INFORMATIONSARCHITEKTUR & INFORMATIONSDESIGN FÜR DAS WEB LEHRVERANSTALTUNG AN DER DHBW MOSBACH STUDIENGANG ONLINE MEDIEN GRUNDLAGEN TEIL A Informationsarchitektur & Informationsdesign EURE ERWARTUNGEN? INHALTE IM 3. SEMESTER Organisationsformen für Informationen: • Lineare Struktur, Baumstruktur, Netzstruktur, Expandieren, Matrix, Schichtung, Zoomen Navigationsdesign: • Hierarchische Navigation, Contentnavigation, Kontextnavigation, Pfadnavigation, Metanavigation Werkzeuge und Methoden der Designentwicklung: • Wireframes, Moodboards, Style Tiles Trends im Screendesign INHALTE IM 3. SEMESTER Benotung: • Entwicklung & Präsentation des Designs für eine Website (mit Moodboard / Style Tile) Gute Frage WAS MACHT EIN INFORMATIONSARCHITEKT? Folie # 6 Folie # 7 Folie # 8 Folie # 9 Folie # 10 Folie # 11 Definition DATEN, INFORMATION, KOMMUNIKATION DATEN, INFORMATION, KOMMUNIKATION Daten: lat. dare = geben, datum Kommunikation: lat. = das Gegebene communicare = mitteilen • • Angaben ohne Auswahl oder Verknüpfung, reine Zeichenfolge. Beispiel: „Präsentation“, „25. September“ Information: lat. informare = formen, bilden, eine Vorstellung entwerfen • • Bedeutung, übertragenes Wissen (bzgl. Informationsarchitektur) Beispiel: „Die Präsentation findet am 25. September statt.“ • • Mitteilung, Verständigung, Übermittlung von Informationen Verständnis des situativen Kontextes, Codierung und Decodierung von bestimmten sprachlichen oder visuellen Redewendungen, uvm. Beispiel: „Die Präsentation findet am 25. September statt.“ DATEN Inhalte einer Logfile-Datei. Hier werden im Rahmen einer Online-Umfrage die Antworten der Nutzer auf dem Server erfasst. Folie # 14 INFORMATION Tabelle Verdichtung der Daten zu Werten, die sich auf die Fragestellungen und das Antwortraster beziehen. Damit erhalten die „nackten“ Daten Bedeutung. Folie # 15 KOMMUNIKATION Visualisierung Durch Visualisierung werden aus Informationen interpretierbare Darstellungen. Hierbei werden die Daten interpretiert, selektiert und bisweilen auch in den Kontext mit anderen Werten gestellt. Folie # 16 GLEICHGEWICHT HERSTELLEN Anwender Kontext Inhalt Folie # 17 Die Perspektive macht den Unterschied INFORMATIONSRAUM & KONTEXT Folie # 19 Folie # 20 INFORMATIONSRAUM | KONTEXT Um dem Benutzer den Zugang zu Informationen zu geben, müssen die Informationen in einem Informationsraum oder Kontext strukturiert werden. Museum Summe aller Exponate, Grafiken, erklärende Texte, etc., die Bestandteil einer Ausstellung sind. Postleitzahlensuche Summe aller Daten zu PLZ und Ortsnamen, in einer Datenbank. Suchergebnis: Informationen „Information architecture is all about organising content or things, describing them clearly and providing ways for people to get to them.“ Auszug aus: Donna Spencer. „A Practi cal Guide Information Architecture.“ i Books. Folie # 22 INFORMATIONSARCHITEKTUR Die Informationsarchitektur einer Website umfasst • Struktur und Aufbau • Inhalte und Themen • Navigationswege ORGANISATIONSFORMEN FÜR INFORMATION ÜBUNG: ORGANISATIONSFORMEN ▪ Recherchieren Sie zu Ihrer Organisationsform (wird zugewiesen) ▪ Erstellen Sie eine Präsentation, die mind. folgende Punkte umfasst: ▪ Vorteile ▪ Nachteile ▪ Sinnvolle Anwendungsfälle ▪ zwei konkrete Beispiele unterschiedlicher Anwendungsfälle mit Screenshots / Visualisierung / Sitemap darstellen Präsentation aller Ergebnisse am Ende der Übung über Beamer ▪ Abgabe der Präsentation als PDF ▪ Verfügbare Zeit: 60 min | die Übung wird nicht benotet ▪ Von A nach B in nur 3 Klicks NAVIGATION & NAVIGATIONSDESIGN Folie # 27 NAVIGATION Definition: lat. navigare = segeln, fahren; navigator = Schiffer. Allgemein: „Das Zurechtfinden in einem topografischen Raum, um einen gewünschten Ort zu erreichen.“ (Wikipedia) Im virtuellen Raum: Orientierung bei der Bewegung im Informationsraum, bei der explorativen oder gezielten Suche nach Informationen, bei Handlungsabläufen. WELCOME TO THE REAL WORLD Folie # 30 Folie # 31 Folie # 32 Folie # 33 Folie # 34 Folie # 35 Folie # 36 Folie # 37 Folie # 38 Folie # 39 In den Warenkorb In den Warenkorb In den Warenkorb Folie # 40 Folie # 41 Folie # 42 NAVIGATIONSDESIGN Definition: Das visuelle Design der Elemente, die dem User die Orientierung geben, mit der er sich gezielt im Informationsraum bewegen kann. Parameter: • Form • Größe • Position • Farben • Feedback NAVIGATIONSKATEGORIEN IM WEB • • • • • Hierarchische Navigation: Navigieren entlang der Baumstruktur einer Website, ausgehend von der Startseite Contentnavigation: Links im jeweiligen Inhalt Kontextnavigation / kontextsensitive Navigation: Weiterführende Links passend zum jeweiligen Inhalt der Seite. Beispiel: Personalisierte Werbeanzeigen bei Facebook Pfadnavigation: Abbildung der hierarchischen Position der jeweiligen Seite als textlicher Pfad Beispiel Breadcrumb: Home → Item Level 1 → Item Level 2 → ... Metanavigation: Links unabhängig vom jeweiligen Content auf jeder Seite verfügbar. Beispiele: Suche innerhalb der Website, Kontakt, Hilfe, Glossar, Impressum LAYOUTBEREICHE LAYOUTBEREICHE VERTIKALE NAVIGATION Aufklappen tieferer Navigationsebenen innerhalb der ersten Navigationsebene Positiv: Negativ: VERTIKALE NAVIGATION Aufklappen tieferer Navigationsebenen innerhalb der ersten Navigationsebene Positiv: Selbst längere Begriffe finden Platz. Erweiterbarkeit durch vertikales Scrollen. Lange Begriffe über mehrere Ebenen Negativ: Die für den Inhalt zur Verfügung stehende Fläche ist eingeschränkt. HORIZONTALE NAVIGATION Aufklappen tieferer Navigationsebenen als neue Ebene Positiv: Negativ: HORIZONTALE NAVIGATION Aufklappen tieferer Navigationsebenen als neue Ebene Positiv: Übereinander angeordnete Zeilen visualisieren gut das mentale Modell hierarchisch angeordneter Ebenen. Negativ: Erweiterbarkeit eingeschränkt durch begrenzte Breite, lange Navigationsbegriffe nicht möglich, horizontale listenartige Darstellung sind nicht gut lesbar. L-NAVIGATION Top-Level-Navigation wird horizontal angeordnet, 2. und 3. Ebene sowie folgende werden vertikal am linken Rand angeordnet. Positiv: Negativ: L-NAVIGATION Top-Level-Navigation wird horizontal angeordnet, 2. und 3. Ebene sowie folgende werden vertikal am linken Rand angeordnet. Positiv: Entzerrung der Navigation, gut nutzbar bei Betonung der 1. Ebene. Negativ: Orientierung für unerfahrenen Nutzer schwierig, weil er mehrere Navigationen im Blick behalten muss. AUSKLAPP-NAVIGATION Top-Level-Navigation wird horizontal angeordnet, 2. und 3. Ebene sowie folgende als Dropdowns ausgeklappt. Positiv: Negativ: AUSKLAPP-NAVIGATION Top-Level-Navigation wird horizontal angeordnet, 2. und 3. Ebene sowie folgende als Dropdowns ausgeklappt. Positiv: Gutes Verständnis beim Benutzer aufgrund Ähnlichkeit zur Bedienung gewohnter Desktop-Programme. Schneller Zugriff auf tiefe Ebenen. Negativ: Aktiver Zustand nach Klick muss entweder durch zusätzliche Navigation (bspw. vertikal) abgebildet werden oder fehlt optisch nach Interaktion. MEGA-DROPDOWN / LANDSCAPE Top-Level-Navigation wird horizontal angeordnet, weitere Ebenen werden in verschiedenen Listen sortiert und teils grafisch hervorgehoben Positiv: Negativ: MEGA-DROPDOWN / LANDSCAPE Top-Level-Navigation wird horizontal angeordnet, weitere Ebenen werden in verschiedenen Listen sortiert und teils grafisch hervorgehoben Positiv: Gruppierungen und Illustrationen erleichtern die Orientierung. Negativ: Gefahr des Überladens besteht, häufig werden die Mega-Dropdowns „vollgeknallt“ - weil man‘s kann. INTERAKTIONSDESIGN: ZUSTÄNDE Beispiel für Definition verschiedener Interaktionszustände: • Bereitschaft für Ausführung durch Benutzer anzeigen Veränderung von Farbe, Tonwert, Deckkraft, Verlaufsrichtung, Kontur,... Wichtig: Die „Gestalt“ des Elements bleibt erhalten. • Umsetzung durch CSS, Auswechseln von Grafiken, CSS-Sprites • • Interaktionsdesign: Navigation & Links Interaktionsdesign: Navigation & Links Interaktionsdesign: Navigation & Links Interaktionsdesign: Navigation & Links Interaktionsdesign: Navigation & Links Interaktionsdesign: Navigation & Links Interaktionsdesign: Navigation & Links Werkzeuge WIREFRAMES WIREFRAMES • • • • • Skizzenhafte graphische Darstellung der Screens Funktionales Layout der Informations- & Bedienelemente Fokussiert nicht die allgemeinen Elemente der Website / Anwendung, sondern spezifische Elemente Stellt Bedienelemente und Kommunikationselemente typisiert und schematisiert dar: Eingabefelder, Dropdowns, Buttons, Reiter, Akkordeons, Teasertexte, Fließtexte, ... Kein Standard für Wireframes! Grad der Abstraktion und Detaillierung muss aus der Aufgabenstellung / Kundenverständnis / Vorgehensweise bestimmt werden. Beispiel Wireframe Scribble Beispiel Wireframe Detail VORTEILE VON WIREFRAMES • • • • • • • Identifiziert ohne hohen Aufwand Screenelemente Effizient um sich bei Applikationen über Pageflows & Controls klar zu werden Für erste Abstimmungen innerhalb und außerhalb des Projektteams Alternative Szenarien sind einfach produzier- und vergleichbar in Bezug auf Plausibilität, Effizienz und Benutzbarkeit Ermöglicht Usability-Tests im frühen Konzeptstadium. Übergang von Informationsarchitektur zum Screendesign Abstraktion von konkreter gestalterischer Ausprägung erspart beim Kunden Diskussionen über den Look / Texte / Bilder, stellt die Benutzerführung in das Zentrum der Besprechung. WIREFRAMING TOOLS • • • • • • axure.com – mächtig, aber entsprechend komplex, u.a. PseudoResponsivität, CSS, Webfonts balsamiq.com – einfacher Einstieg, günstig, absichtlich recht rougher Look moqups.com – guter Mittelweg, zügiger Einstieg, grundlegende Interaktivität uxpin.com – recht mächtig, trotzdem schneller Einstieg, ebenfalls Responsivität ansatzweise möglich InDesign & Photoshop | adobe.com – gewohnte Bedienung, allerdings keine spezielle Ausrichtung auf Wireframes Keynote, PowerPoint, Paint, Stift & Papier,... lmgtfy.com – letztendlich egal, solange Ihr kreativ & effizient zum jeweiligen Ziel kommt ÜBUNG: NAVIGATIONSDESIGN ANALYSE • Erstellen Sie Wireframes für drei Ansichten einer Ihnen vorgegebenen Corporate Website: • Startseite → Übersichtsseite → Detailseite • Wählen Sie für Ihren Screenshot den Ausschnitt "above the fold" bis zu einer Höhe von 1.000px • Benennen Sie Layoutbereiche und Navigationskategorien & -design • • Dokumentieren Sie jeweils Screenshot und Wireframe in einem PDF Erarbeiten Sie je mind. eine Optimierung der Informationsarchitektur und setzen Sie diese im Wireframe um Präsentation der Ergebnisse am Ende der Übung über Beamer • Abgabe der Präsentation als PDF | Zeit: 150 min. • Diese Übung wird nicht benotet • VIELEN DANK! peter.schweizer@living-the-net.de