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Journal 4exciting News2010 D

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Ausgabe 01/2010
exciting news
Fachzeitschrift für Ärzte
News:
Innovative Lösungen in der Welt des
Nahtmaterials
Scientific: Die globale Rolle der Tenside bei der
Wundreinigung
Expertise: Der weltweite Heparin-Skandal
Exciting:
Global vernetzte Hilfe für Haiti
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser
Wir freuen uns, Ihnen eine weitere Ausgabe von exciting news überreichen zu können. Es
erwarten Sie interessante Informationen zu unterschiedlichsten Themen, von Arzneimittelfälschung in krimineller Absicht, über vereinfachte und sichere Medikamentenabgabe bis zu
«Übung macht den Meister». Natürlich zeigen wir Ihnen auch wieder die aktuellsten Produktentwicklungen von B. Braun. exciting news ist rechtzeitig für ein paar entspannte Momente
im Spätsommer erschienen. Entdecken Sie was hinter diesen Themen steckt.
Ein spezielles Augenmerk möchten wir in diesem Editorial auf das weiter ausgebaute Angebot
unserer Fort- und Weiterbildungskurse legen.
Sharing Expertise – das Versprechen von B. Braun an die Kunden, Wissen und Erfahrung auszutauschen. Erleben Sie dieses Versprechen in Ihrer direkten Beziehung mit uns. Dank Ihrer
Rückmeldungen aus den letzten exciting news konnten wir unser Schulungsprogramm auf
Ihre Bedürfnisse zielgerichtet anpassen und weiter ausbauen. Im April fand mit grossem Anklang der Pilot-Workshop zu Nahttechnik in Arosa statt. Lesen Sie dazu den Bericht auf Seite
21. Für dieses Jahr konnten wir bereits 2 weitere Daten fixieren. Es sind noch Plätze frei, melden Sie sich also rasch an.
Für die MPAs werden in Zusammenarbeit mit den Fachverbänden themenspezifische, regionale Schulungen durchgeführt.
Auf der Homepage unter www.bbraun.ch\Wissen\Schulung & Weiterbildung finden Sie die
aktuellen Themen, Daten sowie Anmeldemöglichkeiten. Gibt es ein anderes Thema, das Sie
interessiert? Schreiben uns ein E-Mail mit Ihrem Wunschthema, vielleicht können wir Ihnen
schon bald ein entsprechendes Angebot unterbreiten. mailto: lea.fleischlin@bbraun.com
Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit Ihnen und wünschen Ihnen nun viel Spass mit
der Lektüre.
Ihr B. Braun Team
Regula C. Müller
Division Manager Out Patient Market
Inhaltsverzeichnis
4 news excitment
Rubriken
News
4 exciting
news
®
Novosyn
4 news
Die neueexcitment
PGLA Nahtmaterial-Generation
VistaEXPO 2010, die neue Gesundheitsmesse der
Schweiz - B. Braun Medical AG ist aktiv dabei
Scientific
4 exciting news
Der Autopilot für die Medizin
4 news excitment
Space Infusionspumen vereinfachen die Infusion
Die Gefahren des Weichmachers DEHP
Welche Rolle spielen Tenside bei der Wundreinigung?
4
5
6-7
8
9-10
4Expertise
exciting news
Impressum:
exciting news – Fachzeitschrift für Ärzte
Herausgeber:
B. Braun Medical AG
Seesatz 17
6204 Sempach
Redaktion:
Susanne Dörner, Division OPM
Lea Fleischlin, Division OPM
Telefon 0848 83 00 33
E-Mail: lea.fleischlin@bbraun.com
Layout, Satz:
Unternehmenskommunikation, Grafik
B. Braun Medical AG, Sempach
Druck:
Druckerei Koprint, Alpnach
Auflage: 8000, de / fr
Vom Arzneimittel zum Biozid
Rissige Hände in der Praxis - das muss nicht sein!
Händedesinfektion hingegen schon!
Arzneimittelfälschung
4 news
excitmentin kriminieller Absicht
11
12-13
Der Heparin-Skandal
14-17
Sicherheit ohne Mehraufwand!
Nadelstichverletzungen (NSV) einfach vermeiden
18-19
4 exciting
Exciting news
Der erste B. Braun Pflegepreis wurde vergeben
20
17‘800 Franken für Haiti
20
Übung macht den Meister - Workshop Wundverschluss
21
Produkt Information
Gewinneranzeige Ausgabe 02/2009
22-23
23
News
NEU
Novosyn®
Die neue PGLA Nahtmaterial-Generation
Andreas Lercher
Mit über 100 Jahren Erfahrung in der industriellen Fertigung von Nahtmaterial verpflichtet sich B. Braun dem Fortschritt und der Entwicklung moderner Lösungen und führt mit Novosyn® die neue Generation von Nahtmaterial aus
Polyglykolsäure (PGLA) ein. Novosyn® eignet sich speziell für Hautverschlüsse, für den Einsatz in der Dentalchirurgie
und in der Gynäkologie.
Mit Novosyn® wurde ein Faden entwickelt, der alle Anforderungen an ein
modernes, geflochtenes, resorbierbares
Nahtmaterial erfüllt. Durch seinen hervorragenden Knotenlauf, vom ersten
bis zum letzten Knotenwurf, ist dieses
Nahtmaterial sehr einfach zu handhaben. Dank einer optimierten Beschichtung wird die Sägewirkung, ein grundsätzlicher Nachteil von geflochtenem
Nahtmaterial gegenüber monofilen
Fäden, minimiert. Dies schränkt Gewebereaktionen ein und verbessert die
Wundheilung. Diese Wundheilung ist
aber primär davon abhängig, dass die
Naht hält, bis die Wundränder ohne
Hilfe adaptiert bleiben. Neben der Resorptionszeit ist dafür vor allem ein guter Knotensitz unentbehrlich. In dieser
Disziplin zeichnet sich Novosyn® besonders gut aus, denn er bietet bereits bei
der ersten Schlinge einen exzellenten
Knotensitz und Sie müssen nicht befürchten, dass die Naht frühzeitig aufgeht.
Novosyn® ist ein neues, mittelfristig
resorbierbares, geflochtenes chirurgisches Nahtmaterial, das aus einem
4
Resorptionszeiten
Tage nach der
Implantation
verbleibende
Reisskraft
erster Tag
100%
14 Tage
75%
21 Tage
50%
28 Tage
25%
56 – 70 Tage
vollständige
Resorption
Copolymer aus 90% Glykolat und 10%
L-Laktat besteht.
Easyslide Nadel Qualität
Alle Nadel-Faden-Kombinationen von
Novosyn® sind mit den hochwertigen
Easyslide Nadeln ausgestattet. Der ab-
Exzellentes Penetrationsverhalten, auch nach wiederholtem Durchstechen
geflachte Nadelkörper und die hochwertige Stahllegierung L300 Quality
Steel garantieren eine indikationsgerechte, bestmögliche Biege- und
Bruchfestigkeit. Nadelspitze und Oberflächenbeschaffenheit ermöglichen ein
ausserordentlich gutes Penetrationsverhalten, auch nach wiederholtem
Durchstechen.
Novosyn® gibt es violett und farblos.
Bei den meistgebrauchten Nadel-Fadenkombinationen können Sie zwischen
den 36er oder den attraktiven 12er
Packungen auswählen.
Suchen Sie eine bestimmte Nadel-FadenKombination oder wünschen Sie ein
Muster von Novosyn®? Unser Sales Support unter der Tel. Nr. 0848 83 00 33
berät Sie gerne.
Novosyn® ist mit der
herausragenden
Nadel ausgestattet.
Optimaler, atraumatischer
Nadel-Faden-Übergang
Optimale
Biegefestigkeit
L300 Quality
News
VistaEXPO 2010, die neue Gesundheitsmesse der
Schweiz – B. Braun Medical AG ist aktiv dabei
Lutz Hellmich
Die B. Braun Medical AG ist im Bereich Spital, Heim und Spitex sehr gut etabliert und geniesst auch beim niedergelassenen Arzt ein hohes Ansehen. Nun weitet B. Braun ihr Kommunikationskonzept aus und stellt die Verknüpfung
von Arzt, Apotheker und Anwender her. Die VistaEXPO 2010, Nachfolgemesse der Vitawell, bot dafür im Mai die
ideale Plattform.
das richtige Verhalten bei einer Erstversorgung von Bagatellverletzungen
gezeigt.
Verschiedene Gesundheitsberatungen
wie Venenprüfungen, Hautanalysen,
Blutzuckermessungen oder Kreislaufchecks wurden von Ärzten durchgeführt und luden die Besucher zum Verweilen an den einzelnen Ständen ein.
Die B. Braun Medical AG suchte auf
der neuen Gesundheitsmesse sowohl
den Kontakt im Business-to-BusinessBereich, als auch den Dialog mit dem
Publikum.
Mit Prontosan® Wound Gel und desinfect wurden zwei Produktinnovationen
vorgestellt. Mit dem Produkt desinfect,
das seit 2008 in Apotheken und Drogerien erfolgreich vertrieben wird, wurde
dem immer mehr an Bedeutung gewinnenden Thema der Hände-Hygiene Beachtung geschenkt. Prontosan® Wound
Gel, seit vielen Jahren erfolgreich im
Am dritten und vierten Tag der VistaEXPO waren die Endkunden die Hauptakteure. In Gesprächen rund um die
Themen Hygiene und Wundversorgung
konnten viele Fragen zum richtigen
Einsatz der Produkte geklärt werden.
Die eine oder andere Verletzung wird
nun sicher mit Prontosan® Wound Gel
behandelt und desinfect ist unterwegs
der ständige Begleiter. Beide Produkte
Einsatz zur Reinigung und zur Wund- wurden aktiv und sehr aufmerksambettkonditionierung chronischer Wun- keitsstark durch Promotoren unterden, erhielt die Indikationserweiterung stützt.
zur Behandlung akuter Wunden. Die
Möglichkeit, ein klinisch belegtes und Die B. Braun Medical AG hat sich über
innovatives Produkt auch Apotheken, die hohe Produktakzeptanz gefreut. Die
Drogerien und dem Endkunden vorzu- Inputs, in welchen Punkten die Komstellen.
munikation auch mit dem praktizierenden Arzt und seinem Team vertieft
Für die Pharmaassistentinnen wurde werden kann, werden nun in der Folge
eigens ein Ausbildungstag organisiert. aufgenommen und in konkrete MassMehrere praxisorientierte Fachvorträge nahmen umgesetzt. So werden in den
standen zur Auswahl. «Kleine Wunden nächsten Monaten spezifisch für Arzt– kleines Thema?» - mit diesem Beitrag praxen Wundmanagement-Workshops
vermittelte die B. Braun Medical AG angeboten.
praxisnah am Beispiel von Prontosan®
Wound Gel das richtige Verhalten bei
der Versorgung von kleinen Verletzun4 news excitment
gen. Neben Fachinformationen rund
um das Thema akute Wunden wurde in
einem Interview mit einer Apothekerin
exciting news
5
Scientific
Der Autopilot für die Medizin
Space Infusionspumpen vereinfachen die Infusion
Jens Röth
Dank den Space Infusionspumpen ist die Medikamentenabgabe im Vergleich zur Schwerkraftinfusion um ein vielfaches
vereinfacht und sicherer geworden. Die Langzeit-Fördergenauigkeit wird überwacht und konstant beibehalten, so dass sie
nicht mehr über die Tropfenregulierung stetig angepasst werden muss. Die universell anwendbaren Space Infusionspumpen können in Kombination mit B. Braun Standard-Verbrauchsmaterialien verwendet werden, sowohl für parenterale und
enterale Ernährung als auch für Bluttransfusionen und Schmerztherapien.
Zwei Pumpentypen – ein Konzept
Die kundenspezifisch konfigurierbaren Perfusor® und Infusomat® Space
Infusionspumpen verfügen über ein
einheitliches Interface, welches den
medizinischen und technischen Schulungsaufwand verringert und die Arbeitsabläufe und Sicherheitsstandards
optimiert. Das Space-Sicherheitskonzept umfasst unter anderem eine integrierte Medikamentendatenbank mit
Hard- und Softlimits, Alarmdetektion
durch neuste Sensorik und einen AntiFree-Flow Mechanismus. Zudem unterstützen Space Infusionspumpen alle
gängigen Patienten Daten Management
Systeme (PDMS) und ermöglichen somit
eine lückenlose Therapiedokumentation
für die digitale Patientenakte. Durch die
Standardisierung der Infusionstechnik
und die unterschiedlichsten Therapie-
6
möglichkeiten können die Pumpen universell und stationsübergreifend eingesetzt werden; dies wiederum erhöht die
Mobilität innerhalb und ausserhalb der
Institution. Dank den Prozessoptimierungen können Investitionsmittel effizienter eingesetzt, Betriebs- und Verwaltungskosten reduziert werden.
Der Perfusor® Space besticht durch seine exzellente Fördergenauigkeit und die
universelle Einsetzbarkeit als einzelne
Spritzenpumpe oder Teil eines bettseitigen Infusionssystems.
Mit Sicherheit eine bessere Versorgung
Ein Beispiel für die Erhöhung der Therapiesicherheit für die Patienten ist die
innovative Technologie des B. Braun
Space Infusionspumpensystems. Neben speziell angepassten Förderraten
in Schritten von 0,01 ml können mit
Hilfe der DoseGuard® Technologie ausgewählte Medikamente und deren harte
und weiche Dosislimiten in einer Medikamentendatenbank hinterlegt werden.
Das individuell konfigurierte System
überwacht die Medikamentengabe und
Flüssigkeitstherapie und vermeidet somit das Risiko von Fehldosierungen.
Der Perfusor® Space und Infusomat®
Space folgen als Teile eines Systems Perfusor® Space – der Spritzenwechsel,
nicht nur dem gleichen Design, sondern komfortabel und sicher wie nie zuvor
auch der gleichen Bedienerführung.
Die innovative Antriebstechnologie des
Perfusor® Space sorgt nicht nur für exzellente Anlauf- und Fördercharakte-
Scientific
Qualitätssteigerungen:
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
alle gängigen Perfusor® Spritzengrössen mit einer Pumpe
exzellente Fördercharakteristik auch
im Anlaufverhalten durch vollautomatischen Antrieb
Schutz vor unkontrollierter Infusion (Free-Flow) durch schlauchbasierte Klemme
Medikamentendatenbank mit bis
zu 720 Medikamenten
Plausibilitätskontrolle für die Dosierung über Medikamentendatenbank
intuitive Bedienerführung vermeidet Bedienerfehler
PDMS Anbindung über SpaceStation mit SpaceCom
flexibler Einsatz als einzelne Pumpe, transportfähige Einheit oder
im bettseitigen Ordnungssystem
(SpaceStation)
alle Therapieformen (z.B. TCI, PCA)
mit einer Pumpe
Betrieb ohne Tropfensensoren
langlebige Akkus durch integrierte
Akkupflege
ristika, sondern gleichzeitig für lückenlose Sicherheit und einzigartigen
Komfort während des Spritzenwechsels.
Automatische, exakt koordinierte Abläufe verhindern in jeder Phase Bedienungsfehler und schützen vor ungewollten Medikamentenabgaben sowie
vor Free-Flow durch die integrierte
Kolbenbremse.
Infusomat® Space – automatischer
Free-Flow-Schutz bei Leitungswechsel
Der Infusomat® Space bietet in Verbindung mit der neuen Original-Infusomat®
Space-Leitung gleich doppelten Schutz.
Jedes Öffnen der Pumpenklappe zur Leitungsentnahme löst automatisch zwei
Anti-Free-Flow-Klemmen aus, eine
pumpenseitig und zusätzlich eine weitere direkt an der Infusionsleitung. So
wird Free-Flow auch dann zuverlässig vor Fehldosierungen.
unterbunden, wenn zur Leitungsentnahme die Rollenklemme nicht geschlossen Space Infusionspumpen erleichtern
wurde.
die Verabreichung von Flüssigkeiten
Space Infusionspumpen erleichtern die
Hohe Anlauf- und Fördercharakte- präzise Medikamentenverabreichung
ristika
deutlich gegenüber Schwerkraftin®
®
Perfusor Space und Infusomat Space fusionssystemen. Das Personal versehen sich vor und sehen vorher: Die schwendet keine Zeit mit der wiederholsicherheitsrelevanten Eigenschaften die- ten Anpassung der Tropfgeschwindigkeit.
ser Pumpen sind echte Weltneuheiten Das integrierte Silikon-Pumpsegment
– zum Beispiel die Kolbenbremse am gewährleistet bei der Infusomat® SpacePerfusor® Space.
Leitung die langfristige Fördergenauigkeit und wird nicht von anderen
Ihr eigener Druckassistent
Einflussfaktoren wie UmgebungstemEinen Bremsassistenten kennen Sie von peratur oder Viskosität der FlüssigIhrem Auto. Mit einer ganz ähnlichen keit beeinträchtigt. Zur zusätzlichen
Technologie sind Space Infusionspumpen Sicherheit werden auf dem Pumpenausgestattet: Die Infusionspumpen ver- display der Name des verabreichten
fügen über eine Technologie, die darauf Medikaments sowie die Konzentration
programmiert ist, Fehler zu suchen und und die Dosisrate angezeigt. Dank der
zu erkennen. Die Druckverhältnisse wer- einheitlichen Bedienoberfläche ist der
den ständig abgeglichen und kontrolliert. Perfusor® Space ebenso problemlos zu
So würde der Upstream-Sensor des Infu- bedienen wie der Infusomat® Space.
somat® Space z.B. eine geschlossene Rollenklemme erkennen und den Anwender Mehr Patientenkomfort
warnen.
Das Praxisteam profitiert bei der Behandlung der Patienten von der grössSichere Selbstkontrolle
ten Flexibilität und den erweiterten
Space Infusionspumpen haben ein spek- Optionen (z.B. PCA), die das System dank
takuläres Innenleben: Die CAN-BUS- der praktischen, gewichtsreduzierten
Technologie garantiert einen ständigen Pumpen und den in unterschiedlichen
internen Datenabgleich und damit die Längen erhältlichen Infusionsbestecken
sichere Selbstkontrolle der Pumpen.
und Spiralleitungen bietet. Nicht nur
der Transport von Patienten zwischen
(Nacht)aktive Sicherheit
den Abteilungen gestaltet sich so einEines der vielen sicherheitsrelevanten facher. Auch mobilisierten Patienten
Merkmale: die Pumpe ist beleuchtet. bietet das System mehr BewegungsfreiSo können Sie auch bei Dunkelheit alle heit – und fördert damit die Heilung.
wichtigen Faktoren klar erkennen, z.B. Perfusor® Space bietet eine einfachere
den Stand der Perfusor® Spritze.
Handhabung und einen geringeren logistischen Aufwand mit nur einer Pumpe
Vermeidung von Bedienungsfehlern für alle klinischen Therapiefelder.
Mit der integrierten Medikamentendatenbank können Medikamente mit
4 news excitment
wenigen Bedienschritten ausgewählt
werden. Die hinterlegten Limits schützen durch die Plausibilitätskontrolle
exciting news
7
Scientific
Die Gefahren des Weichmachers DEHP
Lea Fleischlin
In Westeuropa werden jährlich rund
eine Million Tonnen Phthalate produziert. Sie sind aus vielen Industriezweigen nicht mehr wegzudenken.
Doch die nützlichen Weichmacher
bringen unerwünschte Eigenschaften
mit sich.
Was ist DEHP?
DEHP (Bi(2-ethylhexyl)phthalat) ist ein
Weichmacher für PVC (Polyvinylchlorid)
und gehört zur Gruppe der Phthalsäureester. Das an sich spröde Material PVC
wird durch die Zugabe der farb- und
geruchslosen Chemikalie elastisch und
geschmeidig. Nebst der Verwendung als
Weichmacher für PVC-Kunststoffe wird
DEHP auch als Zusatzstoff in Weichplastik sowie als Zusatzstoff in Farben, kosmetischen Produkten und Schädlingsbekämpfungsmitteln eingesetzt. Da PVC
und Phtahlat jedoch keine chemische
Verbindung eingehen, kann sich der
Weichmacher bei der Verwendung des
Produkts allmählich wieder herauslösen
und durch Ausdünstung, Auswaschung
oder Abrieb in die Umwelt und in den
menschlichen Körper gelangen.
In Studien an Tieren wurde nachgewiesen, dass sich die DEHP-Freisetzung aus
PVC schädlich auf die Entwicklung der
Testikel, Leber und Nieren auswirkt. Von
der Europäischen Kommission wurde
DEHP als fruchtschädigend und fruchtbarkeitsschädigend eingestuft. Seit dem
28. Oktober 2008 ist der Weichmacher
deshalb auf der Kandidatenliste der Europäischen Chemikalienagentur ECHA,
welche Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer
Stoffe verwaltet, aufgeführt. Ein Risiko
für den Menschen oder die Umwelt er-
8
gibt sich aber bei den Risikobewertungen nur in wenigen Anwendungsbereichen, zum Beispiel in Kosmetikartikeln,
Spielsachen und Artikeln der Kinderpflege. Für diese Bereiche erteilte die
EU-Kommission ein Anwendungsverbot.
Für DEHP-haltige Medizinprodukte (ab
0,1 Massenprozent) besteht seit dem
21. März 2010 eine Informationspflicht
an die Kunden.
hergestellt. Stattdessen werden die als
unbedenklich eingestuften Weichmacher DEHT (Di(2-ethylhexyl)Terephthalat) oder DINP (Diisononylphthalat) eingesetzt.
Hersteller von medizinischen Produkten,
die weiterhin mit DEHP produzieren,
müssen ihre Produkte mit folgendem
Warnhinweis kennzeichnen:
B. Braun geht einen Schritt weiter
B. Braun ist die stetige Verbesserung der
Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit der Produkte ein grosses Anliegen. Achten Sie auf diese Kennzeichnung
Unter dieser Zielsetzung wurden diver- und auf die Verwendung DEHP-freier
se Produkte mit dem Inhaltsstoff DEHP Produkte.
modifiziert, so zum Beispiel die Intrafix®
Infusionsbestecke. Ebenso wurde der
Weichmacher in den UntersuchungsHandschuhen, Actreen® Kathetern, Urimed® Urinal-Kondomen und Urinocol®
Urinsammelbeuteln ersetzt. Diese Produkte werden neu komplett ohne DEHP
Scientific
Welche Rolle spielen Tenside bei der Wundreinigung?
Florian H. H. Brill, Dr. Brill + Partner GmbH, Papenreye 61, DE-22453 Hamburg
Nur eine saubere Wunde kann heilen. Die Reinigung akuter, aber insbesondere chronischer Wunden ist daher ein entscheidender Faktor, um sie einer Heilung zuzuführen. Bei der Dekontamination der Wunden sollen Verschmutzungen
aller Art, inkl. Wundbelägen aus Fibrin bis hin zu Biofilmen, entfernt werden [1]. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen
dem behandelnden medizinischen Personal verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung.
Die radikalste Methode ist das scharfe
chirurgische Débridement, die schonendste ist die Spülung der Wunden
mit einer wässrigen Lösung. Wässrige Lösungen wie NaCl 0,9% oder
H2O
Ringer-Lösung haben das Potential,
Verschmutzungen mechanisch aus der
Wunde zu spülen. Wie beim Geschirrspülen ist es jedoch bei der Reinigung
von Wunden hilfreich, wenn neben dem
mechanischen Spüleffekt durch den Abbildung 1: Mizelle aus Tensid-Molekülen
Zusatz von Tensiden (= Netzmitteln)
auch ein physikalischer Reinigungs- partikel im Inneren ein, in dem die
effekt erzielt wird.
hydrophoben Schwänze des Tensids
sich in Richtung der Verschmutzung
Tenside verringern die Oberflächen- orientieren. Die nach aussen orientierH2O
Öl
spannung wässriger Lösungen und ten, Wasser anziehenden Köpfe führen
ermöglichen damit eine effektive Reini- dazu, dass der gesamte Tensid-Schmutzgung. Dies geschieht durch die spezielle Komplex wasserlöslich wird. In diesem
Struktur dieser Substanzen, die einen Zustand können die Schmutzpartikel
hydrophoben (Wasser abstossenden) durch
H2O Spülen leicht entfernt werden.
und einen hydrophilen (Wasser anzie- Dies gilt für alle Arten von Verschmuthenden) Anteil aufweisen. Der Wasser zungen, von Geschirr und Wäsche im
anziehende Anteil («Kopf») richtet sich Haushalt bis hin zu Wunden (siehe Abb.
in einer wässrigen Lösung zum Wasser 2 und 3).
H2O
hin aus, der Wasser abstossende Anteil («Schwanz») vom Wasser weg. Die
energetisch optimale Positionierung
ist daher eine Kugel, in der alle hydrophilen Köpfe nach aussen zum Wasser
und alle hydrophoben Schwänze nach
innen zueinander orientiert sind. Diese
H2O
Öl
Kugeln werden als Mizelle bezeichnet
(siehe Abb. 1).
Um diesen positiven Tensid-Effekt
bei der Wundreinigung auszunutzen,
wurde der Prontosan® Wundspüllösung das Tensid Undecylenamidopropyl-Betain zugesetzt. Dieses Tensid zeichnet sich durch eine besonders
gute lokale Verträglichkeit mit dem
Wundgewebe aus [2]. Es reduziert die
Oberflächenspannung und ist in der
Lage, Biofilme aufzubrechen, die sich
H2O
auf Grund der bakteriellen Besiedlung
auf der Wundoberfläche bilden können
[3, 4, 5, 6]. Biofilme kommen an den
unterschiedlichsten Oberflächen vor,
z.B. auch auf chronischen Wunden [7, 8].
Die Bildung eines Biofilms erfolgt über
verschiedene Phasen (siehe Abb. 4). Die
Bakterien produzieren extrazelluläre
polymere Substanzen (EPS) wie Polysaccharide
und betten
sich in einer
H2O
Öl
dreidimensionalen Matrix ein [9]. Die
im Biofilm eingeschlossenen Bakterien weisen eine deutlich verringerte
Empfindlichkeit gegen antimikrobielle
Wirkstoffe und Austrocknung auf [10].
H2O
4 news excitment
Viele Schmutzpartikel, z.B. Fette und Öle,
sind hydrophob (Wasser abstossend).
Tenside schliessen diese Schmutz-
Abbildung 2: Öl eingeschlossen von Tensidmolekülen
H2O
Abbildung 3: Entfernung von Schmutzpartikeln
durch Tenside
exciting news
9
Scientific
Die Entfernung von Biofilmen und die
Reduktion von hydrophoben, also nicht
wasserlöslichen Bestandteilen, gehören
zu einer optimalen Wundbettvorbereitung. Ausserdem kann das in Prontosan®
enthaltene Polihexanid durch die
Vorreinigung zu den Bakterien zum
Wundgrund vordringen, um seine mikrobiozide Wirkung zu entfalten, Infektionen vorzubeugen [11] bzw. diese zu
bekämpfen [12]. Dass hierdurch eine
optimale Wundbettvorbereitung gewährleistet wird, die den Wund-Verschluss beschleunigt, konnte klinisch
gezeigt werden [13, 14].
Abbildung 4: Die fünf Phasen der Biofilmbildung
Es ist folglich wichtig, dass Spüllösungen für die Behandlung, insbesondere
von chronischen Wunden, ein Tensid
enthalten. Das Arzneimittel Lavasept®
sowie gleich zusammengesetzte andere
Produkte mit anderem regulatorischen
Status und anderen Indikationen enthalten jedoch keine Tenside und sind
deshalb für diese Indikation nicht zu
empfehlen.
Phase I:
Phase II:
Phase III:
Phase IV:
Phase V:
einzelne Bakterienzellen haften an eine Oberfläche an
die angehefteten Bakterien bilden EPS als Matrix
der Biofilm wächst dreidimensional, weitere Spezies nisten sich ein
die Plateauphase ist erreicht, der Biofilm ist „ausgewachsen“
einzelne Bakterienzellen verlassen den Biofilm, weiter bei Phase I
Aktuelle Angebote zu Veranstaltungen und Workshops zum Thema Wundbehandlung finden Sie auf unserer Webiste www.bbraun.ch unter der Rubrik
Unternehmen -> Anlässe und Symposien.
Prontosan® ist die einzige Wundreinigung, die zum Lösen von Schmutzpartikeln sowohl ein Tensid als auch einen
antiseptischen Inhaltsstoff zur Infektprävention, bzw. zur Infektionsbekämpfung enthält. Prontosan® ist in wässriger
Lösung wie auch in Gelform erhältlich.
Literatur:
1 James GA, Swogger E, Wolcott R, Pulcini E, Secor P, Sestrich J, Costerton JW, Stewart PS. Biofilms in chronic wounds. Wound Repair Regen, 2008 Jan-Feb;16(1): 37-44.
2 Müller G, Koburger T, Jethon FU, Kramer A. Comparison of the bactericidal efficacy and in vitro cytotoxicity of Lavasept® and Prontosan®. GMS Krankenhaushyg Interdiszip 2007;2(2): Doc42.
3 Kaehn K, Eberlein T. In-vitro test for comparing the efficacy of wound rinsing solutions. Br J Nurs. 2009 Jun 11-24;18(11): 4, 6-8.
4 Brill F, Koca A, Böttrich JG. Behandlung von Wunden mit Prontosan Wundspüllösung zur Entfernung von Biofilmen und anderen Wundbelägen, Hospitalis 2007, 77
Nr. 7/8: 230-231.
5 Seipp HM, Hofmann S, Hack A, Skowronsky A, Hauri A: Wirksamkeit verschiedener Wundspüllösungen gegenüber Biofilmen. J Wound Healing (ZfW) 2005; 4: 160-164.
6 Perez R, Davies SC, Kaehn K. Wirkung verschiedener Wundspüllösungen auf MRSA-Biofilme in Wunden im Tiermodell (Schwein). WundManagement 2010, 4/2: 44-48.
7 Serralta VW, Harrison-Balestra C, Cazzaniga AL, Davis SC, Mertz PM. Lifestyles of Bacteria in Wounds: Presence of Biofilms?, Wounds 2001, 13/1: 29-34.
8 James GA, Swogger E, Wolcott R, Pulcini E, Secor P, Sestrich J, Costerton JW, Stewart PS. Biofilms in chronic wounds. Wound Repair Regen, 2008 Jan-Feb;16(1): 37-44.
9 O’Toole G, Kaplan HB, Kolter R. Biofilm formation as mircobial development, Annual Rev. Microbiology, 2000, 54: 9-79.
10 Flemming H-C, Wingender J. Was Biofilme zusammenhält, Chemie in unserer Zeit, 2002, 36/1: 30-42.
11 Roth B, Assadian O, Wurmitzer F, Kramer A. Wundinfektionen nach antiseptischer Primärversorgung kontaminierter traumatischer Wunden mit Polihexanid, PVP-Iod
bzw. Wasserstoffperoxid. GMS Krankenhaushyg Interdiszip 2007, 2(2): Doc 58 (20071228) (IF 0.200).
12 Möller A, Kaehn K, Nolte A. Erfahrungen mit dem Einsatz polihexanidhaltiger Wundprodukte bei der Versorgung chronischer Wunden – Ergebnisse einer systematischen retrospektiven Untersuchung an 953 Patienten, Woundmanagement, 2008: 112–117.
13 Andriessen AE, Eberlein T, Assessment of a Wound Cleansing Solution in the Treatment of Problem Wounds, WOUNDS 2008; 20(6): 171–175.
14 Valenzuela A, Perucho N. Clinical evaluation of the efficacy of 0.1% polyhexanide gel (Prontosan® Wound Gel) verses the GNEAUPP and AHCPR recommendations for
cleaning and debridement in the control of bacterial burden in chronic wounds. Ref ROL Enf 2008: 7-12.
10
Expertise
Vom Arzneimittel zum Biozid
Manuela Baselgia
Produkte des Gesundheitswesens dürfen von einem Hersteller oder Importeur erst in Verkehr gebracht werden, wenn das
jeweilige Registrierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen wurde. Das heisst, dass für Arzneimittel eine Meldepflicht
und Registrierung beim Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic erfüllt sein muss. Biozidprodukte werden beim
Bundesamt für Gesundheit (BAG) registriert.
Die Klassifizierung und Registrierung
als Arzneimittel oder Biozidprodukt
ist für den Endkonsumenten, den
verschreibenden Arzt sowie für die
Herstellerfirma von Nutzen und von
grosser Bedeutung. Sie regelt unter anderem das Anwendungsgebiet und gewährleistet möglichst sichere Produkte.
Durch eine Registrierung kann das Produkt nicht einfach kopiert werden und
der Endkonsument und der Arzt profitieren von überprüften Qualitätsstandards. Dies bietet zusätzlich Sicherheit,
denn für eine erfolgreiche Registrierung müssen viele Auflagen erfüllt sein.
Durch die strengen Regeln beim Registrierungsprozess in der Schweiz wird
gewährleistet, dass nur gut dokumentierte und als gut empfundene Produkte
im Schweizer Markt Fuss fassen können.
Umregistrierung
Die Händedesinfektionsmittel SoftaMan® und Promanum® N, bisher Arzneimittel, sind seit Anfang 2010 neu als
Biozidprodute registriert und werden
seit Mitte März in der neuen Aufmachung ausgeliefert. Dadurch ändert
sich der Mehrwertsteuersatz. Auf Arzneimittel wird eine Mehrwertsteuer
von 2.4% erhoben, auf Biozidprodukte
7.6%. Die Umstellung erfolgt rollend.
Warum kein Arzneimittel mehr?
Softa-Man® und Promanum® N waren
bisher als Arzneimittel mit der Indikation «Haut- und Händedesinfektion» bei
der Swissmedic registriert. Eine Hautdesinfektion verlangt in der Schweiz
zwingend die Registrierung als Arzneimittel. B. Braun bietet geeignetere
Lösungen für die Hautdesinfektion an
(z.B. Braunol® oder Softasept® N) und
verzichtet seit Anfang 2010, wie die
meisten anderen Hersteller von Händedesinfektionsmitteln, auf die Auslobung einer Hautdesinfektion. Zusammensetzung und somit auch das
Wirkspektrum von beiden genannten
Produkten bleiben unverändert.
Quellen:
www.swissmedic.ch
www.bag.admin.ch
Aktueller Stand zur Einfuhr von Händedesinfektonsmittel in die Schweiz
Dieser Qualitätsstandard wird in der Schweiz strikt kontrolliert. Beim Importieren von Medizinprodukten müssen grundsätzlich folgende Punkte beachtet
werden:
n Produkte mit der Indikation «Händedesinfektion» müssen beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) zwingend als Biozide registriert werden und die
damit verbundene Kennzeichnungs-Vorschrift genau einhalten. Ansonsten
dürfen sie in der Schweiz nicht verkauft werden.
n Somit kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass die im Ausland
zum Verkauf stehenden Händedesinfektionsmittel nicht in die Schweiz importiert werden dürfen, da die Schweizer Registrierung fehlt. Auch im Ausland müssen Händedesinfektionsmittel oft als Biozid oder gar Arzneimittel
registriert werden, womit der Umkehrschluss gegeben ist.
n Unabhängig von der Registrierung und den damit verbundenen Auflagen
(2-Sprachigkeit für die Schweiz, etc.) bedeuten gleiche Marken bei Weitem
nicht gleiche Zusammensetzung. Als Beispiel kann
hier excitment
das Softa-Man®
4 news
genannt werden, welches in der Schweiz eine andere Rezeptur aufweist
als in Deutschland oder Österreich.
exciting news
11
Expertise
Rissige Hände in der Praxis – das muss nicht sein!
Händedesinfektion hingegen schon!
Manuela Baselgia
Sauberes, hygienisches Arbeiten ist eine der Grundanforderungen in der Praxis oder einer anderen medizinischen
Institution. Die Hände sind die wichtigsten Instrumente des Arztes sowie der Medizinischen Praxisassistentin und
somit auch der Keim(-über)träger Nr.1. Händehygiene gehört also zur täglichen Routine in einer Praxis. Was aber,
wenn die Händedesinfektion nicht mehr korrekt durchgeführt werden kann, weil die Sebum-Produktion in den
Talgdrüsen durch den Alkohol irritiert ist? Die Hände trocken und rissig sind? Etwa die Hälfte der MPAs und viele
Ärzte kennen das unangenehme Problem von trockenen und rissigen Händen im Praxisalltag. Moderne Händedesinfektionsmittel bieten Sicherheit und Pflege in einem.
Bereits um 1846 fand Herr Dr. Ignaz
Semmelweis heraus, dass der Mensch
Träger von krankheitserregenden Keimen ist. Ihm fiel auf, dass neugeborene
Kinder öfter starben, wenn sie von den
Assistenzärzten entbunden wurden als
Babies, welche durch Hebammenschülerinnen auf die Welt gebracht wurden.
Semmelweis suchte nach Gründen und
liess die Frauen noch gründlicher durch
12
die Assistenzärzte untersuchen, worauf
noch mehr Kinder am sogenannten
Kindbettfieber starben. Um 1840 überlebten nur etwa 4 von 5 Kindern die ersten Lebenswochen, was bedeutete, dass
in jeder Familie durchschnittlich jede
Frau ein Kind gleich nach der Geburt
verlor und somit unbeschreibliches Leid
und Trauer gleich nach der Niederkunft
erleiden musste. Nachdem ein mit Sem-
melweis befreundeter Gerichtsmediziner nach einer nur leichten Verletzung
durch ein Skalpell bei einer Leichensektion verstarb, glaubte Semmelweiss, den
Zusammenhang gefunden zu haben.
Die Medizinstudenten führten vaginale
Untersuchungen durch, nachdem sie in
Kontakt mit Leichen waren, hingegen
führten Hebammenschülerinnen nie
Leichensektionen durch und übertru-
Expertise
gen somit weniger Keime. Semmelweis
führte um 1850 für alle Mitarbeitenden
die Händedesinfektion mit Chlorkalk vor
und nach jedem Patientenkontakt ein.
Die Sterblichkeit sank bereits signifikant
innerhalb der ersten Wochen. Somit
wurde Herr Dr. Semmelweis zum Pionier
der Händedesinfektion.
Heute wissen wir, dass Dr. Semmelweis
die Ursache der nosokomialen Infektionen entdeckt hat, die zu mehr als 60%
über die Hände übertragen werden.
Laut Hochrechnungen einer grossangelegten Schweizer Studie der Swissnoso
könnten mit der Verbesserung der Händehygiene 22‘000 Infektionen verhindert und damit CHF 70 Mio. und grosses
menschliches Leid erspart werden.
Wieso ist also die Händedesinfektion in der Praxis immer noch keine
Selbstverständlichkeit? Es gibt viele
Faktoren, aber auch vorgeschobene Argumente. Bei einigen im Gesundheitsbereich tätigen Angestellten fehlt das
Verständnis, weshalb die Händedesinfektion so wichtig ist. Wenn ein Patient
sauber und gepflegt aussieht, scheint
die Desinfektion teils vergessen. Aber
auch ein gepflegt aussehender Patient
kann Träger von pathogenen Bakterien
und Viren sein. Händedesinfektion ist
eine sichere Schutzmassnahme für den
Patienten, aber auch für die Angestellten. Weiterhin können mit nicht geeigneten Händedesinfektionsmitteln die
Hände leiden. Die Epidermis wird durch
den Alkohol ausgetrocknet und es entstehen Risse bis in die Lederhaut, welche
die alkoholische Desinfektion schmerzhaft machen. Der Alkohol brennt auf
den Händen, eine konsequente Händedesinfektion ist nicht mehr möglich und
somit besteht keine Unterbrechung der
Übertragungskette mehr. Nun entsteht
ein «Teufelskreis», denn die Hände wer-
den öfter gewaschen statt desinfiziert.
Hände waschen ist für den Privatbereich notwendig und sinnvoll, um einen
Grossteil der unerwünschten Keime von
den Händen zu spülen. Es ist jedoch keine geeignete Massnahme in der Praxis.
Dort reicht es nicht, die Keime nur abzuwaschen und diese am Waschbeckenrand zu verteilen, wo sich die Viren und
Bakterien rasch vermehren und durch
Berührung des Waschbeckens über andere Personen weitergetragen werden.
Häufiges Händewaschen irritiert die
Haut, da Lösemittel und waschaktive
Substanzen den natürlichen Feuchtigkeitsfilm (Sebum) lösen und die Barrierefunktion der Hornhaut geschwächt
wird. Dadurch wird die Schutzfunktion
gestört, die Hornschicht trocknet aus
und die Haut ist leicht irritierbar.
lauwarmem und nie mit heissem Wasser
gewaschen werden, da dieses die Haut
austrocknet. Zu guter Letzt benutzen
Sie ein Einmalhandtuch, um die Hände
nach der Waschung abzutupfen. Auf
keinen Fall sollen die Hände an einem
Tuch trockengerieben werden.
Eine Händedesinfektion dauert gleich
lange wie eine Händewaschung (ohne
Abtrocknen sogar kürzer) und tötet
99.99% der Viren, Bakterien und Pilze
ab, was mit einer Händewaschung nie
erreicht werden kann.
B. Braun Medical AG hat aus ihrer innovativen Forschung ein Produkt entwickelt, welches die Hände bei jeder Desinfektion pflegt. Softa-Man® pure enthält
heilendes Panthenol, beruhigendes Allantoin und entzündungshemmendes
Bisabolol. Es ist parfüm- sowie farbFalls die Hände bei sichtbarer Ver- stofffrei und somit auch für Allergiker
schmutzung gewaschen werden müs- und für alle, die blaue Fingernägel satt
sen, ist es wichtig, eine milde Waschlo- haben, das richtige Produkt.
tion zu verwenden, die die Hände nicht
belastet. Verwenden Sie in der Praxis nie Softa-Man® pure bietet neben exzelStückseife, da diese das optimale Milieu lenter Hautverträglichkeit höchste Sifür eine Keimvermehrung bieten. Achten cherheit. Es bekämpft in nur 15 SekunSie beim Händewaschen darauf, dass die den 99.99% der Bakterien, Pilzen und
Waschlotion gründlich von den Händen behüllten Viren. Ihr Händler informiert
gewaschen wird und keine Seifenreste Sie gerne über das attraktive Preis-Leiszurückbleiben. Die Hände sollten mit tungs-Verhältnis von Softa-Man® pure.
Tipps für beanspruchte Hände
n
n
n
n
n
n
n
n
waschen Sie Ihre Hände nur, wenn diese sichtbar verschmutzt sind
waschen Sie Ihre Hände mit lauwarmem Wasser – nie mit heissem Wasser
achten Sie darauf, dass die Seife vollständig von Ihren Händen gespült wird
vermeiden Sie Reiben beim Händetrocknen – tupfen Sie Ihre Hände leicht
mit einem sanften Einmal-Tuch ab
reiben Sie das Desinfektionsmittel ein, bis es vollständig trocken ist
führen Sie eine korrekte Händedesinfektion nach EN 1500 durch
verwenden Sie ein modernes Händedesinfektionsmittel mit hochwertigen
Pflegestoffen und Rückfettern
4 news excitment
pflegen Sie Ihre Hände täglich mit einer nährenden und regenerierenden
Handpflegelotion wie zum Beispiel Trixo®-lind
exciting news
13
Expertise
Arzneimittelfälschung in krimineller Absicht
Der Heparin-Skandal
Regula C. Müller
Die Kontamination von Heparin mit OSCS gilt als einer der grössten Arzneimittelskandale der letzten Jahre. Denn es
war eine Arzneimittelfälschung in krimineller Absicht, die Hunderte von Todesopfern forderte. Bislang wurden vorwiegend Life-Style-Medikamente, Arzneimittel aus dem Internet sowie Antibiotika, Anti-Aids- und Anti-Malaria-Präparate in Entwicklungsländern gefälscht. Ein in allen industrialisierten Ländern sehr häufig eingesetztes Antikoagulans
war noch nie betroffen.
Heparine sind seit mehr als 70 Jahren
Mittel der Wahl in der kurz- und mittelfristigen Prophylaxe und Therapie von
Thromboembolien. Jährlich werden mehr
als 33 Tonnen Heparin pharmazeutischer
Qualität (API, active pharmaceutical ingredient) aus Schweinedarmmukosa
isoliert. Trotz der Sicherheitsproblematik
ist man bis heute auf Heparine aus tierischen Quellen angewiesen.
Daher war es auffällig, als Ende 2007 in
den USA die Zahl der Meldungen über
schwere akute allergieähnliche Reaktionen auf UFH von Baxter International
Inc. stark anstieg. Die Patienten litten
an schnellem Blutdruckabfall und anaphylaktoiden Symptomen. Betroffen
waren vor allem Dialysepatienten und
Menschen, die im Rahmen einer Herzoperation hohe UFH-Dosen intravenös
erhalten hatten.
Statisitisch gesehen erhält jeder Deutsche mindestens eine Heparinspritze pro
Jahr, wobei der Anteil der niedermolekularen Heparine (NMH) inzwischen auf
80% gestiegen ist. Nur in der Kardiologie, der Herz- und Thoraxchirurgie sowie der Intensivmedizin wird noch überwiegend unfraktioniertes Heparin (UFH)
eingesetzt. In den USA hat UFH eine
grössere Bedeutung. Pro Monat werden
mehr als 1 Million Multidosis-Einheiten
UFH verkauft, wobei sich im wesentlichen Baxter Healthcare und APP Pharmaceuticals den Markt teilen.
Nachdem seit Ende 2007 350 solcher
Meldungen eingegangen waren, darunter vier über Todesfälle, alarmierten
Baxter und die FDA im Februar 2008
die Öffentlichkeit. Ende Februar stellte Baxter seine Produktion ein und rief
alle UFH-Chargen zurück. Um die Versorgung des amerikanischen Markts
aufrechtzuerhalten, steigerte APP, unter
dessen UFH keine unerwünschten Arzneimittelereignisse (UAE) festgestellt
worden waren, seine Produktion.
Ausgangslage USA
Heparine sind vergleichsweise gut verträglich. Eine Überempfindlichkeit gegen UFH sowie anaphylaktische Reaktionen sind selten. Von den insgesamt
Heparin-bedingten 55 Todesfällen, die
der FDA 2006 gemeldet wurden, beruhen nur drei auf einer Anaphylaxie.
Die Spur führt nach China
Die Gefahr war zwar erkannt, die Ursache lag aber noch völlig im Dunkeln.
Nachdem das Center of Drug Evaluation
& Research (CDER) der FDA einen möglichen Zusammenhang zwischen der
UAE und einer bestimmten klinischen
Anwendung ausschliessen konnte, konzentrierte man sich auf den Arzneistoff.
Baxter bezog sein Heparin-API von den
14
Scientific Protein Laboratories (SPL
Waunakee, Wisconsin). De facto wurde
es jedoch von deren chinesischen Tochterfirma Changzhou SPL Company Ltd.
geliefert.
Über 70 Prozent des in den USA vermarkteten Heparins werden in China
hergestellt. Das Land ist der weltweit
grösste Heparin-Produzent. Im ersten
Halbjahr 2007 exportierten 49 chinesische Firmen Heparin-API im Wert von
57,8 Millionen US-Dollar. Die jährlichen
Steigerungsraten liegen im zweistelligen Bereich. Die Wege von der Schweinedarmmukosa aus den über 600‘000
Schweineschlachthöfen, bis hin zum
exportierten Heparin API, sind allerdings alles andere als transparent. Die
Extraktion der Mukosa, die Isolation von
Rohheparin und teilweise auch die Aufreinigung zum API, finden in einer unüberschaubaren Zahl von «Workshops»
statt, die anscheinend keiner Kontrolle
durch chinesische Behörden unterliegen
und keineswegs mit pharmazeutischen
Produktionsstätten nach westlichen
Standards vergleichbar sind. Die exportierenden Firmen stellen dann aus Heparin-Chargen unterschiedlicher Workshops ein Heparin-API her und liefern
es an Hersteller oder Zwischenhändler
(Broker). Auch diese Firmen werden nur
von der China’s State Food and Drug
Administration kontrolliert, wenn sie
Expertise
als pharmazeutische Unternehmen registriert sind. Nicht jedoch, wenn sie wie
Changzhou SPL als Hersteller chemischer oder landwirtschaftlicher Produkte gelten. Normalerweise obliegt es der
FDA ausländische Arzneistofflieferanten
zu inspizieren. Fälschlicherweise kontrollierte sie 2004 statt Changzhou SPL
ein anderes Unternehmen.
Der Skandal erreicht Deutschland
Bald wurde das Thema mit Schlagzeilen wie «Nebenwirkungen Tod» auch in
Deutschland publik. Bis zum 4. März
2008 gingen beim BfArm 80 Verdachtsmeldungen zu anaphylaktoiden
Reaktionen bei Dialysepatienten auf
Heparin-Rotexmedica® ein. 31 standen
tatsächlich in kausalem Zusammenhang
mit kontaminiertem UFH.
Die Rotexmedica GmbH, zur französischen Groupe Panpharma gehörend,
bezieht ihr Heparin-API aus China,
allerdings nicht von Changzhou SPL.
Mit einem Rote-Hand-Brief rief sie die
betroffenen Chargen zurück, und das
BfArM leitete am 11. März ein Stufenplanverfahren der Stufe II ein. Darin
wurde angeordnet, dass UFH-Präparate
nur in Verkehr gebracht werden dürfen,
wenn im Heparin-API mittels 1H-NMR
Spektroskopie kein OSCS, das inzwischen als Kontamination identifiziert
worden war, nachzuweisen ist. Auch
Chargen von Heparin-Na B. Braun® und
Heparin-ratiopharm® waren kontaminiert. Als dann auch im API des NMH
Clexane® OSCS detektiert wurde, wurde die Testung auch für NMH-API verpflichtet. Im März 2008 wurden auch
alle Chargen in der Schweiz von Heparin
Bichsel und Heparin-Na B. Braun® zurückgerufen.
Lehren aus dem Heparin-Skandal
2008 erschütterte der Heparin-Skandal weltweit die Fachwelt und Arzneimittelbehörden, trotz Rückrufen tauchten selbst im Mai 2009 noch
kontaminierte Chargen auf.
Nachstehender Ablauf zeigt die Bedeutung des Spontanmeldesystems als
Frühwarnsystem. Deutlich wird aber auch, dass dieses Instrument der Pharmakovigilanz noch nicht ausreichend genutzt wird. 350 Meldungen über
schwere akute allergieähnliche Reaktionen auf UFH gingen bis Ende 2007 ein,
worauf die FDA im Februar 2008 die Öffentlichkeit alarmierte. Die Aufmerksamkeit war nun geweckt, und es wurden zurückliegende Todesfälle nachgemeldet, so dass die Zahl der Todesopfer im Zeitraum von Januar 2007 bis Juni
2008 bei 246 lag. Man kann davon ausgehen, dass die wirkliche Zahl an UAE
und Todesfällen sehr viel höher ist als berichtet. Denn zum einen gelten weder
anaphylaktische Reaktionen bei Schwerkranken noch HIT-II-Fälle als aussergewöhnlich, zum anderen werden generell nur 1 bis 10 Prozent der Nebenwirkungen gemeldet. Bedenklich stimmt, dass trotz Rückrufaktionen und intensiver Öffentlichkeitsarbeit bei einer Inspektion in 93 von 533 amerikanischen
Krankenhäusern noch kontaminierte Heparin-Präparate gefunden und zum Teil
verwendet wurden. Daher wundert es nicht, dass in den USA vom 1. Juni bis
23. Oktober 2008 weitere 13 Todesfälle gemeldet wurden. Obwohl die Firmen
seit März 2008 verpflichtet waren, ihr Heparin-API auf OSCS zu testen, wurden
noch im November 2008 elf kontaminierte Chargen der Celsus Laborartories
Inc. beschlagnahmt. Selbst im Mai 2009 wurden gering kontaminierte Chargen
in Grossbritannien und Irland sichergestellt.
Insgesamt verdeutlichen die Ereignisse des Heparin-Skandals, dass der «Flaschenhals» der Pharmakovigilanz die Spontanmeldungen zu UAE sind. Nur wenn
diese aufmerksam und sorgfältig an der Basis erfasst und gemeldet werden,
können unerwünschte Wirkungen oder Qualitätsmangel entdeckt und Massnahmen zur Risikominimierung ergriffen werden. Jeder Arzt und Apotheker
kann also konstruktiv zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit beitragen.
eine grosse Herausforderung. Denn die
Heparin-Chargen erfüllten alle die Anforderungen des amerikanischen (USP)
oder europäischen Arzneimittelbuchs
(PhEur). Weder die Wertbestimmung im
Gerinnungstest, noch Reinheitsprüfungen ergaben eine mindere Qualität. Nur
so war es erklärlich, dass die kontaminierten Chargen von der Qualitätskontrolle freigegeben worden waren.
Heparin-Proben mit Heparinase mit
nachfolgender Ion-pair-RP-HPLC sowie
die Untersuchung mittels Kapilarelektrophorese (CE). Im Gegensatz zu reinem Heparin wurden die verdächtigen
Proben nicht vollständig abgebaut und
im Elektropherogramm sah man zwei
untypische Peaks. Einer der beiden entsprach Dermatansulfat, einem Glykosaminoglykan, das mit Heparin aus der
Schweinedarmmukosa
extrahiert wird
4 news excitment
Analytische Detektivarbeit
Es waren also weitergehende Untersu- und dessen Anteil von der Gewinnung
Der Nachweis, dass ein Qualitätsmangel chungen erforderlich. Den ersten Hin- der Mukosa sowie der AufreinigungsUrsache der Nebenwirkungen war, war weis lieferten eine Behandlung von methode abhängt. Die zweite, unmit-
exciting news
15
Expertise
telbar vor Heparin eluierte Komponente
war unbekannt!
Etliche Labors bemühten sich die Verunreinigung zu identifizieren. Licht ins
Dunkel brachte zunächst die 1H-NMRSpektroskopie. Im 13C-NMR-Spektrum
tauchten Signale auf, die auf einen
stark O-substituierten N-Acetylgalactosamin-Rest hinwiesen. Heparin enthält
kein Galactosamin und das Galctosamin
im Dermatansulfat ist nur gering substituiert. Bei der Verunreinigung handelte
es sich um übersulfatiertes Chondroitinsulfat (OSCS, oversufated chondroitine
sulfate). OSCS ist ein Heparinähnliches
Molekül. Im Vergleich zu Heparin mit
2,0 bis 2,5 Sulfatgruppen pro Disaccharid-Einheit ist es noch stärker negativ
geladen, da alle vier OH-Gruppen seiner
Disaccharid-Einheiten sulfatiert sind.
Potenz eine Heparin-induzierte Throbozytopenie Typ II (HIT-II) auszulösen,
die schwerwiegendste Nebenwirkung
von Heparin. So lag die Zahl der Patienten mit positiven HIT-II-Tests zwischen
November 2007 und Februar 2008 in
Deutschland doppelt so hoch wie im
gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. In
Kanada jedoch, wo es nur sehr wenig
Heparin Rückrufe und keine UAE gab,
betrug die Zunahme nur 13,3 Prozent.
Wie OSCS ins Heparin kommt
Die Gruppe der Chondroitinsulfate zählt
wie Heparin zu den Glykosaminoglykanen. Quantitativ gesehen ist sie von
allen Glykosaminoglykanen die bedeutendste im menschlichen Körper. Chondroitinsulfat-haltige Proteoglykane sind
dominierende Bestandteile von Knorpel
und Knochen, kommen aber auch in
«weichen» Bindegeweben vor. Als Nahrungsergänzungsmittel zum «Erhalt der
Gelenkgesundheit und –beweglichkeit»
ist aus Knorpel isoliertes Chondroitinsulfat weitverbreitet.
sondern wird partialsynthetisch durch
Sulfatierung von Chondroitinsulfat hergestellt. Von Bedeutung ist, dass Chondroitinsulfat etwa 200-mal (!) preiswerter ist als Heparin. Auf der Suche nach
Alternativen zu Heparin wurde bereits
in den 80er Jahren ein chemisch sulfatiertes Chondoritinsulfat, SSHA (Semisynthetic Heparin Analogue), hergestellt
und untersucht.
Es gibt Belege, dass Fälscher bereits Anfang 2006 begannen, Rohheparin mit
OSCS zu verschneiden. So hatte beispielsweise Sandoz in Kundl, Österreich,
Anfang 2006 eine Heparin-Charge für
die Produktion des NMH Mono-Embolex® zurückgewiesen. Grund waren ungewöhnliche Ergebnisse in einem selbst
entwickelten Test auf Dermatansulfat,
obwohl der Wirkstoff ansonsten den Anforderungen des Arzneibuchs entsprach.
Man vermutet, dass in einer Art Testphase anfangs nur geringe OSCS-Mengen
beigemischt wurden, diese wurden nicht
entdeckt. Im Sommer 2007 dürfte OSCS
für die chinesischen Heparin-Hersteller
wohl auch eine willkommene Notlösung
Wie wirkt OSCS?
OSCS hemmt wie Heparin die Blutgerinnung und kann es daher imitieren,
obwohl es auf mechanistischer Ebene
Unterschiede gibt. Anders als Heparin
wirkt OSCS nicht als Katalysator des endogenen Faktor Xa- und Thrombin-Inhi- OSCS kommt in der Natur nicht vor,
bitors Antithrombin, stattdessen hemmt
es Thrombin, indem es den endogenen Gewünschte und unerwünschte Effekte von Heparinen und OSCS
Thrombin-Inhibitor Heparin-Cofaktor-II in der Gerinnungskaskade
beschleunigt.
Hp
Hp
OSCS
Laborexperimente zeigten, dass OSCS in
Humanplasma wie andere Polyanionen
wirkt – als Kontaktaktivator von Faktor
XII, der dann Präkallikrein in Kallikrein
überführt. Eine Aktivierung des Kallikrein-Kinin-Systems regt bekanntlich
unter anderem die Bildung des Vasodilatators Bradykinin an. Ferner induzierte
OSCS die Bildung der Anaphylatoxine
C3a und C5a; dies sind proinflammatorisch wirkende Fragmente der Komplementproteine C3 und C5.
Eine andere Wirkung von OSCS ist noch
viel bedeutender, nämlich seine starke
16
FXII
Hp
OSCS
AT III
HC II
FXII a
Thrombin
Antikoagulation
OSCS
Prakallikrein
Kallikrein
C3
Bradykinin
Hypotension
C3a
Anaphylaktische
Reaktion
C5
C5a
Expertise
gewesen sein. Denn zu dieser Zeit wütete in China die Blue Ear Pig Disease, eine
tödliche virale Schweinekrankheit, die
den Schweinebestand drastisch dezimierte und den Rohstoff Mukosa knapp
und teuer werden liess. Mit OSCS gestrecktes Heparin wurde laut Angaben
der FDA von mindestens zwölf chinesischen Firmen weltweit verkauft.
Weltweit gefälschtes Heparin
Bis Mitte 2008 wurde kontaminiertes
Heparin in zwölf Ländern von Europa bis
Japan und Australien sichergestellt. Es
wurde nicht nur als Arzneimittel in den
Verkehr gebracht, sondern auch für die
Herstellung von Medizinprodukten verwendet. Bis Juni 2008 erhielt die FDA
97 Meldungen zu Nebenwirkungen einschliesslich elf Todesfällen im Zusammenhang mit Medizinprodukten und
Heparin-Spüllösungen.
Unerwünschte Wirkungen wurden trotz
der grossen Verbreitung des kontaminierten Heparins lediglich in den USA
und Deutschland registriert. Meldungen
zu Todesfällen gab es erstaunlicherweise
ausschliesslich in den USA. Dies mag an
dem im Vergleich zu Europa hohen Verbrauch an UFH liegen. Kritisch wurde die
Situation, als auch in einem NMH, nämlich Clexane®, OSCS-Gehalte von bis zu
7 Prozent gefunden wurden. In einigen
Ländern drohte die Heparin-Versorgung
zusammenzubrechen.
Zusammenarbeit von Behörden, Industrie
und Wissenschaftlern zu verdanken. Nur
die chinesischen Behörden beteiligten
sich in keiner Weise an der Aufklärung
dieses Fälschungsskandals. Selbst im
April 2008 beharrten sie darauf, OSCS sei
nicht die Ursache für die UAE.
Eine der zentralen, sehr frühen Massnahmen war die Verpflichtung, jede
Heparin-Charge mittels 1H-NMR-Spektroskopie und Kapillarelektrophorese
zu überprüfen. Je nach Versorgungssituation gab es in den Ländern unterschiedliche Regelungen. In Deutschland
und der Schweiz wurden Arzneimittel
mit kontaminiertem Heparin zurückgerufen oder durften nicht in Verkehr
gebracht werden. In Ländern, in denen
bereits ein Notstand herrschte, wurden
kontaminierte Produkte sogar toleriert.
Sie mussten einen Warnhinweis tragen
und durften maximal 5 Prozent OSCS
enthalten. Diese Grenze war willkürlich
gewählt, denn bis heute lässt sich keine
Schwellendosis definieren.
Im Juni 2008 wurden die beiden analytischen Methoden in einer Ad-hoc-Revision in die Heparin-Monografien der
USP, der PhEur und wenig später auch
des Japanischen Arzneibuchs implementiert. Diese Reinheitstests sind noch
nicht optimal und derzeit wird intensiv
an einer gründlichen Revision der Heparin-Monografien gearbeitet. Angesichts
der Globalisierung wurde unter anderem
Pharmakovigilanz in Aufruhr
eine internationale Harmonisierung verDie weite Verbreitung des kontami- einbart.
nierten Heparins und die resultierende
massive Gesundheitsgefährdung lösten Neue Ebene der Fälschungen
eine internationale Gesundheitskriese Es ist bekannt, dass Wirkstoffe und Arzaus. Denn Heparin ist ein sehr häufig neimittel aus China und Indien zwar
eingesetztes Medikament, zu dem es preiswert, aber häufig von schlechter
oftmals keine Alternativen gibt. Dass die Qualität oder gefälscht sind. Mit OSCS
Fälschung so schnell aufgedeckt und die in Heparin und Melamin in Milchpulver
Gefahr für die Patienten minimiert wer- kamen 2008 aus China zwei gefährden konnte, ist vor allem der intensiven liche Fälschungen in den Handel. Beide
waren so «designed», dass die billigen
Imitate mit den üblichen analytischen
Kontrollen nicht nachweisbar waren.
Möglicherweise ist dies der Anfang einer
neuen Ära an Fälschungen.
Bei Heparin ist allerdings nicht nur der
Preis der Grund, weshalb der Arzneistoff
heute überwiegend aus China stammt.
Um jegliches Risiko durch eine potenzielle Kontamination mit BSE-Erregern zu
vermeiden, darf Heparin aus Rinderlunge seit 1997 nicht mehr arzneilich verwendet werden. Es ist nur noch Substanz
aus Schweinedarmmukosa erlaubt. Da
aus der Mukosa eines Schweins gerade mal eine therapeutische Tagesdosis
gewonnen wird, sind die Ressourcen
knapp, um den weltweit stetig steigenden Bedarf zu decken. Man ist daher auf
China angewiesen, wo Milliarden von
Menschen viel Schweinefleisch verspeisen. Geradezu grotesk ist es, dass sich
aus einer ursprünglichen Vorsichtsmassnahme letztlich ein reales Risiko entwickelt hat.
Heparin ist als Nummer eins unter den
tierischen Arzneistoffen ohnehin problematisch. Hinzu kommt seine komplexe
chemische Zusammensetzung, die gemäss dem Motto «der Prozess bestimmt
das Produkt» sehr variabel ist. Die Anforderungen der Heparin-Monografien
der Arzneibücher sind daher als kleinster
gemeinsamer Nenner zu sehen. Die Methoden wurden seit Jahrzenten nicht an
den modernen Stand der Technik angepasst. Nachdem nun kriminelle Fälscher
diese Lücken intelligent genutzt haben,
sind die Behörden «aufgewacht» und
gefordert.
4 news excitment
Auszug aus dem Artikel von Prof. Dr. Susanne Alban,
Pharmazeutisches Institut, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, D-24118 Kiel, veröffentlicht in Pharm. Ztg.
155. Jahrgang, 7. Januar 2010.
exciting news
17
Expertise
Sicherheit ohne Mehraufwand!
Nadelstichverletzungen (NSV) einfach vermeiden
Regula C. Müller
Ärzte und Pflegepersonal sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sich durch Nadelstichverletzungen oder scharfe Instrumente zu verletzten. An einem internationalen Kongress erzählte kürzlich Dr. Lisa Black von ihrer Verletzung vor
13 Jahren, die ihr Leben stark veränderte. „Ich hielt eine Nadel und wollte die IV-Leitung eines Patienten reinigen, als
der sich plötzlich heftig bewegte. Diese schnelle, unkontrollierte Bewegung führte dazu, dass Blut zurück in die Nadel
floss, mir diese entglitt und mich in die andere Hand stach.“ Die Nadelstichverletzung hatte für Dr. Black grosses Leid
zur Folge. Ein paar Monate später wurde sie sowohl auf HIV positiv getestet, als auch auf Hepatitis C.
Auch wenn die meisten Nadelstichverletzungen bedeutend glimpflicher verlaufen, spricht die Statistik doch eindeutige Zahlen:
n eine
Nadelstichverletzung kostet
pro Fall zwischen CHF 22.- bis
CHF 1‘383‘000.n die Inzidenz von Stichverletzungen
in der Schweiz mit Exposition gegenüber Blut oder biologischen Flüssigkeiten liegt bei ca. einem Ereignis pro
Jahr, wobei die Dunkelziffer auf etwa
60% geschätzt wird
n Nadelstichverletzungen sind bis zu
88% der Fälle vermeidbar
Die «no data, no problem» - Situation
erschwert die Sensibilisierung vor den
Gefahren einer Nadelstichverletzung
und somit auch die Durchsetzung guter
Präventionsmassnahmen.
Die Zeiten der Ausreden sind definitiv
vorbei!
Auf dem Markt sind heute viele hervorragende und einfach anzuwendende
Sicherheitsprodukte erhältlich. Sich oder
seine Mitarbeitenden einem unnötigen
Risiko auszusetzen, kann geradezu als
fahrlässig betrachtet werden. Auch Aussagen, die Personen würden sich wegen
der Safety-Produkte in einer vermeintlichen Sicherheit wähnen und deshalb
die Sorgfaltspflicht in der Routine missachten, halten nicht Stand. Wem würde es aus diesen Gründen heute noch
einfallen, ohne Sicherheitsgurt Auto zu
fahren oder operative Eingriffe ohne
Handschuhe durchzuführen? Eindrücklich genug sind dazu die EPINet-Daten
für 1993 und 2001, die eine Reduktion
der perkutanen Verletzung von 55% bei
den Sicherheits-i.v.-Kathetern meldeten.
Richtig ist hingegen, nicht jeder Sicherheits-i.v.-Katheter ist sicher genug. Passiv ist besser als aktiv! Das heisst, bei der
Wahl der Sicherheits-Katheter ist in jedem Fall darauf zu achten, dass sie über
einen selbstaktivierenden Mechanismus
verfügen. Der Sicherheitsmechanismus
darf nicht umgangen werden können.
Waren anfänglich noch die Kosten – plus
50%! - ein Grund für den zurückhaltenden Einsatz der Sicherheits-Produkte,
ist auch das heute kein Argument mehr.
Glücklicherweise haben sich die AbsatzMengen der Safety-Produkte in den
letzten Jahren soweit entwickelt, dass
deren Stück-Preis mit dem der NichtSafety-Produkte praktisch identisch ist.
Nachstehend eine Übersicht der wichtigsten Safety-Produkte von B. Braun Medical AG
sicher – wirtschaftlich - einfach
Vasofix® Safety Sicherheits-Venenverweilkanülen mit Zuspritzport
Sicherheitseigenschaften
n selbstaktivierende Clip-Technik
n Safety-Clip sichert die Nadelspitze
sofort nach dem Herausziehen
n Safety-Mechanismus kann nicht (!)
umgangen werden
n keine Veränderung der Anwendergewohnheiten
Expertise
Venofix® Safety Sicherheits-Venenpunktionsbesteck zur kurzfristigen Infusion
drücken
ziehen
klicken
Sicherheitseigenschaften
n Sicherheitsmechanismus wird
einhändig aktiviert, während die
Kanüle noch in der Vene liegt
n keine Veränderung der Punktionseigenschaften
n hörbarer Sicherheitsmechanismus «Klick»
Sichere Entsorgung in der Medibox®
Zu einer korrekten Safety-Strategie gehört auch die korrekte Entsorgung stechender und schneidender Instrumente. Die
Medibox® ist das optimale Entsorgungsbehältnis. Erhältlich ist die Medibox® in drei Grössen (0.7 Liter, 3 Liter, 5 Liter).
Medibox®: Sicherheit ohne Kompromisse – Tag für Tag
Sicherheitseigenschaften
n gebrauchte Kanülen und Penkanülen berührungsfrei abdrehen, abstreifen
n maximaler Füllstand gut sichtbar
n bruch- und durchstichsicher
n standfest dank Form und Material
Neuheit
Die ständige Exposition, auch mit nichttoxischen Medikamenten, führt nachweislich zu Sensibilisierungsreaktionen
wie allergischer Kontaktdermatitis. Auch
Medikationsfehler stellen ein hohes
Risiko dar, alleine in den Krankenhäusern in England wird die Anzahl der Fälle
auf 900‘000 pro Jahr geschätzt. Noso- seits mehr Sicherheit und erleichtert
komiale Infektionen verursachten 2002 gleichzeitig die Anwendung. Schnell
in den USA 100‘000 Todesfälle.
und sicher, für Ihr Praxis-Team und für
Ihre Kunden.
Auch in Ihrer Praxis ist die Arzneimittelzubereitung ein regelmässiges Thema.
Der neue Ecoflac® Connect bietet einer-
Ecoflac® Connect: Geschlossenes System für die Einzeldosis-Arzneimittelzubereitung
Sicherheitseigenschaften
n Kontamination der Mitarbeitenden und Umgebung mit dem
Medikament wird vermieden
n Arzneimittel wird ohne Nadel beigemischt
nAmpulle bleibt befestigt, dadurch geringes Risiko von Medikationsfehlern,
keine zusätzliche Etikette nötig
nminimiert das Risiko für nosokomiale Infektionen
4 news excitment
Überprüfen Sie Ihre aktuell verwendeten Artikel und stellen Sie noch heute restlos auf B. Braun Safety-Produkte um.
Für ausführlichere Informationen sowie Angaben zur Literatur besuchen Sie unsere Website www.infusionsecurity.ch
exciting news
19
Exciting
Der erste B. Braun Pflegepreis wurde vergeben
Erika Bernhard
Leben erhalten, Schmerzen lindern
und Krankheiten vorbeugen sind
zentrale Aufgaben des Gesundheitswesens. Dafür braucht es
diagnostische, therapeutische und
pflegerische Massnahmen. Eine
Gesundheitsversorgung ohne eine
dieser drei Säulen bleibt wirkungslos. Mit dem B. Braun Pflegepreis
werden Pflegefachpersonen geehrt,
die ihre innovativen Ideen, ihr Wissen und Können in den Dienst der
Gesundheitsversorgung stellen.
Die Gewinner
Am SBK-Jubiläumskongress im Mai 2010
wurde der B. Braun Pflegepreis im KKL
Luzern zum ersten Mal vergeben. Die
beiden Pflegefachfrauen Montserrat
Castellsague Perolini und Marianne
Caflisch vom Universitätsspital Genf
durften die Gewinnsumme von
CHF 5‘000.- entgegennehmen. Sie haben
neue Strategien für die Begleitung jugendlicher Diabetespatienten entwickelt.
Pflegepreis 2011
Die Ausschreibung für den nächsten
Pflegepreis 2011 ist bereits lanciert. Eingeladen sind diplomierte Pflegefachpersonen, die in der Schweiz arbeiten und
Mitglied des Schweizerischen Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner sind. Eingabeschluss ist der
30. Januar 2011. Weitere Informationen
finden sie unter www.bbraun.com unter
der Rubrik «Wissen».
Ziel des Pflegepreises ist die Förderung von Innovation, Forschung und
Qualität im Bereich der Gesundheitsund Krankenpflege. Die Ausschreibung richtet sich an Pflegefachpersonen in der Schweiz.
17‘800 Franken für Haiti
Roland Marti
Die letzte Januar- und die erste FebruarWoche stand bei der B. Braun Medical
AG Schweiz ganz im Zeichen der Solidarität mit den Erdbebenopfern von
Haiti. Im Rahmen der Spendenaktion
«B. Braun hilft Haiti» wurden an allen
Schweizer Standorten Spendenboxen
aufgestellt. Die Aktion war ein voller
Erfolg! Dank den grosszügigen Spenden
der B. Braun Mitarbeitenden kamen
über CHF 8’900.– zusammen. Und das
Unternehmen hat den gesammelten
Betrag sogar verdoppelt! Somit konnten den Erdbebenopfern insgesamt
CHF 17’800.- gespendet werden.
20
Nicht nur in der Schweiz wurde Geld
für Haiti gesammelt, der ganze B. Braun
Konzern hat für die Erdbebenopfer
gespendet. Dabei kam ein Betrag von
€ 230‘000.- zusammen.
ner unkompliziert Hilfe bekommen. Die
Spende wurde an die Diakonie-Katastrophenhilfe übergeben, eine Organisation, die viel Erfahrung im Wiederaufbau hat.
Das Ziel
Der B. Braun Konzern hat sich zum Ziel
gesetzt, den Erdbebenopfern nachhaltig
Hilfe zu leisten. B. Braun wird mit dem
gesammelten Geld ein Krankenhaus im
haitianischen Ort Bainet aufbauen und
so Perspektiven und Zukunft schaffen.
Ausserdem sind fünf Gesundheitsstationen geplant, in denen die Einwoh-
Stefan Stautner von der DiakonieKatastrophenhilfe: «Wir müssen schnell
funktionierende Gesundheitsstrukturen
schaffen. Noch immer leben viele
Menschen nach der Katastrophe in
provisorischen Zelten. Das sind Bedingungen, unter denen sich Krankheiten
rasend schnell ausbreiten.»
Exciting
Übung macht den Meister Workshop Wundverschluss
Lea Fleischlin
Am Aroser Ärztekongress «Aus der
Praxis für die Praxis» vom 25. März
2010 hat die B. Braun Medical AG
erstmals einen Workshop «Wundverschluss für Ärzte mit Praxistätigkeit»
durchgeführt.
In dem auf die spezifischen Bedürfnisse
der niedergelassenen Ärzte angepassten Workshop wurde Wissen vermittelt
und «Hand angelegt». Unter Anleitung
des erfahrenen Referenten, Dr. Georg
Heller, leitender Arzt Gefässchirurgie
des Kantonsspitals Graubünden, vertieften 20 Teilnehmende ihr Handwerk am
realitätsnahen Demoobjekt (Schweinefüsse). Nach einer kurzen Einführung stieg
Dr. Heller sofort in die Praxis ein und
führte durch alle wichtigen Wundverschlusstechniken, von der Einzelknopfnaht zur intrakutan-fortlaufenden Naht
über das Kleben bis zum «Stapeln».
«Für mich war das eine ausgezeichnete
praktische Fortbildung: genügend Zeit,
genügend Platz, genügend Material und
ein Kursleiter, der sich auf das Wesent-
liche beschränkte und dieses dafür ausgiebig üben liess», so die Beurteilung von
Frau Dr. Fiona Fröhlich Egli.
Der grosse Erfolg hat die B. Braun Medical AG veranlasst, in den eigenen Schulungsräumen in Sempach weitere Kurse
mit Dr. Heller anzubieten. Melden Sie
sich mit untenstehendem Talon an bis
zum 30. September 2010.
Achtung: Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Kurssprache ist deutsch.
Weitere Weitere Informationen folgen
nach Anmeldung.
✁
Anmeldung: Workshop Wundverschluss für Ärzte mit Praxistätigkeit
t Points
SGIM: 3.5 Credi
rechenbar
ldungsdauer an
bi
rt
Fo
le
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V
:
SGAM
antragt
-empfohlen»: be
M
A
G
«S
el
ab
Q-L
Donnerstag, 21. Oktober 2010, 13:00 – 17:00
Donnerstag, 9. Dezember 2010, 13:00 – 17:00
Frau
Herr
Praxis
Name / Vorname
Adresse
PLZ, Ort
Tel. Nr.E-Mail
Datum, Unterschrift:
Teilnahmegebühr: CHF 180.- (inkl. Handbuch zum Workshop)
Senden oder faxen Sie Ihre Anmeldung an:
B. Braun Medical AG | Cornelia Kost | Seesatz 17 | 6204 Sempach
Fax 058 258 60 73 | Tel 058 258 50 73 | cornelia.kost@bbraun.com
4 news excitment
exciting news
21
Produkt Information
Auf den nächsten zwei Seite erhalten Sie alle Informationen der in exciting news erwähnten Produkte.
Artikel
Einheit
Art.-Nr.
Pharmacode
Novosyn®, mittelfristig resorbierbares, geflochtenes Nahtmaterial aus Polyglykolsäure
Indikationen: Hautverschluss, Dentalchirurgie, Gynäkologie
5/0 45 cm, DS19
4/0 45 cm, DS19
12
G0068219
4569151
12
G0068220
4582453
3/0 45 cm, DS19
12
G0068221
4569145
5/0 45 cm, HS15
12
G0068203
4569004
4/0 45 cm, HS15
12
G0068204
4568996
4/0 45 cm, HS21
12
G0068225
4597236
3/0 45 cm, HS21
12
G0068226
4597213
3/0 45 cm, HS23
12
G0068230
4569027
desinfect, reinigende und desinfizierende Tücher für die Händehygiene und Kleinflächen-Desinfektion
unterwegs
Thekensteller mit
1
19237
3947964
6 Packungen à 14 Tücher
desinfect gel, desinfizierendes Gel für die Händehygiene unterwegs
Gel 75 ml
1
19431
4364839
Prontosan®, tensidhaltige Wundreinigung mit Polihexanid
Wundspüllösung, Flasche
Wundspüllösung, Ampulle
350 ml
40 ml
1
400403
2923090
6
400412
2926109
30 ml
1
400505
3275482
Thekenaufsteller
mit 10/9 Flaschen Wound Gel 30 ml
1
400555
4246229
Wound Gel (Hydrogel)
Infusomat® Space, volumetrische Infusionspumpe für intravenöse und intraarterielle Infusionen sowie
für die enterale Ernährung
Infusomat® Space
1
8713070
Perfusor® Space, Spritzenpumpe für intravenöse und intraarterielle Infusionen sowie für die enterale
Ernährung
Perfusor® Space
1
8713030
Softa-Man® pure, alkoholische Händedesinfektion für die tägliche Standard-Prävention, farbstoffund parfümfrei
Ovalflasche 100 ml
1
19148
3688149
Ovalflasche 500 ml
1
19149
3688161
Ovalflasche 1000 ml
1
19150
3688178
Softa-Man®, alkoholische Händedesinfektion für die tägliche Standard-Prävention
Ovalflasche 100 ml
1
18412
1921280
Ovalflasche 500 ml
1
18413
2108960
Ovalflasche 1000 ml
1
18414
1317213
Heparin-Na, Antikoagulation zur Therapie und Prophylaxe thromboembolischer Krankheiten
Heparin-Na 25 000 I.E. 5 ml
10
3511014
2835358
Ecoflac® connect, geschlossenes System für die Einzeldosis-Arzneimittelzubereitung
Ecoflac® connect
50
4090550
4573075
Medibox®, Entsorgungsbehälter für spitze und schneidende Medizinprodukte
Medibox® 0.7 Liter
1
9193405
3579294
Medibox® 3 Liter
1
9193413
4356774
Medibox 5 Liter
1
9193421
4356780
®
22
Produkt Information
Artikel
Einheit
Art.-Nr.
Pharmacode
Vasofix® Safety, Sicherheits-Venenverweilkanülen mit Zuspritzport. Zum Schutz vor Nadelstichverletzungen und den damit verbundenen Infektionsrisiken
PUR G24, 0,7 x 19 mm, gelb
50
4269071S-01
2712288
PUR G22 0,9 x 25 mm, blau
50
4269098S-01
2712302
PUR G20 1,1 x 25 mm, pink
50
4269217S-01
2712354
PUR G20 1,1 x 33 mm, pink
50
4269110S-01
2712319
PUR G18 1,3 x 33 mm, grün
50
4269330S-01
2712377
PUR G18 1,3 x 45 mm, grün
50
4269136S-01
2712325
PUR G17 1,5 x 45 mm, weiss
50
4269152S-01
2712331
PUR G16 1,7 x 50 mm, grau
50
4269179S-01
2712348
PUR G14 2,2 x 50 mm, orange
50
4269225S-01
2712360
Introcan® Safety, Sicherheits-Venenverweilkanülen ohne Fixierflügel. Zum Schutz vor Nadelstichverletzungen und den damit verbundenen Infektionsrisiken
PUR G24, 0,7 x 19 mm, gelb
50
4251601-01
3821938
PUR G22, 0,9 x 25 mm, blau
50
4251628-01
4573017
PUR G20, 1,1 x 32 mm, pink
50
4251644-01
4573023
PUR G18, 1,3 x 45 mm, grün
50
4251679-01
4573046
PUR G14, 2,2 x 50 mm, orange
50
4251717-01
4117420
Venofix® Safety, Venenpunktionsbesteck mit Sicherheitsmechanismus
G25, 0,5 x 19 mm, orange, 30 cm
50
4056500-01
3781587
G23, 0,65 x 19 mm, blau, 30 cm
50
4056510-01
3781529
G21, 0,8 x 19 mm, grün, 30 cm
50
4056520-01
3781564
Weitere Grössen oder Einheiten können Sie jederzeit über unseren Sales Support 0848 83 00 33 erfahren.
Gewinneranzeige Ausgabe 02/2009
Sandra Fritzke
Die Gewinner stehen fest…
Der Hauptgewinn geht an:
Aus den zahlreich eingesandten Feed- ■ Dr. med. Andreas Moser,
back-Bögen hat die Glücksfee die
Wolfhalden AR
Gewinner des Wettbewerbs der Aus- ■ Dr. med. Thomas Lechmann,
gabe 02/2009 gezogen.
Disentis GR
Herzliche Gratulation!
■
■
■
Dr. med. Bianca Kühndl,
Reinach BL
Dr. med. Gerda Schilling,
Allmendingen b. Bern BE
Es freut uns, dass wir diesen Lesern
eine robuste und praktische B. Braun
Reisetasche überreichen durften.
Weitere 25 tolle Preise wurden ausgelost. Die Gewinner wurden von
uns schriftlich benachrichtigt. Wir bedanken uns bei allen Einsendern und
wünschen den Gewinnern viel Spass
mit Ihren Preisen.
4 news excitment
Dr. méd. Candida Cretti,
Neuchâtel NE
exciting news
23
Praxis
Name / Vorname
Strasse
PLZ / Ort
Telefon
E-Mail
Feedback - Bogen/Wettbewerb
Ihre Meinung interessiert uns. Hat Ihnen exciting news gefallen?
ja
nein, Grund
bitte streichen Sie mich aus Ihrem Verteiler
Diese und die vorherigen Ausgaben von exciting news können Sie auch als pdf vom Internet abrufen unter www.bbraun.ch,
Rubrik Wissen -> Fachzeitschriften und Kundenmagazine.
Welche Themen haben Sie besonders angesprochen?
Der Autopilot für die Medizin - Space vereinfacht die Infusion
Welche Rolle spielen Tenside bei der Wundreinigung?
Rissige Hände in der Praxis - das muss nicht sein! Händedesinfektion hingegen schon!
Arzneimittelfälschung in krimineller Absicht - Der Heparin-Skandal
Sicherheit ohne Mehraufwand! Nadelstichverletzungen (NSV) einfach vermeiden
Folgende Themen würden mich interessieren:
Unter den Einsendern verlosen wir:
1. Preis
Eine Nespresso Maschine
Turmix TX150 im
modernen Design
2. Preis
Douglas Gutschein
im Wert von CHF 60.-
3. Preis
Zwei Kinogutscheine
Einsendeschluss ist der 29. Oktober 2010
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Unter den Einsendern entscheidet das Los. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
B. Braun Medical AG | OPM | Seesatz 17 | 6204 Sempach | Tel. 0848 83 00 33 | Fax 0800 83 00 32
lea.fleischlin@bbraun.com | www.bbraun.ch
1_06.10 (OP1021)
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