232 ius dem anatomisch-histologisehen Laboratorium tier gaiversit~tt St. Petersburg. Zur Frage fiber den Bau des Plexus r Von W. Itworostuchiu. Hierzu Tafel X. In zat~Ireichen histologischen Arbeiten kommen die h u t o r e n neuerer Zeit einstimmig zum E r g e b n i s der sekretorischon Tatigkeit des Epithels, welches die Plexus chorioidei bedeckt; diese Befunde werden ~mch durch Versuche eines verstarkten Zuiiusses der cerebrospinalen Fltissigkeit bestgttigt. Die vielfachen U n t e r suchungen aus der letzten Zeit beweisen, dass die Forschungen auf diesem Gebiet energisch fortgesetzt werden, doch sind viele Seiten der F r a g e entweder noch g a r nicht oder nur unvolist•ndig untersucht worden. Auf Rat meines hochverehrten Lehrers, H e r r n Prof. Dr. A. S. D o g i e l , babe ich versucht, so viel als m(iglich diese Liicken auszufiillen. Ich spreche ihm hier meinen Dank aus! Kurze Ubersicht der neueren Literatur. Ich verweise zun~ichst auf die Arbeit yon G a l e o t t i (1897). Beim Studium der vergleichenden A.natomie des Dieneephalon verschiedener Wirbeltiere vermerkte er die sekretorische T~.tigkeit des Epithels der Plexus chorioidei. Den Sekretionsprozess selber hat er recbt ausfiihrlicb beschrieben. Im Kern sollen sich kleine Granula bilden, die sparer ins Protoptasma fibertreten und zur Peripherie tier Zelle riicken. Beim Abriieken derselben yore Kern nehmen sie allm~thlich an Griisse zu und werden sehliesslich in die Gehirnventrikel ausgeschieden. Ferner beobachtete G a 1e o t t i die Umwandlung fuchsinophiler Granula in Pigmentk~irner. F i n d 1 a y (1899) hii.lt gteich G a l e o t t i die Plexus ftir sekretorische Organe. Er sah im Protoplasma der Epithelzellen fiberall zahlreiche homogene Sekretgranula, im apikalen A.bschnitt einiger Zellen jedoeh Vakuolen, welche infolge einer Zerst6rung der ZeUmembran in den Liquor cerebrospinalis iibergingen. S t u d n i 6 k a (1900) konnte beim Studinm des Ependyms bei verschiedenen vorwiegend niederen Wirbeltieren die Ausstossung der Sekrettropfen nicht nut aus dem Epithel tier Plexus ehorioidei, sondern auch aus den Ependymzellen verschiedener Abschnitte der Gehirnventrikel (Wandungen der Paraphyse, Fossa rhomboidea u. a.) beobachten. Diese Beobachtungen Zur Frage fiber den Bau des Plexus chorioideus. ~o3 veranlassten ihn, die Vermutung auszusprechen, dass das ganze Ependym sich an der Sekretion beteilige. Hierbei nimmt er jedoch an, dass in Berficksichtigung der histologisehen Struktureigentiimlichkeiten der einzelnen Ependymabschnitte auch ein Unterschied in den Sekretprodukten erwartet werden mfisse. Fast zu denselben Ergebnissen wie G a l e o t t i gelangte auch F r a n c i n i (1907). Unter anderem bescbrieb er in den Epithelzellen des Plexus chorioideus Tropfen mit intensiv gef~rbtem Saume. Cavazzani (1893), P a u l C l a i s s e e t C h a r l e s L e v i (1897) und L o e p e r (1904) studierten den Plexus cborioideus in pathologischen F~llen und gelangten hinsichtlich seiner sekretorischen T~tigkeit zu positiven Ergebnissen. C a p p e l l e t i ( 1 9 0 1 ) , P e t i t et G i r a r d (1901) und M e e k (1907) konstatierten bei Einwirkung yon Pilokarpin, l(Iusl~arin und anderer Substanzen eine Zunahme der Cerebrospinalfltissigkeit, wobei P e t i t et Gi r a r d sowie M e e k an dem nach den Versuchen fixierten Material ausserdem charakteristische Veri~nderungen im Epithel der Plexus gesehen haben. P e t i t et G i r a r d schreiben hierilber folgendermassen: ,la hauteur des ~14ments ~pitheliaux s'accroit, la differenciation en deux zones s'exagdre, la zone distale prend un d~veloppement exag~r~ et la production des globules hialins devient plus active qu' '~ l'~tat normal; en an mot, ces 51~ments hypersScr5tent." Fast dasselbe vermerkt auch M e e k: ,a differentiation into two zones, a basal granular, and an outer c l e a r . . . The granulations, however, are always heavier and more compact toward the base of the cell. Clear spaces begin to appear toward the lop: and rarely dues the stainable cytoplasm extend to the upper cell wall. Masses of larger granules are common in the upper part of the cell where the lines forming the reticulations cross. ~ Ohne mich ausfiihrlich bei einer Reihe anderer Arbeiten yon I m amura, Loeper, Schli~pfer, Joschimura u. a. aufzuhalten, will ich nur einige interessante Angaben aus denselben hier wiedergeben. I m a m u r a (1902) beschreibt gl~tnzende, fettartige KSrner, welche eine Reaktion mit Osmiums~ture ergeben. L o e p e r (1904) beobachtete Glykogenkiirner sowie kleine and griissere fettartige Gebilde, die h~ufig das Aussehen einer )Iorula haben; sie werden dureh Ather, Xylol gelSst, w~llrend 0smiums~ure sie schwach f~rbt. S c h l i ~ p f e r (1905) nahm Sekrettropfen mit lipoider Hfille wahr. J o s e h i m u r a (1909) schliesslich fund in den Epithelzellen des Plexus Lecithin, Fett, Fibrin und Glykogen. Material und Technik. Ich studierte die Plexus chorioidei haupts~chlich an fixiertem Material, das ich verschiedenen S~ugetieren (Katze, Maus, Kaninchen, Hase, Pferd, Afro u. a . ) u n t e r normalen Bedingungen entnahm. Ausserdem untersuehte ich aueh lebendes Gewebe in cerebrospinaler Fltissigkeit odor in physiologischer KochsalzlSsung. Zur Fixierung versuchte ich viele der in der mikroskopischen Technik gebr~uchlicbsten Gemische, wobei die Mehrzahl derselben sich untauglich erwies. Einige derselben enthielten keine Osmiumsiiure, infolgedessen zahlreiche fett~thnlicbe Einschliisse in dem Epithel 234 W. H w o r o s t u c h i n : unsichtbar blieben (Gemische yon C a r n o y - G i l s o n. L e n h o s s ~ I~, konzentrierte Sublimatliisung in physiologischer Kochsalzliisung u. a.); andere Gemische enthielten Osmiumsi~ure, doch auch eine grosse Menge Essigsiiure, welche, soviel ich beurteilen kann, Ver~nderungen in diesem zarten Organ verursachte (die l~Iitochondrien l(iste u. a.). Die besten Resu|tate ergab die Fixierung der Pri~parate nach A l t m a n n und abgeiinderte Verfahren dieser (l~ Osmiumsi~ure und 2~!.~% KaliumbichromatlSsung zu gleichen Teilen). Gewiihnlich fixierte ich die P r ~ p a r a t e 24 Stunden fang, wusch sie darauf in Wasser aus und hi~rtete sie in Alkohol yon steigender Konzentration, schloss sie in Paraffin ein und fertigte aus ihnen Schnitte yon 3 - - 4 ,, Dicke an. Zur F~rbung benutzte ich haupts[~chlich saures Fuchsin und H-~matoxylin nach H e i d e n h a i n . Bau des Epithels der Plexus chorioidei. Meine Untersuchungen besti~tigen teilweise die Beobachtungen der angefiihrten Forscher, teilweise ergeben sie neue Befunde, die ich nachstehend beschreiben werde. Die Form der Epithelzellen, welche die Oberflache des Plexus chorioideus des vierten Ventrikels und der Seitenventrike! bekleiden, ist ausserst mannigfaltig. GewOhnlich weisen die Zellen kubische Form auf, oder ihr L~tngsdurchmesser ist betrachtlich gr0sser als der Querdurchmesser oder umgekehrt der Querdurchmesser ist gr(isser als der Langsdurchmesser (Fig. I). Bereits diese Gr6ssenschwankungen der Zellen geben Veranlassung zur hnnahme, dass hierbei der Funktionszustand eine gewisse Rolle spielt, obgleich beim Studium eines dermassen zarten Objektes, wie es die Plexus chorioidei sind, die MOglichkeit einer Formveranderung der Zelle durch rein mechanische Ursachen, wie z. B. durch Zerrung der Membran wahrend der Praparation u. dgl. ins huge gefasst werden muss. Bereits bei fltichtiger Durchsicht der Praparate ist es jedoch nicht schwer, in den einzelnen Zelieu eine wechseInde Menge yon Granula wahrzunehmen (Fig. I), wahrend bei einer genauen Beobachtung ein gewisser Unterschied in dem Bau der Granula erkannt werden kann. So fand ich haufig im Epithel. welches den Plexus chorioideus der Seitenventrikel und des vierten Gehirnventrikels der Katze auskleidet (nach einer Fixierung desselben in modifiziertem .4.1t m a n n schen Gemisch mit nachfolgender Hamatoxylinfarbung nach H e id e n h ain) kubische Zelle.n, deren Protoplasma eine betrachtliche Menge kSrniger Faden, welche ihrer Form und ihrer Zur Frage fiber den Bau des Plexus chorioideus. 235 Lage nach an Mitochondrien erinnern, sowie eine geringe Anzahl einzelner Granula enthielten. Diese k(irnigen Faden haben gewShntich Komma-, Bogen- oder Stabchenform, doch werden auch wellen10rmige Faden verschiedener Lange angetroffen. Diese Gebilde sind in der ganzen Zelle verstreut, wenngleich sie in gr0sserer Zahl neben dem Kern im distalen Tell der Zelle sich vorfinden (Fig. I[ und Fig. III, Zelle 2). In einigen Zellen derselben Form ist umgekehrt eine gr6ssere Menge isolierter KSrner und eine unbedeutende Anzahl yon Faden vorhandem Die KSrnche~l selber sind in diesen Fallen verschieden gross (Fig. III, Zelle I und 3; Fig. VI, Zelle 2). Derartige Bilder babe ich auch bisweilen auf Praparaten gesehen, die nach dem Originalverfahren von A1 t m a n n behandelt worden waren. Fernerhin werden auf Praparaten, die nach denselben Ver6~hren bearbeitet worden sind, Zellen angetroffen, in denen nur kleine, mehr oder weniger gleichmitssig gefarbte Granula, haufig in dermassen grosset Anzahl, dass die ganze Zelle von ihnen angefiillt zu sein scheint, sich vorfinden. Die Granula sind in diesen FMlen hauptsiichlich im distaten Zetlabschnitt, sowie zu beiden Seiten des Kerns angeordnet; bisweilen jedoch werden eiaige Granula auch unterhatb des Kerns angetroffen (Fig. VII, Zelle 1. Fig. IX', Fig. V, Zelle 4). AusserdeIn sind auch Bilder wie folgt sichtbar: die ganze Zelle yon meilr oder weniger li~nglicher Form ist dicht angefiillt yon Granulis der verschiedensten Form und tier verschiedensten Farbungsiatensitat; dieselben sind unregeImassig in der Zelle verstreut, wobei die gr0ssten und am starksten geflirbten Granulain dem distalen Zellteil sich vorfinden (Fig. V, Zelle 7 ; Fig. VI, Zelle 1 und 3). In anderen hohen Zellen werden neben kteinen homogenen Granulis bisweilen hauptsachlich in der Nahe des ZeUgipfels besondere grosse ,Granula mit hellem Zentrum" oder ,,Tropfen mit stark gef~trbtem Saum", wie sie yon einigen Forschern bezeichnet werden, angetroffen (Fig. V, Zelle 3 und 6; Fig. VII, Zelle 2). Sie erinnern eiaigermassen an die yon M. H e i d e n h a i n in der Beckendrfise yon Triton helveticus, yon N i c o l a s in den Tranendriisen sowie yon anderen Forschern in Drtisen mit fltissiger Sekretion beschriebenen ,Halbmondk0rperchen". Am haufigsten finden sich jedoch in den hohen Zellen ausser verschiedenen Granulaa.rten noch Vakuolen. Sie sind gew01mlich 236 w. H w o r o s t u c h i n : neben den ,Granulis mit hellem Zentrum ~ gelegen und infolgedessen bisweilen schwer von ihnen zu unterscheiden (Fig. V, Zelle 1 und 2; Fig. VII, Zelle 3 und 4). Wie aus der vorliegenden Darstellung hervorgeht, ist zwischen der Zellform und der Struktur derselben eine gewisse Gesetzmgtssigkeit vorhanden. Diese Gesetzmassigkeit kann natiirlich nur als allgemeine Rege], als Bilder, die am haufigsten anzutreffen sind, angesehen werden; in seltenen Fallen tand ich jedoch auch Ausnahmen von dieser Regel, die jedoch eine Erklarung zuliessen. Die vermerkte Gesetzmassigkeit, alas Vorhandensein von Mitochondrien und Halbmondk0rperchen geben meiner Meinung nach einen Hinweis auf den Sekretionsmechanismus des Plexusepithels. Soviel ich beurteilen kann, verlauft der Sekretionsprozess folgendermassen: die einzelnen ChondriomitenkSrner nehmen an Umfang zu. als nahmen sie Nahrmaterial aus dem Protoplasma auf; derartige K0rner treten in stets zunehmender Zahl auf, wahrend die Zahl der Chondriomiten abnimmt. Weiterhin nehmen die KSrner (Granula) an Gr0sse zu, in ihnen geht ein komplizierter Prozess vor sich, der sich ausserlich durch eine intensivere Farbung der Granula mit saurem Fuchsin lind Hamatoxylin nach H e i d e n ha in dokumentiert. Alsdann folgt gleichsam eine L0sung und Umwandlung derselben in Sekrettropfen. Von der Richtigkeit der hier dargelegten Annahme werde ich tiberzeugt durch die in letzter Zeit angestellten Untersuchungen an versehiedenen typischen Drfisen. So fanden R e g a u d et M a w a s (1909.) Mitochondrien in der Parotis und tier Submaxillaris und vermerkten ihre Beteiligung an der Sekretionstatigkeit, dasselbe beschrieb auch R e g a u d (1909) in der Niere, P o l i c a r d (1909) und F i e s s i n g e r (1909) in der Leber u. a. Unwillkiirlich taucht nun die F~:age auf, was denn die Epithelzellen des Plexus chorioideus vorbereiten? Auf meinen nach A I t m a n n s Ver.fahren behandelten Praparaten sind fast immer in den Zellen K6rner zweierlei Art sichtbar. Die einen derselben farben sich mit saurem Fuchsin und haben die Form und die GrSsse typischer Sel~'etgranula; andere farben sich mit Osmiumsaure schwarz (bei Kaninchen und Hasen), oder dunkelgrau (beim Pferd)oder hellgrau mit einem gelblichen Farbenton (bei Katzen u. a.); ihre Gr0sse und Form ist ausserst verschieden. In einigen Zellen sind sie klein und einzeln ver- Zur Frage fiber den Bau des Plexus chorioideus. 237 streut (Fig. VIII; Fig. I, Zelle d); in anderen liegen derartige K(irner in Gruppen, vorwiegend zu vier, zusammen. Ausser kleinen KSrnern und einzelnen kleinen Anhaufungen derselben sind in den Zellen auch gr~issere Granula sichtbar (Fig. I). Am haufigsten besonders bei Katzen, Pferden, Haseu und Kaninchen werden grosse, bald homogene, bald kSrnige, kugelf6rmige Gebilde, oder wie sie yon einigen Autoren bezeichnet werden ,Gebilde yon Morulaform" angetroffen (Fig. V, Zelle 1 und 3; Fig. I, Zelle c; Fig. VII). In welchem Wechseiverhaltnis beide Arten yon Granula stehen, babe ich nicht feststellen kSnnen ; ich will nur vermerken, dass in Zetlen, in denen viele fuchsinophile Granula vorhanden sind, die mit Osmiumsaure gefarbten kugelf(irmigen Gebilde nur in geringer Zahl sichtbar sind. nicht selten nur ein grosses Gebilde im basalen Tell der Zelle. Auf Grund meiner Beobachtungen kann ich mit Bestimmtheit aussagen; dass M e e k mit seiner Behauptung, als wtirden die grossen kugelfSrmigen Gebilde unter normalen Bedingungen nur bei Kaninchen angetroffen, nicht im Recht ist; unrichtig sind meiner Meinung nach auch seine Schliisse fiber zweierlei Arten yon Sekretion. Es ist schwer, anzunehmen, dass bei allen yon mir untersuchten Tieren (Katzen, Pferden, Hasen u. a.) die Epithelzellen des Plexus chorioideus sich unter anormalen Bedingungen befunden haben. Diese Gebilde haben ausserdem auch viele andere Forscher beschrieben, wobei sie am haufigsten ftir Tropfen einer fettahnlichen Substanz gehalten wurden (Lo ep er, E n g e l [1909], I m a m u r a ) ; G a l e o t t i und einige andere erklarten sie ffir Pigment, J o s ch i m u ra ffir Lecithin. Auf Grund einer Reihe von Reaktionen, in Berficksichtigung der L•sung der Substanz der kugelf6rmigen Gebilde in Alkohol und Ather, ihres Verhaltens zu Osmiumstture und zu der speziellen Reaktion yon C i a c c i o ~), halte ich es ffir das wahrscheinlichste, dass in den Bestand dieser Gebilde Lecithin eingeht. G a l e o t t i . E n g e l und einige andere hutoren beschreiben noch besondere grosse basophile Gebilde. Ich sah sie nur ein1) Das ~ a c h w e i s v e r f a h r e n yon Lecithin nach C i a c c i o grfindet sich auf die Tatsache, dass das Lecithin nach einer Behaudlung mit alkalischen Bicbromaten in den gewiShnlicheu Fettl0sungsmitteln unliislieh wird. Diese Reaktion ergab jedoch bei mir nicht immer gfinstige Resultate. Archly f. mikr. Anat. Bd. 77. Abt. I. 17 238 W. H w o r o s t u c h i n : bis zweimal in Praparaten, die nach H e r m a n n und G a l e o t t i fixiert und mit saurem Fuchsin und Lichtgrtin gefiirbt worden waren. Zunachst hielt ich sie fttr grosse basophile Gebilde, bei einer genaueren Untersuchung und nach Fixierung yon Teilen desselben Stfickes in verschiedenen Flfissigkeiten babe ich reich davon fiberzeugt, dass hier dieselben fettahnlichen (Lecithin) Gebilde vorliegen, welche ich soeben beschrieben habe. Auf ungefarbten, in H e r m a n n scher Flfissigkeit fixierten Praparaten erscheinen sie matt, auf solchen, die mit Lichtgrfin gefarbt waren, weisen sie einen leicht grtmlichen Ton, wie das gesamte Protoplasma, auf. Es liegt kein Grund vor, anzunehmen, dass die basophilen Graaula bei der Behandlung zerstSrt werden, da das fixierte Material dasselbe Strukturbild vom Epithel des Plexus chorioideus ergibt, wie frisches Gewebe (Fig. XII). Am Schlusse der Beschreibung der sekretorischen Erscheinungen im Epithel muss ich noch die Frage fiber die Beteiligung des Kernes an diesem Prozesse berfihren. Eine unmittelbare Beteiligung des Kerns an tier Bildung tier Sekretgranula, wie sie einige Autoren beschreiben ( G a l e o t t i u. a.), habe ich nicht gesehen. Ich kann nut angeben, dass ich Kernveri~nderungen in verschiedenen Phasen der sekretorischen Tatigkeit tier Zellen gesehen habe, jedoch keinerlei Gesetzmassigkeit festzustellen vermochte. Ich lasse daher diese Frage often. Das einzige, was ich fiber die Kexne in den Epithelzellen des Plexus chorioideus aussagen kaml, ist, dass ich vietfach helm Hasen, seltener bei Affen, noch seltener bei Katzen, Pferden und anderen Tieren, zweikernige Zeilen wahrgenommen habe (Fig. IX; Fig. I, Zelle b). In einigen Fallen berfihrten sich die Kerne (Fig. X). Da ich in den Kernen keine Mitosen gesehen babe, einige Bilder jedoch auf eine direkte Teilung hinwiesen, so ist die Annahme zulassig, dass sich die Kerne hier amitotisch teilen. Haufiger als auf Schnitten babe ich zweikernige Zellen auf Flachenpraparaten nach Behandhng derselben mit Methylenblau gesehen. In ein bis zwei Fallen habe ich (beim Hasen)dreikernige Zellen gesehen (Fig. IX). Soviel mir bekannt ist, ist eine Teilung der Epithelzellen und speziell zwei- und dreikerniger Zellen yon niemand frtiher im Epithel des Plexus chorioideus vermerkt worden. Zur Frage fiber den Bau des Plexus chorioidcus. 239 Nerven der Plexus chorioidei. Nachdem ich reich von der sekretorischen T~ttigkeit des den Plexus chorioideus bedeckenden Epithels tiberzeugt h a t t e , interessierte reich die Frage fiber die Ausbreitung der Nerven in diesem Organ. Literaturangaben fiber diese Nerven sind nut wenige vorhanden; sie geben keine positive Antwort auf die gestellte Frage. In der alteren Arbeit yon B e n e d i k t (1874) sind nur einige Hinweise darauf vorhanden, dass in dem Plexus Chorioideus des vierten Veutrikels Aste vom ~qervus vagus tells mit den Blutgefiissen, tells jedoch anscheinend zum Epithel des Plexus verlaufen. Einige neue Befunde ergaben die Arbeiten yon F i n d l a y (18!~9) u n d B o c h e n e k ( 1 8 9 9 ) . F i n d l a y h a t e n t g e g e n B o c h e n e k nur vaso-motorische Nervenfasern gesehen, wlthrend letzterer beim Frosch in der Paraphyse ein grosses Geflecht auf den Blutgefassen beschreibt, welches Astchen zum Plexus chorioideus der Seitenventrikel abgibt. Die das Geflecht bildenden h'erven stammen, wie B o ch e n e k nachweisen konnte, aus den die Carotis cerebralis umfiechtenden Plexus sympathicus. Aus dem Mitgeteilten geht hervor, dass noch ,demand ausftihrlich die Nervenverteilung in den Plexus cimrioidei selber ~'erfolgt hat, infolgedessen ich mich bemtiht habe, diese ]:'rage vermittels einer Fhrbung der bTerven mit Methylenblau klarzustellen. Ich fitrbte hierbei folgendermassen: am Gehirn eines frisch getSteten Tieres 0ttnete ich vorsichtig die Gehirnventrikel. Ich entfernte die tiberfliissigen Gehirnteile, wobei ich nut diejenigea Gehirnabschnitte unbertihrt liess, welche dem Plexus chorioideus anliegen; darauf feuchtete ich die Oberitache des letzteren mit einer geringen Menge einer schwacheu MethylenblaulSsung ('/s% ~'/,6% ) an, worauf das Pritparat in einem Thermostaten auf eine ffir verschiedene Tiere verschiedene Zeit aufgestellt wurde ; v o n Zeit zu Zeit kontl"ollierte ich den Verlauf der Farbung unter dem Mikroskop. Ich fixierte die Pritparate nach der Farbung in molybd~nsaurem Ammonium. Mein Hauptaugenmerk richtete ich auf das Studium der 9Nerven des Plexus chorioideus des vierten Ventrikels und der Seitenventrikel. In dem Tell des Plexus chorioideus des dritten Yentrikels, welcher dem Foramen Monroi gegentiber liegt, habe ich ein grosses breitmaschiges Geflecht aus sehr dicken mark17" 240 W. H w o r o s t u c h i n : haltigen und marklosen Nervenfasern gesehen. Im Plexus chorioideus des Seitenventrikels babe ich an verschiedenen Stellen ein breitmaschiges Geflecht aus markhaltigen und marklosen Fasern angetroffen; nirgends waren dieselben jedoch so dick, wie in dem angegebenen Gefiecht des dritten Ventrikels. Bisweilen habe ich wahrnehmen kSnnen, dass yon einem Ast des Geflechts sich feinere Zweige absondern, die ihrerseits in noch feinere zerfielen. Letztere verflechten sich miteinander, wobei das gebildete Geflecht unmittelbar unter dem Epithel des Plexus liegt (Fig. XIII). In einigen Fallen konnte ich feststellen, dass yon einigen Astchen des subepithelialen Gefiechts feine Fadchen abgingen, die auf der Oberitache der EpithelzeUen endigten. Ausser diesem Gefiecht werden natiirlich stets von ihnen deutlich unterschiedliche Geflechte auf den zahlreichen Blutgefassen angetroffen. In dem Plexus chorioideus des vierten Ventrikels sah ich den Eintritt dicker 1~ervenfasern mit der Arteria cerebelli inferior posterior; auch in ihm habe ich wie in dem Plexus der Seitenventrikel haufig zarte subepitheliale Geflechte sowie Geiiechte auf den Blutgefilssen beobachtet. Ependym. Bei der Fixierung ganzer Gehirne kleiner Tiere hatte ich Gelegenheit, auch den Bau des Ependyms des Seitenventrikels kennen zu lernen. Auf derartigen Praparaten konnte ich in den Ependymzellen deutlich sowohl fuchsinophile Granula als auch Vakuolen wahrnehmen. Diese Bilder bestatigen die yon S t udnid k a (1900) ausgesprochene Annahme yon einer sekretorischen Tatigkeit ttberhaupt des Ependyms der GehirnhOhlen. Ergebnisse. Das Studium des feineren Baues des den Plexus chorioideus des Seitenventrikels und des vierten Gehirnventrikels bedeckenden Epithels ergibt positive Resultate hinsichtlich der Beteiligung de rselben an der Bildung des Liquor cerebrospinalis. In den ruhenden DriisenzeUen des Plexus chorioideus sowie in den frfihen Sekretionsstadien sind Mitochondrien vorhanden, hinsichtlich derer Griinde vorliegen, sie ffir identisch mit den vegetativen Faden Al t m a n n s zu halten. In den spltteren Sekretionsstadien sind in den Epithelzellen Gebilde sichtbar, die an die Halbmondk0rperchen yon M. H e i d e n h a i n erinnern. Zur Frage fiber den Bau des Plexus chorioideus. 241 Zahlreiche I~ervenfasern bilden im Plexus chorioideus gr6bere und feinere Geflechte sowohl auf den Blutgefassen als auch unterhalb des Plexusepithels, wobei vom subepithelialen Geflecht feinste Fadchen abgehen, welche auf der Oberflitche der Epithelzellen endigen. Die Epithelzellen des Plexus chorioideus enthalten gewOhnlich einen Kern, doch werden auch zwei- und dreikernige Zellen angetroffen, wobei die Teilung des Kerns augenscheinlich durch Amitose erfolgt. Hinsichtlich der yon den Drfisenzellen ausgearbeiteten Produkte gelang es mir nur festzustellen, dass unter ihnen Lecithin vorhanden ist. 242 W. H w o r o s t u c h i n : Literaturverzeichnis. B e n e d i k t 1) : Uber die Innervation des Plexus chorioideus inferior. S c h m i d t s Jahrbiicher, 1874. B o c h e n e k : Uber die Nervendigungen in den Plexus chorioidei des Frosches. Bull. inter, de rAcad, de Cracovie, Nr. 7, 1899. C app elleti~): L'ecoulement du liquide cerebrospinal par la fistule cephalorach, en conditions norm. et sous l'influence de quelques medicaments. Arch. Ital. de Biol., Vol. 36, 1901. C a v a z z a n i 1) : Sur la circulation du liquide cerebro-spinal. Arch. Ital. de Biol., Voh 181 1893. Ciaccio: Uber das Vorkommen yon Lecithin in den eellularen E n t zfindungsprodukten und fiber besondere lipoidbildende Zellen (Lecithinzellen). Zentralhl. Allg. P a t h , 1909, Bd. 20, Nr. 9. C h a mpy: A p r o p o s de mitochondries des cellules glandulaires et des cellules renales. Comp. rend. de la Socidtd Biol., 1909. E n g e 1 : Uber die Sekretionserscheinung in den Zellen der Plexus chorioidei des Menschen. Arch. f. Zellforsch., H. I, 1908. F i e s s i n g e r : Contributions a l'dtude des degenerescen, de la cellule hepatique. Comp. rend. d. h Soc. Biol., 1909. F i n d 1 a y : The choroid plexus of the lateral ventricles of the brain. Brain Nr. 86, Vol. 22, 1899. F r a n c i n i 5) : Sulla s t r u t t u r a e la funzione dei plessi corioidei. Lo sperimentale., Bd. LXI, 1907. G a I e o t t i : Studio morfologico e citologico della volta del'diencephalo in aeluni vertebrati. Riviste di Patolog. herr. e ment, 1897. Derselbe: Uber die Granulationen in den Zellen. Int. Monatsschr. f. Anat. u. Phys., Bd. XII, 1895. H a e c k e I : Beitr~ge zur normalen und pathologischen Anatomie der Plexus chorioid. V i r c h o w s Arch., Bd. 16, 1859. H e i d e n h a i n : Plasma uud Zellen. 1907. I m a m u r a : Beitrt~ge zur Histologie des Plexus chorioideus des Menschen. Arb. a. d. Neurol. Inst. a. d. Wien. Univ., H. VIII, 1902. J o s c h i m u r a : Das histochemische Verhalten des menschlichen Plexus chorioideus. Arh. a. d. Neuroh Inst. a. d. Wien. Univ., Bd. 18, H. I, 1909 L o e p e r : Sur quelques points de l'histologie normale et pathologique des plexus chorioides de l'homme. Comp. rend. de la Soc. Biol., T. 56, 1904. M e e k : A study of the choroid plexus. Journal of Comparative Neuroh and Psychol., Vol. XVII, Nr. 3, 1907. P e t t i t et O i r a r d : Processus secret, dans les cellules de revetement des plexus chor. des vent. lat.; consecutives a l'administ, de muscarin e t d'dther. Comp. rend. de la Soo. Biol., T. 53, 1901. P o i i c a r d : Notes histophysiologiques sur la cellule hepatique. Comp. rend. de la Soc. Biol., 1909. ~) Diese Arheiten waren mir n u r in Ausz/igen bekannt. Zur Frage tiber den Bau des Plexus chorioideus. 243 P r e n a n t : Les mitochondries et l'ergastoplasme. Journ. de l'Anatom, et de la Phys., Nr. 3, 1910. R e g a u d et M a w a s : Sur les mitochondries des glandes salivaires chez les mammif~res. Comp. rend. de la Soc. Biol., 1909. Dieselben: Ergastoplasme et mitochondries dans les cellules de la glande sous-maxillaire de l'homme. Comp. rend. de la Soc. Biol., 1909. R e g a u d : Participation du chondriome "~ la formation des grains de s~gr~gation dans les cellules des tubes contournes du rein. Comp. rend. de la Soc. Biol., 1909. Schl~pferl): 1)ber den Bau und die Funktion der Epithelzellen des Plexus chorioideus Z i e g 1 e r s Beitr~ge, VII, 1905. S t u d n i g k a : Untersuchungen fiber den Bau des Ependyms der nerv5sen Zentralorgane. Anat. Hefte, H. XLVIII, 1900. Erkl&rung der Abbildungen auf T a f e l X. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 1. Katze. Schnitt durch den Plexus chorioideus des vierten Hirnventrikels. Behandlung nach .4-1 t m a n n. R e i c h e r t , homog. Immers. 1/12. OkuL L e i t z I. Eingeschobener Tubus. Abbildung vergr~ssert, a ---- Vakuolen; b --= zweikernige Zelle; c ---- grosses fett~hnliches G e b i l d e ; d -----zwei Arten yon Granula: 1. fuchsinophile, 2. mit Osmiums~ure gef~rbte; e =: Durchschnitt einer driisenfSrmigen Einsenkung des Plexus chorioideus. S~tmtliche Zellen enthalten fuchsinophile Zellen in verschiedener Menge. 2. Katze. Das den Seitenventrikel bedeekende Epithel. Fixiert in dem modifizierten Gemiseh yon .~ 1 t m a n n. F~trbung mit H~matoxylin nach H e i d e n h a i n . Zeiss, Apochromat 1,30, 2 ram. Comp. Okul. 8. Tubusl~tnge 160. ~Iitochondrien sowie eine geringe Menge yon Granula sichtbar 3. Katze. Seitenventrikel. Fixierung, 1~rbung und VergrSsserung wie in Fig. 2. In der mittleren Zelle sind ~[itochondrien und kleine Granula, in den seitlich gelegenen eine gr~ssere Anzahl yon Granula sichtbar. 4. Maus. Seitenventrikel. Fixierung und F~rbung nach A 1 t m a n n. Apochromat Z e i s s 1,30, 2 ram. Okul. R e i e h e r t 4. Tubusl~nge 160. Fuchsinophile K~rner. 5. Pferd. Seitenventrikel. Fixierung und F~trbung wie in Fig. 4. Z e i s s, Apochromat 1,30, 2 ram. Comp.-Okul. 8. Tubusl~nge 160. Fuchsinophfle KSrner; HalbmondkSrperchen ; Vakuolen; fett~hnliche Gebflde. 6. Katze. Vierter Ventrikeh Fixierung und F~rbung wie in Fig. 2. Apochromat Z e i s s 1,30, 2 ram. Comp.-Okuh 8. 7. Katze. Seitenventrikel. Behandlung wie in Fig. 2. Z e i s s, Apochromat 1,30, 2 mm. Comp.-Okul. 8. Tubusl~nge 160. 1) Diese Arbeiten waren mir nur in Ausztigen bekannt. 244 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. W. t l w o r o s t u , ) h i n : Zur Frage fiber den Bau etc. kffe. Seitenventrikel. Fixierung und F~irbung nach A 1 t m a n n. Z e i s s, Apochromat 1,30, 2 ram. Comp.-Okul. 12. Tubusli~nge 160. Zwei Arten yon Granula. 9. Affe. Vierter Ventrikel. Behandlung nach A 1 t m a n n ; Tuschzeichnung. Z e i s s, Apochromat 1,30, 2 ram. Comp.-Okul. 12. Tubuslinge 160. 10. Dasselbe Priiparat. Vergr~sserung wie in Fig. 7. 11. Hase. Seitenventrikel. Oberflichenansicht. F'irbung in l~Iethylenblau; fixiert in molybdinsaurem Ammonium. Vergr6sserung wie in Fig. 7. a --- in klkohol ,aufgelSste fettiihnliche Gebilde. 12. Katze. SeitenventrikeL Frisches Gewebe in physiologischer KochsalzlSsung. Sofort nach ErSffnnng des 8eitenventrikels abgezeichnet. Reichert, homog. Immers. I112; OkuL 4. a ----- fettiihnliche Gebilde. Uberall sand versehieden grosse gliinzende KSrner sichtbar. Seitenventrikel. Nervengeflecht im Plexus chorioideus. 13. Pferd. Gefitrbt mAt Methylenblau; flxiert in molybdiusaurem Ammonium. R e i c h e r t , homog. Immers. l/J2 ; Comp.-Okul. 8. a ~ Blutgefisse; b - markhaltige Nervenfasern; e ~ vasomotorische Nervenfasern; d = marklose Nervenfasern. In der Tiefe ist das zarte subepitheliale Geflecht siehtbar. 49 Dus Z e n t r a l n e r v e n s y s t e m der W i r b e l t i e r e . gleichen Tafel befinden wir uns im Begiml des Chiasma opticum. An dasselbe grenzt yon dorsal her der Boden des kaudalen Ausl~'tufers unseres Recessus, und zwar ist auch bier dieser Bode~ halbkugelfSrmig nach oben in denseiben vorgew61bt. In ihm liegt wieder der Durchschnitt des Tractus praeopticus, der in dieser Gegend deutlich in Zwei Btindel zerfallt. Welter nach hinten legen sich diese eng aueinander (Fig. 4, Tar. II): sie befinden sich in der Mitte des Bodens des Hohh-aumes des Diellcephalon oberhalb des Chiasma. Der Ventrikel ist umgeben vo,l den Ausl~,tufern des Zellarcales des ~Nucteus praeopticus, an denen mal~ bier die beiden Abteilungen der vorigen Figur, a~mlich die Cellulae magnae und die Grundzellen des Kernes nicht mehr unterscheideit kann, hier besteht vielmehr der Nucleus praeopticus aus gleichartigen Zelleu. Seitlich grenzen an den Kern die Durchschuitte des medialen und later,~len Vorderhirnbfindels. Withrend bis hierher der Tractus praeopticus als isolierter Zug deutlich zu uuterscheiden war, ist dies welter kaudal nicht mehr m0glich; dort verliert er sich allm~thIich in dem Fasergewirr ant Boden des Ventriculus diencephuli und oberhalb der postchiasmatischen Kreuzungen, wie die Fig. 5 (Tar. II) zeigt. Dort sieht man dorsal den Hohlraum des Zwischenhirns, ventral den des Hypothalamus und zwischen beiden die Querztige der postchiasmatischeu Kreuzungen und oberhalb letzterer Faserdurchschnitte, zwischen deuen sich unser Tractus verliert. Dieser gauze eben geschilderte Verlauf zeigt sich auch auf dem Sagittalschnitt in Fig. 6 (Tar. II), an der man ebelffalls streckenweise eine Scheidung des Faserzuges in zwei Biindel bemerken kann. Was alas Vorkommeu dieses Tractus praeopticus bei andereu Amphibien betrifft, so kann ich auf Grund meines Materiales folgendes aussagen: Er ist ausser bei der KrSte auch bei Rana uachweisbar; hier aber nut auf ganz kurze Strecken bin und yon sehr geringer Entwicklung. Bei Spelerpes fuscus babe ich ihn uicht beobachten k0nnen, dagegen, allerdings auch hier sehr schwach ausgebildet, bei Sirena lacertina und bei Nectm'us maculatus. Eine machtigere Ausbildung, die der bei Bufo nahe kommt, zeigt er bei Cryptobranchus japonicus. Hier zerfalIt er nach den Befunden auf einer Frontalserie in eine Reihe sagittal verlaufender feiner Fasern. Ab und zu sieht man zwischen ihnen am Boden des Recessus praeopticus quer verlaufende Fasern. A r c h l y f. mikr. Anat. Bd. 77. Abt. I. 4