden Effekte herrühren von: ungünstigen oder günstigen Komponenten einer einzigen ständigen Einwirkung und/oder verschiedenen ständigen Einwirkungen. Eigengewichte von voneinander unabhängigen, tragenden oder nichttragenden Teilen aus verschiedenen Werkstoffen sind als getrennte ständige Einwirkungen zu betrachten. Das Eigengewicht eines homogenen Bauteils ist als eine einzige ständige Einwirkung zu betrachten. Eigengewichte im Wesentlichen gleicher Tragwerksteile (oder im Wesentlichen gleicher nichttragender Teile) sind als unabhängige ungünstige oder günstige Anteile einer einzigen ständigen Einwirkung zu betrachten. b) Kombinationsregeln In die Berechnung der stabilisierenden Effekte sind nur die Einwirkungen in den entsprechenden Kombinationen einzubeziehen, deren Auftreten in der betrachteten Situation mit Sicherheit angenommen werden kann. Veränderliche Einwirkungen sind zu berücksichtigen, wenn sie die destabilisierenden Effekte erhöhen, und zu vernachlässigen, wenn sie die stabilisierenden Effekte erhöhen. Die Möglichkeit, dass nichttragende Teile eventuell nicht angebracht oder entfernt werden, ist zu berücksichtigen. Die stabilisierenden Effekte veränderlicher Einwirkungen sind nicht zu berücksichtigen. Hat die Ungenauigkeit einer Abmessung wesentlichen Einfluss auf den Standsicherheits-nachweis, ist der nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar ungünstigste Wert für diese Abmessung zu verwenden. 606 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.9 Kriechnachweise B.9.1 Allgemeines Alle in den Unterabschnitten dieses Abschnittes festgelegten Nachweise sind zu berücksichtigen, zusätzlich zu den in B.8 festgelegten Nachweisen. Alle einschlägigen Lastfälle sind zu berücksichtigen. ANMERKUNG Es kann Lastfälle geben, für die Kriechfestigkeitsnachweise den entsprechenden Tragfähigkeitsnachweis ersetzen können. Die Unterabschnitte gelten wie folgt: Für den Kriechfestigkeitsnachweis (KFN), siehe B.9.4 und für den Kriechdehnungsnachweis (KDN), siehe B.9.5. B.9.2 Schweißverbindungen Die Kriecheigenschaften von Schweißverbindungen können sich von denen des Grundwerkstoffes wesentlich unterscheiden, Dehnungskonzentration können die Folge sein. Schweißnähte, bei denen die maximale Spannungskomponente normal zur Schweißnahtrichtung 80 % des einschlägigen Bemessungswertes des Kriechfestigkeitskennwertes übersteigt, sind in dem Berechnungsmodell als eigener Bereich, geringfügig größer als der wahrscheinliche maximale Schweißnahtbereich, einschließlich der Wärmeeinflusszone, zu modellieren. Als Bemessungswerte der Kriechfestigkeitskennwerte dieses Schweißnahtbereiches sind folgende Werte zu verwenden: 80 % der Bemessungswerte des Grundwerkstoffs, falls der Wert nicht durch Prüfungen nach EN 13445-2:2014, Anhang C, bestimmt wird, ausgenommen sind Sonderfälle, für die bekannt ist, dass niedrigere Werte existieren, die sich durch Prüfungen nach EN 13445-2:2014, Anhang C, ergebenden Bemessungswerte, keine höheren Werte als die entsprechenden Bemessungswerte des Grundwerkstoffs. Voraussetzung für die Anwendung dieses Abschnittes ist, dass alle kriechkritischen Bereiche für Untersuchungen und zerstörungsfreie Prüfungen während des Betriebs zugänglich sind und dass Anleitungen für die zweckmäßige Wartung und Inspektion aufgestellt und in die Betriebsanleitungen aufgenommen werden. ANMERKUNG 1 Es sollten Hilfsmittel zum Verfolgen von Kriechverformungen vorgesehen sein, einschließlich konstruktiver Vorkehrungen, wie spezielle Messpunkte. ANMERKUNG 2 Empfehlungen für zweckmäßige Wartungs- und Inspektionsmaßnahmen sind in Anhang M angegeben. B.9.3 Kriechfestigkeitskennwerte Bei der Bestimmung der charakteristischen Werte des Kriechfestigkeitskennwertes RM sind die Mittelwerte der festgelegten Kriechfestigkeitskennwerte der Werkstoffe entsprechend dem Zustand des Werkstoffs nach der Fertigung zu verwenden. Diese Werte müssen denen in den entsprechenden Werkstoffspezifikationen entsprechen. Die Extrapolationen müssen den nach Abschnitt 19 durchgeführten Extrapolationen entsprechen. Die Temperatur, für die diese charakteristischen Werte bestimmt werden, muss die in den entsprechenden Unterabschnitten der Kriechnachweise, B.9.4 bis B.9.6, festgelegte Bezugstemperatur sein. 607 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.9.4 Kriechfestigkeitsnachweis (KFN) B.9.4.1 Verbindliche Regel Für jeden Kriechlastfall muss der Bemessungswert einer Einwirkung bzw. einer Kombination von Einwirkungen, kleiner sein als die Tragfähigkeit des Berechnungsmodells mit linearelastisch-idealplastischem Werkstoffgesetz, von Mises'scher Fließbedingung (Gestaltänderungsenergiehypothese) und assoziiertem Fließgesetz, in Tabellen B.9-2 und B.9-3 festgelegtem Werkstofffestigkeitskennwert RM und Teilsicherheitsbeiwert R , proportionaler Zunahme aller Einwirkungen und einem spannungsfreiem Ausgangszustand, wobei der maximale Absolutwert der Hauptstrukturdehnungen weniger beträgt als 5 %. Mit Ausnahme von Fällen, in denen die Verformung einen verschwächenden Einfluss hat, siehe B.7.1, ist Theorie 1. Ordnung zu verwenden; in Fällen, in denen die Verformung einen verschwächenden Einfluss hat, sind geometrische nichtlineare Effekte zu berücksichtigen. B.9.4.2 Anwendungsregel: Untere Schranke der Grenztragfähigkeit Sofern nachgewiesen werden kann, dass eine untere Schranke der Tragfähigkeit des in der Verbindlichen Regel festgelegten Berechnungsmodells für eine Einwirkung oder eine Kombination von Einwirkungen ohne Verletzung der in der Verbindlichen Regel festgelegten Dehnungsbegrenzung erreicht wird, ist die Verbindliche Regel erfüllt, sofern der Bemessungswert einer Einwirkung oder Kombination von Einwirkungen nicht größer ist als die entsprechende untere Schranke der Tragfähigkeit des in der Verbindlichen Regel festgelegten Berechnungsmodells. B.9.4.3 Nachweise a) Nachweise sind nur für Normalbetriebslastfälle erforderlich b) Teilsicherheitsbeiwerte der Einwirkungen sind nach Tabelle B.9-1 festzulegen. Tabelle B.9-1: Teilsicherheitsbeiwerte der Einwirkungen des KFN Bedingung Einwirkung Teilsicherheitsbeiwert Ständig Bei ungünstigen Einwirkungen G 1,2 Ständig Bei günstigen Einwirkungen G 0,8 Veränderlich Bei nicht begrenzten veränderlichen Einwirkungen Q 1,5 Veränderlich Bei begrenzten veränderlichen Einwirkungen und Grenzwerten Q 1,0 Druck P 1,2 Temperatur a R 1,0 a Es kann erforderlich sein, in einem KFN Effekte durch behinderte Wärmedehnungen aufzunehmen, z.B. bei Verwendung von Teilmodellen bei denen Verschiebungen in einem Modell zu eingeprägten Verschiebungen in einem anderen Modell werden. c) Die Kombinationsregeln gelten wie folgt: Alle ständigen Einwirkungen sind in jeden Lastfall aufzunehmen. Jede Druckeinwirkung ist mit der jeweils ungünstigsten veränderlichen Einwirkung zu kombinieren 608 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Jede Druckeinwirkung ist mit der entsprechenden Summe der veränderlichen Einwirkungen zu kombinieren. Die stochastischen Einwirkungen, siehe B.6-1 und Tabelle B.6-1, dürfen mit dem Kombinationsfaktor = 0,9 multipliziert werden, sofern diese stochastischen Einwirkungen mit dem Druck und/oder zumindest einer anderen stochastischen Einwirkung kombiniert werden. ANMERKUNG 1 Da es äußerst unwahrscheinlich ist, dass alle veränderlichen stochastischen Einwirkungen gleichzeitig ihr Maximum annehmen, darf jede einzeln mit = 0,9 multipliziert werden, wenn sie mit der Druckeinwirkung oder einer anderen stochastischen Einwirkung kombiniert wird. Veränderliche Einwirkungen mit günstigen Effekten dürfen nicht berücksichtigt werden. d) Werkstofffestigkeitskennwerte (RM) und Teilsicherheitsbeiwerte (R) sind ohne Lebensdauerüberwachung nach Tabelle B.9-2 bzw. mit Lebensdauerüberwachung nach Tabelle B.9-3 festzulegen. ANMERKUNG 2 Lebensdauerüberwachung siehe 19.2. e) Als Bezugstemperatur T ist eine Temperatur zu verwenden, die nicht kleiner ist als die maximale Berechnungstemperatur des betrachteten Lastfalls. ANMERKUNG 3 Die Bezugstemperatur T darf ortsabhängig oder ortsunabhängig gewählt werden. Als Bezugszeit t ist die für die Komponente oder das Bauteil festgelegte Lebensdauer im Zeitstandbereich, siehe B.1.4, zu verwenden. Tabelle B.9-2: RM und R für KFN-Lastfälle ohne Überwachung R RM Werkstoff 1,25 wenn Rm/ T / t Stahl Rm/T / t Rp1,0/T / t 1,5 sonst R 1 m/T / t 1,2 R p1,0/T / t Rm/ T / t Stahlguss (19/15) Wert für Stahl Tabelle B.9-3: RM und R für KFN-Lastfälle mit Überwachung RM R Stahl Rm/ T / t 12,5 12 Stahlguss Rm/ T / t (19/15) Wert für Stahl Werkstoff B.9.5 Kriechdehnungsnachweis (KDN) B.9.5.1 Verbindliche Regel In jedem Punkt des Bauteils, in dem die Berechnungstemperatur in irgendeinem Lastfall im Zeitstandbereich ist, darf die über alle Auslegungs-Lebensdauern im Zeitstandbereich akkumulierte äquivalente Kriech-Strukturdehnung 5 % nicht übersteigen. 609 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bis Einigkeit über im wesentlichen auf Werte in Werkstoffnormen basierende Berechnungswerkstoffgesetze erzielt ist, darf die Verbindliche Regel nicht verwendet werden, sondern müssen an Stelle der Verbindlichen Regel die Anwendungsregeln verwendet werden. B.9.5.2 Äquivalente Kriechdehnung Mit der Bezeichnung C für die Komponenten des Kriechverzerrungstensors, ist die äquivalente Kriechdehnung c ij durch 3 3 c2 2 3 c ij2 (B.9-1) i 1 j 1 definiert. B.9.5.3 B.9.5.3.1 Anwendungsregel 1: Lange Kriechperioden (Akkumulationsregel gewichteter Standzeiten) Allgemeines Diese Anwendungsregel gilt für Kriechlastfälle mit ausreichend langen Kriechperioden und mit im wesentlichen zeitunabhängigen Temperaturen und zeitunabhängigen anderen wesentlichen Einwirkungen, sodass eine Berechnung mit zeitunabhängigen oberen Schranken aller einschlägigen Einwirkungen eine verhältnismäßig gute Näherung des Kriechverhaltens des Bauteils ergibt. Die Kriechperioden müssen lang genug sein, sodass die Vernachlässigung des Einflusses von Anfangsbedingungen auf die Standzeit berechtigt ist. ANMERKUNG Im Zweifelsfall ist die Gültigkeit dieser Voraussetzung mit akzeptablen Werkstoffmodellen zu überprüfen. Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern in jedem Punkt des Bauteils, in dem die Berechnungstemperatur in irgendeinem Kriechlastfall im Zeitstandbereich ist, die über alle Auslegungs-Lebensdauern im Zeitstandbereich akkumulierte gewichtete Standzeit im Zeitstandbereich nicht größer als Eins ist. Die Gewichtsfunktion ist der Reziprokwert der zulässigen Standzeit für die für den entsprechenden Lastfall ermittelte Referenzspannung ref , siehe B.9.5.3.3. B.9.5.3.2 Ermittlung der Bemessungstemperatur im Zeitstandbereich Für jedes Intervall eines Lastfalls, in dem die Berechnungstemperatur in irgendeinem Punkt im Zeitstandbereich ist, ist die Bemessungstemperatur für den Zeitstandbereich Td ( xi ) so festzulegen, dass sie die Berechnungstemperatur Tc von oben begrenzt: Td ( xi ) Tc ( xi , t ) Dieser obere Grenzwert kann durch einen niedrigeren Wert ersetzt werden, sofern dieser Wert in einem Zeitraum von höchstens 10 % der Lastfall-Lebensdauer im Zeitstandbereich zu keinem Zeitpunkt um mehr als 10 % überschritten wird. ANMERKUNG Die für jedes Intervall aller Lastfälle, in denen die Berechnungstemperatur im Zeitstandbereich ist, festzulegende Bemessungstemperatur für den Zeitstandbereich kann ortsabhängig oder ortsunabhängig festgelegt werden. B.9.5.3.3 Ermittlung der Referenzspannung (k ) B.9.5.3.3.1 Ermittlung der elastischen Grenzeinwirkung Ae Für jedes Intervall der Dauer Δt ( k ) eines Lastfalls, in dem die Berechnungstemperatur im Zeitstandbereich ist, ist der Wert Ae der Einwirkung bzw. der Kombination von Einwirkungen zu ermitteln, der dem Beginn der Plastifizierung in dem Bereich mit Berechnungstemperaturen im Zeitstandbereich in einem Berechnungsmodell entspricht, mit linearelastisch-idealplastischem Werkstoffgesetz, 610 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) von Mises'scher Fließbedingung (Gestaltänderungsenergiehypothese), Werkstofffestigkeitskennwerten und Teilsicherheitsbeiwerten nach B.9.5.3.2.2, und proportionaler Zunahme aller Einwirkungen, mit Ausnahme der Temperatur, die zeitunabhängig zu verwenden ist, und einem spannungsfreien Ausgangszustand. B.9.5.3.3.2 Werkstoffkennwerte und Teilsicherheitsbeiwerte Werkstoffkennwerte sind nach Tabelle B.9-2 festzulegen, jedoch mit den Teilsicherheitsbeiwerten R gleich 1,0 der Referenzzeit entsprechend der (ausreichend langen) Intervalldauer Δt ( k ) , siehe B.9.5.3.3.1 ANMERKUNG 1 Für Bauteile aus mehreren Werkstoffen sind die Werkstoffkennwerte und ihre Bemessungswerte ortsabhängig. ANMERKUNG 2 Für Bauteile aus einem Werkstoff sind die Werkstoffkennwerte und ihre Bemessungswerte ortsabhängig oder ortsunabhängig, je nach Wahl der Bemessungstemperatur im Zeitstandbereich. B.9.5.3.3.3 Ermittlung der (dehnungsbegrenzten) Grenzeinwirkung Au (k ) Für jedes Intervall der Dauer Δt ( k ) eines Lastfalls, in dem die Berechnungstemperatur im Zeitstandbereich ist, muss der Höchstwert der Einwirkung bzw. der Kombination von Einwirkungen kleiner sein als die Tragfähigkeit des Berechnungsmodells mit linearelastisch-idealplastischem Werkstoffgesetz, Mises'scher Fließbedingung (Gestaltänderungsenergiehypothese) und assoziiertem Fließgesetz, Werkstoffkennwerten und Teilsicherheitsbeiwerten nach B.9.5.3.3.2, und proportionaler Zunahme aller Einwirkungen, mit Ausnahme der Temperatur, die zeitunabhängig zu verwenden ist, und einem spannungsfreien Ausgangszustand, wobei der maximale Absolutwert der Hauptstrukturdehnungen weniger beträgt als 5 %. B.9.5.3.3.4 Referenzspannung Für jedes dieser Intervalle der Dauer Δt ( k ) ist die Referenzspannung gegeben durch ref ( k ) 1 0,13( Au( k ) Ae( k ) ) / Ae( k ) A (k ) (k ) RM / Au( k ) d d (B.9-2) 611 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) worin, zusätzlich zu den oben definierten Bezeichnungen Ae (k ) , Au (k ) , RM d (k ) , der Bemessungswert der entsprechenden Einwirkung, oder der entsprechenden Kombination von Einwirkungen, mit Ad (k ) bezeichnet ist. Diese Bemessungswerte sind für Einwirkungen, außer der Temperatur, mit festgelegten zeitunabhängigen oberen Grenzwerten der Einwirkungen und mit Teilsicherheitsbeiwerten nach Tabelle B.9-1 zu ermitteln. Die festgelegten zeitunabhängigen oberen Grenzwerte müssen die Einwirkungen zumindest im entsprechenden Intervall begrenzen. ANMERKUNG Je nach Wahl der Bemessungstemperatur im Zeitstandbereich und der Anzahl der Werkstoffe, siehe ANMERKUNG 1 und ANMERKUNG 2, kann die Referenzspannung ortsunabhängig oder ortsabhängig sein. Da dieselbe (k ) zugrunde liegt, ist der Näherungswert der Kriechbruchzeit ortsunabhängig. Daher kann irgendein Referenzzeit Δt passender Punkt xi gewählt werden, z. B. der Punkt mit der größten Vergleichsspannung, oder der Punkt mit der höchsten Temperatur, und die Referenzspannung und Referenztemperatur in diesem Punkt zur Ermittlung der gewichteten Standzeit verwendet werden. B.9.5.3.4 Ermittlung der gewichteten Standzeit (Lebensdauer) Für jedes Intervall der Dauer Δt ( k ) eines Lastfalls, in dem die Berechnungstemperatur im Zeitstandbereich ist, ist die Gewichtsfunktion gegeben durch 1/ Δ t (k ) all (k ) für eine Spannung ref ( k ) und einer Grenzfestigkeit gleich dem in B.9.5.3.3.2, all d. h. nach Tabelle B.9-2, festgelegten Bemessungswerts des Werkstoffkennwertes. mit der zulässigen Standzeit Δ t Die diesem Intervall des Lastfalls entsprechende gewichtete rechnerische Standzeit ist gegeben durch (k ) all Kriechermüdungsmaß Δ t (k ) / Δ t B.9.5.3.5 Der Bemessungswert des Kriechermüdungsmaßes ist gegeben durch die akkumulierte gewichtete Standzeit, durch die Summe aller gewichteten Standzeiten, summiert über alle Intervalle aller Lastfälle mit Berechnungstemperaturen im Zeitstandbereich, d. h. durch Dc ∑ Δ t ( k ) / Δ t (k ) all (B.9-3) mit der Summe über alle Intervalle aller Lastfälle und alle spezifizierten (Bemessungs-)Lastfälle mit Berechnungstemperaturen im Kriechbereich. B.9.5.4 B.9.5.4.1 Anwendungsregel 2: Lange unterbrochene Kriechperioden Allgemeines Diese Anwendungsregel gilt für Lastfälle mit ausreichend langen Kriechperioden, wie Anwendungsregel 1, jedoch für Fälle, in denen diese Kriechperioden durch Einwirkungszyklen mit vernachlässigbaren Kriechvorgängen und ohne Plastifizierung unterbrochen sind, siehe B.9.5.4.2 und B.9.5.4.3. Für solche Lastfälle können Kriechperioden und zyklische Einwirkungen getrennt betrachtet werden, und die unterbrochenen Kriechperioden können zu einer gesamten (nicht unterbrochenen) Kriechperiode kombiniert werden. Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern Kriech- und Kriechermüdungsnachweis B.9.6 erfüllt sind, mit einem für die gesamte Kriechperiode, unter Verwendung der Anwendungsregel 1, ermittelten Bemessungswert des Kriechermüdungsmaßes. 612 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) B.9.5.4.2 Einwirkungszyklen mit vernachlässigbaren Kriechvorgängen Lange Kriechperioden unterbrechende Einwirkungszyklen gelten als Einwirkungszyklen mit vernachlässigbarem Kriechvorgang, sofern die längste Dauer für Berechnungstemperaturen im Zeitstandbereich weniger als 100 h beträgt. B.9.5.4.3 Einwirkungszyklen ohne Plastifizierung Lange Kriechperioden unterbrechende Einwirkungszyklen gelten als Einwirkungszyklen ohne Plastifizierung, sofern die resultierende maximale von Mises'sche Vergleichsspannung des im folgenden beschriebenen Modells, mit den im folgenden beschriebenen zyklischen Einwirkungen und mit den Anfangsbedingungen, nicht größer ist als der Bemessungswert des im folgenden beschriebenen Kurzzeitfestigkeitskennwertes: a) Das Werkstoffgesetz des Modells ist linearelastisch mit Werkstoffkennwerten nach B.7.5.2 ; b) Die anfängliche Spannungsverteilung ist gleich der bei der Ermittlung der Grenzeinwirkung in B.9.5.3.3.3 erhaltenen Spannungsverteilung für eine zur Ermittlung der Werkstofffestigkeitskennwerte in B.9.5.3.3.2 benötigten Referenzzeit gleich der gesamten Kriechperiode. c) Die Bemessungswerte der Kurzzeitfestigkeitskennwerte, mit denen die größte Vergleichsspannung zu vergleichen ist, ist gleich dem spezifizierten Mindestwert von Rp0,2/T für ferritische Stähle c Rp1,0/T für austenitische Stähle c mit der entsprechenden Temperatur Tc in jedem Punkt und zu jeder Zeit. B.9.5.5 Zulässigkeitsnachweise Einwirkungen, Kombinationsregeln, Referenztemperatur und Referenzzeit für Kriechperioden entsprechen den für den Kriechfestigkeitsnachweis in B.9.4.3 festgelegten Angaben, aber alle Teilsicherheitsbeiwerte sind gleich eins. B.9.6 Kriechermüdung und zyklische Ermüdung (KEN) In keinem Punkt des Bauteils darf die Summe des Bemessungswertes des Kriechermüdungsmaβes, siehe B.9.5.3, und des Bemessungswertes des Ermüdungsmaβes (für zyklische Einwirkungen), siehe B.8.5, gröβer als Eins sein. 613 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Anhang C (normativ) Verfahren der Spannungskategorien für die Auslegung mit Analyseverfahren C.1 Zweck Dieser Anhang enthält Regeln für die Auslegung mit Analyseverfahren Spannungskategorien. Die Regeln gelten für Druckbehälter in allen Prüfklassen. auf der Grundlage von Das beschriebene Verfahren wird als “Spannungsanalyse” bezeichnet und besteht aus der Auswertung elastisch berechneter Spannungen an jedem beliebigen Punkt eines Druckbehälterteils und dem anschließenden Nachweis ihrer Zulässigkeit anhand geeigneter Bewertungskriterien. Die Regeln gelten für Druckbehälter in allen Prüfklassen. Das Verfahren dient als: Alternative zur Auslegung nach Formeln (siehe 5.4.1); Ergänzung zur Auslegung nach Formeln in den Fällen, die dadurch nicht erfasst werden; die die Berücksichtigung von Umwelteinflüssen erfordern; in denen örtliche Behörden eine Auslegung mit Analyseverfahren fordern, z. B. bei möglichen größeren Gefährdungen oder aus Umweltschutzgründen; in denen die in EN 13445-4:2014, Abschnitt 5 angegebenen Fertigungstoleranzen überschritten werden. ANMERKUNG 1 Im letzten Fall müssen die Abweichungen klar dokumentiert werden. als Alternative zur Auslegung nach Analyseverfahren nach Anhang B. Das Verfahren kann auf Komponenten oder Bauteile von Druckbehältern angewandt werden. In jedem Fall aber müssen alle relevanten Anforderungen dieses Anhangs für diese Komponenten oder Bauteile erfüllt sein. In keinem Fall darf bei ausschließlicher Druckbelastung die erforderliche Wanddicke nach (7.4-1) oder (7.4-2) für Zylinderschalen, (7.4-4) oder (7.4-5) für Kugelschalen, (7.5-1) für gewölbte Böden und (7.6-2) oder (7.6-3) für Kegelschalen nicht unterschreiten. Die Regeln dieses Anhangs gelten nicht für Versagen durch Ermüdung. Ggf. ist eine Ermüdungsanalyse nach Abschnitt 18 oder 17 vorzunehmen. Die Regeln dieses Anhangs gelten nicht für Versagen durch elastische oder elastisch-plastische Instabilität (Beulen). Ergibt die Analyse das Vorhandensein erheblicher Druckspannungen, ist die Gefahr des Einbeulens gesondert zu bewerten. C.8 enthält Festlegungen für im Zeitstandbereich betriebene Behälter oder Behälterteile. Für im Zeitstandbereich betriebene Behälter oder Behälterteile ist es notwendig, dass die in 5.4.2 bzw. 17.5 festgelegten Anforderungen für ruhende Belastungen erfüllt sind (d. h. die Anzahl der Druckzyklen über die volle Schwingbreite bzw. die Anzahl der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite liegt unter 500 bzw. Neq). Die vorliegende Fassung der Norm enthält in diesem Anhang keine Festlegungen für die Kriech-ErmüdungsWechselwirkung. Falls diese Wechselwirkung zu berücksichtigen ist, können die in Anhang B festgelegten Berechnungsmethoden angewendet werden. Dieser Anhang ist derzeit, wie die gesamte Norm, auf Werkstoffe mit ausreichender Duktilität begrenzt, für im Zeitstandbereich beanspruchte Bauteile ist er jedoch auch auf Werkstoffe mit ausreichend hoher Duktilität im Zeitstandbereich begrenzt, wie in EN 13445-2:2014 festgelegt. 614 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Aufgrund der fortschrittlichen Methoden, die zum Einsatz kommen, und der erforderlichen Erfahrungen zur Anwendung dieser Methoden, ist, bis eine ausreichende firmeninterne Erfahrung nachgewiesen werden kann, die Einbeziehung einer unabhängigen Einrichtung mit Qualifikation im Bereich DBA für die Beurteilung der Auslegung (Berechnungen) und für die mögliche Festlegung besonderer NDT-Anforderungen erforderlich. C.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3: C.2.1 Umfassende Störstelle Unstetigkeit in Konstruktion oder Werkstoff, die die Spannungs- und Dehnungsverteilung über die gesamte Wanddicke in einem Bereich signifikanter Größe beeinträchtigt ANMERKUNG Beispiele für umfassende Störstellen sind Verbindungen zwischen Boden und Zylinderschale, Zylinder- und Kegelschale, Flansch und Zylinderschale, Ausschnitte in Zylinderschalen sowie Verbindungen zwischen Zylinderschalen unterschiedlicher Durchmesser, Wanddicke oder Werkstoffe oder Verbindungen zwischen Versteifungen und Schale. C.2.2 Lokale Störstelle Unstetigkeit, die die Spannungs- oder Dehnungsverteilung örtlich begrenzt über einen Teil der Wanddicke beeinträchtigt ANMERKUNG 1 Durch eine derartige Störstelle verursachte Spannungen können nur örtlich sehr begrenzt Dehnungen hervorrufen, die folglich keinen wesentlichen Einfluss auf das Gesamtverhalten der Wand haben. ANMERKUNG 2 Beispiele für lokale Störstellen sind kleine Kehlradien, Nahtübergänge, nicht durchgeschweißte Bereiche versenkter Kehlnähte. C.2.3 Primärspannung Spannungen, die Gesetze des Gleichgewichts zwischen einwirkenden Lasten (Druck, Kraft und Momente) ANMERKUNG 1 Im Hinblick auf das mechanische Verhalten eines Tragwerks ist es ein wesentliches Merkmal dieser Spannung, dass sich diese bei einem großen (unzulässigen) Anstieg äußerer Lasten nicht selbst begrenzt. Da plastische Verformung eintritt, wird ein Zustand erreicht, wo keine weitere entlastende Umverteilung von Spannung vorkommen kann. ANMERKUNG 2 Bei den Primärspannungen muss nach ihrer Verteilung über den das Lastaufnahmeverhalten bestimmenden Querschnitt zwischen Membranspannungen (Pm, PL) und Biegespannungen (Pb) unterschieden werden. Primärmembranspannungen (Pm) sind definiert als der Mittelwert der betreffenden Spannungskomponenten, die über den das Lastaufnahmeverhalten bestimmenden Querschnitt verteilt sind, der wiederum durch die Stützstrecke festgelegt ist (siehe C.4.4). Primärbiegespannungen (Pb) sind definiert als linear über den betrachteten Querschnitt verteilte und zum Abstand von der neutralen Faser proportionale Primärspannungen. ANMERKUNG 3 Bei den Primärmembranspannungen muss nach ihrer Verteilung über die Wanddicke unterschieden werden zwischen allgemeinen Primärmembranspannungen (Pm) und lokalen Primärmembranspannungen (PL). An Störstellen werden die Primärmembranspannungen in Schalen als lokal klassifiziert, wenn die Vergleichsmembranspannung das 1,1 fache der Berechnungsnennspannung f übersteigt und der Bereich, in dem dies der Fall ist, eine meridionale Ausdehnung von höchstens 1,0 R ea hat. Die Mindestwerte gelten Primärmembranspannungen (siehe C.7.2). für die Abstände zwischen benachbarten Bereichen lokaler ANMERKUNG 4 Allgemeine Primärmembranspannungen sind im Tragwerk so verteilt sein, dass es durch Fließen zu keiner wesentlichen Umverteilung der Lasten kommt. Im Fall lokaler Primärmembranspannungen kann durch Fließen eine solche Umverteilung verursacht werden. 615 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C.2.4 Sekundärspannung Spannungen, die durch Behinderungen aufgrund geometrischer Störstellen, durch Verwendung von Werkstoffen mit unterschiedlichen Elastizitätsmodulen unter äußeren Lasten oder durch Behinderungen aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnung entstehen ANMERKUNG 1 Unter Berücksichtigung des mechanischen Verhaltens des Gerüsts, ist die grundlegende Eigenschaft der Sekundärspannung ihre Selbstbegrenzung. D.h. lokale Strömungsverformung führt zu einer Begrenzung der Spannung. Sekundärspannungen führen zu plastischer Verformung, wenn verschiedene lokale Verformungen bei Überschreitung der Dehngrenze ausgeglichen werden. ANMERKUNG 2 Nur über den Querschnitt linear verteilte Spannungen gelten als Sekundärspannungen. Spannungen, die nicht linear verteilt sind, gelten die entsprechenden linear verteilten Spannungen als Sekundärspannungen. ANMERKUNG 3 Bei Sekundärspannungen kann es sich sowohl um Membranspannungen (Qm) als auch um Biegespannungen (Qb) handeln. In den meisten Fällen erübrigt sich eine Unterscheidung jedoch, weil für das Kriterium in C.7.3 lediglich die Summe (Qm Qb) von Bedeutung ist. Die Erfüllung eines anderen Kriteriums, das eine getrennte Betrachtung der Sekundärmembranspannung (Qm) verlangt, ist nur erforderlich, wenn Instabilität zu erwarten ist (siehe ANMERKUNG3 bis Tabelle C-2). C.2.5 Spitzenspannung Spitzenspannung ist der Anteil an der Spannung, die mit der Primär- bzw. Sekundärspannung addiert die Gesamtspannung ergeben ANMERKUNG 1 Spitzenspannungen führen zu keiner erkennbaren Verformung; sie sind nur für Versagen durch Ermüdungs- oder Sprödbruch in Verbindung mit Primär- und Sekundärspannungen von Bedeutung. ANMERKUNG 2 Als Spannungsspitzen gelten auch Abweichungen von den Berechnungsnennspannungen an den Lochrändern eines Rohrfelds durch Druck und Temperatur. In diesen Fällen sind die zulässigen Spannungen unter Berücksichtigung des Gleichgewichts der Kräfte herzuleiten. C.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4: 616 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle C-1 — Symbole, Bezeichnungen und Einheiten Symbol Bezeichnung Einheit ij Komponente des Spannungstensors einer bestimmten Spannungskategorie aufgrund einer Einzellast MPa ij Komponente des Spannungstensors einer bestimmten Spannungskategorie infolge Überlagerung aller gleichzeitig einwirkenden Lasten (in einem gegebenen Moment) MPa 1,2,3 Hauptspannungen des Tensors der Komponenten ij MPa eq Vergleichsspannung nach Schubspannungshypothese (Tresca Theorie) oder der Gestaltänderungsenergiehypothese (von Mises Theorie) MPa ij Tensor der Spannungsdifferenz zwischen zwei Lastzuständen MPa ()1,()2,()3 Hauptspannungsschwingbreite des Tensors der Komponenten ij MPa eq Vergleichsspannungsschwingbreite nach Schubspannungshypothese (Tresca Theorie) der Gestaltänderungsenergiehypothese (von Mises Theorie) MPa h Länge der Stützstrecke mm Pm Allgemeine Primärmembranspannung MPa PL Lokale Primärmembranspannung MPa Pb Primärbiegespannung MPa Q Sekundärmembranspannung Sekundärbiegespannung MPa Qm Sekundärmembranspannung MPa Qb Sekundärbiegespannung MPa F Spitzenspannung MPa R Mittlerer Radius gemessen des Schusses, senkrecht zur Schalenwand mm C.4 Typische Spannungen C.4.1 Vergleichsspannung Die Vergleichsspannung eq ist eine skalare Größe, die nach der Theorie der maximalen Schubspannung aus dem Spannungstensor der Komponenten oder der Gestaltänderungsenergiehypothese ij definiert wird. Der Wert ij ist die Summe aller Spannungen ij derselben Kategorie, die durch die verschiedenen gleichzeitig zu betrachtenden Lasten erzeugt werden. Die Vergleichsspannung wird wie folgt ermittelt: Theorie der maximalen Schubspannung: a) Die Hauptspannungen 1, 2, 3 des Tensors der Komponenten ij berechnen. b) Die Vergleichsspannung wird dann wie folgt berechnet: eq max {1 2,2 3,3 1} (C.4.1-1) 617 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Gestaltänderungsenergiehypothese: Die Vergleichsspannung ist gegeben durch: 2 2 2 2 2 2 eq 11 11 22 22 33 33 11 3(12 23 31) 22 33 (C.4.1-2) oder alternativ durch: eq 12 22 32 1 2 2 3 3 1 (C.4.1-3) C.4.2 Vergleichsspannungsschwingbreite Die Vergleichsspannungsschwingbreite eq ist eine skalare Größe, die nach der Theorie der maximalen Schubspannung aus der Veränderung des Spannungstensors der Komponenten oder der Gestaltänderungsenergiehypothese, ij zwischen zwei Betriebszuständen festgelegt ist. Die Vergleichsspannungsschwingbreite wird wie folgt ermittelt: Theorie der maximalen Schubspannung: a) Die Werte (ij)a and (ij)b der Komponenten des Spannungstensors ij, wenn sowohl Lastzustand a als auch b betrachtet werden; b) Die Komponenten ij des Tensors berechnen, der die Änderung der Spannung zwischen den Lastzuständen a and b repräsentiert: ij (ij)a (ij)b c) (C.4.2-1) Die Hauptspannungen ()1, ()2, ()3 des Tensors der Komponenten ij berechnen. Sind die Hauptrichtungen des Tensors ij in den beiden Zuständen a und b gleich, lassen sich die Hauptspannungen unmittelbar aus der Differenz der Hauptspannungen der Tensoren der Komponenten (ij)a and (ij)b berechnen: ()1 (1)a (1)b ()2 (2)a (2)b (C.4.2-2) ()3 (3)a (3)b d) Die Vergleichsspannungsschwingbreite zwischen den Lastzuständen a und b wird wie folgt berechnet: eq max {()1 ()2,()2 ()3,()3 ()1} (C.4.2-3) Gestaltänderungsenergiehypothese: Die Vergleichsspannungsschwingbreite zwischen Ladezustand a und b ist gegeben durch: 2 2 2 2 2 2 eq 11 11 22 22 33 33 11 3( 12 23 31) (C.4.2-4) 22 33 oder alternativ durch: 2 eq 12 2 2 3 1 2 2 3 3 1 618 (C.4.2-5) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Nach Kriterium C.7.3-1 muss der Maximalwert von eq ermittelt werden. Wirken mehrere Lasten, die sich unabhängig voneinander verändern, bzw. ändern sich die Hauptrichtungen, kann es schwierig sein, die beiden Lastzustände a und b festzustellen, bei denen eq am größten ist. In diesen Fällen kann ein Näherungsverfahren erforderlich sein. C.4.3 Gesamtspannung und Einzelspannungen Der Gesamtspannungstensor ist der symmetrische Tensor, dessen Komponenten die sechs Einzelspannungen ij sind. Die Einzelspannungen werden unter Annahme elastischen Verhaltens nach den Anforderungen in C.4.5. entweder berechnet oder experimentell ermittelt. Diese Spannungen sollten durch verschiedene lokale Koordinaten O, X1, X2, X3 zur Stützstrecke wie in C.4.4.1 festgelegt, ausgedrückt werden. Die Stützstrecke liegt auf der Achse X3, wobei der Ursprung O der Mittelpunkt und x3 ein beliebiger Punkt gemessen vom Ursprung ist (siehe Bild C-1). Das so definierte Spannungssystem heißt “Gesamtspannung”, da es alle Teile umfasst, für die nach der vorliegenden Methode Spannungen festgelegt werden müssen (d.h. die Membran, Krümmungen und Spitzen). Der Gesamtspannungstensor an einem gegebenen Punkt ist für jede zu berücksichtigende Last zu ermitteln. C.4.4 Zerlegen von Spannungen in ihre Komponenten C.4.4.1 Stützstrecke Das im folgenden beschriebene Zerlegen der Einzelspannungen erfolgt über die Wanddicke entlang einer Strecke, die als “Stützstrecke” bezeichnet wird. Die Stützstrecke mit der Länge h ist die kleinste Strecke zwischen den beiden Seiten der Wand (siehe Bild C-1). Außerhalb von Bereichen mit globalen Störstellen verläuft die Stützstrecke senkrecht zur Wandmittelfläche; ihre Länge h ist dann gleich der analytisch ermittelten Wanddicke. C.4.4.2 Membranspannung Der Membranspannungstensor ist der Tensor, dessen Komponenten ij,m, m entlang der Stützstrecke konstant und gleich dem Mittelwert der Einzelspannungen ij entlang der Stützstrecke sind: h 1 2 ij dx 3 h h ij m C.4.4.3 2 (C.4.4-1) Biegespannung Der Biegespannungstensor ist der Tensor, dessen Komponenten ij,b sich linear entlang der Stützstrecke verändern und durch die folgende Gleichung gegeben ist: h 12x 3 2 ij h ij x 3 dx 3 b h3 2 (C.4.4-2) Für die Spannungsanalyse nach diesem Anhang werden auf jeder Seite der Behälterwand, d. h. an den Enden der Stützstrecke, nur die Größtwerte von ij,b von gleicher Größe aber entgegengesetztem Vorzeichen betrachtet. Für diesen Fall gilt: ij h 6 2 h2 ij x 3 dx 3 b h 2 (C.4.4-3) 619 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C.4.4.4 Linearisierte Spannung Der Tensor der linearisierten Spannung hat die Komponenten ij,l, die die folgende Gleichung erfüllen: ij,l ij,m ij,b C.4.4.5 (C.4.4-4) Nichtlineare Spannung Der Tensor der nichtlinearen Spannung hat die Komponenten ij,nl, die die folgende Gleichung erfüllen: ij,nl ij ij,l ij ij,m ij,b (C.4.4-5) In Bild C-2 ist die Zerlegung der vorstehend aufgeführten Einzelspannungen dargestellt. Um eine Verwechslung von globalen und lokalen Biegespannungen auszuschließen, ist in Bild C-3 die Zerlegung der Längsspannung für den Sonderfall einer Zylinderschale unter einem äußeren Biegemoment dargestellt. Legende 1 2 Stützstrecke Bereich mit globaler Störstelle Bild C-1 — Stützstrecke und lokale Achsen zur Darstellung der Einzelspannungen 620 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1 Stützstrecke 2 Membranspannung ij,m 3 Biegespannung ij,b 4 Nichtlineare Spannung ij,nl Bild C-2 — Zerlegen der Einzelspannungen 621 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1 2 Verteilung der Längsspannung über den Schalenquerschnitt Verteilung der Längsspannung über die Wanddicke 3 Membranspannung: 22,m 4 Biegespannung: 22,b 16 M (De Di ) (De4 Di4 ) 16 M (De Di ) (De4 Di4 ) (auf jeder Seite der Wand) Bild C-3 — Zerlegen der Längsspannung für den Sonderfall einer Zylinderschale unter einem äußeren Biegemoment M (in diesem Sonderfall ist die Längsspannung 22 eine Hauptspannung) 622 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C.4.5 Anforderungen an die Verfahren zur Spannungsermittlung C.4.5.1 Annahme linearelastischen Verhaltens Einzelspannungen sind unter den nachstehenden Annahmen linearelastischen Verhaltens zu ermitteln: Werkstoffverhalten ist linearelastisch nach dem Hooke’schen Gesetz; Werkstoff ist isotrop; Verschiebungen und Dehnungen sind klein (Theorie erster Ordnung). C.4.5.2 Auswahl des Verfahrens zur Spannungsermittlung Die Auswahl des Verfahrens zur Spannungsermittlung obliegt dem Hersteller. Die Spannungen können rechnerisch, analytisch oder möglicherweise experimentell ermittelt werden. Die folgenden Anforderungen gelten nur für die rechnerischen Verfahren zur Spannungsermittlung. Lassen sich die Bauteile des untersuchten Behälters als Schalen und Platten klassifizieren, ist allgemein die Verwendung von Berechnungsverfahren zulässig, die den Status dieser Bauteile durch globale mechanische Parameter beschreiben (d. h. verallgemeinerte Verformungen und Spannungsresultierende in einem Schritt entsprechen einer linearen Verteilung der Spannungen und Dehnungen über die Wanddicke). Dies gilt mir Sicherheit für: Behälter, für die eine Ermüdungsanalyse nach Abschnitt 18 nicht erforderlich ist. Behälter oder Behälterbauteil, für die eine Ermüdungsanalyse ohne Berechnung der Spitzenspannungen erforderlich ist (d.h. alle Fälle, in denen die ermüdungskritischen Bereiche in Schweißverbindungen liegen). Behälter oder Behälterbauteile, für die eine Berechnung der Spitzenspannungen zur Verwendung in den Berechnungen nach Abschnitt 18 mit entsprechenden Formzahlen durchgeführt werden kann, die auf die von diesen Verfahren abgeleiteten linearisierten Spannungen angewendet werden. Die Analyse dickwandiger Behälter oder Behälterbauteile, insbesondere solcher unter thermischer Belastung, erfordert u.U. die Anwendung verfeinerter Modelle (zwei- oder dreidimensionale Volumenelemente, die die Analyse der tatsächlichen Verteilung nichtlinearer Spannungen oder Dehnungen über die Wanddicke erlauben). In jedem Fall müssen die verwendeten Verfahren ausreichend genau bzw. konservativ sein, um zu gewährleisten, dass die für die Analyse erforderlichen Spannungen durch die berechneten Spannungen hinlänglich genau repräsentiert sind. Unter diesem Aspekt wird die Anwendung geprüfter und anerkannter Verfahren empfohlen. C.5 Klassifizierung von Spannungen Analytisch ermittelte Spannungen müssen nach den in C.2 definierten Kategorien klassifiziert werden. In einigen Fällen kann die Interpretation dieser Definitionen problematisch sein und in erheblichem Ausmaß vom Urteilsvermögen der die Analyse durchführenden Person abhängen. Um diese Schwierigkeiten zu begrenzen, schreibt Tabelle C-2 für eine Reihe von Konfigurationen, die die meisten üblichen Fälle abdecken, die anzuwendende Klassifizierung vor. Die Angaben der Tabelle beziehen sich auf die nach den Anforderungen in C.4.5 berechneten Spannungen. Für die Analyse besonderer geometrischer Formen oder Beanspruchungen, die durch die Klassifizierung in Tabelle C-2 nicht erfasst werden, sind Abweichungen zulässig, sofern sich die alternative Klassifizierung durch direkte Bezugnahme auf die Definition in C.2 rechtfertigen läßt. 623 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle C-2 — Spannungsklassifizierung für häufig verwendete Konfigurationen Spannungsursache Behälterbauteil Betrachteter Bereich Von globalen Störstellen weit entfernter Bereich Zylinder-, Kugel-, Kegeloder Torusschale Torisphärisch er oder elliptisch gewölbter Boden Ebener Boden, ebene Wand Bereich in der Nähe einer Verbindung mit anderer Schale, einem Boden, einem Flansch Bereich in der Nähe eines Ausschnitts (mit oder ohne Stutzen) 5) 6) 10) ij,b Qb 4) ij,m ij,b Qm 3) Pm Pb PL Qm Pb 5) Qb Qb Qb Qm 3) ij,b Pb Qb Mittlerer Bereich in der Nähe eines Ausschnitts (mit oder ohne Stutzen) 5) 6); Randbereich 7) ij,m PL Qm Von globalen Störstellen weit entfernter Bereich; Bereich in der Nähe eines Ausschnitts (mit oder ohne Stutzen) 5) ij,m Pm Qm 3) ij,b Pb Qb ij,m Pm Qm ij,b ij,b Einzelner ij,m 9) Steg ij,b 9) Steg in einem mehrfach und dicht gelochten Bereich Bereich in der Nähe einer Wand oder eines gewölbten Bodens 6) Bereich in der Nähe eines ebenen Bodens oder einer ebenen Wand 11) Anmerkungen 1) bis 12) : siehe nächste Seite 624 ij,m Andere mechanisch e Lasten Pm Von der Verbindung zur Behälterwand weit entfernter Bereich Stutzen Druck und globale Lasten 2) Thermische Belastung 1); behinderte oder erzwungene Verschiebung ij,m Von Ausschnitten entfernter mittlerer Bereich Bereich in der Nähe von Rändern oder Versteifungen Gelochte Wand (Schale oder Platte) Spannung Mechanische Beanspruchungen Pb 5) Qb Qb Qb PL oder Pm 8) Pb 5) Qb Qb Qb Qm Qb ij,m 9) Pm Qm ij,b 9) Pb Qb ij,m Pm Qm 3) ij,b Qb 4) ij,m ij,b PL PL Pb oder Qb12) Qb Qm Pb 5) Qb ij,m ij,b Pb Qb Qm Pb 5) Qb DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Anmerkungen zu Tabelle C-2: 1) “Andere mechanische Lasten” umfassen Gesamtlasten, die auf den ganzen Behälter einwirken, und lokale Lasten, die weit entfernt von betrachteten Punkt einwirken (“weit entfernt” heißt in diesem Zusammenhang außerhalb des Bereichs der lokalen Primärmembranspannung, die ggf. durch diese Last verursacht wird). 2) Globale Lasten umfassen globale Biegemomente, axiale Kräfte oder Schubkräfte, die in Abschnitt 16 genauer beschrieben werden. 3) In von globalen Störstellen weit entfernten Bereichen führt die Klassifizierung von Membranspannungen durch thermische Beanspruchung oder behinderte bzw. erzwungene Verlagerung in Kategorie Qm zu plastischen Verformungen in diesen Bereichen in den ersten Belastungszyklen, und zwar an den Punkten, an denen die Summe aus Primär- und Sekundärmembranvergleichsspannung die Steckgrenze des Werkstoffs überschreitet. Bei den Versagensarten, für die die Regeln dieses Abschnitts gelten, wird die Festigkeit des Behälters durch diese plastischen Verformungen nicht beeinträchtigt; aufgrund dieser Verformungen ist es jedoch nicht korrekt, elastisch berechnete Spannungen für die Berechnung der elastischen oder elastisch-plastischen Instabilität (Beulen) zu verwenden. Folglich sind derartige plastische Verformungen nicht zulässig, wenn die Gefahr der Instabilität in bestimmten Bereichen des Behälters betrachtet werden muss und diese Gefahr durch die Spannungsumverteilung im Zusammenhang mit diesen plastischen Verformungen zunehmen kann. Diese Forderung wird erfüllt, wenn sichergestellt ist, dass in den von globalen Störstellen oder Lastdiskontinuitäten weit entfernten Bereichen die Summe aus Primärund Sekundärmembranvergleichsspannung (eq)(P+Q) Vergleichsspannung entsprechend (ij)Pm oder (ij)PL (ij)Qm) die folgende Gleichung erfüllt: (eq)( P+Q)m 1,5 f (C.5-1) 4) Bei nicht achsensymmetrischen Schalen ist die entsprechende Kategorie Pb statt Qb (z.B. schiefer Kegel, Zylinder mit elliptischem Querschnitt). 5) Die Klassifizierung der Biegespannung in Kategorie Pb gewährleistet, dass im betrachteten Bereich im normalen Betrieb keine plastischen Verformungen. Wenn während der ersten Belastungszyklen kleine plastische Verformungen auftreten, die für den Behälter keinen Schaden darstellen (z.B. in Bezug auf Funktionalität oder ästhetische Anforderungen), ist die Einstufung in die Kategorie Qb möglich, da diese Verformungen die Stabilität des betreffenden Abschnitts nicht nachteilig beeinflussen. 6) Siehe Bild C-4. 7) Auch wenn es bei torisphärischen Böden zwei verschiedene periphere Störstellen (Verbindungen zwischen Kugel- und Torusschale sowie Torusschale und Zylindermantel) gibt, ist die Spannungsverteilung im allgemeinen auf einen einzigen Bereich lokaler Primärmembranspannung in der Krempe begrenzt. Verhalten sich die Abmessungen und Wanddicken von Kugel-, Torus- und Zylinderelement so, dass zwei derartige Bereiche existieren, gilt die für den „Randbereich“ angegebene Klassifizierung in der Nähe jeder Störstelle. Der dazwischen liegende Bereich ist als „von globalen Störstellen weit entfernter Bereich“ zu klassifizieren, für den die Regeln für den Abstand zwischen Bereichen mit lokaler Primärmembranspannung anzuwenden sind. 8) Der Wert Pm gilt für ebene Wandungen; PL für nicht ebene Wandungen. 9) In diesem Sonderfall ist der zu verwendende Wert der Spannung der Mittelwert über der Stegbreite. 10) Die Auswirkung der Lochung ist in der Spannungsberechnung zu berücksichtigen. 11) Bei einem Ausschnitt mit Stutzen in einer ebenen Platte (Boden oder Wand), für den das Konzept des Bereichs lokaler Primärmembranspannung nicht zutreffend ist, ist die meridionale Ausdehnung des Bereichs lokaler Primärmembranspannung am Stutzengrund für den Stutzen selbst von der Außenseite von Boden oder Wand zu messen. 12) Der Wert Pb ist zu verwenden, wenn die Stutzenfestigkeit bei der Berechnung der Spannungen in der ebenen Platte (Boden oder Wand) berücksichtigt wird. Ist dies nicht der Fall, gilt Qb. Die erste Berechnung führt zu konservativen Ergebnissen für den Stutzen und ist nur von Interesse, wenn die Einbeziehung der Stutzenfestigkeit zu einer signifikanten Abnahme der Dicke von ebenem Boden bzw. ebener Wand führt. 625 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Legende 1 2 3 4 5 Schale Stutzen Stutzengrundbereich Wanddickenübergangsbereiche Grenzen des Bereichs lokaler Primärmembranspannung ANMERKUNG zu Bild C-4: Bild C-4 zeigt eine Zylinderschale mit einem Ausschnitt mit Stutzen. Diese Darstellung trifft auch auf Kegel-, Kugel- oder Torusschalen bzw. Den Mittelbereich eines gewölbten Bodens (Rm ist der mittlere Krümmungsradius am Umfang) oder einen Ausschnitt ohne Stutzen zu (in diesem Fall gilt ea,n = 0). Es trifft nicht auf einen Ausschnitt in einer ebenen Platte (Boden oder Wand) zu; in diesem Fall gilt Anmerkung 11 der Tabelle C-2. Ist die Spannung nahe am Ausschnitt so, dass ein Bereich mit lokaler Primärmembranspannung vorliegt, muss die Ausdehnung dieses Bereichs, beiderseits der Stutzen-Schal-Störstelle gemessen, folgende Gleichung erfüllen: l s ln Rm ea,s rm ea,n (C.5-2) 2 Mögliche Wanddickenübergänge zwischen einem verstärkten und einem unverstärkten Teil des Stutzen bzw. der Schale verursachen gewöhnlich keine Bereiche lokaler Primärmembranspannung. Liegen derartige Bereiche aufgrund einer bestimmten Geometrie oder Belastung in der Nähe dieser Wanddickenübergänge, müssen die Bedingungen in C 7.2 (lokale Primärmembranspannung) für die lokalen Bereiche erfüllt sein; dies gilt insbesondere für die Bedingung zum Abstand dieser Bereiche im Verhältnis zum benachbarten Bereich lokaler Primärmembranspannung am Stutzengrund. Bild C-4 — Schale mit Ausschnitt 626 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C.6 Verfahren der Spannungsanalyse Bei der Spannungsanalyse ist wie folgt vorzugehen: Schritt 1: Für jeden Punkt des untersuchten Bereichs die Einzelspannungen berechnen, die in jedem zu berücksichtigenden Lastzustand aus jeder auf die Behälterwand einwirkenden Last resultieren. Diese Berechnungen sind nach den Anforderungen in C.4.5 durchzuführen. Folgende Lastzustände sind zu betrachten: — alle Lastzustände (normale und außergewöhnliche Betriebszustände sowie Prüfzustände), in denen die Spannung aufgrund der Bewertungskriterien in C.7.2 maßgebend sein kann (Schritt 7). — die normalen Betriebszustände, zwischen denen die Spannungsveränderung Bewertungskriterien in C.7.3-1 maßgebend sein kann (Schritt 9). Schritt 2: aufgrund der Die berechneten Spannungen ij nach C.4.4, zerlegen in: — Membranspannung: ij,m, — Biegespannung: ij,b. Die in der Analyse zu berücksichtigende Biegespannung ist die Spannung an beiden Wandoberflächen, d.h. an beiden Enden der Stützstrecke (zwei gleiche Werte mit entgegengesetzten Vorzeichen). Schritt 3: Die Spannungen nach den Anweisungen in C.5 entsprechend den verschiedenen Kategorien in C.2 klassifizieren: allgemeine Primärmembranspannung (Pm), lokale Primärmembranspannung (PL), Primärbiegespannung (Pb), Sekundärmembranspannung (Qm), Sekundärbiegespannung (Qb). Nach dieser Klassifizierung werden die Spannung ij,m als (ij)Pm, (ij)PL, bzw. (ij)Qm, und die Spannung ij,b als (ij)Pb bzw. (ij)Qb bezeichnet. Schritt 4: Die Summe der so klassifizierten Spannungen für das in dem betrachteten Lastzustand gleichzeitig einwirkende Lastkollektiv berechnen. Die sich ergebenden Spannungen werden wie folgt bezeichnet (ij)Pm , (ij)PL , (ij)Pb , (ij)Qm und (ij)Qb Schritt 5: a) Daraus ist abzuleiten: die (je nach Betrachtungspunkt) allgemeine oder lokale Primärmembranspannung: (ij)Pm oder (ij)PL. b) die Gesamtprimärspannung (ij)P : (ij)P (ij)Pm , oder (ij)PL (ij)Pb (C.6-1) 627 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) c) Die Summe (ij)P+Q aus Primär- und Sekundärspannungen: (ij)P+Q (ij)Pm , bzw. (ij)PL (ij)Pb (ij)Qm (ij)Qb Schritt 6: (C.6-2) Nach C.4.1 die folgenden Vergleichsspannungen berechnen: Vergleichsspannung (eq)Pm der (ij)Pm bzw. Je nach Betrachtungspunkt Vergleichsspannung (eq)PL der Spannungen (ij)PL, Vergleichsspannung (eq)P der Spannungen (ij)P Schritt 7: Die Zulässigkeit dieser Vergleichsspannungen nach den Kriterien in C.7.2 nachweisen. Schritt 8: Für jeweils zwei maßgebliche normale Betriebslastzustände die Schwingbreite der Summe (ij)P+Q der Primär- und Sekundärspannungen und daraus wiederum nach C.4.2, die betreffende Vergleichsspannungsschwingbreite (eq)P+Q berechnen. Maßgeblich ist das Paar von Lastzuständen, bei dem (eq)P+Q den größten Wert hat. Schritt 9: Die Zulässigkeit der resultierenden Vergleichsspannungsschwingbreite (eq)P+Q nach den Kriterien in C.7.3 nachweisen. Die oben beschriebene Vorgehensweise betrifft die Berechnung statischer Ladung. Wenn eine Berechnung der Ermüdungslebensdauer durchgeführt werden soll, muss zusätzlicher folgender Schritt ausgeführt werden: Schritt 10: Prüfung der Zulässigkeit zyklischer Lasten unter Anwendung der relevanten Spannungen (Primär- und Sekundärspannungen bei Schweißnähten, Primär-, Sekundär- und Spitzenspannungen bei ungeschweißten Abschnitten) nach Abschnitt 17 bzw. 18. ANMERKUNG Die detaillierte Vorgehensweise bei der Berechnung der zu betrachtenden Lastzyklen wird in diesen Abschnitten beschrieben. C.7 Bewertungskriterien außerhalb des Zeitstandbereiches C.7.1 Allgemeines Die gesamte Konstruktion muss die Berechnungskriterien in C.7.2 und C.7.3 erfüllen; diese Kriterien sind in Tabelle C-3 als Diagramm dargestellt. Ein Abweichen von Kriterium C.7.3-1 ist in bestimmten Fällen unter den Bedingungen in C.7.4 möglich. Treten Druckspannungen auf, ist auf Ausknicken zu prüfen. Bei Einwirkung von Außendruck gelten die entsprechenden Regeln in Abschnitt 8. ANMERKUNG 628 Funktionsbezogene Anforderungen können zu Begrenzungen der zulässigen Verformungen führen. DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle C-3 — Berechnungskriterien Spannungskategorien Primärspannung Description (Für praktische Beispiele, siehe Tabelle C-2) Symbol Allgemeine Membranspannung Mittlere Primärspannung über die Wanddicke ohne Berücksichtigung von Srörstellen und Spannungskonzentrationen. Lokale Membranspannung Mittlere PrimärspannungsPrimärspannung komponente über die proportional zum Wanddicke unter Abstand vom Berücksichtigung Flächenschwerumfassender punkt des Störstellen, jedoch Wandquerschnitts, ohne ohne Berücksichtigung Berücksichtigung Ausschließlich von von Störstellen und durch mechanische Spannungskonzen- SpannungskonzenLasten verursacht.. trationen.. trationen. Ausschließlich Ausschließlich durch mechanische durch mechanische Lasten verursacht. Lasten verursacht. PL1) Pm (eq)Pm f (eq. C.7.2-1) Festigkeitberechnung gegen statische Belastung Sekundärmembranspannung+Sekundärbiegespannung Spitzenspannung Mit sich im Gleichgewicht stehende Spannung zur Gewährleistung der Kontinuität des Tragwerks; tritt an großen Störstellen auf, umfaßt jedoch keine Spannungskonzentrationen a) Zusätzlich zur Primär- oder Sekundärspannung auftretende Spannung, verursacht durch Spannungskonzentration. Kann sowohl durch mechanische als auch thermische Lasten verursacht werden b) Bestimmte Wärmespannungen, die zwar zu Ermüdung, nicht aber zu Verformung führen Q Pb ( Qm Qb) F 2) (eq)PL 1,5f (eq. C.7.2-2) _______ = Auslegungslast = Betriebslast Berechnung gegen Ermüdung (nur falls erforderlich) Biegespannung (eq)P+Q 3 f (eq. C.7.3-1) (eq)P 1,5 f (eq. C.7.2-3) Berechnung 4) 3) 7) 2) auf Grund : 5) 7) (eq)P+Q oder max (i) od er (eq)P+Q+F 6) 7) 1) PL = Pm tritt nicht am betrachteten Punkt auf. 2) Bei den Berechnungskriterien (C.7.2-1) bis (C.7.2-3) ist für die Berechnungsnennspannung f der Wert zu verwenden, der für den betrachteten Lastzustand nach Abschnitt 6 relevant ist (normale und außergewöhnliche Betriebszustände sowie Prüfzustände). 3) Ist (eq)P+Q größer als 3f, siehe C.7.6 4) Bei der Ermüdungsberechnung müssen alle Zyklen mit den verschiedenen Spannungsschwingbreiten berücksichtigt werden; dabei ist jeder Zyklus durch seine eigene Spannungsschwingbreite gekennzeichnet (siehe Anmerkungen 5 und 6), ggf. mittlere Temperatur und mittlere Spannung. Gewöhnlich gilt Abschnitt 18 (detaillierte Berechnung der Ermüdungslebensdauer). 5) Die Schwingbreite der Summe aus Primär- und Sekundärspannungen (in Abschnitt 18 als Strukturspannungsschwingbreite bezeichnet) gilt für die Beurteilung von Schweißverbindungen. In diesem Fall kann entweder die Vergleichsspannungsschwingbreite (eq)P+Q oder die Hauptspannungsschwingbreite (i) darf verwendet werden. 6) Die Schwingbreite der Summe aus Primärspannung, Sekundärspannung und Spitzenspannung (in Abschnitt 18 als Kerbspannungsschwingbreite bezeichnet) gilt für die Beurteilung von ungeschweißten Bauteilen. 7) Es ist zu beachten, dass je nach verwendetem Modell die Rechenprogramme gewöhnlich direkt die Summe von Primärund Sekundärspannung (P Q) bzw. von Primärspannung, Sekundärspannung und Spitzenspannung (P Q F) ermitteln. 629 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C.7.2 Begrenzung der Primärvergleichsspannung Die Primärmembranvergleichsspannungen müssen in allen Lastzuständen die folgenden Gleichungen erfüllen: (eq)Pm f (C.7.2-1) (eq)PL 1,5 f (C.7.2-2) (eq)P 1,5 f (C.7.2-3) Für f muss der für den jeweils betrachteten Lastzustand (normale und außergewöhnliche Betriebszustände sowie Prüfzustände) zutreffende Wert bei Berechnungstemperatur verwendet werden. Zusätzlich müssen für die Abschnitte zwischen Bereichen mit lokaler Primärspannung folgende Bedingungen erfüllt sein: zwei benachbarte Bereiche lokaler Primärmembranspannung, die den Wert der zulässigen Spannung f um das 1,1 fache überschreiten, sollten in einer Entfernung von mindestens 2,5 R ea in Meridianrichtung liegen. Hierbei ist R der mittlere Oberflächenradius der Wölbung und ea die Wanddicke. verschiedene Abschnitte lokaler Primärmembranspannungen (z.B solche, die aus konzentrierten Lasten auf Stützen resultieren), in denen die zulässige Membranspannung um das 1,1 fache höher liegt als die zulässige Spannung f, müssen so angeordnet sein, dass sie sich nicht überschneiden. C.7.3 Begrenzung der Vergleichsspannungsschwingbreiten der Summe aus Primär- und Sekundärspannungen Die Vergleichsspannungsschwingbreite aufgrund der Änderung der Summe von Primär- und Sekundärspannungen zwischen zwei beliebigen normalen Betriebszuständen muss an allen Punkten die folgende Gleichung erfüllen: (eq)P+Q 3 f (C.7.3-1) Für f muss der für den jeweiligen Lastzustand bei Normalbetrieb zutreffende Wert verwendet werden. Im Gegensatz zur normalen Definition in Abschnitt 6, ist die Bestimmung auf Grundlage der Dehngrenze des Werkstoffs durchzuführen, d.h.: — für andere als austentische Stähle nach 6.2 oder 6.3: Rp0,2/T — für austenitische Stähle nach 6.4 oder 6.5: Rp1,0/T und zwar bei der Temperatur: T* 0,75Tmax 0,25Tmin (C.7.3-2) Dabei sind Tmax und Tmin die oberen bzw. unteren Berechnungstemperaturen für die beiden betrachteten normalen Betriebszustände. C.7.4 Alternativverfahren zur Begrenzung der Vergleichsspannungen und Vergleichsspannungsschwingbreiten Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Begrenzungen der Vergleichsspannungen und Vergleichsspannungsschwingbreiten sind zulässig, wenn durch andere Verfahren (z. B. Prüfungen am Bauteil, Analyse des plastischen Verhaltens o. a.) nachgewiesen wird, dass das Bauteil die in Anhang B angegebenen Sicherheitsgrenzwerte für übermäßige plastische Verformung und fortschreitende plastische Verformung erfüllt. 630 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C.7.5 Begrenzung der Primärspannungen bei dreiachsigen Spannungszuständen Ergibt die Spannungsanalyse, dass ein dreiachsiger Spannungszustand vorliegt, muss, wenn die kleinste Hauptzugspannung die Hälfte der größten Hauptzugspannung übersteigt, die nachstehende Bedingung zusätzlich erfüllt sein, um ein Versagen durch Sprödbruch bei begrenzter Duktilität in derartigen Spannungszuständen auszuschließen: max (1 ; 2 ; 3) Rp/T (C.7.5-1) In dieser Gleichung ist Rp/T der für die Ermittlung von f zu verwendende Wert der Streckgrenze bei Berechnungstemperatur (Rp0,2/T oder Rp1,0/T). Höhere Werte können verwendet werden, wenn ihre Zulässigkeit durch eine bruchmechanische Analyse nachgewiesen wurde. C.7.6 Vereinfachte elastisch-plastische Analyse Die Vergleichsspannungsschwingbreite der Änderung der Summe von Primär- und Sekundärspannung zwischen zwei Normalbetriebszuständen darf den Wert 3f überschreiten, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: a) (eq)’P+Q 3 f (C.7.6-1) In dieser Gleichung ist (eq)’P+Q die gleiche Vergleichsspannungsschwingbreite, die ohne Berücksichtigung der Biegespannungen thermischen Ursprungs berechnet wurde. f entspricht den Angaben in C.7.3. b) Eine eingehende Ermüdungsanalyse nach Abschnitt 18 muss durchgeführt werden, in der der Wert von (eq)P+Q mit dem entsprechenden Korrekturbeiwert im überelastisch beanspruchten Bereich multipliziert wird. Der Korrekturbeiwert wird nach Abschnitt 18 (detaillierte Berechnung auf Ermüdung) ermittelt. c) Für den Werkstoff gilt: Rp < 0,8 Rm, Rp, Dabei ist Rp für die Ermittlung von f zu verwendende Wert der Fließgrenze bei Raumtemperatur (Rp0,2 oder Rp1,0). d) Es wird nach C.7.7 nachgewiesen, dass keine Gefahr schrittweiser Verformungszunahme durch wärmespannungsbedingte fortschreitende Verformung in Bereichen globaler Primärmembranspannung besteht. C.7.7 Verhindern schrittweiser Verformungszunahme durch wärmespannungsbedingte fortschreitende Verformung C.7.7.1 Allgemeines Bei dem Phänomen fortschreitender Verformung aufgrund von Wärmespannungen handelt es sich um die schrittweise Verformungszunahme, die unter bestimmten Bedingungen bei thermischer Wechselbeanspruchung und gleichzeitig ständiger Druckeinwirkung eintritt Dabei wird eine plastische Verformung verursacht, die bei jedem Zyklus um einen ungefähr gleichbleibenden Betrag zunimmt und schnell ein unzulässiges Ausmaß erreicht. Durch Erfüllung des Kriteriums in Gleichung C.7.3-1 wird sichergestellt, dass dieses Phänomen nicht eintritt. Durch Einhaltung der Regel in C.7.7.3 für den Sonderfall eines linearen thermischen Gradienten kann eine wärmespannungsbedingte fortschreitende Verformung mit Sicherheit verhindert werden, wenn die Forderung in C.7.3 nicht erfüllt werden kann. Diese Regel gilt für Bereiche allgemeiner Primärmembranspannung. Kommt es in diesen Bereichen nicht zu einer derartigen fortschreitenden Verformung, ist sichergestellt, dass sie auch im Bereich von Störstellen nicht auftritt. 631 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C.7.7.2 Zusätzliche Parameter (eq)Pm,P Vergleichsspannung der Primärmembranspannung (eq) (P+Q),T Vergleichsspannungsschwingbreite der Summe von Primär- und Sekundärspannung aufgrund thermischer Beanspruchung ausschließlich durch Druck verursachten allgemeinen Von diesen Spannungen sind die folgenden dimensionslosen Parameter definiert: x y ( eq )Pm, P (C.7.7-1) 1,5f ( eq )(P Q),T (C.7.7-2) 15 , f Für f muss der für den jeweiligen Lastzustand bei Normalbetrieb zutreffende Wert bei der oberen Berechnungstemperatur des Zyklus verwendet werden. C.7.7.3 Ausschlusskriterium Bei einer achssymmetrischen Schale unter konstantem Druck und mit linearem thermischen Gradienten über die Wanddicke besteht keine Gefahr einer schrittweisen Verformungszunahme aufgrund wärmespannungsbedingter fortschreitender Verformung, wenn in den Bereichen allgemeiner Primärmembranspannung die folgenden Gleichungen erfüllt sind: a) linearer Temperaturgradient: für 0,5 x 1 : y 4(1 x) (C.7.7-3) für 0 x 0,5 : y 1/x b) (C.7.7-4) parabolischer Temperaturgradient: für 0,615 x 1 : y 5,21(1 x) (C.7.7-5) für 0 x 0,615 : y sollte einen Wert haben, der niedriger liegt als die Werte der durch die folgenden Angaben beschriebenen Kurve: für x 0,3 0,4 y 4,65 3,55 632 0,5 2,70 (C.7.7-6) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) C.8 Bewertungskriterien im Zeitstandbereich C.8.1 Zu verwendende Gleichungen Anhang C behandelt die Berechnung von Spannungen in Zusammenhang mit den unterschiedlichen Spannungskategorien (z. B. Membranspannungen, Membran- und Biegespannungen, Primär- und Sekundärspannungen usw.). Zulässige Werte dafür sind ebenfalls festgelegt. Die maßgebenden Gleichungen für die Auslegung im Zeitstandbereich sind nachstehend angegeben: eq P f (C.8-1) eq P 1,5 f (C.8-2) eq P 1,5 f (C.8-3) eq PQ 3 f (C.8-4) m L ANMERKUNG Index P für allgemeine oder örtlich begrenzte Primär-Membran- und Primär-Biegespannungen ist in C.3 unter den Definitionen der in Anhang C verwendeten Symbole nicht aufgeführt. Er wird durch Gleichung (C.6-1) definiert. In Abhängigkeit davon, ob der Behälterbetrieb einen oder mehr als einen Lastfall im Zeitstandbereich umfasst, sind die folgenden Festlegungen nach C.8.1 bzw. C.8.2 in jedem für die Kriechermüdung kritischen Punkt anzuwenden. C.8.2 Bewertungskriterien für einen Einfachlastfall im Zeitstandbereich Die Gleichungen (C.8-1) bis (C.8-4) müssen im betrachteten Punkt erfüllt sein, unter Verwendung der angenommenen Berechnungswanddicke und einer Berechnungsnennspannung f, bestimmt nach 19.5. Für die Bestimmung der erforderlichen Mindestdicke ist ein Verfahren nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ anzuwenden. C.8.3 Bewertungskriterien für Mehrfachlastfälle im Zeitstandbereich Das folgende Verfahren ist anzuwenden: a) Für jeden Lastfall im Zeitstandbereich ist die Analyse nach Anhang C unter Verwendung der angenommenen Berechnungswanddicke durchzuführen. Die Spannungen werden für die unterschiedlichen Spannungskategorien berechnet (siehe C.6). Die berechneten Spannungen werden anschließend durch den für die jeweilige Spannungskategorie zutreffenden Koeffizienten dividiert, wie nachstehend dargestellt: m i eq P m L i P i eq P L 1,5 eq P P Q i 1,5 eq P Q 3 ,0 (C.8-5) (C.8-6) (C.8-7) (C.8-8) 632a DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b) Der höchste Wert von (m)i, (L)i, (P)i, (P+Q)i ist zu bestimmen. Für den untersuchten Punkt muss die fiktive Berechnungsnennspannung fFi für den betrachteten Lastfall im Zeitstandbereich der höchste dieser Spannungswerte sein: f Fi max m i ; L i ; P i ; PQ i (C.8-9) Die zulässige Zeit bis zum Eintreten des Schadensfalles tD,f ,T ist nach Gleichung (19-11) für diese fiktive Fi i Berechnungsspannung fFi bei Berechnungstemperatur Ti zu berechnen. c) Die Schritte a) und b) sind für jeden Lastfall zu wiederholen. d) Die Schädigungsakkumulation im Zeitstandbereich, die sich im untersuchten Punkt aus allen auftretenden Lastfällen ergibt, ist nach folgender Regel zu bestimmen: n t i 1 Fi i tD, fi ,T 1,0 (C.8-10) Besteht ein Teil oder Bauteil des Behälters aus mehr als einem Werkstoff, ist Gleichung (C.8-10) für jeden einzelnen Werkstoffbereich separat anzuwenden unter Verwendung der fiktiven Berechnungsspannung fFi im jeweiligen Punkt sowie der Kurve für die Auslegung im Zeitstandbereich des jeweiligen Werkstoffs. Zur Bestimmung der erforderlichen Mindestdicke kann eine Berechnung nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“, die das gesamte Verfahren nach C.8.2 abdeckt, für alle maßgebenden Punkte durchgeführt werden. 632b DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Anhang D (informativ) Prüfung der Form von Druckbehältern unter Außendruck D.1 Allgemeines Dieser Anhang enthält Richtlinien für die Bestimmung der Abweichung von Zylinder-, Kegel- und Kugelschalen von der Sollform. D.2 Zusätzliche Definitionen Keine. D.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in den Abschnitten 4 und 8. L1 Sehnenlänge einer Lehre, siehe Gleichung (D-1) L2 Länge der Sehnenlehre, ermittelt nach Gleichung (D-4) Ii i-ter Einflußfaktor, siehe Tabelle D-1 N Anzahl der Messpunkte ( 24) Re Radius einer Außenlehre Rmax Größter Radius einer gefertigten Kugelschale, lokal gemessen Rt Radius einer Innenlehre Y Größte Spaltbreite zwischen Lehre und Schale i i-ter Messwert der Sehnenlehre r Mit der Sehnenlehre ermittelte Abweichung von der mittleren Kreisform D.4 Messverfahren Für exakte Radiusmessungen bei allen Schalenformen, d.h. Zylinder-, Kegel- und Kugelschalen, können Vermessungsverfahren wie z.B. optische, Infrarot- und Laser-Messverfahren angewendet werden. Weitere Verfahren für spezielle Schalenformen werden ebenfalls beschrieben. 633 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) D.5 Zylinder- und Kegelabschnitte D.5.1 Allgemeines Die in D.5.2 bis D.5.4 beschriebenen drei Verfahren können bei Zylinder- und Kegelschalen angewendet werden. D.5.2 Direkte Messung Radien oder Abweichungen von einem konstanten Radius sollten an einer geraden Anzahl gleichmäßig am Umfang verteilter Punkte gemessen werden, deren Zahl ausreichend sein sollte, um die Form der betrachteten Schale genau wiederzugeben, mindestens jedoch an 24 Punkten. Die Messungen können mit Vermessungsverfahren durchgeführt werden, mit Hilfe eines drehbaren Tasterarms auf der Schaleninnenseite (siehe Bild D-1) oder durch Drehen der Schale um ihre Längsachse und Messungen an der Außenseite. Die Drehachse des Tasterarms bzw. der Schale sollte annähernd im wahren Mittelpunkt der Kreisform des geprüften Teils liegen. Die Radien sollten mit einer Genauigkeit von ca. 0,0001 R gemessen werden. Aus den Messwerten ist dann die Unrundheit gemäß Anhang E zu ermitteln. Bild D-1 — Schwenkbarer Tasterarm D.5.3 Lehren Der Behälter ist mit einer Innen- oder Außenlehre gemäß Bild D-2 zu prüfen. Die Sehnenlänge der Lehre muss dabei nachstehende Gleichung erfüllen: 0,9 R L1 11 , R (D-1) Bei einer Außenlehre sollte R e annähernd gleich 1,01 R sein. Die gemessene Spaltbreite zwischen Behälter und Lehre sollte innerhalb der folgenden Grenzwerte liegen: Re 1002 , R Y Re 0,998 R 634 (D-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Bei einer Innenlehre sollte Rr annähernd gleich 0,99 R sein. Die gemessene Spaltbreite zwischen Behälter und Lehre sollte innerhalb der folgenden Grenzwerte liegen: 0,998 R Rr Y 1002 , R Rr (D-3) L Y Re Rt Y L Bild D-2 — Innen- und Außenlehre D.5.4 Sehnenlehre D.5.4.1 Verfahren Mit einer Sehnenlehre (auch Brückenlehre genannt) sollten an mindestens 24 gleichmäßig am Umfang verteilten Punkten die Höhenabstandswerte r gemessen werden (siehe Bild D-3). Es können auch Abweichungen von einem konstanten Höhenabstand verwendet werden, was dasselbe Ergebnis liefert. Die erforderliche Länge der Sehnenlehre wird wie folgt ermittelt: L2 4R N (D-4) Die Messgenauigkeit sollte 0,1 mm betragen. Die Abweichungen von der mittleren Kreisform werden wie folgt berechnet: r N1 / i ir (D-5) i 0 Dabei ist l i ein Einflussfaktor. In Tabelle D-1 sind für zwei verschiedene Werte von N die Werte für Ir aufgelistet. ANMERKUNG 1 Dabei gilt I S I NS , z. B. I10 I14 , mit N=24. 635 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG 2 Sehnenlehren werden auch als Brückenlehren bezeichnet. ANMERKUNG 3 Alternativ können die Abweichungen von der mittleren Kreisform nach dem von Kendrick beschriebenen Verfahren berechnet werden (siehe ”Shape imperfections in cylinders and spheres - their importance in design and methods of measurement” aus: Strain Analysis for Engineering Design, 12, No. 2, April 1977). Die Schale weist eine ausreichend genaue Kreisform auf, wenn der größte Wert für r den Wert 0,005 R nicht überschreitet. i L2 Bild D-3 — Sehnen- oder Brückenlehre Tabelle D.1 — Einflussfaktoren 636 r N = 24 N = 48 r N = 24 N = 48 r N = 48 r N = 48 0 1,76100 3,6185 12 0,60124 -1,3835 24 1,2101 36 -1,3835 1 0,85587 2,6580 13 0,54051 -1,1944 25 1,1791 37 -1,5076 2 0,12834 1,7753 14 0,36793 -0,9544 26 1,0873 38 -1,5538 3 -0,38800 0,9834 15 0,11136 -0,6780 27 0,9385 39 -1,5107 4 -0,68359 0,2923 16 -0,18614 -0,3804 28 0,7385 40 -1,3689 5 -0,77160 -0,2910 17 -0,47097 -0,0763 29 0,4957 41 -1,1210 6 -0,68487 -0,7624 18 -0,68487 0,2201 30 0,2201 42 -0,7624 7 -0,47097 -1,1210 19 -0,77160 0,4957 31 -0,0763 43 -0,2910 8 -0,18614 -1,3689 20 -0,68359 0,7385 32 -0,3804 44 0,2923 9 0,11136 -1,5107 21 -0,38800 0,9385 33 -0,6780 45 0,9834 10 0,36793 -1,5538 22 0,12834 1,0873 34 -0,9544 46 1,7753 11 0,54051 -1,5076 23 0,85587 1,1791 35 -1,1944 47 2,6580 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) D.5.4.2 Beispiel Für einen Zylinder mit einem mittleren Radius von 2000 mm wurden mit der Sehnenlehre in Abständen von 15° beginnend am Scheitel folgende Werte gemessen. 0 15 30 45 60 75 (mm) 70,2 70,6 69,1 67,0 66,2 67,1 (mm) 6,5 8,4 5,0 -0,6 -4,0 -3,4 90 105 120 135 150 165 (mm) 68,8 69,5 68,8 67,4 67,5 67,7 (mm) -0,5 1,1 0,0 -2,2 1,0 -1,2 180 195 210 225 240 255 (mm) 68,8 69,1 68,3 67,4 67,5 68,7 (mm) 1,4 2,7 1,9 0,8 1,0 2,4 270 285 300 315 330 345 (mm) 69,6 69,1 67,4 65,9 66,1 68,1 (mm) 2,5 -0,3 -5,0 -7,9 -6,0 0,2 Der Wert für bei = 0° ergibt sich durch die folgende Addition: 0 = (70,2) (1,76100) + (70,6) (0,85587) + (69,1) (0,12834) + … + (68,1) (-0,85587) = 6,5 (D-6) Der Wert für bei = 105° ergibt sich durch die folgende Addition: 7 = (70,2) (-0,47097) + (70,6) (-0,68487) + (69,1) (-0,77160) + … + (68,1) (-0,18614) = 1,1 (D-7) In diesem Beispiel beträgt die größte Abweichung von der mittleren Kreisform 8,4 mm bei = 15° und liegt damit unter 0,005 R = 10 mm. D.6 Kugelschalen und Kugelkalotten Zum Nachweis, dass die Kugelform innerhalb der in 8.7.2 festgelegten Toleranz für R max liegt, wird die gesamte Kugeloberfläche mit einer Lehre mit einer Bogenlänge von 2,4 Rmax e vermessen und geprüft, dass die R innenseitige Abweichung von der Sollform nicht größer ist als 0,72 max 1e a . Der Nachweis kann mit einer R Sehnenlehre oder einer Kreisbogenlehre mit dem Nennradius der Kugelform durch Messen der Abweichungen geführt werden. Alternativ kann der Nachweis auch mit Kreisbogenlehren mit einem Radius von Rmax wie folgt geführt werden: 1) Innenlehre: Liegt die Lehre ohne Kippen an der Innenwand an, ist der lokale Radius gleich oder kleiner als Rmax und damit annehmbar; 2) Außenlehre: Liegt die Lehre ohne Kippen an und ist in der Mitte der Lehre Spiel vorhanden, ist der lokale Radius größer als Rmax’ und damit nicht annehmbar. 637 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Bei großen oder vor Ort errichteten Behältern kann der Nachweis an den einzelnen Wandplatten nach dem Pressen und vor dem Schweißen geführt werden. (Dabei ist jedoch auf die richtige Auflagerung der Platten zu achten, da sich bei falscher Abstützung während der Prüfung Verformungen ergeben.) Darüber hinaus ist nach der Montage der Nachweis über die gesamte Länge aller Schweißnähte mit einer Lehre mit der Bogenlänge 2,4 Rmax e zu führen, die mittig über den Nähten angesetzt werden muss. Bestehen hinsichtlich der lokalen Kreisform außerhalb oder entlang der Schweißnähte Zweifel, sollte eine weitere Prüfung durchgeführt werden. In Tabelle D-2 sind die in 8.7 festgelegten grundlegenden Toleranzen als zulässige innenseitige Abweichungen bei Verwendung der vorstehend beschriebenen Kreisbogenlehre angegeben und die bei Überschreiten der Toleranz erforderlichen Abschläge vom Auslegungsdruck aufgeführt. In Tabelle D-3 sind die empfohlenen zulässigen Abweichungen für verschiedene Kugelschalen und Kugelkalotten angegeben. Tabelle D-2 — Maximal zulässige lokale Abweichungen von der Nennform Ausgedrückt als Radius Ausgedrückt als innenseitige Abweichung von der Nennform Minderungsfaktor für Auslegungsdruck Rmax 1 e 0,72 R Rmax 13 , R 1,30 R 0,216 e 1,00 1,40 R 0,288 e 1,16 1,50 R 0,360 e 1,33 1,60 R 0,432 e 1,51 1,70 R 0,504 e 1,71 1,80 R 0,576 e 1,92 1,90 R 0,648 e 2,14 2,00 R 0,720 e 2,37 2,10 R 0,792 e 2,61 2,20 R 0,864 e 2,86 2,30 R 0,936 e 3,13 2,40 R 1,008 e 3,41 1,080 e 3,70 Rmax 2,50 R ANMERKUNG 638 Zwischenwerte können linear interpoliert werden. 2 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle D-3 — Empfohlene maximal zulässige Abweichung von der Nennform bei Kugelschalen und Kugelkalotten unter Außendruck R e Ausgedrückt als maximal zulässiger lokaler Radius Rmax Ausgedrückt als maximal zulässige innenseitige Abweichung, gemessen mit Kreisbogenlehre L 2,4 Rmax e Minderungsfaktor für Auslegungsdruck Rmax 13 , R 60 1,30 R 0,216 e 1,00 80 1,35 R 0,252 e 1,08 100 1,40 R 0,288 e 1,16 150 1,50 R 0,360 e 1,33 200 1,55 R 0,396 e 1,42 250 1,60 R 0,432 e 1,51 400 1,70 R 0,504 e 1,71 600 1,80 R 0,576 e 1,92 800 1,85 R 0,612 e 2,03 1000 1,90 R 0,648 e 2,14 2 ANMERKUNG Bei den vorstehenden Werten handelt es sich lediglich um Empfehlungen. 639 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Anhang E (normativ) Verfahren zur Berechnung der Unrundheit von Zylinder- und Kegelschalen E.1 Allgemeines Dieser Anhang beschreibt ein Verfahren zur Berechnung der Unrundheit von Zylinder- oder Kegelschalen auf der Grundlage von Radiusmessungen. E.2 Zusätzliche Definitionen Keine. E.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 8 sowie Anhang D. Koeffizienten der untersten Reihe der Fourier-Zerlegung a1, b0 , b1 Rr Radius am Messpunkt r r Laufende Nummer der Messung (0..(N-1)) w r Abweichung von der mittleren Kreisform am Messpunkt r w max Maximale Abweichung von der mittleren Kreisform Winkelabstand der Messpunkte E.4 Verfahren Die Messungen sind an mindestens 24 gleichmäßig am Umfang verteilten Punkten gemäß dem in Anhang D.5.1 beschriebenen Verfahren durchzuführen. Die Radiusmessungen können auf der Innen- oder auf der Außenseite vorgenommen werden, innerhalb einer Messreihe jedoch nur von einer Seite aus. Die Radiusmessungen müssen um den Mittelwert und den Fehler bei der Festlegung des wahren Mittelpunkts korrigiert werden (siehe Bild E-1). Dazu werden die Koeffizienten b0 , b1, a1 usw. der Fourier-Zerlegung der Radiusmessungen wie folgt ermittelt: b0 a1 640 1 N 2 N r N1 R r r 0 (E-1) r N1 R sin r r r 0 (E-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) b1 2 N r N1 R cos r r r 0 (E-3) Die Abweichung von der mittleren Kreisform an jedem Messpunkt wird wie folgt ermittelt: w r Rr b0 a1 sin r b1 cos r (E-4) ANMERKUNG Ein mögliches Arbeitsblatt zur Ermittlung der Abweichung auf der Grundlage von 24 Messungen ist in Tabelle E-1 dargestellt. w max max w 0 ........ w (N 1) (E-5) Ein Druckbehälter liegt innerhalb der Toleranzgrenze von 0,5%, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist: w max 0.005 R (E-6) Wird Gleichung (E-6) nicht erfüllt, muss der zulässige Betriebsüberdruck gemäß Anhang F berechnet werden. 2 b 1 b 0 3 1 Bild E-1 — Radiusmessungen und Lage des wahren Mittelpunkts 641 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Tabelle E-1 — Arbeitsblatt zur Ermittlung der Abweichung von der mittleren Kreisform (1) Mess- (2) Bezugs- Punkt r winkel r (3) sin r (4) cos r (5) Gemesse- (8) (9) (10) (11) a1 sin r b1 cos r a1 sin r + b 0 a 1 sin r b1 cos r b1 cos r Spalte (8)+ Spalte (9) Spalte (10)+ Rr mm 0 15 30 45 60 75 90 105 120 135 150 165 180 195 210 225 240 255 270 285 300 315 330 345 (7) Rr cos r ner Radius Grad 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 (6) Rr sin r 0,0000 0,2588 0,5000 0,7071 0,8660 0,9659 1,0000 0,9659 0,8660 0,7071 0,5000 0,2588 0,0000 -0,2588 -0,5000 -0,7071 -0,8660 -0,9659 -1,0000 -0,9659 -0,8660 -0,7071 -0,5000 -0,2588 Spalte (3)x Spalte (5) + 1 1 + 2 24 ANMERKUNG Schraffierte Flächen weisen auf negative Werte hin. 642 Spalte (3)x Spalte (4)x a1 b1 b0 1,0000 0,9659 0,8660 0,7071 0,5000 0,2588 0,0000 -0,2588 -0,5000 -0,7071 -0,8660 -0,9659 -1,0000 -0,9659 -0,8660 -0,7071 -0,5000 -0,2588 0,0000 0,2588 0,5000 0,7071 0,8660 0,9659 1 b0 Spalte (4)x Spalte (5) + 3 a1 1 12 2 b1 1 12 3 (12) Deviation r Rr b0 a1 sin r b1 cos r Spalte (5)Spalte (11) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Anhang F (normativ) Zulässiger Außendruck für Druckbehälter mit toleranzüberschreitender Unrundheit F.1 Allgemeines Dieser Anhang beschreibt ein Verfahren zur Ermittlung des zulässigen Druckes für Zylinderschalen, deren Unrundheit, gemessen vom wahren Mittelpunkt, mehr als 0,5 % des Radius beträgt. F.2 Zusätzliche Definitionen Keine. F.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 8 sowie Anhang D.3 und E.3. ancyl , bncyl Pra Koeffizienten von Fourier-Reihen Zulässiger äußerer Außendruck gemäß den Regeln dieses Anhangs Pa Zulässiger Druck einer ansonsten gleichen Zylinderschale mit einer Unrundheit innerhalb der Toleranz von 0,5 % (siehe 8.5.2.2) Pq Unterer Grenzwert des Versagensdrucks einer Zylinderschale n cyl Oberwellenzahl zur Berechnung von in Gleichung (8.5.2-6) und Gleichung (F-4) F.4 Verfahren Der zulässige Druck pra wird wie folgt ermittelt: Pra Pq Pa Pq 0w,005 R Pa (F-1) max Dabei ist: Pq der kleinste Wert von P an jedem Punkt r, für den gilt: PR br e ea (F-2) und 643 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Pq Pa br (F-3) E ea 2 2R 1 2 ncyl N / 2 ncyl 2 R 2 n cyl 1 L 2 P an sin n cyl r bncyl cos n cyl r x Pmncyl P cyl (F-4) Dabei ist: Pm n cyl der Wert von Pm , der mit Gleichung (8.5.2-5) für jeden Wert von n cyl ermittelt wurde, sowie: an 2 N N 1 Rr sin n cyl r (F-5) r 0 Für n N / 2 gilt: bn 2 N N 1 R cos n (F-6) Rr cos n cyl r (F-7) r r 0 cyl r Für n N / 2 gilt: 1 bn N N 1 r 0 Der Wert für w max wird in Anhang E ermittelt. 644 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Anhang G (normativ) Alternativverfahren zur Auslegung von Flanschen und Flanschverbindungen mit Dichtung G.1 Zweck Dieser Anhang regelt die Berechnung verschraubter runder Flanschverbindungen mit Dichtung. Er gilt für Flansche und verschraubte gewölbte Böden und stellt eine Alternative zu den Verfahren in Abschnitt 11 und 12 dar. Zweck des Anhangs ist es, die konstruktive Druckfestigkeit und Dichtheit einer Verbindung zu gewährleisten, die aus zwei Flanschen, Schrauben und einer Dichtung besteht. Die am Flansch wirkenden Lasten sind in Bild G.3-1 dargestellt. Die Bilder G.3-2 bis G.3-3 zeigen verschiedene Arten von Schrauben und Dichtungen. ANMERKUNG Dieser Anhang basiert auf der Norm EN 1591-1:2001: Flansche und ihre Verbindungen - Regeln für die Berechnung von Flanschverbindungen mit runden Flanschen und Dichtungen. Um die Einheitlichkeit der vorliegenden Norm zu erhalten, wurden zahlreiche redaktionelle Änderungen, z. B. Nummerierung von Unterabschnitten und Gleichungen, gegenüber prEN1591 vorgenommen. Die Norm EN 1591-1:2001 ist noch nicht verabschiedet. G.2 Zusätzliche Definitionen Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in 11.2. G.2.1 Festflansch Flansch, der entweder integraler Bestandteil der Schale oder mit ihr verschweißt ist (siehe Bilder G.3-4 bis G.3-8). G.2.2 Blindflansch Mit Schrauben befestigter ebener Deckel (siehe Bild 3-9). G.2.3 Losflansch Getrenntes loses Flanschblatt mit Bund oder Bördel als Auflage (siehe Bild G.3-10) G.2.4 Flanschansatz Verlängerung des Flanschblatts in axialer Richtung, gewöhnlich zur Verbindung von Flanschblatt und Schale (siehe BIlder G.3-4 und G.3-5). G.2.5 Bördel oder Bund Auflage für einen Losflansch (siehe BildG.3-10). G.2.6 Lastzustand Gleichzeitiges Einwirken verschiedener Lasten; mit dem Index l bezeichnet. G.2.7 Lastwechsel Änderung des Lastzustands. 645 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.2.8 Einbauzustand Siehe Definition in 11.2; für diesen Anhang bezeichnet mit I = 0. G.2.9 Folgezustand Lastzustand nach dem Einbauzustand, z. B. Betriebszustand, Prüfzustand, Zustand beim An- oder Abfahren einer Anlage, bezeichnet mit I = 1, 2, 3. G.2.10 Äußere Lasten Kräfte und/oder Momente an der Verbindung, die durch Anbauteile verursacht werden, z. B. Masse oder Wärmeausdehnung von Rohren. G.2.11 Nachgiebigkeit Kehrwert der axialen Steifigkeit der Verbindung, Symbol: Y, Einheit: mm/N. G.2.12 Flexibilitätsmodul Kehrwert des Steifigkeitsmoduls eines Bauteils Elastizitätskonstanten des Werkstoffs; in axialer Richtung: Symbol: X, Einheit: 1/mm; in Umfangsrichtung: Symbol: Z; Einheit: 1/mm³. G.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen G.3.1 Verwendung der Bilder Die Bilder G.3-1 bis G.3-10 dienen nur zur Verdeutlichung der Bezeichnungen und nicht der Darstellung konstruktiver Einzelheiten. Es sind nicht sämtliche Flanschtypen abgebildet, die nach diesen Regeln berechnet werden können. Für einige Normflanschtypen nach EN 1092-1:2007, sind in den folgenden Bildern dargestellt: Bild: G.3-8 EN 1092: Typ: 01 G.3-10 a) 02 + 35 G.3-10 b) 02 +35 oder 36 oder 37 G.3-9 05 G.3-4 a) 11 G.3-4 c) 21 G.3.2 Indizes und Sonderzeichen G.3.2.1 Indizes A für Zusätzlich (FA, MA) B für Schraube C für Kriechen der Dichtung (gC) D für Äquivalenter Zylinder (konischer Ansatz + Schale; für Grenzlastberechnung) 646 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) E für Äquivalenter Zylinder (konischer Ansatz + Schale; für Elastizitätsberechnung) F für Flansch G für Dichtung H für Ansatz (= Hals) I für Lastzustand (mit den Werten I = 0, 1, 2, ...) L für Losflansch M für Moment P für Druck Q für Nettoaxialkraft durch Druck R für Nettoaxialkraft durch äußere Lasten S für Schale, Schub T für Schale, modifiziert X für Schwächster Flanschquerschnitt für Änderung oder Differenz av für Mittelwert d für Auslegungswert e für Effektivwert i für Zwischenwert max für Höchstwert min für Mindestwert nom für Nennwert opt für Optimalwert req für Erforderlicher Wert s für Schaft (Teil der Schraube ohne Gewinde) t für Theoretischer Wert, Drehmoment, Gewinde 0 für Nullastzustand; Einbauzustand (I = 0, siehe Index I) G.3.2.2 ~ Sonderzeichen Eine Tilde (~) über Symbolen kennzeichnet Parameter des zweiten Flansches der Verbindung, deren Wert von denen des Parameters des ersten abweichen kann. 647 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.3.3 Symbole ANMERKUNG ist. Die zugehörigen Einheiten sind in eckigen Klammern angegeben; [-] besagt, dass die Größe dimensionslos AB Effektive Gesamtquerschnittsfläche aller Schrauben [mm²], Gleichung (G.5-53); AF, AL Radiale Querschnittsfläche des Flanschblatts bzw. Losflansches [mm²] Gleichungen (G.5-7), (G.5-14); AGe, AGt Effektive bzw. theoretische Dichtungsfläche [mm²], Gleichungen (G.5-60) bzw. (G.5-57); b 0, Breite der Anfasung oder Abrundung an Losflanschen [mm], Bild G.3-10; bF, bL Effektive Breite von Flansch bzw. Losflansch [mm], Gleichungen (G.5-5), (G.5-8), (G.5-9), (G.5-12); bGe, bGi, bGt effektive, zwischenzeitliche bzw. theoretische Dichtungsbreite [mm], Tabelle G.5-1, Gleichung (G.5-59) bzw. (G.5-55); cF, cG cM, cS Korrekturfaktoren [-], Gleichungen (G.5-36), (G.7-8), (G.7-15) bis (G.7-18); d0 Innendurchmesser des Flanschblatts [mm] bzw. Außendurchmesser des Mittelteils eines Blindflansches (mit Dicke e0); d0 ist in keinem Fall größer als der Innendurchmesser der Dichtung [mm], Bilder G.3-4 bisG.3-10; d1 Mittlerer Durchmesser des Flanschansatzes am dünnen Ende [mm], Bilder G.3-4, G.3-5; d2 Mittlerer Durchmesser des Flanschansatzes am dicken Ende [mm], Bilder G.3-4, G.3-5; d3, d3e Tatsächlicher bzw. effektiver Lochkreisdurchmesser [mm], Bilder G.3-4 bis G.3-10; d4 Außendurchmesser des Flansches [mm], Bilder G.3-4 bis G.3-10; d5, d5t, d5e Durchmesser von durchgebohrten Schraubenlöchern, Sacklöchern bzw. wirksamen Schraubenlöchern [mm], Bilder G.3-4 bis G.3-10, Gleichung (G.5-2); d6 Losflansch-Innendurchmesser [mm], Bild G.3-10; d7 Durchmesser der Kraftübertragungsfläche zwischen Losflansch und Bund oder Bördel [mm], Bild G.3-1, Gleichungen (G.5-27 bis G.5-29) und (G.5-63); d8 Außendurchmesser von Bund oder Bördel [mm], Bild G.3-10; d9 Durchmesser eines zentralen Ausschnitts in einem Blindflansch [mm], Bild G.3-9; dB0, dBe, dBs Nenn-, Effektiv-, Dehndurchmesser der Schrauben ( [mm], Bild G.3-2; dG0, dG1, dG2 Innen- bzw. Außendurchmesser der theoretischen Auflagefläche der Dichtung [mm], Bild G.3-3; dGe, dGi, dGt Effektiver, zwischenzeitlicher bzw. theoretischer Dichtungsdurchmesser [mm], Bild G.3-3, Tabelle G.5-1; dE, dF, dL, dS, dX mittlere Durchmesser eines Teils oder eines Querschnitts (gekennzeichnet durch Index) [mm], Gleichungen (G.5-6) bis (G.5-21), (G.7-10) bis (G.7-341), Bilder G.3-4 bis G.3-10; 648 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) E0 Elastizitätsmodul (Druck) der Dichtung [MPa] bei Druckspannung Q = 0, siehe G.9.2; EB, EF, EG, EL Elastizitätsmodule (durch Index gekennzeichnet) bei Berechnungstemperatur [MPa]; e0 Dicke der zentralen Platte eines Blindflansches (innerhalb von d0) [mm], Bild G.3-9; e1 Mindestdicke des Flanschansatzes am dünnen Ende [mm], Bilder G.3-4, G.3-5; e2 Dicke des Flanschansatzes am dicken Ende [mm], Bilder G.3-4, G.3-5; eD, eE Wanddicke des äquivalenten Zylinders für die Grenzlast- bzw. Flexibilitätsberechnung [mm], Gleichungen (G.7-118), (G.5-15), (G.5-18), (G.5-20); eF, eL Effektive axiale Dicke des Flansches bzw. des Losflansches [mm], Gleichung (G.5-7 bis G.5-14); eFb Flanschblattdicke am Durchmesser d3 (Lochkreisdurchmesser) [mm], Bilder G.3-6, G.3-7; eFt Flanschblattdicke am Durchmesser dGe (Kraftübertragungsstelle der Dichtung), wesentlich für die Wärmeausdehnung [mm], Gleichung (G.6-3), (G.6-4); eG Axiale Dicke der Dichtung [mm], Bild G.3-3; eP Anteil der Flanschdicke unter radialer Druckbelastung [mm], Bild G.3-4 bis G.3-10; eQ Anteil der Flanschdicke ohne radiale Druckbelastung [mm], Bild G.3-4 bis G.3-10; eS Wanddicke der Schale [mm], Bild G.3-4 bis G.3-10; eX Flanschdicke am schwächsten Querschnitt [mm], Bild G.3-9; FA Äußere axiale Kraft [N], Bild G.3-1; positiver Wert bei Zug, negativer Wert bei Druck; FB Gesamtschraubenkraft aller Schrauben [N]; FG Dichtungskraft [N]; FG Mindestdichtungskraft im Einbauzustand, bei der die erforderliche Dichtungskraft in allen Folgezuständen beibehalten wird [N], Gleichung (G.6-10); FQ Fluiddruckkraft in axialer Richtung [N], Gleichung (G.6-1); FR Resultierende Kraft aus FA und MA [N], Gleichung (G.6-2); fB, fE, fF, fL, fS Berechnungsnennspannungen Auslegungstemperatur; gC Kriechfaktor der Dichtung [-], Gleichung (G.6-5), siehe G.9.2; (Teil gekennzeichnet durch Index) [MPa] bei 649 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) hG, hH, hL Hebelarme [mm], Bild G.3-1, Gleichungen (G.5-24 bis G.5-32) und (G.5-61), (G.5-62); hP, hQ, hR, hS, hT Hebelarm-Korrekturen [mm], Gleichungen (G.5-22), (G.5-37...G.5-40), (G.5-48), (G.5-49); I Index des Lastzustandes [-], im Einbauzustand I = 0, für Folgezustände I = 1, 2, 3...; jM, jS Vorzeichenkennzahl für Moment bzw. Schubkraft (+1 oder -1) [-], Gleichungen (G.7-19), (G.7-20); K1 Änderungsgeschwindigkeit des Elastizitätsmoduls der Dichtung bei Druckspannung nach Einbau [-], siehe G.9.2; kQ, kR, kM, kS Korrekturfaktoren [-], Gleichungen (G.5-41) bis (G.5-44), (G.7-21),(G.7-22); lB, le, ls Schraubenabmessungen in axialer Richtung [mm], Gleichungen G.3-2 und G.3-5; le = lB - ls lH Länge des Flanschansatzes [mm], Bilder G.3-4, G.3-5; MA äußerer Biegemoment [Nmm], Bild G.3-1; Mt Schraubenanzugsmoment [Nmm], Gleichung (G.8-4); m is the gasket compression factor [-], Gleichung (G.6-9), siehe G.9.2; NR Anzahl der Montage- bzw. Nachziehvorgänge bei einer Verbindung während der Flanschlebensdauer, Gleichung (G.6-20); kein Einfluss auf die Dichtheit für NR 10; nB Anzahl der Schrauben [-], Gleichungen (G.5-1), (G.5-4), (G.5-53); P Fluiddruck [MPa], positiver Wert bei Innendruck, negativer Wert bei Außendruck; pB Schraubenlochteilung [mm], Gleichung (G.5-1); pt Gewindesteigung der Schrauben [mm], Tabelle G.8-1; Q mittlere (tatsächliche) Druckspannung der Dichtung [MPa], Q = FG/AGe QI,min Erforderliche Mindestdruckspannung der Dichtung für Lastzustände I [MPa], abhängig von den Lastparametern; siehe G.9.3; Q0,min Erforderliche Mindestdruckspannung der Dichtung im Einbauzustand (I = 0) [MPa], Gleichung (G.6-8), siehe G.9.2; Qmax Maximal zulässige Druckspannung der Dichtung [MPa], Gleichung (G.7-7), siehe G.9.2 (einschließlich der in allen Lastzuständen gleichen Sicherheitsgrenzwerte); r2 Krümmungsradius im Dichtungsquerschnitt [mm], Bild G.3-3; TB, TG, TF, TL Berechnungstemperaturen (mittlerer Wert, Teil Gleichung (G.6-3); T0 Temperatur der Verbindung im Einbauzustand [oC] (normalerweise +20 oC); WF, WL, WX Widerstandswerte (Teil oder Abschnitt gekennzeichnet Gleichungen (G.7-10), (G.7-29), (G.7-31), (G.7-33); 650 gekennzeichnet durch durch Index) Index) [oC], [Nmm], DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) XB, XG Axiale Flexibilitätsmoduli [1/mm], Gleichungen (G.5-54), (G.5-65); YG, YQ, YR Axiale Nachgiebigkeit der Verbindung Gleichungen (G.6-5), (G.6-6), (G.6-7); ZF, ZL Flexibilitätsmoduli eines Flansches bzw. Losflanschesin Gleichungen (G.5-45), (G.5-46), (G.5-50), (G.5-51), (G.5-52); αB, αF, αG, αL Mittlere Wärmeausdehnungsbeiwerte [K-1], gemittelt zwischen T0 und TB, TG, TF, TL Zwischenwerte für Betriebsvariablen [-], Gleichungen (G.5-16), (G.5-33) to (G.5-35), (G.564), (G.7-2), (G.7-13), (G.7-14); U Gesamtwärmeausdehnung in axialer Richtung bezogen auf den Einbauzustand [mm], Gleichung (G.6-3); n+, n- Abweichung der Anfangsschraubenkraft nB vom Nennwert (nach oben, unten) [-], Gleichung (G.6-14), siehe G.8.3; analog für nB = 1. F, L Verdrehung von Flansch bzw. Losflansch durch das einwirkende Moment [rad], Gleichungen (G.8-12), (G.8-13); Reibungskoeffizient, für Schrauben und Muttern identisch [-], siehe G.8.4; Durchmesserverhältnis bei Blindflanschen [-], Gleichung (G.5-47); B, F, G, L, X Auslastungsgrade (Teil gekennzeichnet durch Index) [-], Gleichungen (G.7-3), (G.7-7), (G.79), (G.7-28), (G.7-30), (G.7-32), (G.7-34); max Reduzierter maximal zulässiger Auslastungsgrad [-], Gleichung (G.7-2); G Neigungswinkel der Dichtfläche [rad oder deg], Bild G.3-3, Tabelle G.5-1; S Neigungswinkel der verbundenen Schalenwand [rad oder deg], Bild s G.3-6 und G.3-7 mit Angabe der Vorzeichenregelung; Auslastungsgrad des Flanschblattes aufgrund der Radialkraft [-], Gleichung (G.7-23); Z Spezifischer Wert von [-], Tabelle G.7-1. unter den Lasten FG, FQ , FR [mm/N], Umfangsrichtung [1/mm3], 651 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Festflansch b) Losflansch Bild G.3-1 — Lasten und Hebelarme 652 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Sechskantschraube b) Gewindebolzen c) Dehnschraube d) Einzelheit ‘Z’ Bild G.3-2 — Schrauben a) b) c) d) e) f) Bild G.3-3 — Dichtungen 653 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Konischer Ansatz ohne Verstärkung am Innendurchmesser b) Konischer Ansatz mit Verstärkung am Innendurchmesser Bild G.3-4 — Festflansch mit Ansatz an Zylinderschale (Fortsetzung auf folgender Seite) 654 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) c) Ausgerundeter zylindrischer Ansatz 1) Schale 2) Ansatz 3) Flanschblatt Bild G.3-4 — Festflansch mit Ansatz an Zylinderschale (Fortsetzung) 1) Schale 2) Ansatz 3) Flanschblatt Bild G.3-5 — Innenliegender Festflansch mit Ansatz an Zylinderscheibe 655 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Flansch an kleiner Kegelgrundfläche b) Flansch an großer Kegelgrundfläche 1) Schale 2) Flanschblatt Bild G.3-6 — Festflansch an Kegelschale 656 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) Gewölbter Deckel b) Blockflansch 1) Schale 2) Flanschblatt Bild G.3-7 — Flanschblatt an Kugelschale 657 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 1) Schale 2) Flanschblatt Bild G.3-8 — Aufschweißflansch 1) Platte 2) Flanschblatt Bild G.3-9 — Ebener Deckel 658 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) a) mit Bund b) mit Bördel 1) Schale 2) Bund / Bördel 3) Losflansch Bild G.3-10 — Losflansch 659 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.4 Allgemeines G.4.1 Geltungsbereich G.4.1.1 Geometrie Das Verfahren ist anwendbar für Verbindungen von zwei gleichen oder unterschiedlichen Flanschen oder einem Flansch mit einem Blindflansch; bei einer insgesamt achssymmetrischen Konstruktion; für Flansche mit mindestens vier gleichmäßig am Umfang verteilten baugleichen Schrauben; für Flansche mit kreisförmiger Dichtung auf ebenen Flächen innerhalb des Lochkreises, die axial zusammengedrückt wird; für Flansche, deren Geometrie folgende Bedingungen erfüllt: a) 0,2 bF / eF 5,0 ; b) eF max e 2 ; d B0 ; pB 3 0,01...0,10 pB / bF c) cos S 1 1 0,01 d S / eS ANMERKUNG 1 0,2 bL / eL 5,0 Bedingung a) entfällt für Losflansche mit Bund oder Bördel nach Bild G.3-10a) und b). ANMERKUNG 2 Durch Bedingung b) wird die durch die Schraubenteilung bedingte Ungleichmäßigkeit des Dichtungsdrucks begrenzt. Die Werte 0,01 und 0,10 gelten für Weichstoffdichtungen (Nichtmetalldichtungen) bzw. Metalldichtungen. Ein genaueres Kriterium ist in G.8.1 enthalten. Dieses Verfahren gilt nicht für: im wesentlichen nicht achssymmetrische Flansche, z. B. geteilte Losflansche, ovale Flansche und blechankerverstärkte Flansche; Flanschverbindungen mit Metallkontakt (Kraftnebenschluss) zwischen beiden Flaschen oder zwischen Flanschen und einem innerhalb oder außerhalb der Dichtung oder des Lochkreises eingelegten Abstandsring, z. B. Spiraldichtungen für Hochdruckanwendungen. G.4.1.2 Werkstoffeigenschaften Die Werte der zulässigen Spannung für Schrauben sind in gleicher Weise wie für Schalen gemäß Abschnitt 6 zu bestimmen. Werkstoffeigenschaften verschiedener Dichtungen können G.9 entnommen werden. ANMERKUNG Für Dichtungen, die einer starken Verformung ausgesetzt werden (z. B. weiche Gummidichtungen), können die Ergebnisse im konservativen Bereich liegen (z. B. erforderliche Schraubenkraft zu hoch bzw. zulässiger Fluiddruck zu niedrig usw.), da das Verfahren kleine Verformungen bereits im voraus annimmt. 660 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.4.1.3 Lasten Dieses Verfahren ist bei folgenden Lasten anwendbar: Fluiddruck, innen und außen; Äußere Lasten: axiale Kräfte und Biegemomente; Wärmeausdehnung der Flansche, Schrauben und Dichtung in axialer Richtung. Folgende Lasten sind in der Berechnung nicht berücksichtigt: Äußere Torsionsmomente und äußere Schubbeanspruchungen, z. B. durch Rohrleitungen. G.4.2 Mechanisches Modell Dem Verfahren liegt folgendes mechanische Modell zugrunde: Die Geometrie von Flanschen und Dichtung ist achssymmetrisch. Geringfügige Abweichungen, wie z. B. aufgrund einer endlichen Anzahl Schrauben, sind zulässig. Der radiale Flanschblattquerschnitt bleibt unverformt. Es werden nur Umfangsspannungen und -dehnungen am Flanschblatt betrachtet. Radiale und axiale Spannungen und Dehnungen werden vernachlässigt. Dies führt zu den Bedingungen in G.4.1.1a). Die mit dem Flansch verbundene Schale ist zylindrisch. Ein konischer Ansatz wird wie ein äquivalenter Zylinder behandelt, dessen berechnete Wanddicke für den elastischen und plastischen Bereich unterschiedlich ist, jedoch immer in dem Dickenbereich zwischen dem dicken und dem dünnen Ende des Ansatzes liegt. Kegel- und Kugelschalen werden wie Zylinderschalen mit der gleichen Wanddicke wie die tatsächlichen Schalen behandelt; Formunterschiede werden explizit in den Gleichungen berücksichtigt. Diese Vereinfachung führt zu der Bedingung in G.4.1.1c). Das Verfahren geht von der gleichen radialen Verformung und Verdrehung von Flanschblatt und Schale an der Verbindung aus. Die Dichtung liegt an den Flanschen ringförmig auf einer Fläche an, die durch das Verfahren bestimmt wird. Die effektive radiale Breite der Dichtung bGe, die kleiner sein kann als die tatsächliche Breite, wird für den Einbauzustand (I = 0) berechnet und für sämtliche Folgezustände (I = 1, 2...) als unverändert angenommen. Die Berechnung von bGe berücksichtigt die elastische Neigung beider Flansche und näherungsweise die elastische und plastische Verformung der Dichtung. Der Elastizitätsmodul des Dichtungswerkstoffs kann mit der Druckspannung Q an der Dichtung steigen. Bei dieser Berechnung wird dies durch die lineare Gleichung EG = E0 + K1 Q wiedergegeben, in der EG der Elastizitätsmodul bei der Entlastung von der höchsten erreichten Spannung (Q) an der Dichtung ist. Kriechen des Dichtungswerkstoffs wird durch den Faktor gC näherungsweise berücksichtigt. Axiale Verformung von Flanschen, Schrauben und Dichtung durch thermische oder mechanische Einflüsse wird berücksichtigt. Die Belastung der gesamten Flanschverbindung erfolgt achssymmetrisch. Äußere Biegemomente werden als äquivalente von den Schrauben übertragene Axialkräfte behandelt; siehe Gleichung (G.6-2). Lastwechsel in den verschiedenen Lastzuständen verursachen Änderungen der Schrauben- und Dichtungskräfte. Bei deren Berechnung wird die elastische Verformung aller Bauteile berücksichtigt. Die erforderliche Schraubenkraft für den ersten Einbau wird für Dichtungskräfte berechnet (siehe G.6.4), die unter allen Bedingungen eine sichere Abdichtung gewährleisten (siehe G.6.3). Bei Prüfungen der Belastungsgrenzen werden die Grenzlasten für jedes einzelne Bauteil zugrunde gelegt. Übermäßige plastische Verformung wird verhindert. Die Grenzlast der Dichtungen, die von Qmax abhängt, ist ein Näherungswert. 661 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Folgende Faktoren bleiben bei der Berechnung unberücksichtigt: Biegesteifigkeit und -festigkeit der Schrauben. Nichtberücksichtigung der Verbiegung der Schrauben ist eine konservative Vereinfachung. Die berechnete Zugsteifigkeit umfasst die Verformung des Schraubengewindes innerhalb einer Mutter oder Gewindebohrung; siehe Gleichung (G.5-36). Kriechen von Flanschen und Schrauben. Grund dafür ist das Fehlen entsprechender Werkstoffdaten. Unterschiedliche radiale Verformung der Flansche. Bei gleichen Flanschen ist dies nicht relevant, weil die radialen Verformungen gleich sind. G.5 Berechnungsparameter G.5.1 Flanschparameter G.5.1.1 Allgemeines Spezielle Flanschtypen werden wie folgt berechnet: Ein Festflansch wird berechnet wie ein äquivalenter Ring mit rechteckigem Querschnitt, Seitenlängen bF und eF, der am Durchmesser dE mit einer äquivalenten Schale mit konstanter Wanddicke eE verbunden ist. Ein Blindflansch wird berechnet wie ein äquivalenter Ring mit rechteckigem Querschnitt, Seitenlängen bF und eF, der am Durchmesser dE = d0 mit einer Platte konstanter Dicke e0 verbunden ist. Diese kann in der Mitte eine Öffnung mit dem Durchmesser d9 haben. Ein möglicher Stutzen in der Öffnung wird bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Ein Losflansch wird berechnet wie ein äquivalenter Ring mit rechteckigem Querschnitt, Seitenlängen bL und eL, ohne Verbindung zur Schale. Bund oder Bördel werden wie ein Festflansch behandelt. Ein Gewindeflansch wird berechnet wie ein Losflansch Lastübertragungsdurchmesser gleich mittlerem Gewindedurchmesser. G.5.1.2 G.5.1.2.1 mit Innendurchmesser gleich Flanschblatt Schraubenlöcher Die Schraubenteilung wird wie folgt berechnet: pB d 3 / nB (G.5-1) Der effektive Schraubenlochdurchmesser beträgt: d5 e d5 d5 / pB (G.5-2) Der Durchmesser von Sacklöchern wird angenommen als: d5 d5 t l 5 t / eFb (G.5-3) Der effektive Lochkreisdurchmesser beträgt: d3 e d3 (1 2 / nB2 ) ANMERKUNG 662 (G.5-4) ~ ~ und d ist gleich d . Der Wert p B ist gleich p B 3e 3e DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.5.1.2.2 Effektive Flanschblattabmessungen In den Bildern G.3-4 bis G.3-10 ist das äquivalente Flanschblatt durch strichpunktierte Linien dargestellt. Die effektive Dicke eF oder eL ist die mittlere Dicke des Flanschblatts. Sie ist zu ermitteln durch Division der radialen Bruttoquerschnittsfläche des Flanschblatts AF oder AL (Schrauben- oder Sacklöcher werden vernachlässigt) durch die radiale Breite dieses Querschnitts. ANMERKUNG Da es eine Vielzahl verschiedener Querschnittsformen gibt, werden keine Gleichungen zur Berechnung von AF bzw. AL für spezielle Flanschtypen angegeben. Die Abmessungen von Festflanschen und Blindflanschen (Bilder G.3-4 bis G.3-9) werden wie folgt berechnet: bF (d4 d0 ) / 2 d5 e (G.5-5) d F (d 4 d 0 ) / 2 (G.5-6) eF 2 AF / (d 4 d 0 ) (G.5-7) bL d L eL 0 (G.5-8) Die Abmessungen von Losflanschen mit Bund oder Bördel (Bild G.3-10) werden wie folgt berechnet: bF (d 8 d 0 ) / 2 (G.5-9) d F (d 8 d 0 ) / 2 (G.5-10) eF 2 AF / (d 8 d 0 ) (G.5-11) bL (d4 d6 ) / 2 d5 e (G.5-12) dL (d4 d6 ) / 2 (G.5-13) eL 2 AL / (d4 d6 ) (G.5-14) G.5.1.3 Mit dem Flansch verbundene Schale G.5.1.3.1 Konischer Ansatz Folgende Berechnung ist zu durchzuführen: 1 lH eE e1 1 / 3 d1 e1 lH (G.5-15) e2 / e1 (G.5-16) dE mind1 e1 eE; d 2 e2 eE maxd1 e1 eE; d 2 e 2 eE / 2 G.5.1.3.2 (G.5-17) Kein Ansatz Die effektiven Abmessungen werden wie folgt berechnet: eE e S (G.5-18) 663 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) dE d S G.5.1.3.3 (G.5-19) Blindflansch (ohne verbundene Schale) Die effektiven Abmessungen werden wie folgt berechnet: eE 0 (G.5-20) dE d 0 (G.5-21) ANMERKUNG Die Gleichungen (G.5-20) und (G.5-21) gelten unabhängig davon, ob der Blindflansch eine Öffnung (mit oder ohne Stutzen) hat. G.5.1.4 Hebelarme ANMERKUNG Bei Flachdichtungen (gemäß Definition in Tabelle G.5-1) können die nachstehenden Parameter hP und hG nur berechnet werden, wenn dGe ermittelt wurde, d. h. die Berechnungen in G.5.3.2 durchgeführt wurden. G.5.1.4.1 Allgemeines 2 hP d Ge dE 2 d Ge dE / 6 2 eP2 dF / d Ge2 (G.5-22) ANMERKUNG Diese vereinfachte Gleichung liefert entsprechende Ergebnisse für gewöhnliche Flanscharten. Für Flansche mit extremen Abmessungen (große Flanschringbreite im Vergleich zum Innendurchmesser und / oder dicker Flanschring im Vergleich zum Innendurchmesser), ist die genaue Gleichung (7.11a) des Hebelarms hp im technischen CEN-Bericht CR 13642:1999 angegeben und kann verwendet werden: 2 d Ge d s d 1 1 e s cos s 2 s e s cos s 2 ep2 d p hp d Ge d s 2 2 6 2 3 d Ge Für Blindflansche gilt: eP 0 G.5.1.4.2 (G.5-23) Festflansch und Blindflansch h G (d 3 e d Ge ) / 2 (G.5-24) hH (d 3 e d E ) / 2 (G.5-25) hL 0 (G.5-26) G.5.1.4.3 Losflansch mit Bund oder Bördel d7min d7 d7max (G.5-27) d7min d 6 2 b0 (G.5-28) d7max d 8 (G.5-29) hG (d7 d Ge ) / 2 (G.5-30) hH (d7 dE ) / 2 (G.5-31) hL (d3 e d7 ) / 2 (G.5-32) Da der Wert von d7 von vornherein nicht bekannt ist, darf die folgende Annahme getroffen werden: für die Berechnungen der Flexibilität und der Kräfte, d.h. bis zum Ende von G.6, darf für den Wert von d7 der durch Gleichung (G.5-63) gegebeneWert von d70 verwendet werden; 664 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Daraus folgt, dass hG, hH und hL in den zur Berechnung von bGe und dGe, entsprechend G.5.3.2, erforderlichen Iterationen verschiedene Werte annehmen kann. für die Berechnung des Auslastungsgrades nach G.7 darf der günstigste Wert zwischen d7min und d7max verwendet werden, wie in G.7.6 beschrieben. G.5.1.5 Elastizitätsbezogene Parameter ANMERKUNG Bei Flachdichtungen können die nachstehenden Parameter hP und hG nur berechnet werden, wenn dGe ermittelt wurde, d. h. die Berechnungen in G.5.3.2 durchgeführt wurden. G.5.1.5.1 Festflansch, Bund oder Bördel eE d F bF d E cos S (G.5-33) dE eE 0,550 cos S (G.5-34) eF 1 eP / eF e Q / eF cF (G.5-35) 1 1 4 1 3 3 6 1 2 6 2 3 2 4 hS eF 1,10 hT eF 2 eE 1 2 dE 1 (G.5-37) 1 2 2 1 (G.5-38) hQ hS k Q hT 2 dF eP / dE2 0,5 tan S dE / d Ge hR hS kR h T tan S (G.5-36) 2 (G.5-39) (G.5-40) Für Kegel- und Zylinderschalen gilt: kQ 0,85 / cos S (G.5-41) kR 0,15 / cos S (G.5-42) Für Kugelschalen gilt: k Q 0,35 / cos S (G.5-43) kR 0,65 / cos S (G.5-44) Für alle Fälle gilt: ZF 3 dF cF bF eF3 ZL 0 (G.5-45) (G.5-46) 665 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.5.1.5.2 Blindflansch d 9 / dE (G.5-47) d (1 2 ) 0,7 3,3 2 dE hQ E 8 0,7 13 , 2 d Ge hR ZF 2 (G.5-48) dE (1 2 ) 0,7 3,3 2 4 (1 2 ) 0,7 13 , 2 3 dF (G.5-49) bF eF3 dF e0 3 1 2 / 14 , 2,6 2 ZL 0 G.5.1.5.3 (G.5-50) (G.5-51) Losflansch mit Bund oder Bördel Bund oder Bördel sind mit den Gleichungen (G.5-33 bis G.5-45) zu berechnen; für Losflansche ist folgende Gleichung zu verwenden: ZL 3 dL (G.5-52) bL eL3 G.5.2 Schraubenparameter ANMERKUNG Die Abmessungen der Schrauben sind in Bild G.3-2 dargestellt. Die Durchmesser genormter metrischer Schrauben (gemäß EN ISO 4014:2000 und EN ISO 4016:2000) sind in G.8.2 angegeben. G.5.2.1 Effektive Schraubenquerschnittsfläche AB nB G.5.2.2 XB 4 min(dBe; dBs ) 2 (G.5-53) Flexibilitätsmodul der Schrauben l 4 l 0,8 s 2 e 2 nB dBs dB0 dBe (G.5-54) Die Dicke ggf. vorhandener Scheiben muss in den Längen ls und le enthalten sein. G.5.3 Dichtungsparameter ANMERKUNG In G.9 sind typische nicht verbindliche Werte für Werkstoffeigenschaften angegeben. Liegen Werte für die tatsächlich verwendete Dichtung vor, sind diese vorzugsweise zu verwenden. G.5.3.1 Theoretische Breite ANMERKUNG Die theoretische Dichtungsbreite bGt ist die maximale Breite der Dichtung, die unter Einwirkung einer sehr großen Kraft wirksam ist. bGt d G2 d G1 / 2 d Gt d G2 d G1 / 2 666 (G.5-55) (G.5-56) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) AGt d Gt bGt G.5.3.2 (G.5-57) Effektive Breite ANMERKUNG 1 Die effektive Breite bGe hängt bei vielen Dichtungstypen von der auf die Dichtung wirkenden Kraft FG ab. Sie wird für den Einbauzustand mit FG = FG0 ermittelt und für die folgenden Zustände als unverändert angenommen. Die Berechnung enthält eine Iteration für bGe innerhalb einer Iteration für FG0. Die einzelnen Rechenschritte sind: 1) Einen Anfangswert für FG0 aus Gleichung (G.5-58) annehmen. 2) Mit den Gleichungen (G.5-59 bis G.5-64) eine Iteration durchführen, um bGe mit der erforderlichen Genauigkeit zu ermitteln. 3) Die Berechnung dann mit Gleichung (G.6-13) fortsetzen, in der der erforderliche Wert von FG0 dem angenommenen Wert gegenübergestellt wird. ANMERKUNG 2 Der in dieser Berechnung verwendete Wert FG0 ist die Mindestkraft, die im Einbauzustand erreicht werden muss, um die Dichtheitskriterien in G.6.4 zu erfüllen. Zu Beginn der Berechnung einen Wert für FG0 willkürlich wählen, z. B.: FG0 AB fB0 / 3 FR0 (G.5-58) Dabei ist FR0 aus G.6.2.2 zu entnehmen. Einen vorläufigen Wert für die Dichtungsbreite bGi aus Tabelle G.5-1 ermitteln, wobei von der ersten Näherung zu den genaueren Ausdrücken übergegangen wird. Effektive Breite und Fläche der Dichtung: bGe minbGi; bGt (G.5-59) AGe d Ge bGe (G.5-60) ANMERKUNG 3 Der effektive Dichtungsdurchmesser ist der Durchmesser, an dem die Dichtkraft wirkt. Er wird ebenfalls aus Tabelle G.5-1 ermittelt. 667 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Typ 1 2 3 Tabelle G.5-1 — Effektive Dichtungsgeometrie Dichtungsform Gleichungen Flachdichtung, Erste Näherung: bGi bGt Weichstoff-, Genauer: Metallweichstoff2 oder Metalldichtung, eG / ( d Ge EGm) FG0 b Gi siehe Bild G.3-3a ~ ~ ~ hG0 ZF / EF0 hG0 ZF / EF0 d Ge Qmax EGm E0 0,5 K1 FG0 / AGe ~ Z F , Z F gemäß Gleichung (G.5-45) oder (G.5-50) Stets gilt: d Ge d G2 bGe Metalldichtung mit Erste Näherung: b 6 r cos b Q Gi 2 G Gt max / EG0 gekrümmter Genauer: Oberfläche, eine 2 Berührungsfläche, 6 r cos F FG0 G G0 2 siehe Bild G.3-3b bGi und G.3-3c d Ge Qmax d Ge EG0 Stets gilt: d Ge d G0 Metallringdichtung, Stets gilt: bGi gemäß Bild G.3-3d achteckig, siehe Bild (Projektion der Berührungsflächen in axialer Richtung.) G.3-3d Stets gilt: d Ge d Gt 4 Metalldichtung mit Erste Näherung: b 12 r cos b Q Gi 2 G Gt max / E G0 gekrümmter Oberfläche, zwei Genauer: 2 Berührungsflächen, 12 r cos F FG0 2 G G0 siehe Bild G.3-3e bGi dGe E G0 und G.3-3f d Ge Qmax Stets gilt: d Ge d Gt Hebelarm für Festflansch und Blindflansch: hG 0 (d 3e dGe ) / 2 (G.5-61) Hebelarm für Losflansch mit Bund oder Bördel: hG0 (d70 d Ge ) / 2 (G.5-62) d Ge d 3 e ; d 7max d 70 minmax d 7min ; 1 (G.5-63) 668 ZL EF0 ZF EL0 (G.5-64) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Gleichungen (G.5-59-G.5-64) werden erneut iterativ berechnet, bis bGe mit der geforderten Genauigkeit konstant ist. ANMERKUNG 4 Im allgemeinen genügt eine Übereinstimmung mit einer Toleranz von 5 %; für den Vergleich der Ergebnisse verschiedener Programme wird jedoch eine Genauigkeit von 0,1 % empfohlen. G.5.3.3 Axialer Flexibilitätsmodul der Dichtung XG e G bGt e G / 2 AGt bGe e G / 2 (G.5-65) G.6 Kräfte G.6.1 Allgemeines Alle potentiell kritischen Belastungsfälle müssen berechnet werden. Die Anzahl der Belastungsfälle hängt von der jeweiligen Anwendung ab (siehe auch G.6.2.2.2). G.6.2 Lasten G.6.2.1 Einbauzustand (I = 0) Der Fluiddruck (innen oder außen) ist Null; deshalb gilt P = 0. Die äußeren Lasten FA0 und MA0 wirken gemeinsam und ergeben die Nettokraft FR0 wie in G.6.2.2.2 (Belastungsfall I = 0). Alle Temperaturen sind gleich dem einheitlichen Ausgangswert T0. G.6.2.2 Folgezustände (I = 1, 2, 3...) G.6.2.2.1 F QI = G.6.2.2.2 Fluiddruck 4 d Ge 2 PI (G.6-1) Zusätzliche äußere Lasten Die zusätzlichen äußeren Lasten FAI und MAI wirken gemeinsam und ergeben gemäß nachstehender Gleichung die Nettokraft FRI: FRI = FAI M AI 4 / d 3e (G.6-2) Bei gleichzeitigem Einwirken mehrerer Belastungen ist die Belastung zu wählen, die die ungünstigsten Bedingungen zur Folge hat. Bei Einwirkung äußerer Momente ist der ungünstigste Lastzustand u. U. schwer zu vorauszusagen. Auf der Seite der Verbindung, auf der das Moment eine zusätzliche Zugkraft erzeugt (Pluszeichen in Gleichung (G.6-2)), können die Lastgrenzen von Flansch oder Schrauben bestimmend sein oder die Mindestpressung der Dichtung. Auf der Seite der Verbindung, auf der das Moment eine zusätzliche Druckkraft erzeugt (Minuszeichen in Gleichung (G.6-2)), kann die Lastgrenze der Dichtung bestimmend sein. Es wird vorgeschlagen, sobald ein äußeres Moment einwirkt, stets zwei Belastungsfälle (je einen für Plus- und Minuszeichen in Gleichung (G.6-2) mit jeweils verschiedenen Kennzahlen für I) systematisch zu prüfen. G.6.2.2.3 Thermische Belastungen U I l B BI (TBI T0 ) eFt FI (TFI T0 ) eL LI (TLI T0 ) ~ ~ ~ ~ e (T T ) e ~ (T T ) e ~ (T T ) G GI GI 0 Ft FI FI 0 L LI LI 0 (G.6-3) 669 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei ist: eFt e~Ft eL e~L eG lB (G.6-4) Die Dicke ggf. vorhandener Scheiben muss in eFt und e~Ft enthalten sein. ANMERKUNG Es wird angenommen, dass Temperatur und Wärmeausdehnungskoeffizienten der Scheiben gleich denen des zugehörigen Flansches sind. G.6.3 Nachgiebigkeit der Verbindung In G.5.1.4 sind die Hebelarme für alle Flansche berechnet, mit Ausnahme von Losflanschen, für die Gleichung (G.5-62) anzuwenden ist. In der Regel gelten die Gleichungen (G.6-5) bis (G.6-7) gilt für alle Lastzustände (I = 0, 2,...), wobei: gC = 1,0 für den Einbauzustand (I = 0) ist, auch dann, wenn die Dichtungskennwerte vermuten lassen, dass bei Umgebungstemperatur (T +20 °C) gC < 1,0; EGI für alle I mit Q = FG0/AGe berechnet wird. ~ ~ ~ ~ ~ ~ YGI ZF hG2 / EFI ZF hG2 / EFI ZL hL 2 / ELI ZL hL 2 / ELI XB / EBI X G / EGI g CI (G.6-5) ~ ~ ~ ~ ~ ~ YQI ZF hG hH hP hQ / EFI ZF hG hH hP hQ / EFI ~ ~ ~ ZL hL2 / ELI ZL hL2 / ELI X B / EBI (G.6-6) ~ ~ ~ ~ ~ YRI ZF hG hH hR / EFI ZF hG hH hR / EFI ~ ~ ~ ZL hL2 / ELI ZL hL2 / ELI X B / EBI (G.6-7) ANMERKUNG Die Auswertung der Gleichung (G.6-6) und (G.6-7) ist nicht notwendig bei Lasten ohne Fluiddruck (FQ = 0), bzw. ohne Außendruck (FR = 0). G.6.4 Mindestkräfte G.6.4.1 Einbauzustand (I = 0) Die Mindestkraft für die Dichtungsvorverformung wird wie folgt berechnet: FG0, min AGe Qmin (G.6-8) Dabei wird Qmin aus G.9.3, Tabelle G.9-1 bis G.9-6 übernommen, wenn keine geeigneteren Daten vorliegen. ANMERKUNG Diese Kraft muss nicht berücksichtigt werden, wenn der alternative Dichtungsbeiwert (siehe G.9.2) verwendet wird. In diesem Fall FG0,min = 0 setzen. G.6.4.2 Folgezustände (I = 1, 2, 3...) Die erforderliche Dichtungskraft, um Dichtheit unter Druck und bleibenden Kontakt an Schrauben oder Muttern zu gewährleisten, wird wie folgt berechnet: FG ,min max AGe Q ,min ; FQ FR 670 (G.6-9) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Dabei wird QI,min aus G.9.2, Gleichung (G.9-4) mit mI, in Abhängigkeit von Fluiddruck und Temperatur im Belastungsfall aus G.9.3, Tabelle G.9-1 bis G.9-6 übernommen. G.6.5 Kräfte in Einbauzustand (I = 0) G.6.5.1 Erforderliche Kräfte Damit gewährleistet ist, dass in den Folgezuständen die Kraft an der Dichtung nicht unter den Wert von FGImin sinkt, muss die Dichtungskraft im Einbauzustand mindestens folgenden Wert haben: FG max FGI, min YGI FQI YQI FRI YRI FR0 YR0 U I all I 0 / YG0 (G.6-10) Unter Berücksichtigung der Voraussetzungen für die Dichtungsvorverformung betragen die erforderliche Dichtungskraft und die entsprechende Schraubenkraft: FG0, req max FG0, min ; FG FB0, req FG0, req FR0 (G.6-11) (G.6-12) Liegt der Wert für FG0req aus Gleichung (G.6-11) über dem angenommenen Wert, muss die Berechnung ab Gleichung (G.5-59) mit einem größeren angenommenen Wert für FG0 wiederholt werden bis die folgende Beziehung erfüllt ist: FG0,req FG0 (G.6-13) Wenn der Wert FG0,req aus Gleichung (G.6-11) niedriger ist als der bis zu diesem Schritt angenommene Wert FG0, so ist dieser konservative Wert akzeptabel. Die tatsächlich benötigte Kraft FG0,req wird durch eine Reihe von Näherungen ermittelt, bis unter den gegebenen Voraussetzungen gilt: FG0,req FG0 (G.6-14) ANMERKUNG 1 Im allgemeinen genügt eine Übereinstimmung mit einer Toleranz von 5 %; für den Vergleich der Ergebnisse verschiedener Programme wird jedoch eine Genauigkeit von 0,1 % empfohlen. ANMERKUNG 2 Die in der Montageanleitung angegebenen Kräfte (z.B. notwendiger Drehmoment), sollten etwas (z.B. um ca. 10%) überschritten werden, um eine bessere Dichte sicherzustellen. Die in G7 errechneten Lastgrenzen sind hierbei zu beachten. G.6.5.2 Berücksichtigung der Streuung der Schraubenkraftwerte beim Einbau Jedes Anziehen von Schrauben bringt eine gewisse Ungenauigkeit mit sich. Bei einer Montage mit nB Schrauben, werden die resultierenden Abweichungen n und n durch die Gleichungen (G.6-18) und (G.6-19) beschrieben. Diese liegen niedriger als die Abweichungen 1 and 1 bei Montage mit einer einzelnen Schraube. Die indikativen Werte 1 und 1 für einzelne Schrauben sind in G.8.3 angegeben. Durch die folgenden Gleichungen wird der Einfluss von nB Schrauben annähernd dargestellt: nB 4 (G.6-15) nB 4 (G.6-16) n 1 1 3 n 1 1 3 671 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) Die Flanschverbindung muss so konstruiert sein, dass die tatsächliche Schraubenlast FB0 innerhalb der folgenden Werte liegt: FB0,min FB0 FB0,max (G.6-17) wobei FB0,max FB0,nom 1 n (G.6-18) FB0,min FB0,nom 1 n (G.6-19) Nach dem Verschrauben sollte die tatsächliche Schraubenkraft nicht geringer sein als die notwendige Mindestschraubenkraft FB0,req, d.h.: FB0, min FB0, req (G.6-20) Bezüglich der Abweichungen beim Verschrauben sollte folgendes berücksichtigt werden: a) Die Nennschraubenkraft für die Montage, nach der die Parameter im Einbauzustand festgelegt werden. Diese wird wie folgt ermittelt: bei einem Verfahren mit Kontrolle der Schraubenkraft mittels: FB0,nom FB0,req 1 n (G.6-21) bei einem Verfahren ohne Kontrolle der Schraubenkraft mittels: Für FB0,nom ist die mittlere Schraubenkraft FB0,av zu wählen, die unabhängig von FB0,req in der Praxis bei dem angewandten Verfahren zu erwarten ist. Die folgende Bedingung muss erfüllt sein, wobei εn− basiert auf ε1− = 0,5: FB0,nom FB0,av FB0,req 1 n (G.6-22) Andernfalls ist das gewählte Verfahren zum Anziehen der Schrauben nicht zulässig und ein anderes Verfahren anzuwenden. ANMERKUNG Für das übliche Verfahren des Anziehens von Hand sind Schätzwerte für FB0,av in G.8.3 angegeben, vorausgesetzt, es werden Standardschraubenschlüssel verwendet. b) Bei der Berechnung der Maximalkräfte, die für die Grenzlastberechnung (siehe G.7) für den Einbauzustand zu verwenden sind. Die Grenzlast wird wie folgt berechnet: FB0 FB0,max FB0,nom 1 n (G.6-23) FG0 FG0, max FB0, max FR0 (G.6-24) Die effektive Dichtungsbreite bGe muss nicht erneut berechnet werden. 672 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.6.6 Kräfte in den Folgezuständen (I = 1, 2, 3...) Die Berechnung der Kräfte in den Folgezuständen basiert auf der Dichtungskraft FG0,d beim Einbau, die sich aus folgender Gleichung ergibt: 2 FG0, d maxFG ; (1 10 / NR ) FB0, ma x FR0 3 (G.6-25) Die daraus resultierende Dichtungskraft und Schraubenkraft für die Berechnung der Lastgrenzen werden wie folgt berechnet: FGI FG0, d YG0 FQI YQI FRI YRI FR0 YR0 U I / YGI FBI FGI FQI FRI (G.6-26) (G.6-27) ANMERKUNG 1 Damit Dichtheit gewährleistet ist, muss die Dichtungskraft in allen Folgezuständen mindestens FGI,min aus Gleichung (G.6-9) entsprechen. Dies entspricht einer Dichtungskraft beim Einbau gleich FG aus Gleichung (G.6-10). Um eine fortschreitende Verformung zu vermeiden, muss in einigen Fällen allerdings die Dichtungskraft aus Gleichung (G.6-25) FG0,d höher sein als FG . ANMERKUNG 2 Wenn keine fortschreitende Verformung eintritt, d. h. wenn in Gleichung (G.6-25) FG0,d = FG ist, dann sind FGI und FBI aus Gleichung (G.6-26) und (G.6-27) die Kräfte, die bei einer Anfangsschraubenkraft, die gleich der erforderlichen Mindestschraubenkraft FBO,req ist, in allen Zuständen I 0 anliegen. In G.7 wird die Zulässigkeit dieser erforderlichen Mindestkräfte nachgewiesen (Im Gegensatz dazu wird für den Einbauzustand die Zulässigkeit der größtmöglichen Kräfte nachgewiesen). Die tatsächlichen Kräfte in den Folgezuständen sind aufgrund der Streuung beim Einbauverfahren größer als die durch die Gleichungen (G.6-26) und (G.6-27) festgelegten Werte. Dennoch kann der Mehrbetrag von FB0(actual) gegenüber FB0,req vernachlässigt werden, weil es sich um eine passive ("sekundäre") Kraft handelt, die durch die plastische Verformung abgebaut wird. ANMERKUNG 3 Wenn fortschreitende Verformung eintritt, wird die größtmögliche Anfangsschraubenkraft FB0,max zur Ermittlung einer fiktiven Dichtungskraft (zweiter Term in Gleichung (G.6-25)) verwendet, die dazu dient, die akkumulierte plastische Verformung bei jedem Wiedereinbau auf ein vertretbares Maß zu begrenzen. Dann wird eine Schraubenkraft FB0 > FG + FR0 aufgebracht und in den Folgezuständen tritt unter Umständen eine gewisse plastische Verformung auf. Durch die Berechnung von Lastgrenzen in G.7 wird eine globale plastische Verformung vermieden und eine Häufung von plastischer Deformation beim Wiederzusammenbau auf ein akzeptables Maß beschränkt. G.7 Lastgrenzen G.7.1 Allgemeines Die Auslastung des Systems muss sicher begrenzt sein. Die Grenzwerte werden durch errechnete Auslastungsgrade ermittelt. Jeder Auslastungsgrad sollte kleiner oder gleich dem der Gesamtheit aller Lasten sein: I 10 , ; ( I 0, 1, 2...) (G.7-1) Der Index I für den Lastzustand wird im folgenden zur Verkürzung weggelassen. Bei Festflanschen mit = d4/d0 > 2,0 und Losflanschen mit = d4/d6 > 2,0 anstelle von Ф < 1,0 ist der Auslastungsgrad auf folgenden Wert zu begrenzen: ma x min10 , ; 0,6 5,25 ( 1) 2 1 (G.7-2) Für Einbauzustand und Prüfzustand gelten die gleichen Werte der Berechnungsnennspannungen. 673 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) ANMERKUNG Für den Einbauzustand (I = 0) sind die zu betrachtenden Kräfte die größtmöglichen Kräfte (siehe G.6.5.2b)). G.7.2 Schrauben Die Berechnungsnennspannungen von Schrauben werden nach denselben Regeln ermittelt wie bei Flanschen und Schalen. Der Auslastungsgrad der Schrauben ist wie folgt zu begrenzen: B FB 1 C 3,2 2 AB fB 1,0 (G.7-3) Der Term berücksichtigt den Drehmoment beim Verschrauben. Der Wert C ist wie folgt festgelegt: Für Einbauzustand nach Verschrauben mit Drehmomentschlüssel an den Schrauben: Wenn kleine plastische Deformationen an den Schrauben akzeptiert werden, was im allgemeinen für ausreichend verformbare Schrauben empfohlen wird (minimale Bruchdehnung A 10%): C 1 1,000 (G.7-4) Wenn eine Elastizität der Schrauben unbedingt notwendig ist, was bei nicht ausreichend verformbaren Schrauben (minimale Bruchdehnung A < 10%) und/oder für sehr häufige De-/Remontage empfohlen wird: C 4 / 3 1,333 (G.7-5) Für Einbauzustand nach Verschrauben mit Drehmomentschlüssel an den Schrauben, z.B. mit hydraulischer Spannvorrichtung und für alle Folgezustände: C 0 0,000 (G.7-6) Indikative Werte für den Reibungskoeffizienten sind in G.8.4 angegeben. ANMERKUNG Es ist empfehlenswert, im Einbauzustand einen Mindestauslastungsgrad von B,min = 0,3 einzuhalten. Ein kleinerer Auslastungsgrad ist nicht üblich, da dann die Schrauben zu dick werden. G.7.3 Dichtung Der Auslastungsgrad der Dichtung ist wie folgt zu begrenzen: G FG AGt c G Qmax cG 1 ANMERKUNG (G.7-7) 10 , bGt 20 e G (G.7-8) Die Dichtungseigenschaften sind G.5.3 und G.9 zu entnehmen. G.7.4 Festflansch, Bund oder Bördel Für den Auslastungsgrad von Flansch, Bund oder Bördel (für Bund oder Bördel max 10 , ) gilt: F 674 FG h G FQ (hH hP ) FR hH WF max (G.7-9) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) WF 4 fF 2 bF eF2 (1 2 opt Z Z2 ) fE dE eD2 cM jM kM (G.7-10) ( 1) lH eD e1 1 4 4 2 4 ( / 3) (d1 e1) lH (G.7-11) fE min(fF; fS ) (G.7-12) Q P dE fE 2 eD cos S (G.7-13) R FR fE d E eD cos S (G.7-14) Für Kegel- und Zylinderschalen gilt: cM , 1 0,75 (0,5 ) 1 (0,75 1333 cS 1 0,75 ( 0,5 Q R ) 2 j S ( 0,5 R 0,75 Q ) Q R 2 Q 4 2 1 2 ) R (G.7-15) (G.7-16) Für Kugelschalen gilt: cM , 1 0,75 (0,5 ) 1 (0,25 1333 cS 1 0,75 ( 0,5 Q R ) 2 j S (15 , R 0,25 Q ) Q R 2 Q 2 3 2) R 4 (G.7-17) (G.7-18) Für alle Fälle gilt: j M sign FG h G FQ (hH hP ) FR h H 1 (G.7-19) j S 1 (G.7-20) 10 , kM 10 , (G.7-21) 0,0 k S 10 , (G.7-22) ANMERKUNG 1 Die Werte für j S , k M , k S sind in dem nach der Tabelle G.7-1 angegebenen Berechnungsverfahren definiert. f dE eD cos S fF 2 bF eF ( j , k , k ) E S M S e c c (1 j k ) 2 eP (0.5 Q R ) tan S Q j S kS D M S 3 S M dE dE cos S (G.7-23) opt jM ( 2 eP / eF 1); (G.7-24) max 1, 1, 1 ( 10 , opt 10 , ) (G.7-25) 675 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) 0 0, 0, 0 (G.7-26) min 1, 1, 1 (G.7-27) Der Wert Z in Gleichung (G.7-10) hängt ab von j M und opt aus Tabelle G.7-1. Tabelle G.7-1 — Ermittlung von Z jM j M 1 j M 1 Bereich von opt kM Z max opt ( k M 1 ) Z max 0 opt max ( k M 1 ) Z opt opt 0 k M 1 Z ( 1, kM , 1) opt min ( k M 1 ) Z min min opt 0 ( k M 1 ) Z opt 0 opt k M 1 Z ( 1, kM , 1) Das Berechnungsverfahren ist wie folgt: a) Zunächst aus Gleichung (G.5-16) ß berechnen, dann eD aus Gleichung (G.7-11) berechnen. b) Die Werte von fE, Q, R und cM aus den Gleichungen (G.7-13), (G.7-14), (G.7-15) bzw. (G.7-17) berechnen. Ist der Wert unter der Wurzel von cM negativ, ist der Ansatz überlastet und muss neu entworfen werden. c) Die Werte von c S ( jS 1) ; c S( jS 1) ; ;opt, 0, max, min und min aus den Gleichungen (G.7-16) oder (G.7-18), (G.7-19) und (G.7-24) bis (G.7-27) berechnen. Ist max < -1,0 oder min > +1,0, ist das Flanschblatt überlastet und muss neu entworfen werden. d) Die Werte von kM und Z nach Tabelle G.7-1 ermitteln. Ist nach der Tabelle kM < +1 oder kM > -1, einen Wert für kM bestimmen, bei dem WF aus Gleichung (G.7-10) seinen Höchstwert hat (siehe nachstehenden Schritt e). Der zu kM gehörende Wert Z ist durch Gleichung (G.7-23) gegeben. e) Die Werte von WF und F aus den Gleichungen (G.7-10) bzw. (G.7-9) berechnen. ANMERKUNG 2: Für den typischen Fall eines Flansches an einer Zylinderschale (S = 0), der mit Innendruck (P > 0) und einer Zugkraft (FR 0) beaufschlagt ist, gilt: jM = +1 und 0 < 0 < min (opt; max). In diesem Fall gilt für Z die Vereinfachung Z = min (opt; max). ANMERKUNG 3: Im Fall eines Flansches mit ungewöhnlich geringen Wanddicken eX < e2 wird die zusätzliche Prüfung mit Gleichung (G.7-30) für Festflansche empfohlen. 676 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.7.5 Blindflansch Der Auslastungsgrad für Blindflansche wird wie folgt ermittelt: FB hG FQ (1 3 ) d Ge / 6 FR (1 ) d Ge / 2 ; 1 F max 1,0 3 FB hG FQ (1 ) d Ge / 6 ; FR (1 ) d Ge / 2 WF WF 4 fF 2 bF eF2 d0 (1 ) e02 (G.7-28) (G.7-29) Ist ein möglicherweise kritischer Querschnitt mit eX < eF (Bild G.3-9) vorhanden, muss zusätzlich der Auslastungsgrad wie folgt berechnet werden: X WX FB (d 3 d X ) 2 WX 4 (G.7-30) 10 , fF (d4 2 d5 e d X ) eF2 d X eX 2 (G.7-31) G.7.6 Losflansch mit Bund oder Bördel Der Auslastungsgrad für Losflansche ist: L WL FB hL ma x WL 2 (G.7-32) fL bL eL 2 (G.7-33) Der Auslastungsgrad für Bund oder Bördel kann beliebig nach G.7.4 (stets mit max = 1,0) oder aus Gleichung (G.7-31) ermittelt werden. Das günstigere Ergebnis (d. h. der kleinere der F-Werte) ist der zu verwendende Wert. Gleichung (G.7-34) gilt nur für Flachdichtungen mit (dG2 - d7) > 0. F FQ FR hH 2 dE fE min eE2 ; eF 2 min fF eF 2 ; Qma x dG2 d7 / 4 4 10 , (G.7-34) Die Hebelarme hG, hH und hL können durch Veränderung des Durchmessers d7 so festgelegt werden, dass sich aus den Gleichungen (G.7-32) bis (G.7-34) und (G.7-9) bis (G.7-27) der günstigste Ergebniswert, d. h. ein Minimum von max.(L; F), ergibt. Im Fall von FQ + FR > 0 wird das günstigste Ergebnis im allgemeinen nahe bei d7min nach Gleichung (G.5-28) erzielt. Im Einbauzustand dagegen (mit FQ = 0 und FR = 0) liegt das Optimum nahe bei d7max nach Gleichung (G.5-29). ANMERKUNG Der Durchmesser d7 kann in den einzelnen Lastzuständen unterschiedliche Werte annehmen. Im Einbauzustand (I = 0) können die Lastgrenzen mit d7 d70 berechnet werden (Gleichung (G.5-63)). 677 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.8 Ergänzende Erläuterungen G.8.1 Begrenzung der Ungleichförmigkeit der Dichtungsspannung Um die Ungleichförmigkeit der Dichtungsspannung bei weit auseinander liegenden Schrauben zu begrenzen, muss nachstehende Gleichung erfüllt sein. eF pB 3 1 G0 2 E Gm bGe pB E F eG bF 10 (G.8-1) Dabei ist E Gm aus Tabelle G.5-1 zu entnehmen, G 0 ist durch Gleichung (G.7-7) für I = 0 gegeben mit FG0 FB0,nom 1 n FR0 Für Losflansche werden eL, bL und EL anstelle von eF, bF und EF verwendet. 678 (G.8-2) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.8.2 Abmessungen genormter metrischer Schrauben Tabelle G.8-1 — Durchmesser metrischer Schrauben (Maße in mm) Schraubengröße Siehe ANMERKUNG 1 M 6 M 8 M 10 M 12 M 14 M 16 M 18 M 20 M 22 M 24 M 27 M 30 M 33 M 36 M 39 M 42 M 45 M 48 M 52 M 56 M 64 M 72*6 M 80*6 M 90*6 M 100*6 ANMERKUNG 1 ANMERKUNG 2 ANMERKUNG 3 ANMERKUNG 4 d B0 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 27 30 33 36 39 42 45 48 52 56 64 72 80 90 100 d Be Siehe ANMERKUNG 2 5,06 6,83 8,59 10,36 12,12 14,12 15,65 17,65 19,65 21,19 24,19 26,72 29,72 32,25 35,25 37,78 40,78 43,31 47,31 50,84 58,37 66,37 74,37 84,37 94,37 d Bs Siehe Siehe ANMERKUNG 3 ANMERKUNG 4 5,3 7,1 9,0 8,5 10,8 10,0 12,0 14,6 13,0 15,0 18,3 17,0 18,0 22,0 20,5 23,0 27,7 25,5 27,5 33,3 30,5 32,5 39,0 35,5 37,5 44,7 41,0 44,0 52,4 51,0 60,0 58,5 68,0 66,0 76,0 75,0 86,0 84,0 96,0 Für Schrauben M6...M64 entspricht die Steigung der in den Normalreihen gemäß ISO 261:1998. Die Werte für dBe sind wie folgt definiert: dBe = (dB2 + dB3)/2 (siehe Bild G.3-2); dBe = dB0 - 0,9382 pt Schaftdurchmesser bei Dehnschrauben. Schaftdurchmesser bei gewalztem Gewinde. 679 DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.8.3 Streuung bei den verschiedenen Einbauverfahren G.8.3.1 Streuungswerte Tabelle G.8-2 — Anzusetzende Werte für 1+ und 1-für Gleichung (G.6-15) und (G.6-16) Anzugwerkzeug Messverfahren Schraubenschlüssel, nach Gefühl, ohne Kontrolle Schlagschrauber Streuung Streuung 0,3 + 0,5 μ 0,3 + 0,5 μ 0,2 + 0,5 μ 0,2 + 0,5 μ 0,1 + 0,5 μ 0,1 + 0,5 μ Steifigkeit, Schraubenlänge, Kalibrierung Steifigkeit, Schraubenlänge, Kalibrierung 0,20 0,40 0,15 0,15 Steifigkeit, Kalibrierung 0,10 0,10 0,07 0,07 Einflussfaktoren 1 Reibung, Steifigkeit, Qualifikation des Personals Reibung, Steifigkeit, Kalibrierung Kalibrierung, = Reibung, mit Schmierung des Drehmomentschlüssel Schraubenschlüssel (ausschließlicher) Messung Anzugmoments Hydraulische Spannvorrichtung, Messung des Hydraulikdrucks Schraubenschlüssel oder hydraulische Spannvorrichtung, Messung der Schraubenlängung Schraubenschlüssel, Messung der Drehung der Mutter (fast bis zur Streckgrenze der Schraube) Schraubenschlüssel Messung von Drehmoment und Drehung der Mutter (fast bis zur Streckgrenze der Schraube) Reibung, Kalibrierung 1 ANMERKUNG 1 Erfahrenes Personal kann eine geringere als die angegebene Streuung erreichen (z. B. 1+ = 0,15 statt 1+ = 0,20 mit einem Drehmomentschlüssel bei μ = 0,20); bei unerfahrenem Personal kann die Streuung größer sein. ANMERKUNG 2 Die angegebenen Werte gelten für eine einzelne Schraube; aus statistischen Gründen ist die Streuung der Schraubenkraft insgesamt geringer, siehe G.6.5.2. ANMERKUNG 3 Beim Anziehen mit einer hydraulischen Spannvorrichtung sind die Werte für 1+ und 1- nicht gleich, weil vor der Kraftübertragung auf die Mutter bereits beim Aufschrauben der Mutter bis zum Anliegen eine zusätzliche Kraft auf die Schraube aufgebracht wird. ANMERKUNG 4 μ ist der Reibungskoeffizient zwischen Schraube und Mutter, siehe G.8.4. G.8.3.2 Anziehen der Schrauben mit Handwerkzeug Die geschätzte mittlere Anfangsschraubenkraft beim Anziehen mit Standardringschlüsseln (ohne zusätzliche Hebelkraft und ohne Hammerschläge) beträgt: Mittlere Schraubenkraft: FB 0,av AB 1000 dB0 ANMERKUNG 1 Die Einheiten in Gleichung (G.8-3) sind: AB in [mm²], dB0 in [mm] und FB0,av in [N]. ANMERKUNG 2 Es ist nicht empfehlenswert, Schrauben auf diese unkontrollierte Art anzuziehen. 680 (G.8-3) DIN EN 13445-3:2018-12 EN 13445-3:2014 (D) Ausgabe 5 (2018-07) G.8.4 Anziehen der Schrauben mit Drehmomentschlüssel Das Nenndrehmoment zum Anziehen einer Schraube ist aus folgender Gleichung zu berechnen: M t, nom k B FB0, nom / nB (G.8-4) kB 1,2 dB0 (G.8-5) Der Reibungsbeiwert µ ist hier ein Mittelwert, mit dem die Reibung am Gewinde und unter der Mutter oder dem Schraubenkopf berücksichtigt wird.