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form undso

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ORIENTIERUNGEN
Gattung-Form-Stil
-
rung und Darstellung nach sachlichen und lo-
in der musikwissenschaftlichen Fachsprache
der Terminus ,Gattung"'als Oberbegriffherausgebildet, außerdem wird noch zwischen,, Form
gischen Gesichtspunkten, wie es sie zum Bei
undStil" ditferenziert.
spiel tur einzelne Naturwissenschaten gibt, ist
auf die Musik nicht ohne Weiteres ubertragbar.
Gattung
Beispielsweise kennt die Biologie die grobe Un-
Zu ,Gattungen" werden seit dem 19. Jahrhun-
terteilung in Anthropologie. Zoologie, Bota-
dert Musikwerke mit gemeinsamen übergeord-
Kategorien in der Musik
Eine Systematik, also eine planmäßige Gliede-
nik und Mikrobiologie, zusätzlich weitere Un
grund der Hüufigkeit ihres Vorkommens bzw
Ordnungen, Klassen, Stänmme.
der allgemeinen Wertschätzung Bedeutung er-
gleichbar sind, gibt es Gattungen, die
relativ klar definiert sind. In der Literatur sind es die drei großen Gat
tungen Epik. Lyrik und Dramatik, in
der bildenden Kunst werden u. a. Ma
lerei, Grafik. Plastik oder Baukunst als
Gattungen" bezeichnet.
Saçes in der Rust
-
jenann Philipp Kimber
Musik', 77
Die Musik kennt diese klar gegeneinander
abgegrenzten Teilbereiche
nicht. Eine grobe Unterscheidung von
Instrumentalmusik und Vokalmusik
ist zwar sinnvol, führt aber zu Uberschneidungen. In der Regel wird alle Musik mit
Gesang, auch die mit Instrumentalbegleitung,
zur Vokalmusik gezählt. Das gilt für Opern,
Kantaten, Messen, Volkslieder, klavierbegleite
auf die Besetzung, Auffuhrungsorte, aber auch
auf Funktionen oder Formen beziehen.
Beispiele: Sinfonie, Oper, Sonate, Kunstlied,
Suite, Oratorium, Messe, Thema mit Variati-
onen, Streichquartett
Form
Formen unterscheiden sich durch Bau und
Struktur der Komposition. Formbildende Ele
mente können z. B. Themen, Perioden, Sätze,
Satzteile oder Motive sein.
Beispicle: Fuge, Liedformen (einfache oder zusammengesetzte), Rondo, Sonatenform, Variation
Zyklische Werke können Teile unterschiedlicher
Formen enthalten, die Zusammensetzung wird
auch als Großform bezeichnet. Diese ist meist
te Sololieder ebenso wie für Songs der Popu-
identisch mit einer Gattung So bestebt eine
Sinfonie oft aus einem Satz in der Sonatenform
(1.), zwei Sätzen in der Liedform (2./3.) und
einem Satz in der Form des Rondos (4.).
musik) und E-Musik (Ernste Musik)
sind zwar gebräuchlich, doch ist die
Funktion von Musik kein sehr brauchbares Unterscheidungskriterium. Die
Serenaden (z.B. Eine kleine Nachtmu-
sik) und Divertimenti W. A. MozaRTs
sind pure Unterhaltungskompositio
nen, gelten aber als ,E-Musik". Ande
rerseits gibt es im Bereich der Populären Musik eine Reihe sehr ernster
und tiefgründiger Songs.
In der Populären Musik spricht man häufig von
Heinrich Schutzens
verschiedenen Musikrichtungen, im Jazz von
in der Fosung seines
Schulers Chnistoph
Stilen,
Bernhard" 1649
langt haben. Diese Kennzeichen können sich
lären Musik.
Die Begriffe U-Musik (Unterhaltungs
Die Kompositionslehre
neten Kennzeichen zusammengefasst, die auf
tergliederungen in Arten, Gattungen, Familien,
In der Literatur und der bildenden
Kunst, die eher mit der Musik ver
gET:Die Kunst des
reinen Satzes in der
Satz
B. von New Orleans, Bebop oder Fusion, einer Mischung aus Jazz und Rock.
Für die komponierte, werkbezogene Musik mit
z.
gleichen oder ähnlichen
Kennzeichen hat sich
Stil
Der Begriff,Stil" bezeichnet die Art des Schreibens (oder im Jazz auch des Spielens) von Mu-
sik. Der Begriff wird auf typische, relativ gleichbleibende und wiederkehrende Merkmale von
Satztechniken (s. u.) bezogen. Man unterscheidet zwischen Personalstil, Zeit- oder Epochenstil, Nationalstil, zum Teil auch Gattungsstil;
auch Kombinationen sind möglich.
Gattungen bedienen sich bestimmter Formen;
Werke einer Gattung können in unterschied
lichen Stilen geschrieben sein.
Der Stilbegriff ist der älteste dieser drei Begrif-
fe, er entstand zu Beginn des 17.Jahrhunderts,
als der monodische Stil den polyphonen Stil ab-
GATTUNG
FORM STIL
SATZ
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loste. Die Begriffe ,Gattung" und ,Form" haben sich erst im 18.Jahrhundert durchgesetzt.
Johonn Matthesons
Beispiele: Palestrina-Stil, Barock-Stil, Stil der
Der vollkommene
Kompositionslehre
Capellmeister", 739
Wiener Klassik, Stil der französischen Grand
Opéra
E
Satz
Ein Komponist trifft mit jeder Note, die er auf-
schreibt, eine Entscheidung. Beim ,Erfinden
einer Melodie entscheidet er über Tonhöhen,
Tondauern und Formverläufe. Weitere Ent-
E
scheidungen sind zu treffen, wenn es sich um
komplexere musikalische Gebilde handelt. Sollen mehrere Stimmen zusammen
erklingen?
Soll eine führende,
herausgehobene Stimme
mit Akkorden unterlegt werden? Welche Ak
korde sollen den harmonischen Verlauf erge-
ben? Welche Instrumente sollen die Stimmen
ausführen? Alle Faktoren können für eine be
stimmte zeit- oder personaltypische Satztechnik (kurz: Satz) entscheidend sein.
In allen Epochen hat es zeittypische Satztechniken gegeben. Zu einem späteren Zeitpunkt
wurden diese oft in Traktaten oder zu einem
Vom Himmel hoch (1)
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Regelwerk zusammengefasst. So ist zum Beispiel die Art des Komponierens von HeINRICH
SCHUTZ in einer Kompositionslehre von seinem
Schüler CHRISTOPH BERNHARD Veröffentlicht
worden.
Leicht zu hören ist der Unterschied zwischen
polyphonem und homophonem Satz: Im poly
phonen Satz (z. B. bei Fugen) sind die einzelnen
Stimmen in Bezug auf den rhythmischen und
den melodischen Verlauf eigenständig. Bis ins
16. Jahrhundert wurde überwiegend mit po
lyphonen Satztechniken komponiert. Homophone Sätze sind gekennzeichnet durch eine
Vom Himmel hoch
(I)
Johann Sebastian Bach (1685-175
E
herz
lem
führende Oberstimme und durch eine rhyth-
misch gleichlaufende Begleitung. Homophone
Satztechniken waren beispielsweise in der Zeit
der Klassik vorherrschend.
den Sie bei den Musikausschnitten heraus,
welche Gattungen es sich handelt.
/23-28
walche Aussagen zu Form und Stil lassen sich
machen?
AufS. 24of. sind sechs Beispiele dargestelt.
Erlutern
Sie mithilfe dieser Beispiele die
Begriffe,Gattung",.Form" und Stil".
Bringen Sie eigene Beispiele mit, an denen
Gattun
Sie mindestens zwei verschiedene
gen, Formen und Stile erlutern können.
Die ersten Takte des von MARTIN LUTHER
verfassten Liedes Vom Himmel hoch,
da komm ich her sind in zwei Versionen
.S. BACHS abgedruckt. Beschreiben Sie
die Satztechniken. HB 1/29-30
Diese Version findet sich
im 1.Teil von BaCHs
Weihnachsoratorium
und hat daber einen an
deren Text als das Lied.
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