Uploaded by Claudia Kahrs

What is Consciousness? - Philosophy

advertisement
💭
shared Philosophie SoSe2022
Fragenkatalog + Antworten
README!Nutzeranleitung:
hi, ich habe die Vorlesung im SoSe2022 besucht, am Ersttermin eine 1.3 geschrieben mit dieser
Notion Seite. die Notion Seite habe ich im Lernen immer weiter detaillierter verfasst, Fragen formuliert
und beantwortet. Grüne überschriften sind “einfachere” Themen die ich verstanden habe, die gelben
waren Themen, die ich semi-konnte. graue Sachen sind meistens Texte, die ich nicht löschen wollte,
aber auch nicht mehr relevant sind/waren. Das könnt ihr also einfach nicht lesen wenn ihr nicht wollt.
kommentare sind fragen, die ich teils beantwortet, teils nicht beantwortet habe. Ich habe zum lernen
sehr lange gebraucht - 1-2 Tage pro Thema intensives lernen und sonst über Wochen verteilt sehr
viel. Dafür habe ich dann die meisten Themen gut verstanden. Ihr könnt es als Template duplizieren
und selbst bearbeiten. Inhaltlich sollte alles AUSSER dem Abschnitt Kant richtig sein (habe Kant bis
heute nicht verstanden:D).
1 Was ist Bewusstsein?
Wie wird Bewusstsein in der Philosophie des Geistes definiert? Nennen Sie wichtige Optionen und
Unterscheidungen. Welche Begriffsbestimmung erscheint Ihnen vielversprechend und warum?
Wie unterscheidet man den Begriff des „Bewusstseins“ von den Begriffen des „Mentalen“ und des
„Geistes“?
Welche Arten von Definitionen gibt es?
Nennen und charakterisieren Sie die drei wesentlichen Fragerichtungen in der Bewusstseinsforschung!
Was ist der „explanatory gap“? Erläutern Sie die Probleme, die dies nach sich zieht und
Lösungsvorschläge.
2 Philosophiegeschichte
In welcher Hinsicht prägt Descartes die Bewusstseinsforschung bis heute? Skizzieren Sie seine
wesentlichen Thesen zum Thema.
Was bedeutet „res extensa“ und „res cogitans“ und wie gelangt Descartes zu dieser Unterscheidung?
Skizzieren Sie die Hauptthesen des interaktionistischen Substanzdualismus!
Nennen Sie drei philosophische Positionen aus der Geschichte der Philosophie, die sich mit dem Thema
Bewusstsein beschäftigen, und charakterisieren Sie deren Argumente! Warum sind manche Thesen heute
noch interessant oder sogar aktuell? Wie verhalten sich Philosophie und naturwissenschaftliche
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
1
Bewusstseinsforschung zueinander? Warum ist es auch für die heutigen Fragen der
Bewusstseinsforschung wichtig, philosophiegeschichtliche Debatten zum Thema Bewusstsein zu kennen?
Was ist die These des französischen Materialismus
Nennen Sie wesentliche Namen und Entwicklungen in der psychologischen Bewusstseinsforschung im 19.
Jh! Wie verhält sich diese neue Art der Forschung zu den früheren philosophischen Überlegungen zur Natur
des Bewusstseins?
Erläutern Sie die wesentlichen Thesen von Brentano und Husserl zum Thema Intentionalität!
Skizzieren Sie die Geschichte der Philosophie des Geistes im 20. Jh! Erläutern Sie dabei den Unterschied
zwischen der „Standardversion“ und ihrer Kritik!
3 Metaphysische Fragen
Was ist das Leib/Seele-Problem? Charakterisieren Sie die wesentlichen Positionen dazu und erläutern Sie
dabei Begriffe wie Monismus, Dualismus, Materialismus, Idealismus, Physikalismus, Eliminativismus etc.
Was ist eine „nichts als“-Behauptung (Kriegel) und wie verhält sie sich zu Metaphysik und empirischer
Naturwissenschaft? Kommt ihrer Ansicht nach Bewusstseinsforschung ohne Metaphysik aus oder nicht?
Sind naturwissenschaftliche Methoden metaphysisch neutral?
Wie unterscheidet sich der Eigenschaftsdualismus vom Substanzdualismus?
Was bedeutet Epiphänomenalismus und welcher Art von Position ist er zuzuordnen?
Skizzieren Sie die Thesen des Behaviorismus, der Identitätstheorie und des Funktionalismus!
Was ist Supervenienz
Welche These vertritt der Eliminativismus?
Was ist ein neutraler Monismus?
Was ist Quietismus und wie verhält er sich zum Leib/Seele Problem?
4 Philosophische Grundfragen heute
Beschreiben Sie die wesentlichen Argumente in Thomas Nagels Aufsatz „What is it like to be bat?“ Warum
hält Nagel die Verobjektivierung der subjektiven Perspektive für ein Problem? Was ist sein Argument gegen
die Identitätstheorie? Was macht für ihn Bewusstsein wesentlich aus? Welche Rolle spielt die Fledermaus?
Was ist das „hard problem of consciousness”? Nennen Sie auch Autoren, Debatten, Gedankenexperimente
dazu. Wie ist Ihr Standpunkt in dieser Streitfrage? Welche Argumente würden Sie vorbringen, welche finden
Sie überzeugend/nicht überzeugend und warum?
Was sind „Qualia“? Erläutern Sie wesentliche Argumente aus der Debatte um Qualia, indem Sie auf das
Gedankenexperiment „Mary the Color Scientist“ eingehen! Welche der Positionen finden Sie plausibel und warum?
Was sind philosophische Zombies? Welches Argument sollen Sie illustrieren und was sagt uns dies über
die Natur des Bewusstseins?
Ist Bewusstsein naturalisierbar? Was bedeutet diese Fragestellung? Erläutern Sie verschiedene Positionen
zum Thema. Welche methodischen Fragen ergeben sich in diesem Zusammenhang? Wie kommen wir an
Bewusstsein heran? Wie können wir darüber wissenschaftliche Aussagen machen?
5 Deskriptive Fragen (WAS)
Was ist Intentionalität? Welche Intentionalitätstheorien gibt es und was besagen sie? Wie verhält sich
Intentionalität zu „Qualia“?
Wie lautet die „Bildertheorie“ (Repräsentationalismus) und Husserls Kritik daran?
Wie verhalten sich Intentionalität und Bewusstsein zueinander? Skizzieren Sie verschiedene Positionen!
(Funktionalismus, Phänomenologie etc.)
Was ist der Intentionalismus und die Transparenzthese? Diskutieren Sie pro und contra!
6 Selbstbewusstsein
Erläutern Sie verschiedene Begriffe von Selbstbewusstsein! Worauf wird jeweils abgezielt?
Wie verhalten sich Bewusstsein und Selbstbewusstsein zueinander? Skizzieren Sie
Was ist der „HOR“? Was ist die These des „experiential self“? Was ist der Unterschied zwischen
präreflexivem und reflexivem Selbstbewusstsein? Nennen Sie Beispiele und besprechen Sie die Fäll des
Blindsehens und der Gedankeneingebung.
Erläutern Sie selbst-skeptische Thesen und nennen Sie mindestens drei Varianten und Vertreter!
Erläutern Sie verschiedene Theorien und Begriffe des „Selbst“ und setzen Sie sie zueinander in Beziehung!
Was ist Propriozeption und was hat sie mit Selbstbewusstsein zu tun?
Skizzieren Sie Thomas Metzingers no-self Theorie und die Kritik daran!
7 Verleiblichtes Bewusstsein
Was heißt „embodied cognition“ und 4E cognition?
Welche These vertritt der Enaktivismus?
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
2
Was sind „affordances“ und wie kommen Sie in der Cognitive Science zum Tragen? Wie in der Robotik und
KI-Forschung?
Was sind „Doppelempfindungen“ und welche These wird diesbezüglich von Merleau-Ponty vertreten? Was
ist der Unterschied zwischen Leib und Körper?
Erläutern Sie John Searles Gedankenexperiment vom „Chinese Room“! Was zeigt es? Finden Sie es
überzeugend/nicht überzeugend und warum?
1 Was ist Bewusstsein?
Wie wird Bewusstsein in der Philosophie des Geistes definiert? Nennen Sie
wichtige Optionen und Unterscheidungen. Welche Begriffsbestimmung
erscheint Ihnen vielversprechend und warum?
keine eindeutige/feste Definition
keine akzeptierte Definition
nicht Geist, nicht Mentale
Bewusstsein = what-isit likeness von Thomas Nagel, Blackmore. Bewusstsein ist WIE es ist für
jemanden. Struktur
Wesensbewusstsein
Nach Rosenthal ist es ein bewusst sein ‘von’ etwas. Und die Fähigkeit, korrekt auf
sensorische Information/Stimulation reagieren zu können (Wachzustand einer
gesunden Person). Für Wesensbewusstsein kann man auf mehrere Hinsichten
hin prüfen, ob jemand Wesensbewusstsein hat. Jede der unten gelisteten
Definitionen hat eine Realdefinition, die manche Arten an kognitiven Systemen
ausschließen oder einschließen würde.
eine Person/kognitives System als “bewusst” verstehen oder anerkennen. Bei Menschen ist es, wenn
sie wach sind und sensorische Systeme normal funktionieren.
Es gibt wiele Hinsichten (= Möglichkeiten) wie unterschieden werden kann, ob etwas/jemand bewusst
ist.
Sentience (Empfindungsvermögen)
Wakefulness (Wachheit)
Self-Consciousness (Selbstbewusstsein)
What is it like ness (Subj. Perspektive wie etwas ist)
subject of conscious state
transitive consciousness
Für jede davon muss man nachdenken, wen diese Realdefinition inkludiert bzw. ausschließen würde.
Zustandsbewusstsein (state consciousness)
Das Selbstverständnis von einem Zustand in dem man sich zu diesem Zeitpunkt
befindet. Also das bewusst sein über seinen eigenen Zustand. Wenn man sich
dem Zustand, in dem man ist, bewusst ist.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
3
Mehrere Hinsichten
states one is aware of (Rosenthal)
qualitative states, Qualitative Zustände (Churchland, Shoemaker, Clark, Chalmers)
phenomenoal states/consciousness, phänomenale Zustände/Bewusstsein
what-is-it-like states, subjektive Perspektive (Nagel)
access conscioussness, Zugangsbewusstsein (Block)
narrative consciousness, narratives Bewusstsein (Dennett)
→ Bewusstsein großes Wort, viele Unterscheidungen, alle wichtig
→ Sentience und Wachheit sehr waage, man weiß es intuitiv, aber es ist nicht diskret/detaiiliert genug.
→ Higher order theory (states one is aware of) von Rosenthal macht Sinn, jedoch zu umstritten und es
gibt Kritik, der diese Theorie nicht standhalten kann: unendliche Regression/Rekursion der higher orders.
Es geht immer weiter nach oben.
→ deswegen What-is-it-likeness am überzeugensten.
Zeigt Respekt anderen Wesen/Tieren/Menschen gegenüber
Akzeptiert die Barriere zum Zugang des Bewusstseins durch irreduzierbarkeit
schwebt mit, dass subj. persp. nicht verneinbar ist + verschiedene Wahrnehmungen möglich sind.
Kommunikation als einzige Weg, dem näher zu kommen
→ passt zum heutigen Zeitgeist, den gesellschaftlich geltenden Werte und ihrer Auffassung des
Individuums.
Rosenthal
conscious of sth (Wesensbewusstsein)
conscious state (Zustandsbewusstsein)
transitive consciousness
state consciousness
Transivity Principle (Prinzip der Transitivität)
Higher Order Therory
Dass man mehrere Ebenen des Bewusstseins haben kann.
Erste Schicht: man ist bewusst (wach).
Zweite Schicht: man ist sich seiner Selbst (!) bewusst, dass man wach oder müde oder traurig ist.
Ich finde, dass beide Definitionen in verschiedenen Kontexten wichtig sind und eine Beziehung
zueinander haben. So bin ich der Meinung, dass das Zustandsbewusstsein nur vorhanden sein kann,
wenn Wesensbewusstsein da ist
Wie unterscheidet man den Begriff des „Bewusstseins“ von den Begriffen des
„Mentalen“ und des „Geistes“?
Mentale:
geteilt werden mit anderen
Zustand (Intelligenz) und Ereignisse (urteilen) oder Prozesse (Träumen)
muss nicht bewusst sein.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
4
Geist:
inkludiert Bewusstsein und körper,
konsistente Fähigkeit, sich ein Bild von sich zu machen.
Intellignet, oder nicht, etc.
muss nicht bewusst sein
Im Kontrast zum Bewusstsein können das Mentale und der Geist können beide auch unbewusst
existieren.
Der Geist ist die Fähigkeit, sich selbst so zu verstehen, dass man sich selbst von einem Stein oder einem
Vogel unterscheiden kann.
Die körperliche Komponente, also Nervenströme, das Gehirn, und der Leib, tragen dazu bei, dass ein
Wesen mit einem Geist sich selbst verstehen kann. Bewusstsein ist auch ein Teil davon. Diese Fähigkeit
ist zu jedem Zeitpunkt gegeben, der Geist, also diese Stufe der Selbst-’Erkenntnis’ kann präsent sein,
ohne bewusst zu sein.
Die Struktur aus mehreren Ebenden, von denen das Bewusstsein und der Leib jeweils eine bilden
könnten, steht in ständiger Interaktion mit anderen Ebenen. Ein Wesen mit einem solchen Geist kann
dann Dispositionen und Eigenschaften besitzen wie Intellligenz, Charakterzüge, etc..
Das Mentale geht über das Bewusstsein hinaus. Es behinhaltet Prozesse und Ereignisse, auch mentale
Gehälter. So ist träumen zum Beispiel ein mentaler Prozess, und auch die Entscheidungsfindung und
Argumentation.
Dabei muss man sich nicht immer dieser Ereignisse oder Prozesse bewusst sein. Mein Mentales kann
intelligent sein, und Charakterzüge haben, die unabhängig meines Bewusstseinsstatus gültig sind.
Das Mentale kann auch externalisiert werden, das heißt viele Menschen teilen den gleichen
proporsitionalen Gehalt, wobei das Bewusstsein eine sehr private Erfahrung ist.
Man kann auch einen intendierten, proporsitionalen Gehalt wie einen Wunsch haben, ohne, dass man
sich ihm im gleichen Moment bewusst sein muss. Der Geist beinhaltet das Bewusstsein als Definition,
das Mentale kann ein Zustand (Intelligenz) oder Ereignis (Urteilen) sein.
Welche Arten von Definitionen gibt es?
💡
Es gibt zwei Arten von Definitionen. Eine ist kontingent und festgelegt, also eine Worterklärung
wie DIN A4 (Nominaldefinition). Bei einer anderen geht es mehr um den Kern der Sache
selbst (res = Sache), also was sie besonders macht und von anderen unterscheidet
(Realdefinition). Für Bewusstsein gibt es keine allgemein akzeptierte Nominaldefinition, aber
viele Realdefinitionen, die bis heute debattiert werden.
ontologischer Status, mehrere Möglichkeiten:
1. Realismus: wie ein magnetischer Fluss existiert, also als Teil der Realität messen kann
2. Platonisch, wie der Vitalismus eine objektive metaphysische Realität nach Platon darstellt → also
nur eine Hypostasierung einer metaphysischen Entität ist.
Nennen und charakterisieren Sie die drei wesentlichen Fragerichtungen in der
Bewusstseinsforschung!
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
5
Was, deskriptiv. Hauptmerkmal, Qualia, zeitliche Ausdehnung
Wie, erklärfrage, explikation. unbewusst - bewusst
Warum, Funktion, mehrwert/Rolle die es im Leben spielt
Was ist eine Frage nach Hauptmerkmalen des Bewusstseins. Sie inkludiert die Frage nach der IchPerspektive, nach Qualia, der zeitlichen Ausdehnung/änderung von Bewusstsein und dem
ontologischen Status. Ziel ist es, deskriptiv zu verstehen, wie man es ‘fassen’ kann.
Die Wie frage ist eine Erklärungsfrage, die Frage nach dem Ursprung von Bewusstsein. Ziel ist es, zu
verstehen, wie aus etwas nicht bewusstem etwas bewusstes wird. Es gibt reduktionistische Therorien
dazu, die Grenze zwischen bewusstem und unbewusstem kann praktisch, menschlich oder
prinzipiell sein.
Indirekt fragt die letzte Frage auch nach dem Ursprung von Bewusstsein, die Warum Frage. Sie setzt
Bewusstsein in den Kontext der Welt, das heißt, weche Bedeutung hat Bewusstsein? Welche Rolle spielt
es in unserem Leben? Der Unterschied und damit auch der Mehrwert, den Bewusstsein im Gegensatz zu
unbewusstem hat, soll ergründet werden. So kann Bewusstseum zum Beispiel die Funktion haben,
Menschen zu sozial fähigere Menschen zu machen, sich selbst zu entfalten, oder ihnen einen
evolutionären Vorsprung zu bieten.
Was ist der „explanatory gap“? Erläutern Sie die Probleme, die dies nach sich
zieht und Lösungsvorschläge.
Physikalismus: objektive Wissenschaft erklärt alles
Problem/Behauptung: Irreduzierbarkeit der Subjektivität auf eine objektiv wissenschaftliche
Ebene joseph levine
erklärungslücke zwischen erste person perspektive und dritte person perspektive: obwohl
alles als EPP wahrgenommen wird (auch wenn Ursprung und Funktion nicht geklärt sind),
bevorzugt wissenschaft DPP.
praktische Grenze: in Zukunft gibt es ein Modell dafür
Grenze in Bezug auf menschl. Fähigkeiten: Der Mensch ist nicht in der Lage, die Lücke zu füllen. Nur,
weil man etwas nicht verstehen kann, heißt das aber nicht, dass es keine Erklärung gibt.
prinzipielle Grenze: ontologische Lücke, keine Erkenntnistheoretische Lücke. verschiedene
Seinsbereiche → nicht weil wir Menschen sind
eingebildete Grenze (Reduktionismus/Physikalismus): Bewusstsein gibt es nicht. Es ist eine
Täuschung, wie “Lebensenergie” eine Einbildung.
Nach dem Physikalismus kann man alle Phänomene durch die physische Welt, die wissenschaft
beschreiben, jedoch gibt es bis dato keine allgemein akzeptierte Erklärung von der Erfahrung von Qualia.
Die explanatory gap behauptet, die physische Welt könne, auch, wenn wir alles mechanische und
neurologische herausgefunden haben. Man kann mit Objektivität Subjektivität nicht messen.
Irreduzierbarkeit der Subjektivität auf eine objektive Ebene. das Erleben (Qualia) nicht erklären, die
Beziehung zwischen res extensa und res cogitans bleibt umstritten (Erklärungslücke).
Das “hard problem” versucht, diese Lücke zu schließen. Laut Descartes gibt es eine Epiphyse im
Gehirn, in der stoffliches mit nicht stofflichem interagiert. Diese Behauptung ist jedoch verworfen worden,
bis heute gibt es keine besseren Ansätze, daher “hard” problem. - FALSCH
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
6
2 Philosophiegeschichte
In welcher Hinsicht prägt Descartes die Bewusstseinsforschung bis heute?
Skizzieren Sie seine wesentlichen Thesen zum Thema.
Vater neuzeitliche Denken, Cartesische Dualismus (interaktionistischer SubstanzdualismusEpiphyse)
gibt Bewusstsein eine eigene Substanz, Erkenntnistheorie (cogito ergo sum)
ich kann nicht daran zweifeln, dass ich zweifle
res cogitans und res extensa → Probleme damit nicht lösbar bis heute
Zombies von Nagel → Matiere kann man ohne Geist denken (logisch), und Brain in a vet →
man kann Geist ohne Materie denken; beides Dualistische Gedankenexperimente
Descartes hat erstmals eine klare Trennung zwischen der körperlichen, zeitlich ausgedehnten
Kompontente (res extensa) und geistigen Komponente (res cogitans) vorgenommen. Er ist damit bekannt
für den Cartesischen Dualismus, durch ihn hat Bewusstsein eine eigene Substanz und Aufmerksamkeit
gewonnen. Er ist damit der Vater des neuzeitlichen Denkens und der Erkenntnistheorie.
Da die Unterteilung zwischen mentalem und körperlichem bis heute noch Probleme mit sich birgt, die
nicht gelöst werden konnten, sind seine Texte und Ideen bis heute aktuell. Beispeilweise kann man durch
die Trennung vom Geist vom Körper nicht erklären, wie etwas stoffliches mit etwas nicht stofflichem
interagieren kann. Dieses Problem ist bis heute nicht geklärt (explainatory gap, hard problem).
Dazu zeigte Descartes über eine Mediation, dass man tatsächlich ‘etwas sein muss’. (dadurch, dass es
etwas geben muss, was zweifelt, kann man den Geist (res cogitans) beweisen, aber nicht den Körper (res
extensa).)Er wollte wissen, wovon er sich sicher sein kann, dass er es weiß. Durch die Meditationen
wurde klar, dass er sich nichts sicher sein kann. Weder kann er sicher sein, dass er Traum von Realität
unterscheiden kann (1. Argument), noch kann er sich sicher sein, dass seiner Vernunft trauen kann (2.
Argument). Was bleibt, ist der Zweifel an seiner Realität. Und dass er zweifelt, ist das einzige, an dem er
nicht zweifeln kann (cogito ergo sum). So konnte Descartes erstmals sich selbst von seiner selbst
beweisen: Ich Denke, also bin ich. Ich weiß, dass ich zweifle, also muss es etwas geben, was zweifelt.
Im Kontrast zu den vorherigen bestehenden überzeugungen war dies eine bahnbrechende Erkenntnis,
die bis heute logisch und philosophisch allgemein akzeptiert ist und ihrer Kritik Stand hält.
Was bedeutet „res extensa“ und „res cogitans“ und wie gelangt Descartes zu
dieser Unterscheidung? Skizzieren Sie die Hauptthesen des interaktionistischen
Substanzdualismus!
Meditationes, davon ausgehen, dass man nichts weiß
Argument 1 und Argument 2
res extensa ist körperlich, Res cogitans ist das Denkende. Ich existiere als Denkende, körper ist
bezweifelbar
Epiphyse, aber wie?
res cogitans ist der Geist, der räumlich nicht ausgedehnt ist. res extensa ist räumlich ausgedehnt.
Ersteres sind unsere Gedanken und unser Bewusstsein, letzteres braucht Nahrung, Wasser, und
Lebensbedingungen zum überleben. Zusammengefasst sagt Descartes, dass man an seiner res extensa
zweifeln kann, auch wenn man nicht an seiner res cogitans zweifeln kann. Daraus folgend müssen diese
beiden Substanzen getrennt betrachtet werden. Zu dieser Conclusion kommt er mit seiner ersten
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
7
Meditation, die hyperbolisch an allem, was er jemals wusste, zweifelt. So kommt er von seinen Voruteilen,
dass er Realität vom Traum unterscheiden kann (1. Argument) und vernünftig ist (2. Argument) los. Was
übrig bleibt, von allem, was er je gewusst hat, ist, dass er zweifelt. Auch, wenn er sich nichts sicher sein
kann, weiß er, dass er sich nicht sicher ist. Und dieser Zweifel braucht eine Entität, die zweifeln kann.
Dass er zweifeln kann, gibt ihm die Sicherheit, dass res cogitans existiert. Cogito ergo sum. Damit ist sein
eigener Körper jedoch nicht bewiesen worden, an ihm kann er noch zweifeln. Der Zweifel ist da, auch,
wenn er keine Beine und Hände mehr hat. Daher kommt die Unterscheidung res cogitans und res
extensa. Res extensa hat physische Eigenschaften wie eine Größe, Form, und auch Farbe, Duft, etc. Die
Interaktion ist durch eine “Epiphyse”, einen gedachten Ort im Gehirn, möglich. Dort sollten res extensa
und res cogitans interagieren können, sodass auch die res cogitans, also unsere Gedanken und
Wünsche, mit der Welt interagieren können. Hier kommt die Frage auf, wie etwas nicht räumlich
ausgedehntes mit etwas räunmlich ausgedehntem interagieren kann. Diese Frage ist bis heute nicht
geklärt, wobei viele heute Ansätze stark an Descartes Grundgedanken anknüpfen bzw. ihm sehr ähneln.
Nennen Sie drei philosophische Positionen aus der Geschichte der Philosophie,
die sich mit dem Thema Bewusstsein beschäftigen, und charakterisieren Sie
deren Argumente! Warum sind manche Thesen heute noch interessant oder
sogar aktuell? Wie verhalten sich Philosophie und naturwissenschaftliche
Bewusstseinsforschung zueinander? Warum ist es auch für die heutigen Fragen
der Bewusstseinsforschung wichtig, philosophiegeschichtliche Debatten zum
Thema Bewusstsein zu kennen?
fertig/vollständig machen
neuzeitliche Metaphysik
Descartes, Dualismus, res cogitans & res extensa
englischer Empirismus
Berkeley, Gott, alles ist Geist
Hobbes, Denken entsteht aus der Materie. Denken ist Eigenschaft der Materie. Materie, alles ist
Materie, es gibt denkende Materie. hobbes ist eher, was die Matiere selbst ist und schaut nicht
auf die beziehung zur aussenwelt. Hobbes: Materie, Monismus, nur materielle aspekt von
descartes übrig, nur res extensa. res ecogitans nur eigenschaft von res extensa
⇒ alles ist materie, denken = eigenschaft von Materie, was ist diese Materie? Wie sie
interagieren ist egal. es ist einfach alles materie
französischer Materialismus
⇒ Welt wie Billiardkugeln, stoßen sich gegenseitig an. Materialistisch, aber in einem System
gedacht in dem kausale Kräfte wirken. Menschen = Maschinen in diesem System. Mensch ist
aber beleuchtet, weil Materie einzigartig für uns angeordnet ist, dass wir Denken können
sehr deterministisch. Alles was auf den Körper einwirkt→ Mensch ist wie eine Maschine. Von
außen haben wir input, und dann gibt’s einen Output. Billiardkugeln; eine stößt die andere an.
Von aussen. kommt was, was den geist anstößt. alles in der Welt ist durch kausale kräfte
bestimmt (anstoßprinzip). Maschinenhaftigkeit d. menschen
la Mettrie, materialistisch
vitalistische Materialismus: Welt besteht aus einer Substanz, Determinismus. Die Materie kann
denken und intelligent sein
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
8
Materie ist so besonders und einzigartig angeordnet, dass menschliche Gedanken entstehen
können.
fr. Materialismus hat 20. Jahrhundert stark beeinflusst. wissen, welche Alternativen es gibt. Lernen,
richtige Fragen zu stellen
→ Bewusstsein gibt’s nur, weil Wissenschaft noch Fragen hat (Neurobiologie etc.) → je mehr man
weiß in Naturwissenschaft, desto weniger philosophische Fragen hat man → Kriegel: man verfehlt
dabei das Explanandum. Was, wenn Bewusstsein mehr ist, als was es macht? Reduktionistischer
Ansatz begeht einen Kategorienfehler, neurologische Prozesse nicht gleich Bewusstsein →
Deskriptiv kann man Introspektion betreiben und eigentliche Erfahrungen Kategorisieren
(Topologie) → Explikation wie DNA hilft nicht, auch wenn Traurigkeit nichts erklärt, existiert sie →
Deskriptive Phänomenologie teil von Wissenschaft. → philosohie = deskriptiv, naturwissenschaft
= Explikation
→ wichtig, um Entwicklungen nachzuvollziehen und um die richtigen Fragen zu stellen. Man
weiß gar nicht, was man fragen kann, wenn man nicht weiß, welche Antworten es schon gibt.
Geschichte wichtig, um die Rolle der naturwissenschaft zu verstehen und ihr und der Philosophie
ihren Platz zu geben. → Philosophie ist fundament von unserer Gesellschaft und Gesetzeslage. Zu
sagen, der Mensch sei Deterministisch oder der Mensch hat einen freien Willen, hat starke
Konsequenzen auf unsere Gesetzeslage und Gesellschaft. Verstehen, wie wir uns verstehen, und
auch verstehen, wie das selbst-verständnis sich über die Zeit ändert, um unserem Selbst eine
Bedeutung zu geben, zu Kategorisieren, in einen Kontext zu setzen.
englischer Empirismus (Hobbes)
materialistischer Monoismus: alles ist Materie (denkende ist eigenschaft Materie)
wir sind komplett von Materie beeinflusst und haben keine Freiheit des Willens
Im englischen Empirismus vertritt Hobbes die These des materialistischen Monoismus: Alles sei demnach
Materie, sodass denken eine Eigenschaft der Materie ist. Demnach sind Menschen komplett von Materie
beeinflusst und haben in Folge dessen keine Freiheit des Willens.
Paar Sachen sind mir aufgefallen: Bei Hobbes gibt es diese zwei Pole von res extensa und res cogitans
nicht. Das Denkende ist eine eigenschaft der Materie. Das würde ich deutlicher herausstellen.
Im Gegensatz dazu vertritt Berkeley den sensualistischen Idealismus, was bedeutet, dass nur die
Erfahrung selbst auf das Sein und Existenz zurückführt. Wie Realität ist also das, was wir empfinden. Alle
diese Empfindungen gemeinsam, die Erfahrungen, die wir machen, sind von allen Menschen eine
Wahrnehmung. Die Erfahrung von allen Menschen gemeinsam ist also ein Wahrgenommenes Gottes. Die
Realität des Feuers ist, dass wir es empfinden. Von der Neuzeit bis hin zum englischen Empirismus
waren die Philosophie und naturwissenschaft stark voneinander getrennt. Vielmehr spielte Gott und
Religion eine Rolle in der Erklärung von allem, was über das stoffliche hinausgeht. Da Bewusstsein
darüber hinausging, wurde es teilweise die “Aufgabe” Gottes, dies zu erklären. Fragen wie die Kontinuität
von Bewusstsein und die Suche nach einer Materie aus der allem entspringt sind bis heute noch in
Untersuchung und nicht oder nur teilweise beantwortete Fragen.
Bei Berkeley verstehe ich die ersten paar Setze nicht ganz. Hier geht es ja auch um einen Monismus,
aber anders wie bei Hobbes ist alles nicht Materie, sondern Geist. Es gibt also nichts Physisches. Gott
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
9
wird gebraucht um zu erklären, wie trotzdem eine geteilte und kontinuierliche Weltwahrnehmung
existieren kann. Gott ist sozusagen der Zentralcomputer, der die Welt gespeichert hat und die einzelnen
Bewusstseins können darauf zugreifen, wenn sie z.b. was betrachten. Das was du noch über die Rolle
von Gott in der Wissenschaft geschrieben hast würde ich weglassen, da es nichts mit dem Konzept bzw.
der Frage zutun hat.
Was ist die These des französischen Materialismus
Mensch wird als Maschine gesehen, und die Natur hat die selbe Materie (La Mettrie).
Geschlossenheitsthese
Determinisus von La Place.
LaMettrie → Mensch als Maschine
LaPlace → Determinismus/vorhersagbarkeit von allem wenn man Materie versteht
→ es gibt keine Seele und keinen Geist. Wird naturalisiert
deterministische Standardformel der Geschlossenheitsthese: Alles sei nur Materie, und eine Seele
kann es gar nicht geben. Der Mensch besteht also aus einer kleinsten Einheit, wie zum Beispiel
Atomen, und ist von diesen kleinen Atomen abhängig. Alles kann also, wenn man die Atome studiert
und verstanden hat, vorhergesagt werden.
Damit naturalisiert der französische Materialismus den Geist. Laut Laplace kann man also, wenn
man alle Atome des Universums studiert hat, anhand von Naturgesetzen sofort die komplette
unendliche Zukunft voraussagen. Damit ist der französische Materialismus eine materialistische
Metaphysikkritik und hat damit Einfluss auf Naturwissenschaften und die heutige Philosophie des
Geistes genommen.
Einfluss: versuchen, alles von LaMettrie zu erklären/verstehen
Wie verhält sich das zur Naturwissenschaft? Naturwissenschaften beruhen auf einem
objektivistischem Weltbild quasi..
Nennen Sie wesentliche Namen und Entwicklungen in der psychologischen
Bewusstseinsforschung im 19. Jh! Wie verhält sich diese neue Art der
Forschung zu den früheren philosophischen Überlegungen zur Natur des
Bewusstseins?
Begründung der Psychophysik: alles ist messbar, über Bewusstsein redet man nicht (Kant) +
Introspektion(das eigene Bewusstsein beachten), Extrospektion(Fremdbeobachtung) (Gustav
Fechner)
Im Gegensatz zu früheren philosophischen Überlegungen wird im 19. Jh. Zum ersten Mal
versucht Bewusstsein zu messen.
Fechner:
Prinzip der Unterschiedsschwelle: man kann einen Unterschied nur dann wahrnehmen, wenn
der unterschied größer gleich einem besimmten Wert ist (groß genug ist)
Weber-Fechner gesetz: es igbt einen logarithmischen Zusammenhang zwischen Wahrnehmung
und tatsächlicehr Intensität. → Mentales kann in mathematischen Zusammenhang gebracht
werden
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
10
Helmholz: Nervenleitungen Frösche mit Myograph, Gehirn verarbeitet Wahrnehmung →
Energieerhaltungssatz kann auf Organismen angewandt werden → gegen Vitalisten → Vitalkraft
ist nicht eine Grundkraft alles Lebendigen
Helmholtz argumentiert, dass der Verstand eine Reihe von mentalen Anpassungen,
"unbewusste Schlussfolgerungen", vornimmt, um ein kohärentes Bild seiner Erfahrungen zu
konstruieren. zB optische Täuschungen Raum als erlernte Interpretation von Empfindungen (vs.
Kant)
Wundt: Methodenpluralismus
→ Begründer der Psychologie als eigenständige empirische Geisteswissenschaft und
Mitbegründer der Völkerpsychologie
Verfolgt interdisziplinären Ansatz der auf experimenteller Forschung, Introspektion,
Verhaltensbeobachtungen (Zeitlicher Ablauf, Leistung, …) und philosophischen Theorien
basiert (Abgrenzung Psychologie und Physiologie)
Psychologie befasst sich mit gesamter Erfahrung und kann nicht auf Physiologie beschränkt
werden (Kein Reduktionismus). Die Aufgabe der Psychologie sei es, die
Bewusstseinsvorgänge exakt zu analysieren → Bewusstseinspsychologie
Aktualitätsthese: Das Seelische (Geistige) ist nicht strukturell oder gar substantiell zu bestimmen,
sondern nur als Aktualität, als „unmittelbare Wirklichkeit des Geschehens in der psychologischen
Erfahrung“ → Seele ist ein Ausdruck für die in beständigem Fluss befindliche innere Erfahrung.
Psychophysischer Parallelismus: Psychische und physische Erscheinungen sind
unvergleichbar, aber einander zugeordnet (Kausalität in beide Richtungen)
James
Gilt als Begründer der Psychologie in den USA.
Vertritt philosophischen Pragmatismus (beruht auf radikalem Empirismus und neutralem
Monismus).
Prägt Begriff "stream of consciousness" (Bewusstseinsfluss) als konstant selbsterzeugenden
Strom von Erfahrungen
Radikaler Empirismus: Deskriptive Verpflichtung des Gedankenstroms
Neutraler Monismus: Stoff der weder geistig noch materiell ist. Wir sind immer schon draußen bei
der Welt, das ist Erfahrung.
Grenze der Naturwissenschaft, Bewusstsein ausblenden. Keine Metaphysik, sondern
wissenschaftlich antworten.
Bewusstsein ist nur das, was messbar ist, und Bewusstsein gibt es darher gar nicht. Kant hat gezeigt,
dass man darüber nicht sprechen kann, also muss erstmal eine wissenschaftliche Basis dafür gebildet
werden. So sieht man im 19. Jahrhundert, im Anschluss an den französischen Materialismus, dass von
Bewusstsein gar nicht mehr die Rede ist. Gustav Fechner ist der Begründer der Psychophysik, die
vertritt, dass alles Wahrgenommene messbar ist. Wenn wir zwei Reize unterschiedlich
wahrnehmen, liegt das daran, dass sie tatsälich physisch messbar verschieden waren. Der
Unterschied zwischen Reizen kann also gemessen werden. Daraus folgt eine Reihe von Introspektion
und Extrospektion. Helmholz fing damit an, Nervenleitungen in Fröschen zu messen. Laut ihm haben wir
ein Verständnis von der Welt, indem wir unbewusst unsere Welt wahrnehmen und das Gehirn dies
verarbeitet. Wundt vertritt einen Methodenpluralismus, bei dem die Introspektion in Frage kam. Im 19.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
11
Jahrhundert wird vorerst Bewusstsein ausgeblendet und nur messbares untersucht. Metaphysik findet
also nicht mehr statt, sondern man versucht an die Grenzen der Naturwissenschaft zu kommen und
naturwissenschaftlich Antworten auf die Psyche zu finden. Insgesamt wird das Bewusstsein weniger
religiös betrachtet sondern es wird versucht, es auf wissenschaftlicher Grundlage zu beantworten. Diese
Verbindung zwischen geistesw. und naturw. war vorher nicht der Fall. Psychische und Physishce ist also
das gleiche.
Erläutern Sie die wesentlichen Thesen von Brentano und Husserl zum Thema
Intentionalität!
Brentano (19. Jhrd) (Psychologe)
intentionale inexistenz (Bewusstsein von etwas: im geliebten etwas geliebt, im gehassten
gehasst)
intentionalität definiert Mentale: alles mentale sei intentional und intentionales ist immer eine
mentale Entität. Heute glaubt man das aber nicht mehr, mentales ist immer entweder Qualia oder
Intentional.
Husserl
unterstützt intentionale inexistenz
Bewusstsein setzt sich aus allen Qualia Erfahrungen zusammen, die ein Individuum haben kann.
(Gesamtbestand der intentionalen Erlebnisse eines Subjekts. Intentionalen Erlebnisse bezeichnet
Husserl als Akte z. B. Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gefühle usw)
begründer Phänomenologie. Ziel: Methode zur Erforschung Bewusstseins. Philosophische
Analyse von Erscheinungsweisen von Gegenständen. Untersuchen, was es Gegenständen
ermöglicht, sich als das zu zeigen, was sie sind. Wissenschaft von Bewusstsein kann keine
exakte (rechnen) Wissenschaft sein, aber eine strenge (feste Kriterien).
Wesenswissenschaft, Topologien (klassifikation von Erlebnissen)
Phänomenmerkmale:
1. Erscheinung ist eine Erscheinung von etwas für jemanden (lebendiges Erfahren)
2. Erste-Person-Perspektive: untersucht nur das, was einem gegeben ist (keine kausalen
Verursachungen der Wahrnehmung). Denn das macht nicht die bewusste Erfahrung aus:
was heißt es, dass es präsent für mich ist? Was macht bewusste Erfahrung aus?
3. verschiedene Bewusstseinsakte (erinnern, imaginieren) ↔ Dinge sind uns auf
verschiedene Weise gegeben. Phänomenologische Phänomene sind alles, was
erfahrbar ist (wunsch, Naturgesetz, gefühl, logischer Satz, etc.)
Bretano sagt, dass das Physische immer vom Psychischen getrennt betrachtet werden muss. In
psychischen Phänomenen wohnt etwas physische inne. Das heißt, im Sehen gibt es etwas Gesehenes,
im Beurteilen etwas Beurteiltes. So ist im Psychischen etwas Physisches enthalten. Die Welt ist uns laut
Bretano über Erfahrung zugänglich. Intentionalität heißt, dass man in der Erfahurng die physische Welt
innewohnen hat. Intentionale Inexistenz, also im gesehenen ist was gesehenes. Zielgerichtetes
Innenwohnen = intentionale inexistenz. Das gibt es nur bei psychischen Phänomenen. Was ist uns in
Erfahrung gegeben? Bewusstsein zweitsache. Husserl dagegen sagt, ein Zeichen ist immer ein Abbild
von etwas. Das heißt Zeichen sind immer nur Metapher für etwas. Das heißt Bewusstsein ist immer ein
Bewusstsein von etwas. Er ist Begründer der Phämenologie.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
12
Skizzieren Sie die Geschichte der Philosophie des Geistes im 20. Jh! Erläutern
Sie dabei den Unterschied zwischen der „Standardversion“ und ihrer Kritik!
Es wird häufig so dargestellt als habe der Fokus am Anfang der 20. Jahrhunderts auf Introspektion
(Kritik: Phänomenologie war nicht nur introspektion, sondern bewusstsein VON ETWAS, also AUCH DER
UMWELT) gelegen, um dann ab 1913 sich auf Behaviorismus also der Messung von beobachtbarem
Verhalten zu fokussieren. Im Jahr 1960 sei die Kognitions-Psychologie aufgekommen, in der
hauptsächlich das Gehirn als Informationsverarbeitendes Organ untersucht wurde, wobei der Begriff
Bewusstsein vermieden wurde, weil sich darunter zu viele Bedeutungen fassen lassen, und ab 1980 sei
es zu einem Come-Back der Bewusstseinsforschung gekomme
Bewusstsein ‘dirty word’, Introspektion anfang 20. Jhrd.
Behaviourismus (1913) = Messung von beobachtbarem Verhalten. Verhalten wichtiger als
Innenleben/Bewusstsein. Extrospektion / Umwelt macht viel mehr aus als was der Mensch denkt.
Der Mensch ist nicht verlässlich, er kann selbst nicht sagen, was er denkt und wieso er wei handelt.
Kognititionspsychologie (1960): Gehirn informationsverarbeitendes Organ, Neuronen als
Informationsleiter. Bewusstsein bedeutet zu viel, also weggefallen.
1980: comeback von Bewusstsein
Kritik (vereinfachte Darstellung der letzten 100 Jahre, wie die Sachen dargestellt werden. Im
Behaviourismus wurde auch schon angefangen, exakte Messwerte zu haben)
1. Methodenpluralität wichtig → subjektiv & objektiv (Introspektion & Extrospektion) nicht zuerst
introspektion (subjektiv), und dann verhalten(objektiv). zu linear. Klassiker der Psychologie
suchten eine Verbindung und Einheit der Methoden
2. Kognitivismus (Mensch als Individuum mit freiem Willen, nicht fremdgesteuert) kann Teil von
Behaviourismus sein. Kognitivismus muss nicht als Bruch, sondern kann auch als Kontinuität
mit den mechanistischen Prinzipien des Behaviorismus betrachtet werden, da weiter ein
Fokus auf den physischen Aspekten liegt (Gehirn und Signalweiterleitung).
3. Phänomenologie ist kein rein introspektives Unternehmen (reicht nicht). Intentionalität ist nicht
Introspektion. Phänomenologie/introspektives Unternehmen nach innen gerichtete.
Phänomenologie ist ein Bewusstsein von etwas, also bezieht sich auch nach aussen. die
beiden sachen werden gleichgestellt, sind aber nicht. Introspektion = in sich gekehrte. Also dass
es von innen kommt. Phänomenologie ist aber bewusstsein von etwas: umwelt mitgedacht.
Bewusstsein ist ein dirty word, wir schauen und den Menschen als einen Computer an, also ein
Informationsverarbeitendes System. Es gibt noch Behaviourismus, also, dass wir unwillkürlich ein
Resultat unserer Umgebung sind (environment). Man schaut sich also Verhalten an und geht nicht mehr
ins Innenleben. Neuronen sind nicht mehr EInheiten, sondern leiten Informationen weiter
(Kognititionspsychologie). Die Psychologie und Behaviourismus haben viele Dinge erklären können, aber
Bewusstsein blieb ein weißes Blatt Papier. Daher kam es 1980 rum wieder zur Diskussion.
Man kann hier kritisieren, dass Methodenpluralität eventuell zu besseren Ergebnissen führt (subjektiv
UND objektiv, also introspektion und Verhalten). Man kann auch sagen, dass der Kognitivismus gar nicht
abgelehnt werden muss. Sondern er erklärt vielleicht Teile des Behaviourismus (ist Teil davon).
Kognitivismus: Die Kognitivisten akzeptieren den Menschen zunehmend als Individuum, das nicht fremd
„gesteuert“, sondern selbstständig ist und Reize der Umwelt unterschiedlich verarbeiten kann. Mit dieser
Fähigkeit, das heißt der Fähigkeit zu Denken, hebe sich der Mensch von der Tierwelt ab. Also nicht
behaviourismus und auch nicht konstruktivismus. Der Mensch denkt, also kein Tier. Behaviorismus: Der
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
13
Behaviorismus (engl. Behaviorism; von engl. behavior = verhalten) erforscht und erklärt das Verhalten
von Menschen und Tieren nur mit naturwissenschaftlichen Methoden. Dabei beschränkt sich ein
Behaviorist auf das von außen objektiv beobachtbare Verhalten als Reaktion auf Reize. Denkt, dass der
Mensch hauptsächtlich von seiner Umgebung beeinflusst wird und Umgebung mehr Einfluss hat als wir
glauben.
3 Metaphysische Fragen
Was ist das Leib/Seele-Problem? Charakterisieren Sie die wesentlichen
Positionen dazu und erläutern Sie dabei Begriffe wie Monismus, Dualismus,
Materialismus, Idealismus, Physikalismus, Eliminativismus etc.
Das Leib-Seele-Problem ist die uralte Frage nach der Natur und Beziehung von Körper und Seele
oder – allgemeiner – von Materie und Geist. Sind Geist und Körper 2 verschiedene Substanzen? Wenn
ja, wie sind sie miteinander verbunden? Wenn nein, ist der Geist etwas Körperliches, oder ist der Körper
eine Form des Geistes?
hard problem vs leib/seele problem vs explainatory gap? Hard Problem versucht das explainatory gap zu
schließen und das leib/seele problem ist basically das Hard problem? Bzw. das Hard problem gibt es nur
im Dualismus/bei Interaktion?
hard problem vs leib/seele problem vs explainatory gap? Hard Problem versucht das explainatory gap zu
schließen und das leib/seele problem ist basically das Hard problem? Bzw. das Hard problem gibt es nur
im Dualismus/bei Interaktion?
⇒ es gibt viele hard problems und leib/seele ist eines davon. Hard
problems eine andere Kategorie, also nicht lösbar. Eg. das problem der Erfahrung wie Nagel. Interaktion?
hard problem QUALIA
leib/seele problem INTERAKTION GEIST UND LEIB
Definition, Vertreter, auf was es argumentativ basiert
Leib/Seele: Wissenschaftliche Weltbild → Welche Rolle spielt das mentale in der naturwissenschaft,
wenn es keinen Teil dieser Welt ist und sich nicht mit naturwissenschaft erklären lässt? Ist das
mentale Teil der physischen Welt, und wenn nicht, ob und wie interagieren sie?
Leib-Seele-Theorien
Bewusstsein, Qualia (private, unaussprechliche empfinungsqualität selbst), Geist, Seele, Mentale, wird
alles hier benutzt als wäre es das gleiche. Worum geht es genau bei “Seele”?? Qualia und Bewusstsein
nicht gleichsetzen, Qualia ist nur empfindungsqualitäten, bei Nagel ist die Welthabe nciht nur wie es ist,
sondern wie ist es für mich. bewusstsein ist nicht qualia, sondern qualia und für jemanden. Welthabe:
welthabe haben, also der für jemanden Part.
Dualismus: zwei stoffliche Substanzen; Leib materieller Stoff & Seele geistiger Stoff
Substanzdualismus
Eigenschaftsdualismus (David Chalmers) Unterschied zwischen Eigenschaftsdualismus und
neutraler Monismus?
Eigenschaftsdualismus: substansmonismus, zwei eigenschaften.
neutrale Monismus: es gibt eine Substanz, die weder mental noch physisch ist. Also
gleichweise angelegt, kann auf identische Elemente reduziert werden.
nicht-naturalistischer Dualismus
naturalistischer Dualismus
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
14
interaktionistischer Dualismus
epiphäomentaler Dualismus
Monoismus: alles ist ein Stoff → vielheit der Welt auf ein Prinzip zurückführen (Gott, Materie,
Geist, Seele, Wille) verschiedene Attribute einer Substanz
1. Vertreter: Leibnitz.
a. gegen mechanistische Erklärungsversuche, dinge im res extensa darstellen zu können.
b. auf geistiges kann nichts materiellles einwirken (gegen Wechselwirkungsthese),
gegenseitige Abgeschlossenheit
c. Monaden sind nicht materiell und Grundbausteine der wirklichkeit
d. Perzeption (Wahrnehmung als Bewusstseinsakt) & Apperzeption (reflektive Erkenntnis
der Perzeption von etwas) → unendlich viele Gerade/Schichten im Bewusstsein
physikalische Monoismus: es gibt kein Bewusstsein, sondern alles was existiert, physische
Welt. Bewusstsein ist nichts als Nervensignale. Alles was existiert ist physisch; zwischen
allem in der Welt herrscht eine Supervenienzbeziehung.
Eliminativismus Physikalismus: verneint Bewusstsein & Qualia, mentale Zustände sind
Erscheinungen, “falsche Intuition”. Neurowissenschaft erklärt alles. Gegenargument: wenn
es nur Intuition ist, auch wenn es falsch ist, ist es doch eine Intuition? Verneint es
komplett, aber Identitätsthese sagt, es gibt das wirklich, aber es ist halt nichts als das
andere.
Reduktionismus Physikalismus: Bewusstsein ist der Akt selbst, reduziert bewusstsein auf
physische
Behaviourismus: Untersucht nur Verhalten von Menschen. Bewusstsein ist nicht
wichtig, nur wie man sich verhält und die Außenwelt hat großes Einwirken darauf.
Identitätstheorie: Bewusstsein ist nichts als Gehirnaktivität, Gleichsetzung (Problem:
”intellektuelles Unbehagen” ~ Kriegel)
Funktionalismus:
konstitutive Abhängigkeit (nicht reduktionistische Physikalismus): Physikalische
Eigenschaften erzeugen mentale Eigenschaften → mentale Eigenschaften konstitutiv
abhängig von physikalischen Eigenschaften, Supervenienzbeziehung
A priori
A posteriori
idealistische: alles geistiger Stoff → Existenz von der Idee abhängig, also das Sein wird aufs
Denken zurückgeführt Idealismus: es gibt keine physische Welt, sondern nur Bewusstsein.
Mentale Ereignisse gehen physichen hervor. Bewusstsein Grundlage von allem, es erzeugt
auch die scheinbare Materie. Nur, was man denken kann, existiert tatsächlich.
1. Platon (Universalen-Realismus (radikaler Realismus)): Idee ist realer als die Sache
selbst. Ideen sind realer und Stabiler als erfahrbare Phänomene, sie können unendlich
sein und existieren unabhängig von den Phänomenen
2. Berkeley (sensualistischer idealismus): alles ist nur Geist und Gott kann diesen Geist
wahrnehmen. Materie ist ein Irrtum, eine Fiktion
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
15
neutrale: weder noch, Geist und Materie können auf das gleiche zurückgeführt/reduziert
werden. gleichweise angelegt
1. Spinoza, Russell, James
Materialismus: alle Materie in der Welt bestehen aus kleinst möglichen Materieteilchen. Alles
existierende ist Materie, aber Physiker stimmen dem nicht zu.
Das Leib/Seele Problem ist ein Resultat eines wissenschaftlichen Weltbildes, laut dem die gesamte
physische Welt durch Naturgesetze und Gesetzmäßigkeiten erklärt werden kann. Das Prinzip der
“kausalen Geschlossenheit der materiellen Welt”, also, dass jedes Ereignis vollständig materiell eine
Kausalgeschichte hat, kann jedoch nicht die “Seele”, also res cogitans, erklären und ihre Interaktion mit
der Welt erklären. Die Frage ist, ob die Seele ein Teil der physischen Welt ist, und wenn nein, wie diese
mit der physischen Welt interagiert (oder ob sie überhaupt interagiert). Diese Frage wird seit Jahrzehnten
diskutiert. Monoismus behaupten, Leib und Seele seien zwei Seiten der gleichen Medaille, also
verschiedene Attribute einer einzigen Substanz. Diese kann Gott, aber auch Materie oder anderes sein.
Leibniz behauptet, dass das mentale und physische zwei Kategorien sind, die nicht miteinander
interagieren können und gibt dem mentalen eine geistige Substanz, die “Monaden”. Es gibt allerdings
auch den neutralen Monismus, der behauptet, dass mentales und physisches auf die gleiche Substanz
zurückgeführt werden kann. Er ist daher neutral, weil physisches und mentales so den gleichen
Ontologischen Zustand zugeschrieben bekommt. Vertreter sind Spinoza, William James, und Russerl.
Der Idealismus behauptet, dass das Denken selbst erst das Sein ermöglicht. Laut ihm existiert also nur
das was man denken kann tatsächlich. Vertreter ist zum Beispiel Platon, Russell, William James,
Berkeley (sensualistischer Idealismus), und Kant (transzendentaler Idealismus = Transzententalismus).
Dann gibt es noch den Physikalischen Monismus, der besagt, das eine Supervenienz beziehung
zwsichen allen real existierenden Objekten herrscht.
Was ist eine „nichts als“-Behauptung (Kriegel) und wie verhält sie sich zu
Metaphysik und empirischer Naturwissenschaft? Kommt ihrer Ansicht nach
Bewusstseinsforschung ohne Metaphysik aus oder nicht? Sind
naturwissenschaftliche Methoden metaphysisch neutral?
“nichts als” = Wasser ist “nichts als” H2O → Alles, was etwas ist, kann mit etwas anderem
gleichgesetzt und komplett dadurch erklärt werden. Bewussstsein ist “nichts als” Gehirnströme,
Schmerz ist “nichts als” neuronale Aktivität im Gehirn.
Intuition der Kategorialen Unterscheidbarkeit (Kriegel): subjektive Qualität und Gehirnströme
(Neuronenaktivität) sind verschiedene ontologische Kategorien. Schmerz spüre ich als innere
Erfahrung. Intellektuelles Unbehagen, unignorierbar Schmerzen
Bewusstseinsforschung ohne Metaphysik?
1. Descartes überzeugend: Bewusstsein und Materie verschieden
2. Dualismus kann trz falsch sein, aber nicht auszuschließen
3. Metaphysik behalten, um Explanandum zu schützen/Thema nicht verfehlen → Risiko
4. easy problems weiter machen (Biologie, Neuro, usw.)
5. später nochmal hard problem vllt
6. hard problems brauchen und easy problems brauchen nicht.
Stimme Descartes Meditationes zu: Bewusstsein und Materie ist grundlegend verschieden.
Dualismus kann falsch sein, aber nicht auszuschließen. Nein, Metaphysik wichtig, weil Explanandum
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
16
sonst verfehlt werden könnte. Aber man kann trotzdem aus verschiedenen wissenschaftlich
fundierteren Bereichen (eg. Neurologie, Biologie, Psychologie, Behaviourismus) näher das Gehirn
und den Menschen als Organismus verstehen. Wenn man wissenschaftlich mehr weiß, könnte es
später Antworten auf metaphysische Fragen geben.
Wissenschtl. Methoden metaphysisch neutral?
1. Wissenschaftler sind sich über objektive Entdeckungen einig
2. die gleichen Wissenschaftler können sich über Metaphysische Fragen streiten
3. daher ja es gibt Methoden, die allg. akzeptiert sind. Aber vllt nciht alle.
4. nicht alles was bewusstseinsforschung is tist auch metaphysishc. Zb wenn man bewusstsein und
gehör einteilen möchte, geht es ohne mertaphysik
Wissenschaftler können über objektiv, allgemein akzeptierte Wissenschaft und objektive
Entdeckungen über die Welt stimming sein, und dennoch über metaphysische Fragen streiten. Daher
können naturwissenschaftliche Methoden definitiv neutral sein, aber ich schließe nicht aus, dass es
Methoden gibt, für die sie nicht neutral sind. Für alle naturwissenschaftliche Ergebnisse kann jedoch
metaphysisch über ihre Bedeutung und Einluss gestritten werden.
Metaphysik: Disziplin in der Philosophie, die versucht, Sinn und Zweck allen Seins und der Welt zu
ergründen. Das umfasst das Leib-Seele Problem. (Gibt es einen “Geist”/Bewusstsein? und gibt es einen
Unterschied zwischen Geist und Materie?) Metaphysik liegt also ausserhalb der Grenzen sinnlich
Erfahrberens.
Wie unterscheidet sich der Eigenschaftsdualismus vom Substanzdualismus?
Substanzdualismus (zwei Substanzen wie Geist und Materie)
interaktionistischer: Substanzen Interagieren (aber wie?)
nicht-interaktionistischer: Substanzen interagieren nicht
Okkasionalismus: immaterielle Ereignisse werden von Gott wahrgenommen, er steuert
darauffolgend die Materie. (lol)
Eigenschaftsdualismus (Substanzmonoismus, aber verschiedene Eigenschaften; Bewusstsein
Eigenschaft des Körpers; eine Medaillie, zwei Seiten; physisch und mental sind zwei Eigenschaften)
löst nicht das Interaktionsproblem
Was bedeutet Epiphänomenalismus und welcher Art von Position ist er
zuzuordnen?
naturalistische Dualismus
interaktionistische Dualismus: kausal kann Bewusstsein auf die physische Welt einwirken
epiphänomale Dualismus: ne, kann Bewusstsein nicht. physisches wirkt sich auf mentales aus,
aber nicht andersrum (Interaktionsproblem besteht also)
Epiphänomenalismus heißt, dass materialle / physische Begebenheiten sich auf das Mentale auswirken
können, aber nicht andersrum. Etwas stoffliche kann also auf etwas nicht-stoffliches einwirken. Hier gibt
es wie bei Descartes das Problem der Interaktion. Bewusste Erfahrungen sollen keine Einwirkungen auf
Materie haben. Mentale Zustände werden also durch physische Ereignisse hervorgerufen.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
17
Skizzieren Sie die Thesen des Behaviorismus, der Identitätstheorie und des
Funktionalismus!
reduktionistische Monismus: bewusstsein auf ausschließlich physisches reduzieren. (alles drei
Unterteilungen des reduktionistischen Monismus, der das Bewusstsein auf physische Gegebenheiten
reduziert.)
Behaviourismus: Bewusstsein (mentale Zustände) = Verhaltensdispositionen (Planung, das
Sicheinrichten auf etwas). Menschen verhalten sich aus der Umgebung heraus.
Wikipedia: Der Behaviorismus (engl. Behaviorism; von engl. behavior = verhalten) erforscht und
erklärt das Verhalten von Menschen und Tieren nur mit naturwissenschaftlichen Methoden. Dabei
beschränkt sich ein Behaviorist auf das von außen objektiv beobachtbare Verhalten als Reaktion
auf Reize. Die behavioristische Psychologie behandelt kein Bewusstsein, das sicherlich
Menschen haben, und derart, sondern die Anpassung aller Lebewesen in ihrer Umwelt, die in der
Interaktion zwischen Stimuli der Umwelt und Reaktionen der Lebewesen zu beobachten ist.
Dadurch zielt die behavioristische Psychologie darauf, ein allgemeines systematisches Schema
herauszufinden, welches das Verhalten aller Lebewesen vorhersagen und kontrollieren kann (vgl.
Watson 1913, 158 u. 162). Eine Verhaltensdisposition ist eine Veranlage auf einen bestimmten
Reiz eine bestimmte Reaktion zu zeigen. Wenn dieser Reiz auftritt, manifestiert sich die
Verhaltensdisposition in der entsprechenden Verhaltensänderung.
Problem
1. Verschiebung des Problems in Verhalten
2. Schmerz: nicht Disposition (in kombination), sondern Grund für Verhalten: Mentale
Zustände Planung von Handlung, machen nur planen handlungen, aber Mentale
Zustände können auch schmerz sein, die nicht disposiionn von handlunegn sind.
Schmerz hat ncihts mitverhalten zu tun, und damit nichts mit handlungen.
Identitätstheorie: mental = physisch; mentaler Zustand “nichts als” ein Gehirnaktivität (Aktivität
von Nervenzellen). Gehirnzustand “die wahre Natur” des Bewusstsein
Problem
1. “intellektuelles Unbehagen” (Kriegel), Schmerz ist dennoch Schmerzempfinden,
Bewusstsein ist was mir gegeben ist!
2. Multiple Realisierbarkeit: Mentale Ereignisse können auf verschiedene Arten mit
physischen korrelieren; und das widerstreitet der Idee, dass sie identisch sind.
Verschieden realisieren. der schmerz kann sichim elefantengehirn ausdrücken aber auch
im Mäusegehirn. man kan mantale sachen nicht teilen, aber schmerz / physische .
unterschied zwischen mein schmerz und dein sche. Wenn mman sagt schmerz ist nichts
als nerven feuern im gehirn, gehirnregione verursachen schmerz. aber auch mäuse und
elefanten haben schmerz. menschl. bewusstsein nichts als gehirn. dann nicht
Mäusegehirn betrachten, dann nicht sagen, dass sich das bewusstsein nur aus den
gehirnregionen herleitet. Schmerz ist dann in verschiedenen Gehirnen.
Schmerzbewusstsein kann von verschiedenen gehirnen ausgelöst werden.
Funktionalismus: Man spricht über mentale Aktivität, ohne von Mind zu sprechen, wenn man sich
ausschließlich auf ihre Funktion fokussiert. Also Funktion von Bewusstsein anstatt Struktur von
Bewusstsein. the doctrine that what makes something a mental state of a particular type does not
depend on its internal constitution, but rather on the way it functions, or the role it plays, in the
system of which it is a part. Bewusstsein wäre dann komplett ads physische und damit auch teil
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
18
des physischen. Misching illusionstheorie und ok aber anders, weil es eine Funktion erfüllt. also
auch eine vortäuschung.
Problem: Für den Funktionalismus besteht das Problem, dass die Phänomene, die die
Wissenschaft erklären wollen, gar nicht gegeben sind. Zwar besteht eigentlich eine
Alltagserfahrung dieser Phänomene, jedoch unterschlägt der Funktionalismus diese
und behauptet, das sie nicht zugänglich sein. Geht durch diese Ansicht verloren, was
Bewusstsein ist?(?????)
Behaviorismus geht davon aus dem Bewusstsein in Wahrheit Verhalten ist. Mentale Zustände sind somit
nur Dispositionen von Handlungen. Das Problem der Position wird ersichtlich, da zum Beispiel Schmerz
eigentlich nicht als Disposition, sondern als Grund für einen Handlung gesehen wird. Dafür muss
Schmerz eine eigene Charakteristik haben, die nicht weiter reduziert werden kann.
Identitätstheorie: Mentale Ereignisse sind mit physischen Ereignissen identisch. Ein mentaler Zustand M
ist identisch mit Gehirnzustand G. Beispiel: „Wunsch nach einem Kaffee“ wäre also nichts anderes als
„das ‚Feuern‘ bestimmter Hirnregionen“. Hier besteht wieder die nichts-als-These. Das Argument geht
davon aus, dass das Alltagsverständnis von Bewusstsein durch Forschung als Gehirnzustände
identifiziert werden (so wie Wasser als H2O durch Forschung identifiziert wurde). Type- und Token
Identität: es geht hier nicht nur um die Behauptung, dass irgendwelche beiden Ereignisse numerisch
identisch sind (Feuern von Neuronen –> einmal Schmerz, einmal Rotempfindung), sondern dass die
Eigenschaft, ein Blitz zu sein und die Eigenschaft, eine elektrische Ladung zu sein, identisch sind.
Problem der multiplen Realisierbarkeit: physische Ereignisse können unterschiedlich realisiert werden. Ist
die „wahre Natur von Schmerzen“ nun das Gehirnereignis in einem Elefanten, oder einer Maus? mentale
Ereignisse können auf verschiedene Arten mit physischen korrelieren; und das widerstreitet der Idee,
dass sie identisch sind. Nervenzellen in bestimmten Hirnregionen“.
Funktionalismus: Bestimmen das Bewusstsein nicht als Wesen des Gehirns, sondern nach der Funktion
des Gehirns. Damit kann man über mentale Aktivitäten sprechen, ohne über „mind“ zu sprechen. Für den
Funktionalismus besteht das Problem, dass die Phänomene, die die Wissenschaft erklären wollen,
gar nicht gegeben sind. Zwar besteht eigentlich eine Alltagserfahrung dieser Phänomene, jedoch
unterschlägt der Funktionalismus diese und behauptet, das sie nicht zugänglich sein. Geht durch
diese Ansicht verloren, was Bewusstsein ist?(?????)
Was ist Supervenienz
Abhängigkeitsverhältnis zwischen Eigenschaften
Eigenschaft mentale A superveniert über Eigenschaft physische B, wenn änderung in A begleitet wird von
änderung in B (nicht notwendigerweise umgekehrt)
⇒ A duch B festgelegt
Es gibt einen Supvervenienten und einen Subvenienten. Das eine influenced das andere, aber nicht
andersrum.
Der nicht-reduktionistischer Physikalismus behauptet, dass die Erfahrungen von physikalischen
Eigenschaften konstitutiv abhängig sind. Diese konstitutive Abhängigkeit wurde traditionell in Form der
Supervenienzbeziehung formuliert (lat. von super „über“, und venire „kommen“), einer Beziehung, bei der
eine Familie von Eigenschaften (mentale Eigenschaften) nicht ohne entsprechende Variation in einer
anderen Familie von Eigenschaften (physikalische Eigenschaften) variieren kann.
”konstitutiv” beschreibt allgemein eine Voraussetzung, eine Eigenschaft oder ein Merkmal, welche für die
Definition, das Erscheinungsbild oder den Erfolg einer Person oder einer Sache maßgeblich sind und
deshalb nicht fortgelassen werden kann.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
19
Welche These vertritt der Eliminativismus?
gehört zum physikalischen Monismus
Behauptung: es gibt keine erfahrungsgemäße Eigenschaften (dh Bewusstsein)
sehr kontraintuitiv und gegen Alltagspsychologie
Was ist ein neutraler Monismus?
Es gibt nur eine Substanz, die weder geistig noch physisch ist, aus der alles besteht
Lösung von Problemen des Dualismus: es gibt Materie, die der “Vorgänger” von geistiger und physischer
Substanz (den Dualistischen Substanzen vorgängig) ist, aus der alles besteht (dritte Substanz)
Was ist Quietismus und wie verhält er sich zum Leib/Seele Problem?
Sonderform der christlichen Mystik
kann prinzipiell nicht beantworten
der Mensch gibt sein “ich” völlig auf, übergibt es an Gott, und wird eins mit ihm. Ziel: völlige Ruhe und
Gleichmus. Folge: totale Passivität und Enthalten, kein Streben nach
erkenntnistheoretischen/metaphysischen Fragen.
Quietismus: ein System der religiösen Mystik, das lehrt, dass Vollkommenheit und geistiger Frieden durch
die Vernichtung des Willens und die passive Versenkung in die Kontemplation (= konzentriertes
Betrachten) Gottes und der göttlichen Dinge erreicht werden. Eine passive, zurückgezogene Haltung oder
Politik gegenüber der Welt oder weltlichen Angelegenheiten.
christliche Mystik: Form der Religiosität, religiöse Anschauung, bei der durch Versenkung, Hingabe,
Askese o. Ä. eine persönliche, erfahrbare Verbindung mit der Gottheit, mit dem Göttlichen [bis zu einer
ekstatischen Vereinigung] gesucht wird
4 Philosophische Grundfragen heute
Beschreiben Sie die wesentlichen Argumente in Thomas Nagels Aufsatz „What
is it like to be bat?“ Warum hält Nagel die Verobjektivierung der subjektiven
Perspektive für ein Problem? Was ist sein Argument gegen die
Identitätstheorie? Was macht für ihn Bewusstsein wesentlich aus? Welche Rolle
spielt die Fledermaus?
auslöser Qualiadebatte
es gibt ontologische Gründe, wieso Bewusstsein nicht naturalisierbar ist. Es ist für jemanden, es
reicht nicht, als Mensch von der Decke zu hängen. Wie sich das anfühlt weiß ich nicht, auch, wenn
ich den Gehirnzustand weiß. (Naturalismus: eine Theorie, die die wissenschaftliche Methode mit der
Philosophie verbindet, indem sie behauptet, dass alle Wesen und Ereignisse im Universum
(unabhängig von ihrem inhärenten Charakter) natürlich sind. Folglich fällt alles Wissen über das
Universum in den Bereich der wissenschaftlichen Untersuchung.)
Lehnt ab zu sagen “was ich nicht wissen kann, gibt es nicht”
1. Die Struktur von subjektiver Erfahrung ist, dass ich sie (die subjektive Erfahrung) nur verstehen kann
(wie es ist, Fledermaus zu sein), wenn ich ihren Standpunkt einnehmen könnte. (Struktur: ja, ich bin
keine Fledermaus und nein, ich kann sie auch nicht fragen. Aber darum geht es nicht. Wenn sie eine
Erfahrung haben sollte, kann man das nicht reduzieren = subjektive Charakter von Erfahrung)
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
20
2. daher kann man die subjektive Erfahrung nicht verobjektivieren, ohne sie als das zu verlieren, was sie
ist (Irreduzibilität von subjektiver Erfahrung); man kann es nicht von aussen betrachten
My point, however, is not that we cannot know what it is like to be a bat. I
am not raising that epistemological problem. My point is rather that even to
form a conception of what it is like to be a bat (and a fortiori to know what it is
like to be a bat) one must take up the bat's point of view.
Gesamtheitsthese
! Metapherübertragung “ das Gehirn hat erlebt, und entschieden, etc. “, ist falsch! Entweder
Entscheidungen sind erlebte Akte, ein physikalischer Prozess ab.
Qualia sieht Jackson nicht wie Nagel.
Blackmore/Troscianko: man muss überlegen, wie physikalisches qualia erstellen kann und wie die
Beziehung dazwischen ist.
agnostisch. nimmt etwas weg. Bewusstseinskritisch. Meditieren, Bewusstseinszutand.
Locke: primäre (aus festlicher Gestalt) , sekundäre Qualitäten (Geschmack,
Farbe). Nur für mich schaut er so aus, aber Qualität primär anders.
intentionale auffassung
Laut Wittgenstein sind Sachen immer an SPrache und sozialen Kontext gebunden. Es gibt keine
Privatsprache.
If there seems to be consciousness, then there is conscoiusness.
WAS kann man physikalistisch nicht einfangen?
die Fledermaus kann nicht verbalisieren, dass sie bewusst ist. Sie ist aber dennoch bewusst. Das heißt,
dass man Bewusstsein nicht von der Sprache oder der Kommunikation abhängig machen kann. Es geht
nicht und eine bestimmte Sache, sondern um eine andere
Argumente:
es geht nicht um what-is-it-likeness, sondern subjektive Perspektive
nicht reduzierbar auf einen Gegenstand, den ich
betrachten kann, weil dadurch die Erstpersonalität verloren geht
deswegen kann Naturwissenschaft mit ihrer Auffassung von Objektivität Bewusstsein nicht
fassen, weil sie nicht erfassen kann, was ein „Standpunkt“ ist
“What it is like for me“; „For-me-ness“; „Gegebenheit von etwas für jemanden“
Subjektivität und Bewusstsein sind also „irreduzibel“ – und die
Frage ist, wie ein „objektiver Zugang“ zu Subjektivität eigentlich
aussehen sollte.
1. Argument: Struktur von subjektiver Erfahrung: wie-es-ist-für-jemanden. Es geht darum, dass wir, um
zu wissen, wie es ist eine Fledermaus zu sein, ihren Standpunkt einnehmen können müssten.
2. Argument: Irreduzibilität von subjektiver Erfahrung: subjektive Gegebenheit lässt sich nicht
verobjektivieren, ohne sie als das zu verlieren, was sie ist
Verobjektivierung ist Problem, weil:
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
21
Wenn man subjektive perspektive objektiv betrachtet, verschwindet subjektive Perspektive. →
Subjektivität und Bewusstsein kann nicht reduziert werden.
Subjektive Character von Erfahrung
Argument gegen physikalistische Reduktionismen (Identitätstheorie):
Blitz = elektrische Ladung und Wasser = H2O betreitet Nagel nicht
Es gibt aber keinen objektiven Geschmack eines Zuckerwürfels, ohne, dass es für jemanden
schmeckt (Kategorienfehler)
Was Bewusstsein ausmacht:
Bewusstsein ist immer für jemanden “what is it likeness”
es gibt keine Süße des Kuchens, sie ist nicht im Raum, aber sie ist immer für jemanden im Raum.
Süße braucht einen Beobachter, sonst gibt es die Qualia nicht.
wenn man es als objekt betrachtet, verliert man es
Empathie bringt jemandem Erfahrung einer anderen Person näher.
man kann aus erste Person Perspektive nicht raus
kein “Ding”, weil es keine objektive Sache ist
Erfahrung hat eine bestimmte Struktur:
WIE es ist (Qualia)
Für jemanden (Typus)
über die Struktur von Erfahrung kann gesprochen werden, nicht darüber, wie es ist
Rolle der Fledermaus:
1. Weil es um Nicht-Sprachlichkeit von Erfahrung geht und damit um einen „Erfahrungsrealismus“ geht
2. Weil es um die Struktur der Erfahrung: „Wie-es-ist-für-jemanden“ in prinzipieller Weise geht
NICHT, weil wir nie wissen werden, wie es ist, eine Fledermaus zu sein. NICHT, weil Erfahrung
prinzipiell privat und unzugänglich bzw. unverständlich ist.
nicht, weil wir nie eine Fledermaus sind, und auch nicht, weil es unzugänglich ist. Wir projezieren
Bewusstsein nicht in andere Wesen rein, sondern es gibt Bewusstsein, also gibt es eine Struktur der
Erfahrung selbst. Bewusstsein ist also nicht sprachlich und unüberliefbar mit Sprachlichkeit. Denken ist
etwas, das etwas für jemanden ist. Bewusstsein hat eine Struktur, auch, wenn es keine Beschreibung hat.
Was ist das „hard problem of consciousness”? Nennen Sie auch Autoren,
Debatten, Gedankenexperimente dazu. Wie ist Ihr Standpunkt in dieser
Streitfrage? Welche Argumente würden Sie vorbringen, welche finden Sie
überzeugend/nicht überzeugend und warum?
Existenz des “hard problem” ist kontrovers.
Chalmers: es gibt hard und “easy problems”: können durch wissenschaftliche, messbare Methoden
und Forschung der Kognititionswissenschaft gelöst werden.
“hard problem”: subjektive Perspektive, das was etwas ist für jemanden. Warum wird die Ausübung
von kognitiven Funktionen von Erfahrung begleitet?
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
22
Was ist das “hard problem of consciousness”?
David Chalmers formulierte hard/easy problems in 1995
“easy problem”: Erklärung der physikalischen Systeme, die Organismen die (kognitive Fähigkeiten)
Fähigkeit zur Unterscheidung, Wahrnehmung, zur Integration von Informationen, Fokussierung
Aufmerksamkeit verleihen. Diese Probleme werden als relativ einfach angesehen, da zu ihrer Lösung
lediglich die Mechanismen spezifiziert werden müssen, die diese Funktionen ausführen.
“hard problem”: warum und wie haben Menschen Qualia oder phänomenale Erfahrungen? Selbst
wenn wir alle “easy problems” in Bezug auf das Gehirn und die Erfahrung gelöst haben, bleibt das
“hard problem”. Wikipedia: Das schwierige Problem des Bewusstseins ist das Problem, zu erklären,
warum und wie Menschen Qualia[Anm. 1] oder phänomenale Erfahrungen haben.[2] Dies steht im
Gegensatz zu den "einfachen Problemen" der Erklärung der physikalischen Systeme, die uns und
anderen Tieren die Fähigkeit zur Unterscheidung, zur Integration von Informationen usw. verleihen.
Diese Probleme werden als relativ einfach angesehen, da zu ihrer Lösung lediglich die Mechanismen
spezifiziert werden müssen, die diese Funktionen ausführen.[3][4] Der Philosoph David Chalmers
schreibt, dass selbst wenn wir alle diese Probleme in Bezug auf das Gehirn und die Erfahrung gelöst
haben, das schwierige Problem bestehen bleiben wird.[3]
”explanatory gap”: egal, wie viel wir in der naturwissenschafltlichen Forschung vorankommen, wir
werden immer ein Problem haben, Bewusstsein zu erklären. Irreduzierbarkeit von Subjektivität auf
eine objektivistische Ebene (Joseph Levine)
Leib/Seele Problem: Gibt es eine Seele / was mentales, und wenn ja, wie interagiert es mit dem
physischen (Leib)?
”Hard problem”: warum und wie haben Menschen Qualia und phänomenale Erfahrungen?
Gedankenexperimente + Debatten
Qualia Debatte : marry the color scientsit
PRO Marry the Color Scientist (Jackson): Gibt es Qualia?
Knowledge Argument (Jackson): man lernt etwas wenn man Rot sieht, also es gibt Eigenschaft
von Erfahrung, die wir nicht durch unendliches Wissen komplett fassen können. →
Wissenschaft schließt explanatory gap nicht.
PRO What is it like to be a bat? (Nagel): Qualia ist irreduzierbar, man kann über Struktur sprechen
What-is-it-like Argument(Nagel): Es gibt eine Eigenschaft von Erfahrung, die wir nicht verstehen
können, wenn wir die Erfahrung nicht aus der ersten Person Perspektive erlebt haben.
PRO Philosophische Zombies (Chalmers): was haben wir, was Zombies nicht haben?
Modalargument(Chalmers): wir haben etwas was die Zombies nicht haben. → Qualia und hard
problem existieren
CONTRA Käfer in der Schachtel (Wittengenstein): Unmöglichkeit einer privaten
Empfindungssprache
CONTRA daniel dannett: what robot marry doesn’t know. color scientist: was wäre wenn sie ein
roboter wäre? → what robot dennet still doesn’t know. was wenn sie blau oder gelb gesehen hätte.
Wenn man alles easy problems gesolved hat, kann man die hard problems solven.
mein Standpunkt + überzeugende/nicht überzeugende Argumente
alle PRO Gedankenexperimente vielversprechend.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
23
Was, wenn die Käfer miteinander interagieren können, und mein Käfer mir unter vier Augen sagt,
dass mein Gegenüber auch ein Käfer hat?
eliminativer physikalischer Monismus ist nicht vielversprechend “gegen Intuition”
Dualismus annehmen + Interaktionsproblem bleibt bestehen, nicht lösbar derzeit
anerkennen, aber erst easy Problems lösen
Was sind „Qualia“? Erläutern Sie wesentliche Argumente aus der Debatte um
Qualia, indem Sie auf das Gedankenexperiment „Mary the Color Scientist“
eingehen! Welche der Positionen finden Sie plausibel und warum?
Qualia: The experience is private, ineffable, and has a qualitity of its own. Sonnenuntergang,
Minzeblatt, Kaffeeduft.
Unter Qualia oder phänomenalem Bewusstsein versteht man den subjektiven Erlebnisgehalt eines
mentalen Zustandes im Zusammenhang mit den auslösenden physiologischen Reizen.
Marry the Color Scientist von Frank Jackson
ist eingesperrt in einem Raum, lernt alles über die Farbe rot und was man wissenschaftliches
über Farbe und den Menschen Wissen kann.
Frage: wenn sie den Raum verlässt und rot erstmals sieht, lernt sie dann noch was?
pro
Jackson: Will she learn anything or not? It seems just obvious that she will learn something about
the world and our visual experience of it. But then it is inescapable that her previous knowledge
was incomplete. But she had all the physical information. Ergo there is more to have than that,
and Physicalism is false.
The Knowledge Argument (man lernt in Erfahrung): Der Physikalismus fasst nicht die gesamte
Realität der Welt zusammen, weil man durch Bewusstsein und damit Qualia mehr weiß als uns
die perfektesten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse sagen können. (man lernt etwas)
„What it is like“-Argument: nicht nach Eigenschaften mentaler Gehalte fragen, sondern nach der
Eigenschaft “bewusstsein von” der Erfahrung selbst. Es geht nicht darum „wie es ist“, sondern
dass es eine Eigenschaft einer Erfahrung gibt, über die wir etwas fundamentales nicht wissen,
wenn wir diese Erfahrung nicht machen. (man hat das what-is-it-like nicht)
The Modal Argument (Zombies, Jackson): kein logischer Zusammenhang. Es gibt Welt mit
Menschen die sind wie wir, aber they have no conscious mental life at all. Was haben wir was sie
nicht haben? Physikalisch sind wir gleich. Daher ist Physikalismus falsch.
contra
Dennett, Quining Qualia: if it is ineffable (indescribable), intrinsic, dann muss man nicht darüber
reden. Rot ist wie man es benennt. There are no qualia at all. Marry lernt nichts dazu, weil sie ja
alles weiß.(Argument gegen Marry). It seems like there is something but actually it is just some
language and talking.
Metzinger, there are no nuggets of consciousness, qualia never existed.
Rudd, sein und erscheinen macht keinen Unershchied. Und 2. Qualia ist kein Ding mit
mysteriösen mentalen eigenschaften, sondern bewustsein ist erstpersonale
zugänglichkeit/gegenhiet.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
24
Wittgenstein:
Angenommen, es hätte jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, das wir ‚Käfer‘ nennen.
Niemand kann je in die Schachtel des Anderen schaun; und jeder sagt, er wisse nur vom
Anblick seines ‚Käfers‘, was ein Käfer ist. – Da könnte es ja sein, dass jeder ein anderes Ding
in seiner Schachtel hätte. Ja, man könnte sich vorstellen, dass sich eine solches Ding
fortwährend veränderte. [...] Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum
Sprachspiel; auch nicht einmal als ein Etwas: denn die Schachtel könnte auch leer sein. Nein, durch dieses Ding in der Schachtel kann ‚gekürzt werden‘, es hebt sich weg, was immer
es ist.
Privatsprachen-Argument: Wittgenstein sagt nur, dass unsere Aussagen über „private
Empfindungen“ immer an einen sprachlichen und sozialen Kontext gebunden sind und dass
wir unabhängig davon gar nicht darüber sprechen könnten;àes gibt keine „Privatsprache“
über meine Empfindungen; wir sind immer schon in Sprachspiele hineinsozialisiert worden.
Man kann nicht damit arbeiten (Schachtel). Eig kann man nichts damit anfangen, wenn man
es sowieso nicht betrachten kann, und sprachlich nicht reden kann. Wenn man über Käfer
sprechen kann, kann man den Inhalt wegstreichen. Es ist nicht, aber auch nicht nichts.
öffentliche Sprache, oder privates, unausdrückbares Inneres. Sachen wie Liebe kann man
öffentlich betrachten. Nicht doch, sie ist kein etwas aber auch nicht nichts. Ein nichts tut die
gleichen Dienste wie ein etwas, worüber sich nichts ausssagen lässt. Wir verwarfen nur die
Garamatik, die sich uns hier aufdrängen will. Empfindungen sind nicht qualia, aber sie
existieren trz.
Was sind philosophische Zombies? Welches Argument sollen Sie illustrieren
und was sagt uns dies über die Natur des Bewusstseins?
philosophische Zombies (Chalmers):
Kreaturen, die physisch so sind wie wir (isomorph), aber keine bewusste Erfahrung, Qualia
haben, kein “conscious mental life”, kein phänomenales Bewusstsein, keine mentalen Zustände.
Ein hypothetisches Wesen, das physisch nicht von einem normalen Menschen zu unterscheiden
ist, aber keine Erfahrung hat oder Empfindungen/Qualia erlebt. Beispielsweise empfindet ein
philosophischer Zombie, der mit einem spitzen Gegenstand gestoßen wird, keinen Schmerz, er
verhält sich aber genau so.
illustrieren antiphysikalistische Argumente (Voraussetzung: Zombies müssen nur metaphysisch
und logisch denkbar sein):
→ weil Zombies denkbar sind, haben wir gezeigt, dass man sich vorstellen kann, dass ein physischer
Zustand ohne phänomenaler Zustand stattfinden / existieren kann. Das bedeutet, dass es nicht das
gleiche sein kann. Damit widerlegen philosophische Zombies die Identitätsthese. Gleichzeitig ist es
auch gegen die Supervenienzthese, weil sich dadurch nicht mehr aus einem physikalischen Zustand
ein korrelierender phänomenaler Zustand herleiten lässt. Ein physikalischer Zustand kann also nicht
mit einem phänomenalen supervenieren, wenn die Beziehung durch die Zombies
widerlegt/gebrochen wurde. Menschen haben also etwas, was Zombies nicht haben. Damit widerlegt
Chalmers eine ganze Reihe an physikalistischen Thesen, wenn nicht direkt den kompletten
Physikalismus selbst.
Gegen Physikalismus, The Modal Argument, Chalmers: kein logischer Zusammenhang. Es gibt
Welt mit Menschen die sind wie wir, aber they have no conscious mental life at all. Was haben wir
was sie nicht haben? Physikalisch sind wir gleich. Daher ist Physikalismus falsch.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
25
Gegen Identitätsthese: Wenn Zombies logisch möglich (denkbar) sind, dann sind phänomenale
Zustände nicht identisch mit physikalischen Zuständen. Denn die sind ja beim Zombie komplett
gleich. Wenn ein physikalischer Zustand ohne phänomenalen Zustand stattfinden kann,
aber ein phänomenaler Zustand nicht ohne physikalischen, dann hat das eine eine
Eigenschaft, die das andere nicht hat. Also sind sie unterschiedlich.
epiphänomenale qualia/experience: P (physikalischer Zustand) kann ohne S (phänomenaler
Zustand) stattfinden, aber S nicht ohne S. Also hat P eine modale Eigenschaft, die S nicht
hat, nämlich möglicherweise ohne S auftreten zu könnenàbei Identität müssen aber alle
Eigenschaften identisch sein.àS ist nicht identisch mit P.
Gegen Supervenienzthese: (also die meisten reduktionistisch-physikalistischen Positionen):
Wenn Zombies denkbar sind, dann lässt sich aus Naturgesetzen nicht ableiten, dass ein
bestimmter phänomenaler Zustand S vorliegen muss. Aber das kann die Physikalistin nicht
tolerieren, selbst wenn sie keine Anhängerin der Identitätsthese ist.
Phenomenal states, it seems, are not identical with internal, objective physical states, nor are
they determined by physical states. This is the problem of microphysical duplicates
Die Natur des Bewusstseins kann nicht vollkommen durch die physische Welt erfasst werden.
Phänomenales Bewusstsein existiert unabhängig von der physischen Welt. Wie es interagiert
und was passiert, welche Beziehung zum stofflichen herrscht, bleibt unbeantwortet.
Ist Bewusstsein naturalisierbar? Was bedeutet diese Fragestellung? Erläutern
Sie verschiedene Positionen zum Thema. Welche methodischen Fragen ergeben
sich in diesem Zusammenhang? Wie kommen wir an Bewusstsein heran? Wie
können wir darüber wissenschaftliche Aussagen machen?
Kann bewusstsein wissenschaftlich untersucht werden? Hard problem. Es handle tsich um das problem,
dass bewusstsein kein öffentlicher Gegenstand ist. bewusstsein ist nichts von der welt verschiedenes,
weltgegebenheit, es kann geprüft werden, ob lifht da sist pder nicht. Wenn es deskriptive Wissenschaft
von bewusstsein geben soll, dan kann es nihct subj. farbschaffungen von sich geben sondern eine
typologie entwickeln. eine von akten, die immer auch korrelat haben, die öffentlich besprechbar sind. eg.
raum, zeit, akt, assoziation schlechthin.
nicht unterschiede im koipf sondern in der Welt. Bewusstein bezieht sich auf etwas. Bewusstsein von
etwas : bezug. Das ist teil der Welt. daher naturwissenschaftlich untersuchbar sein.
ist Bewusstsein Teil der Natur/physischen Welt oder nicht? Wissenschaftlich beschreibbar?
Aber subjektive Empfindung!! → EPP vs. DPP, Anstrebung Objektivität
→ physikalischer Monomismus (Wittgenstein(?),Dennett, Metzinger, LaMettrie, LaPlace,
Hobbes) sagt ja, aber idealistischer Monismus (Berkely, Platon) und Substanzdualismus
(Descartes) sagt nein. Fragen→ der ontologische Status von Bewusstsein: ist es
platonisch, also wie der Vitalismus nur eine Hypostasierung einer metaphysischen Entität,
oder ist es teil vom Realismus, also messbar wie magnetischer Fluss? Wir kommen daran,
indem man Gedankenexperimente macht, die die “Grenzen” des Bewusstseins ertasten
(Jackson, Chalmers), und indem man sich Gedanken über die Struktur von Bewusstsein
macht, wie Nagel. Man kann wie in der Phänomenologie von Husserl erst weiter “streng”
schauen, wie uns Gegenstände gegeben sind, wo die Grenzen unserer Wahrnehmungen
sind, und erstmal die easy problems (Chalmers) lösen. Das heißt, dass
Wesensbewusstsein, also Wachheit und Wahrnehmungsbewusstsein, erstmal untersucht
werden sollten; Später kann man vllt mehr über das Bewusstsein sagen. Ich finde Nagels
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
26
Idee von der Struktur des Bewusstseins sehr überzeugend, laut ihm ist Bewusstsein ein
Gegeben sein für jemanden.
Generell kann man sagen, gibt es ein Problem, wenn (1) das Bewusstsein unweigerlich an eine EPP
gebunden ist, (2) die Wissenschaft nur DPP-Daten akzeptiert, und (3) jeder Versuch, etwas, das EPP
existiert, mit Begriffen der DPP zu erklären, verzerrt oder verfehlt das, was er zu erklären versucht.
Dennetts Ansicht und diesem scheinbaren Problem lässt sich folgendes entgegensetzen:
1. Die EPP ist insofern auch wissenschaftlich notwendig, um Korrelationen zwischen Bericht und
neuronaler Aktivität festzustellen.
2. Es gibt keine neutrale Interpretation. Selbst wenn man öffentlich geäußerte mentale Stadien und
Verhalten aufzeichnet, muss ein Wissenschaftler diese mit seiner EPP aufnehmen, verarbeiten und
interpretieren bzw. der Leser der Studie. Beide werden von eigenen Erfahrungen und den
Erfahrungen, die sie anderen zuschreiben beeinflusst.
3. Wittgenstein führt die zweite-Person-Perspektive (ZPP) ein („Denk nicht sondern schau.“). Laut ihm
gibt es ein natürliches Verhältnis zwischen Empfindung und Ausdruck bzw. Verhalten. Es gibt gar
keine Verhaltensbeschreibung ohne mentale Aspekte, da es immer als expressiv und sinnhaft
interpretiert wird. In unserer Sozialisierung erlernen wir eben Taktiken, um dem Bewusstsein
Ausdruck zu verleihen (z.B. Aufschrei bei Schmerz). Demnach ist die DPP eine künstliche
Abstraktion, während Verhalten an sich erst- oder zweitpersonal ist. Reine DPP existiert nicht.
4. Es bedarf keiner Introspektion/ Reflexion/ Überprüfung, ob man etwas wahrgenommen hat, man ist
bewusst und erfahrend in der Welt. Bei Frage an Glaube an P, denkt man an P und nicht an Glaube.
Das heißt, dass im Alltag keine Introspektion stattfindet, sondern Bewusstsein vielmehr
Weltgegebenheit ist (Präreflexiv).
Zusammenfassend ist es natürlich Ziel der Wissenschaft intersubjektive Ergebnisse zu fördern. Gerade
jedoch bei der Bewusstseinsforschung, sollte die EPP nicht nur als unvermeidbar berücksichtigt, sondern
auch gezielt „verwendet“ werden. Zugang zum Bewusstsein erhält man also durch ein Zusammenspiel
von subjektiver Introspektion (und Notation dieser) und intersubjektiver experimenteller
Psychologie (Verhalten/ Aussagen/ Hirnströme/ Berichte aufzeichnen).
Eine deskriptive Wissenschaft vom Bewusstsein benötigt außerdem eine Typologie von Akten, die
immer auch ein Korrelat haben, das in gewisser Weise öffentlich besprechbar ist (z.B. Vorstellung vs.
Sinneswahrnehmung). Eben deshalb geht Phänomenologie, Fragestellungen nach, wie was eine
Erfahrung ist, was der Unterschied zwischen verschiedenen Typen von Erfahrung ist, etc. (Kriegel).
Pro: physikalische Monismus
Mitte: Okkasionalismus, Wittgenstein (wegstreicht)
Contra: nicht unterschiede im koipf sondern in der Welt. Bewusstein bezieht sich auf etwas.
Bewusstsein von etwas : bezug. Das ist teil der Welt. daher naturwissenschaftlich untersuchbar sein.
(Kriegel)
ontologische Status, WAS, easy problems erst, Gedankenexperimente, Struktur vor Qualia
Der Naturalismus ist eine Theorie, die die wissenschaftliche Methode mit der Philosophie verbindet. Sie
behauptet, dass alle Wesen und Ereignisse im Universum natürlich sind, sodass alles Wissen über das
Universum (damit auch über das Bewusstsein) im Bereich der wissenschaftlichen Untersuchung sind. Da
die natürliche Welt aus dem physischen Besteht, ist der naturalismus eng mit dem Physikalismus
verwandt.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
27
Pro Positionen sind zum Beispiel der physikalische Monismus, der die Existenz von nicht-stofflicher
Materie verneint. Damit wäre Bewusstsein nicht nur naturalisierbar, sondern wäre in seiner Essenz ein
Teil der physischen Welt.
Es gibt auch Positionen die etwas in der Mitte sind, wie Wittgenstein. Er sagt, es kann sein, dass es
sowas wie Bewusstsein und phänomenales Bewusstsein gibt, aber wenn es das geben sollte, kann man
es wegkürzen, es ist also uninteressant. Auch der Okkasionalismus hat dazu keine Antwort, sieht aber,
dass die Welt aus mehr als nur der physischen Welt besteht. Viel mehr gäbe es ein göttliches “Sein”, dem
man seiner Existenz hingeben möchte, sodass diese Frage trivial wird.
Contra Positionen sind zum Beispiel das Modal Argument von Jackson. Er argumentiert, dass keine
Vielzahl an wissenschaftlicher Erkenntnis, die Essenz der Qualia ersetzen kann. Laut ihm lernt man also
etwas in der Erfahrung selbst. Das what-is-it-likeness Argument kommt von der anderen Seite. Es
behauptet, dass Erfahrung eine Eigenschaft hat, über die wir nichts wissen können, wenn wir sie nicht
selber machen.
Insgesamt wird nach dem ontologischen Status gefragt: WAS ist Bewusstsein? Etwas physikalisches oder
nur Platonismus, also eine Hypostasierung? Man kann über die Struktur des Bewusstseins aussagen,
was sie ausmacht. Zum Beispiel gibt es phänomenales Bewusstsein (Qualia), das einmal einen Typus
hat, dass es “für” jemanden da ist, und einmal die Erfahrung, das “WIE es es ist” selbst. über ersteres
kann man sprechen, über letzteres nicht. Desweiteren kann man mit Gedankenexperimenten näher an
das Bewusstsein kommen und seine Grenzen austesten. Man kann auch Wesensbewusstsein und
Zustandsbewusstsein voneinander trennen und nur die “easy problems” lösen, bevor man sich an das
hard problem traut.
5 Deskriptive Fragen (WAS)
Was ist Intentionalität? Welche Intentionalitätstheorien gibt es und was besagen
sie? Wie verhält sich Intentionalität zu „Qualia“?
Qualia ist, what-is-it-likeness. Eigenschaft eines mentalen Zustands, dass es in einer “gewissen Art
und Weise ist”, in dem mentalen Zustand zu sein. Zb. wie es ist, rot zu sehen.
Intentionalität ist die Eigenschaft eines mentalen Zustands, dass es auf etwas gerichtet ist, also
dass man bewusst “von etwas” ist, was was anderes ist als sich selbst. Zb. wird in lieben etwas
geliebt, in der Angst etwas gefürchtet, etc..
Intentionalitätstheorien sind Theorien darüber, wie das Bewusstsein mit dem, dessen es sich bewusst
ist, in Beziehung steht. Also wie sich der Akt des “bewusst” Sein auf einen Gegenstand bezieht/ihn
repräsentiert.
1. objektivisitsche Deutung (Kausalität):
→ Bewusstsein ist ein leerer Behälter, und wenn von aussen aus der Welt etwas darauf einwirkt,
dann wird dieser Behälter intentional. Intentionalität ist eine kausale Beziehung zwischen zwei
Gegenständen, dem Bewusstseinsbehälter und dem Gegenstand selbst.
Intentionalität ist auf physische Zusammenhänge reduzierbar oder existiert nicht. Bewusstsein ist
ein Behälter, der an sich keine beziehung zur Welt hat. Wenn ein äuseres darauf einwirkt, ist es
kausal. Kausal ist repräsentation und dem was repräsentiert wird. Reale beziehung zwischen
zwei Gliedern.
Intentionalität ist, wenn von außen ein Gegenstand kausal auf das Bewusstsein einwirkt
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
28
Objektivismus ist der Überzeugung, dass es eine außerhalb des Subjekts existierende
Realität gibt. Es gibt nach der Position des Objektivismus auch vom erkennenden und
wertenden Subjekt unabhängige Wahrheiten und Werte. Danach ist Intentionalität eine reale
Beziehung zwischen dem physischen und dem psychischen.
Externalismus: völlige Abhängigkeit des Bewusstseins von der Außenwelt (und ihrer
Einwirkung) → “natürliche Kausale Verbindung” zwischen der Repräsentation im
Bewusstseinsbehälter und dem Repräsentiertem
Problem:
Bewusstsein gibt’s auch ohne Ausseneinwirkung
was ist mit viereckigen Kreisen?
2. subjektivistische Deutung:
→ Bewusstsein kann nur von Innen kommen.
repräsentationen der Welt in subjektiver Ebene. Intentionalituat nur als beziehung szwishcen zwei
realen gliedern, also dem bewusstsein und dem gegenstand, der psychisch ist. man hat etwas im
kopf, der in meinem Kopf ist.
Subjektivismus: Intentionalität ist Beziehung zwischen Bewusstsein und psychischem
Gegenstand. Anschauung, nach der es keine objektive Erkenntnis gibt, sondern alle
Erkenntnisse sind Schöpfungen des subjektiven Bewusstseins. bewusstsein und dein
gegenstand, wobei gegenstand psychisch ist, haben eine reale Beziehung.
Bewusstsein kommt nicht von etwas internen, alles spielt sich im Geist ab.
man kann nur durch “inferences” auf die physische Welt zugreifen
Voraussetzung:
der psychische Zustand repräsentiert das physische Objekt : “Einem psychischen
Vorgang entspreche immer ein reales Objekt.”
das physische kommt zum psychischen hinaus(??) das reale in der Welt kann zum
psychischen hinauskommen.
Problem:
ich bin mir von Gegenständen, die bewusstseinstranszendent sind, und
Gegenständen, die imaginär und unmöglich sind, bewusst. Also gibt es beides
Die Identität des Aktes bestimmt nicht die des Gegenstands. Zwei menschen können an das
gleiche denken.
Akt und Gegenstand können verschiedene Eigenschaften haben (Gegenstand nicht im Akt
enthalten)
1. Bildertheorie:
Bewusstsein hat Abbildung von der Aussenwelt/Gegenständen. Man sieht also nicht die
tatsächlichen Gegenstände, sondern nur ihre Abbildungen. → Zugang zur Welt
Problem:
man kann die Relation zwischen Bild und Realität nicht beweisen. Es könnte random
sein. Deswegen widerlegt es sich selbst. Wenn es bildbewusstseni ist(bewusstsein), also
man ein bild von einer Welt hat, dann verwechselt man höhergelagerten modus mit
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
29
einem unteren. Weil man hier sagt man muss etwas habe, was man als Bild auffassen
kann. Wahrnehmung und darauf dann Bildbewusstsein.
es gibt auch ein Bewusstsein von mir selbst → wie wird das erklärt?
Husserl: Was macht ein Bild zum Bild? Die ähnlichkeit reicht nicht aus, ist sogar nicht
wichtig (chinesische Zeichen haben auch Bedeutung) Ein Bild macht zum Bild, dass man
es erstens wahrnimmt, und dann auch als Bild auffassen kann. Das Bild selbst ist also
etwas intentionales. Bilder stehen immer in einer intentionalen Beziehung zu ihrem
Betrachter.
2. Phänomenologische Intentionalitätstheorie
Folge aus der Kritik an der Bildertheorie
kein Bild und realer Gegenstand
Intentionalität ist Struktur des Psychischen
Beziehung zum Gegenstand ist da, sobald er präsent it
→ Gegenstand ist bewusstseinstransendent
→ Bewusstsein ist intrinsisch Intentional
Intentionalität zu “Qualia”
beides sind features von Bewusstsein
Intentionalität ist die Eigenschaft eines mentalen Zustands, auf etwas anderes gerichtet zu sein. Zum
beispiel ist der mentale Zustand “bewusst” nur nur “bewusst”, sondern insbesondere bewusst “von
etwas”. Im lieben wird also etwas geliebt, in der Angst wird etwas gefürchtet, und so weiter.
über die Beziehung zwischen dem Bewusstsein und dem, worauf es sich bezieht, gibt es mehrere
Theorien, die sogenannten Intentionalitätstheorien. Es geht darum, wie genau der Akt des “bewusst”
Seins sich auf einen Gegenstand beziehen kann.
Die objektivistische Deutung stammt aus der überzeugung heruas, dass es außerhalb des Subjekts, also
des Menschen und seinem mentalen Zustand hinaus, auch noch andere existierende Realitäten gibt.
Diese anderen existierenden Gegenstände aus der Welt um uns herum wirken auf unser Bewusstsein
ein. Damit wäre unser Bewusstsein also vollkommen abhängig von unserer Außenwelt, das ist eine Sicht
des Externalismus. Sollte es Intentionalität also überhaupt geben, gibt es sie nur als eine “natürliche
kausale Verbindung” zwischen der echten Welt und der Repräsentation im Kopf. Von Intentionalität wird
also nur gesprochen, wenn ein Gegenstand aus der Welt kausal auf das Bewusstsein einwirkt, sie könnte
also theoretisch total auf physische Zusammenhänge reduzierbar sein, bzw. erst gar nicht existieren. Sie
gibt es zumindest nur auf Basis der Umgebung und Gegenstände des Menschen. Was hier nicht
beantwortet werden kann, ist, dass Bewusstsein auch ohne eine Aussenwirkung der Welt existieren kann.
Das heißt, ich kann intentional über etwas nachdenken, zum Beispiel über einen Apfel, ohne, dass die
Außenwelt dieses Ereignis in mir ausgelöst hat. Die völlige Abhängigkeit des Bewusstseins von der
Außenwelt kann also bezweifelt werden.
Nach der subjektivistischen Deutung wird das Bewusstsein nicht von der Außenwelt bestimmt. Viel mehr
gibt es psychische Repräsentationen im Kopf, die intentional mit dem Bewusstsein in Beziehung stehen.
Das heißt, dem Mensch sind nicht äußerliche Einwirkungen gegeben, sondern er ist in seinem
Egozentrismus gefangen. Es gibt daher nur Bewusstseinsinhalte, nichts Externes. Voraussetzung dafür
ist natürlich, dass der psychische Vorgang immer ein reales Objekt repräsentiert/entspricht. Problem mit
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
30
der subjektivistischen Deutung ist, dass zwei Akte sich ja auch auf den gleichen Gegenstand beziehen
können. Das heißt, die Identität des Aktes bestimmt nicht die Identität des Gegenstandes.
Die Bildertheorie behauptet, dass das Bewusstsein eine Repräsentation der Aussenwelt in Form von
Abbildungen (Bilder) enthält. Das heißt, wenn ich einen Baum sehe, sehe ich nicht den Baum, sondern
eine Repräsentation des Baums in meinem Kopf. Direkt wahrnehmen kann ich nur die Entitäten wie
Ideen, die nicht in der Welt repräsentiert werden. Während das als erstes total viel Sinn macht, ergeben
sich jedoch zwei Probleme. Ein erkenntnistheoretischees Problem ist, dass man
Wie lautet die „Bildertheorie“ (Repräsentationalismus) und Husserls Kritik
daran?
Bewusstsein hat Abbildung von der Aussenwelt/Gegenständen. Man sieht also nicht die tatsächlichen
Gegenstände, sondern nur ihre Abbildungen. → Zugang zur Welt
Problem:
man kann die Relation zwischen Bild und Realität nicht beweisen. Es könnte random sein.
Deswegen widerlegt es sich selbst. Wenn es bildbewusstseni ist(bewusstsein), also man ein
bild von einer Welt hat, dann verwechselt man höhergelagerten modus mit einem unteren.
Weil man hier sagt man muss etwas habe, was man als Bild auffassen kann. Wahrnehmung
und darauf dann Bildbewusstsein.
es gibt auch ein Bewusstsein von mir selbst → wie wird das erklärt?
Husserl: Was macht ein Bild zum Bild? Die ähnlichkeit reicht nicht aus, ist sogar nicht wichtig
(chinesische Zeichen haben auch Bedeutung) Ein Bild macht zum Bild, dass man es erstens
wahrnimmt, und dann auch als Bild auffassen kann. Das Bild selbst ist also etwas intentionales. Bilder
stehen immer in einer intentionalen Beziehung zu ihrem Betrachter.
dass man nicht die Welt da draussen sieht, sondern ein Abbild davon. Also man weiß nicht, was Objektiv
da ist, aber es gibt etwas, was objektiv da ist. Die Kritik ist, dass das eigentlich so gar nicht logisch
möglich ist.
Bildertheorie besagt, wir haben ein Bild von Dingen in der Aussenwelt, die die echte Welt repräsentieren.
Und anhand diesen Repräsentationen erschaffen wir ein Weltbild in unserem Kopf. Husserl kritisiert
dabei diese Theorie vom Bildcharakter aus selbst. Denn das Bild kann eigentlich nur für ein Bewusstsein
gegeben sein. Also Bilder kann es nur geben, wenn ein Bewusstsein damit arbeiten kann. Das bedeuetet,
dass Wahrnehmungsbewusstsein eine Voraussetzung für Bildbewusstsein gibt. Daher ist Bild Sein
kein Prädikat. Andere Bäume sind sich genauso ähnlich wie meine Repräsentation diesen Baumes in
meinem Kopf, daher sind sie aber trotzdem kein Abbild voneinander. Ein Bild ist daher ein Beispiel für
Intentionalität (Bewusstsein ist intentional). Bild nur als intentionale Beziehung zu Bewusstsein.
Wie verhalten sich Intentionalität und Bewusstsein zueinander? Skizzieren Sie
verschiedene Positionen! (Funktionalismus, Phänomenologie etc.)
noch fertig machen
das schickt er mir (was bewsustsein vs. intentionalituat)
Separatists(Dennett, Searle): treten oft zusammen auf, sind aber in sich trennbar und unabhängig
mentale Zustände müssen nicht gerichtet sein/etwas repräsentieren, auch, wenn sie bewusst
sind (eg. Depression, Begeisterung, Angst)
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
31
Die Idee der Intentionalität kann in einer Funktion dargestellt, also auf eine Funktion reduziert und
nachgebaut werden. Bewusstsein nicht.
Funktionalismus(GEgenstand ist etwas was nach der Funktion bestimmt zu werden. Ein messer
ist scharf, es ist gut, wenn es die funktion gut erfüllt.): Intentionalität ist nur eine Funktion
(Darstellung der Außen- und Innen-Welt), Bewusstsein ist eine subjektive Erfahrungdie das
Gehirn erzeugt als Funktion. (was???)
Inseparatists/intentionalists(Descartes, Locke, Bretano, Husserl, Chalmers): untrennbar & abhängig
Die Tatsache, dass ein geistiger Zustand bewusst ist, bedeutet oder impliziert, dass er
intentional ist und andersherum auch. Intentionalität auf etwas ist intrinsisch Teil des
Bewusstsein von etwas
Unsere bewussten mentalen Zustände sind intentionale Zustände: Sie informieren uns
über die Welt und uns selbst. Unsere intentionalen mentalen Zustände sind bewusste
Zustände: Es gibt etwas, das wir für die Welt und für uns selbst darstellen können.
Brentano:
Unterschied physisches vs. physische, weil was Innenwohnt
vmo psysischen Enthalten
⇒ Intentionalitzät in Definition
Phänomenologie:
Jedes psychische Phänomen ist durch intentionale Inexistenz eines Gegenstandes
charakterisiert und unterscheidet sich dadurch von physischen. In der Vorstellung ist
etwas vorgestellt, in dem Urteile ist etwas anerkannt oder verworfen, in der Liebe geliebt,
in dem Hasse gehasst, in dem Begehren begehrt usw. Erfahrung ist erfahren des
Erfahrenen (Bretano, Phänomenologie).
Man kann nicht denken, vorstellen, usw. ohne ein gegenständliches korrelat mit
einzubeziehen. Bewusstsein ist Bewusstsein (Akt) von etwas (Gegenstand).
Intentionalität kann nicht richtig thematisiert werden, ohne die EPP, die Frage von Sinn
mitzuthematisieren.
Der intentionale Bezug (Aboutness/ Thereness) ist nicht dasselbe wie die kausale
Beziehung zwischen zwei Entitäten, er ist keine physikalische Eigenschaft. Es ist das
Vorhandensein von etwas in einer Akt-Struktur, die Gegebenheit von etwas für jemanden.
Argument: Nimmt man an, dass Bewusstsein die primäre Quelle von Bedeutung ist, also
dass intentionale Inhalte tatsächlich auf phänomenale Inhalte zurückzuführen sind, dann
gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen den „Easy Problems“ und dem „Hard
Problem“. Dann kann man nicht verstehen, wie Menschen beabsichtigen, unterscheiden,
kategorisieren, reagieren, berichten usw., bis die Rolle der subjektiven Erfahrung in diesen
Prozessen verstanden wird.
Argument: Generelle mentale Zustände sind „auf die ganze Welt“ gerichtet.
Was ist der Intentionalismus und die Transparenzthese? Diskutieren Sie pro und
contra!
wie verhalten sich Innenwelt und Außenwelt zueinander?
Transparenzthese: es gibt keinen Unterschied: das Außen ist drinnen und andersrum
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
32
Die Intentionalismus und die Transparenzthese sind zwei Ansätze zur Frage, ob sich
Intentionalität immer auf einen Gegenstand richtet. Das greift auf, dass viele Erfahrungen oder
Stimmungen, wie z.B. Schmerz, Übelkeit, Angst, Depression und Langeweile, nicht
objektgerichtet sind.
Während die enge Konzeption von Intentionalität meint, dass Intentionalität immer (nur)
Objekthabe heißt, umfasst die weite Konzeption von Intentionalität alles was nicht das Subjekt ist,
also ist Intentionalität Offenheit des Bewusstseins von etwas oder auch Welthabe.
Intentionalismus/ moderne Repräsentationsthese (MR) vertritt im Gegensatz zur Bildtheorie die
Ansicht, dass Bewusstsein vollständig von Repräsentationsinhalt erschöpft wird (Exhaustion
Thesis: Der phänomenale Charakter eines Zustandes ist nichts anderes als sein Inhalt, er geht
nicht darüber hinaus). Daraus folgt eine Transparenz des Bewusstseins („phenomenology ain’t in
the head“ Tye). Der qualitative Charakter besteht ausschließlich in den qualitativen Eigenschaften,
die die Objekte haben. Erfahrungen erhalten ihren phänomenalen Charakter einfach durch die
Darstellung der Außenwelt. Infolgedessen sind alle phänomenalen Eigenschaften als solche
gegenständlich. Es gibt keine nicht intentionalen Erfahrungen.
Das Bewusstsein ist also leer und nichts als die intentionale Gegebenheit von.
Vorteile
Einwände
Vermeidet
SinnesdatenrealismusBewusstsein ist keine
„Substanz“, sondern ein Zugang.
• Löst das Hard Problem nicht, da es nur behandelt, dass Objekte
gegeben werden, nicht wie. • Objekt ist nie einfach bewusst,
sondern immer im „Wie seiner Gegebenheitsweise“ •
Halluzinationen
6 Selbstbewusstsein
Erläutern Sie verschiedene Begriffe von Selbstbewusstsein! Worauf wird jeweils
abgezielt?
Verständnis von „Selbst“
reflexiv
1. Kognitives Verständnis von Selbstbewusstsein
Konzeptuelles Erfassen des Selbst (sich als sich selbst begreifen)
Artikulieren des Selbst (sich mittels Erstpersonen-Pronom auf sich selbst beziehen)
Verstehen von geeigneten Aussagen über das Selbst
2. Explizites Bewusstsein eines Selbst
wenn man bewusst zugängliche Informationen/überzeugungen über sich selbst hat
Setzt Bewusstsein eines Selbst voraus
Es genügt nicht, sich Erfahrungen zuschreiben zu können, man muss auch die Identität
dieses Selbst anerkennen, dem diese Erfahrungen zugeschrieben werden
Self-Knowledge: das man bewusst darüber ist, dass man über sich selbst Sachen weiß/über
sich selbst denkt. die Kenntnis von Aussagen über sich selbst, deren natürlicher sprachlicher
Ausdruck das EP-Pronomen beinhaltet.
Probleme:
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
33
Sehr enges Verständnis von Selbstbewusstsein, dass erst spät und nur in der menschlichen
Entwicklung eintritt.
Nur Lebewesen, die Überzeugungen haben können, haben Selbstbewusstsein
3. Sozialpsychologisches Verständnis von Selbstbewusstsein
Fähigkeit, durch soziale Beziehungen zu anderen zu einem Objekt für sich selbst zu werden
Bewusstsein ist nicht dasselbe wie Selbstbewusstsein: Man kann alleine Zahnschmerzen
haben (Bewusstsein), aber sich nicht als Selbst im Gegensatz oder als Teil einer Gruppe
wahrnehmen
Perspektive der anderen gegenüber sich selbst einnehmen
Andere „spiegeln einen wieder“
4. Entwicklungspsychologisches Verständnis von Selbstbewusstsein
Man ist Selbstbewusst, ab dem Moment, in dem man sich im Spiegel erkennen kann
Menschen im Alter von etwa 18 Monaten, Schimpansen, Vögel
5. „Theory of mind“
Selbstbewusstsein setzt den Besitz einer Theorie des Geistes (theory of mind) voraus
Man muss eine Theorie haben, um zu verstehen das sich innere Zustände wie Wünsche,
Wissen, Absichten und Perspektiven von anderen von den eigenen unterscheiden
Selbstbewusstsein ist die Fähigkeit, das eigene Verhalten oder das Verhalten anderer
Menschen durch Zuschreibung mentaler Zustände zu interpretieren
Menschen im Alter von etwa 4 Jahren können „Flase Belief Tests“ richtig beantworten
6. Narrativitätstheorie
Ein vollwertiges Selbstbewusstsein entsteht nur durch das Umgehen mit unserer eigenen
Lebensgeschichte
Selbstbewusstsein ist an Fähigkeit gebunden, Selbsterzählungen zu entwickeln, Geschichten
über uns selbst zu erzählen und unserem eigenen Leben auf narrative Weise einen Sinn zu
geben
präreflexiv
weniger komplex/basaler
im Bewusstsein von etwas ist auch immer das Selbst gegeben
Bewusstsein ist intrinsisch Selbstbewusstsein. Selbstaffektion oder Selbst-Gegebenheit, als die
fortwährende, erstpersönliche Manifestation von Erfahrung.
Bewusstsein entsteht nicht durch Reflexion, Selbstbezug oder sprachliche Fähigkeiten
Wie verhalten sich Bewusstsein und Selbstbewusstsein zueinander? Skizzieren
Sie
Es gibt 3 Positionen dazu, wie sich Bewusstsein und Selbstbewusstsein (bewusst vs. unbewusste
mentale Zustände) zueinander verhalten.
1. Phenomenal externalism (Tye, Dretske) egal, dass ich die Sachen wahrnehme, solange es was ist,
das ich wahrnehme. Selbst als Träger kann man wegstreichen. Unterschied conscious of .!!! Einfach
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
34
das hier = mentale Zustände (bewusst) sind Zustände, die uns andere Dinge bewusst machen. There
are not states we are conscious of. Dadurch wird uns etwas bewusst.!!!!
Erfahrungen sind im Kopf, aber nichts im Kopf hat die Eigenschaft dieser Erfahrungen
⇒ Erfahrungen bleiben im Kopf, aber der phänomenaler Inhalt könnte von was anderem
abhängen/von ausserhalb kommen.
Geht davon aus, dass Bewusstsein Selbstbewusstsein nicht beinhaltet
Das heißt nach dieser Ansicht ist Bewusstsein hauptsächlich Gegebenheit von etwas (nicht
Gegebenheit für jemanden), also ein transparentes Fenster zur Realität bei dem das Selbst keine
Rolle spielt.
Problem: Unterschied zwischen bewussten und unbewussten intentionalen Zuständen.
Externalismus: ist eine Gruppe von Positionen in der Philosophie des Geistes, die argumentieren,
dass der bewusste Geist nicht nur das Ergebnis dessen ist, was innerhalb des Nervensystems (oder
des Gehirns) vor sich geht, sondern auch das, was außerhalb des Subjekts geschieht oder existiert.
Im Gegensatz dazu steht der Internalismus, der davon ausgeht, dass der Geist allein aus der
neuronalen Aktivität entsteht. Externalismus ist die Überzeugung, dass der Geist nicht nur aus dem
Gehirn oder den Funktionen des Gehirns besteht.
phänomenale Externalismus: dehnt die externalistische Sichtweise auf phänomenale Inhalte aus.
Fred Dretske (Dretske 1996) schlug vor, dass "die Erfahrungen selbst im Kopf sind (warum sonst
würde das Schließen der Augen oder das Abstellen der Ohren sie auslöschen?), aber nichts im Kopf
(tatsächlich muss zu der Zeit, in der man die Erfahrungen macht, nichts außerhalb des Kopfes) die
Eigenschaften haben, die diese Erfahrungen auszeichnen." (Dretske 1996, S. 144-145)[20] Obwohl
also die Erfahrungen im Kopf bleiben, könnte ihr phänomenaler Inhalt von etwas anderem abhängen.
2. Higher order theories (Rosenthal)
a. verschiedene Ebenen mentaler Zustände. Wenn obere Zustände aktiv sind, können untere
bewusst werden.
b. voneinander abhängig, Hierarchisch
⇒ wenn Higher Order Thoughts oder Perceptions auf untere
(noch unbewusste) Schichten der Wahrnehmung “scheinen”, werden sie bewusst. Sonst
unbewusst.
c. Selbstbewusstsein = wenn man auf scih selbst scheint
⇒
d. Problem: unendliche Regression
wo hören die Schichten auf, und wie wird man sich der ersten
Schicht bewusst, und wenn sie unbewusst ist, wie kann man sie genauer fassen?
Geht davon aus, dass Bewusstsein und Selbstbewusstsein automatisch miteinander einhergehen
und Selbstbewusstsein nicht intrinsisch ist
Der Unterschied zwischen bewussten und unbewussten psychischen Zuständen beruht auf dem
Vorhandensein oder Fehlen eines relevanten meta-mentalen Zustands.
Higher Order Representationalism (HOR), besagt, dass ein mentaler Zustand nur dann bewusst
ist, wenn sich ein mentaler Zustand höherer Ordnung auf ihn richtet. Durch Gedanken (Higher
Order Thought, HOT) oder Wahrnehmungen (Higher Order Perception, HOP) höherer Ordnung,
wird man sich Zustände erster Ordnung bewusst. Diese HOP/ HOT beleuchten Objekte wie ein
Scheinwerfer.
Bewusstsein ist also ein Produkt des Geistes, wenn er sich auf eigene innere Zustände richtet. Er
kann auch sich selbst als Objekt nehmen (auf sich selbst scheinen), wodurch es zu
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
35
Selbstbewusstsein kommt.
Problem: Unendlicher Regress: Ein infiniter Regress ist eine unendliche Reihe von Entitäten, für
die ein rekursives Prinzip gilt, das bestimmt, wie jede Entität in der Reihe von ihrem Vorgänger
abhängt oder durch diesen hervorgebracht wird.
3. Same order theories
Geht davon aus, dass Bewusstsein Selbstbewusstsein automatisch miteinander einhergehen und
intransitives Selbstbewusstsein eine intrinsische Eigenschaft der psychischen Zustände ist.
Selbstbewusstsein ist eine Art immanente Reflexivität. Im Prozess des bewusst Werdens muss
man sich selbst bewusst sein. Wenn ich bewusste werde von etwas bin ich mir selbst auch immer
bewusst. Hier beleuchtet der metaphorische Scheinwerfer Objekte und immer gleichzeitig auch
sich selbst.
a. Self-representationalism
geht davon aus, dass ein psychischer Zustand dadurch bewusst wird, dass er sich selbst als
Objekt nimmt, also das Selbstbewusstsein objektivierend ist.
b. Pre-reflective self-consciousness
Das Präreflexive Selbstbewusstsein geht davon aus, dass Selbstbewusstsein prinzipiell
etwas anderes als Objektbewusstsein ist.
Jede Erfahrung bring eine primitive Form der Selbstreferenz (For-me-ness/ Perspectival
Ownership) mit sich.
Was ist der „HOR“? Was ist die These des „experiential self“? Was ist der
Unterschied zwischen präreflexivem und reflexivem Selbstbewusstsein?
Nennen Sie Beispiele und besprechen Sie die Fäll des Blindsehens und der
Gedankeneingebung.
HOR:
⇒ Phänomenale Bewusstsein ist eine Repräsentation höherer Ordnung von
Wahrnehmungsinhalten (eg. visuelle Bilder)
Experiential Self:
wenn man bewusst ist ist man nicht unbedingt selbstbewusst
jede bewusste Erfahrung und jeder bewusster interne Zustand ist Selbstbewusst. Das Selbst ist nicht
von bewussten Zuständen getrennt, sondern kommt damit einher. Wenn etwas bewusst ist, ist das
Selbst gegeben. Selbstbewusstsein geht mit Erfahrung einher. Integraler Bestandteil der Erfahrung,
Selbst gibt's nur wenn du Erfahrung machst. Sonst gibt's nicht. Bewusst.
Die These des „experiential self“ geht davon aus, dass das Selbst im Bewusstsein oder in Erfahrungen
gegeben ist. Selbstbewusstsein ist keine unabhängige Entität. Das Selbstbewusstsein ein integraler
Bestandteil der Erfahrung, den alle bewussten psychischen Zustände besitzen, da alle bewussten
Zustände notwendigerweise erfahrungsmäßig manifest sind. Ein psychischer Zustand, dem
Selbstbewusstsein fehlt, wäre ein unbewusster Zustand.
Prä vs. Reflexives Selbstbewusstsein:
Reflexiv: Erfahrung reicht nicht für Selbstbewusstsein
⇒ man muss was tun/zu etwas fähig sein/einen
weiteren Schritt machen, um Selbstbewusst zu sein, zb reflektieren, zeitliche Perspektive verstehen,
Zustände höherer Ordnung aktivieren, etc.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
36
Prä: man ist Selbstbewusst, wenn man etwas wahrnimmt. In jeder Erfahrung ist Selbstbewusstsein
dabei/enthalten. Selbstbewusstsein kommt mit Bewusstsein einher. Kann es auch unbewusste
Erfahrungen geben? - ja. Selbst ist immer schon da. Kannst selbst dein ohne Erfahrung jemals
gemacht zu haben. Immer gegeben wenn man intrinsische bewusst ist . Kommt nicht erst in
Erfahrung sondern indem ich was erlebe.
Während reflexives Selbstbewusstsein davon ausgeht, dass es für Selbstbewusstsein Reflexion
benötigt (z.B., dass man sich explizit als selbst erfassen und artikulieren, von anderen abgrenzen
oder Theorien und Geschichten über sich selbst und andere entwickeln kann), ist präreflexives
Selbstbewusstsein immer intrinsisch gegeben, wenn man Bewusst ist. Das präreflexive
Selbstbewusstsein ist nicht etwas, das erst in dem Moment auftaucht, in dem man seine Erfahrungen
aufmerksam betrachtet, sondern es ist in dem Moment vorhanden, in dem ich etwas bewusst erlebe.
Es existiert nicht getrennt von der Erfahrung, als zusätzlicher Zustand der Erfahrung. Es wird nicht
durch irgendeine Art von Reflexion oder Introspektion oder Beobachtung höherer Ordnung
hervorgebracht, sondern ist ein der primären Erfahrung innewohnendes Merkmal.
Blindsehen:
Beweis → man hat Wahrnehmungen denen man sich nicht bewusst werden kann, aber auf die man
zugreifen kann. Leute denken sie wissen es nicht, aber sie haben recht, wenn sie raten (Ball werfen,
bei blinden Menschen, können Größe und Farbe sagen und reagieren/ausweichen).
Es gibt Dinge, auf die man laut Higher Order Theory nicht scheinen kann. Unbewusste sachen, die
nicht bewusst gemacht werden können. Auf welche unbewusste Dinge kann geschienen werden, auf
welche unbewusste Dinge nicht? Ist das eine natürliche menschliche Einschränkung, oder können die
höheren Zustände sich vielleicht nur auf bereits bewusstem richten?
haben Betroffene keine bewusste Seherfahrung (in bestimmten gesichtsfeldern), das heißt sie
berichten blind zu sein, können aber auf visuelle Reize reagieren (z.B. einen Ball fangen) und
erstaunlich gut Ort, Form und Farbe von präsentierten Stimuli angeben, wenn man sie darum bittet zu
raten. Dieses Beispiel könnte man als Beweis oder Widerspruch für reflexive Higher-Order-Theories
sehen: Offensichtlich gibt es Informationen, die mir nicht bewusst sind, auf die ich aber trotzdem
irgendwie zugreifen kann. Im Sinne de HOT kann sich der Scheinwerfer nicht auf manche
Informationen richten, um sie mir bewusst zu machen. Es scheint aber eine Einschränkung auf was
ich mein Bewusstsein richten kann zu geben. Hier kann man fragen warum man einige Zustände,
dann nicht bewusst machen kann. Man könnte hier argumentieren, dass man sich nur reflexiv auf
Zustände richten kann, die bereits bewusst waren. Man kann die Seherfahrung nicht durch Reflexion
bewusst machen, aber ohne Reflexion angemessen reagieren.
Mindless Coping
manchmal wird man nur durch Reflektion bewusst: man arbeitet/übt etwas bei Bewusstsein aus
(Autofahren), aber man erinnert sich an keine Details.
würde sagen, dass Selbstbewusstsein reflexiv ist.
beschriebt einen Zustand, in dem man zwar nicht bewusstlos ist, aber sich seiner Handlungen und
Umgebungen nicht bewusst ist, in dem Sinne, dass man keine Erinnerung an Details hat. Das kommt
zum Beispiel bei Fahren oder Laufen gut bekannter Strecken vor. Hier kann man wieder fragen, ob
der Fahrer in diesen Momenten nicht selbstbewusst ist, weil er sich nicht sich explizit als selbst
erfasst und artikuliert und erst durch Reflexion Selbstbewusst wird. Sarte vertritt mit der
Transzendenz des Egos einen präreflexiven Ansatz, er sagt, dass bei der Erfahrung „Zur
Straßenbahn Laufen“ kein starkes Ego oder „Ich“ von Nöten ist. Trotzdem ist Erfahrung eine Abfolge
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
37
subjektiver Manifestation für jemanden („pour soi“), in der die Ich-Perspektive mitgegeben ist. Trotz
unbewusste Erfahrung schon eine Erfahrung mit. Prafreflexiv: ich brauche keine reflection auf mich
selbst. Jede Erfahrung die ich mache bestärkt mein ich oder zeugt es , ohne . Manifestation des
selbst, dass man es tut, manifestation durch die Erfahrung/Handlung. Aber starkes selbst , also ego,
also das Selbstreflexion ist nicht von Nöten. Transzendente ego, I'm unterbewisst durch die Handlung
das selbst erzeugt wird.
Thought Insertion
Schizophrene Menschen sind sich Gedanken bewusst, die sie nicht steuern können → keine
Kontrolle über ihre eigenen Gedanken
Für präreflexives Selbstbewusstsein: man kann zwar nicht sagen, wo die Gedanken herkommen,
wieso und ob sie von einem selbst sind oder nicht vllt, aber auch dann ist man sich den Gedanken
selbst sehr bewusst. Das Problem ist nicht, dass man sich seiner Gedanken nicht bewusst ist, also
nicht Selbstbewusst ist, das Problem ist, dass man sie nicht zuordnen kann
Kategorienfehler?
⇒
darum, dass die Fahrigkeit sich selbst als Agenten wahrzunehmen verletzlich ist. So erleben zum
Beispiel Betroffene von Schizophrenie Gedanken, für die sie kein Gefühl von Ownership empfinden.
Man könnte argumentieren, dass sie deswegen kein Selbstbewusstsein haben. Sie können keine
korrekten Geschichten über sich selbst und andere entwickeln und nicht richtig abgrenzen, was von
ihnen oder anderen kommt. Auf der anderen Seite kann man vertreten, dass sie zwar keinen „Sense
of Agency/ Authorship“ gegenüber den Gedanken-Eingebungen empfinden, trotzdem aber sind die
„fremden“ Gedanken ihnen gegeben. Sie haben einen direkten Zugang zum Gedanken. Somit ist
Thought Insertion kein Argument gegen „For-me-ness“, sondern ebenfalls für präreflexives
Bewusstsein.
Erläutern Sie selbst-skeptische Thesen und nennen Sie mindestens drei
Varianten und Vertreter!
Selbst-skeptische Thesen stellen die Legitimität des Selbst in Frage.
“Bundle Theory” (Hume)
Selbst ist nur ein Ergebnis aus Reflektion und Sprache, eig findet Erfahrung ohne Subjekt statt und es
gibt auch nur Wahrnehmung, kein Ich, das eine Rolle spielt. Deswegen findet man das Selbst auch
niemals, weil es das nicht gibt. Nur Wahrnehmung und Erfahrung.
Hume hält das „Ich“ für ein sprachliches Konstrukt, dass Produkt von Reflexion ist. Ein „Ich“ ohne
Wahrnehmung, gibt es laut ihm nicht, es gibt nur Wahrnehmungen. Erfahrungen sind für ihn geistige
Ereignisse, die ohne Subjekt auftreten, weshalb das Lokalisieren einer „puren Selbst“ nicht möglich ist.
“The Thought itself is the Thinker“ (James)
Gedanken halten sich selbst in einem Bewusstseinsstrom, sie sind fließend und laufen nacheinander
her, also ein Strom von Gedanken und Empfindungen, die kein Selbst und keine Seele benötigen →
sie halten sich selbst zusammen als Bewusstseinsstrom.
James sagt, dass es keine Substanz wie eine Seele gibt. Er prägt den Begriff des „Bewusstseinsstroms“:
In jedem Augenblick gibt es vorübergehende Gedanken, die auf unaufhörliche frühere, erinnerte
Gedanken folgen. Das heißt die Gedanken werden nicht von einem „Geist“ zusammengehalten, sondern
von Gedanken selbst.
Unity of the stream of consciousness (Husserl, Sartre)
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
38
durch das Zeitbewusstsein des Bewusstseins gibt es bereits eine Einheit, sodass kein “Ich” gebraucht
wird, das diese Erfahrungen macht. Zeitbewusstsein gibt den Erfahrungen ihren Platz. Es gibt auch
hier kein Ich ausserhalb vom Bewusstsein.
Sehr Ähnlich sind Husserl und Sartre der Meinung, dass die Erfahrungen nicht irgendeinem „Ich“
außerhalb des Stroms „gehören“, sondern die Einheit des Bewusstseins sich selbst webt.
Bewusstseinsstrom stellt selbst passiv über das Zeitbewusstsein Einheit her.
Self-Model Theory, Virtual Self Theory (Metzinger, Bayne)
Selbst ist kein physikalisches Objekt, wir benutzen das Selbst nur, um uns unserer Umwelt
anzupassen. Es ist also rein fiktiv und stammt aus unserem Gehirn aus anpassungsgründen, es ist
aber nicht real.
Die Self-Model-Theory ist Teil der No-Self-Theory. Laut ihr ist das Selbst lediglich eine virtuelle Entität
oder Fiktion, die vom Gehirn erzeugt wird. Das Selbst von Subjekten wird repräsentiert, um ihre Existenz
zu erleichtern, aber dieser Repräsentation entspricht keine reale Entität. Selbst- und Welterfahrung sind
Modelle des Gehirns, die uns an unsere Umwelt anpassen.
Bayne vertritt trotzdem, dass man das Selbst nicht wegstreichen sollte, nur weil es kein physikalisches
Objekt ist. Das Selbst ist eine rein intentionale Entität.
Self as fiction/ construct/ „center of narrative gravity” (Dennett)
Selbst gibt es nur wegen der Sprachverwendung unvermeidlich
Sehr Ähnlich ist Dennett der Meinung, dass das Selbst eine nützliche Fiktion ist, die uns Kontinuität
verleiht. Dieses Konstrukt entsteht unvermeidlich und unkontrolliert durch Sprachverwendung.
Erläutern Sie verschiedene Theorien und Begriffe des „Selbst“ und setzen Sie
sie zueinander in Beziehung!
1. Selbst als Prinzip der Identität (Kant)
man braucht das Selbst, um eine Identität zu schaffen, indem man die Erfahrungen die man
gesammelt hat konhärent zusammbringt in eine Einheit, dem Selbst.
Abstrakter und formaler Begriff des Selbst
Selbst: Prinzip der Identität, das dem Strom der Erfahrungen Einheit und Kohärenz gibt
2. Selbst als narrative Konstruktion (Kierkegaard)
Die Frage „Wer bin ich?“ bringt eine temporale, sprachliche und soziale Dimension mit sich, aber
auch eine normative Dimension des Identitätszwangs.
Selbst ist Konstruktion/ Fiktion.
Self-Concern: Verhältnis zu Selbst
Selbstwahrnehmung kann gelingen und verfehlen
3. Experiential/Core Self
Damasio unterscheidet zwischen core self und autobiographical self (Präreflexiver und
Narrativitätstheoretischer Ansatz)
Minimale auf Bewusstseinstheorie beschränkte Konzeption
Jede Erfahrung enthält minimales, intrinsisches „sich-selbst-gegeben-sein“
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
39
Mit jeder Erfahrung gibt es also ein „kleines Selbst“, das nicht mit anderen zusammenhängen
muss
Lebendige Organismen bringen Bewusstsein hervor: „Protoselbst“: sich selbst Fühlen des Leibes
im Verhältnis zu seiner Umwelt
4. Schichtenmodell
Husserl unterscheidet das „Ur-Ich“ vom „personalen Ich“. Letzteres entsteht nur in personalen
Verbänden mit einem „Verhältnis zum Du“.
Es gibt verschiedene Schichten, auf denen verschiedene Ebenen des Selbst aufbauen (die auch
wieder abgebaut werden können
Sehr ähnlich wie Core-Self: Präreflexiver und Sozialpsychologischer Ansatz
5. Verleiblichtes Bewusstsein
Menschen haben ab Säuglingsalter Zugang zu Propriozeption.
Somit können sie früh ein „ökologisches Selbst“ entwickeln und später ein expliziteres
Bewusstsein von sich selbst.
Wieder sehr ähnlich, wie Core-Self und Schichten Modell: Es gibt verschiedene Stufen des
Selbst, die sich nicht ausschließen, sondern aufeinander aufbauen. Prä-Reflexives Bewusstsein
ist hier stark mit Körperempfinden verknüpft.
Was ist Propriozeption und was hat sie mit Selbstbewusstsein zu tun?
Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum
das haben auch schon Säuglinge → erst Leiberfahrung, und dann langsam mehr →
Schichtenmodell → dann mit Hilfe der Umwelt ein besseres Bild von sich selbst entwickeln.
Gefühl für eigenen Körper in der Welt und damit ein aus Wahrnehmung basierendes
Selbstgefühl = Selbstbewusstsein.
Fuchs: Vervobenheit von Leib und Bewusstsein → bewusste Erfahrung ist eine intentionale
Interaktion zwischen Oragnismus und Umwelt. Ständige Austausch mit der Umwelt, wie
Atmung.
Propriozeption ist die Wahrnehmung der eigenen Bewegung, Stellung, Spannung, Haltung und der Lage
im Raum. Laut Rochat ist dieses Körper-/ Leibempfinden wichtig für die Entstehung des Selbst
(Propriozeption ist "die Modalität des Selbst schlechthin").
Entwicklungsphilosophisch erläutert er, dass Säuglinge von Geburt an im Besitz propriozeptiver
Informationen sind. Sie haben ein Gefühl für ihren eigenen Körper als organisierte und in die Umwelt
eingebettete Einheiten und damit ein frühes, auf Wahrnehmung basierendes Selbstgefühl. Das nennt er
„das ökologische Selbst“ des Säuglings. Nach dieser Leiberfahrung mit sich selbst kann der Säugling
dank Agenten der Umwelt ein expliziteres Bewusstsein von sich selbst entwickeln.
Auch Fuchs vertritt die Verwobenheit von Bewusstsein und Leib im Gegensatz zum Substanzdualismus
(Kritik an Trennung von mentaler und physikalischer Welt). Er sagt, dass geistige Prozesse nur fortsetzen,
was die Lebensvorgänge wie etwa Stoffwechsel und Atmung bereits auf basaler Stufe charakterisiert: Sie
lassen sich nicht auf die Körpergrenzen beschränken, sondern beruhen auf dem ständigen Austausch mit
der Umgebung. Ebenso ist bewusste Erfahrung eine intentionale Interaktion zwischen Organismus und
Umwelt.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
40
Skizzieren Sie Thomas Metzingers no-self Theorie und die Kritik daran!
Metzinger:
Phänomenologischer Irrtum
ja, wir haben eine Erfahrung unseres Selbst, aber das heißt nicht, dass es sie gibt. Es könnte ein
vom Gehirn erzeugtes Modell sein, sodass wir ein gedachter Operator sind.
⇒ vom Gefühl nicht auf reale Existenz schließbar.
Es geht darum, dass man das Gefühl hat von einem selbst . Das selbst ist Quatsch
Epistemischer Irrtum
epitestology = Erkenntnistheorie; Wissen: Ursprung/Umfang Wissen, epistemische
Rechtfertigung, Rationalität des Glaubens, etc.
Unmittelbarkeit, dass ich Meiner selbst direkt bewusst werde, ohne Instanz zu haben. Aber das
Gehirn ist die Instanz. Die Unmittelbarkeit ist Quatsch
epistemische Modallogik: Schlussfolgerungen über Wissen.
Dass etwas phänomenal direkt da ist (das Selbst), heißt nicht, dass es epistemisch auf jeden Fall
auch da ist (wir es wissen können)
Es gibt Prozesse im Kopf, die uns unsichtbar sind, die uns vorspielen, wir hätten eine Welt und
unser Selbst darin. Wir leben also weder im Kontakt mit der echten Welt, noch mit uns selbst. Wir
sehen nicht, dass es nur vorgespieltes ist
gefangen Sein im Ego-Tunnel
⇒
⇒ alles (jede Erfahrung) ist eine halluzination, die uns als echt abgebildet wird. („Die autonome
Aktivität des Systems wird ständig durch den Informationsfluss von den Sinnesorganen moduliert; sie
ist eine Halluzination, weil sie eine mögliche Realität als tatsächliche Realität abbildet.“)
Kritik:
Erfahrungs-Skepzismus
wenn es eine echte Welt gibt, aber wir sie nicht kennen können, dann verneint man etwas ohne
eine bessere Antwort zu haben → nihilistisch. So kann man jetzt alles anzweifeln, aber wo führt
das hin? Dann weiß man gar nichts, bzw hat ein Erkenntnistheoretisches Problem von “was weiß
ich, wann weiß ich, dass ich was weiß”?
Erkenntnistheoretisches Problem
wenn alles, was wir kennen, eine unechte Halluzination ist, dann kann man nicht mehr auf
wissenschaftlicher Basis allgemeine Erkenntnisse über die Welt haben (= Empirie). Empirie geht
nicht mehr.
Prinzipielles Problem
wenn es von Prozessen ausgelöst wurde, die wir nicht wahrnehmen, aber dafür echt und real
sind, dann kann man das Ergebnis der Prozesse auch als echt ansehen. Wieso wird hier eine
sein/schein unterscheidung getroffen? Das ist sinnfrei und willkürlich.
7 Verleiblichtes Bewusstsein
Was heißt „embodied cognition“ und 4E cognition?
4E cognition:
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
41
Embodied: das Bewusstsein benötigt den Körper und ist nicht nur eine Art Computerprogramm
Embedded: das Bewusstsein ist eingebettet in der Umwelt
Enacted: neben neuronalen Prozessen spielen auch Handlungen eine große Rolle und aktive
Interaktion mit der Umwelt
Extended: die Kognition hat eine Einwirkung auf ihre Umwelt und auf das Selbst
Embodied cognition: Theorie, dass viele Merkmale der Kognition durch Aspekte des gesamten
Körpers eines Organismus geprägt sind. Die Kognition hängt auf 3 Arten vom Körper ab
1. Körper als Einschränkung: Der Körper eines Akteurs beschränkt was wahrgenommen und
verarbeitet wird (nur Dinge, dir für Körper relevant sind).
2. Körper als Verteiler: Der Körper bietet Übergang zwischen neuronalen und nicht-neuronalen
Strukturen.
3. Körper als Regulator: Der Körper stimmt Kognition und Handlung eng aufeinander ab und
reguliert räumliche und zeitliche Abläufe.
→ Überbegriff Enaktivismus
→ Idee, dass der Geist nur durch direkt Interaktion mit realer Umgebung entstehen kann
→ Körper: notwendig für Interaktion und kognitive Leistung
→ Organismen = Akteure in Umwelt, die ihre Erfahrungen durch Handeln schaffen
Bedeutung beteiligt
⇒ an Erzeugung von
→ Subjektivität = Manifestation des Lebensprozesses von Organismen in Beziehung zu Umwelt
Wahrnehmen ist eine sinnstiftende Aktivität, die Welt hervorbringt
⇒
→ Gegen was Geist als mentale Repräsentation erklärt (Dualismus, Kognitivismus)
„Embodied cognition“, 4E-Kognition und der Überbegriff Enaktivismus sind Bezeichnungen für die
allgemeine Idee, dass der Geist nur durch die direkte Interaktion mit einer realen Umgebung entstehen
kann. Subjektivität wird nicht als Erzeugnis des Gehirns betrachten, sondern als Manifestation des
Lebensprozesses von Organismen in Beziehung zu ihrer Umwelt (Fuchs). Der Körper ist für diese
Interaktion und damit für kognitive Leistungen notwendig.
Organismen nehmen nicht passiv Informationen aus ihrer Umwelt auf, die sie dann in interne
Repräsentationen umsetzen. Sie sind an der Erzeugung von Bedeutung beteiligt („they enact a world“).
Wahrnehmen ist also eine sinnstiftende Aktivität, die Welt hervorbringt. Organismen sind Akteure in der
Umwelt, die ihre eigenen Erfahrungen durch ihr Handeln schaffen.
Damit steht dieser Ansatz im Gegensatz zu “Brain in a vat”-Gedankenexperimenten, laut denen der
Körper nicht notwendig für Erfahrungen ist. („The mind is not in the head“, Varela). Der Enaktivismus
kritisiert außerdem alle älteren Ansätze der Kognitionswissenschaten, die Geist (Mind) auf mentale
Repräsentationen zurückführen wollen (Kognitivismus, Computationalismus und Dualismus).
“embodied cognition”
Leib wird benötigt, um kognitive Leistungen vollbringen zu können
Paradigmenwechsel in der Kognititionswissenschaft
Die verkörperte Kognition (Embodied Cognition) ist die Theorie, dass viele Merkmale der
Kognition, ob beim Menschen oder anderswo, durch Aspekte des gesamten Körpers eines
Organismus geprägt sind. Sensorische und motorische Systeme werden als grundlegend mit der
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
42
kognitiven Verarbeitung integriert angesehen. Zu den kognitiven Merkmalen gehören mentale
Konstrukte auf hoher Ebene (z. B. Konzepte und Kategorien) und die Leistung bei verschiedenen
kognitiven Aufgaben (z. B. logisches Denken oder Urteilen). Die körperlichen Aspekte umfassen
das motorische System, das Wahrnehmungssystem, die körperlichen Interaktionen mit der
Umwelt (Situiertheit) und die Annahmen über die Welt, die in die Funktionsstruktur des
Organismus eingebaut sind. Die Embodied-Mind-These stellt andere Theorien wie den
Kognitivismus, den Computationalismus und den kartesischen Dualismus in Frage[1][2] Sie ist
eng verwandt mit der Extended-Mind-These, der Situated Cognition und dem Enactivism. Die
moderne Version stützt sich auf Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung in den Bereichen
Psychologie, Linguistik, Kognitionswissenschaft, dynamische Systeme, künstliche Intelligenz,
Robotik, Tierkognition, Pflanzenkognition und Neurobiologie.
Die Idee, dass der Körper oder die Interaktionen des Körpers mit der Umwelt die Kognition auf
eine Art und Weise konstituieren oder zu ihr beitragen, die einen neuen Rahmen für ihre
Untersuchung erfordert, verbindet die Forscher der verkörperten Kognition. Geistige Prozesse
sind nicht, oder nicht nur, rechnerische Prozesse.
Bei der verkörperten Kognition geht es darum, wie Körper und Geist zusammenarbeiten, um die
menschliche Erfahrung zu gestalten. Die Literatur zur verkörperten Kognition legt nahe, dass die
körperlichen Handlungen, die wir ausführen, sowie die Handlungen, die um uns herum ausgeführt
werden, unsere geistige Erfahrung prägen.
4E cognition
Die Mitglieder dieser Forschungsgruppe haben ein breites Spektrum an Interessen, die durch ihre
gemeinsame Grundlage in neuen Ansätzen der Kognitionswissenschaft vereint sind. Insbesondere
versuchen wir, den Geist im Hinblick auf die Eigenschaften zu verstehen, die ihn ausmachen:
Embodied: Viele Formen der Kognition werden durch unsere körperlichen Interaktionen mit der
Umwelt und mit anderen effizienter realisiert: Das Manipulieren von Code auf dem Computer hilft
uns, ihn besser zu verstehen, als wenn wir versuchen, seine Logik abstrakt in unserem Kopf
darzustellen; wenn wir eine Notiz auf unserem Schreibtisch hinterlassen, können wir uns leichter
an Dinge erinnern, wenn wir am nächsten Morgen darauf stoßen; wenn wir ein Problem mit
einem Kollegen diskutieren, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Lösung finden, usw.
Darüber hinaus eröffnet die Betrachtung des Verstandes als verkörpert eine Möglichkeit, den
Körper als inhärent ausdrucksstark zu betrachten und nicht nur als mechanischen Prozess, der
vorgeplante Bewegungen ausführt. So kann beispielsweise die gefühlte Qualität eines Lächelns
nicht losgelöst davon betrachtet werden, wie es in unserem Gesicht umgesetzt wird. In einigen
Fällen ist der Bewegung ein Ziel oder eine Absicht inhärent, die zu ihrer Vollendung führt; wenn
ich nach der Kaffeetasse greife, wird mir klar, was ich will, und mein Arm und meine Hand
erledigen spontan den Rest. Ein interessantes Ergebnis des verkörperten Geistes ist, dass er für
andere Menschen wohl viel weniger undurchsichtig ist, als in der sozialen Kognitionsforschung
gemeinhin angenommen wird. Was Sie wahrnehmen, ist, dass ich nach meiner Kaffeetasse
greife, um einen Schluck zu nehmen, und nicht nur eine bedeutungslose Bewegung, deren
Zweck erst in zweiter Linie abgeleitet werden muss.
Eingebettet: Der verkörperte Geist kann nicht isoliert von seiner Umwelt betrachtet werden; er ist
immer schon eingebettet und situiert in einem weltlichen Kontext, der durch körperliche
Fähigkeiten mitbestimmt wird und auf aktuelle Anliegen und Ziele ausgerichtet ist. Dieser Kontext
bietet Möglichkeiten zur Interaktion, die unmittelbar und sinnvoll wahrgenommen werden. Die
dampfende Kaffeetasse wird unmittelbar als etwas wahrgenommen, das zum Kaffeetrinken da ist.
Affordanzen und körperliche Fähigkeiten sollten in einer relationalen Weise verstanden werden:
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
43
Eine Kaffeetasse würde es einer Fliege nicht ermöglichen, sie aufzuheben, auch wenn die Tasse
ihr andere Affordanzen wie das Gehen auf dem Tassenrand bietet; die Flossen eines Wals
können sich nur in einer aquatischen Umgebung fortbewegen und hätten diese Fähigkeit an Land
nicht. Mit der Kognition im Allgemeinen verhält es sich nicht anders, sie ist immer relativ zu einem
bestimmten Organismus und einer konkreten Situation. Der Mensch hat sich diese Eigenschaft
zunutze gemacht, indem er sich komplexere Nischen als jeder andere Organismus geschaffen
hat: die kulturelle und technologische Welt. Das Aufwachsen in dieser menschlichen Nische hat
den Effekt, dass es den Geist zu seinen komplexesten Ausdrucksformen formt und formt. Hier
bieten die Ansätze der 4E-Kognition neue Grundlagen für den traditionellen Fokus der
Kognitionswissenschaft auf abstraktes Denken. Wir können die höchsten Stufen der Rationalität
und Objektivität nur erreichen, wenn wir in den Gebrauch von Werkzeugen, Sprache, Schrift,
Logik usw. hineinwachsen.
Erweitert: Wo liegen die Grenzen des Verstandes, wenn wir uns auf solche kulturbedingten
Praktiken einlassen? Wenn die Geräte, die wir benutzen, uns helfen, Prozesse zu realisieren, die
wir normalerweise als kognitiv betrachten, wie z. B. die Verwendung von Stift und Papier oder
eines Taschenrechners, um einige Gleichungen durchzuarbeiten, dann sollten wir diese Prozesse
- selbst wenn sie außerhalb des Körpers stattfinden - wohl als Teil der konstitutiven Grundlage
der Kognition betrachten Die Möglichkeit, dass der Geist erweitert ist, ist nicht nur philosophische
Spekulation. Wo wir die Grenzen des Geistes ziehen, kann tiefgreifende Auswirkungen auf unser
reales Leben haben. Wenn die Nischen, in denen wir leben, teilweise konstitutiv für unsere
kognitiven Fähigkeiten sind, dann kann ihre Beeinflussung diese Fähigkeiten steigern oder
verringern. Eine Person, die an Alzheimer erkrankt ist, kann weitgehend selbständig bleiben,
wenn sie in ihrer Wohnung lebt, die durch eine lange Geschichte von Interaktionen geprägt ist,
die ihre Verhaltensroutinen unterstützen, aber sie wird wahrscheinlich einen Teil dieser Fähigkeit
zur Unabhängigkeit verlieren, wenn sie in eine fremde Pflegeeinrichtung verlegt wird. Eine
besonders interessante Möglichkeit für die Untersuchung des erweiterten Geistes bieten mentale
Prozesse, die in der Interaktion mit anderen realisiert werden. Es ist bekannt, dass die
Anwesenheit anderer Menschen unsere kognitiven Fähigkeiten verstärken und/oder
beeinträchtigen kann. Dies ist schwer zu erklären, wenn man davon ausgeht, dass die
zugrundeliegenden Prozesse völlig isoliert in den einzelnen Gehirnen ablaufen, aber es wird
intuitiv, wenn wir annehmen, dass die Kognition während der Interaktion (auch mit anderen) in die
Welt hinein erweitert werden kann. Andere können die Entfaltung geistiger Prozesse erleichtern
oder behindern. In der Tat ist die soziale Interaktion vielleicht die mächtigste Kraft, die es gibt; sie
ist die Grundlage für Enkulturation.
Enaktiv: Der enaktive Ansatz hat eine besondere Auffassung von jedem der vorherigen Es. Er
geht beispielsweise davon aus, dass der Geist nicht in irgendeinem physischen System
verkörpert werden kann; die Verkörperung bezieht sich auf einen biologischen Körper - ein
lebendes System. Der lebende Körper ist ein besonderes System, weil er sich selbst produziert
und anpassungsfähig ist. Dieser lebende Körper produziert seine eigene Identität als die Art von
System, die er ist, während er sich gleichzeitig materiell vom Rest der physischen Umwelt
unterscheidet, einer Umwelt, von der er dennoch weiterhin abhängig ist, um seine Bedürfnisse
durch energetischen und materiellen Austausch zu befriedigen. Diese prekäre Situation ist die
Grundlage für die Existenz des verkörperten Geistes und begründet die Normativität, die die
adaptive Regulierung seiner Interaktionen mit der Umwelt leitet. Aus dieser Sicht gibt es keinen
wesentlichen Unterschied zwischen Handeln und Wahrnehmen; beides sind Aktivitäten, die im
Rahmen einer sensomotorischen Schleife realisiert werden. Diese Schleife ist eine Eigenschaft
des Organismus-Umwelt-Systems als Ganzes, wodurch ein erweiterter Geist zum
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
44
Standardmodus des Geistes im Allgemeinen wird und nicht nur ein spezieller, hauptsächlich
menschlicher Fall. Schließlich schreckt der enaktive Ansatz auch nicht vor Reflexivität zurück. Er
geht davon aus, dass auch wir einen lebendigen Körper haben und daher wissen, dass er sowohl
subjektiv von innen als auch objektiv von außen erlebt werden kann: Ein lebendiger Körper kann
ein gelebter Körper sein. Diese Betonung des Ernstnehmens der subjektiven Ich-Perspektive
stellt den enaktiven Ansatz in eine Reihe mit der phänomenologischen Tradition in der
Philosophie. Er teilt auch deren Interesse an Intersubjektivität, da unsere Realität eine soziale
Realität ist.
Diese Forschungsgruppe nutzt die neuesten Entwicklungen in der Informatik und der Theorie
komplexer Systeme, um verschiedene Aspekte der 4E-Kognition zu untersuchen und zu erklären.
Ihre wichtigsten Werkzeuge stammen aus den Bereichen des künstlichen Lebens und der MenschComputer-Interaktion, insbesondere aus der evolutionären Robotik, den künstlichen neuronalen
Netzen, den agentenbasierten Modellen, der virtuellen Realität und den sensorischen
Substitutionsschnittstellen.
Welche These vertritt der Enaktivismus?
Kognitition entwickelt sich aus der (zentral: körperlichen) dynamischen Interaktion des “complete
agent” Lebewesens mit seiner Umwelt
Enaktivismus ist ein theoretischer Ansatz innerhalb der Kognitionswissenschaften. Er basiert auf der
Vorstellung, dass Kognition sich aus der Interaktion von Lebewesen mit ihrer Umwelt entwickelt. Dabei ist
zentral, dass das Lebewesen als complete agent körperlich mit der Umwelt interagiert.
Der Enaktivismus ist eine Position in der Kognitionswissenschaft, die davon ausgeht, dass Kognition
durch eine dynamische Interaktion zwischen einem handelnden Organismus und seiner Umwelt zustande
kommt. Sie behauptet, dass die Umwelt eines Organismus durch die aktive Ausübung der
sensomotorischen Prozesse dieses Organismus zustande kommt bzw. in Gang gesetzt wird.
Der enaktive Ansatz konzentriert sich auf zielgerichtete Handlungen und wechselseitige dynamische
Interaktionen mit der Umwelt, indem er Geist/Gehirn, Geist/Körper und Körper/Umwelt zusammenbringt.
Die Embodiment-Theorie - die besagt, dass wir unsere eigenen körperlichen Erfahrungen und Prozesse
nutzen, um unsere eigenen emotionalen Erfahrungen und die Erfahrungen anderer zu verstehen - hat
einen Mechanismus bereitgestellt, der uns hilft, die emotionale Verarbeitung zu verstehen.
Was sind „affordances“ und wie kommen Sie in der Cognitive Science zum
Tragen? Wie in der Robotik und KI-Forschung?
Gibson (1979) stellte beispielsweise fest, dass "eine Affordanz weder eine objektive Eigenschaft noch
eine subjektive Eigenschaft ist; oder sie ist beides, wenn man so will". Nach Gibson sind Affordanzen
natürlich existierende Beziehungen, die kein Vorwissen erfordern und nicht unbedingt
wahrgenommen werden müssen.
Übertragung auf KI, früher Computer nur aus Algorithmen. Wenn a, dann mach b. Bewusstsein
passiert im Umgang mit Welt. Man muss selbstbewusst sein, bevor man den Stuhl als Stuhl
interpretieren kann / bewusst sein. Dadurch, dass ich einen Körper habe, der sitze. Kann, habe ich
den zwang, mich hinzusetzen. Und deswegen muss ich den Aufwand betreiben, mir selbst bewusst
zu sein, um das zu machen. Man kann davon übergehen, anstatt Algorithmen nehmen, besser leichte
Aufgaben in kontrollierter Umgebung erheben. 4 Infos erheben über Umgebung und selbst, Modelle
bilden wie Handlung machen, auf Stuhl setzen , Prognosen, wie wird das ausgehen, und Ergebnisse
kontrollieren (es geschafft oder nicht). Lernt damit. Self-learning mit Umgebung.bewusstsein passiert
in der Interaktion mit der Welt. So können Maschinen auch mit der Welt interagieren und lernen .
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
45
Man muss sich als selbst wahrnehmen und auf Infos zu sich selbst zugreifen können. Muss sich
selbst also als Teil der Umwelt. Affordanzes um Art von Bewusstsein nachbauen zu können.
Probleme in der Robotik zeigen, dass Affordanz nicht nur ein theoretisches Konzept aus der Psychologie
ist. Beim Greifen und Manipulieren von Objekten müssen Roboter die Affordanz von Objekten in der
Umgebung erlernen, d. h. sie müssen aus der visuellen Wahrnehmung und Erfahrung lernen, (a) ob
Objekte manipuliert werden können, (b) wie ein Objekt zu greifen ist, und (c) wie Objekte zu manipulieren
sind, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Der Hammer beispielsweise kann prinzipiell mit vielen
Handhaltungen und Annäherungsstrategien ergriffen werden, aber es gibt nur eine begrenzte Anzahl
effektiver Kontaktpunkte und den damit verbundenen optimalen Griff, um das Ziel zu erreichen.
die Art, wie ein Organismus mit der Welt (Objekt) in Beziehungen treten kann, hängt von dem
Organusmis selbst ab.
Bsp: wir sehen den Türgriff als Türgriff, weil wir ihn sehen und als Türgriff benutzen können.
Wenn man kein chinesisch kann, kann man sich chinesische Zeichen nicht merken.
es gibt Aktivitäten, zu denen nicht alle in der Lage sind
Gibson entwickelte die Idee, dass Objekte in der Umwelt verschiedene Arten von Handlungen
ermöglichen, je nachdem, welche Art von Körper wir haben. Unterschiedliche Objekte haben
unterschiedliche Aufforderungscharaktere („Affordances“).
Die „Angebote“ oder „Aufforderungen“ der Umwelt, sind eng mit unserer Körperform und daraus
resultierenden Handlungsmöglichkeiten verbunden. Ein Stuhl ermöglicht deshalb das Sitzen, weil der
menschliche Körper in den Knien und der Hüfte gebeugt werden kann. Neben solchen motorischen
Fähigkeiten wie Sitzen, werden auch abstrakte und rationale kognitive Fähigkeiten, wie Zählen, vom
Körper bestimmt. Das erlaubt der Cognitive Science eine andere Sichtweise auf das Handeln, in der der
Leibt Intentionalität fungiert und die Umwelt reguliert.
In der Robotik und KI-Forschung beeinflusste dieser Ansatz die Idee, dass Roboter von ihrer Umwelt so
lernen können, wie Organismen oder Menschen über eine Schnittstelle, die eine enaktive Umgebung für
den Benutzer schafft, mit Computern interagieren können.
Entwicklung in der KI
Früher hingen Computer vollständig von Algorithmen ab, das heißt ein menschlicher Programmierer
schrieb vollständige Anweisungsanleitungen (Good Old-Fashioned Artificial Intelligence, GOFAI). Im
Konnektivismus wird Verhalten als Produkt einer Vielzahl interagierender Komponenten verstanden, die
sich wechselseitig beeinflussen. Indem (1) Informationen erhoben, (2) Modelle gebildet, (3) Prognosen
erstellt und (4) Ergebnisse kontrolliert werden, können leichte Aufgaben in kontrollierten Umgebungen
gelöst werden. Im Gegensatz dazu lernen Kinder beim Handeln selbst. Die Welt bietet Zwänge/
Rückkopplungen, die Kognition möglich machen. Bewusstsein entsteht also im Umgang mit der Welt.
„Nouvelle AI“ oder „Situated/ Behavior Based Robotics“ basiert deshalb auf der Hypothese, dass ein
intelligentes Systems in der physischen Welt verankerte Repräsentationen haben muss. Die Welt ist
immer ihr eigenes bestes Modell. Sie ist immer genau auf dem neuesten Stand und enthält alle Details.
„The trick is to sense it appropriately and often enough.” (Brooks). Ziel ist es autonome, physische
Agenten zu erbauen, die in kontinuierlicher Interaktion mit der Umwelt stehen.
Was sind „Doppelempfindungen“ und welche These wird diesbezüglich von
Merleau-Ponty vertreten? Was ist der Unterschied zwischen Leib und Körper?
Doppelempfingung
Bsp: linke Hand berührt die rechte Hand, rechte von linker berührt.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
46
Der Körper nimmt sich selbst als Objekt wahr
⇒ Lokalisierung im Verhältnis zur Umwelt
zentral für Selbstobjektivierung, Selbstlokalisierunge, Propriozeption, Eigenwahrnehmung
Merleau-Ponty hat den Enaktivismus stark geprägt. Ja sind ihre.
Leib ist Mittelpunkt meiner Welt & mir gegenwärtig als ich selbst
Dank meines Leibes bin ich in der Welt
Leib im Hintergrund meines Bewusstseins, präreflexiv bewusst
Unterschied Leib/Körper
Leib wird empfunden, was man subjektiv spürt was man als Fleisch versteht
Körper ist das Objekt, das materielle, das auch eine Prothese sein kann (über Leib hinausgehen
kann)
Doppelempfindungen sind zentral für Selbstobjektivierung und Selbstlokalisierung (also für die
Propriozeption/ Eigenwahrnehmung). Zu einer Doppelempfindung kommt es zum Beispiel, wenn die
rechte Hand die linke Hand berührt, oder auch die linke Hand von der rechten Hand berührt wird. Eine
Hand empfindet, die andere wird empfunden (auch mit anderen Sinnen). In solchen Momenten nimmt der
Körper sich selbst als Objekt wahr. Das ermöglicht eine Lokalisierung im Verhältnis zur Umwelt.
Propriozeption ist der Sinn für sich selbst, genauer: die Position der eigenen Gliedmaße und die Lage des
Körpers im Raum. Sie wird ermöglicht durch bestimmte Rezeptoren in Muskeln, Gelenken und Sehnen,
die das Gehirn permanent informieren. Eigenwahrnehmung: Empfindungen, die mittels Sinnesrezeptoren
(Propriorezeptoren) in den Muskeln und Gelenken dem Gehirn zugeleitet werden und so Information über
Stellung und Stellungsänderung der einzelnen Körperteile zueinander und ihre Bewegung liefern.
Normalerweise wird die Welt über den Leib erschlossen: Wenn ich Welt erfahre, dann ist mir der Leib
mitgegeben als Mittelpunkt der Welt, er ist gegenwärtig, aber nicht als perzeptuelles Objekt, sondern als
ich selbst. Der Leib ist keine Scheibe zwischen mir und der Welt, sondern mein primäres In-der- Welt-sein
– dank ihm bin ich schon draußen bei den Dingen. Dabei bleibt der Leib in der Regel im Hintergrund
meines Bewusstseins unerfasst und ist nur präreflexiv bewusst.
Unterschied Leib/Körper: Empfundener Leib vs. objektiver Körper. Leib ist was man wirklich als Fleisch
versteht, aber der Körper kann darüber hinaus gehen. Wenn ich eine Prothese habe, habe ich meinen
Körper erweitert.
Erläutern Sie John Searles Gedankenexperiment vom „Chinese Room“! Was
zeigt es? Finden Sie es überzeugend/nicht überzeugend und warum?
Ziel:
Kritik an der funktionalistischen Verwendung des Wortes “denken”
Was bedeutet es, etwas zu verstehen?
wenn eine maschine so ist wie der Mensch, kann man Bewusstsein implementieren?
Gedankenexperiment:
Zwei Menschen reden, einer kann Chinesisch, einer nicht
Anweisungen und Skripte
der Chinese merkt nicht, dass der andere Typ kein Chinesisch kann.
Zeigt:
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
47
aus guten Antworten folgt also kein Verständnis
Aus Syntax (die Regeln die der Typ befolgt) keine Semantik (Bedeutung) ableiten.
Die Person denkt nicht auf Chinesisch, wenn im Gespräch eine Pause gemacht wird. Also ist es
jetzt sehr deterministisch und vorhersehbar, wenn man das Skript lesen kann.
Wenn ein Computer ein Programm abläuft (über chinesische Geschichte eg.) heißt das noch
lange nicht, dass der Computer das (chinesische Geschichte) auch versteht.
Was gehört zum Verstehen dazu? Hormonschub?
vllt nicht Bewusstsein hochladen, bevor der Körper auch Empfindungen spüren kann.
meine Meinung
zeigt gut, dass es einmal das menschliche Denken gibt, das nicht immer zielgerichtet ist, und
auch oft willkürlich, wir sind unseren Gedanken quasi ausgeliefert, und einmal das funktionale
Denken gibt, das hofft, eine Lösung für ein Problem zu bestimmen (Input, Denken, Output). Das
zeigt für mich, dass KI auch in Zukunft eher das letztere als Ziel hat. Ob es am Ende einen
Unterschied macht, oder nicht, waage ich nicht zu beantworten. Aber ich weiß, dass die KI keine
Bedeutung in dem, was sie tut, sehen kann, aber in der Lage ist, komplexe Syntax so zu
verarbeiten, dass man ihre “outputs” nicht mehr von Menschen unterscheiden könnte. Es ist sehr
überzeugend, denn wenn man der KI die Syntax wieder wegnehmen würde, würde die KI wieder
“hohl” sein, doch wenn Menschen eine Syntax lernen, können sie diese mit Semantik verbinden.
Auch wenn das trivial oder vernachlässigbar für die KI Forschung ist, ist es wichtig, den
Unterschied zu kennen.
In seiner Essenz ist das “Chinese Room” Gedankenexperiment eine Kritik an der funktionalen
Verwendung des Wortes “denken”. Es geht nämlich davon aus, dass denken “nur noch” als Mittel zum
Zweck, also als Funktion verwendet wird, um mit bestimmten Inputs best mögliche Outputs zu erzielen.
Konket geht es im Experiment darum, dass zwei Menschen miteinander auf Chinesisch per Text
kommunizieren. Eine der Personen kann jedoch kein Chinesisch, aber sie hat ein Handbuch, in dem
genau steht, was die Person bei welcher Eingabe genau Antworten soll (schriftlich). Mit der Hilfe der
Anweisungen im Skript bekommt die Person, die nativ Chinesisch spricht, es also gar nicht mit, dass der
Parter gar kein Chinesisch sprechen kann. Die Antworten sind perfekt auf das Gespräch abgestimmt.
Das Experiment zeigt, dass es prinzipiell möglich ist, ein “Innenleben” oder ein “Wissen”, ein
semantisches Verständnis zu täuschen, wenn tatsächlich nur Regeln wie die Syntax an den Nachrichten
gearbeitet haben. Die zentrale Frage ist, ob die Person, die kein Chinesisch konnte, nun doch Chinesisch
kann, oder nicht. Viele Menschen sind der Meinung, dass die Person kein Chinesisch kann. Allerdings ist
es von außen nicht bewertbar oder observierbar.
Für mich zeigt das Chinese Room Experiment, dass man einmal Denken als Maschine, funktional
betrachten kann, der Mensch jedoch nicht funktional denkt, sondern semantisch. Es gibt immer einen
Kontext zu jeder Syntax. Eine KI wird voraussichtlich, sogar, wenn sie den Menschen vollkommen
nachahmen kann, “nur” mit einem Skript wie hier im Experiment arbeiten können. Eine tatsächliche native
Person würde jedoch nicht nur die richtigen Antworten (also das Skript) in sich tragen, sondern auch das
Skript erweitern und hinterfragen können. Es würde wachsen und lernen, und das unabhängig vom
Skript. Ich finde das Chinese Room Experiment sehr überzeugend, obwohl ich auch sehe, dass man von
außen keinen Unterschied in der Art der Lösungs/Antwortaquise feststellen kann, sodass es sich in Blick
auf KI Forschung sogar rauskürzen könnte.
shared Philosophie SoSe2022 Fragenkatalog + Antworten
48
Download