Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 Digital Markets und Innovation (Übung *) 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Datum: 16.04.2024 * gelesen im Vorlesungsformat Hinweis Bonuspunkte Übungsaufgabe im Lehrbuch (siehe „(Exemplarische“ Literatur zum Thema“) Schmitz, U. (2021): Grundkurs Electronic Business: Grundlagen, IT-Instrumente und Spezialgebiete, Springer Vieweg 2021 Folie Nr. 2 Download des kompletten EBooks über: https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-658-29442-7 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Einleitung • Technologische Entwicklungen haben starke Bedeutung • vgl. 1.1 • Wesentlich beeinflusst durch Leistungsentwicklung der Informationstechnik • • Stichworte: Digitalisierung, Industrie 4.0 Steigenden Speicher- und Prozessorleistungen sowie Vernetzung Die Verbreitung von Computern und Internet zum Massenmedium: 90 Millionen Nutzer in Deutschland Digital 80 Stereo Handy 70 DVD TV Tablet UKW 60 Radio Farbe 50 Computer Mobil Tonband 40 Telefon 30 Volksempfänger 20 Pagé, P./Ehring, T. (2001),S. 93. Folie Nr. 3 10 Füllschrift Kassette Kopfhörer Standardwerkzeuge PC Web 0 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 Mobiles Internet Internet Fernwahl Lautsprecher in Anlehnung an: Schallplatte 1990 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Internet Zeit Browser 2000 2010 2020 Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Entwicklungen der Datenübertragungsraten Übertragungsgeschwindigkeit 10 Gigabit Ethernet 10 GBps Gigabit Ethernet 1 GBps ATM DQDB 100 MBps Fast Ethernet FDDI 10 MBps Picot, A./Reichwald, R./Wigand, R. T. (2003), S. 150 . Folie Nr. 4 • GSM Standleitungen Datex-L Datex-P Telefonnetz 1970 in Anlehnung an: UMTS ISDN 100 Kbps • • Breitband Ethernet 1 MBps 10 Kbps LTE Zeit 1980 1990 2000 2010 2020 Entwicklungen führen zu neuen Geschäftsmodellen Unternehmen wie AMAZON, EBAY oder GOOGLE haben Erfolge auf diesen Rahmenbedingungen aufgebaut Marktentwicklungen werden in entsprechenden Statistiken dargestellt Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Umsatz durch E-Commerce (B2C) in Deutschland • 1999 bis 2016 sowie eine Prognose für 2017 • Ausgewiesen in Milliarden Euro 60 48,7 50 Quelle: https://de.statista.com/statistik/ daten/studie/3979/umfrage/ecommerce-umsatz-indeutschland-seit-1999/ (abgerufen am 25.07.2017 ) Folie Nr. 5 Umsatz in Milliarden Euro 44,2 39,9 40 35,6 32 28 30 24,4 20,2 20 15,6 10 1,1 1,3 1,6 2,2 3 '99 '00 '01 '02 '03 4,4 6,4 8,4 10,4 12,6 0 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen '12 '13 '14 '15 '16 '17* Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Wozu führt dies? • Trend der (zunehmenden) Digitalisierung führt – kombiniert mit zunehmender Vernetzung – zu neuen Kommunikations-, Produktund Konsummustern. • Beispiele: • • • • • Folie Nr. 6 Smart Home Connected Cars Smart Watches E-Books, E-Tickets … Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Anwendungsmöglichkeiten des E-Business vgl. 1.2 • • • • • • • • • • • • • Folie Nr. 7 Unterstützung logistischer Aufgaben (E-Logistic) Abwicklung elektronischer Finanzdienstleistungen (E-Finance) Kontoführung über Online-Dienste (E-Banking) Elektronischer Wertpapierhandel (E-Brokerage) Routinevorgänge im öffentlichen Sektor (E-Government) Bewerberverwaltung im Personalbereich (E-Recruiting) Abwicklung elektronischer Verkaufsprozesse (E-Commerce) Unterstüzung elektronischer Einkaufsprozesse (E-Procurement) • Damit verbundene elektronisch gestützte Zusammenarbeit mit Lieferanten (E-Supply Chain) E-Collaboration E-Communication E-Information/Entertainment E-Education … Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Anwendungsmöglichkeiten des E-Business Quelle: Abts,D./Mülder,W. (2017), S. 304. Folie Nr. 8 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Grundlagen im E-Business • Abstrakte Beschreibung von elektronisch abgewickelten Vorgängen kann durch ein E-Business Modell erfolgen • In der Literatur wird eine Vielzahl von Geschäftsmodelltypen diskutiert • Folie Nr. 9 Wesentliches Merkmal dieser Modelle ist Strukturierung nach Wertkettenansatz (Michael E. Porter) • Unternehmen werden als eine Abfolge bestimmter Aktivitäten betrachtet, die Werte betrachten • Die entsprechende Wertkette besteht aus neun Grundtypen • Fünf primäre Wertaktivitäten • Vier unterstützende („sekundäre“) Wertaktivitäten Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Primäre Aktivitäten Die primären Aktivitäten beschreiben den direkten Wertschöpfungsprozess: Folie Nr. 10 1. Eingangslogistik 2. Fertigungsoperationen 3. Ausgangslogistik 4. Marketing und Vertrieb 5. Kundendienst Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Unterstützende („sekundäre“) Aktivitäten Die unterstützenden („sekundären“) Aktivitäten tragen durch Aufrechterhaltung der primären Aktivitäten indirekt zur physischen Erstellung der Produkte/Leistungen bei Folie Nr. 11 6. Unternehmensinfrastruktur 7. Personalmanagement 8. Technologieentwicklung 9. Beschaffung • Der Wertkettenansatz soll der Bezugsrahmen für das E-Business Framework darstellen (folgende Folie) Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck E-Business Framework E-Business Framework Digitale Geschäftsmodelle Elektronische Märkte E-Procurement E-Marketing Mobile Business Digitale Produkte EContracting E-Payment E-Customer Relationship Managemen t Elektronische Wertschöpfungskette Quelle der Icons: www.flaticon.com Folie Nr. 12 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Definitionen und Abgrenzungen E‐Business soll als zielgerichtete Anwendung der Internet‐Technologie und der darauf basierenden Interaktions‐ und Kommunikationsmöglichkeiten zur Gestaltung und Abwicklung unternehmensinterner und ‐externer Prozesse verstanden werden. Quellen der Definition: Scheffler et al. (2000), S. 4 f. und Wirtz, B. (2013), S. 22 und zu anderen Definitionen Stallmann, F.; Wegner U.: (2015), S. 4. Folie Nr. 13 • Internet-Technologie ist demgemäß wichtiges Instrument • Insbesondere das World Wide Web (WWW) Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Definitionen und Abgrenzungen • Charakteristika des Internets • • • • • • • Internet ist nicht gleich Intranet • • Intranet nicht öffentliches Rechennetz Extranet Intranet erweitert um eine festgelegte Gruppe externer Benutzer • Folgende Eigenschaften gelten allerdings für Intra- und Extranet • • • • • Folie Nr. 14 Es ist i. d. R. frei zugänglich. Es ist geprägt von Multimedialität und Interaktivität. Es wird überwiegend anonym genutzt. Es ist nicht kommerziell ausgerichtet. Es existiert kein Betreiber. Es ist weitgehend ungeschützt (Sicherheitslücken). Begrenzte Nutzerkreise Die Nutzer sind bekannt. Sie sind kommerziell ausgerichtet. Es existiert ein definierter Betreiber. Sie sind (relativ) geschlossen und geschützt. Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Definitionen und Abgrenzungen • Eine Unterform des E-Business bildet das Mobile Business • • In Verbindung mit der bereits genannten Definition des E-Business können folgende Differenzierungen vorgenommen werden • • • Folie Nr. 15 Der Datenfluss erfolgt über mobile Kommunikationsnetze E-Commerce E-Procurement E-Customer Relationship Management (Kundenbeziehungsmanagement) Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Anwendergruppen im E-Business Geschäftspartner öffentliche Verwaltung authorities‐to‐authorities business‐to‐business Geschäftsmann business‐to‐employee Angestellte business‐to‐customer öffentliche authorities‐to‐citizens Endkunde Verwaltung / Bürger member‐to‐member Mitglied Quelle: Zwißler, S. (2002): Electronic Commerce – Electronic Business, S. 12. Folie Nr. 16 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Anwendergruppen im E-Business • Aus diesen Anwendergruppen lässt sich eine Matrix ableiten • Verschiedene Akteure, die mit Hilfe von E-Business Anwendungen Leistungsaustauschprozesse durchführen • Staatliche Institutionen (A: Administration/authority) • Unternehmen (B: Business) • Haushalte (C: Customer/Consumer) • Aktivitäten der einzelnen Akteure bilden spezifische Interaktionsmuster vgl. 2.1 Folie Nr. 17 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Akteure und Leistungsaustauschprozesse im E-Business C = Consumer C = Consumer B = Business A = Administration Quelle: Clement, R.; Schreiber, D. (2016): Internet‐Ökonomie ‐ Grundlagen und Fallbeispiele der vernetzten Wirtschaft, 3. Aufl. Wiesbaden, Springer Gabler, S. 6. Folie Nr. 18 C2C B2C A2C Auktionen Handel Kfz-Zulassung B = Business A = Administration C2B Jobbörsen C2A Steuererklärung B2B Supply Chain Management, elektronische Beschaffung B2A Steuererklärung IntraBusiness A2A Abstimmung zwischen Behörden, Datenaustausch IntraAdministration A2B Ausschreibung • Im B2C und B2B bieten Unternehmen Produkte und Dienstleistungen für Kunden oder weitere Unternehmen an. • Es handelt sich um die beiden Optionen des elektronischen Handels (E-Commerce) Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Elektronische Wertschöpfung • Elektronischer Mehrwert basiert auf der Verarbeitung von Informationen • Resultierende Mehrwerte können wie folgt unterschieden werden: • Strukturierungswert • Selektionswert • Matchingwert • Transaktionswert Austausch Kooperation (Kommunikationswert) Überblick • Abstimmungswert (Abstimmungswert) (Strukturierungswert) • Kommunikationswert Elektronische Mehrwerte Auswahl (Selektionswert) Quelle: Kollman, T. (2016): Grundlagen elektronischer Geschäftsprozesse in der Digitalen Wirtschaf, 6. Aufl., Wiesbaden, Springer Gabler, S. 49. Folie Nr. 19 Abwicklung (Transaktionswert) Vermittlung (Matchingwert) Zeit Inhalt Form Pünktlichkeit Richtigkeit Verständlichkeit Aktualität Relevanz Detailgrad Alterung Vollständigkeit Anordnung Frequenz Wirksamkeit Präsentation Beschaffungsperiode Verlässlichkeit Medium Art und Weise der Informationsvermittlung Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Elektronische Wertschöpfung • Folie Nr. 20 Mehrwerte der elektronischen Wertschöpfung in folgenden Faktoren • Höherer Durchsatz • Geringere Kosten • Größere Robustheit • Höhere Transparenz • Bessere Interaktivität • Expliziter Mehrwert Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Elektronische Wertschöpfung in der Digitalen Wirtschaft • Besitzt Bezüge auf reale Wertschöpfungskette, ist davon aber unabhängig • Wertschöpfungsaktivitäten können losgelöst von physischer Wertschöpfung durch Umgang mit Informationen (meist in digitalen Datennetzen) stattfinden • Ergebnis: elektronisches Informationsprodukt Wertkette der Realwirtschaft Unternehmensinfrastruktur Personalwirtschaft Technologieentwicklung Reales Produkt Beschaffung Eingangslogistik Operationen Ausgangslogistik Marketing & Vertrieb Kundendienst Unterstützungsmöglichkeit Informationen sammeln Informationen systematisieren Informationen auswählen Quelle: Kollman, T. (2016): Grundlagen elektronischer Geschäftsprozesse in der Digitalen Wirtschaf, 6. Aufl., Wiesbaden, Springer Gabler, S. 53. Folie Nr. 21 Informationen kombinieren Informationen verteilen Elektronisches (Informations-) Produkt Informationen austauschen Informationen bewerten Informationen anbieten Wertkette der Digitalen Wirtschaft Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Beispiele • Elektronischer Wertschöpfungsprozess durchläuft mehrere Phasen in stetiger wiederholter Form • • Relevante Phasen (generieren in Summe einen Mehrwert): • • • • Informationssammlung Informationsverarbeitung Informationsübertragung, Phasen dienen der Effektivitäts- und Effizienzsteigerung • Folie Nr. 22 Ursache: Informationen müssen ständig aktualisiert werden Einfache, schnelle Gewinnung, Verarbeitung und Übertragung von Informationen Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Beispiele des elektronischen Wertschöpfungsprozesses in der Digitalen Wirtschaft Quelle: Kollman, T. (2016): Grundlagen elektronischer Geschäftsprozesse in der Digitalen Wirtschaf, 6. Aufl., Wiesbaden, Springer Gabler, S. 54. Folie Nr. 23 Informationssammlung Informationsverarbeitung Informationsübertragung Mehrwert google.com Daten zu Webseiten und Suchanfragen (=Input) Abstimmung von Suchwörtern und Webinhalten Liste mit passenden Webseiten (=Output) Überblick, Auswahl webmiles.de Daten zu Produkten, Kunden und Webangeboten (=Input) Vergabe von Bonuspunkten für die Nutzung von Webangeboten Punkteinformationen, Eintauschoptionen, Kundeninformationen (=Output) Abwicklung, Kooperation delticom.de Daten zu Reifen und Kundenanfragen (=Input) Abstimmung von Anfrage und Angebot Liste mit passenden Angeboten und deren OnlineBestellmöglichkeit (=Output) Überblick, Auswahl Abwicklung guenstiger.de Daten zu Produktpreisen und Kundenanfragen (=Input) Strukturierung von Produktpreisen, Abstimmung von Anfrage und Angebot Produktinformationen, Preisinformationen, Kundeninformationen (=Output) Überblick, Auswahl, Vermittlung travelchannel.de Daten zu Reisezielen, Buchungsmöglichkeiten und Reiseberichten (=Input) Abstimmung von Anfrage und Angebot, Strukturierung von Reiseangeboten und Reiseberichten Reiseangebote, Zielortinformationen, Reiseberichte (=Output) Überblick, Auswahl Abwicklung Austausch Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Kontextfaktoren im E-Business Folie Nr. 24 • Neben den Rahmenbedingungen existieren einige Faktoren, die einen wesentlichen Einfluss auf das E-Business haben • Zu nennen sind diesbezüglich insbesondere: • Digitale Güter • Netzwerke Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Digitale Güter • Beispiele: Digitale Bilder, Videos und Audios, Wertpapierkurse, Anwendungssoftware, IuK-Dienstleistungen, Suchmaschinen, Onlineauktionen, mobile Agenten, Dienstleistungen elektronischer Marktplätze • Güter unterschieden nach Digitalisierungsgeraden • Reine digitale Güter (vollständig digital) • Semidigitale Güter (enthalten einen physischen Anteil, wie z. B. Beratungen zu Softwareprodukten) • Semiphysische Güter (sind physische Güter, die über das Internet gehandelt werden (z. B. ein Smartphone von einem Onlinehändler). • Physische Güter (Güter ohne Anteil digitaler Beschreibungen oder Attribute des Leistungsbündels (z. B. ein Buch aus dem stationären Buchhandel). • Besonders bedeutend für E-Business sind vor allem rein digitale Güter • Verändern Potenzial, Wertschöpfungsstrukturen und ganze Branchen vgl. 2.3 Folie Nr. 25 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Kostendegressionseffekte bei der Distribution digitaler Informationen • Elektronische Erfassung, Verarbeitung und Weitergabe von digitalen Informationen führt zu erheblichen Skalen- und Kostenvorteilen • Mit einer steigenden Anzahl der Kopien der digitalen Informationsprodukt gehen enorme Kostendegressionseffekte einher Durchschnittskosten First Copy Cost Quelle: Kollman, T. (2016): Grundlagen elektronischer Geschäftsprozesse in der Digitalen Wirtschaf, 6. Aufl., Wiesbaden, Springer Gabler, S. 5. Folie Nr. 26 Anzahl der Kopien Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Digitale Güter Folie Nr. 27 • Bei steigender Produktionsmenge ergeben sich steigende Skalenerträge aufgrund kontinuierlich fallender Durchschnittskosten. • Je geringer die variablen Kosten, desto stärker nähert sich der Verlauf der gesamten Durchschnittskosten dem der durchschnittlichen Fixkosten. • Wenn variable Kosten = 0 beide Kostenverläufe deckungsgleich. • Hat Konsequenzen für den Wettbewerb auf Märkten mit rein digitalen Gütern. • Stückkosten eines Anbieters mit dominierendem Marktanteil sinken bei steigenden Absatzzahlen schneller als die Stückkosten der Wettbewerber. • Dominierender Anbieter kann höhere Gewinne realisieren oder Absatzpreise schneller senken als der Wettbewerb. • Bei Preissenkungen wird sich der Marktanteil noch stärker erhöhen. Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Kreislauf positiver Feedbackeffekte • Je höher die Fixkosten im Verhältnis zu variablen Kosten sind, desto stärker sinken Stückkosten bei steigender Ausbringungsmenge. • Die Stückkosten sinken dann also noch weiter Positive Feedbackeffekte (Increasing Returns) Dominierender Marktanteil Quelle: Clement, R.; Schreiber, D. (2016): Internet‐Ökonomie – Grundlagen und Fallbeispiele der vernetzten Wirtschaft, 3. Aufl. Wiesbaden, Springer Gabler, S. 42. Folie Nr. 28 Option, Preise schneller zu senken als die Wettbewerber Kreislauf Stückkosten sinken stärker als die der Wettbewerber Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Digitale Güter Folie Nr. 29 • Dieser Kreislauf wird auch als Engelskreis bezeichnet • Häufig im Kontext einer “First Mover Advantage“ i. V. m. kritischer Masse und Eintrittsbarrieren • Es ist leichter, eine kritische Masse aufzubauen, wenn noch keine Wettbewerber vorhanden sind. • Kritische Masse erschwert Wettbewerbern den Eintritt in den Markt. • Führt zu einem exponentiellen Wachstum von Umsatz und Gewinn. Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Netzwerke • Viele Unternehmen profitieren von Netzwerken und Netzwerkeffekten • Beispiele: • • • • • Folie Nr. 30 Stromnetze Nahverkehrsnetze Tankstellennetze Telefonnetze Internet • Reale Netze physisch miteinander verbunden • Virtuelle Netze elektronische Verbindung • Relevant für das E-Business • Informationen können über Netze ausgetauscht werden • Direkte und Indirekte Netzeffekte können positive und negative Wirkungen haben Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Direkte Netzeffekte Positiv • Abhängig von der Nutzerzahl im Netzwerk • Je größer die Nutzerzahl, desto größer ist im positiven Fall der Nutzen für hinzukommende und bestehende Nutzer A D Zunächst besteht das Netzwerk aus den Personen A, B und C mit sechs Verbindungen. vgl. 2.4 B Quelle: Clement, R.; Schreiber, D. (2016): Internet‐Ökonomie ‐ Grundlagen und Fallbeispiele der vernetzten Wirtschaft, 3. Aufl. Wiesbaden, Springer Gabler, S. 59. Folie Nr. 31 Wächst es nur um eine Person D, verdoppelt sich die Zahl möglicher Verbindungen auf zwölf und bedeutet damit einen potenziellen Nutzenzuwachs für alle Beteiligten. C E Person E hat dann die Möglichkeit, mit den Personen A, B, C und D zu kommunizieren. Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Direkte Netzeffekte Negativ • Treten auf, wenn es zu einer Überfüllung/Überlastung des Netzwerks kommt Beispiel: • Folie Nr. 32 Gesprächsabbrüche in einem Mobilfunknetz wegen zu vieler telefonierender Teilnehmer Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Indirekte Netzeffekte vgl. 2.4 vgl. 2.5 Folie Nr. 33 • Wenn zu einem Basisgut komplementäre Zusatzprodukte angeboten werden • Beispiel Verbreitung von Blu-Ray-Playern • Nutzen für die Medienunternehmen • Nutzen für die Besitzer von Blu-Ray-Playern, wenn deren Verwendung zunimmt • Bei indirekten Netzeffekten profitieren Anbieter und Nachfrager gleichermaßen, wenn der Wert des primären Basisguts durch das Angebot komplementärer Güter steigt. • Kunden profitieren von Komplementärgütern • Für Hersteller von Komplementärgütern ist es sinnvoll, ihre Produkte mit einem Basisgut zu bündeln. • • Annahme: Bündelangebote kombinierbarer Güter schaffen mehr Wert als Einzelgüter Voraussetzung: Kompatibilität einzelner Komponenten zwischen Marktpartner Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Indirekte Netzeffekte vgl. 2.6 Folie Nr. 34 • Netzwerkgüter ergänzen sich wechselseitig, wenn die Werte der Komplementärgüter für einen anderen Nutzerkreis steigen und umgekehrt • Beispiel: Betriebssysteme und darauf basierende Softwareentwicklungen • Größenordnung der Veränderung des Nutzenwertes hängt von Netzwerktyp ab • Netzwerktypen werden nach ihren Beziehungen untereinander unterschieden • 1 zu N Beziehung • M zu N Beziehung • Durch Anwendung spezieller Netzwerkgesetze können Nutzenwerte berechnet werden • Messung von Netzeffekten problematisch, da diese empirisch nicht belegbar sind • Eher theoretischer Art Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Berechnung von Netzeffekten Quelle: Clement, R.; Schreiber, D. (2016): Internet‐Ökonomie ‐ Grundlagen und Fallbeispiele der vernetzten Wirtschaft, 3. Aufl. Wiesbaden, Springer Gabler, S. 68. Folie Nr. 35 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Zeit für Fragen Gibt es Ihrerseits offene Fragen? Folie Nr. 36 Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Übungsaufgaben Folie Nr. 37 • Reflektieren Sie die Inhalte der heutigen Veranstaltung. • Notieren Sie die Aspekte, die Sie noch nicht vollumfänglich verstanden haben. • Setzen Sie sich noch einmal intensiv mit den Inhalten auseinander, die mit grünen oder roten Sternen gekennzeichnet sind. Einführung in die Wirtschaftsinformatik 2 - Digital Markets … – 01 Grundlagen Prof. Dr. Benedikt Lindenbeck Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! 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