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Sportmedizin

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Sportmedizin in 60 Minuten, 9783739830773, 2020
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Christoph von Laßberg, Inga Krauß
Sportmedizin
IN 60
MINUTEN
Sportmedizin in 60 Minuten, 9783739830773, 2020
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Sportmedizin in 60 Minuten
„Sportmedizin in 60 Minuten“ führt kompakt und verständlich
in die Problemstellungen und Methoden dieser Teildisziplin der
Alle Titel „in 60 Minuten“: Sportpädagogik, Sportgeschichte,
Sportsoziologie, Sportökonomik, Sportmedizin, Sportpsychologie,
Bewegungswissenschaft und Trainingswissenschaft.
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Sportwissenschaft ein.
Prof. Dr. Christoph von Laßberg ist Sportmediziner und
Bewegungswissenschaftler in der Abteilung Sportmedizin des
Universitätsklinikums Tübingen. Der Schwerpunkt seiner klinischen
Tätigkeit ist die orthopädische Sportmedizin. Seine Forschungs- und
Lehrtätigkeit bezieht sich primär auf Aspekte der sensointegrativen
Bewegungssteuerung in Alltag und Sport.
christoph.lassberg@med.uni-tuebingen.de
Prof. Dr. Inga Krauß leitet die Arbeitsgruppe Biomechanik/
Trainingswissenschaft der Abteilung Sportmedizin des
Universitätsklinikums Tübingen. Sie ist Sportwissenschaftlerin und
Physiotherapeutin und ihre Forschungsschwerpunkte liegen in
den Bereichen Konzeption und Evaluation sporttherapeutischer
Interventionen bei chronischen Erkrankungen, sportartspezifische
Leistungsdiagnostik und Überlastungsbeschwerden im (Lauf-)Sport.
inga.krauss@med.uni-tuebingen.de
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Christoph von Laßberg, Inga Krauß
Sportmedizin
in 60 Minuten
UVK Verlag · München
Umschlagabbildung und Kapiteleinstiegsseiten: © iStock – baona
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im
Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
© UVK Verlag 2020
‒ ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG
Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes
ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt
insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen
und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Internet: www.narr.de
eMail: info@narr.de
ISBN 978-3-7398-3077-3 (ePDF)
ISBN 978-3-7398-8077-8 (ePub)
Sportmedizin in 60 Minuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Inhalt
1
7
Einführung – Phänomene und Themen der
Sportmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
2
Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin . . . . . . .
15
3
Themenfelder der Sportmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
31
4
Verhältnis der Sportmedizin zur Sportpraxis . . . . . . . . .
43
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
Kommentierte Links zu Verbänden, Zeitschriften, aktuellen
Podcasts und Videos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Sportmedizin in 60 Minuten
Die Sportmedizin ist gleichermaßen eine Teildisziplin der Medizin und
der Sportwissenschaft. Sie stellt im Kontext der Sportwissenschaft
eine Besonderheit dar, da die Humanmedizin als ihre originäre Mut‐
terdisziplin der Profession des Arztes einen besonderen Stellenwert
einräumt. Es handelt sich dabei jedoch um ein interdisziplinäres Fach,
welches nicht nur aufgrund des Namens, sondern inhaltlich und perso‐
nell auch sehr stark mit der Sportwissenschaft verknüpft ist. Dies zeigt
sich durch die häufige organisatorische Anbindung sportmedizinischer
Abteilungen und Institute an sportwissenschaftliche Institute. Dieses
Buch gibt einen Überblick über das Fach und seine Entstehung, wobei
sowohl die praktische Versorgung von Sportlern und Patienten als
auch die wissenschaftlichen Bereiche der Sportmedizin berücksichtigt
werden.
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Sportmedizin in 60 Minuten
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Lernziele
■ Die Leser erfahren, wie sich das Fach Sportmedizin charakte‐
risieren und verorten lässt und welchen Gegenstandsbereich
es umfasst.
■ Sie erkennen, wie die Sportmedizin entstanden ist, wie sie
sich bis zum heutigen Stand entwickelt hat und wie sie
beispielsweise auch für politische Zwecke instrumentalisiert
wurde und werden kann.
■ Sie lernen klinische Schwerpunkte der Sportmedizin ken‐
nen und bekommen einen Überblick über Diagnose- und
Therapieverfahren, die in der Sportmedizin zur Anwendung
kommen.
■ Sie bekommen einen Überblick über Forschungsbereiche und
Forschungsmethoden der sportmedizinischen Grundlagen‐
forschung und der angewandten Forschung in den Kontexten
„Sport und Leistung“ sowie „Sport und Gesundheit“.
■ Sie erfahren an ausgewählten Beispielen die Praxisnähe der
klinischen und wissenschaftlichen Sportmedizin.
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1 Einführung – Phänomene und Themen der
Sportmedizin
Charakterisierung der Sportmedizin
Um das Fach Sportmedizin zu charakterisieren, ist es dienlich, die
Statuten der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention
– Deutscher Sportärztebund e. V. (DGSP) einzusehen. Die DGSP vertritt
und fördert die Sportmedizin. In ihrer Satzung ist die im Jahr 1958 for‐
mulierte Definition von Hollmann, dem wohl bekanntesten deutschen
Sportmediziner unserer Zeit, hinterlegt: „Sportmedizin beinhaltet die‐
jenige theoretische und praktische Medizin, welche den Einfluss von
Bewegung, Training und Sport sowie den von Bewegungsmangel auf
den gesunden und kranken Menschen jeder Altersstufe untersucht, um
die Befunde der Prävention, Therapie und Rehabilitation sowie den
Sporttreibenden dienlich zu machen.“ Seit 1977 hat diese Definition
auch offiziell der Weltverband für Sportmedizin (International Federa‐
tion of Sports Medicine, FiMS) übernommen. Die Begriffe Bewegung,
Training und Sport werden hierbei wie folgt definiert: „Körperliche
Aktivität oder Bewegung ist jede Aktivität, die zu einer Steigerung
1 Einführung – Phänomene und Themen der Sportmedizin
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des Energieumsatzes führt. Sie wird zu Übung und Training, wenn
sie gezielt, strukturiert, wiederholt und zielgerichtet ausgeführt wird.
Sport ist Training mit Wettkampfcharakter“ (Arndt, Löllgen & Schnell,
2012, S. 207).
Als Interessenvertretung der Deutschen Sportmedizin sieht sich
die DGSP in erster Linie der Förderung der öffentlichen Gesundheits‐
pflege, sowie der Förderung der präventiven und rehabilitativen Sport‐
medizin im wissenschaftlichen und praktischen Bereich verpflichtet.
Besondere Bedeutung hat hier die Prävention und Therapie von Er‐
krankungen der Bevölkerung durch Sport und Bewegung. Darüber
hinaus setzt sie sich weitere Aufgaben im Bereich der Zusammenarbeit
mit Organisationen und Mitgliedern, der Förderung der sportmedizi‐
nischen Aus-, Weiter- und Fortbildung, der Förderung von Bewegung,
Sport und Spiel durch sportmedizinische Betreuung, Beratung und
Begleitung, sowie der Förderung eines aktiven Kampfes gegen Doping
(Arndt et al., 2012).
Lehrstühle und Institute der Sportmedizin
Bei der Sportmedizin handelt es sich primär um ein medizinisches
Fach, welches eng mit der Profession des Humanmediziners verbunden
ist. Durch ihre Charakterisierung als Querschnittsfach wird zudem
deutlich, dass sie fast alle medizinischen und viele nichtmedizinische
Bereiche berührt.
Das Fach Sportmedizin hat keine eigene Facharztanerkennung.
Die Erlangung der Zusatzbezeichnung Sportmedizin setzt jedoch
die Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren
Patientenversorgung voraus (Ausnahmen hiervon sind der Frei‐
staat Bayern und die Ärztekammer Nordrhein). Die Ausbildung
zum Sportmediziner beinhaltet ferner 240 Stunden fachspezifi‐
sche Kurs-Weiterbildung sowie 120 Stunden sportärztliche Tätig‐
keit in einem Sportverein innerhalb eines Jahres (DGSP, 2019c).
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1 Einführung – Phänomene und Themen der Sportmedizin
Derzeit sind 27 sportmedizinische Lehrstühle und Institute in der
Bundesrepublik Deutschland verzeichnet (DGSP, 2019b). Diese werden
in den meisten Fällen von einem Facharzt für Innere Medizin geleitet.
Aber auch die klinischen Fächer der Orthopädie und Neurologie
sind heute vereinzelt als Facharztausrichtung der leitenden Position
sportmedizinischer Standorte zu finden. Die Zusatzbezeichnung Sport‐
medizin ist in allen Fällen die Regel.
Obwohl sich die Sportmedizin als Fach der Humanmedizin zuord‐
net, ist es auffallend, dass die Lehrstühle für Sportmedizin insbeson‐
dere nördlich der Mainlinie im überwiegenden Teil als Institut bzw.
Abteilung der Sport- oder Bewegungswissenschaft geführt werden
und damit nicht den medizinischen Fakultäten angehören. Dies wird
in Kreisen der Sportmedizin auch kritisch gesehen, insbesondere im
Kontext der bisher nicht erfolgreichen Facharztanerkennung (Meyer
& Mayer, 2017). Aus Sicht der Sportwissenschaft verdeutlicht dieser
Umstand jedoch auch die Interdisziplinarität und die Relevanz der
sportwissenschaftlichen Disziplin für das Fach Sportmedizin. Sportme‐
dizinische Lehrstühle und Institute ohne direkte Anbindung an die
medizinische Fakultät pflegen häufig enge Kooperationen mit den
Universitätsklinika, da dies Voraussetzung für eine sportmedizinische
Hochschulambulanz ist. Fast alle Institute bieten zudem Angebote zu
Leistungsdiagnostik, Prävention und Trainingsberatung für Sportler
und Nichtsportler an. Insgesamt 17 Institute sind zudem als Untersu‐
chungszentren des Deutschen Olympischen Sportbundes lizenziert
(Deutscher Olympischer Sportbund, 2017).
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Sportmedizin in 60 Minuten, 9783739830773, 2020
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1 Einführung – Phänomene und Themen der Sportmedizin
Abb. 1: Sportmedizinische Institute in Deutschland (DGSP, 2019b)
1 Einführung – Phänomene und Themen der Sportmedizin
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Gegenstandsbereich der Sportmedizin
Als eine erste Untergliederung erscheint aus praktischer Sicht eine
Einteilung in die klinischen Fachbereiche „Orthopädie“ und „Innere
Medizin“ sinnvoll, die sowohl für die Leistungssportbetreuung, als
auch für die Bereiche der sportmedizinischen Allgemeinversorgung
und des Gesundheitssports Anwendung finden kann. Diese Einteilung
entspricht im Grundsatz auch den Ausrichtungen der sportmedizi‐
nischen Hochschulambulanzen und den ergänzenden sportmedizini‐
schen Leistungsangeboten. Aus wissenschaftlicher Sicht bietet sich
zudem eine Einteilung in Grundlagen- und Anwendungsforschung an.
An dieses Schema wird im Folgenden angeknüpft.
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2 Entstehung und Entwicklung der
Sportmedizin
Der folgende historische Rückblick greift relevante Entwicklungsa‐
spekte auf, erhebt dabei aber keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.
Dies gilt zum einen hinsichtlich namentlicher Nennung wichtiger
Vertreter der Sportmedizin, vor allem aber gilt dies hinsichtlich der
Rolle sportmedizinischer Institutionen und Vertreter im Kontext der
Instrumentalisierung des Faches für politische Zwecke.
Heilkunde und Körperübungen vom Altertum bis ins
Mittelalter
Von der Antike bis in die Neuzeit wird auf die Bedeutung von Sport und
Bewegung auf den Körper sowie die körperliche Leistungsfähigkeit
hingewiesen.
■ Bereits im Altertum wurde körperliche Ertüchtigung mit Ge‐
sundheit in Verbindung gebracht. So gibt es in der indischen
Zivilisation nachgewiesene Konzepte aus dem Zeitraum von
700 bis 100 v. Chr., die ein tägliches moderates Training im
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Sinne der Gesundheitsförderung und Therapie bei bestehenden
Erkrankungen vorsehen. Auch in der chinesischen Antike wurde
moderates Training zur Gesundheitsförderung und im Sinne des
„Anti-Agings“ empfohlen (Tipton, 2014).
■ Im alten Griechenland spielte die körperliche Ertüchtigung eben‐
falls eine wichtige Rolle. Sie wurde zu Zeiten Homers (750 v. Chr.)
von den Bürgern Griechenlands als nationale Pflicht angesehen
(Tipton, 2014). Auch Pytagoras (570–490 v. Chr.), insbesondere
bekannt als exzellenter Mathematiker und Astronom, empfahl in
seiner Rolle als ehemaliger Athlet und medizinischer Philosoph
zur Gesunderhaltung tägliches körperliches Training sowie an‐
dere Lebensstilinterventionen. Als „Vater der Sportmedizin“ wird
der Mentor und Lehrer von Hippokrates – Herodikus von Sel‐
ymbra (um 484 v. Chr.) – tituliert. Er verband Sport und Medizin
und unterstrich in seinen Lehren „den Wert der Körperübungen
für die Gesunderhaltung und Heilkunde“ (Arndt et al., 2012,
S. 21). Auch Hippokrates (460–370 v. Chr.) selbst schrieb drei
Bücher zu Lebensstilinterventionen der körperlichen Aktivität
und Ernährung (Berryman, 2012).
■ Claudius Galenus aus Pergamon (129–210 n. Chr.) war ein be‐
rühmter Vertreter des Faches des römischen Reichs. Die Hygiene
und die mit ihr assoziierten Gesundheitsfaktoren, darunter auch
körperliche Aktivität und Ruhe, waren in seiner medizinischen
Theorie zentral verankert. Er postulierte, dass diese jeweils in
Maßen gelebt werden sollten, da ein zu viel oder zu wenig den
Körper in Ungleichgewicht bringen und zu Krankheiten führen
würde (Berryman, 2010; 2012; Tipton, 2014). Galenus’ Theorien
und Schriften dominierten die Medizin über das Mittelalter hin‐
weg und fanden selbst in der Renaissance noch breite Anerken‐
nung (Berryman, 2012). Er nahm damit nachhaltigen Einfluss auf
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den gesundheitlichen Stellenwert körperlicher Aktivität in der
medizinischen Praxis der arabischen und europäischen Länder
(Tipton, 2014).
Neben der Bedeutung körperlicher Aktivität für die allgemeine Ge‐
sundheit gab es auch in der Antike bereits die Leistungssportbetreu‐
ung. Die Mitwirkung von Ärzten bei den antiken Olympischen Spielen
war unentbehrlich und wohl vergleichbar mit der heutigen Leistungs‐
sportbetreuung durch die Sportmedizin. Die damaligen Ärzte waren
häufig Trainer und Arzt in Personalunion. Sie begleiteten die Athleten
im Vorfeld der Spiele über Monate hinweg. Hierbei wurden sie häufig
von Badedienern und Masseuren assistiert. Neben der Wettkampfvor‐
bereitung war eine weitere wichtige Funktion der Ärzte auch die
Behandlung von Unfällen und Verletzungen. 394 n. Chr. wurden die
Olympischen Spiele durch den römischen Kaiser Theodosius I verboten
(Arndt et al., 2012). Während des Mittelalters war der Sport dem
Rittertum vorbehalten. Die Rolle der Sportmedizin scheint keine bzw.
eine untergeordnete Rolle gespielt zu haben.
Medizin und Körperübungen in der Neuzeit
Der Beginn der Renaissance war zunächst geprägt durch die wiederauf‐
lebenden Werte der griechischen und römischen Antike und den damit
verbundenen Erkenntnissen und Wissensgrundlagen. Im späten 16.
und frühen 17. Jahrhundert beschäftigen sich mehrere Autoren bereits
mit einzelnen Sportarten und differenzierten zwischen Gesundheitsund Leistungssport.
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
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Die Aufklärung und das damit einhergehende naturwissen‐
schaftlich und rational geprägte Denkmodell führten zu wesent‐
lichen Fortschritten in der Medizin.
Wichtige ärztliche Vertreter der aktivitätsbezogenen Medizin der da‐
maligen Zeit waren Friedrich Hofmann (1660–1742), Johann Peter
Frank (1745 bis 1821) und Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836).
Sie alle befassten sich mit den gesundheitsförderlichen Auswirkungen
körperlicher Aktivität und empfahlen Leibesübungen zur Gesunder‐
haltung (Arndt et al., 2012). Relevante Entwicklungen im direkten
Vorfeld der Gründung der ersten deutschen sportmedizinischen Ver‐
einigung war der Aufschwung von Körperkultur und Medizin im
19. Jahrhundert. Um die Jahrhundertwende gab es relevante Veröffent‐
lichungen zu medizinischen Aspekten der Leibesübungen und neue
Entwicklungen im Bereich der apparativen Diagnostik und Trainings‐
intervention – auch im Kontext des Militärdienstes. „Die Förderung
der Körperertüchtigung entsprach [dem; d. A.] Zeitgeist und dem sozi‐
aldarwinistischen und rassistischen Bestrebungen eines erstarkenden
Deutschlands“ (Arndt et al., 2012, S. 29).
Ein weiterer wichtiger Impulsgeber für die Etablierung der Sport‐
medizin war die Wiederbelebung der Olympischen Spiele der Neuzeit
1896 in Athen. 1911 fand die mehrmonatige Internationale Hygiene‐
ausstellung in Dresden statt, die sich den Themen Prävention und
Lebensstil zur Vermeidung von Krankheit und Gebrechlichkeit wid‐
mete. Im Rahmen dieser Ausstellung wurde den Besuchern auch ein
Sportlaboratorium vorgestellt. Die Ausstellung gab der Sportmedizin
richtungsweisende Impulse, da sie das Interesse der Ärzteschaft an
Fragestellungen zu Belastung und Erholung sowie zur körperlichen
Leistungsfähigkeit weckte (Arndt et al., 2012).
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
Die national und weltweit erste offizielle Vereinigung der Sport‐
medizin wurde 1912 im Rahmen des ersten sportwissenschaftlichen
Kongresses in Oberhof (Thüringen) gegründet. Die Benennung als
„Deutsches Reichskomitee zur wissenschaftlichen Erforschung des
Sportes und der Leibesübung“ sollte hierbei sowohl den Vertretern der
Turn-, als auch der Sportbewegung gleichermaßen Rechnung tragen.
Aus dieser Vereinigung ging die heutige Deutsche Gesellschaft für
Sportmedizin und Prävention – Deutscher Sportärztebund hervor. Die
Sportmedizin wurde zu Gründerzeiten noch als Sportwissenschaft
deklariert, eigene sportwissenschaftliche Vereinigungen folgten erst
im Nachgang. Am 1. August 1914 unterbrach der 1. Weltkrieg die
Bestrebungen der jungen Vereinigung, kurz nachdem sie aus der
Taufe gehoben wurde. Auch die für 1916 geplanten Olympischen
Spiele wurden durch den Ausbruch des Krieges vereitelt. Anstelle
dessen bündelte die Medizin alle Ressourcen, um die medizinische
Versorgung der Verwundeten und Kriegsversehrten gewährleisten zu
können. Sportliche Aktivitäten und Bewegungstherapie wurden als
Rehabilitationsmaßnahme zur schnellen Wiederherstellung der Solda‐
ten fürs Feld bzw. für die Arbeit vorgehalten. Zudem sollten sportliche
Aktivitäten auch zur Minderung der wachsenden Kriegsmüdigkeit
eingesetzt werden (Arndt et al., 2012).
Nach dem Ende des 1. Weltkriegs wurde Deutschland 1920 und 1924
von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Der Versailler Vertrag
verbot die Wehrpflicht und auch die Verbindung von Sportorganisa‐
tionen und Militärbehörden – der Sport hatte demnach einzig der kör‐
perlichen Ertüchtigung nachzukommen. Dem gegenüber standen die
bestehenden Ansichten der Vertreter des deutschen Reichsausschusses
für Leibesübungen und des Deutschen Olympischen Komitees, die in
der Leibeserziehung auch eine vaterländische Aufgabe sahen und die
Institutionalisierung von Sportstätten und Leibeserziehung in Freizeit
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
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und Schule forderten. Obwohl nicht alle deren Forderungen umgesetzt
werden konnten, kam es in der folgenden Zeit zu einer Ausbreitung
der Turn- und Sportbewegung.
Ein wichtiger Meilenstein war die Gründung der Deutschen Hoch‐
schule für Leibeserziehungen in Berlin. Die Schule kooperierte eng
mit der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität und hielt
ein umfassendes Lehrangebot und diagnostische Räumlichkeiten vor
(Arndt et al., 2012). In Kürze folgten weitere universitäre Einrichtungen
der Sportmedizin bzw. Sportwissenschaft unter ärztlicher Leitung.
Die gezielte Wiederaufnahme der Aktivitäten des Deutschen Reichs‐
komitees für die wissenschaftliche Erforschung des Sports und der
Leibesübungen erfolgte erst 1924 durch die Sportärztetagung, im Rah‐
men derer der Deutsche Ärztebund zur Förderung der Leibesübungen
gegründet wurde. Bis 1932 fanden insgesamt acht Folgekongresse mit
unterschiedlichen sportmedizinischen Themenschwerpunkten statt,
sportärztliche Beratungsstellen wurden bereits ab 1920 eingerichtet
und fanden im gesamten Deutschen Reich schnell Verbreitung, die ers‐
ten sportärztlichen Landesverbände wurden 1924 gebildet. 1928 wurde
der Weltverband für Sportmedizin gegründet. Erste Ziele der Vereini‐
gung waren die Förderung sportmedizinischer Forschung und sport‐
medizinischer Untersuchungen und die Durchführung internationaler
Kongresse (Arndt et al., 2012). Der Weltverband trägt gegenwärtig
die offizielle Bezeichnung „Fédération Internationale de Médecine du
Sport“ (FIMS).
Während des Nationalsozialismus wurde die Medizin und mit ihr
auch die Sportmedizin in höchstem Maße für die Zwecke der Gesund‐
erhaltung des deutschen Volkskörpers und der Wehrertüchtigung
instrumentalisiert. Und damit einhergehend auch Sport, Krankengym‐
nastik und Bewegungstherapie. Im Sinne der „Gleichschaltung“, der
Reorganisation aller Bereiche von Politik, Gesellschaft und Kultur
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
gemäß den nationalsozialistischen Vorstellungen, wurden alle Institu‐
tionen, Vereine und Organisationen der NS-Herrschaft unterworfen.
Einflussreiche Positionen in sportmedizinischen Verbänden und uni‐
versitären Forschungseinrichtungen wurden mit Ärzten besetzt, die
Vertreter der NS-Ideologie waren. Jüdische Sportmediziner wurden
hingegen im Folgenden entrechtet und verfolgt und damit wie so viele
andere Bürger Opfer des nazistischen Rassenwahns. Auch die sportme‐
dizinischen Einrichtungen wurden im Kontext der „Gleichschaltung“
zunächst geschlossen und dann im Sinne der Führung neu besetzt.
Mit den universitären wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen
sollten bevölkerungspolitische, militärische und andere kriegswichtige
Interessen wie die Begleitung des Pflicht-, Dienst- und Wehrsports
verfolgt werden. In Hohenlychen entstand in den Anlagen der dort seit
1902 ansässigen Heilanstalten ein Zentrum zur Behandlung von Sportund Arbeitsschäden sowie Wiederherstellungschirurgie. Neben ihrer
Funktion als Rehabilitationseinrichtung wurde sie für Funktionäre
der NSDAP zum Mode-Kurort (Arndt et al., 2012). Während des 2.
Weltkriegs wurde die Heilanstalt in ein Kriegslazarett umfunktioniert.
Zudem diente sie als medizinische Versuchsanstalt unter der Leitung
von Karl Gebhardt, in der Versuche am Menschen, zum Teil mit
Todesfolgen, zur erschütternden Wahrheit wurden (Arndt et al., 2012;
Jüttemann, 2019).
Auch wenn es sich im Rahmen der vorliegenden Aufbereitung
nur um eine lückenhafte geschichtliche Darstellung der Sportmedizin
handeln kann, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, wird
immer wieder deutlich, dass die Entwicklung der Sportmedizin auch
mit sehr dunklen Kapiteln der Geschichte einhergegangen ist. Weitere
Beispiele sind:
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
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Zur Jahrhundertwende und in Vorbereitung auf den 2. Weltkrieg
wurde die Sportmedizin zweckbezogen mit dem Nationalismus,
der gewünschten Wehrhaftigkeit und dem Sozial-Darwinismus
verbunden. Die Arbeiten von Ferdinand Hueppe zur Rassenhy‐
giene und seine rassenideologische Determinierung der Sport‐
anschauungen werden heute sehr kritisch hinterfragt. Auch die
Ernennung von Leonardo Conti zum FIMS-Präsidenten von 1937
bis 1939 wirft dunkles Licht auf Vertreter und Institutionen
der Sportmedizin. Conti war bekennender Nationalsozialist und
SS-Mann, der während des 2. Weltkriegs als Reichsärzteführer
die Verschärfung des Euthanasieprogramms mit zu verantwor‐
ten hatte und die medizinischen Versuche in den Konzentrations‐
lagern unterstützte (Cantini, 2007; Arndt et al., 2012; Jüttemann,
2019).
Nach Ende des 2. Weltkriegs war es im westlichen Teil Deutschlands
nach einer Direktive der alliierten Siegermächte verboten, jegliche
Form des Sports zu militärischen Zwecken zu nutzen. Sport durfte
nur noch lokal organisiert und rein zum Zwecke der Heilhygiene
und des Ausgleichssports ausgeübt werden. Die Teilnahme an den
Olympischen Spielen 1948 wurde ebenfalls untersagt. Aber auch
die regionalen Strukturen machten bald sportärztliche Beratungen
und Untersuchungen erforderlich, gleichsam galt es im Bereich der
Ausbildung und des Studiums Kapazitäten bereitzustellen. In diesem
Kontext wurde 1947 die Sporthochschule Köln (seit 1965 Deutsche
Sporthochschule Köln) mit Carl Diem als Rektor eröffnet. In der Folge
wurden weitere universitäre Lehrstühle, Institute und Abteilungen
gegründet (Arndt et al., 2012).
Die Sportärzteschaft organisierte sich in den Jahren 1948–1950
zunächst über die Bildung von Landesverbänden, 1950 wurde dann
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
der Deutsche Sportärztebund (DSÄB) wiedergegründet. In der Folge‐
zeit wurden fortlaufend neue Sektionen und Ausschüsse ins Leben
gerufen, die sich mit spezifischen Fragestellungen der Sportmedizin
auseinandersetzen. Beispiele sind die Sektionen Rehabilitation und
Behindertensport, Breiten- Freizeit- und Alterssport und die Sektion
Leistungssport. 1952 fand der erste offizielle Nachkriegskongress des
DSÄB statt, weitere Kongresse folgten bis heute in zumeist 1- bzw.
2-jährigem Turnus. Seit 1953 hält der DSÄB ein offizielles Organ
vor, welches seit 1977 vom damals neu gegründeten „Verein zur
Förderung der Sportmedizin“ herausgegeben wird (heutiger Titel:
Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin) (Arndt et al., 2012). Eine weitere
wichtige Entwicklung war die 1970 vom Deutschen Ärztetag bewilligte
Zusatzbezeichnung Sportmedizin, die bis heute durch fest vorgegebene
Ausbildungsinhalte erworben werden kann und von den Ärztekam‐
mern der Länder vergeben wird.
Die sportmedizinische Forschung war zunächst eher grundlagen‐
orientiert, Mitte der 1970er Jahre kam es jedoch zunehmend zu einem
Transfer der sportmedizinischen Forschung in die Praxis, insbesondere
im Kontext der Rehabilitation. Vorreiter und Beispiel für viele nach‐
folgende bewegungsbezogene Interventionen bei internistischen, mus‐
kulo-skelettalen und anderen Erkrankungen waren die 1965 erstmalig
ambulant eingeführten Herzsportgruppen, für welche im weiteren
Verlauf ein flächendeckendes Angebot im Rahmen des Rehabilitations‐
sports geschaffen wurde. Auch Bewegungs- und Sportangebote für
die breite Masse (z. B. Trimm-Aktionen des Deutschen Sportbunds)
basierten auf der vorausgehenden sportmedizinischen Grundlagen‐
forschung (Arndt et al., 2012). Ein weiterer wichtiger Baustein zur
Forschungsförderung war 1970 die Gründung des dem Bundesinnen‐
ministerium zugeordneten „Bundesinstituts für Sportwissenschaft“
(BISp). Das BISp hat sich der Initiierung, Koordinierung und Förderung
23
2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
der sportwissenschaftlichen Forschung verschrieben. Förderfähig sind
entsprechend der Grundsätze der Forschungsförderung Vorhaben, die
ein Bundesinteresse voraussetzen und einen Bezug zum deutschen
Spitzensport vorweisen (Bundesinstitut für Sportwissenschaft, 2019).
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Die Betreuung des Spitzensports wurde mit dem 1975 eingeführ‐
ten Kadersystem und den obligatorischen sportmedizinischen
Untersuchungen durch DSB bzw. DOSB lizenzierte Untersu‐
chungsstellen systematisiert. Ziel dieser Vorsorgeuntersuchun‐
gen ist es bis heute, Erkrankungen, Verletzungen und Einschrän‐
kungen der sportlichen Belastbarkeit frühzeitig zu erkennen,
dem Auftreten von Sportschäden vorzubeugen und die Sportler
in medizinischen Fragen zu beraten (Sportmedizin Tübingen,
2019). Die Gründung der Olympiastützpunkte in den 1980er
Jahren mit der Möglichkeit der Athletenbetreuung vor Ort so‐
wie, die sich stetig ausweitende Betreuung von Trainingslagern
und Wettkämpfen durch Verbandsärzte und Physiotherapeuten
ergänzen die Versorgung.
Im Osten Deutschlands durchlief die Sportmedizin nach dem Ende
des 2. Weltkriegs eine andere Entwicklung. Das Recht der Bürger auf
Bildung, Erholung und Sport war gesetzlich verankert und führte be‐
reits kurz nach dem Krieg zu einer umfassenden Partizipation der Bür‐
ger in Sportgruppen, die einen schnellen Aufbau sportmedizinischer
Aktivitäten erforderlich machte. Die Sportmedizin war bereits 1950
institutionell im Gesundheitswesen verankert und wurde zunehmend
auch an die Universitäten angegliedert (Arndt et al., 2012).
Auch in der DDR organisierten sich die Sportärzte bereits 1954
in einer eigenen Organisation, die ab 1969 bis zum Ende der DDR
die Bezeichnung Gesellschaft für Sportmedizin der DDR (GfSM) hieß,
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
regelmäßige Jahrestagungen abhielt und ab 1961 mit der Zeitschrift
„Medizin und Sport“ auch ein offizielles Organ hatte. Die Funktions‐
träger der GfSM wurden mit dem Staatssekretariat für Körperkultur
und Sport (SKS) abgestimmt. Die sportmedizinische Qualifikation war
zunächst durch den Erwerb der staatlichen Anerkennung als Sportarzt
gewährleistet, 1963 wurde der Facharzt für Sportmedizin eingeführt
(Arndt et al., 2012).
Der Spitzensport spielte in der DDR eine zentrale Rolle. So wurden
rein leistungssportlich orientierte Sportklubs und die Kinder- und Ju‐
gendsportschulen initiiert sowie ein lückenloses Talentauswahlsystem
eingeführt. 1963 wurde der sportmedizinische Dienst (SMD) unter
dem SKS etabliert und damit die sportärztliche Betreuung zentral
organisiert, kontrolliert und überwacht. Der SMD berücksichtigte
auch den Bereich der allgemeinen sportmedizinischen Betreuung im
Freizeit-, Therapie- und Rehabilitationssport, dieser spielte jedoch
eine nachrangige Rolle. An den olympischen Erfolgen wurden Nutzen
und Effektivität der Sportmedizin für den Staat ausgemacht. Die
Tätigkeiten im Spitzensport unterlagen strikter Geheimhaltung. Auf
allen Ebenen des sportmedizinischen Dienstes wurden Instanzen der
Staatspartei eingesetzt, um damit die politische Überwachung der
sportmedizinischen Arbeit gewährleisten zu können. In diesem Zu‐
sammenhang wurde 1969 das Forschungsinstitut für Körperkultur und
Sport (FKS) gegründet, welches das einzige Institut für die Leistungs‐
sportforschung in der DDR war. Bis zu seiner Auflösung 1990 hatte
es mehr als 600 Mitarbeiter. Die Fortführung des FKS nach der Wende
wurde durch die Gründung des „Instituts für Angewandte Trainings‐
wissenschaft“ (IAT) nach einer Übergangsregelung mit personellen
Abstrichen gewährleistet (Arndt et al., 2012).
Der Spitzensport in der DDR diente dem internationalen Renommee
und es galt, dieses aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen. Hierfür
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
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griff man auch systematisch auf Doping zurück, welches unter den
Begriff der „unterstützenden Maßnahmen“ fiel. Der Begriff Doping
war tabu und offiziell bekannte sich die DDR auch stets zur Anti-Do‐
ping-Charta. 1974 wurde das konsequente Staatsdoping etabliert (Gei‐
pel, 2018). Auch wenn das Thema Doping an dieser Stelle nicht
adäquat abgebildet werden kann, darf es nicht unerwähnt bleiben. Im
Kontext des in der DDR unter dem Deckmantel der Staatssicherheit
praktizierten Dopings wurden geschätzte 15.000 minderjährige Leis‐
tungssportler geschädigt, von denen bis heute viele unter körperlichen
und psychischen Erkrankungen leiden (Hass, 2017). Auch im Westen
der Republik hat der Einsatz nicht erlaubter Substanzen stattgefunden
und Doping ist auch heute noch ein Thema, welches Gesellschaft und
Sport beschäftigen. Die organisierte Sportmedizin, vertreten durch die
DGSP, hat sich seit jeher jeder Form des Dopings entgegenstellt und in
den letzten Jahrzehnten aktiv an Diskussionen zu Werten und Inhalten
des Sports und der Definition ärztlich rechtmäßiger und unrechtmä‐
ßiger Maßnahmen beteiligt. Als DOSB-Fachverband ist sie zudem
mit besonderen Aufgaben im Projekt „Gemeinsam gegen Doping“
der Nationalen Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA) beteiligt
(DGSP, 2019a). Auch das 2017 in Kraft getretene Anti-Doping-Gesetz,
welches den Strafverfolgungsbehörden hilft, Dopingnetzwerke aufzu‐
decken, zeigt Wirkung (Zeit Online, 2019). Trotz der Bemühungen
sind und waren vereinzelt Sportmediziner, Mannschaftsärzte – bis
hin zum Chefarzt der Olympiamannschaft – und eine universitäre
sportmedizinischen Einrichtung in Dopingaffären und langjähriges
systematisches Doping eingebunden (dpa/aerzteblatt.de, 2017).
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
Festzuhalten bleibt, dass das aktive Vorgehen gegen Doping eine
wichtige Aufgabe der Sportmedizin sein und bleiben sollte, da
der Missbrauch von Arzneimitteln im Sport mit erheblichen
gesundheitlichen Folgen bis hin zum Tod von Sportlern ein‐
hergehen kann. Dabei ist Doping nicht nur ein Thema im
Spitzensport. Auch im Breitensport ist es weit verbreitet und
die Risiken mangels ärztlicher Kontrolle teilweise sogar höher
(Siegmund-Schultze, 2013). Neben den gesundheitlichen Folgen
für das Individuum widerspricht Doping dem Fairnessgedanken
des Sports und schadet zudem in erheblichem Ausmaß dem
öffentlichen Ansehen der Sportmedizin.
Die gesamtdeutsche Sportmedizin bis heute
Nach dem Mauerfall kam es schnell zum Austausch der west- und
ostdeutschen Sportärzte und Organisationen. Auf dem Gebiet der
ehemaligen DDR bildeten sich rasch Landessportärzteverbände, die
1991 unter das Dach des DSÄB aufgenommen wurden. Jedoch trat
nur ein geringer Teil der ehemals ostdeutschen Sportmediziner in
den neuen Dachverband ein, nicht zuletzt aufgrund der vielfach erfor‐
derlichen beruflichen Neuorientierung mangels sportmedizinischer
Stellenangebote. Von den Institutionen der DDR wurden nur das IAT
und die Forschungs- und Entwicklungsstelle für Sportgeräte (FES,
Berlin) übernommen (Arndt et al., 2012).
1992 wurde der DSÄB in die noch heute unter diesem Namen
fungierende Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention –
Deutscher Sportärztebund umbenannt, um auch dem präventiven
Grundanliegen der Sportmedizin und dem Wandel in Gesellschaft und
Gesundheitspolitik gerecht zu werden (Arndt et al., 2012). Inhaltlich
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2 Entstehung und Entwicklung der Sportmedizin
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hat sich das Fach in jüngerer Zeit neben dem traditionellen Bezug der
Sportmedizin zum Spitzensport dahingehend entwickelt, die vielfälti‐
gen physiologischen und psychologischen Wirkungen von Bewegung
als Medikament genauer zu erforschen.
Hollmann (2009, S. VI) hat die Wirkungen des „Medikaments Bewe‐
gung“ folgendermaßen formuliert: „Gäbe es ein Medikament, welches
wie körperliches Training folgende Eigenschaften in sich vereinigen
würde: den Sauerstoffbedarf des Herzens senkend, antiarrhythmisch,
antihypertensiv wirkend, die Fließeigenschaften des Blutes verbes‐
sernd, Arterioskleroseentwicklung verhindernd, Hämodynamik und
Metabolismus durch eine Vielzahl von physikalischen und chemischen
Adaptationen bis in ein hohes Alter positiv beeinflussend, Psyche und
Wohlbefinden anhebend, aber ohne physiologische Nebenwirkungen –
mit welchen Worten würde ein solches Präparat angepriesen werden?
Vermutlich käme ihm die Bezeichnung Medikament des Jahrhunderts
zu.“
Vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die immer weniger gefor‐
dert ist, sich in Beruf und Alltag zu bewegen, erscheint es daher
zunehmend erforderlich, dass sportmedizinische Forschung die multi‐
plen negativen Auswirkungen dauerhaften Bewegungsmangels erfasst
und evidenzbasierte Konzepte für die adäquate und einzelfallbezogene
Anwendung des „Medikaments Bewegung“ entwickelt. In Kooperation
mit interdisziplinären Kompetenzen von Sportwissenschaftlern (aber
auch von Biologen, Psychologen, Physiologen, Neurowissenschaftlern
etc.) kann dieser Prozess wirkungsvoll unterstützt werden. Ein beson‐
deres Potenzial der Sportmedizin liegt somit sicher in ihrer breiten,
interdisziplinären Vielfalt. Dadurch ist die Sportmedizin allerdings
nicht ohne weiteres mit einem Schlagwort fassbar. Der über das
Fußballfeld eilende „Sportarzt“ ist zwar eine typische Assoziation der
Sportmedizin, doch die moderne Sportmedizin umfasst weitaus mehr:
Sie beinhaltet beispielsweise auch Sport mit Schlaganfallpatienten,
Herzsportgruppen, Hüft- oder Kniesportgruppen bei Arthrosepatien‐
ten oder nach künstlichem Gelenkersatz, Sport bei Krebspatienten,
Sport mit Älteren, Sturzprophylaxe für Ältere, Sport bei systemischen
neurologischen Erkrankungen, Sport bei psychischen Erkrankungen,
traumatologische Rehabilitation, Sport bei Adipositas etc. sowie dar‐
über hinaus die vielfältigen Bereiche sportmedizinischer Forschungs‐
felder der Grundlagen- und Anwendungsforschung.
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3 Themenfelder der Sportmedizin
Die Sportmedizin kann prinzipiell in die Fachbereiche „Orthopädie“
und „Innere Medizin“ unterteilt werden, welche ihrerseits in die Ar‐
beitsbereiche „Klinik“ und „Forschung“ untergliedert werden können.
Darüber hinaus können die inhaltlichen Schwerpunkte der genann‐
ten Bereiche prinzipiell der eher leistungssportbezogenen Betreuung
(Medizin für den Sport) oder der eher gesundheitsbezogenen Allgemein‐
versorgung (Sport als Medizin) zugeordnet werden. Aufgrund der In‐
terdisziplinarität des Fachs Sportmedizin ist eine scharfe Abgrenzung
zwischen den genannten Bereichen nicht immer möglich und deren
Übergänge sind oft fließend.
Basierend auf der in Tab. 1 skizzierten Untergliederung werden
im Folgenden die Bereiche „Klinische Versorgung“ und „Forschung“
detaillierter beleuchtet.
32
3 Themenfelder der Sportmedizin
Klinische Versorgung
Internistische
Patientenversorgung
Leistungssport
Allgemeinversorgung
Forschung
Orthopädie
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Orthopädische
Patientenversorgung
Innere Medizin
Diagnostik und Therapie im
Leistungssport
Gesundheitssport
Interdisziplinäre Anwendungsforschung
Interdisziplinäre Konzepte der Lebensstilintervention;
Public Health, Ernährungswissenschaft, Psychologie u. a. m.
Grundlagenforschung
Fachspezifischer und interdisziplinärer Forschungsbereich (Medizin,
Biologie, Physiologie, Sportwissenschaft, Biomechanik, Neurowissen‐
schaft u. a. m.)
Bereich „Sport und Leistung“
Bereich „Sport und Gesundheit“
Tab. 1: Übersicht über Fächer und Forschungsbereiche der Sport‐
medizin
Klinische Versorgung in der Sportmedizin
Orthopädische Sportmedizin: Diagnostik und Therapie
Die klinische Sportorthopädie bezieht sich auf die Behandlung von
Erkrankungen oder Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat
des Menschen, auf Funktionsstörungen im Bereich des peripheren
Nervensystems (z. B. in Folge eines Bandscheibenvorfalls), sowie auf
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3 Themenfelder der Sportmedizin
strukturelle oder funktionelle Defizite der neuromuskulären Bewe‐
gungsansteuerung. Sportmediziner verfügen hierbei über ein vertieftes
Wissen sportspezifischer Überlastungsbeschwerden sowie über das
Anforderungsprofil unterschiedlicher Sportarten und daraus resultie‐
rende Beanspruchungen des Stütz- und Bewegungsapparats.
Die Sportorthopädie nutzt prinzipiell sämtliche diagnostischen
Möglichkeiten des Fachbereichs „Orthopädie und Traumatologie“,
sowie darüber hinaus ergänzende funktionsdiagnostische Optionen.
Die klassische orthopädisch-traumatologische Diagnostik umfasst ne‐
ben der ausführlichen ärztlichen Untersuchung (sie ist das wichtigste
diagnostische Instrument) diverse Verfahren der Bildgebung (z. B. So‐
nographie, Röntgen, Computertomographie, Kernspintomographie),
labordiagnostische Verfahren, sowie weitere Spezialverfahren (z. B.
Knochendichtemessungen, Szintigraphie). Auf diagnostischer Ebene
arbeitet die „Sportmedizin“ somit meist Hand-in-Hand mit orthopä‐
disch-traumatologischen Kliniken oder radiologischen Einrichtungen.
Die Übergänge zwischen der „klassischen Orthopädie“ und der „ortho‐
pädischen Sportmedizin“ sind fließend.
Neben den oben beschriebenen Bereichen der ärztlichen Diagnostik
umfasst die sportmedizinisch-orthopädische Diagnostik ein umfassen‐
des Instrumentarium weiterer diagnostischer Verfahren, die nicht an
eine ärztliche Ausbildung gebunden sind. Sie werden meist durch
Sport- und Bewegungswissenschaftler durchgeführt und umfassen den
gesamten Bereich der sogenannten „Funktionsdiagnostik“, der primär
funktionelle und biomechanische Untersuchungstechniken beinhal‐
tet. Hierzu gehören beispielsweise Bewegungsanalysen unter Verwen‐
dung von Video- bzw. Infrarotkameras oder elektrischen Goniometern,
Inertialsensoren und Druckmessplatten, sowie elektromyographische
Analysen zur Beurteilung neuromuskulärer Aktivität. Auch diverse
Verfahren der isometrischen und dynamischen Kraftdiagnostik spielen
33
3 Themenfelder der Sportmedizin
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als Teil der Funktionsdiagnostik eine wesentliche Rolle zur Diagnosti‐
zierung spezifischer Funktionsdefizite oder muskulärer Dysbalancen.
Anhand der genannten Verfahren können funktionelle Ursachen für
die Entstehung spezifischer Beschwerden oder Überlastungsreaktio‐
nen genauer eingegrenzt werden bzw. Defizite frühzeitig erkannt
werden, um schließlich anhand adäquater Maßnahmen dauerhaften
Fehlbelastungen und Verletzungsrisiken vorzubeugen. In größeren
sportmedizinischen Einrichtungen werden diese Analysetechniken
häufig in einem Fachbereich „Biomechanik“ zusammengefasst. Hier
arbeiten meist Mediziner und Sportwissenschaftler eng zusammen, um
schließlich eine individuell auf den Patienten oder Sportler zugeschnit‐
tene Trainingsempfehlung oder Therapieplanung zu ermöglichen.
Neben operativen Eingriffen (meist in enger Kooperation mit
orthopädisch-chirurgischen Kliniken) zählen diverse nicht-operative
(konservative) Therapieoptionen zum sportorthopädischen Behand‐
lungsspektrum. Insbesondere bei primär funktionell verursachten
Beschwerdebildern können im Rahmen eines konservativen Behand‐
lungsregimes oftmals nachhaltigere Ergebnisse erzielt werden, als
durch eine operative Intervention (Ketola et al., 2013; Khan, Eva‐
niew, Bedi, Ayeni & Bhandari, 2014; Svege, Nordsletten, Fernandes
& Risberg, 2013). Die Wahl der jeweils adäquaten Behandlungsform
obliegt der Erfahrung und adäquaten Einschätzung des behandelnden
Arztes und sollte sich stets an der individuellen Lebenssituation so‐
wie dem sportbezogenen Anspruch des Patienten orientieren. Dies
erfordert neben der Beurteilung rein orthopädisch-traumatologischer
Aspekte eine fundierte Kenntnis funktionell-biomechanischer Zusam‐
menhänge sportartspezifischer Belastungs- und Beanspruchungsfak‐
toren.
Ähnlich des oben ausgeführten diagnostischen Instrumentariums
lassen sich auch die therapeutischen Maßnahmen der Sportmedizin in
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3 Themenfelder der Sportmedizin
ärztliche und nicht-ärztliche Behandlungsmaßnahmen unterteilen. Zu
den ärztlichen Therapieoptionen zählen grundsätzlich alle invasiven
Maßnahmen (z. B. Operationen, Gelenkpunktionen, Injektions- und In‐
filtrationsbehandlungen) sowie die Verordnung medikamentöser, phy‐
sikalischer, physiotherapeutischer oder trainingstherapeutischer Maß‐
nahmen. Zu typischen ärztlichen Behandlungsformen zählen darüber
hinaus in der Sportorthopädie manualtherapeutische Verfahren wie
Chirotherapie oder Osteopathie, sowie teilweise auch alternativmedi‐
zinische Therapieformen wie Akkupunkturverfahren. Letztgenannte
Therapieoptionen können auch von entsprechend ausgebildeten Fach‐
therapeuten angewendet werden.
Als Behandlungsformen, die nicht an die Voraussetzung einer
ärztlichen Ausbildung gebunden sind, stehen zwei wesentliche Säulen
im Rahmen des sportorthopädischen Behandlungsspektrums im Vor‐
dergrund: Die vielfältigen Maßnahmen der „Physiotherapie“ (inklusive
physikalischer Anwendungen) sowie die „Medizinische Trainingsthe‐
rapie“ bzw. die „Sport- und Bewegungstherapie“. Sie unterstützen
das therapeutische Spektrum durch eine gezielte Optimierung physio‐
logisch-funktioneller und neuromuskulärer Prozesse und können in
diesem Kontext insbesondere auch zur Prävention von Überlastungs‐
reaktionen und zur wirksamen Prophylaxe von Verletzungsrisiken
angewendet werden (Finch et al., 2016; Walden, Atroshi, Magnusson,
Wagner & Hagglund, 2012; Webster & Hewett, 2018). Während für die
Anwendung physiotherapeutischer Behandlungsformen (Synonym:
„Krankengymnastik“) die Ausbildung zum Physiotherapeuten erfor‐
derlich ist, sind die Behandlungsformen der Sport- und Bewegungs‐
therapie sowie der Medizinischen Trainingstherapie eine Domäne
der Sportwissenschaft. Teilweise werden diese auch von Physiothera‐
peuten, Sport- und Gymnastiklehrern sowie von Übungsleitern mit
entsprechenden Zusatzqualifikationen angeboten. Idealerweise grei‐
35
3 Themenfelder der Sportmedizin
fen physiotherapeutisch-physikalische und trainingstherapeutische
Maßnahmen im gegenseitigen Austausch zwischen Ärzten und Thera‐
peuten funktionell ineinander. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit
aus Ärzten, Physiotherapeuten und Trainingstherapeuten ist somit
ein wesentliches Merkmal der orthopädischen Rehabilitation – nicht
nur in der Sportmedizin, sondern ebenso in orthopädisch-traumatolo‐
gischen Behandlungszentren und Rehabilitationskliniken.
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Internistische Sportmedizin: Diagnostik und Therapie
Der Fachbereich der „Inneren Medizin“ (auch: internistische Medizin)
bezieht sich – in Abgrenzung zur Orthopädie – nicht auf den Stützund Bewegungsapparat, sondern auf Erkrankungen der inneren Or‐
gane. Bezogen auf den sportmedizinischen Bereich nimmt dabei das
Herz-Kreislauf-System als ein wesentlich determinierender Funktions‐
komplex sportlicher Leistungsfähigkeit eine zentrale Stellung ein.
Zur internistischen Diagnostik zählt eine Vielzahl funktioneller,
bildgebender und invasiver Untersuchungen. Von der einfachen Blut‐
druckmessung, über die Blutabnahme zur Erstellung eines Blutbildes
(Labor), über dynamische Verfahren der Bildgebung (z. B. die Ultra‐
schalluntersuchung des Herzens), bis hin zur kontrastmittelbasierten
Kernspintomographie, Katheter-Untersuchungen. Bezogen auf die in‐
ternistische Sportmedizin steht die Diagnostik der körperlichen Leis‐
tungsfähigkeit (sog. Leistungsdiagnostik) im Kontext des Breiten- und
Gesundheitssports sowie des Leistungssports klar im Vordergrund
(Röcker & Abel, 2018). Die Leistungsdiagnostik beinhaltet körperliche
Belastungstests (meist auf dem Fahrradergometer oder Laufband mit
stufenweiser Erhöhung der Belastung), um anhand von Herz-Kreis‐
laufparametern (z. B. Blutdruck, Herzfrequenz, EKG), Blutparametern
(Laktatdiagnostik) und optional ergänzenden Parametern aus der
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3 Themenfelder der Sportmedizin
Atemluft (Spiroergometrie) die körperliche Leistungsfähigkeit des
Patienten oder Athleten ermitteln zu können. Sollten im Rahmen
dieser Untersuchungen pathologische Auffälligkeiten gefunden wer‐
den, können diese anhand weiterführender Untersuchungen gezielter
diagnostiziert werden, um z. B. das Vorliegen einer Herz- oder Gefäß‐
erkrankung oder sonstiger internistischer Erkrankungen genauer ein‐
zugrenzen. Doch auch im Falle pathologisch unauffälliger Parameter
können diese dazu herangezogen werden, spezifische Empfehlungen
für ein gezieltes und damit möglichst effektives Ausdauertraining zu
geben (z. B. anhand von Empfehlungen des Herzfrequenzbereiches,
innerhalb dessen das Training durchgeführt werden sollte). Der Vorteil
der Erfassung medizinischer Leistungsparameter unter Belastung be‐
steht darin, dass diese weitgehend motivationsunabhängig sind und
daher ein objektiveres Bild der tatsächlichen körperlichen Verfassung
geben, als dies z. B. im Rahmen reiner Leistungstests (Cooper-Test
o. ä.) der Fall ist. Ein weiterer Vorteil der erhobenen medizinischen
Parameter (insbesondere der Laktatwerte) ist die intra-individuelle
Vergleichbarkeit. Bei wiederholten Tests können somit konkrete Adap‐
tationsvorgänge im Verlauf von Trainingsprozessen ermittelt werden,
um darauf aufbauend aktualisierte Trainingsempfehlungen ableiten
zu können. Auf diese Weise kann der Trainingsprozess stets dem in‐
dividuellen Leistungsniveau sowie den aktuellen Erfordernissen ange‐
passt und dadurch eine langfristige Leistungsentwicklung gezielt un‐
terstützt werden (u. a. „laktatbasierte“ Trainingssteuerung). Neben der
intra-individuellen Entwicklung der Parameter können diese auch zum
inter-individuellen Vergleich mit anderen Sportlern derselben Sportart
herangezogen werden, um Trainern evtl. weitere Rückschlüsse zur
individuellen Trainingsgestaltung und -planung zu ermöglichen. Der
Bereich der internistischen Leistungsdiagnostik, Trainingssteuerung
und Trainingsberatung wird in den meisten sportmedizinischen Ein‐
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3 Themenfelder der Sportmedizin
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richtungen in enger Kooperation zwischen Medizinern und Sportwis‐
senschaftlern realisiert.
In der Betreuung von Mannschaften oder Vereinen nimmt die
allgemeinmedizinische Versorgung sicher den umfassendsten Raum
ein. Vom grippalen Infekt bis zur adäquaten Einstellung einer Asth‐
mamedikation; von der Versorgung einer Risswunde bis zur adäqua‐
ten Behandlung nach Schädel-Hirntrauma – hier ist der ärztliche
„Allrounder“ gefragt. Daher ist das Feld der sportmedizinischen Trai‐
nings- und Wettkampfbetreuung eher ein Feld der interdisziplinären
Grundversorgung. Im ärztlichen Alltag des klinisch tätigen Sportin‐
ternisten gehören die Beurteilung und Überwachung spezifischer
Vorerkrankungen unter dem Aspekt sportlicher Betätigung ebenso zu
den Aufgaben wie die individuelle Patientenberatung in Bezug auf eine
adäquate sportliche Betätigung bei Vorliegen internistischer Grunder‐
krankungen (z. B. Diabetes, Adipositas, Hypertonie, Arteriosklerose,
Zustand nach Herzinfarkt oder Schlaganfall).
Eine ergänzende Aufgabe der universitären Sportmedizin besteht
in der Jahreshauptuntersuchung von Kaderathleten (JHU). Diese
sind für Athleten der Landes- und Bundeskader vorgeschrie‐
ben und beinhalten grundsätzlich eine ausführliche orthopädi‐
sche Untersuchung, eine allgemeinmedizinisch-internistische
Untersuchung, einen Belastungstest mit Laktatdiagnostik, sowie
bei Bedarf ergänzende funktionsdiagnostische oder weiterfüh‐
rende orthopädische oder internistische Untersuchungen. Der
abschließende Bericht dient der Bestätigung der Sport- und
Wettkampftauglichkeit, der frühzeitigen Erkennung oder Kon‐
trolle von Erkrankungen oder Überlastungsbeschwerden (insbe‐
sondere im Wachstumsalter) sowie wichtigen Anhaltspunkten
und Empfehlungen für die betreuenden Trainer. Die abschließen‐
3 Themenfelder der Sportmedizin
Forschungsbereiche und Forschungsmethoden in der
Sportmedizin
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den Empfehlungen binden dabei sowohl die internistischen, die
orthopädisch-funktionsdiagnostischen, als auch die leistungsdi‐
agnostischen Befunde mit ein.
Neben der klinischen Patientenversorgung bildet die Forschung den
zweiten Pfeiler der universitären Sportmedizin. Entsprechend der Ein‐
teilung in Tab. 1 können die jeweiligen Forschungsschwerpunkte dabei
eher grundlagenorientiert (Grundlagenforschung) oder eher anwen‐
dungsorientiert (Anwendungsforschung) ausgerichtet sein. Auch dieser
Bereich kann fachbezogen, aber auch interdisziplinär ausgerichtet sein
und gemäß seiner inhaltlichen Ausrichtung eher dem Bereich „Sport
und Leistung“ oder dem Bereich „Sport und Gesundheit“ zugeordnet
werden.
Forschungsbereich „Sport und Leistung“
Die Schwerpunktlegung der leistungsmedizinisch orientierten Grund‐
lagenforschung variiert je nach wissenschaftlicher Ausrichtung der
sportmedizinischen Institute. Dies hängt von Faktoren des institutio‐
nellen Umfelds (kooperierende Institute) und der zur Verfügung ste‐
henden technischen Möglichkeiten ebenso ab, wie von traditionellen,
personellen und finanziellen Faktoren. Themenbereiche sind meist
grundlegende Adaptationsmechanismen des menschlichen Körpers
auf körperliche Belastungsreize und überschneiden sich in großen
Teilen mit sportwissenschaftlichen Forschungsthemen. Dabei zeich‐
net sich die sportmedizinische Forschung insbesondere durch ihre
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3 Themenfelder der Sportmedizin
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Möglichkeiten der Nutzung medizinischer Methoden und Verfahren
aus, die dem Sportwissenschaftler per se nicht zur Verfügung stehen.
Insbesondere betrifft dies sämtliche invasive Untersuchungsverfahren,
medizinische Laborverfahren oder medizinische Methoden der Bildge‐
bung. Aufgrund der vielfältigen inhaltlichen Überschneidungen sport‐
wissenschaftlicher und sportmedizinischer Forschung, sowie weiterer
angrenzender Forschungsgebiete (z. B. Biologie, Neurologie, Neuro‐
wissenschaft, Radiologie, Physiologie) sind diese Forschungsbereiche
meist im Rahmen interdisziplinärer Kooperationen organisiert. Diese
können beispielsweise folgende Aspekte betreffen:
■
■
■
■
■
Belastungsabhängige molekularbiologische Reaktionen und de‐
ren Bedeutung für bestimmte Adaptationsmechanismen (z. B.
Muskulatur, Energiestoffwechsel).
Genetische Disposition und belastungsabhängige Adaptation.
Muskuläre Funktion und trainingsabhängige neuromuskuläre
Adaptation.
Trainingsabhängige Adaptation des zentralen Nervensystems
und der multimodalen Sensointegration.
Grundlagenforschung zur Dopingbekämpfung im Sport.
Ziel der leistungssportbezogenen Anwendungsforschung ist es, Er‐
kenntnisse der Grundlagenforschung bzgl. konkreter sportpraktischer
oder leistungsmedizinischer Nutzungsoptionen zu evaluieren.
Forschungsbereich „Sport und Gesundheit“
Analog zum leistungssportbezogenen Forschungsbereich ergeben sich
auch im Bereich „Sport und Gesundheit“ konkrete Forschungsschwer‐
punkte meist aus den jeweiligen institutionellen und personellen Rah‐
3 Themenfelder der Sportmedizin
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menbedingungen. Felder der Grundlagenforschung können beispiels‐
weise im Rahmen folgender Themenbereiche verortet werden.
■ Belastungsabhängige kardio-pulmonale Adaptation und deren
Auswirkungen auf Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.
■ Belastungsabhängige Adaptation und deren Auswirkungen auf
erkrankte Strukturen des Stütz- und Bewegungsapparates.
■ Kardio-pulmonale oder neuromuskulär-sensointegrative Verän‐
derungen durch Bewegungsmangel oder Immobilisation.
■ Sporttherapeutische Wirkungen auf den Verlauf von Alterungs‐
prozessen („Anti-Aging“).
Im Vordergrund der Anwendungsforschung steht meist die Evaluierung
spezifischer Maßnahmen in Bezug auf deren Effekte bzgl. bestimmter
Krankheitsbilder oder deren Prophylaxe. Im orthopädischen Bereich
sind dies häufig Aspekte der Prävention und Rehabilitation von chro‐
nischen Beschwerden, Überlastungsreaktionen oder degenerativen
Gelenkerkrankungen. Bezüglich der internistischen Sportmedizin ste‐
hen typischerweise Interventionsstudien bzgl. Herz-Kreislauf-Erkran‐
kungen oder Stoffwechselerkrankungen im Vordergrund, aber ebenso
auch bzgl. neurologischer und neurodegenerativer Erkrankungen (u. a.
Ahlskog, Geda, Graff-Radford & Petersen, 2011; Busse et al., 2013;
Dalbello-Haas, Florence & Krivickas, 2008; Drory, Goltsman, Reznik,
Mosek & Korczyn, 2001), bzgl. onkologischer Krankheitsbilder (u. a.
Dimeo, Fetscher, Lange, Mertelsmann & Keul, 1997; Fong et al., 2012;
Friedenreich, Neilson & Lynch, 2010; Strasser, Steindorf, Wiskemann &
Ulrich, 2013), oder bzgl. verschiedener Aspekte sportlichen Trainings
bei älteren Menschen (u. a. Fairhall et al., 2014; Klitgaard et al., 1990;
Tarumi et al., 2013).
Auf interdisziplinärer Ebene gewinnt die wissenschaftlich begleitete
Weiterentwicklung integrativer Behandlungskonzepte mit dem Ziel
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3 Themenfelder der Sportmedizin
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der langfristigen gesundheitsförderlichen Lebensstiländerung zuneh‐
mend an Relevanz. Neben der biomedizinischen Betrachtung des
kranken Körpers geht es unter Berücksichtigung einer bio-psycho-so‐
zialen Perspektive bei der Gestaltung der Intervention auch um die
Integration personenspezifischer und umweltbezogener Kontextfakto‐
ren. Hierfür ist eine integrative Wissenschaft erforderlich, die u. a.
durch die Sozial- und Verhaltenswissenschaften, die Psychologie, die
Gesundheitsforschung sowie andere mehr geprägt ist (Geidl, Semrau &
Pfeifer, 2014).
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4 Verhältnis der Sportmedizin zur Sportpraxis
Die Sportmedizin ist als medizinische Disziplin per se ein praktisches
Fach der klinischen Versorgung und Betreuung von Sporttreibenden.
Auch die medizinisch wirksamen Sportinterventionen in der Präven‐
tion und Rehabilitation illustrieren den engen Bezug zur Sportpraxis.
Als Praxisbeispiel wird daher an dieser Stelle ein spitzensportbezoge‐
nes Forschungsprojekt vorgestellt (Grundlagen- und Anwendungsfor‐
schung).
Praxisbeispiel: Grundlagen- und
Anwendungsforschung
Im Folgenden werden aus dem Forschungsbereich der Arbeits‐
gruppe „Technomotorik und sensointegrative Bewegungssteue‐
rung“ (Abteilung Sportmedizin, Universitätsklinikum Tübin‐
gen) wesentliche Bezüge zwischen neurowissenschaftlicher
Grundlagenforschung und spitzensportbezogener Relevanz
veranschaulicht. Grundlegender Ansatz des Forschungsbe‐
reichs ist die Herausarbeitung einer Systematik fundamen‐
4 Verhältnis der Sportmedizin zur Sportpraxis
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taler Prinzipien der menschlichen Auge-Kopf-Körperinterak‐
tion und der intra- und intersegmentalen spinalmotorischen
Steuerung mit dem Ziel der Entwicklung eines integrierenden
Gesamtmodells der Prinzipien effizienten menschlichen Bewe‐
gens. Im Rahmen entsprechender Laborumgebungen (u. a. am
Max-Planck-Institut Tübingen) und mit Hilfe der Entwicklung
einer Spezial-Software können dabei erstmals okulomotorische,
vestibuläre, elektromyographische und kinemetrische Daten
während der Ausführung hochdynamischer Komplexbewegun‐
gen synchron abgeleitet und integriert werden. So konnte
z. B. anhand des beschriebenen Verfahrens an Kunstturnern
des Olympiastützpunkts Stuttgart ein umfassender Datenpool
intersegmentaler Interaktionsmuster der Auge-Kopf-Körper‐
steuerung während der Ausführung sportartspezifischer Ele‐
mente bis hin zu Höchstschwierigkeiten erfasst und deren
grundlegenden Interaktionsprinzipien systematisch analysiert
werden. Die Daten der Athleten erbrachten unter anderem,
dass das komplexe Zusammenspiel intra- und intermuskulä‐
rer Koordinationsmuster einer weitaus differenzierteren und
kontextspezifischeren Steuerungsfähigkeit unterliegt, als bis‐
her angenommen. Es konnte überdies gezeigt werden, durch
welche funktionellen und intentionalen Aspekte die identifi‐
zierten Interaktionsprinzipien maßgeblich determiniert sind
(Laßberg, Beykirch, Mohler & Bülthoff, 2014; Laßberg &
Rapp, 2015; Laßberg et al., 2017). Insofern gehen die Erkennt‐
nisse des primär eher grundlagenorientierten Forschungsbe‐
reichs Hand-in-Hand mit praxisbezogenen Ableitungen zur
Effektivierung motorischer Lernvorgänge. So wird im Rahmen
eines aktuellen Projekts am Olympiastützpunkt Stuttgart u. a.
der Ansatz verfolgt, die in dieser Form erstmals identifizier‐
ten Interaktionsmuster bereits bei Nachwuchsathleten gezielt
anzubahnen, um im Zuge einer dadurch angestrebten Bewe‐
gungseffektivierung Lernzeiten evtl. systematisch zu verkürzen
und Beanspruchungsspitzen auf vulnerable Strukturen des Be‐
wegungsapparates zu reduzieren (Laßberg & Krug, 2015).
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4 Verhältnis der Sportmedizin zur Sportpraxis
Kontrollfragen
1. Die moderne Sportmedizin untersucht den Einfluss von
Bewegung, Training und Sport sowie Bewegungsmangel.
Welche Zielgruppen schließt sie hierbei ein?
2. Womit lässt sich die Aussage „Körperliche Aktivität ist Me‐
dizin“ begründen?
3. Bereits in der Antike wurden die positiven Wirkungen kör‐
perlicher Aktivität auf die Gesundheit beschrieben. Welche
Protagonisten dieser Zeit wirken mit ihren damaligen Wer‐
ken bis in die Neuzeit?
4. Welche Organisationsstrukturen ermöglichen heute die sport‐
medizinische Betreuung des Spitzensports in Deutschland?
5. Was verstand man in der DDR unter dem Begriff der „unter‐
stützenden Maßnahmen“?
6. Welche gesundheitsbeeinflussende gesellschaftliche Ent‐
wicklung ist eng mit dem Forschungs- und Anwendungsbe‐
zug der Sportmedizin verbunden?
7. Die Sportmedizin ist ein interdisziplinäres Fach mit Aufga‐
ben der klinischen Versorgung und Forschung. In welche
Hauptfächer lässt sie sich aus klinischer Sicht unterteilen und
welche Zielgruppen schließt sie dabei ein?
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4 Verhältnis der Sportmedizin zur Sportpraxis
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8. Worin unterscheiden sich die Aufgabenbereiche von Sport‐
medizinern und Sportwissenschaftlern in sportmedizini‐
schen Einrichtungen?
9. Eine Aufgabe sportmedizinischer Einrichtungen besteht in
der Durchführung der Jahreshauptuntersuchungen von Ka‐
dersportlern (JHU). Welche Inhalte umfassen diese Untersu‐
chungen und welche Funktionen erfüllen sie?
10. Ein Schwerpunkt der internistischen Sportmedizin ist die
sportmedizinische Leistungsdiagnostik. Für welche Ziel‐
gruppen und Anwendungsbereiche ist sie von Nutzen?
11. Aus wissenschaftlicher Sicht kann die sportmedizinische For‐
schung grob in die Bereiche der Anwendungsforschung (Ver‐
sorgungsforschung) und der Grundlagenforschung unter‐
gliedert werden. Welche angrenzenden Wissenschaftsgebiete
spielen in der sportmedizinischen Grundlagenforschung eine
wesentliche Rolle?
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Verbände, Vereinigungen und Organisationen
▸ Das „Bundesinstitut für Sportwissenschaft“ hat zum Ziel, Er‐
kenntnisse der (Sport-)Wissenschaft zu fördern und zu verbrei‐
ten. Dazu gibt es Veranstaltungen, Publikationen und Daten‐
banken sowie ein eigener YouTube-Kanal mit Vorträgen und
Praxistests. www.bisp.de
▸ Die „Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft e. V.“ (dvs)
ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissen‐
schaftlern der Sportwissenschaft. Sie kümmert sich um die Förde‐
rung der sportwissenschaftlichen Forschung sowie des sportwis‐
senschaftlichen Nachwuchses. www.sportwissenschaft.de
▸ Die 1912 gegründete „Deutsche Gesellschaft für Sportmedi‐
zin und Prävention – Deutscher Sportärztebund“ ist eine
der größten wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften
Deutschlands. Etwa 8.000 ärztliche Mitglieder sind dort organi‐
siert. Sie setzt sich u. a. für die Umsetzung von Maßnahmen
ein, die die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung erhöhen.
www.dgsp.de
▸ Daneben gibt es auch noch die „Gesellschaft für Pädiatrische
Sportmedizin“ (www.kindersportmedizin.org) und die „Ge‐
sellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin“
(www.gots.org).
Zeitschriften
▸
Die „Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissen‐
schaft“ werden von der dsv herausgegeben. Sie befasst sich z. B.
mit folgenden Themen: Tiere im Sport?, Sport im öffentlichen
Raum, sportwissenschaftliche Geschlechterforschung. Weitere
Themen finden sich unter www.sportwissenschaft.de.
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▸ Die Deutsche Sporthochschule Köln gibt zweimal pro Jahr die
„Zeitschrift für Studium und Lehre in der Sportwissenschaft“
(ZSLS) heraus. Weitere Infos und auch das kostenlose Abo gibt
es unter www.dshs-koeln.de/zeitschrift-fuer-studium-und-lehre
-in-der-sportwissenschaft
▸ Das „German Journal of Exercise and Sport Research“ wird
gemeinsam von der Deutschen Vereinigung für Sportwissen‐
schaft, dem Deutschen Olympischen Sportbund sowie dem
Bundesinstitut für Sportwissenschaft herausgegeben. Es wer‐
den Originalbeiträge, Essays, Kommentare und Diskussions‐
beiträge zu sportwissenschaftlich relevanten Themen publi‐
ziert. www.springer.com/journal/12662
▸ Die „Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin“ ist das offizielle
Organ der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Präven‐
tion. Auf ihrer Internetseite finden sich zahlreiche Beiträge zu
verschiedenen Themen, von Adipositas über Kardiologie bis hin
zu Psychologie. www.zeitschrift-sportmedizin.de
Podcasts und Videos
▸
In dem Podcast „One and a half sportsmen“ besprechen Prof.
Dr. Tim Bindel und Christian Theis (beide von der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz) sportwissenschaftliche Themen,
oft ist auch ein Gast mit von der Partie. Bisherige Themen waren
u. a. Gender im Sport und Schulsportverweigerung. Auch auf
YouTube zu finden. https://www.sportpaedagogik.uni-mainz.de
/one-and-a-half-sportsmen/
▸ In „Mainathleth – Der Leichtathletik Podcast“ interviewt Ben‐
jamin Brömme Leichtathletinnen und Leichtathleten aus allen
Disziplinen sowie Trainer und Sportwissenschaftler. Auch auf
YouTube. www.mainathlet.de
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▸ Daneben kann man auch beim „The Real Science of Sport Pod‐
cast“ von Professor Ross Tucker und Mike Finch reinhören.
Der Sportwissenschaftler und der Sportjournalist besprechen
aktuelle und relevante Sportthemen.
▸ „Sportgeflüster“ von Amina Ndao widmet sich den Gesichtern
und Geschichten des Sports. Die Porträtreihe gibt Einblicke in
die persönlichen Motivationen der Sportlerinnen und Sportler.
▸ In „Spindgespräche – Der SportMedizin-Podcast“ reden Dr. med.
Johannes Kirsten, Dr. med. Achim Jerg und Sportwissenschaft‐
ler Sebastian Schulz u. a. über Vitamin D, Leistungsdiagnostik,
Hilfsmittel für die Regeneration und natürlich: den Muskelkater.
Zu finden über sportmedizin-ulm.org.
▸ Auf der englischsprachigen Website von SMR Sports Medicine
Research (www.sportsmedres.org) gibt es Artikel, Evaluationen
und einen Podcast zu verschiedensten Themen der Sportmedizin.
▸ Auf YouTube findet man unter dem Stichwort „Sportmedizin
Grundlagen“ ein großes Angebot an Videos, die die Anatomie
des Menschen erklären (z. B. „Kenhub – Anatomie des Menschen
lernen“) oder Verletzungen und Übungen (z. B. „Ihr Sportarzt“)
zeigen.
▸ Viele weitere Sport-Podcasts, nach Sportarten sortiert, kann man
unter meinsportpodcast.de finden.
▸ Außerdem gibt es von sehr vielen Universitäten mit sportwis‐
senschaftlichen Studiengängen Videos auf YouTube. Darin wer‐
den die unterschiedlichsten sportwissenschaftlichen Fragestel‐
lungen behandelt. Einige erklärende Videos gibt es auch von
Famulus und sportbachelor.
uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach
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senschaft
schaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik
Stat
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M
\ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichtte \
Spraacherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidakttik \
DaFF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourism
mus
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WL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanisttik \
Theoologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft
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Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnnik \
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Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ TheaterwisssenMat
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\ BW
WL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologgie \
Sport
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\ Philosoph
Philosophie
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SPORTWISSENSCHAFT IN 60 MINUTEN
Die eOnly-Bände führen schnell und pointiert in die elementaren sportwissenschaftlichen Themen ein. Sie stellen die Problemstellungen und Methoden dieser Wissenschaft kompakt und verständlich dar.
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Sportmedizin in 60 Minuten, 9783739830773, 2020
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Literaturwissensc
„In 60 Minuten“ erhältlich:
Sportgeschichte
Sportmedizin
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Bewegungswissenschaft
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Sportpsychologie
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Alle Bände gibt’s hier: www.narr.de/sport/reihen/sportwissenschaft-elementar
UVK Verlag. Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG
Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany
Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ Fax +49 (0)7071 97 97 11 \ info@narr.de \ www.narr.de
uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach
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Frank Daumann, Sebastian Faulstich
Personalmanagement im Profifußball
Spieler, Trainer und Mitarbeiter richtig
entwickeln, binden und entlohnen
1. Auflage 2020, 346 Seiten
€[D] 39,90
ISBN 978-3-7398-3056-8
eISBN 978-3-7398-8056-3
Personalentscheidungen richtig treffen!
Der Profifußball hat nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern eine große gesellschaftliche Bedeutung. Der sportliche Erfolg eines Profifußballklubs hängt national und international in
hohem Maß von strategisch richtigen Personalentscheidungen ab, die sowohl Spieler, Trainer als auch
Mitarbeiter betreffen.
Frank Daumann und Sebastian Faulstich beleuchten deswegen die Besonderheiten des Personalmanagements in Profifußballklubs. Sie erläutern zunächst die wichtigsten Begriffe und Theorien
des Personalmanagements und skizzieren das professionelle Klubmanagement.
Darauf aufbauend setzen sie sich mit der Bedarfsplanung von Personal sowie der Personalbeschaffung im Profifußball auseinander. Zudem thematisieren sie die Handlungsfelder Personalentlohnung,
-bindung, -entwicklung und -freisetzung.
Das Buch zielt nicht nur darauf ab, einen Überblick über die Thematik Personalmanagement im Profifußball zu geben, sondern entwickelt auch Vorschläge, wie Trainer und Spieler sinnvoll entwickelt,
gebunden und entlohnt werden sollten. Es ist deswegen gleichermaßen für Wissenschaft und Praxis
sehr hilf- und aufschlussreich.
UVK Verlag. Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG
Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany
Tel. +49 (0)7071 9797 0 \ Fax +49 (0)7071 97 97 11 \ info@narr.de \ www.narr.de
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