MAKROÖKONOMIE GESAMTWIRTSCHAFTLICHE KENNZAHLEN ALLGEMEIN Basiert sehr stark auf die Beobachtung wirtschaftlicher Sachverhalte deshalb Systematische Verfahren für Daten von großer Bedeutung Informationsquellen: Art der Beschäftigung, Umsatz und Gewinn, Steuerstatistiken, Notenbankinformationen uws. Auf Grundlage der Erhebungen wird eine Vielzahl von Kennzahlen errechnet beschreiben wirtschaftliche Lage in zusammengefasster Form Systematischer Rahmen: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) SOZIALPRODUKTRECHNUNG Das Wichtigste Konzept der Sozialproduktrechnung ist das BIP! Bruttoinlandsprodukt (BPI): = Summe aller Güter und Dienstleistungen, die während eines Jahres im Inland produziert und an die Endnachfrage ausgeliefert werden Ist der Indikator für die wirtschaftliche Aktivität Achtung! Misst nicht das Produktionsvolumen nur Ausgaben für Güter und Höhe des Einkommens gemessen! Wird immer auf eine Periode bezogen (Jahr, Quartal etc.) Grenzt die Einheimische Volkswirtschaft vom Rest der Welt ab (Inland) An Endnachfrageausgeliefert alles außer die Zwischennachfrage (= wenn Produkt produziert und innerhalb der Periode wieder in Produktion eingesetzt wird) o Brot wird gegessen Endnachfrage o Maschine in Firma, die länger als Periode genutzt wird Endnachfrage Summe der Einkommen = Summe der Ausgaben = Wert der Produktion = Summe der Wertschöpfungen Alle Ströme müssen gleichen Geldwert haben Feststellung: In einem Wirtschaftskreislauf geht nichts verloren! 3 Arten der Berechnung des BIP: (1) Entstehungsrechnung Wert der Güter wird berechnet (Aufsummierung der von der Firma produzierten Güter und Dienstleistungen (2) Verwendungsrechnung Summe der Ausgaben wird berechnet (gesamtwirtschaftliche Ausgaben (3) Verteilungsrechnung Summe der Einkommen wird berechnet (Summierung aller Einkommen) Merke! Alle Drei müssen den gleichen Wert haben (sonst statistischer Fehler) Besonderheiten bei der Sozialproduktrechnung: Lagerinvestitionen o Lagerveränderungen werden in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Endnachfrage zugerechnet (den Investitionen) o Lagerveränderungen: Rohstoffe, die eingekauft werden, aber für Produktionsprozess nicht verwendet wurden oder verderbliche Güter o Wird das Gut auf Lager gelegt, so wird im BIP so getan als ob die Firma das Gut für die Lagerhaltung ankauft Gewinn sinkt nicht (Lagerveränderungen werden dem Vermögen zugerechnet) o Folge: BIP steigt um Wert der Gütereinheit + Ausgaben steigen auch um diesen Betrag BIP KONSTANT Problem bei den sog. Vorleistungen: o Oft kann es beim BIP berechnen zu Doppelzählung kommen o Beispiel: Wert des Stahls bereits in Wert des Autos miteingerechnet. o Für BIP nur die Summe der Bruttowertschöpfugen (= Summe der Bruttoproduktionswerte - Vorleistungen) Beispiel: Berechnung Entstehungsr.: 100 + (220-100) = 220 (Achtung Vorleistung!) Verteilungsr.: (60+20+20) + (70+20+30) = 220 Verwendungsr: Güter, die der Endnachfrage zugeführt werden = 220 Autos BIP vs. BNE Bruttoinlandsprodukt: o o Marktwert aller im Inland während des Jahres geschaffenen Endprodukte (= Wertschöpfung im Inland) Inlandskonzept Güter und Dienstleistungen, die im Inland erzeugt werden Bruttonationaleinkommen (BNE) o = Wertschöpfung von „Inländern“ (Wohnsitzprinzip – nicht Staatsbürgerschaft!) o Inländerkonzept Güter und Dienstleistungen, die von Inländern erzeugt werden Zusammenhang zwischen BIP und BNE: o Messen selbe Dinge aber mit unterschiedlichen Voraussetzungen o In meisten Ländern ist der Unterschied klein Einige Außnahmen o Wenn primär Inländer Faktoreinkommen aus dem Ausland beziehen BNE größer als BIP Beispiel: Irland (BIP um 16 % größer als BNE = US-Firmen führen Gewinne ab – inländische Wertschöpfung fließt ab) Irland: Viele ausländische Konzerne tätig Gewinne zählen zum BIP aber nicht zum BNE Auch in China o Wenn primär Ausländer Faktoreinkommen aus dem Inland beziehen BNE kleiner als BIP Beispiel: Schweiz (BIP ist kleiner als BNE!) BNE = BIP + Saldo der Erwerbseinkommen von Inländer/Ausländer Bruttoinlandsprodukt, Nettoinlandsprodukt und Nettonationaleinkommen Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen = Wert aller innerhalb der Grenzen erzeugten Endprodukte eines Jahres = Summe der Bruttowertschöpfung + Gütersteuern minus Subventionen - Minus Abschreibungen = Nettoinlandsprodukt zu Marktpreisen (Nettoinlandsprodukt NIB) - Minus Nettoabfluss von Erwerbseinkommen an das Ausland = Nettonationaleinkommen - Minus Nettoabfluss von Transfers an das Ausland, wie EU-Nettobeiträge, Beiträge an internationale Organisationen, Entwicklungshilfe = verfügbares Nettonationaleinkommen BIP = mit Abschreibungen Netto BIP = ohne Abschreibungen NNE = Netto BIP - Nettoabfluss Verf. NNE = NNE – Transfers an Ausland verfügbares Nettonationaleinkommen - einbehaltene Gewinne der Kapitalgesellschaften - „verfügbares Einkommen des Staates“ = Unternehmens-/Vermögenseinkommen des Staates + Einkommens- und Vermögensteuern + Sozialabgaben + Gütersteuern - monetäre Transfers - Subventionen - Zinsen auf Staatsschulden = verfügbares Einkommen der Haushalte Abschreibung: Wertverzehr der Kapitalgüter durch die laufende Produktion (Teil des BIP muss aufgewendet werden, um Kapitalstock konstant zu halten; vom NIP berücksichtigt) Direkte Steuern: Abgaben, die unmittelbar eingehoben von jenen Personen eingehoben werden, die die Steuerlast zu tragen haben (Steuerträger) Hängen in der Regel direkt von der Leistungsfähigkeit des Besteuerten ab (Lohn- und Einkommenssteuer, Grundsteuer etc.) Indirekte Steuern: Abgaben, die nicht direkt vom Steuerträger eingehoben werden Steuerpflichtige kann die Steuern auf diejenigen überwälzen die Steuerlast eigentlich tragen sollten (Bsp. MwSt. auf Konsumenten) Transferleistungen: Ausgaben des Staates, die nicht dem Kauf von Gütern oder Dienstleistungen dienen (Familienbeihilfe, Pension usw.) Sozialversicherungsbeiträge: z.B Krankenversicherung, Pensionsbeiträge usw. Das BIP und seine Ausgabenkomponenten Gemäß der Verwendungsrechnung BIP = Summe der Ausgaben für Güter und Dienstleistungen Privater Konsum: Dauerhafte Konsumgüter: z.B. Autos usw. Nicht dauerhafte Konsumgüter: z.B. Lebensmittel usw. Investitionen Ausgaben der Firmen für Ausrüstungsgüter und Gebäude Werden nicht innerhalb eines Jahres „verbraucht“ Lagerinvestitionen o = Aufstocken von Lagerbeständen oder Verkauf von Lager (positive oder negative Lagerinvestition) Öffentliche Investitionen o Ausgaben der Öffentlichen Hand (Gebäude, Straßenbau, Militärmaschinen usw.) Investitionen machen nur rd. 25% des BIP aus, können jedoch stark schwanken damit stark für Konjunktursituation verantwortlich Öffentlicher Konsum Alle Güter und Dienstleistungen, die vom Staat angekauft und der Volkswirtschaft zur Verfügung gestellt werden Ohne die Staatlichen Investitionen jedoch! zählen nicht dazu Beispiele: Ausgaben für Schulwesen, UNI, Justiz, Polizei usw. Es kann kein Marktpreis zugeordnet werden, deshalb bewertet man mit anfallenden Kosten (Personalkosten usw.) Nicht inbegriffen: o Transferleistungen Pensionszahlungen, Arbeitslosengeld etc. Kein direkter Bestandteil des BIP nur Umschichtung von Einkommen o Zinszahlungen der Staatsschuld Kein direkter Bestandteil Führen zwar zu Einkommen bei den Kreditgebern Verringern aber Einkommen des Staates (Umverteilungseffekt) Exporte Enthalten die Auslandsnachfrage nach Gütern und Dienstleistungen Beinhaltet auch Einnahmen aus Fremdenverkehr Exportierte Dienstleistungen Statistische Differenz Resultiert aus dem Umstand, dass Entstehung- und Verwendungsrechnung nicht genau dieselben Werte für den BIP liefern Gemäß Verwendungsrechnung: Y = C + I + G + X – Im Bedeutet alle Endnachfragekomponenten minus die gesamten Importe (BIP misst nur heimische Produktion) Differenz von Exporten und Importen (X-Im) Nettoexporte oder Außenbeitrag C I G X I Y = Costs = Investions = Government = Export = Import = BIP NOMINELLE UND REALE GRÖßEN BIP Maß für die wirtschaftliche Aktivität und Güterversorgung einer Ökonomie Kann Wohlstand versch. Länder vergleichen oder auch jährliche Veränderungen messen Problem: Berechnung des BIPs werden Güter mit den jeweiligen Preisen der laufenden Periode bewertet nominellen Größen Beispiel: Wenn BIP + 4% kann höhere Produktion sein, aber auch nur erhöhung der Preise Nominelles Bruttoinlandsprodukt (BIPn) = Menge x Preis o Güter und Dienstleistungen mit laufenden Preisen bewertet o Man erhält sowohl die Mengenentwicklung als auch die Preisentwicklung Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP(p200)) = Menge x Preis aus Basisjahr o Güter und Dienstleistungen mit Preisen einer Basisperiode bewertet o Man erhält nur die Mengenentwicklung Reales Wirtschaftswachstum: o (𝐵𝐼𝑃𝑡 −𝐵𝐼𝑃𝑡−1 ) 𝐵𝐼𝑃𝑡−1 ∗ 100 Steigerungsrate des realen BIP Um wie viel Prozent BIP größer ist als im Vorjahr BIP-Deflator: nominelles BIP durch reales BIP o Wie sich das durchschnittliche Preisniveau des BIP entwickelt hat o jährliche Inflation (Alles was über 1 bei BIP Deflator ist = Inflation) Kettenindexverfahren Bei Methode mit Preisen einer Basisperiode Nachteile Nachteil: Preise gewichten die Güter immer gleich (dem ist nicht so, weil Güter sich stets verändern) Lösung: o Basisjahr wird jedes Jahr verändert o Man erhält für jedes Jahr die reale Wachstumsrate o Wachstumsraten kann man „verketten“ man erhält Zeitreihe des realen BIP´s DAS BIP ALS WOHLSTANDSINDIKATOR EINES LANDES Muss BIP pro Kopf beziehen (per capita) = BIP mit Bevölkerungsanzahl dividiert jedoch nicht immer 100% richtig Nur bedingt für Wohlstand des Landes interpretierbar o widerspiegelt nur die Anzahl der Produzierten Güter (Produktionsvolumen) o Auch andere Faktoren können den Wohlstand des Landes beeinflussen capable neccesarities In verschiedenen Geldeinheiten umrechnen (Dollar, Euro und Pfund) o Möglichkeit in Wechselkurse umrechnen nicht so gut, weil kann stark schwanken o Man verwendet fiktive Wechselkurse (widerspiegeln die wahre Kaufkraft der Währungen) damit Kaufkraft für alle Güter in allen Ländern gleich ist und nicht so starke Schwankungen sind Kaufparitäten Vergleich zwischen Industrie- und Entwicklungsstaaten o In Entwicklungsstaaten für eigenen Konsum produziert Haushaltsproduktion o Haushaltsproduktion nicht in BIP einberechnet o Kann BIP viel kleiner machen als es eigentlich ist DIE MESSUNG VON INFLATION: DER VERBRAUCHERPREISINDEX Misst die Inflation in einem Land Zur Messung werden Preisindizes verwendet (Bsp. BIP-Deflator) Bei Preinsindezes ein grundsätzliches Problem: Welchen Gewichten der Preise der Güter sollen in den Index eingehen? Wichtiger Preisindex: Verbraucherpreisindex o Der Verbraucherpreisindex misst die Preissteigerung eines Warenkorbes aus inländischen und ausländischen Gütern, den eine „Durchschnittshaushalt“ in einem Jahr konsumiert (empirisch mittels Konsumerhebungen) o In einer kleinen offenen Volkswirtschaft mit hohem Anteil von importierten Gütern im Warenkorb (z.B. Österreich) ist der Verbraucherpreisindex im Vergleich zum BIPDeflator im Allgemeinen die bessere Wahl für die Inflationsmessung (BIP-Deflator bezieht sich nur auf Preise von im Inland produzierten Gütern) o Früher wurde der VPI nur alle 5 Jahre angepasst Heute mittels Kettenindex berechnet genauer Harmonisierter Verbraucherpreisindex von EU erhoben einheitlich Europaweit um Vergleichbarkeit zu gewährleisten Generelles Problem: Güter können sich verbessern und verschlechtern (Qualitätssteigerung) o Es wird versucht Qualitätssteigerungen in angemessene Preissenkungen umzurechnen (hedonische Methode) VIP Inflationsrate In 70er/80er Jahren hohe Inflation VIP und BIP-Deflator ziemlich ähnlich Preissteigerungen bei importierten Gütern schlagen offenbar relativ schnell auf die Inländischen Güter über ANDERE WICHTIGE EMPIRISCHE KENNGRÖßEN ARBEITSLOSENRATE 𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠𝑒𝑛𝑟𝑎𝑡𝑒 = 𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠𝑒 𝐸𝑟𝑤𝑒𝑟𝑏𝑠𝑝𝑒𝑟𝑠𝑜𝑛𝑒𝑛 (𝐵𝑒𝑠𝑐ℎä𝑓𝑡𝑖𝑔𝑡𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠𝑒) Die Arbeitslosenrate misst generell die Anzahl der Arbeitslosen in Relation zur Anzahl der Erwerbspersonen (= Summe der Beschäftigten und Arbeitslosen) Zwei Arten der Messung unterschiedliche Auffassungen wer Arbeitslos ist o Österreich: als Arbeitslose gelten die am Arbeitsamt gemeldeten/registrierten und als Beschäftigte nur die Unselbständigen (traditionelle Methode) o o o ILO (EU, Mikrozensus-Methode): Internationale Messmethode Mikrozensus-Methode = Stichprobenmethode als Arbeitslose gelten auch die Arbeitssuchenden (laut Umfrage) und als Beschäftigte Zähler größer sowohl Selbständige als auch Unselbständige Erwerbstätige Nenner größer Folge: Misst auch sehr geringfügig beschäftigte Beispiel: Ein Arbeitsloser Lehrer, der zwei Stunden pro Woche Nachhilfe gibt ist nicht arbeitslos Zusammenhang: österreichische Methode meist ca. 2% höher als ILO Methode ILO immer häufiger Benutzt Wachstum der Arbeitslosenrate (Hysteresis) Warum? - Überreglementierug der Arbeitsmärkte (Eurosklerose) ? nur Theorie Okun`s Law Arbeitslosenraten haben zyklische Schwankungen siehe vorherige Grafik o Hochkonjunktur Arbeitslosenrate sinkt o Geringes Wachstum Arbeislosenrate steigt Zeigt den Zusammenhang zwischen der Veränderung der Arbeitslosenrate und der realen Wachstumsrate des BIPs Punkte für jedes Jahr eingetragen Linear approximiert Rote Gerade = Negativ o Interpretation: Je größer das Wirtschaftswachstum desto stärker nimmt die Arbeitslosenrate ab o o Steigung: Je größer desto größer ist der Einfluss des Wirtschaftswachstums auf die Arbeitslosenrate X-Achsenabschnitt: Wachstumsrate damit die Arbeitslosenrate konstant bleibt Philipsgröße Austauschverhältnis von Arbeitslosigkeit und Inflation siehe allgemeine Philipskurve o Ist dem jedoch nicht so wenn es so wäre könnte man für Inflation weniger Arbeitslosigkeit bekommen Sie zeigt den negativen Zusammenhang zwischen Arbeitslosen- und Inflationsrate Für diesen Zusammenhang gibt es mehrere theoretische Begründungen. Die einfachste lautet wie folgt: Eine hohe Arbeitslosigkeit drückt die Lohnansprüche bei Lohnverhandlungen und führt somit auch zu einer geringeren Inflation. In der Hochkonjunktur mit niedriger Arbeitslosigkeit ist die Situation hingegen genau umgekehrt Dieser negative Zusammenhang hat sich über die Jahre verändert: Dies ist auf Veränderungen bei den Inflationserwartungen und strukturellen Änderungen am Arbeitsmarkt zurückzuführen Heute sieht man kaum negative Beziehung Man erkennt, dass man keine Gerade approximieren kann, sondern dass sie sehr verschieden ist Damit man mehr negativen Zusammenhang sehen hat Modifizierte Philipskurve Man definiert einen natürlichen Output (Vollbeschäftigungsoutput) ohne Lohndruck Output als Abhängige Variable Wie? Y-Achse anderer Wert siehe Grafik LOHNQUOTE 𝐿𝑜ℎ𝑛𝑞𝑢𝑜𝑡𝑒 = 𝐿𝑜ℎ𝑛𝑠𝑢𝑚𝑚𝑒 𝑁𝑎𝑡𝑖𝑜𝑛𝑎𝑙𝑒𝑖𝑛𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛 Die Lohnquote misst den Anteil von Löhnen und Gehältern (=Lohnsumme) am BIP bzw. am Nationaleinkommen. Sie ist ein Maß für die sogenannte funktionale Einkommensverteilung (ca. 60 %) EXPORT- UND IMPORTQUOTE Die Export- bzw. Importquote gibt den Anteil von nominellen Exporten bzw. Importen am nominellen BIP an und ist somit ein Indikator für die Außenhandelsverflechtungen eines Landes Große Länder (USA und ganze EU) haben deutlich niedrigere (ca.15%) während die EU Länder allein größere haben (zwischen 25% - 65%) zeigt, dass Import und Export meist zwischen ihnen ist und Außenhandelsverflechtung relativ gering GINI-KOEFFIZIENT Der Gini-Koeffizient misst die personelle Einkommensverteilung (unabhängig ob Arbeitnehmer oder Arbeitgeber) Er entspricht der Fläche zwischen Lorenzkurve und 45-Grad-Geraden mal zwei. Sein Wert liegt immer zwischen null und eins o 0 = vollkommene Gleichverteilung o 1 = ein einziger bezieht das gesamte Einkommen Kann man für die Primärverteilung und Sekundärverteilung berechnen: o Primärverteilung: bezogen auf Bruttoeinkommen (vor Versteuerung) o Sekundärverteilung: bezogen auf Nettoeinkommen nach Steuern und Transferleistungen o Die Differenz aus Primär und Sekundärverteilung kann als Maß für die staatliche Umverteilung interpretiert werden Lorenzkurve Prozentmäßige Verteilung des Einkommens auf die Haushalte (von ärmsten Haushalten auf reichste) Gerade Völlige Gleichverteilung Gebogene Kurve Einkommensverteilung (Lorenz Kurve Rote Fläche Gini Koeffizient In ökonomischen Theorie gelegentlich Widerspruch zwischen Gleichheit und Effizienz dann interessant die Gini-Koeffizienten mit den Wachstumsraten der Länder in Beziehung zu setzen Die Differenz der Gini-Koeffizienten als Maß für die staatliche Umverteilung ist signifikant negativ In Neueren Zeit auch noch andere Maße zur Darstellung der Einkommens- oder Vermögensverteilung o Anteil des Obersten Prozents der Einkommenspyramide am Gesamteinkommen (Bildet aber nur schmalen Aspekt der Einkommensverteilung ab würde bei kleinen Gruppen große Schwankungen geben) STAATSQUOTE Die Staatsquote o zeigt den Anteil der Staatsausgaben am nominellen BIP (Österreich 52%,2014) Die Abgabenquote: o zeigt den Anteil aus Einnahmen von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen am nominellen BIP (Österreich 43%, 2014) Die Einnahmenquote: o Zusätzlich zur Abgabenquote werden auch noch Gebühren, Zölle und staatliche Unternehmensgewinne hinzugezählt (Österreich 50%, 2014) Alle diese Quoten sind im internationalen Vergleich relativ hoch VERSCHULDUNGSQUOTE Staatliche Ausgaben: o Nicht alle Staatlichen Ausgaben aus Einnahmen finanziert o Rest durch Kredite auf dem Kapitalmarkt führt zu Verschuldung Die Verschuldungsquote zeigt den Anteil der öffentlichen Verschuldung am nominellen BIP (ca. 87%) Grundsätzlich haben die meisten Staaten mit Euro-Einführung sich zum Ziel gesetzt die Verschuldungsquoten unter 60% zu senken Mit Wirtschaftskrise 2007-2009 und Euroschuldenkrise sind die Verschuldungsquoten jedoch beträchtlich angestiegen (Siehe Grafik!) Warum ist eine hohe Verschuldungsquote eigentlich schlecht? Zinszahlungen: o Bedienung der Schulden und er Zinsen schränkt den Handlung Spielraum der öffentlichen Hand wesentlich ein o Nettozinszahlungen in Österreich 2015 1,8% des BIP (Italien: 4%) Mögliche Zahlungsunfähigkeit o Normalerweise alte Schulden Mithilfe neuer Kredite zurückbezahlt stark von Fristigkeit der Schulden abhängig o Bei zu hoher Verschuldung Kreditfähigkeit bezweifelt keine Kredite mehr ausbezahlt o Kann zu Zahlungsunfähigkeit führen wenn eigene Währung mittels Notenbank ausgeglichen (bei kleinen EU-Land eher schwieriger) Mögliche Wachstumsbremse o Hohe Verschuldungsquote hat negative Konsequenzen auf das Wachstum o Wurde von Ökonomen beobachtet o Frage ist: ist es auch kausal zu interpretieren DEFIZITQUOTEN Bezeichnet den gesamtstaatlichen Defizit Es gibt mehrere Arten von Defizit Bruttodefizit: Differenz aus staatlichen Ausgaben und Einnahmen Sind für Refinanzierungsbedarf relevant Nettodefizit: Staatsausgaben ohne Schuldentilgungen minus die Staatseinnahmen Ist die Neuverschuldung wenn im Defizit dann Nettodefizit Primärdefizit: Staatsausgaben ohne Schuldentilgungen und ohne Zinszahlungen minus Staatseinnahmen Wichtig für die Entwicklung der Schuldenquote wenn Wachstumsrate und Zinssatz gleich groß sind sinkt/steigt die Verschuldungsquote bei einem Primärüberschuss/defizit Strukturelles Defizit: Ist ein langfristiges, konjunkturbereinigendes Nettodefizit In Wirtschaftskrise steigt Nettodefizit an (in Wirtschaftsboom fällt es) Um Effekte herauszurechnen fragt man sich, wie hoch das Nettodefizit bei einer Normalauslastung der Wirtschaft wäre Problem: Man muss das BIP bei Normalauslastung schätzen Heute öfters verwendet da bessere Information über längerfristige Budgetsituation Bezieht man die Defizite auf das nominelle BIP erhält man die Defizitquoten Laut Maastricht-Vertrag (1992) darf in den Euro Ländern die Nettodefizitquote 3% nicht übersteigen Hat sich jedoch im 70-90er Jahren und Während Krise deutlich verschlechtert