VIP R&D Vakuum-Lineardurchführungen mit Magnetflüssigkeitsdichtungen Vacuum linear feedthroughs with magnetic fluid seal Wlodzimierz Ochoński Zusammenfassung – hermetische Dichtheit, – partikelfreier Betrieb, was in VakuumDie Arbeitsbedingungen der Magnetflüsprozessen höchste Reinheit sicherstellt, sigkeitsdichtungen sind bei der linearen – keinerlei Haftreibung, Bewegung anders als bei der Drehbewe– hohe Zuverlässigkeit und lange Lebensgung. Daher ist der Anwendung der für die dauer. Drehbewegung typischen Dichtungen auch bei der hin- und hergehenden Bewegung Summary nicht effektiv. Die Analyse des Dichtheitmechanismus der Magnetflüssigkeitsdich- A magnetic fluid sealed feedthrough is a device that transmits linear motion into a tungen bei der linearen Bewegung weist vacuum chamber with minimal frictional darauf hin, dass die Effektivität dieser resistances and minimal contamination leDichtungen bedeutend durch die Deformation und Übertragung der Magnetflüs- vel.They are widely employed in high and sigkeit im Dichtspalt beeinflusst wird, was ultra-high vacuum equipment among von der Geschwindigkeit der Verschiebung others in semiconductor fabrication industry and robotics applications. der Stange abhängt. Wie die UntersuThe operating conditions of magnetic chungen bewiesen, ist die Deformation und Verminderung der Menge der Magnetflüs- fluid seals during reciprocating motion are sigkeitim SpaltinfolgederenAnhaften andie so different from those with rotating motion that the use of their conventional Stangenfläche die Hauptursache des structures for reciprocating motion seals Dichtheitsverlustes dieser Dichtungen. Zwecks Erhöhung der Wirkungseffekti- yield no good results. Analysis of sealing vität der oben beschriebenen Dichtungen mechanism of magnetic fluid seal in reciwerden Konstruktionslösungen angewen- procating motion shows that the operation of these seals is affected by the carry-over det, die die Übertragung der Magnetflüssigkeit im Dichtspalt bei der hin- und her- and the magnetic fluid deformation in the sealing gap, which depends on the velocity gehenden Bewegung der Stange einof reciprocating motion. The reduction of schränken. Lineardurchführungen mit Magnetflüs- magnetic fluid quantity in the sealing gap,caused by the reciprocating motion of sigkeitsdichtungen gewährleisten die höchste Reinheit im Vakuum bei geringen the shaft is reason of the seal failure. In the paper a short characteristic of Geschwindigkeiten der Verschiebung (bis 1 m/s). Das Dichtelement ist eine magne- magnetic fluid sealing technology , princitisierbare Flüssigkeit, die mit einem Mag- ple of sealing, behaviour of the ferrofluid and seal failure mechanism in the linear netfeld an der Dichtstelle gehalten wird. motion of the shaft are given. Moreover Diese Lineardurchführungen besitzen gegenüber konventionellen Dichtungsaus- some new structure designs of vacuum linear feedthroughs with magnetic fluid führungen einzigartige Vorteile: 22 Vakuum in Forschung und Praxis 20 (2008) Nr. 1 22–27 Ó 2008 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim DOI:10.1002/vipr.200800342 seals, which have practical application value are presented. 1 Einleitung Überall dort, wo geringe lineare Bewegungen in Über- oder Unterdruckbehältern eingeleitet werden müssen, werden Lineardurchführungen eingesetzt. Diese Durchführungen müssen mit einer Substanz versehen werden, die den Übergang von Atmosphäre zum Vakuum hermetisch abdichtet, da bei allen Vakuumprozessen höchste Reinheit sichergestellt werden muss. Darüber hinaus sollen diese Dichtungssysteme sehr geringe Reibungsverluste aufweisen. Magnetflüssigkeiten sind dafür die geeignete Substanz. Ein Vorteil der Lineardurchführungen mit Magnetflüssigkeit ist, dass das Dichtelement und die Lagerung in einem kompakten Bauteil untergebracht werden. Ihren Einsatz finden magnetfluidgedichtete Lineardichtungen in verschiedensten Industriebereichen, in denen in Fein/ Hochvakuum- oder auch in Ultrahochvakuumbereichen gearbeitet werden muss. Beispielweise werden sie in den RoboterManipulatoren, in der Dünnschichttechnik eingesetzt, bei der Beschichtung von Datenträgern, oder in der Semiconductor-Industrie beim Beschichten von Halbleitern. Der Vortrag beschreibt verschiedene Konstruktionsvarianten und Einsatzmöglichkeiten der Magnetfluide als Dichtmaterial in Vakuum-Lineardurchführungen. VIP R&D 2 Dichtungsmechanismus von Magnetflüssigkeitsdichtungen in linearer Bewegung Magnetflüssigkeitsdichtungen nutzen die Reaktion von Magnetfluiden auf ein angelegtes Magnetfeld aus. Eine einfache Dichtung (Bild 1a) besteht aus einem ringförmigen Permanentmagnet, zwei Polschuhen, der Magnetflüssigkeit (Ferrofluid), einer Linear- Bewegungsstange und dem Gehäuse. Die statische Dichtung zwischen dem Gehäuse und den Polschuhen wird standardmässig mittels eines Elastomer-ORinges erzeugt. Das Dichtelement ist wie oben beschrieben aufgebaut, jedoch sind in die Polschuhe oder in die Welle mehrere Stufen mit vielen Vorständen eingearbeitet, die das Magnetfeld fokussieren. In dem nur 0,1 – 0,2 mm hohen Spalt unter Polschuhstufen bildet das Ferrofluid, entsprechend der Stufenzahl, hintereinander angeordnete “flüssige O-Ringe” [1-7]. In Bild 1b wird die Lage der Magnetflüssigkeit im Dichtspalt ohne Einwirkung des Mediumsdrucks und bei unbeweglicher Stange (durchgezogene Linie), sowie die Verlagerung der Flüssigkeit bei der linearen Bewegung der Stange (gestrichelte Linie) gezeigt. In Bild 1c wird die Verlagerung der Magnetflüssigkeit im Spalt bei Einwirkung des Mediumsdrucks Dp und bei linearer Bewegung der Stange dargestellt, und in Bild 1d – die Verteilung der magnetischen Feldstärke H in dem Dichtspalt d. Experimentelle Untersuchungen [2,3] bewiesen, dass die Dichte h der Magnetflüssigkeitsschicht, die durch die Stange übertragen wird, steigt mit der Erhöhung der Geschwindigkeit der Verschiebung v der Stange und der dynamischen Viskosität g des Ferrofluides und kann den Verlust der Dichtheit verursachen. Die Verformung der Magnetflüssigkeit bei Einwirkung des Mediumsdrucks ändert die Verteilung der Magnetfeldstärke H auf der freien Flüssigkeitsoberfläche im Dichtspalt (Bild 1c), was zur Folge hat, dass der Berstdruck Dpkr von der Richtung der Be- Bild 1: Aufbau und Wirkungsprinzip der Magnetflüssigkeitsdichtung bei der Linearbewegung a) Aufbau der Dichtung b) Lage der Magnetflüssigkeit im Dichtspalt ohne Wirkung dMediumdruckes bei unbeweglicher Stange, Übertragung der Magnetflüssigkeit bei der Linearbewegung c) Übertragung der Magnetflüssigkeit im Dichtspalt bei Einwirkung des Mediumdruckes Dp und der linearen Bewegung 1- Lage der Magnetflüssigkeit bei unbeweglicher Stange 2- Lage der Magnetflüssigkeit bei der Bewegung der Stange, die gleichgerichtet ist mit der Einwirkung des Druckes Dp 3- Lage der Magnetflüssigkeit bei der Bewegung der Stange, die entgegengerichtet ist wie die Einwirkung des Druckes Dp d) Verteilung der Magnetfeldstärke H im Dichtspalt Vakuum in Forschung und Praxis 20 (2008) Nr. 1 Ó 2008 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.vip-journal.de wegung der Stange abhängt. Bei einer unbeweglichen Stange wird der Berstdruck durch die Abhängigkeit: Dpkr = l0MS(H1-H2). (1) ausgedrückt. Verschiebt sich die Stange in der Richtung, die mit der Einwirkung des Druckes Dp gleich ist, dann, Dpkr 1 = l0MS(HB-H2), (2) und wenn sich die Stange in der entgegengesetzten Richtung zur Einwirkung des Druckes Dp verschiebt, dann: Dpkr 2 = l0MS(H1-HC), (3) wo: l0 – Permeabilität des Vakuums, Ms – Sättigungsmagnetisierung der Magnetflüssigkeit, H1 – maximale Magnetfeldstärke im Dichtspalt, H2 - minimale Magnetfeldstärke im Dichtspalt, HB, HC - Magnetfeldstärken im Dichtspalt im Punkts B und C Wegen der Änderung der Magnetfeldstärke H im Spalt unter der Polschuhstufe hat die Verminderung des Druckes Dpkr 1 größere Bedeutung als die des Druckes Dpkr 2 . Der Vergleich der Werte des Druckes Dpkr, der mit den Formeln (2) und (3) berechnet wurde, mit den Untersuchungsergebnissen weist darauf hin, dass bei Dp<Dpkr 1 ist eine gute Dichtheit sichergestellt; bei Dpkr 1 Dp< Dpkr 2 beeinflusst augenblickliches Mikrobersten die Dichtheit; und bei DpDpkr 2 erfolgt der Durchschlag der Magnetflüssigkeitsschicht im Spalt und vollständiger Dichtheitsverlust. Also ist die Verformung der Magnetflüssigkeit im Dichtspalt die Hauptursache der Dichtheitsverminderung, und kann im Endeffekt zum Bersten der Dichtung und zum vollständigen Dichtheitsverlust bei der linearen Bewegung führen. 3 Konstruktionslösungen der Vakuum-Lineardurchführungen Bild 2 zeigt eine Vakuum-Lineardurchführung mit einer zweistufigen Magnetflüssigkeitsdichtung [8]. Die Stange 1 ist in linearen Gleitlagern 4 befestigt, die im Ge- 23 VIP R&D Bild 2: Vakuum-Lineardurchführung mit einer zweistufigen Magnetflüssigkeitsdichtung 1 – Stange, 2 – Gehäuse, 3 – Flanschbuchse, 4 – lineares Gleitlager, 5 – Polschuh, 6 – Permenentmagnet, 7 – Magnetflüssigkeit, 8 – metallischer Schutzring, 9 – metallischer Abstreifer, 10 – Stütztring, 11 – Tellerfeder, 12 – “O”-Ring häuse 2 und in der Flanschbuchse 3 angebracht sind. Die Durchführung ist mithilfe der zweistufigen Magnetflüssigkeitsdichtung abgedichtet, die sich aus dem Permanentmagnet 6, zwei Polschuhen 5 und der Magnetflüssigkeit 7 zusammensetzt. An die Seitenoberflächen der Polschuhe 5 liegen lose auf der Stange 1 angebrachte metallische Schutzringe 8 an, die innere Kegelflächen stangenseitig besitzen. Die auf der Stange 1 angebrachten Abstreifer 9 haben äußere Kegelflächen und bilden zusammen mit den Schutzringen 8 den Metall-Metall-Kontakt. Das Andrücken der Abstreifer 9 an die Schutzringe 8 wird über Stützringe 10 und Tellerfeder 11 realisiert . Diese zusätzlichen Dichtungen gewährleisten den ständigen Kontakt zwischen der Stange 1 und den Abstreifern 9 und verhindern den Verlust der Magnetflüssigkeit 7 aus dem Dichtspalt bei der Linearbewegung der Stange. In Bild 3 wird eine Vakuum-Lineardurchführung mit zwei Magnetflüssigkeitsdichtungen und zwei nicht beweglichen Magnetsystemen vorgestellt [9]. Die Dichtung besteht aus zwei axial polarisierten Permanentmagneten 3, die zwischen den Polschuhen 4 angebracht und im Gehäuse 2 befestigt sind. Die Polschuhe 4 haben innere Kegelflächen und bilden zusammen mit Zylinderflächen der auf der Stange 1 befestigten Buchsen 6 konvergente Spalte, in denen sich die Magnetflüssigkeit 5 befindet. Die in den Buchsen 6 hergestellten Ringnuten 6a verursachen, dass das Magnetfeld an diesen Stellen schwächer ist und die Magnetflüssigkeit 5 24 Bild 3: Vakuum-Lineardurchführung mit zwei Magnetflüssigkeitsdichtungen und mit nicht beweglicher Magnetsystemen 1- Stange, 2 – Gehäuse, 3 – Permanentmagnet, 4 – Polschuh, 5 – Magnetflüssigkeit, 6 – magnetische Buchse, 6a – Ringnut, 7 – lineares Gleitlager, 8 - Deckel bewegt sich nicht in der Richtung der Linearbewegung der Stange 1, sondern kehrt in den konvergenten Spalt zurück, wo das Magnetfeld stärker ist. Bild 4 zeigt ein Beispiel einer VakuumLineardurchführung mit einer mehrstufigen Magnetflüssigkeitsdichtung und mit beweglichem Magnetsystem, die z. B. in der Robotertechnik angewendet wird [10]. Die Stange 1 ist in linearen Gleitlagern 8 angebracht, die im Gehäuse 2 befestigt sind. Die Dichtung besteht aus dem axial polarisierten Permanentmagnet 5, zwei auf der Stange 1 angebrachten Polschuhen 3,4 und Magnetflüssigkeit 6, die sich in den Spalten zwischen den Vorständen der Polschuhe 3,4 und der inneren Zylinderfläche des Gehäuses 2 befindet und wird darin durch Magnetfeldkräfte gehalten. Den geschlossenen magnetischen Kreis bilden Gehäuse 2; Polschuhe 3,4; Magnet 5 und die Magnetflüssigkeit 6. In Bild 5 wird eine Vakuum-Lineardurchführung mit mehrkantiger Struktur in der Stange und in den Polschuhen vorgestellt [11]. Die Stange 1 ist in Linearkugellagern 6,7 befestigt, die im Gehäuse 2 angebracht sind. Die Durchführung ist mittels Magnetflüssigkeitsdichtung abgedichtet, die aus Permanentmagnet 3, zwei Polschuhen 4 und Magnetflüssigkeit 5 besteht. Auf den inneren Zylinderflächen der Polschuhe 4 und auf der äußeren Fläche der Stange 1 werden Dichtungsvorstände hergestellt, wobei die Entfernungen zwischen den Vorständen auf der Stange und auf den Polschuhen unterschiedlich sind. Dadurch wird während der Verschiebung der Stange www.vip-journal.de jedes Vorstände-Paar gegeneinander eingestellt und die Magnetflüssigkeit 5 wird in den Dichtspalten zwischen den Vorständen gehalten, wodurch die Dichtheit sichergestellt wird. In Bild 6 wird die Vakuum-Lineardurchführung mit einer mehrstufigen Magnetflüssigkeitsdichtung und mit einem unbeweglichen Magnetsystem vorgestellt. Diese Dichtung setzt sich aus einem axial polarisierten Permanentmagnet 4 und zwei im Gehäuse 2 befestigten Polschuhsystemen sowie der Magnetflüssigkeit 6 zusammen. Jedes Polschuhsystem besteht aus der Tragbüchse 3, in der wechselnd Polschuhe 5 und eine nicht magnetische Zwischenlage 7 (z. B. aus PTFE) angebracht sind. Den geschlossenen magnetischen Kreis bilden der Permanentmagnet 4, die Einbände 3 und Polschuhe 5, die Magnetflüssigkeit 6 und der Spindel 1. Die Magnetflüssigkeit 6 befindet sich in den Ringspalten d und wird darin durch Magnetkräfte gehalten, wodurch Dichtungsbarrieren geschaffen werden. In Bild 7 wird die Vakuum-Lineardurchführung mit einigen Magnetflüssigkeitsdichtungen für nicht magnetisierbaren Werkstoff der Stange vorgestellt. Die Dichtung besteht aus einigen einstufigen Dichtungen, wobei die einzelne Stufe setzt sich zusammen aus dem axial polarisierten Permanentmagnet 3, der zwischen zwei spiegelsymmetrischen Polringen 4 angebracht ist. An der Innenseite wölbt sich der Magnetflüssigkeitsring 5 zwischen Polringen 4 aus dem Spalt und berührt die Wellenoberfläche. Hier muss der Flüssigkeitsring bei Zunahme des Gasdrucks relativ zum Vakuum in Forschung und Praxis 20 (2008) Nr. 1 Ó 2008 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim VIP R&D Bild 4: Vakuum-Lineardurchführung mit einer mehrstufigen Magnetflüssigkeitsdichtung und mit beweglichem Magnetsystem 1 – Stange, 2 – Gehäuse, 3,4 – Polschuhe, 5 – Permanentmagnet, 6 – Magnetflüssigkeit, 7 – nicht magnetische Buchse, 8 – lineares Gleitlager, 9 – Sammlermagnet, 10 – Abstreifer Bild 5: Vakuum-Lineardurchführung mit mehrkantiger Struktur in der Stange und in den Polschuhen 1 – Stange, 2 – Gehäuse, 3 – Permanentmagnet, 4 – Polschuh, 5 – Magnetflüssigkeit, 6,7 – Linearkugellagern, 8 – mehrkantige Struktur Bild 6: Vakuum-Lineardurchführung mit einer mehrstufigen Magnetflüssigkeitsdichtung und mit einer unbeweglichem Magnetsystem 1 – Stange, 2 – Gehäuse, 3 – Tragbüchse, 4 – Permanentmagnet, 5 – Polschuh, 6 – Magnetflüssigkeit, 7 – nicht magnetischer Zwischenring, 8 – Deckel, 9 – lineares Gleitlager, 10 – “O”-Ring Bild 7: Vakuum-Lineardurchführung mit einigen Magnetflüssigkeitdichtungen für nicht magnetisierbaren Werkstoff der Stange 1 – Stange, 2 – Gehäuse, 3 – Permanentmagnet, 4 – Polring, 5 – Magnetflüssigkeit, 6 – nicht magnetischer Zwischenring, 7 – Deckel, 8 – linear Gleitlager Streufeld am Spaltrand verschoben werden. Die dabei entstehende magnetische Verspannung erzeugt den abdichtenden Gegendruck. Die einzelnen Dichtungen werden durch nicht magnetische Zwischenringe 7 getrennt (z. B. aus PTFE), die die Übertragung der Magnetflüssigkeit 5 bei der Verschiebung der Stange 1 einschränken. Bild 8 zeigt eine Vakuum-Lineardurchführung mit vielen einstufigen Magnetflüssigkeitsdichtungen, die in nicht magnetischen Tragringen befestigt sind. Die einzelne Dichtung besteht aus einem axial polarisierten Permanentmagnet 5 , zwei Polschuhen 6 und Magnetflüssigkeit 7, die sich in Tragringen 3,4 aus einem nicht magnetischen Material (z. B. PTFE) befinden. Das Dichtpaket, das sich aus einzelnen Tragringen samt Magnetflüssigkeitsdichtung zusammensetzt, ist im Gehäuse 2 befestigt. Die Tragringe 3,4 sind miteinander überlappend verbunden, und deren innere Vakuum in Forschung und Praxis 20 (2008) Nr. 1 Ó 2008 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Zylinderflächen liegen an die Fläche der Stange 1 an. Dadurch wird die Übertragung der Magnetflüssigkeit 7 während der Linearbewegung der Stange begrenzt. In Bild 9 wird eine Vakuum-Lineardurchführung mit vielen einstufigen Magnetflüssigkeitsdichtungen und elastomerischen “O”-Ringen gezeigt [12]. Die einzelne Dichtung besteht aus zwei axial polarisierten Permanentmagneten 3, einem Tragring 4, einem Elastomer-“O”-Ring 6 und Magnetflüssigkeit 5. Der “O”-Ring ist in der im Tragring 4 stangenseitig hergestellten Ringnut angebracht. Die Magnete 3 besitzen stangenseitig eingearbeitete Abschrägungen, die Vorstände bilden, um die sich die Magnetflüssigkeit 5 konzentriert. Die einzelnen Dichtungen werden durch nicht magnetische Zwischenringe 7 getrennt, (z. B. aus PTFE) die die Übertragung der Magnetflüssigkeit 5 bei der Verschiebung der Stange 1 einschränken. www.vip-journal.de Bild 10 zeigt eine Vakuum-Lineardurchführung mit vielen einstufigen Magnetflüssigkeitsdichtungen mit radial polarisierten Permanentmagneten. Die Dichtung besteht aus mehreren radial polarisierten Permanentmagneten 3,4, die durch nicht magnetische Zwischenringe 6 (z. B. aus PTFE) getrennt sind, und der Magnetflüssigkeit 5. Die benachbarten Magnete 3,4 sind so polarisiert, dass die Pole des einen in der Anordnung S-N im Verhältnis zur Stange 1 eingestellt sind, und die Pole des zweiten – in der Anordnung N –S . Die Magnetflüssigkeit 5 befindet sich in kleinen Spalten zwischen den Vorständen, die durch Abschrägung der inneren Zylinderfläche der Magnete 3,4 und der Fläche der Stange 1 gebildet werden. Geschlossene magnetische Kreise schaffen die benachbarten Magnete 3,4; die Stange 1, das Gehäuse 2 und die Magnetflüssigkeit 5. Die Zwischenringe 6 begrenzen die Übertra- 25 VIP R&D Bild 8: Vakuum-Lineardurchführung mit vielen einstufigen Magnetflüssigkeits- dichtungen, befestigt in nicht magnetischen Tragringen 1 – Stange, 2 – Gehäuse, 3,4 – nicht magnetische Tragringe, 5 – Permanentmagnet, 6 – Polschuh, 7-Magnetflüssigkeit, 8 – Deckel, 9 – lineares Gleilager Bild 9: Vakuum-Lineardurchführung mit vielen einstufigen Magnetflüssigkeitsdichtungen und elastomerischen “O”-Ringen 1 – Stange, 2 – Gehäuse, 3 – Permanentmagnet, 4 – Tragring, 5 – Magnetflüssigkeit, 6 – elastomerischer “O”-Ring, 7 – nicht magnetischer Zwischenring, 8 – lineares Gleitlager, 9 – Deckel Bild 10: Vakuum-Lineardurchführung mit vielen einstufigen Magnetflüssigkeitsdichtungen mit radial polarisierten Permanentmagneten 1 – Stange, 2 – Gehäuse, 3,4 – radial polarisierte Permanentmagnete, 5 – Magnetflüssigkeit, 6 – nicht magnetischer Zwischenring, 7 – Deckel, 8 – lineares Gleitlager Bild 11: Vakuum Linear- und/oder Drehdurchführung mit Magnetflüssigkeitsdichtung 1 –Stange/Welle, 2 – Gehäuse, 3 – Tragbüchse, 4 – Permanentmagnet, 5 – Polschuh, 6 – Magnetflüssigkeit, 7 – Kugellager, 8 – Deckel, 9,10 – Gleitlagern, 11 - Metallfaltenbalg gung der Magnetflüssigkeit bei der Linearbewegung der Stange1. In Bild 11 wird ein Vakuum Linear- und/ oder Drehdurchführung mit Magnetflüssigkeits-dichtung vorgestellt [13]. In der Tragbuchse 3 ist die Magnetflüssigkeitsdichtung angebracht, die aus dem Permanentmagnet 4, zwei Polschuhen 5 und Magnetflüssigkeit 5 besteht und sich zwischen den Wälzlagern 7 befindet. Auf den Gleitlagern 9, die im Gehäuse 2 und Deckel 8 angebracht sind, ist die Buchse 3 befestigt Bild 12: Vakuum zweiaxiale Durchführung mit Magnetflüssigkeitsdichtungen und dreht sich mit der Welle 1. Die geringe für Linear- und Drehbewegung Linearbewegung der Welle 1 samt der 1 – Stange/Welle, 2 – Flange, 3,6 – Büchse, Buchse 3 kann mittels des Metallfaltenbalgs 4,7 – Kugellagern, 5,8 – Permanentmagnete, 9 – Metallfaltenbalg, 10 – Führung, 11 realisiert werden, der sich zwischen der 11 - Schieber Buchse 3 und dem Deckel 8 befindet. 26 www.vip-journal.de Bild 12 zeigt eine zweiaxiale VakuumDurchführung mit Magnetflüssigkeitsdichtungen für Linear- und Drehbewegung [14]. Die eine Dichtung mit Magnetflüssigkeit 5 befindet sich zwischen der Buchse 3 und der Welle 1 und ist in dem mittleren Teil der Buchse zwischen den Wälzlagern 4 angebracht. Die andere Dichtung mit Magnetflüssigkeit 8 befindet sich zwischen den Buchsen 3, 6 und ist in dem mittleren Teil der Buchse 6 zwischen den Lagern 7 befestigt. Die geringe Linearbewegung der Welle 1 samt den Buchsen 3,6 kann mithilfe des Metallfaltenbalgs 9 realisiert werden, der auf der Außenseite der Buchse 6 zwischen dem Flansch des Gehäuses 2 und dem Flansch der Buchse 6. Vakuum in Forschung und Praxis 20 (2008) Nr. 1 Ó 2008 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim VIP R&D Der Autor Dr.-Ing. Wlodzimierz Ochoński received Ph.D. degree in mechanical engineering science from the University of Mining and Metallurgy-Kraków, in 1980. He is research worker on Faculty of Mechanical Engineering and Robotics in this University. His scientific interests concern fluid sealing technology in various industrial applications. He is co-author of two handbooks, author of many papers in technical journals and patented design solutions in this area of technology. Kontakt: AGH-University of Science and Technology Faculty of Mechanical Engineering and Robotics Al Mickiewicza 30/B2 PL-30059 Kraków, Poland E-Mail: WOCHZLOTOW@02.PL Literatur [1] Berkovsky B.M., Medvedev V.F., Krakov M.S.: Magnetic fluids; engineering applications, Oxford University Press, Oxford 1993, S.154156 [2] Evsin S.I., Stradomsky Y.I.,Charkovsky V.B.: Classical magnetic liquid seal under conditions of reciprocating motion of a rod, Magnetohydrodynamics, vol.22, no 3, (1986), S.37-42 [3] Evsin S.I., Sokolov N.A., Stradomsky Y.I., Charkovsky V.B.: Development of magnetic fluid reciprocating motion seals, Journal of Magnetism and Magnetic Materials, vol. 85, (1990), S.253-256 [4] Tietze W.: Handbuch Dichtungspraxis, 3.Auflage, Vulkan-Verlag, Essen 2003, S.593 [5] Ochoński W.: Anwendung von magnetischen Flüssigkeiten in Dichtungssystemen, Zeitschrift “Dichtungstechnik”, 6.Jahrgang, Heft 1, (2003), S.23-29 [6] Ochoński W.: Magnetic fluid seals for reciprocating motion, Proc. of the 15th Int. Colloquium on Tribology, Stuttgart/Ostfildern, January 2006 [7] Ochoński W.: Tenute a fluido magnetico per il moto alternativo, Organi di Trasmissione, (Italy), no 9, (2006 ), S.120-125 [8] Patent USA, Int.Cl.F16J15/54, no 4309040 Linear seal apparatus [9] Patent JP, Int.Cl.F16J15/40, no 59226766, Magnetic fluid seal apparatus [10] Patent USA,Int. Cl. F16J15/40, no 4502700, Ferrofluid linear seal apparatus [11] Patent JP, Int.Cl. F16J15/43, no 7174240 , Straight advancing type magnetic fluid shaft sealing device [12] Patent JP, Int.Cl. F16J15/43,no 2003240131, Sealing device [13] Patent JP, Int.Cl. F16J15/43, no 1224572, Rotary rectilinear movement introducing machine [14] Patent JP, Int.Cl. F16J15/43, no 8121609, Magnetic fluid seal unit for reciprocation and rotation Goodfellow GmbH Postfach 13 43 D-61213 Bad Nauheim Tel : 0800 1000 579 Fax : 0800 1000 580 Email : info@goodfellow.com