FinanzW/VWL18 Finanzwissenschaften/VWL 1. Welche Aussage(n) zu Grundlagen der Wirtschaftspolitik ist (sind) richtig? a. Mit der Output-Lücke wird die Differenz zwischen Zielwachstumsrate und der Zielinflation gemessen b. In der Hochkonjunktur ist die Output-Lücke positiv, in der Rezession negativ c. Nach neoklassischer Wirtschaftstheorie muss der Staat eine aktive Konjunkturpolitik betreiben 2. Welche Aussage(n) aus der Umweltökonomie ist (sind) richtig? a. Es ist nicht sinnvoll, durch Markteingriffe die Produktion bzw. den Verbrauch von Gütern mit negativen externen Effekten zu verteuern oder durch Regulierungen zu beschränken b. Eine Beschränkung von umweltbelastenden Emissionen durch gesetzliche Auflagen hat die gleichen Effekte wie eine Beschränkung durch Emissionszertifikate oder durch eine Umweltsteuer (Pigou-Steuer) c. Sowohl bei einer Umweltsteuer (Pigou-Steuer) als auch bei Ausgabe von handelbaren Emissionszertifikaten besteht für die einzelnen Unternehmen ein Anreiz, die Umweltbelastung der Produktion durch bessere Verfahren einzuschränken. 3. Welche Aussage(n) zum gesamtwirtschaftlichen Rechnungswesen ist (sind) richtig? a. Das Volkseinkommen besteht aus der Lohnsumme, den Unternehmensgewinnen und den Vermögenseinkommen b. In der Entstehungsrechnung wird die Wertschöpfung der einzelnen Unternehmen bzw Branchen (Umsätze minus Vorleistungen) für die Gesamtwirtschaft addiert (aggregiert). 1 Keine Gewähr auf Richtigkeit + Vollständigkeit FinanzW/VWL18 c. Eine geschlossene Volkswirtschaft ist eine gedankliche Konstruktion, um die außenwirtschaftlichen Zusammenhänge ausblenden zu können. In der Realität existiert keine geschlossene Volkswirtschaft mehr. 4. Welche Aussage(n) zur Makrotheorie ist (sind) richtig? a. Nach der Kaufkrafttheorie der Löhne erhöht eine Umverteilung zugunsten von Menschen mit höherer Konsumquote die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und damit auch die Beschäftigung. b. In der neoklassischen Theorie kann es kein Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung geben. c. Die permanente Einkommenshypothese besagt, dass der Konsum der Haushalte von ihrem (erwarteten) Lebenseinkommen abhängt. 5. Welche Aussage(n) zur Konjunkturpolitik ist (sind) richtig? a. Je höher die Staatsquote ist, desto stärker wirken die automatischen Stabilisatoren. b. Der Multiplikator ist umso größer, je mehr die Staatsausgaben gesteigert werden. c. Unter strukturellem Defizit versteht man jenes Budgetdefizit, das sich bei Realisierung des Potentialoutputs ergäbe. 6. Welche Aussagen(n) zur Geldpolitik ist (sind) richtig? a. Die drei wichtigsten Geldfunktionen sind Tauschmittel, Wertaufbewahrung, Rechnungseinheit. b. Durch Zinssatzänderungen versucht die Geldpolitik, in erster Linie die Investitionsnachfrage zu beeinflussen. c. Im neoklassischen Modell bringt der Gleichgewichtszins das Angebot an Finanzmittel (Sparen) mit der Nachfrage nach Finanzmittel (geplante Investitionen) zum Ausgleich 2 Keine Gewähr auf Richtigkeit + Vollständigkeit FinanzW/VWL18 7. Welche Aussage(n) zur Steuerpolitik ist (sind) richtig? a. Durch Variation der indirekten Steuern kann der Staat seine Distributionsfunktion besser wahrnehmen als durch Änderungen der direkten Steuern b. Bei einer progressiven Einkommenssteuer ist der Gesamtsteuersatz konstant hoch c. Vermögenssteuern sind direkte Steuern. 8. Welche Aussage/Frage gehört zum Bereich der Mikroökonomie? a. Durch Rodungsprämien für Weinbauern versucht die EU, die Menge der Weinproduktion in Europa zu verringern und ihre Qualität zu heben b. Die EU-Kommission arbeitet an einer Revision der Budgetregeln c. Steigende Rohstoffkosten kann ein Unternehmer durch besseres Marketing ausgleichen 9. Welche Aussage(n) aus der Wohlfahrtsökonomie ist (sind) richtig? a. Bei einem negativen externen Effekt sind die sozialen Kosten höher als die privaten Kosten. b. Öffentliche Güter werden nur vom Staat bereitgestellt. c. Wenn der Staat die Spitzenverdiener stärker besteuert und dafür die Einkommen der sozial schwächsten erhöht, kann man von pareto-optimaler Politik sprechen. 10. Welche Aussage(n) zu den Staatsaufgaben ist (sind) richtig? a. Die Minimalanforderung an einen „wirtschaftsliberalen“ Staat besteht in der Wahrnehmung der Distributions-, Allokations- und Stabilisierungsfunktion. b. Ganz ohne Staat kann eine Marktwirtschaft nicht funktionieren, weil dafür die Gewährleistung der inneren und äußeren Sicherheit sowie einer Rechts- und Eigentumsordnung nötig ist. 3 Keine Gewähr auf Richtigkeit + Vollständigkeit FinanzW/VWL18 c. Der Staat soll in erster Linie deshalb auch eine Distributionsfunktion wahrnehmen, weil die Marktprozesse soziale Aspekte nicht berücksichtigen (können). 11. Welche Aussage(n) ist (sind) richtig? a. Wird ein Punkt unterhalb der Produktionstransformationskurve realisiert, so bedeutet dies, dass die Produktionskapazität eines Landes nicht voll genutzt wird. b. Bei einer progressiven Einkommenssteuer steigt der Grenzsteuersatz von Stufe zu Stufe an. c. Der Staat nimmt seine Distributionsfunktion auch durch die Einrichtungen der Sozialversicherungen wahr 12. Welche Aussage/Frage gehört zum Bereich der Mikroökonomie? a. In Liechtenstein sind die Verbraucherpreise 2016 stärker gestiegen als in der Schweiz. b. Nur wenn die Konsumenten die Preise aller Anbieter auf jedem einzelnen Markt vergleichen, kann der Gleichgewichtspreis realisiert werden. c. Viele Entwicklungsländer erhöhen ihre Importnachfrage als Folge eines Booms der Rohstoffpreise. 13. Welche Aussage/Frage gehört zum Bereich der Makroökonomie? a. Ohne Märkte gäbe es keine Arbeitsteilung. b. Ein Anstieg der Lohnquote (=Anteil der Lohnsumme am Volkseinkommen) senkt die Kapitalrendite. c. Bei einem ausgeglichenen Budget bleibt die Staatschuld konstant. 14. Welche Aussage(n) keynesianischen Theorie ist (sind) richtig? a. Bei einer inflatorischen Lücke herrscht Vollbeschäftigung 4 Keine Gewähr auf Richtigkeit + Vollständigkeit FinanzW/VWL18 b. Die marginale Konsumneigung misst den Konsum der ärmsten Haushalte. c. Das Say’sche Theorem besagt, dass die Nachfrage ein entsprechendes Angebot nach sich zieht. 15. Welche Aussage(n) zur Verteilungs- und Budgetpolitik ist (sind) richtig? a. Eine Umverteilung durch Höchst- oder Mindestpreise ist effizienter als eine Umverteilung durch Steuern und Sozialausgaben. b. Nach neoliberaler Sicht sollte der Staat durch eine aktive Distributionspolitik soziale Ungleichheit bekämpfen. c. Wenn der Staat ein Budgetdefizit hat, ist die Staatsausgabenquote größer als die Staatseinnahmenquote. 16. Welche Aussage(n) zur Makrotheorie ist (sind) richtig? a. Je weniger die Menschen von ihrem zusätzlichen Einkommen konsumieren, desto stärker wird ein fiskalischer Impuls die Wirtschaft beleben. b. Wenn technische Innovationen die Produktivität der Investitionen steigern, wird dies im (neo)klassischen Modell zu einer Zinssenkung führen. c. Je Stärker Unternehmen kurzfristig verschuldet sind, desto stärker kann die Notenbank die Investitionsnachfrage der Unternehmen über den „balance sheet channel“ beeinflussen. 17. Welche Aussage(n) zur Makrotheorie ist (sind) richtig? a. Die (einfache) Investitionsfunktion beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Zinsniveau und den nachgefragten/geplanten Investitionen b. Eine Budgetregel, welche dem Staat eine Obergrenze für das strukturelle Defizit vorschreibt, erschwert eine antizyklische Fiskalpolitik durch diskretionäre Maßnahmen. 5 Keine Gewähr auf Richtigkeit + Vollständigkeit FinanzW/VWL18 c. Eine antizyklische Zinspolitik bedeutet, dass die Zentralbank Schwankungen des Zinsniveaus möglichst gering hält. 18. Welche Aussage(n) zur Markttheorie ist (sind) richtig? a. Befindet sich die Wirtschaft in einem pareto-optimalen Zustand, so kann der Staat die Lage der sozial Schwächsten nur dadurch verbessern, dass er die Einkommen der besser Gestellten durch Umverteilung mindert b. Sinkt der Lohn, so steigt die nachgefragte Arbeitsmenge c. Durch Kartell-Absprachen wird die Konsumentenrente verkleinert und die Produzentenrente erhöht. 19. Welche Aussage(n) zur Markttheorie ist (sind) richtig? a. Wenn Höchstpreise festgelegt werden (unterhalb des Gleichgewichtspreises), senkt dies die Konsumentenrente derer, die das Gut erwerben. b. Durch Verschiebung der Kurve des Arbeitsangebots kann Arbeitslosigkeit nur bei Lohnverzicht gesenkt werden c. Steigen Löhne und Beschäftigungen, so muss sich die Nachfrage nach Arbeit nach rechts oben verschoben haben. 20. Welche Aussage(n) zu Produktion und Außenhandel ist (sind) richtig? a. Punkte unterhalb der Produktionstransformationskurve können technisch realisiert werden b. Um international konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Hochlohnländer ihr Lohniveau absenken c. Arbeitsproduktivität misst den Output je Arbeitseinsatz (je Arbeitskraft als Kopfproduktivität, je Arbeitsstunde als Stundenproduktivität) 21. Welche Aussage(n) zum Außenhandel ist (sind) richtig? 6 Keine Gewähr auf Richtigkeit + Vollständigkeit FinanzW/VWL18 a. In den entwickelten Industrieländern benachteiligt die Globalisierung in erster Linie besser qualifizierte Arbeitskräfte b. Bei Freihandel spezialisieren sich die Länder auf jene Produkte, die sie komparativ billiger erzeugen können c. Ein Land, dass bei allen Produktionen absolut teurer produziert als die übrigen Länder, muss seine Lage durch Schutzzölle verbessern d. Beim Prohibitivpreis wird nur die Sättigungsmenge umgesetzt 22. Welche Aussage(n) zur Konjunkturpolitik ist (sind) richtig? a. In einer Rezession soll der Staat die Wirtschaft in erster Linie durch Steuersenkungen ankurbeln, weil dann der Multiplikatoreffekt größer ist b. Vollbeschäftigungsangebot und Produktionspotential bezeichnen das Gleiche c. Das Ziel einer antizyklischen Fiskalpolitik besteht darin, die Konjunkturschwankungen zu mildern 23. Welche Aussage(n) zum gesamtwirtschaftlichen Rechnungswesen ist (sind) richtig? a. In der Entstehungsrechnung wird das BIP als Summe von privatem Konsum, öffentlichem Konsum, Brutto-Investition (einschließlich Lagerveränderung) und Außenbeitrag (Exporte minus Importe) ermittelt b. Konzeptuell müssen Entstehungs-, Verwendungs- und Verteilungsrechnung des BIP zum gleichen Betrag führen c. Die Leistungsbilanz fasst die gesamten Leistungen einer Volkswirtschaft zusammen 24. Welche Aussage(n) keynesianischen Theorie ist (sind) richtig? a. In der keynesianischen „Welt“ können Lohnsenkungen die Beschäftigung deshalb nicht (zwingend) erhöhen, weil die Absatzmöglichkeiten der Unternehmen am Gütermarkt beschränkt sind, und zwar durch unzureichende Nachfrage, (auch) als Folge sinkender Lohneinkommen. 7 Keine Gewähr auf Richtigkeit + Vollständigkeit FinanzW/VWL18 b. Wenn die marginale Konsumneigung der Arbeitnehmer höher ist als der Unternehmer, wird eine Umverteilung zugunsten der Löhne die Wirtschaft „ceteris paribus“ beleben. c. In der keynesianischen Konsumfunktion hängt der Konsum nur vom laufenden Einkommen ab. 25. Welche Aussage/Frage gehört zum Bereich der Makroökonomie? a. Eine Zinssenkung der EZB reduziert die Kreditkosten b. Spekulation mit Kaffee-Derivaten hat den Kaffeegenuss auch in Gaststätten weltweit verteuert c. Die Hypo-Alpe-Adria-Bank hätte man verstaatlichen müssen 26. Welche Aussage(n) zur Makrotheorie ist (sind) richtig? a. Wenn die Sparquote sinkt, steigt im keyensianischen Modell die Gesamtnachfrage b. Wenn die Sparpläne höher sind als die Investitionspläne, dann schrumpft die Wirtschaft, weil die Gesamtnachfrage kleiner ist als das Gesamtangebot c. In der neoklassischen „Gleichgewichtswelt“ werden die Einkommens- und Nachfrageeffekte sinkender Löhne vernachlässigt 27. Welche Aussage(n) zur Makrotheorie ist (sind) richtig? a. Das realisierte BIP kann nie höher liegen als der Potentialoutput einer Volkswirtschaft b. Da Bauarbeiter im Winter und Hotelmitarbeiter in der Zwischensaison nicht voll beschäftigt werden, ist die friktionelle Arbeitslosigkeit in Österreich besonders hoch c. In der Verlustfunktion werden Zielverfehlungen nach oben und unten gleich bewertet 8 Keine Gewähr auf Richtigkeit + Vollständigkeit FinanzW/VWL18 28. Welche Aussage(n) zur Makrotheorie ist (sind) richtig? a. Im keynesianischen Modell wird eine Steuersenkung um 1 Mrd. € die Wirtschaft stärker beleben als eine Erhöhung der Staatsausgaben in gleichem Ausmaß b. Die effektive Arbeitsnachfrage der Unternehmen wird nach keynesianischer Theorie von ihrer Einschätzung der Absatmöglichkeiten bestimmt c. Die Obergrenze eines zulässigen Budgetdefizites laut Maastricht-Kriterien bezieht sich auf das strukturelle Defizit 29. Welche Aussage(n) zur Makrotheorie ist (sind) richtig? a. Ein schwaches BIP-Wachstum (etwa von 1% pro Jahr) gefährdet das Ziel der Preisstabilität b. Damit die Beschäftigung steigt, muss das BIP stärker wachsen als die Arbeitsproduktivität (bei gleicher durchschnittlicher Arbeitszeit) c. Wenn die Beschäftigung steigt, sinkt die Arbeitslosenquote „automatisch“ 30. Welche Aussage(n) zur Markttheorie ist (sind) richtig? a. Höchstpreise verursachen in der Regel einen Angebotsüberschuss b. Steigen die Grenzkosten, so erhöht sich die Gefahr von Protektionismus c. Durch ein Absenken des Mindestlohnes kann klassische Arbeitslosigkeit gesenkt werden 9 Keine Gewähr auf Richtigkeit + Vollständigkeit