Uploaded by oguz_gs_akgeyik1993

Zusammenfassung Wirtschaftspolitik

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Theoretische Wirtschaftspolitik und wirtschaftspolitische Beratung
1. Wirtschaftstheorie und Theorie der Wirtschaftspolitik
Praktische WiPo: zielgerichtete Eingriffe in
den Bereich der Wirtschaft durch dazu
berechtigte Instanzen (Staatsorgane);
Teilgebiet der allgemeinen staatlichen Politik

Theoretische WiPo: Teilgebiet der
Volkswirtschaftslehre; Anwendung
ökonomischer Theorie um Ziele der praktischen
WiPo zu erreichen
Ökonomische Theorien müssen:
allgemein gültig (ausgehend
falsifizierbar/ verifizierbar
verständlich sein
von großen, repräsentativen
durch empirische
Gruppen
im
Wirtschaftsleben)
Überprüfung
WiPo = angewandte Wirtschaftstheorie
zur Lösung konkreter ökonomischer Probleme.



Kernkonzepte:
Mikroökonomik: Markt mit Angebot, Nachfrage und Preisbildung; Marktunvollkommenheiten durch Marktmacht einzelner Akteure, Externalitäten,
zunehmende Skalenerträge, ungleiche Informationsverteilung
Makroökonomik: Wirtschaftskreislauf als Verbindung einzelner Märkte,
Geld, wichtig: Zusammenhang zwischen monetärer und
realtwirtschaftlicher Sphäre
„Institutionenökonomik“: Institution = Spielregeln, nach denen
ökonomisches Handeln strukturiert wird
Wohlfahrtökonomik: gesellschaftliche/soziale Wohlfahrtsfunktion (aus
einzelnen Präferenzen eine kollektive Entscheidung)
Neue Politische Ökonomie: Innenleben staatlicher Institutionen: Interessen
von Akteuren in den Institutionen anders als derer, die betroffen sind
Empirische Überprüfung der Hypothesen:
Experimentell (Laborexperimente)
Nicht experimentell (Fallstudien, ökonometrische Testverfahren)
Systematik der theoretischen WiPo, Unterscheidung nach
Art der Instrumente
Zielen





Ordnungspolitik (Ü1) → Festlegung Grundregeln +
Institutionen = institutioneller Rahmen
ökonomischer Aktivitäten

Festlegung von Grundregeln für das
Verhältnis der Wirtschaftssubjekte
untereinander

Schaffung von Institutionen und
Festlegung ihrer Kompetenzen

Relevante Bereiche: Eigentumsordnung,
Vertrags- & Haftungsrecht,
Wettbewerbsrecht, Arbeitsmarktordnung
Prozesspolitik (Ü1) → Instrumente der
Ordnungspolitik, zB Steuern- und Zinssätze, mit
Wirkungsbereichen
Konjunktur

Wachstum
Umweltschutz 
Verteilung
Globalpolitik (betrifft
die Gesamtwirtschaft)
Strukturpolitik
(sektoral, regional)

denen für ökonomische Entscheidungen relevante
Daten beeinflusst werden; Maßnahmen wirken
innerhalb des ordnungspolitischen Rahmens
Qualitative WiPo → Änderung gegebener
Wirtschaftsstruktur
Quantitative WiPo → kommen aus der
Ökonometrie
2. Grundprobleme wirtschaftspolitischer Beratung

„Theorie berät Praxis“, Probleme dabei
Verschiedene
Neue Probleme, keine Neue Ziele
Lehrmeinungen/Theorien theoretischen
Grundlagen

Unterschiedliche
Interessen
(Wiederwahl)
Klassischer Werturteilsstreit:
Werturteil = subjektive Meinung, hier in Bezug auf die Notwendigkeit
verteilungspolitischer Maßnahmen zugunsten benachteiligter Gruppen
Zusammenfassend: Ist Forschung zur Unterstützung der Politik ohne
Werturteile, also komplett nachweisbar möglich? Nein, da die Gültigkeit
bestimmter normativer Ziele durch Forschung nicht beweisbar ist

Modellkonzepte wissenschaftlicher Beratung(Ü1):
Technokratisch: Politiker lassen Dezisionistisch: Politiker geben Pragmatisch: Politiker
Zielvorgaben und Instrumente
Ziele vor, Berater suchen
entscheiden, Berater sollen
von Beratern entwickeln
Instrumente
Fehlentscheidungen verhindern



Rationale WiPo:
Tinbergen: „zwei unabhängige Ziele erfordern zwei unabhängige
Mittel/Institutionen“
Lucas: Instrumenteinsatz bringt nicht erhofftes Ziel, weil sich als Folge der
Intervention auch die Strukturparameter (damit die Steigung der zwei
Geraden) ändern → man entfernt sich vom Ziel
Effiziente Wirtschaftspolitik (aus Lucas-Kritik entstanden)
Mikrofundierung aller Verhaltenhypothesen (verbinden von mikro mit
makro)
Berücksichtigung von Erwartungen einzelner Wirtschaftssubjekte
Interaktion zwischen privaten und wipo. Akteuren werden als
spieltheoretische Probleme gesehen
Aufwertung der Ordnungspolitik im Vergleich zur Prozesspolitik
Beispiel für Beratung in der praktischen WiPo: Der Sachverständigenrat
Jahresgutachten über die gesamtwirtschaftliche Lage
Darf keine expliziten Empfehlungen geben
Dezisionistisches Modell
Minderheitsvoten zur Mehrheitsmeinung erlaubt
3 von Regierung ausgewählt, 1 Arbeitgeberschaft, 1 Gewerkschaften
Eingriffe in einzelne Märkte: Anwendungen in der Mikroökonomik
3. Preispolitik


Existenz von Marktfehlern rechtfertigt wipo. Eingriffe
Angebotsfunktion:
q = S (p, p1, … , pn, w1, …,wm, F, ES)
G=R–C
= p  q – C (w1, …. , wm, F, ES, q)

Nachfragefunktion:
q = D (p, p1, …, pn, , YV, ED)



q – Angebotsmenge eines Gutes
S – Funktionsbeziehung
p - Preis am Gütermarkt
p1 – Preise anderer Güter
w1 – Produktionsfaktoren, die zur
Herstellung nötig sind
F – Stand der Produktionstechnik
= A – Produktionstechnologie?
E – Erwartungen
G – Gewinn
R – Verkaufserlöse
C – Kosten
Y – Einkommen
Vollkommener Markt:
Homogenität des Guts
Vollständige Information der Marktteilnehmer
Keine Unteilbarkeiten und der Produktion
Übereinstimmung der individuellen mit den gesellschaftlichen Nutzen und
Kosten
Vollständige Konkurrenz:
Vollkommener Markt
Große Zahl von Anbietern und Nachfragern (keine Marktmacht)
Formen von Marktversagen
Inverser Verlauf von Angebots- und Nachfragekurve (Angebot:
Grundnahrungsmittel, da auf Preissteigerung mit Nachfrageerhöhung
geantwortet wird, Nachfrage: Arbeitsmarkt, stark sinkende Löhne → Hartz
IV? Freizeit als Gut, wird mit Vorteilen einer Reallohnerhöhung verglichen)
Anpassungsprozesse mit Verzögerungen (Flexibilität der Anbieter hat
hohen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Anpassung;
Cobweb-Theorem (Ü1): nicht lagerfähiges Gut, muss direkt abgesetzt
werden; verzögerte Anpassung der Anbieter; Änderung der Nachfrage→
Anpassungsvorgang über mehrere Perioden (auch nur wenn die
Angebotskurve sich betragsmäßig von der Nachfragekurve unterscheidet)
Schweinezyklen als Beispiel aus der Landwirtschaft
Asymmetrische Verteilung der Information (Ü2) über die Qualität eines
Gutes (besonders auf Märkten für Erfahrungs- und Glaubensgüter, zB
Second-Hand Waren, Arbeitsmarkt (hoher Lohn als Anreiz für besonders
hohe Arbeitsleistungen))
→ vor Vertragsschluss: adverse selection
-
-

→ nach Vertragsschluss: moral hazard
→ Abhilfe für Anbieter der qualitativ hochwertigen Autos: Signaling (Kap.4)
Positive und negative Externalitäten
→ technologische E.
→ Netzwerk-Externalitäten (individueller Nutzen steigt je mehr Nutze
beitreten, < kollektiver Nutzen)
→ Pekuniäre E. (eine Marktmacht kauft viel, dadurch verschiebt sich der
Marktpreis)
→ Psychologische E. (Stolz oder Neid)
Marktmacht: Natürliche Monopole
→ durch fehlende oder falsche staatliche Wettbewerbspolitik
→ natürliche Monopole entstehen durch Unteilbarkeiten in der
Produktionstechnologie: Durchschnitts- und Grenzkosten werden weniger,
Firmen mit hohen Stückzahlen haben Vorteile und verdrängen kleine
Anbieter vom Markt
Instrumente der Preispolitik:
Staatliche Festpreise; wirken Marktfehlern entgegen
 Probleme: Institutionen brauchen genaue Kenntnis des Angebots und der Nachfrage, unrealistisch!
Dauer der Festsetzung, muss nach Marktversagen wieder geändert werden
 daher Definition von oberer und unterer Grenze der Preisänderung
Staatliche Höchstpreise:
Staatliche Mindestpreise:
 um Konsumenten das (oft lebensnotwendige)
 um Produzenten hohe Erlöse zu sichern
Gut zu einem möglichst niedrigen Preis zur
 Beispiel: Arbeitsmarkt mit Mindestlohn
Verfügung zu stellen & Korrektur Marktfehler
 Möglicher Angebotsüberschuss, da zu
 mögliche Versorgungsengpässe, weil
höherem Mindestpreis Gut nicht in
Produzenten Produktion reduzieren, während
entsprechender Menge abgenommen wird
Konsumenten mehr von dem Gut nachfragen
→ Kontingentierung
aufgrund des niedrigen Preises
→ Staatliche Abnahmegarantien
→ Rationierung
→ Subventionierung (Nachfrager)
→ Subventionierung (Anbieter)
→ Entstehung Schwarzmärkte
Beispiel Agrarpreispolitik:
jährliche Festlegung von Richtpreisen + Schwellenpreisen (für Importe) für die einzelnen Produkte,
sowie Garantiepreisen als Mindestpreise
4. Regulierung und Deregulierung
Viele der genannten Marktfehler können von den Mechanismen des Marktes auch ohne
staatliches Eingreifen bewältigt werden, Marktreorganisation von Marktteilnehmern stellt
eine wichtige Alternative dar. Deregulierung ist die Rücknahme staatlicher Eingriffe.
4.1. Instrumente der Regulierungspolitik:

Staatliches Ordnungsrecht und staatliches Angebot
Extreme Formen, z.B. staatlicher Nachfragezwang (Schulpflicht) und
staatliches Nachfrageverbot (Drogen), Auflagen zur Investition, Produktion
und Nutzung
Verstaatlichung von natürlichen Monopolen (Bahn, Post)

Bereitstellung öffentlicher Güter (Ü2)
Rein öffentliche Güter werden allen Staatsbürgern im Gegenzug zu Steuern
kostenlos zur Verfügung gestellt
Nicht-Ausschließbarkeit und Nicht-Rivalität im Konsum
Beispiel: Landesverteidigung
Grenzkosten 𝐶 ′ = ∑𝑛𝑖=1 𝑢′ i (= Summe aller individuellen Grenznutzen)
Rivalität +
Rivalität 

Ausschließbarkeit +
Privates Gut
Clubgut
Ausschließbarkeit Allmendegut
Öffentliches Gut
Steuern und Subventionen zur Korrektur externer Effekte (Pigou-Steuern) (Ü3)
Zur Kompensation negativer externer Effekte (z.B. um die
Umweltverschmutzung, die durch Produktion aller Güter entsteht zu
tragen, müssen alle Unternehmen extra Steuern zahlen)
Private und soziale Grenzkosten sollen im sozialen Optimum
übereinstimmen
Instrumente der Preisregulierung natürlicher Monopole (Ü2)
Kostenorientierte Preisregulierung
→ gewährt einen Abgabepreis = Aufschlag auf die Produktionskosten
Renditeorientierte Preisregulierung
→ bewilligte Preise sollen Unternehmen eine angemessene Verzinsung
des eingesetzten Kapitals gewährleisten, Garantie einer
Mindestrendite [Averch-Johnson-Effekt]
Preisobergrenzen-Regulierung
→ Orientierung an allgemeinen Entwicklungstrends der Branche
4.2. Instrumente der Deregulierungspolitik

Drei grundlegende Einsichten:
Erweiterung privater Märkte um die Faktoren Qualität, Lieferfristen und
Vertragsdauer
Berücksichtigung des Verhaltens potenzieller Marktteilnehmer
Klare Definition und Umsetzung rechtlicher Rahmenbedingungen durch
den Staat

Korrektur von Marktfehlern durch private Verträge
Abschluss längerfristiger Verträge verringert das Risiko von Schwankungen
Tarifvereinbarungen auf dem Arbeitsmarkt


Nachfrager → Einer
Wenige
Viele
Anbieter 
Einer
Bilaterales
Beschränktes Monopol
Monopol
Monopol
Wenige
Beschränktes Bilaterales
Oligopol
Monopol
Oligopol
viele
Monopson
Oligopson
Polypol
Gezielte Bereitstellung zusätzlicher Informationen über die Qualität des
gehandelten Guts = Signaling
Screening = Einholen zusätzlicher Informationen (selbst oder durch Dritte)
Vom Staat: flexibles Vertragsrecht + eigene Gutachter (Stiftung Warentest)
Förderung der Bestreitbarkeit von Märkten
Fixkosten (können auf Sekundärmärkten zurück erlangt werden) ↔
versunkene Kosten (sunk costs)
Bei nicht versunkenen Fixkosten kann es immer neue Konkurrenten geben,
da diese falls es nicht rentabel sein sollte, ihre Fixkosten zurück bekommen
können
Beispiele: sunk costs – Aufbau Eisenbahnschienennetz oder Telefonnetz
Nicht versunken – Luftflotte
Alternativ: Versteigerung natürlicher Monopole auf Zeit
Haftungsrechte (Ü3), Verhandlungen und private Transferzahlungen
Zur Verhinderung von Marktversagen aufgrund technologischer
Externalitäten, z.B. ein Haftungsrecht in Bezug auf die Umweltnutzung
Zwei Prinzipien:
Prinzip der Gefährdungshaftung = Ersatzpflicht für alle verursachte
Schäden
Prinzip der Verschuldenshaftung = Ersatzpflicht nur bei
vorsätzlicher/fahrlässiger Schädigung
Coase-Lösung zur Überwindung des Externalitäten-Problems durch private
Verhandlungen zwischen Schädigern und Geschädigten ↔ Pigou-Lösung
als staatliche Lösung (Steuern und Subventionen)
Konkret: Zuteilung von handelbaren Schädigungsrechten (Ü4) (Zertifikaten)
→ Marktpreis für Schädigungsrechte
5. Wettbewerbspolitik
5.1. Statische Wettbewerbstheorie

Qualitative Bedingungen:
Grad der Marktvollkommenheit
Ausmaß der Markttransparenz
Möglichkeit des Marktzutritts
Reaktionsgeschwindigkeit der Marktteilnehmer

Quantitative Bedingungen (Zahl der Anbieter und Nachfrager)
 Monopol-Fall:
- p = p(q) mit Ableitung nach q < 0
- Ziel: Maximierung von Gewinn G = R(q) – C(q)
= p(q) * q – C(q)
= Verkaufserlöse – Produktionskosten
- Senkung der erzielten Menge mindert Gesamtkosten und erhöht erzielten
Stückpreis!
- Maximum: Produktion eines weiteren Stücks entspricht dem zusätzlichen
Erlös
Grenzkosten = Grenzerlös
G‘ = 0 → C‘(q) = R‘(q)
5.2. Dynamische Wettbewerbstheorie (Schumpeter)

Grundsätzliche Infragestellung des statischen Modells, weil sich die
Marktbedingungen ständig verändern
Pionierunternehmen haben hohe Gewinne = Entgelt fürs Risiko
Nachahmer
→ schöpferische Zerstörung
5.3. Evolutorische Wettbewerbstheorie (Hayek)

Wettbewerb = Suchprozess & Entdeckungsverfahren

Bestreben zur Nutzung von Marktchancen, Risiko der Verdrängung durch
Konkurrenten → neue Verfahren und Produkte
5.4. Leitbilder der Wettbewerbspolitik
Entwicklung verschiedener Leitbilder zur klaren Zieldefinition; alle mit
verschiedenen Aussagen aufgrund verschiedener Wettbewerbstheorien


Vollständige Konkurrenz (basiert auf: statischer Preistheorie)
Große Zahl an Teilnehmern, Markttransparenz, Freiheit Marktzutritt
Ziel: vollständige Konkurrenz, wird in Reinform aber niemals auftreten
Unrealistisch, ignoriert dynamischen Wettbewerb)
Funktionsfähiger Wettbewerb (basiert auf: dynamischer Wettbewerb) (Clark)
Kriterien dafür, inwieweit Marktverhältnisse, die vom Idealbild der
vollständigen Konkurrenz abweichen, wettbewerbspolitisch als
zufriedenstellend angesehen werden
Struktur-Verhaltens-Ergebnis-Ansatz:
Kriterien der Marktstruktur:
Größen, die von den
Unternehmen nicht kurzfristig
beeinflusst werden können,
z.B.
- Anzahl & Marktanteile der
Teilnehmer
- Grad der Markttransparenz
-Rechtliche oder
technologische
Marktzutrittsbeschränkungen
→
Kriterien des
Marktverhaltens: strategische
Variablen der beteiligten
Unternehmen, werden stark
von Marktstruktur
beeinflusst, z.B.
Marktergebnis:
Resultat des Marktverhaltens,
lässt sich messen durch:
- Preise
- Kosten
- Gewinne
- Produktqualität
- Innovationsrate
- Marktversorgung
-Preis-, Mengen- und
Produktpolitik
- Werbeaufwand
- Risikoneigung
- Innovationsaktivität
→
-

Veränderung des Marktergebnisses nur durch Eingriffe in Marktstruktur!
Schwäche: Vielzahl Beurteilungskriterien + fehlende Eindeutigkeit der
anzustrebenden Marktverhältnisse
Kritik: einseitige Beeinflussung
Wettbewerbsfreiheit (Hoppmann)
Vermeidung übermäßigen staatlichen Eingriffs auf Wettbewerbsprozess
Abbau von Marktzutrittsbeschränkungen
Festlegung allgemeiner Spielregeln für wettbewerbliches Verhalten,
Beseitigung aller künstlichen Hemmnisse, große Marktanteile in Beziehung
mit hohen Gewinnen werden als Indikator für besondere Leistungen
gesehen
Staatliche Missbrauchsaufsicht
5.5. Instrumente der Wettbewerbspolitik

Schaffung wettbewerbspolitischer Spielregeln: Rahmen abgesteckt
Vorschriften zur Verhinderung sittenwidrigen Verhaltens der Teilnehmer

Instrumente zum Abbau nicht-willkürlicher Wettbewerbsbeschränkungen:
Erhöhung Transparenz, Unterstützung kleinerer Unternehmen, nicht bewusste
Diskriminierung ausgleichen

Willkürliche Wettbewerbsbeschränkungen: unterstützen
Ausschalten/Behindern von Konkurrenz
Gesetzlicher Schutz neuer Produkte vor Nachahmern

Kartellpolitik: Absprachen verhindern
Kartellverbot

Missbrauchsaufsicht: verhindern Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung
durch ein Unternehmen
Verbot der Preisdiskriminierung und des Lieferboykotts

Zusammenschlusskontrolle: Verhinderung willkürlicher Beschränkungen durch
Fusionen
Eingriffe in den Wirtschaftskreislauf: Anwendungen der Makroökonomik
6. Inflationsbekämpfung durch Geldpolitik
6.1. Geld, Wirtschaftskreislauf und Stabilisierungspolitik

Stilisierter Wirtschaftskreislauf







→ Güter und Geld-& Finanzströme
Wichtigste Ursache für Kreislaufstörungen sind Fehlentwicklungen auf Geld- &
Finanzmärkten, mit Rückwirkung auf Gütermärkte
Wichtigste Träger der makroökonomischen Stabilisierungspolitik:
Zentralbanken und öffentliche Haushalte
Staatliche Kontrolle der Geldversorgung
Regulierung der Finanzmärkte
Ausgaben-, Einnahmen- und Verschuldungspolitik
Herausforderungen der Stabilisierungspolitik:
Bekämpfung der Inflation
Förderung von Wachstum
Bekämpfung konjunktureller Arbeitslosigkeit
Bekämpfung von Zahlungsbilanzungleichgewichten
Grenzüberschreitende Transaktionen → Außenwirtschaft besonders wichtig für
Kreisläufe
Verschiedene Positionen zur Rolle von Geld:
Klassische Nationalökonomie: Neutralität des Geldes
Keynesianismus: realwirtschaftliche Konsequenzen → Zinsabhängigkeit der
Investitionen → Wachstum und Beschäftigung
Monetarismus: keine kurzfristigen Interventionen, sondern stetige
Bedingungen → Ziel: Preisniveaustabilität
Geldformen:
Materielles & Immaterielles Geld
→ Münzen und Banknoten
→ Buchgeld
→ Geldmonopol des Staates
→ private Geldschöpfung
durch Kreditvergabe
→ Multiple Geldschöpfung


Funktionen des Geldes:
Recheneinheit
Zahlungs-/ Tauschmittel
Wertaufbewahrungsmittel
Für die Analyse des Wirtschaftskreislaufs sind Analyse der Geld- und
Finanzmärkte, sowie die dort stattfindende Preisbildung und mögliche
Marktfehler wichtig. Die hier relevanten Preise:
Allgemeines Preisniveau: Preisindex zur Bestimmung des Realwertes des
Geldes in Gütereinheiten, Veränderungsrate = Inflation
Nominalzins: = Preis für die Überlassung finanzieller Mittel
→ Realzins (unter Berücksichtigung der erwarteten Veränderung des
Preisniveaus) = Preis für den Verzicht auf den Konsum realer Güter
Nomineller Wechselkurs: = Preis zweier Währungen
→ realer Wechselkurs (unter Berücksichtigung nationaler Preisniveaus)
= Tauschverhältnis zwischen den Gütern der zwei Länder
Ursachen von Inflation
- Quantitätstheorie
- Demand pull
- Cost push

Folgen von Inflation
- Störung der Signal- und Lenkungsfunktion von Preisen
- Vermögensumverteilungen (Schuldner
gewinnen, Gläubiger verlieren)
- Menükosten: Anpassung der Preislisten
→ Anpassungskosten
Warum ist Inflation problematisch?
Inflation (steigendes Preisniveau)
→ Entwertung des Geldvermögen
→ Anreiz zur Ersparnisbildung 
→ Investitionen 
→ Kapitalakkumulation 
→ Wachstum 
6.2. Quantitätstheorie des Geldes

Klassische Quantitätstheorie: Inflation kann nur durch Begrenzung des
Geldmengenanstiegs verhindert werden
Verkehrsgleichung: M * v = P * H
mit
𝑣=
𝑃∗𝐻
𝑀
𝑀
P – Preisniveau
Kassenhaltungskoeffizient: 𝑘 = 𝑃∗𝐻 = 1/v
→ Je mehr Umsätze getätigt werden, desto höher ist
die Umlaufgeschwindigkeit, ABER Geld nicht als
Wertaufbewahrung erkannt

Weiterentwicklung: M * vE = P * Y mit
M – Geldmenge
vE =
H - reales Transaktionsvolumen
Y – reales Volkseinkommen (<H)
𝑃∗𝑌
𝑀
vE – Einkommenskreislaufgeschw.

Monetarismus (Friedman)
Geld auch als Wertaufbewahrungsmittel berücksichtigt, Orientierung an
permanentem Einkommen, Umlaufgeschwindigkeit als Funktion über Vermögen
V und Zinssätzen r
1
𝑀∗𝑣 =𝑃∗𝑌
𝑣 = 𝑣(𝑉, 𝑟)
𝐼(𝑖) = < 0
𝑣
Potenzialformel:
Δ𝑀
M
+
Δ𝑣
v
=
ΔP
𝑃
+
ΔY
Y
→ Preisniveau kann in wachsender Wirtschaft (konstantes v) stabil bleiben,
wenn Geldmenge genauso stark wächst wie reales Volkseinkommen!
→ Steigt v oder sinkt k muss Geldmenge weniger stark als reales
Volkseinkommen ansteigen, sonst Inflation!
6.3. Geldpolitische Strategie und Zwischenziele der Geldpolitik

Transmissionszusammenhänge/-mechanismus: Wirkungszusammenhänge, über
die sich monetäre Impulse auf reale und nominale Größen sowie das
Preisniveau auswirken → Zusammenhang zwischen Zinsen und Preisen




Geldpolitische
Instrumente
Operative Ziele
(operating tegets)
Zwischenziele
Endziel
Anforderungen an geldpolitische Zwischenziele:
Enger Zusammenhang mit dem Endziel
Gute Steuerung durch Instrumente
Gute Frühindikatoreigenschaften
Beispiele: Geldmenge (enger Zusammenhang zu Inflation → ideales
Zwischenziel!), Inflationserwartungen, …
Geldmengenkonzepte:
2-stufiges Bankensystem: Geld entsteht durch Geldschöpfung der
Notenbanken und durch Kreditschöpfung der Geschäftsbanken
Bargeld = Banknoten + Münzen
M1 = Bargeld +Sichtguthaben
M2 = M1 + Termin- & Sparguthaben
M3 = M2 + geldnahe Wertpapiere
Geldbasis B = Bargeld + Einlagen der Geschäftsbanken bei der Notenbank
= Summe des Bargeldumlaufs
Welches Konzept soll nun gewählt werden? Immer wieder unterschiedlich,
Konzept soll möglichst gut durch geldpolitische Instrumente der
Notenbank kontrollierbar sein
Konzept soll gut geeignet sein, tatsächlich die Inflation bekämpfen zu
können
Bei Unsicherheit über eine stabile Geldmengennachfrage: Zwischenziel =
Inflation Targeting (Beeinflussung der Inflationserwartungen)
6.4. Operative Ziele und Instrumente der Geldpolitik

Geldmarkt im engeren Sinn: Handel der Zentralbank mit Geschäftsbanken

Geldmarkt im weiteren Sinn: Handel der Geschäftsbanken untereinander mit
Giral-Geld

Zentralbank: zwei operative Ziele:
Steuerung der Geldbasis B
Korrespondiert zur Geldmenge als Zwischenziel
Impliziert Volatilität der Geldmarktzinsen
Erfordert Begrenzung der Zentralbankguthaben
Steuerung des Zins rG
Nimmt Volatilität der Geldbasis in Kauf
Erfordert keine Stabilität der Geldnachfrage
Punktziel: Steuerung über Refinanzierungsfazilitäten oder
Mengentender
Zinsband: Steuerung über standing facilities

Geldpolitische Instrumente
Mindestreserveregelung: Geschäftsbanken brauchen best. Einlagen bei der
ZB (Bindung an ZB, Stabilisierung auf Geldmarktzins)
Standing Facilities: Geschäfte, die Geschäftsbanken jederzeit mit der ZB
machen können
Offenmarktgeschäfte: Geschäfte, die von der ZB initiiert werden (innerhalb
Zinsband, Mengentender: ZB setzt Zins fest, zu dem Liquiditäten an
Geschäftsbanken angeboten werden, dann wird geboten; Zinstender:
Geschäftsbanken legen eigene Zinsgebote vor für die bereitgestellte
Liquidität)
Außerhalb der unmittelbaren Einflussnahme auf die operativen Ziele der
Geldpolitik (Einsatz umstritten):
-
Devisenmarktinterventionen: Ankauf und Verkauf von Devisen
(Transaktionen dienen der Stabilität der Wechselkurse)
Transaktionen mit öffentlichen Haushalten: Kreditgewährung und
Entgegennahme von Einlagen an/vom Staat
6.5. Geldpolitik in der EU

Endziel des „Europäischen Systems der Zentralbanken“ (ESZB): Preisstabilität

Unterstützung der allg. Wirtschaftspolitik in der Union

Indikator für Preisniveaustabilität: harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI)
Internationale Vergleichbarkeit von Preisänderungen
Gesamtinflationsrate der EU
Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Preisniveaustabilität in der EU

Preisstabilität
~ 2% Anstieg von HVPI zum Vorjahr
Erkennt Veränderungen der relativen Preise
Vermeidet Inflationsrisikoprämien





Nutzt Ressourcen produktiv
Verringert Verzerrungseffekt der Steuer- und Sozialsysteme
Aufrechterhaltung sozialen Zusammenhalts und sozialer Stabilität
Gewährleistet Finanzstabilität
Durch Festlegung der Höhe der Kurzfristzinsen kann Preisstabilität sichergestellt
werden.
Geldpolitik soll:
Das Funktionieren des Transmissionsmechanismus gewährleisten
Vorausschauend sein
Mittelfristig ausgerichtet sein
Die Inflationserwartungen fest verankern
Breit fundiert sein (maßgeblichen Faktoren berücksichtigen)
Geldpolitische Strategie = kohärente und strukturierte Beschreibung, wie
geldpolitische Entscheidungen getroffen werden, um das Ziel der ZB zu
erreichen
Interne Dimension: Strukturierung des politischen Entscheidungsprozesses,
relevante Informationen zur Entscheidung des ZB-Rat
Externe Dimension: Instrument, um Öffentlichkeit geldpolitische
Beschlüsse zu erläutern
Problematisch:
Stabilität der Geldnachfrage unsicher
Genauer Ablauf des Transmissionsmechanismus unklar
Besondere Rolle von Wirkungsverzögerungen
Zwei-Säulen-Konzept:
Wirtschaftliche Analyse
Monetäre Analyse
→ Inflation Targeting
Kurz- bis mittelfristige Ausrichtung
Fokus auf reale Wirtschaftstätigkeit
→ Geldmengensteuern
Langfristige Ausrichtung
Orientierung an Potenzialformel
Indikatoren:
 Kapazitätsauslastung
 Lohnstückkosten
 Zinsstruktur
 Wechselkurs
 Preise importierter Rohstoffe
Analyse der Geldmengen- und
Kreditentwicklung
 Langfristige Verbindung zwischen
Geldmenge und Preisen
 Feststellung von finanziellen
Ungleichgewichten bzw.
Vermögenspreisblasen
 Geldmenge als mittel- bis langfristige
Bezugsgröße
Regelmäßige Überprüfung der
Entwicklung der:
 Gesamtwirtschaftlichen Produktion
 Gesamtwirt. Nachfrage
 Arbeitsmarktbedingungen
 Vielfältigen Preis-& Kostenindikatoren
 Fiskalpolitik
 Zahlungsbilanz des EuroWährungsgebiets
7. Wachstumspolitik durch Investitionsförderung
7.1. Ersparnis, Investition und Wirtschaftswachstum

Private Investitionen
= Güter, die im privaten Unternehmenssektor verbleiben
Vorrangiges Ziel wirtschaftspolitischer Steuerung
Konjunkturreagibler Bestandteil der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage →
konjunkturelle Schwankungen des Sozialprodukts lassen sich ausgleichen
7.2. Determinanten des Investitionsverhaltens

Renatibilitätsaspekte:
Maßstab: interner Zinsfuß = Zinssatz, mit dem man jährliche Gewinne
diskontieren muss damit Kapitalwert im Anschaffungszeitpunkt =
Anschaffungskosten Objekt
Liegt der interne Zinsfuß über Marktzins r → Investitionsprojekt rentabel
Je niedriger Marktzins r, desto mehr Investitionsprojekte besitzen Zinsfuß
>r
-

-
Investitionsfunktion:
I = I(r,i)
mit
𝜕𝐼
𝜕𝑟
<0
Erwartete Gewinne haben Einfluss auf internen Zinsfuß, und damit auf die
Investitionsnachfrage: Zunehmende Gewinnerwartungen → i steigt an →
Kurve verschoben nach rechts oben
Nachfrageaspekte:
Akzeleratortheorie: konst. Verhältnis 𝛼 =
𝐾
𝑌
K – vw. Kapitalstock
Y – Sozialprodukt
-
Nachfrageänderung und Investitionsnachfrage:
I = K
K = 𝛼 * Y
I = 𝛼 * Y
ΔY
1 𝐼
= ∗
Y
𝛼 𝑌
-
Kapitalstock nicht ausgelastet → geringeres Investitionsvolumen
Häufig positive externe Effekte von einzelnen Investitionsvorhaben auf
andere Investitionsprojekte
Maßnahmen zur Investitionsförderung können an Marktzins r, internem
Zinsfuß i und an Veränderung der Nachfrage Y ansetzen
8. Konjunkturelle Stabilisierung durch Steuerung der gesamtwirtschaftlichen
Nachfrage und des gesamtwirtschaftlichen Angebots
8.1. Ursachen konjunktureller Schwankungen

Konjunkturzyklus: Boomphasen → Stagnationsphasen



Bedeutung am Arbeitsmarkt → Entstehung Arbeitslosigkeit
Keynes: YD = Y = C + I + B
YD – gesamtwirt. Nachfrage
Volkseinkommen Y liegt i.d.R. unter dem
C – privater Konsum
I – private Investitionen
Produktionspotenzial liegen → Arbeitskräfte
B – Staatsausgaben
unbeschäftigt → Arbeitslosigkeit
Y - Volkseinkommen

Gesamtwirtschaftliches Angebot und gesamtwirtschaftliche Nachfrage
Yo – gesamtwirt. Produktionspotential,
unabhängig vom Preisniveau P
abhängig von:
- aggregiertem Kapitalstock
- Humankapital
- Stand der Technologie
- natürliche Arbeitslosenquote
Sinkender Verlauf von YD: bei hohem
Preisniveau sinkt Realwert des
Vermögens → weniger Konsum
Steigender Verlauf von YS: fehlerhafte Einschätzung der
Preisniveauentwicklung:
- Informationsfehler: steigendes Preisniveau als Knappheit interpretiert
- Lohnrigiditäten: bei starren Nominallöhnen sinkt der Reallohn, wenn
Preisniveau steigt → Arbeitsnachfrage steigt
- Preisrigiditäten: aufgrund von Menükosten können nicht alle Preise an
den Anstieg von P angepasst werden → relative günstige Anbieter weiten
Angebot aus

-
-
Erklärung von Rezession und Stagflation
Nachfrageseitige und angebotsseitige Erklärung von Konjunkturkrisen
Nachfrageausfall: negative
Zukunftserwartung →
Investitionsnachfrage sinkt: YD1 → YD2
Rezession an Punkt B (geringes Y & P)
Ohne Anpassungen sinkt P bis Punkt C
→ Prod.potenzial wieder hergestellt,
nur Löhne und Preise niedriger, neue
YS2
-
Angebotsschock: exogene Zunahme von
Rohstoffpreisen: YS1 → YS2
Stagflation in Punkt D
Ohne Anpassungen: zurück zu A
Maßnahmen zur
Konjunkturstabilisierung: Verschiebung
zu E
8.2. Ursachen von Arbeitslosigkeit

Arbeitsangebot NS positiv abhängig vom
Reallohn W/P, ND negativ abhängig

N0 = Vollbeschäftigung

Klassische Arbeitslosigkeit:
Aus Mindestpreis im
mikroökonomischem Modell
Höherer Reallohn → höheres Angebot
an Arbeit bei niedrigerer Nachfrage
Lösung:
1) Senkung Reallohn: soll durch
Senkung Nominallohn erreicht
werden, unter Umständen ändert
das den Reallohn aber nicht
2) Zunahme des gesamtwirt. Preisniveaus: unrealistisch, dass
Nominallöhne bei Inflationsschub gleich bleiben → Lohn-Preis-Spirale
3) Erhöhung Arbeitsnachfrage: ND1 → ND2, gelingt wenn Produktivität der
Arbeit entsprechend erhöht werden kann, damit hoher Reallohn
rechtfertigt! (durch Investitionen in Sach- oder Humankapital)

Keynesianische Arbeitslosigkeit:
Aus gesamtwirt. Nachfrageausfall
Menge eingesetzte Arbeitskräfte &
gesamtwirt. Güternachfrage YD
beeinflussen Y0!
Unternehmen passen Produktion der
geringeren Nachfrage an und brauchen
nicht mehr alle Arbeiter
Lösung:
1) Verringerung Real- durch
Nominallohn → dauerhafte Unterbeschäftigung
2) Änderung der Güternachfrage

Arbeitslosigkeit in einem
makroökonomischen Synthesemodell
Aus Funktionsstörungen auf allen
Märkten:
1) Fehlender Wettbewerb am
Gütermarkt
2) Ausfall monetärer
Gesamtnachfrage
3) Kombination von 1) & 2)
Zusammenspiel von
Lohnsetzungsverhalten & Nachfrageentwicklung
Gesamtwirt. Produktionsfunktion:
Y = F(N)
Unterstellung einer konstanten Preiselastitzität → Güter werden auch bei
hohen Preisen nachgefragt → Macht des Produzenten
Negativer Zusammenhang zwischen Reallohn und Höhe der Beschäftigung:
Preissetzungsfunktion:
-
-
Beschäftigungsfunktion:
𝑊
𝑃
𝑊
𝑃
=
𝐹′(𝑁)
𝜇
= 𝐹(𝑁) ∗
𝑊
𝑀∗𝑣
Arbeitslosigkeit = wenn das angebotene Arbeitsangebot (der
mikroökonomischen Arbeitsangebotsfunktion NS) nicht ausgeschöpft wird,
weil H links von I liegt
Lösung:
1) Intensiverer Wettbewerb, damit  sinkt und Preissetzung nach rechts
2) Expansion der monetären Gesamtnachfrage (höheres M) → Punkt J
3) Senkung der Nominallöhne (niedrigeres W)
→ Punkt J
4) Unklar: Investitionen in Sach- und Humankapital, weil
a. Erhöhen Produktivität der eingesetzten Arbeit
b. Erhöhen Gesamtnachfrage
c. ABER Erhöhung der Substitution der Arbeit durch Kapital
8.3. Ansatzpunkte der Stabilisierungspolitik

Fiskalpolitik:
= Maßnahmen der staatlichen Haushaltspolitik zur Beeinflussung der
gesamtwirtschaftlichen Nachfrage
D=B–T
D – Budgetdefizit/Budgetüberschuss
Herausragende Bedeutung in der
B – Staatnachfrage nach Gütern & DL
Konjunkturpolitik!
T - Steuereinnahmen

Geldpolitik:
Liquiditätsfalle verhindert zinssenkenden Effekt einer
Geldmengenerhöhung


Lohnpolitik:
Makroöko. Synthesemodell: Senkung der Nominallöhne → Rückkehr zur
Vollbeschäftigung
Mächtige Interessengruppen mit Arbeitgeberverbänden und
Gewerkschaften
Arbeitsmarktreform, Koordinierung von Lohnpolitik und gesamtwirt.
Nachfragesteuerung unter Berücksichtigung der konjunkturellen Lage →
schwer durchzusetzen
Angebotspolitik:
Verbesserung der Angebotsbedingungen
Förderung privater Investitionen
Abbau staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft, Liberalisierung des
Außenhandels
9. Zahlungsbilanz- und Wechselkurspolitik
9.1. Zahlungsbilanz und Wirtschaftskreislauf

Geld-, Vermögens- und Kredittransaktionen mit dem Ausland beeinflussen die
inländischen Geld- und Kapitalmärkte.

Die Interdependenz zwischen monetären und realwirtschaftlichen
Transaktionen kann den Wechselkurs beeinflussen.

Wechselkursbildung :
auf freien Devisenmärkten: Erwartungsänderungen können starke
Kursschwankungen bedeuten, die den internationalen Kreislauf unterbrechen →
Krisen!
Festgelegt: Ungleichgewichte, wirken negativ auf konjunkturelle Stabilitätsziele

Mundell: Theorie optimaler Währungsräume:
Mitgliedsländer sollten gekennzeichnet sein durch:
-
Hohen Grad an Mobilität von Arbeitskräften und Kapital
Flexible Anpassung von Preisen und Löhnen an Angebots- und
Nachfragebedingungen
Ausgleichsmechanismen zur Linderung von Anpassungsprozessen

Zahlungsbilanz = alle ökonomischen Transaktionen, die eine VW in einer
bestimmten Periode mit dem Ausland tätigt.
Zahlungseingänge
Zahlungsausgänge
Teilbilanzen
Warenexporte
Dienstleistungsexp.
Faktorleistungsexp.
Warenimporte
Dienstleistungsimp.
Faktorleistungsimp.
Empfangene laufende
Übertragungen
Geleistete laufende
Übertragungen
Handelsbilanz
DL-Bilanz
Bilanz der Erwerbs- und
Vermögensleistung
Übertragungsbilanz
Leistungsbilanz
Empfangene
Vermögensübertragungen
Kapitalimporte
Geleistete
Vermögensübertragungen
Kapitalexporte
Veränderung der nationalen
Währungsreserven
Wertberichtigungen und statistische Diskrepanzen
Bilanz der
Vermögensübertragungen
Kapitalbilanz
Devisenbilanz
Ausgleichs- und Restposten
9.2. Devisenmarkt und Wechselkurs

Internationale Devisenmärkte = verschiedene nationale
Währungen werden gegeneinander getauscht

Wechselkurs = Preis einer Währung, ausgedrückt in
Einheiten einer anderen Währung

Preisnotierung = Preis, der für eine Einheit der
ausländischen Währung in Einheiten der inländischen
Währung zu zahlen ist

Mengennotierung = Einheiten an ausländischer Währung, die man für eine
Einheit der inländischen Währung bekommt; Aufwertung/Abwertung der
Inlandswährung, wenn der Kurs steigt

Devisenangebot: Güterexport + Kapitalimport; Nachfrage des Auslands nach
inländischen Gütern, Aufnahme von Krediten im Inland

Devisennachfrage: Güterimport + Kapitalexport

Wechselkurs aus Ausgleich von Devisenangebot und –nachfrage → aus
Veränderungen in Handels- und DL-Bilanz: Aufwertung der inländischen
Währung → inländische Güter werden teurer auf Weltmarkt

Exogene Veränderungen von Devisenangebot und –nachfrage durch
Zinsänderungen: im Ausland → Netto-Kapitalexporte↑ → Devisennachfrage↑
→ Abwertung der Inlandswährung
im Inland → Aufwertung der Inlandswährung

Wechselkurserwartungsänderungen: allein die Erwartung einer Auswertung
lässt Kapitalimporte steigen, damit Erhöhung des Devisenangebot und
tatsächliche Aufwertung!
9.3. Ansatzpunkte der Wechselkurs- und Zahlungsbilanzpolitik

Direkt staatliche Eingriffe: fest vereinbarte Wechselkurse
→ Überangebot/ -nachfrage an Devisenmärkten
→Aufbau/ Abbau nationaler Währungsreserven
→ Wachsende Währungsreserven:
→ Sinkende Währungsreserven:
Aufblähung der inländ. Geldmenge
Beeinträchtigung Kreditwürdigkeit
→ Inflationsschub
→ Verschuldungskrise

Eingriffe in außenwirtschaftliche Transaktionen:
Kontingentierung des Volumens der Importe und Exporte
Kapitalverkehr beschränken

Sinnvoller: indirekte Beeinflussung der Zahlungsbilanz

Exporte/ Importe/ Leistungsbilanz hängen ab von:
Internationale Preisdifferenzen → Inflationsunterschiede
Zollsätze
Wechselkursentwicklung
Internationale Einkommensunterschiede

Kapitalexporte/ Kapitalexporte hängen ab von:
Unterschiede der effektiven Kapitalerträge
Unterschiede in der Zinsentwicklung
Steuerliche Behandlung der Erträge von Investitionen

→ wirtschaftspolitische Instrumente im Bereich der Zahlungsbilanzpolitik →
Wirkung auf Volkseinkommen; Zollpolitik; Wechselkurspolitik

→ wipo. Instrumente im Bereich der Geldpolitik → inländ. Zinsentwicklung;
Wechselkurentwicklung; Bildung von Wechselkurserwartungen

Änderung der Devisenbilanz: Interventionen am Devisenmarkt
Wirtschaftspolitische Ziele und Zielkonflikte
14. Wirtschaftspolitische Ziele und Zielkonflikte
14.1 Wirtschaftspolitische Ziele und gesellschaftliche Grundwerte


Stellenwert der einzelnen Ziele (aus nicht beweisbaren Werturteilen) variiert im
Zeitablauf und im internationalen Vergleich
Zentrale gesellschaftliche Grundwerte der westlichen Industrieländer → Grundund Menschenrechte:
Freiheit (bis individuelles Verhalten durch Vorschriften eingeschränkt)
Gerechtigkeit
Größtmögliche Freiheit eines Individuums darf nicht durch
Beschränkungen anderer erkauft werden
Gleichheit der Rechte und der Behandlung
Chancengleichheit
Sicherheit (Erhaltung Frieden, Schutz vor Risiken des Lebens)

Steigerung des ökonomischen Wohlstands als konkretes Ziel im ökonomischen
Bereich → Freiheit: wirtschaftl. Voraussetzung für individuelle Lebensgestaltung
→ Gerechtigkeit: gerechte Verteilung
→ Sicherheit: Schutz vor unerwarteten Risiken
Freiheit
Gleichheit
Sicherheit
Steigerung des Gemeinwohls
(„Max. der ökonomischen Wohlfahrt“)
Steigerung des Gemeinwohls
(„Max. der ökonomischen Wohlfahrt“)
Konjunkturelle
Allokative Effizienz
VerteilungsStabilität
gerechtigkeit
von:
 Optimale
 Vollbeschäftigung
Güterversorgung
 Gütern
 Preisniveau Wirtschafts Einkommen
stabilität
wachstum
 Zahlungsbilanz Umweltschutz
 Vermögens
ausgleich
besitz
14.2 Ursachen und Konsequenzen wirtschaftspolitischer Zielkonflikte





Zielharmonie: Annäherung an ein Ziel fördert Annäherung an ein anderes
Zielkonflikt: Beeinträchtigung
Zielneutralität: keine Beeinflussung
Im Wohlfahrtsoptimum: Zielkonflikte ausgeschlossen
Gründe für das Auftreten von Zielkonflikten in der Realität:
Auftreten von Transaktionskosten (bei
verteilungspolitischen Maßnahmen → Konflikt
zwischen Effizienz- und Verteilungsziel)
Fehlende Erreichbarkeit des
Wettbewerbsgleichgewichts → Second Best
Überlegungen
Statische Charakter der bisherigen
wohlfahrtökonomischen Analyse
14.3 Überwindung von Zielkonflikten durch Kompensation

Konflikt zwischen Wachstum und Verteilung lösbar, wenn Gewinner an Verlierer
eine Kompensation zahlen → alle profitieren




Kaldor-Hicks-Kriterium: für Netto-Wohlfahrtszunahme
ausreichend, dass eine nachträgliche Kompensation der
Verlierer durch die Gewinner möglich ist, nicht dass sie
tatsächlich stattfindet.
Genutzt in Nutzen-Kosten-Analysen (Kosten Betroffener
↔ Zahlungsbereitschaft Begünstigter)
Kritik: fehlende Berücksichtigung von
Umverteilungseffekten
Von Weizsäcker: Generalkompensation:
Je größer die Zahl der Effizienzverbesserungen, desto wahrscheinlicher für
jedes Individuum zu profitieren → Zustimmung zu
Effizienzverbesserungen; Entscheidung für Generalkompensation =
gelegentliche Verluste durch Gewinne bei anderen Projekte

Phillips-Kurve:
Basiert auf Second best Überlegungen
Zielkonflikt zwischen Preisniveaustabilität und
Vollbeschäftigung
Annahme: „natürliche“ Arbeitslosigkeit auch bei
Inflation von 0
Idee: gezielte Erhöhung der Inflationsrate um
Arbeitslosigkeit unter natürliches Niveau zu senken
Anstieg der Inflationsrate → Arbeitgeber erkennen es nicht, Reallöhne
sinken → Einstellung Arbeitskräfte
Wo Second best Optimum liegt ist noch zu klären!

Kuznets-Kurve:
Zielkonflikt zwischen Wirtschaftswachstum und
Verteilungsgerechtigkeit
Annahme: im Zuge wirtschaftl. Entwicklung
verschlechtert sich zunächst die personelle
Einkommensverteilung
Grund: ungleiche Streuung der Gewinne
Arbeitskräfte reichlich, Kapital knapp → Profiteinkommen >
Lohneinkommen
Später pendeln sich die Gewinne ein
Ökologische Kuznets-Kurve: Ungleichheit der Verteilung =
Umweltverschmutzung
Träger der Wirtschaftspolitik: Anwendungen der Neuen Politischen
Ökonomie
16. Ökonomische Analysen des Verhaltens wirtschaftspolitischer
Institutionen
16.1 Grundlagen der Neuen Politischen Ökonomie





Oftmals kommen theoretischen Empfehlungen nicht in der Praxis an, Träger der
Wirtschaftspolitik werden nämlich nicht nur von wirtschaftstheoretischen
Erkenntnissen geleitet.
Zu den Trägern der Wipo. Zählen Staatorgane im In- und Ausland,
Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände
Verhalten wirtschaftspolitischer Institutionen sollte bereits im Beratungsprozess
berücksichtigt werden → analytische Untersuchung des Verhaltens nötig!
Neue Politische Ökonomie = ökonomische Ansätze zur Analyse des Verhaltens
politischer Institutionen, nutzt gleiche Methodik wie zur Analyse des
Wirtschaftsgeschehens
Drei Grundannahmen:
Ausgangspunkt = methodologischer Individualismus → Aussagen über
Individuen und nicht über Kollektive
Rationalverhalten → höchster Grad der Zielerreichung angestrebt
Nutzenmaximierung → z.B. Einkommen, Prestige, Stimmen, …
16.2 Ökonomische Theorie der parlamentarischen Demokratie




Schumpeter: Demokratie = dynamischer Wettbewerb um Wählerstimmen
Wähler & Politiker von individuellem Nutzen getrieben, nicht von Gemeinwohl
Ziel der Politiker = Wahl in ein Amt aufgrund von Macht, Prestige und
Einkommen → kann aber auch Gemeinwohl dienen bei Erhaltung der Dynamik
des politischen Wettbewerbs
Downs: Grundprinzipien der ökon. Theorie der parlamentarischen Demokratie:
Mind. 2 Parteien konkurrieren
Wahlen in relativ kurzen Abständen, Wahlberechtigte je eine Stimme,
Enthaltung ausgeschlossen
Partei mit Mehrheit → Regierungsgewalt bis zur nächsten Wahl
Siegerpartei wird von Verlierern nicht an Übernahme der
Regierungsgewalt gehindert und darf Wahlsieg nicht zur Behinderung der
Politik der Verlierer nutzen
→ Dauerhafter politischer Wettbewerb
Parteien versuchen also möglichst viele Wähler mit ihrem Programm
abzudecken


Downs Dynamik von Parteiprogrammen:
= Entwicklung von Wahlaussagen von Politikern im
Zeitablauf
Eindimensionale Entscheidung: Annäherung der
Programme in der Mitte des Wählerspektrums
Zunächst extreme Positionen der Parteien → nähern
sich solange an bis beide mit der Präferenz des
Medianwählers (teilt Wähler 50/50 in pro und
contra, wer ihn für sich
gewinnt schafft >50%)
übereinstimmen
An Rändern keine
Expansionsmögl., auch
daher Fokus auf Mitte
Mittel zur Verhinderung der
Bewegung zur Mitte:
Mehrdimensionalität der Parteiprogramme, allerdings höhere
Informationskosten für Wähler
Lösung: eindimensionale Programmaussagen der Parteien =
Ideologien
Intraparteilicher Wettbewerb um Programmaussagen → Orientierung
an Mitte der durch die Partei vertretene Wählergruppe – nicht das
gesamte Wählerpotenzial → extremere Positionen
Drohende Wahlenthaltungen von Wählern extremen Präferenzen, bei
Programmen, die zur sehr in die Mitte gerutscht sind
Auftreten neuer Parteien an den Rändern des programmatischen
Spektrums
17. Handlungsspielräume und Glaubwürdigkeit wirtschaftspolitischer
Institutionen
17.1 Zeitkonsistenz wirtschaftspolitischer Entscheidungen



Lucas-Kritik: Inwieweit sich die von den Trägern der Wipo unterstellten
Rahmenbedingungen als Reaktion auf wipo. Eingriffe verändern
Wirtschaftspolitik = Spielsituation zwischen Betroffenen und Trägern der Wipo,
da gegenseitig auf Reaktionen geachtet werden muss
Heterogene Ziele der Akteure
Glaubwürdigkeit der Institution entscheidend! → Debatte zwischen
Regelbindung:
Begrenzung von Eigeninteressen der Bürokratie
Erhöhung der Glaubwürdigkeit wirtschaftspolitischer Maßnahmen
Vermeidung interner Wirkungsverzögerungen (decision lags)
diskretionären Spielräumen
interne Anreizprobleme bei Überregulierung
-






angemessene Reaktion auf unvorhergesehene (also nicht geregelte)
Ereignisse
Definition Zeitinkonsistenz:
Entscheidungen, die zum Zeitpunkt t = 0 optimal sind, erweisen sich unter
Umständen zum Zeitpunkt t = 1 als nicht mehr optimal
Voraussetzung: mind. 1 Spieler hat sich zwischen 0 und 1 auf eine
irreversible Strategie festgelegt
Bei Wissen um Zeitinkonsistenz passen alle Spieler ihr Verhalten
schon bei 0 an
Gesamtergebnis kann hierbei schlechter sein als bei Handeln unter
strikten Regeln, Überlegung freiwillig Einschränkungen anzuerkennen
Modell von Barro/Gordon:
Auswirkungen möglicher
Zeitinkonsistenz in der Geldpolitik
Modifizierte Phillips-Kurve
Notenbank kann Inflationsrate π direkt
steuern
Notenbank orientiert sich an sozialen
Wohlfahrtsfunktion W (Kombinationen
von π und U, mit gleichem Nutzen; je
weiter links desto höher der Nutzen)
Wahlmöglichkeiten zwischen π und U →
erwartungsmodifizierte Phillips-Kurve
Inflationserwartungen πE der Privaten nur dann falsch, wenn die
Zentralbank überraschend ihr Verhalten ändert, da diese vollständig
informiert sind (Modellannahmen und Handlungsalternativen der ZB) und
ihre Erwartungen rational bilden; geldpolitischen Entscheidungen der
Zentralbank nach Erwartungsbildung
Ziel der Privaten: Minimierung von π bei U = UN
Zentralbank: wird zeitinkonsistent handeln: UN und π = 0 (fixiert) → W2
Nutzenniveau
Privaten: Inflationserwartungen πE = 0: kurzfristig Phillipskurve P1 →
Überraschungsinflation > 0 der ZB um auf W3 zu kommen, damit U < UN;
rechnen aber mit zeitinkonsistentem Handeln der ZB (πE > 0)
Zeitkonsistentes Gleichgewicht: erreicht bei π2 > 0 → entspricht tatsächlicher
Inflation π; Kurve P2 gehört zu diesem Fall, dazu UN und W1
ZB kann so Nutzenniveau nicht mehr durch Inflation beeinflussen
„Endpunkt“ C schlechter als A oder B → alle Parteien verlieren
→ Begrenzung der Handlungsspielräume der ZB, z.B. π = 0 als Inflationsziel,
keine Zeitinkonsistenz mehr dadurch Endpunkt A!
Erweiterungen: Unsicherheit über zukünftige Entwicklung
Unvollständige Information der Privaten bei
Inflationserwartungen
Mehrperiodige Handlungsspielräume
17.2 Ansatzpunkte für institutionelle Reglungen




Generell: Pro Regelbindung = Festlegungen auf bestimmte Ziele/Zwischenziele
(π = 0, Wachstum Geldmenge, …) für wipo. Institutionen mit klarere
Kommunikation an Private
Institutionen können sich eine Reputation den Privaten gegenüber erwerben,
wenn sie sich an Regeln halten
→ besser möglich, je weniger sie von anderen Ansprüchen beeinflusst werden
→ Unabhängigkeit der Institutionen erstrebenswert
→ gezielte Auswahl/besondere Qualifikationen der Verantwortlichen; Gehalt
kann an Erreichen von Stabilitätszielen gekoppelt sein
→ besondere Anreize für regelkonformes Verhalten der Träger der Wipo:
Zielvereinbarungen, Sanktionen
Contra Regeln: Unsicherheit zukünftiger Entwicklungen → Regeln mit
Spielraum; Reputation wichtig, wenn im Notfall überraschende Maßnahmen
ergriffen werden müssen
Besley & Coate: Zentrales Problem der repräsentativen Demokratie: negative
Auswirkung möglicher Regierungswechsel auf langfristige finanzielle
Engagements der Regierung und damit auf das Niveau öffentlicher Investitionen
17.3 Einfluss des Barro/Gordon-Modells auf die Europäische Geldverfassung



Vetrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV):
Art. 127: Vertrag über die Arbeitsweise der EU
Vorrangiges Ziel: Preisstabilität
Geldpolitik kann allg. Wipo nur unterstützen, wenn dies ohne
Beeinträchtigung der Preisstabilität möglich ist
Zwei-Säulen-Strategie: Aufbau einer glaubwürdigen und zugleich flexiblen
Geldpolitik unter Unsicherheit
Beurteilung der Risiken für Preisstabilität anhand einer breiten Palette von
Konjunkturindikatoren → recht oft Überraschungsinflation, führt zu
ungünstigem Punkt C!
Referenzwert für das Wachstum von M3
Unabhängigkeit der EZB:
Institutionelle Unabhängigkeit: keine Weisungen von anderen EUInstitutionen, Regierungen oder Mitgliedsstaaten oder anderer Stellen;
→ Erwerb von Schuldtiteln verboten, Überwachung der Haushaltlage der
einzelnen Länder → beiden in Griechenland gescheitert!!!
Funktionelle Unabhängigkeit: zielkonforme Instrumente der Wipo, keine
Wechselkursziele, keine Verpflichtung zur Finanzierung öffentlicher
Budgetdefizite (!)
Personelle Unabhängigkeit: keine Wiederwahl nach 8 Jahren Amtszeit
möglich
Übungen:
Übung 2:



Ableitung der Kostenfunktion = Grenzkostenfunktion
Gewinn π = p*x – k(x)
Durchschnittkostenkurve DK(x) = k(x)/x
Übung 3:
 Herleitung soziale Grenzkostenkurve: MCS = MCP + MCe
= ps + MCe
 Bestimmung von x**: MCS = pD
 Höhe der Pigou-Steuer: MCS (x**) - pS(x**) = t**
 Höhe der Steuereinnahmen: t**  x**
Ohne Pigou-Steuer
Mit Pigou-Steuer
1
1
Konsumentenrente
KR = 2(pD(0) – p*)  x*
KRtax = 2(pD(0) – p**)  x**
Produzentenrente
PR = 2 (p* - pS(0))  x*
PRtax = 2 (pS(x**) – pS(0))  x**
- Externe Kosten
-Cetax = - 2MCe(x**)  x**
Steuereinnahmen
-Ce = - 2 MCe(x*)  x*
T=0
Wohlfahrt
W= KR + PR – C + T
KR + PR – C + T



1
1
1
1
T = x**  t**
Grenzschadensfunktion = Ableitung der Schadensfunktion
Grenzvermeidungsfunktion = Ableitung der Vermeidungsfunktion
Kostenfunktion bei Gefährdungshaftung: KG(x) = VK(x) + S(x)
= Vermeidungskosten + Schaden

Kostenfunktion
bei
Verschuldenhaftung:
Unternehmen
zahlt
Vermeidungskosten, solange es unterhalb der Emissionsnorm bleibt
50 ∗ (6 − 𝑥)
𝑓ü𝑟 𝑥 < 4
KV(x) = {
50 ∗ (6 − 𝑥) + 25𝑥 𝑓ü𝑟 𝑥 > 4
nur
Übung 4:
 Berechnung der individuellen Vermeidungskosten unter dem Quotenregime:
1
VKQ1= 2  GVK1  (A – E1)


(A = Emissionen zu Beginn, E1 = nach Senkung)
Zertifikatregime: im Gleichgewicht entsprechen die Grenzvermeidungskosten
dem Zertifikatspreis
der Nachfrage nach Emissionslizenzen und
sind in beiden Ländern identisch
Über das gegebene Gesamtangebot SZ gilt: GVK1 = GVK2 und E1 + E2 = SZ;

Daraus E1* und E2* ermittelbar, daraus dann p*
Effizienzgewinn? Werte in Formeln des Quotenregime einfügen und vergleichen

Geldschöpfungsmultiplikator: Gibt an welche Geldmenge im
Geschäftsbankensystem bei gegebener Geldbasis maximal geschaffen werden
kann. (Geldmenge / Geldbasis)

Monetäre Basis = Bargeld + Reserven der Geschäftsbanken bei der ZB → B = C + R

Geldmenge = Bargeld + Einlagen bei den Geschäftsbanken → M = C + D

𝑀

Bargeldhaltungskoeffizient
c = C/D → C = c * D

Reservesatz
r = R/D → R = r * D

𝑀
𝐵
𝐵
=
=
𝐶+𝐷
𝐶+𝑅
𝑐∗𝐷+𝐷
𝑐∗𝐷+𝑟∗ 𝐷
𝐷(𝑐+1)
𝑐+1
𝑐+1

=

Erhöhung/Senkung des Reservesatzes/Bargeldhaltungskoeffizienten →
Geldschöpfungsmultiplikator danach ableiten!
Übung 5:

𝐷(𝑐+𝑟)
→
𝑀=
∗𝐵
𝑐+𝑟
wobei
𝑐+𝑟
= Geldschöpfungsmultplikator
Zinstender: Spalte Kumulative Gebote bis zur Zeile der anteiligen Zuteilung,
dort: 𝑍𝑢𝑡𝑒𝑖𝑙𝑢𝑛𝑔𝑠𝑠𝑎𝑡𝑧 =
-
𝑣𝑒𝑟𝑏𝑙𝑒𝑖𝑏𝑒𝑛𝑑𝑒 𝑍𝑢𝑡𝑒𝑖𝑙𝑢𝑛𝑔𝑠𝑚𝑒𝑛𝑔𝑒
𝑆𝑢𝑚𝑚𝑒 𝑑𝑒𝑟 𝐺𝑒𝑏𝑜𝑡𝑒 𝑧𝑢𝑚 𝑘𝑟𝑖𝑡𝑖𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑍𝑖𝑛𝑠
[%]
Holländisches Verfahren: Geschäftsbanken zahlen alle den gleichen
Zinssatz: den niedrigsten Zinssatz, der noch benutzt wurde
Amerikanisches Verfahren: Banken zahlen Zinssätze zu dem sie angeboten
haben; also „Gebote insgesamt“ * Zinssatz1 + „Gebote insg.“ * Zinssatz2 + …

Mengentender: 𝑍𝑢𝑡𝑒𝑖𝑙𝑢𝑛𝑔𝑠𝑚𝑒𝑛𝑔𝑒 =

Rentabilität von Investitionen:
𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑎𝑙𝑤𝑒𝑟𝑡 𝐾 = −𝑎0 + ∑𝑛𝑡=1
(𝑒𝑡 −𝑎𝑡 )
(1+𝑟)𝑡
𝑎𝑛𝑔𝑒𝑠𝑡𝑟𝑒𝑏𝑡𝑒 𝑍𝑢𝑡𝑒𝑖𝑙𝑢𝑛𝑔𝑠𝑚𝑒𝑛𝑔𝑒
𝑆𝑢𝑚𝑚𝑒 𝑑𝑒𝑟 𝐺𝑒𝑏𝑜𝑡𝑒
[%]
wenn K<0 lohnt sich die
Investition nicht

Interner Zinsfuß = Zinssatz i, bei dem Kapitalwert K = 0
Übung 6:


Klassische Arbeitslosigkeit: Berechnung der Arbeitsnachfragefunktion Nd → aus
Gewinnmaximierungsproblem:
Gewinnfunktion:
π = p*Y – w*N – r*K
Kapitalbestand ist konstant, notwendige Bedingung zur Gewinnmaximierung:
𝜕π
𝜕𝑁
=0
→
… = w/p (Reallohn!)
Die daraus folgende Gleichung nach N auflösen → Arbeitsnachfragefunktion Nd



Berechnung Reallohn im Gleichgewicht:
Arbeitsnachfrage = Arbeitsangebot → N = 2000, K = 2000 (zufällig), w/p gesucht
Berechnung aus Arbeitsnachfragefunktion!
Produktion/Output im GG: Einfach in Y einsetzen
Gleichgewichtige reale Lohnsumme: (w/p)*N

Gewinnfunktion mit Mehrwertsteuer:

Keynesianische Arbeitslosigkeit: Schaubild!!!
π = (1-τ)*p*Y – w*N – r*K
Übung 7:


Gesamtwirtschaftliche Nachfragefunktion: Yd = C + I + B + EX - IM
Konsum C = c0 + c1* (Y – T)
Importe IM = m * Y
Steuereinnahmen T = t * Y
→ Yd = c0 + c1 * (Y – t*Y) + I + B + EX – mY
= c0 + [c1* (1-t) – m] Y + I + B + EX
Angebot immer gleich Einkommen
→ YS = Y = Yd
→ Y = c0 + [c1* (1-t) – m] Y + I + B + EX
Y = 1− 𝑐
1
1 ∗(1−𝑡)+𝑚

Bildung des totalen Differentials
dY = 1− 𝑐
1
1 ∗(1−𝑡)+𝑚


∗ (𝑐0 + 𝐼 + 𝐵 + 𝐸𝑋)
∗ (𝑑𝑐0 + 𝑑𝐼 + 𝑑𝐵 + 𝑑𝐸𝑋)
Über mehrere Perioden:
dY1 = dEX = 100
dY2 = [c1 (1-t) – mLand] * dY1
dY3 = [c1 (1-t) - mLand] * dY2
Also generell: Yd anpassen, Gleichgewicht Yd = Y = Ys bilden, totales Differenzial dY
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