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Der Co

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Der Co-Gründer und CEO von Tier Mobility äußerte sich zu einer weiteren
Entlassungsrunde via LinkedIn-Post.
Es sei ein schwieriger Tag am Ende eines schwierigen Jahres, schreibt TierGründer und CEO Lawrence Leuschner in einem ausführlichen LinkedinPost am Nachmittag des 28. Novembers 2023: Rund 22 Prozent der TierBeschäftigten würden heute ihren Job verlieren, steht dort weiter. Betroffen
seien Mitarbeitende aller Länder, in denen Tier aktiv ist, an den regionalen
Standorten, im Wesentlichen aber in der Zentrale. Auf Nachfrage von
Gründerszene konkretisierte ein Sprecher des Unternehmens diese Angaben:
Zum jetzigen Zeitpunkt seien etwa 140 Mitarbeitende in allen
Unternehmensbereichen in der Berliner Zentrale und den regionalen Teams
betroffen. Die meisten arbeiteten im Berliner HQ.
Ein Paar Lesebrillen, die sowohl in die Ferne als auch in die Nähe sehen
können.
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Was die Gründe für diesen Schritt angeht, ist Leuschner sehr transparent: „Wir
haben es nicht geschafft, profitabel zu werden, was bedeutet, dass wir noch
mehr tun müssen. Da wir nicht genau wissen, ob und wie sich die Märkte
erholen werden, müssen wir davon ausgehen, dass die Nachfrage im Jahr 2024
so aussehen wird wie die im Jahr 2023. Das bedeutet: Für das Ziel Profitabilität
müssen wir weiter Kosten senken.“
Schon zu Beginn des Jahres gab es Entlassungen
Das Jahr hatte für Tier mit einem ähnlich schwierigen Tag begonnen: Am 25.
Januar 2023 gab CEO Lawrence Leuschner im Rahmen eines All-Hands
bekannt, dass sein Unternehmen sich kurzfristig von 80 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern (rund 7 Prozent) von Tier Mobility und der Tochterfirma Nextbike
trennen werde. Zeitgleich fanden Entlassungen von 20 Mitarbeitenden bei
Spin, einem US-amerikanischen Tochterunternehmen, statt. Diesem Einschnitt
waren mindestens zwei Entlassungswellen vorausgegangen: Bereits im August
2022, hatte Tier Mobility 180 Mitarbeitende entlassen, rund 16 Prozent der
damaligen Belegschaft. Dieser Schritt war seitens des Unternehmens als eine
Reaktion auf die Verschlechterung des Wirtschaftsklimas mit seinen rapiden
Zins- und Inflationserhöhungen begründetet worden.
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Und die Situation hatte sich nicht verbessert. Auch in seinem aktuellen Post
nennt Leuschner „die hohe Inflation und die Krise bei den
Lebenshaltungskosten“ als Probleme, die letztlich für einen "Rückgangs der
Verbrauchernachfrage und des Verbrauchervertrauens sowie für ein
schwieriges Geschäftsumfeld" für Tier Mobility gesorgt haben.
Strategiewechsel nicht erfolgreich genug
Wie alle anderen Startups, hätte auch seine Firma einen Strategiewechsel
unternommen, von Wachstum und Expansion hin zu vollem Fokus auf
Profitabilität. „Leider können diese Dinge nicht über Nacht geschehen – es
braucht Zeit und eine Menge Anstrengungen, den Kurs zu ändern.“ Er zählt
dann auch eine Menge Erfolge auf dem Weg hin zur Profitabilität auf, die sein
Unternehmen im Lauf des vergangenen Jahres geschafft habe: Die
Firmengruppe hätte ihr EBITDA von Minus 63 Prozent in 2022 auf Minus 15
Prozent in 2023 verbessert. Die letzten fünf Monate sei Tier profitabel
gewesen. Leuschner listet Erfolge im E-Bike-Bereich und für die Märkte
Deutschland, UK und Frankreich auf. In Summe aber habe es nicht gereicht.
Trage sie in unseren Herzen
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Coretype
Abschließend versichert Leuschner, dass die Entlassungen der betroffenen
Mitarbeitenden nichts mit deren Arbeit zu tun hätte und bedankt sich für
deren Einsatz der Vergangenheit. Innerhalb weniger Stunden bekommt
Leuschner viel Zuspruch in den Kommentaren zu seinem Post, wird für seine
Transparenz und Menschlichkeit gelobt.
Das 2018 vom ehemaligen Rebuy-Geschäftsführer Lawrence Leuschner, Julian
Blessin (Mitgründer von Coup) und Matthias Laug (Mitgründer und
Technischer Direktor von Lieferando) gegründete Startup Tier Mobility befand
sich anfangs auf einem steilen Wachstumspfad. Erste massive Rückschläge
brachten die Corona-Lockdowns, doch zunächst schien Tier diese gut zu
überwinden, ehe das Mobility-Startup dann doch immer wieder
schlingerte. Lest hier die ganze Chronologie der Entlassungen bei Tier
Mobility.
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