Erdöl Was ist Erdöl? Erdöl ist ein in der Erdkruste eingelagertes, hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen bestehendes lipophiles (eine Substanz wird als lipophil bezeichnet, wenn sie sich gut in fetten und Ölen lösen lässt oder ihrerseits Fette und Öle gut lösen kann) Stoffgemisch. Rohes Erdöl (Rohöl) ist Erdöl, das als Rohstoff aus einer Lagerstätte gewonnen und noch nicht weiter behandelt wurde. Es stellt mit mehr als 17.000 Bestandteilen eine der komplexesten Mischungen an organischen Stoffen dar, die natürlicherweise auf der Erde vorkommen. Erdöl ist der derzeit wichtigste Rohstoff der modernen Industriegesellschaften, der zur Erzeugung von Treibstoffen und für die chemische Industrie herausragende wirtschaftliche Bedeutung besitzt. Farbe und Konsistenz variieren von transparent und dünnflüssig bis tiefschwarz und dickflüssig. Erdöl hat auf Grund der Schwefelverbindung einen charakteristischen Geruch, der zwischen angenehm und widerlichabstoßend wechseln kann. Farbe, Konsistenz und Geruch sind sehr stark von der geografischen Herkunft des Erdöls abhängig. Manche Erdölsorten fluoreszieren (Fluoreszenz ist die spontane Emission von Licht und Übergang eines elektronischen angeregten Systems in einen Zustand niedriger Energie) bei der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht. Wie entsteht Erdöl? Der biogenen Theorie zur Erdölentstehung gemäß ist Erdöl aus Meeresorganismen entstanden, die starben, absanken und auf dem Meeresboden von Sedimenten bedeckt wurden. Durch Absinken der Sedimente wurden diese organischen Materialien hohem Druck und hoher Temperatur ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen wandelten sie sich in so gennante Kerogene (ist das polymere organische Material, aus dem bei zunehmender geologischer Versenkung und Aufheizung Kohlenwasserstoffe gebildet werden) um, organische Stoffe, die vorwiegend aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen. Die fein verteilten Kerogene können unter bestimmten Bedingungen, vor allem bei hohen Temperaturen, wandern, da sie leichter als Wasser sind und durch dieses verdrängt werden. Beim Wandern vereinigen sich die Kerogene zu kompakteren Massen, zu Erdöl. Bedeutung Erdöl ist der derzeit wichtigste Rohstoff der modernen Industriegesellschaften. Er ist wichtig zur Erzeugung von Elektrizität und als Treibstoff fast aller Verkehrs- und Transportmittel. Daneben wird Erdöl in der chemischen Industrie zur Herstellung von Kunststoffen und anderer Chemieprodukte vielfach eingesetzt. Aus diesen Gründen wird es auch "Schwarzes Gold" genannt. In der Erdölraffinerie wird das Erdöl in seine unterschiedlichen Bestandteile wie Leichtes und Schweres Heizöl, Kerosin sowie Benzin u.a. in Destillationskolonnen aufgespalten. In weiteren Schritten können aus dem Erdöl die verschiedensten Alkane (Als Alkane Paraffine bezeichnet man in der organischen Chemie eine Stoffgruppe einfacher, gesättigter Kohlenwasserstoffe, bei der keine Mehrfachbindungen zwischen den Atomen auftreten ) und Alkene (Unter Alkenen versteht man Kohlenwasserstoffe mit einer oder mehreren Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen) erzeugt werden. Als zentraler Rohstoff ist Erdöl auch Gegenstand der Spekulation. Öl wird selbst in Warentermingeschäften (Ölkontrakte) gehandelt. Der Ölpreis beeinflusst auch die allgemeinen Börsenkurse, weil in vielen Branchen eine Abhängigkeit vom Ölpreis besteht oder gesehen wird. Zwei sehr wichtige Rohölsorten sind Brent und West Texas Intermediate.