Michael Heber – 01624645, David Walker – 01604562 Handout – Referat zum Text „Historische Entwicklung der Vergleichenden Politikwissenschaft“ von Klaus von Beyme Prämoderne Phase Vergleich war hochspekulativ, normativ, ethnozentrisch, empirisch-anekdotisch und unsystematisch; historische Unterschiede wurden selten berücksichtigt; Vergleichskriterien lagen teilweise auf unterschiedlichen Ebenen; nicht immer logisch konsistent Vergleich zur Kritik des eigenen Systems (z.B. Montesquieu) Fokus auf Polities (z.B. Regimelehre von Aristoteles) statt auf den Entscheidungsprozess (politics) oder die Maßnahmen (policies) Evolutionistische Stadienlehre bzw. teleologische Geschichtsauffassung die keine diachronen Vergleiche erlaubten, da jedes Ereignis einmalig schien → z.B. Karl Marx 3 Stadien (Sklavenhaltergesellschaft, Feudalismus, Kapitalismus), die durch zwei utopische Phasen ergänzt wurden (Sozialismus, Kommunismus) John Stuart Mill spricht hier bereits von der vergleichenden Methode der Ähnlichkeiten und Differenzen. Klassische Moderne Frühmoderne Phase Die Sozialwissenschaften begannen sich auszudifferenzieren; komparative Methoden war besonders wichtig in der Politikwissenschaft. Vergleichende Analyse von Politik als Vergleichende Regierungslehre Bis Anfang 20. Jahrhundert → großer Einfluss von Spencers Evolutionismus Durkheim, Max Weber und Pareto einte die theoretischen Innovationen der Klassischen Moderne ◦ Ende des Evolutionismus und des teleologischen Geschichtsverständnisses ◦ Strikte Trennung von Theorie und Praxis ◦ Strikte begriffliche Trennung gesellschaftlicher Subsysteme ◦ Wertfreie Wissenschaft, die vergleichend und theoriegeleitet ist Die komparative Politikwissenschaft teilt sich in zwei Subtraditionen auf ◦ historisch-institutionelle Tradition von Max Weber ◦ Systemtheorien [insbesondere Niklas Luhmann] Hochmoderne Phase Fokusierung auf Policy Analysen Entdeckung der Pfadabhängigkeit politischer Prozesse Postmoderne Phase Reflektiertes Stadium der Moderne Konstruktivistisches Denken führt zu neuen ontologischen Grundannahmen Kontrollierter Vergleich der Moderne ist durch das Denken in Fragmenten nicht mehr möglich. von Beyme, Klaus (2007): Historische Entwicklung der Vergleichenden Politikwissenschaft. Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft 1(1), 28-42; DOI: 10.1007/s12286-007-0002-x.