Uploaded by l.fraenzl

05.11.2019

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MAKROÖKONOMIE
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE KENNZAHLEN
ALLGEMEIN
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Basiert sehr stark auf die Beobachtung wirtschaftlicher Sachverhalte  deshalb
Systematische Verfahren für Daten von großer Bedeutung
Informationsquellen: Art der Beschäftigung, Umsatz und Gewinn, Steuerstatistiken,
Notenbankinformationen uws.
Auf Grundlage der Erhebungen wird eine Vielzahl von Kennzahlen errechnet  beschreiben
wirtschaftliche Lage in zusammengefasster Form
Systematischer Rahmen: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)
SOZIALPRODUKTRECHNUNG
Das Wichtigste Konzept der Sozialproduktrechnung ist das BIP!
Bruttoinlandsprodukt (BPI):
= Summe aller Güter und Dienstleistungen, die während eines Jahres im Inland produziert
und an die Endnachfrage ausgeliefert werden

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Ist der Indikator für die wirtschaftliche Aktivität
Achtung! Misst nicht das Produktionsvolumen  nur Ausgaben für Güter und Höhe
des Einkommens gemessen!
Wird immer auf eine Periode bezogen (Jahr, Quartal etc.)
Grenzt die Einheimische Volkswirtschaft vom Rest der Welt ab (Inland)
An Endnachfrageausgeliefert  alles außer die Zwischennachfrage (= wenn
Produkt produziert und innerhalb der Periode wieder in Produktion eingesetzt wird)
o Brot wird gegessen  Endnachfrage
o Maschine in Firma, die länger als Periode genutzt wird  Endnachfrage
Summe der Einkommen = Summe der Ausgaben = Wert
der Produktion = Summe der Wertschöpfungen
 Alle Ströme müssen gleichen Geldwert haben
Feststellung: In einem Wirtschaftskreislauf geht nichts
verloren!
3 Arten der Berechnung des BIP:
(1) Entstehungsrechnung
 Wert der Güter wird berechnet (Aufsummierung der
von der Firma produzierten Güter und
Dienstleistungen
(2) Verwendungsrechnung
 Summe der Ausgaben wird berechnet
(gesamtwirtschaftliche Ausgaben
(3) Verteilungsrechnung
 Summe der Einkommen wird berechnet
(Summierung aller Einkommen)
Merke! Alle Drei müssen den gleichen Wert haben (sonst statistischer Fehler)
Besonderheiten bei der Sozialproduktrechnung:
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
Lagerinvestitionen
o Lagerveränderungen werden in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der
Endnachfrage zugerechnet (den Investitionen)
o Lagerveränderungen: Rohstoffe, die eingekauft werden, aber für
Produktionsprozess nicht verwendet wurden oder verderbliche Güter
o Wird das Gut auf Lager gelegt, so wird im BIP so getan als ob die Firma das Gut für
die Lagerhaltung ankauft  Gewinn sinkt nicht (Lagerveränderungen werden dem
Vermögen zugerechnet)
o Folge: BIP steigt um Wert der Gütereinheit + Ausgaben steigen auch um diesen
Betrag  BIP KONSTANT
Problem bei den sog. Vorleistungen:
o Oft kann es beim BIP berechnen zu Doppelzählung kommen
o Beispiel: Wert des Stahls bereits in Wert des Autos miteingerechnet.
o Für BIP nur die Summe der Bruttowertschöpfugen (= Summe der
Bruttoproduktionswerte - Vorleistungen)
Beispiel: Berechnung
Entstehungsr.: 100 + (220-100) = 220 (Achtung
Vorleistung!)
Verteilungsr.: (60+20+20) + (70+20+30) = 220
Verwendungsr: Güter, die der Endnachfrage
zugeführt werden = 220 Autos
BIP vs. BNE
Bruttoinlandsprodukt:
o
o
Marktwert aller im Inland während des Jahres geschaffenen Endprodukte (=
Wertschöpfung im Inland)
Inlandskonzept  Güter und Dienstleistungen, die im Inland erzeugt werden
Bruttonationaleinkommen (BNE)
o = Wertschöpfung von „Inländern“ (Wohnsitzprinzip – nicht Staatsbürgerschaft!)
o Inländerkonzept  Güter und Dienstleistungen, die von Inländern erzeugt werden
Zusammenhang zwischen BIP und BNE:
o Messen selbe Dinge aber mit unterschiedlichen Voraussetzungen
o In meisten Ländern ist der Unterschied klein  Einige Außnahmen
o Wenn primär Inländer Faktoreinkommen aus dem Ausland beziehen  BNE größer
als BIP
 Beispiel: Irland (BIP um 16 % größer als BNE = US-Firmen führen Gewinne
ab – inländische Wertschöpfung fließt ab)
 Irland: Viele ausländische Konzerne tätig  Gewinne zählen zum BIP aber
nicht zum BNE
 Auch in China
o Wenn primär Ausländer Faktoreinkommen aus dem Inland beziehen  BNE kleiner
als BIP
 Beispiel: Schweiz (BIP ist kleiner als BNE!)
BNE = BIP + Saldo der Erwerbseinkommen von Inländer/Ausländer
Bruttoinlandsprodukt, Nettoinlandsprodukt und Nettonationaleinkommen
Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen
= Wert aller innerhalb der Grenzen erzeugten Endprodukte eines Jahres
= Summe der Bruttowertschöpfung + Gütersteuern minus Subventionen
- Minus Abschreibungen
= Nettoinlandsprodukt zu Marktpreisen (Nettoinlandsprodukt NIB)
- Minus Nettoabfluss von Erwerbseinkommen an das Ausland
= Nettonationaleinkommen
- Minus Nettoabfluss von Transfers an das Ausland, wie EU-Nettobeiträge, Beiträge
an internationale Organisationen, Entwicklungshilfe
= verfügbares Nettonationaleinkommen
BIP = mit Abschreibungen
Netto BIP = ohne Abschreibungen
NNE = Netto BIP - Nettoabfluss
Verf. NNE = NNE – Transfers an Ausland
verfügbares Nettonationaleinkommen
- einbehaltene Gewinne der Kapitalgesellschaften
- „verfügbares Einkommen des Staates“
= Unternehmens-/Vermögenseinkommen des Staates
+ Einkommens- und Vermögensteuern
+ Sozialabgaben
+ Gütersteuern
- monetäre Transfers
- Subventionen
- Zinsen auf Staatsschulden
= verfügbares Einkommen der Haushalte
Abschreibung: Wertverzehr der Kapitalgüter durch die laufende Produktion (Teil des BIP muss aufgewendet
werden, um Kapitalstock konstant zu halten; vom NIP berücksichtigt)
Direkte Steuern: Abgaben, die unmittelbar eingehoben von jenen Personen eingehoben werden, die die
Steuerlast zu tragen haben (Steuerträger)  Hängen in der Regel direkt von der Leistungsfähigkeit des
Besteuerten ab (Lohn- und Einkommenssteuer, Grundsteuer etc.)
Indirekte Steuern: Abgaben, die nicht direkt vom Steuerträger eingehoben werden  Steuerpflichtige kann die
Steuern auf diejenigen überwälzen die Steuerlast eigentlich tragen sollten (Bsp. MwSt. auf Konsumenten)
Transferleistungen: Ausgaben des Staates, die nicht dem Kauf von Gütern oder Dienstleistungen dienen
(Familienbeihilfe, Pension usw.)
Sozialversicherungsbeiträge: z.B Krankenversicherung, Pensionsbeiträge usw.
Das BIP und seine Ausgabenkomponenten

Gemäß der Verwendungsrechnung  BIP = Summe der Ausgaben für Güter und
Dienstleistungen
Privater Konsum:
 Dauerhafte Konsumgüter: z.B. Autos usw.
 Nicht dauerhafte Konsumgüter: z.B. Lebensmittel usw.
Investitionen
 Ausgaben der Firmen für Ausrüstungsgüter und Gebäude  Werden nicht innerhalb eines
Jahres „verbraucht“
 Lagerinvestitionen
o = Aufstocken von Lagerbeständen oder Verkauf von Lager (positive oder negative
Lagerinvestition)
 Öffentliche Investitionen
o Ausgaben der Öffentlichen Hand (Gebäude, Straßenbau, Militärmaschinen usw.)

Investitionen machen nur rd. 25% des BIP aus, können jedoch stark schwanken  damit
stark für Konjunktursituation verantwortlich
Öffentlicher Konsum
 Alle Güter und Dienstleistungen, die vom Staat angekauft und der Volkswirtschaft zur
Verfügung gestellt werden
 Ohne die Staatlichen Investitionen jedoch!  zählen nicht dazu
 Beispiele: Ausgaben für Schulwesen, UNI, Justiz, Polizei usw.
 Es kann kein Marktpreis zugeordnet werden, deshalb bewertet man mit anfallenden Kosten
(Personalkosten usw.)
 Nicht inbegriffen:
o Transferleistungen
 Pensionszahlungen, Arbeitslosengeld etc.
 Kein direkter Bestandteil des BIP  nur Umschichtung von Einkommen
o Zinszahlungen der Staatsschuld
 Kein direkter Bestandteil
 Führen zwar zu Einkommen bei den Kreditgebern  Verringern aber
Einkommen des Staates (Umverteilungseffekt)
Exporte
 Enthalten die Auslandsnachfrage nach Gütern und Dienstleistungen
 Beinhaltet auch Einnahmen aus Fremdenverkehr  Exportierte Dienstleistungen
Statistische Differenz
 Resultiert aus dem Umstand, dass Entstehung- und Verwendungsrechnung nicht genau
dieselben Werte für den BIP liefern
 Gemäß Verwendungsrechnung: Y = C + I + G + X – Im
 Bedeutet alle Endnachfragekomponenten minus die gesamten Importe (BIP misst nur
heimische Produktion)
 Differenz von Exporten und Importen (X-Im)  Nettoexporte oder Außenbeitrag
C
I
G
X
I
Y
= Costs
= Investions
= Government
= Export
= Import
= BIP
NOMINELLE UND REALE GRÖßEN
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

BIP  Maß für die wirtschaftliche Aktivität und Güterversorgung einer Ökonomie
Kann Wohlstand versch. Länder vergleichen oder auch jährliche Veränderungen messen
Problem: Berechnung des BIPs werden Güter mit den jeweiligen Preisen der laufenden
Periode bewertet  nominellen Größen
Beispiel: Wenn BIP + 4%  kann höhere Produktion sein, aber auch nur erhöhung der Preise
Nominelles Bruttoinlandsprodukt (BIPn) = Menge x Preis
o Güter und Dienstleistungen mit laufenden Preisen bewertet
o Man erhält sowohl die Mengenentwicklung als auch die Preisentwicklung
Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP(p200)) = Menge x Preis aus Basisjahr
o Güter und Dienstleistungen mit Preisen einer Basisperiode bewertet
o Man erhält nur die Mengenentwicklung
Reales Wirtschaftswachstum:
o
(𝐵𝐼𝑃𝑡 −𝐵𝐼𝑃𝑡−1 )
𝐵𝐼𝑃𝑡−1
∗ 100
Steigerungsrate des realen BIP  Um wie viel Prozent BIP größer ist als im Vorjahr
BIP-Deflator: nominelles BIP durch reales BIP
o Wie sich das durchschnittliche Preisniveau des BIP entwickelt hat
o   jährliche Inflation (Alles was über 1 bei BIP Deflator ist = Inflation)
Kettenindexverfahren



Bei Methode mit Preisen einer Basisperiode  Nachteile
Nachteil: Preise gewichten die Güter immer gleich (dem ist nicht so, weil Güter sich stets
verändern)
Lösung:
o Basisjahr wird jedes Jahr verändert
o Man erhält für jedes Jahr die reale Wachstumsrate
o Wachstumsraten kann man „verketten“  man erhält Zeitreihe des realen BIP´s
DAS BIP ALS WOHLSTANDSINDIKATOR EINES LANDES

Muss BIP pro Kopf beziehen (per capita) = BIP mit Bevölkerungsanzahl dividiert  jedoch
nicht immer 100% richtig
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
Nur bedingt für Wohlstand des Landes interpretierbar
o widerspiegelt nur die Anzahl der Produzierten Güter (Produktionsvolumen)
o Auch andere Faktoren können den Wohlstand des Landes beeinflussen  capable
neccesarities
In verschiedenen Geldeinheiten umrechnen (Dollar, Euro und Pfund)
o Möglichkeit in Wechselkurse umrechnen  nicht so gut, weil kann stark schwanken
o Man verwendet fiktive Wechselkurse (widerspiegeln die wahre Kaufkraft der
Währungen)  damit Kaufkraft für alle Güter in allen Ländern gleich ist und nicht
so starke Schwankungen sind  Kaufparitäten
Vergleich zwischen Industrie- und Entwicklungsstaaten
o In Entwicklungsstaaten für eigenen Konsum produziert  Haushaltsproduktion
o Haushaltsproduktion nicht in BIP einberechnet
o Kann BIP viel kleiner machen als es eigentlich ist
DIE MESSUNG VON INFLATION: DER VERBRAUCHERPREISINDEX
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

Misst die Inflation in einem Land
Zur Messung werden Preisindizes verwendet (Bsp. BIP-Deflator)
Bei Preinsindezes ein grundsätzliches Problem: Welchen Gewichten der Preise der Güter
sollen in den Index eingehen?
Wichtiger Preisindex: Verbraucherpreisindex
o Der Verbraucherpreisindex misst die Preissteigerung eines Warenkorbes aus
inländischen und ausländischen Gütern, den eine „Durchschnittshaushalt“ in einem
Jahr konsumiert (empirisch mittels Konsumerhebungen)
o

In einer kleinen offenen Volkswirtschaft mit hohem Anteil von importierten Gütern
im Warenkorb (z.B. Österreich) ist der Verbraucherpreisindex im Vergleich zum BIPDeflator im Allgemeinen die bessere Wahl für die Inflationsmessung (BIP-Deflator
bezieht sich nur auf Preise von im Inland produzierten Gütern)
o Früher wurde der VPI nur alle 5 Jahre angepasst
 Heute mittels Kettenindex berechnet  genauer
 Harmonisierter Verbraucherpreisindex  von EU erhoben  einheitlich
Europaweit um Vergleichbarkeit zu gewährleisten
Generelles Problem: Güter können sich verbessern und verschlechtern (Qualitätssteigerung)
o Es wird versucht Qualitätssteigerungen in angemessene Preissenkungen
umzurechnen (hedonische Methode)
VIP  Inflationsrate
In 70er/80er Jahren hohe Inflation
VIP und BIP-Deflator  ziemlich
ähnlich  Preissteigerungen bei
importierten Gütern schlagen
offenbar relativ schnell auf die
Inländischen Güter über
ANDERE WICHTIGE EMPIRISCHE KENNGRÖßEN
ARBEITSLOSENRATE
𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠𝑒𝑛𝑟𝑎𝑡𝑒 =


𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠𝑒
𝐸𝑟𝑤𝑒𝑟𝑏𝑠𝑝𝑒𝑟𝑠𝑜𝑛𝑒𝑛 (𝐵𝑒𝑠𝑐ℎä𝑓𝑡𝑖𝑔𝑡𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠𝑒)
Die Arbeitslosenrate misst generell die Anzahl der Arbeitslosen in Relation zur Anzahl der
Erwerbspersonen
(= Summe der Beschäftigten und Arbeitslosen)
Zwei Arten der Messung  unterschiedliche Auffassungen wer Arbeitslos ist
o Österreich:
 als Arbeitslose gelten die am Arbeitsamt gemeldeten/registrierten und als
Beschäftigte nur die Unselbständigen (traditionelle Methode)
o
o
o
ILO (EU, Mikrozensus-Methode):
 Internationale Messmethode
 Mikrozensus-Methode = Stichprobenmethode
 als Arbeitslose gelten auch die Arbeitssuchenden (laut Umfrage) und als
Beschäftigte  Zähler größer
 sowohl Selbständige als auch Unselbständige Erwerbstätige  Nenner
größer
 Folge: Misst auch sehr geringfügig beschäftigte
 Beispiel: Ein Arbeitsloser Lehrer, der zwei Stunden pro Woche Nachhilfe
gibt ist nicht arbeitslos
Zusammenhang: österreichische Methode meist ca. 2% höher als ILO Methode
ILO immer häufiger Benutzt
Wachstum der
Arbeitslosenrate
(Hysteresis)
Warum?
- Überreglementierug der
Arbeitsmärkte
(Eurosklerose) ?  nur
Theorie
Okun`s Law




Arbeitslosenraten haben zyklische Schwankungen  siehe vorherige Grafik
o Hochkonjunktur  Arbeitslosenrate sinkt
o Geringes Wachstum  Arbeislosenrate steigt
Zeigt den Zusammenhang zwischen der Veränderung der Arbeitslosenrate und der realen
Wachstumsrate des BIPs
Punkte  für jedes Jahr eingetragen
Linear approximiert  Rote Gerade = Negativ
o Interpretation: Je größer das Wirtschaftswachstum desto stärker nimmt die
Arbeitslosenrate ab
o
o
Steigung: Je größer desto größer ist der Einfluss des Wirtschaftswachstums auf die
Arbeitslosenrate
X-Achsenabschnitt: Wachstumsrate damit die Arbeitslosenrate konstant bleibt
Philipsgröße





Austauschverhältnis von Arbeitslosigkeit und Inflation 
siehe allgemeine Philipskurve
o Ist dem jedoch nicht so  wenn es so wäre könnte
man für Inflation weniger Arbeitslosigkeit
bekommen
Sie zeigt den negativen Zusammenhang zwischen
Arbeitslosen- und Inflationsrate
Für diesen Zusammenhang gibt es mehrere theoretische
Begründungen. Die einfachste lautet wie folgt: Eine hohe
Arbeitslosigkeit drückt die Lohnansprüche bei
Lohnverhandlungen und führt somit auch zu einer geringeren Inflation. In der
Hochkonjunktur mit niedriger Arbeitslosigkeit ist die Situation hingegen genau umgekehrt
Dieser negative Zusammenhang hat sich über die Jahre verändert: Dies ist auf
Veränderungen bei den Inflationserwartungen und strukturellen Änderungen am
Arbeitsmarkt zurückzuführen
Heute sieht man kaum negative Beziehung
Man erkennt, dass man keine Gerade
approximieren kann, sondern dass sie sehr
verschieden ist
Damit man mehr negativen Zusammenhang
sehen hat  Modifizierte Philipskurve
Man definiert einen natürlichen Output
(Vollbeschäftigungsoutput)  ohne Lohndruck
Output als Abhängige Variable
Wie? Y-Achse anderer Wert  siehe Grafik
LOHNQUOTE
𝐿𝑜ℎ𝑛𝑞𝑢𝑜𝑡𝑒 =

𝐿𝑜ℎ𝑛𝑠𝑢𝑚𝑚𝑒
𝑁𝑎𝑡𝑖𝑜𝑛𝑎𝑙𝑒𝑖𝑛𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛
Die Lohnquote misst den Anteil von
Löhnen und Gehältern (=Lohnsumme) am
BIP bzw. am Nationaleinkommen. Sie ist
ein Maß für die sogenannte funktionale
Einkommensverteilung (ca. 60 %)
EXPORT- UND IMPORTQUOTE


Die Export- bzw. Importquote gibt den Anteil von nominellen Exporten bzw. Importen am
nominellen BIP an und ist somit ein Indikator für die Außenhandelsverflechtungen eines
Landes
Große Länder (USA und ganze EU) haben deutlich niedrigere (ca.15%) während die EU
Länder allein größere haben (zwischen 25% - 65%)  zeigt, dass Import und Export meist
zwischen ihnen ist und Außenhandelsverflechtung relativ gering
GINI-KOEFFIZIENT




Der Gini-Koeffizient misst die personelle Einkommensverteilung (unabhängig ob
Arbeitnehmer oder Arbeitgeber)
Er entspricht der Fläche zwischen Lorenzkurve und 45-Grad-Geraden mal zwei.
Sein Wert liegt immer zwischen null und eins
o 0 = vollkommene Gleichverteilung
o 1 = ein einziger bezieht das gesamte Einkommen
Kann man für die Primärverteilung und Sekundärverteilung berechnen:
o Primärverteilung: bezogen auf Bruttoeinkommen (vor Versteuerung)
o Sekundärverteilung: bezogen auf Nettoeinkommen nach Steuern und
Transferleistungen
o Die Differenz aus Primär und Sekundärverteilung kann als Maß für die staatliche
Umverteilung interpretiert werden
Lorenzkurve
Prozentmäßige Verteilung des Einkommens auf die
Haushalte (von ärmsten Haushalten auf reichste)
Gerade  Völlige Gleichverteilung
Gebogene Kurve  Einkommensverteilung (Lorenz
Kurve
Rote Fläche  Gini Koeffizient



In ökonomischen Theorie gelegentlich Widerspruch zwischen Gleichheit und Effizienz 
dann interessant die Gini-Koeffizienten mit den Wachstumsraten der Länder in Beziehung
zu setzen
Die Differenz der Gini-Koeffizienten als Maß für die staatliche Umverteilung ist signifikant
negativ
In Neueren Zeit auch noch andere Maße zur Darstellung der Einkommens- oder
Vermögensverteilung
o Anteil des Obersten Prozents der Einkommenspyramide am Gesamteinkommen
(Bildet aber nur schmalen Aspekt der Einkommensverteilung ab  würde bei
kleinen Gruppen große Schwankungen geben)
STAATSQUOTE

Die Staatsquote
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
o zeigt den Anteil der Staatsausgaben am nominellen BIP (Österreich 52%,2014)
Die Abgabenquote:
o zeigt den Anteil aus Einnahmen von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen am
nominellen BIP (Österreich 43%, 2014)
Die Einnahmenquote:
o Zusätzlich zur Abgabenquote werden auch noch Gebühren, Zölle und staatliche
Unternehmensgewinne hinzugezählt (Österreich 50%, 2014)
Alle diese Quoten sind im internationalen Vergleich relativ hoch
VERSCHULDUNGSQUOTE
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

Staatliche Ausgaben:
o Nicht alle Staatlichen Ausgaben aus Einnahmen finanziert
o Rest durch Kredite auf dem Kapitalmarkt  führt zu Verschuldung
Die Verschuldungsquote zeigt den Anteil der öffentlichen Verschuldung am nominellen BIP
(ca. 87%)
Grundsätzlich haben die meisten Staaten mit Euro-Einführung sich zum Ziel gesetzt die
Verschuldungsquoten unter 60% zu senken
Mit Wirtschaftskrise 2007-2009 und Euroschuldenkrise sind die Verschuldungsquoten
jedoch beträchtlich angestiegen (Siehe Grafik!)
Warum ist eine hohe Verschuldungsquote eigentlich schlecht?
Zinszahlungen:
o Bedienung der Schulden und er Zinsen schränkt den Handlung Spielraum der
öffentlichen Hand wesentlich ein
o Nettozinszahlungen in Österreich 2015  1,8% des BIP (Italien: 4%)
Mögliche Zahlungsunfähigkeit
o Normalerweise alte Schulden Mithilfe neuer Kredite zurückbezahlt  stark von
Fristigkeit der Schulden abhängig
o Bei zu hoher Verschuldung  Kreditfähigkeit bezweifelt  keine Kredite mehr
ausbezahlt
o Kann zu Zahlungsunfähigkeit führen  wenn eigene Währung mittels Notenbank
ausgeglichen (bei kleinen EU-Land eher schwieriger)
Mögliche Wachstumsbremse
o Hohe Verschuldungsquote hat negative Konsequenzen auf das Wachstum
o Wurde von Ökonomen beobachtet
o Frage ist: ist es auch kausal zu interpretieren
DEFIZITQUOTEN


Bezeichnet den gesamtstaatlichen Defizit
Es gibt mehrere Arten von Defizit
Bruttodefizit:
 Differenz aus staatlichen Ausgaben und Einnahmen
 Sind für Refinanzierungsbedarf relevant
Nettodefizit:
 Staatsausgaben ohne Schuldentilgungen minus die Staatseinnahmen
 Ist die Neuverschuldung  wenn im Defizit dann Nettodefizit
Primärdefizit:
 Staatsausgaben ohne Schuldentilgungen und ohne Zinszahlungen minus
Staatseinnahmen
 Wichtig für die Entwicklung der Schuldenquote  wenn Wachstumsrate
und Zinssatz gleich groß sind sinkt/steigt die Verschuldungsquote bei einem
Primärüberschuss/defizit
Strukturelles Defizit:
 Ist ein langfristiges, konjunkturbereinigendes Nettodefizit
 In Wirtschaftskrise steigt Nettodefizit an (in Wirtschaftsboom fällt es)
 Um Effekte herauszurechnen fragt man sich, wie hoch das Nettodefizit bei
einer Normalauslastung der Wirtschaft wäre  Problem: Man muss das BIP
bei Normalauslastung schätzen
 Heute öfters verwendet  da bessere Information über längerfristige
Budgetsituation
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Bezieht man die Defizite auf das nominelle BIP erhält man die Defizitquoten
Laut Maastricht-Vertrag (1992) darf in den Euro Ländern die Nettodefizitquote 3% nicht
übersteigen
Hat sich jedoch im 70-90er Jahren und Während Krise deutlich verschlechtert
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