Ruhr Universität Bochum Fakultät für Bau- und Umweltwissenschaften Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen BACHELORARBEIT Geometrische Darstellung der As-Built Informationen eines maschinellen Tunnelvortriebs Katja Linder Matrikel-Nr.: Betreuer: Erstprüfer: Abgabetermin: 108013231978 Markus Scheffer, M. Sc. Dr. -Ing. Tobias Rahm Prof. Dr. -Ing. Markus König 21.03.2017 RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM | 44780 Bochum | Germany FAKULTÄT FÜR BAU- UND UMWELTINGENIEURWISSENSCHAFTEN Institut Computational Engineering Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen Gebäude IC 6 / 59 Universitätsstraße 150, 44801 Bochum Aufgabenstellung PROF. DR.-ING. MARKUS KÖNIG Fon +49 (0)234 32-23047 Fax +49 (0)234 32-03047 office@inf.bi.rub.de www.inf.bi.rub.de Bachelorarbeit Geometrische Darstellung der As-Built Informationen eines maschinellen Tunnelvortriebs Der maschinelle Tunnelbau ist als Bauverfahren zur Erstellung von unterirdischen Ingenieurbauprojekten, insbesondere in stark bebauten Gebieten, etabliert. Entscheidungen bezüglich des Maschinenkonzeptes, der Trassierung sowie der Tunnelsicherung basieren auf im Vorfeld eines Projektes durch Probebohrungen gewonnen geotechnischen Randbedingungen, als auch existierende Informationen über die Bestandsbebauung. Diese Informationen werden verwendet um eine Tunneltrassierung zu realisieren die einen möglichst risikoarmen Vortrieb gewährleisten soll. Die Toleranzen für Abweichungen des erstellten Tunnels zur geplanten Tunnelachse sind hierbei von entscheidender Bedeutung. Somit wird während des Vortriebs kontinuierlich die Lage der TBM bestimmt und durch Steuerungsparameter gegebenenfalls korrigiert. Zusätzlich wird die Einbausituation der Tübbings im Nachgang vermessen um das reale Lichtraumprofil zu ermitteln. Diese Informationen werden digital gespeichert und können somit zur Bewertung der Einbauqualität über die gesamte Tunneltrasse verwendet werden. Auf Grundlage dieser Daten können in einem parametrischen Modellierungswerkzeug (bspw. Dynamo für Revit oder Grasshopper für Rhino) Einbauteile modelliert und orientiert werden. Die Modellierung der Tübbing-Segmente soll mindestens im LOD 200 erfolgen. In Kombination mit der geplanten Trassierung des Tunnels kann auf diese Weise eine Bewertung der Vortriebsqualität erfolgen (Darstellung der Abweichung von geplant zu eingebaut). Für die Bewertung der Einbausituation soll eine geeignete Methodik entwickelt und diese grafisch dargestellt werden. Folgende Punkte sind im Einzelnen zu bearbeiten: • • • Literaturrecherche zu Grundlagen des maschinellen Tunnelbaus sowie digitaler Planungsmethoden im Bauwesen 3D Modellierung aller Tübbing-Segmente eines Ringes (LOD 200) Erstellung eines parametrischen Modells (Dynamo/Grasshopper) zur geom. Orientierung der Elemente ADRESSE Universitätsstraße 150 | 44801 Bochum, Germany ANFAHRT U-Bahn: U35 | Auto: A43, Abfahrt (19) Bochum Witten AUFGABENSTELLUNG • • • SEITE | II Darstellung der Einbausituation in Revit oder Rhino über das parametrische Modell Ggf. Erweiterung des parametrischen Modells zur Darstellung der geplanten Trassierung Entwicklung einer qualitativen Bewertungsmethodik für die Lagegenauigkeit von Tunnelvortrieben Ausgabedatum: 12.01.2017 Betreuer: Markus Scheffer, M. Sc. Dr.-Ing Tobias Rahm Prüfer: Prof. Dr.-Ing. Markus König KURZFASSUNG SEITE | III Kurzfassung Das immer größer werdende Interesse an der Arbeit mit Building Information Modeling (BIM) bringt die Frage auf, welche Vorgänge mit den vorhandenen BIM-Werkzeugen verwirklicht werden können. Um dieser Frage nachzugehen, wird in der vorliegenden Bachelorarbeit die geometrische Darstellung eines im Schildvortrieb erstellten Tunnels realisiert, um eine nachträgliche Bewertung der Einbauqualität durchzuführen. Für die geometrische Darstellung wird ein Ring modelliert und mit Hilfe eines parametrischen Modells auf eine dreidimensionale Trasse gelegt. Die Modellierung und das parametrische Modell werden mit Revit und Dynamo, zwei Programmen der Firma Autodesk, ausgeführt. Anhand der Ringmodellierung und der Ausführung mit dem Modell, wird eine qualitative Bewertungsmethode aufgestellt, um die Lagegenauigkeit von Tunnelvortrieben nachträglich zu beurteilen. Die Durchführbarkeit und Eignung der Methodik wird mit Hilfe eines realen Anwendungsfalls geprüft. ABSTRACT SEITE | IV Abstract The rapid growing interest in working conditions with Building Information Modeling (BIM) raises the question, which processes can be realized with the available BIM-tools. To answer this question, this bachelor thesis will observe a geometric presentation of a tunnel which was created by a shield driving, to make a belated valuation of the installation quality. The geometric presentation is based on a modeled ring which will be placed on a three-dimensional track by using a parametric model. The modelling and the parametric model will be done by Revit and Dynamo, two programs from the company Autodesk. With the help of the ring modelling and the implementation with the model, a qualitative assessment methodology is put up to judge the situation exactness of tunnel driving afterwards. The feasibility and suitability of the methodology is checked with the help of a real use case. VORWORT SEITE | V Vorwort Die vorliegende Bachelorarbeit entstand in Kooperation mit der ZPP Ingenieure AG, die ihren Sitz in Bochum hat, im Bereich Building Information Modeling und der Tacs GmbH, die die zugehörigen Informationen, die als Grundlage für die Überprüfung der Eignung dienen, zur Verfügung gestellt haben. Die Modellierung wird mit den Programmen Autodesk Revit und Dynamo erfolgen, da im Rahmen des Bachelorstudiums beide Programme durch den Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen eingeführt wurden, und somit eine Grundkenntnis mit dem Umgang bestand. An dieser Stelle möchte ich mich noch bei den folgenden Personen bedanken, ohne deren Unterstützung die Anfertigung dieser Arbeit nicht möglich gewesen wäre: Mein besonderer Dank gilt meinen beiden Beteuern Herrn Markus Scheffer M. Sc., seitens der RuhrUniversität-Bochum, und Herrn Dr. -Ing. Tobias Rahm, seitens der ZPP Ingenieure AG, die mir stets bei Fragen mit viel Zeit und Geduld zur Seite standen, mir geholfen und mich ermutigt haben. Auch möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr.-Ing. Markus König für die Ermöglichung der Bearbeitung dieser Arbeit bedanken. Ebenso gilt mein Dank meiner Familie und meinen Freunden für das Korrekturlesen und die mentale Unterstützung während der Bearbeitungszeit. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS SEITE | VI Abkürzungsverzeichnis Abkürzung Erklärung BIM Building Information Modeling BCF BIM Collaboration Format CAD Computer Aided Design CSV Comma-separated values IFC Industry Foundation Classes LOD Level of Development LoD Level of Detail LoI Level of Information TVM Tunnelvortriebsmaschine XML Extensible Markup Language (erweiterbare Auszeichnungssprache) INHALTSVERZEICHNIS SEITE | VII Inhaltsverzeichnis Aufgabenstellung...................................................................................................................................... I Kurzfassung ............................................................................................................................................ III Abstract .................................................................................................................................................. IV Vorwort ................................................................................................................................................... V Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................................... VI Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................................. VII 1 2 Einleitung ......................................................................................................................................... 1 1.1 Motivation und Ziel der Arbeit ................................................................................................ 1 1.2 Gliederung der Arbeit .............................................................................................................. 2 Grundlagen ...................................................................................................................................... 3 2.1 BIM – Building Information Modeling ..................................................................................... 3 2.1.1 Einleitung zum Thema BIM.............................................................................................. 3 2.1.2 Vielfalt von BIM ............................................................................................................... 5 2.1.3 Level of Development...................................................................................................... 6 2.2 Tunnelbau – Schildbauverfahren ............................................................................................ 7 2.2.1 Funktionsweise des Schildvortriebes .............................................................................. 7 2.2.2 Navigation im Schildvortrieb ........................................................................................... 9 2.2.3 Erfassung der Koordinaten für die Trassierung ............................................................. 10 3 Vorgehensweise der Entwicklung einer Bewertungsmethodik .................................................... 11 4 Allgemeine Umsetzung.................................................................................................................. 16 5 4.1 Erzeugen eines Testdatensatzes ........................................................................................... 16 4.2 Allgemeines Dynamo Skript – parametrisches Modell ......................................................... 19 4.3 Ringmodellierung .................................................................................................................. 21 Herleitung einer qualitativen Bewertungsmethode ..................................................................... 35 5.1 6 Methodendiskussion ............................................................................................................. 35 5.1.1 Abweichungen und Schnittvolumen ............................................................................. 35 5.1.2 Ringdrehung .................................................................................................................. 41 5.1.3 Überstände zwischen den Ringen und der Lichtraum .................................................. 43 5.2 Überblick der Ergebnisse ....................................................................................................... 44 5.3 Aufstellen einer Bewertungsskala ......................................................................................... 46 Anwendungsfall ............................................................................................................................. 48 6.1 Tacs Ringgeometrie ............................................................................................................... 48 6.2 Plausibilitätskontrolle der realen Daten................................................................................ 53 6.3 Aufbereitung des parametrischen Modells ........................................................................... 55 INHALTSVERZEICHNIS SEITE | VIII 6.4 Durchführung und Auswertung ............................................................................................. 59 6.5 Fazit der Bewertung .............................................................................................................. 60 7 Zusammenfassung und Ausblick ................................................................................................... 62 8 Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 64 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................................... 66 Tabellenverzeichnis ............................................................................................................................... 67 Eidesstattliche Erklärung ....................................................................................................................... 68 EINLEITUNG SEITE | 1 1 Einleitung 1.1 Motivation und Ziel der Arbeit Die Digitalisierung von Bauprojekten wird weltweit durch Building Information Modeling, einer kooperativen Arbeitsmethodik, unterstütz, um somit die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit eines Bauprojekts zu steigern. Eine Arbeitsmethodik, durch die die Zusammenarbeit und der Datenaustausch, mit Hilfe der durchgängigen Weiternutzung eines gemeinsam genutzten Modells, optimiert wird. Durch die darüber hinaus, mehrmalige Wiederholungen derselben Arbeitsschritte vermieden werden. Die Idee beruht auf gemeinsam genutzten Daten, die durch alle Beteiligten, mit Hilfe von herstellerneutralen Datenformaten, bearbeitet und ausgetauscht werden können. Dabei wird das Projekt vom Entwurf, über den Betrieb, bis hin zum Rückbau des Bauwerks begleitet (Borrmann et al. 2015). Auch in Deutschland nimmt der Trend immer mehr zu und wird in manchen Bereichen bereits praktiziert. Die Erfahrungen mit Building Information Modeling beziehen sich auf das modellbasierte Arbeiten im Hochbau. „Es wurden dazu entsprechende Standards und Anwendungsfälle definiert sowie entsprechende Softwarewerkzeuge entwickelt“ (König et al. 2016). Im Tunnelbau wurden bisher wenige Kenntnisse diesbezüglich gewonnen. Zusätzlich zu den im Hochbau verwendeten Modellen, werden digitale Modelle in Form von Informationsmodellen benötigt: Baugrundmodelle, Stadtmodelle, Tunnelbauwerksmodelle und Tunnelvortriebsmodelle. Diese Modelle werden mit den im Hochbau verwendeten Modellen, wie Leistungsverzeichnissen, der Terminplanung und der Kostenplanung erweitert. Die Ziele explizit für den Tunnelbau sind parametrische Modellierungsansätze, Softwarewerkzeuge und eindeutige Klassifizierungen (König et al. 2016). Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll herausgestellt werden, inwiefern es mit den Methoden und Werkzeugen von Building Information Modeling (BIM) möglich ist, die Einbauqualität eines Tunnels nachträglich zu bewerten. Es existieren bereits speziell auf BIM ausgelegte Werkzeuge für die Modellierung. Mit diesen Werkzeugen soll ein Tunnel, durch Modellierung eines einzelnen Rings, erstellt werden. Die Länge jedes Tunnels und die Ringgeometrie sind unterschiedlich, weshalb eine parametrische Lösung für die dreidimensionale Darstellung von Vorteil ist. Für die Darstellung wird ein parametrisches Modell erzeugt, dass den modellierten Ring auf eine Kurve legt. Auf Grundlage dieses Modells und der Modellierung soll eine Bewertungsmethodik entwickelt werden. Diese soll zur Veranschaulichung grafisch dargestellt werden. Diese Methodik wird dann auf einen realen Datensatz angewendet, um heraus zu stellen ob die Methode sich eignet und wie genau diese ist. EINLEITUNG SEITE | 2 1.2 Gliederung der Arbeit Zu Beginn erfolgt eine allgemeine Einführung in die Grundlagen von Building Information Modeling und dem maschinellen Tunnelbau. Daraufhin wird das Vorgehen mit Hilfe eines Vorgehensmodells allgemein beschrieben. Dazu zählen die allgemeine Umsetzung eines Testdatensatzes, der die Datengrundlage für die Modellierung bildet, die Erstellung eines allgemein parametrischen Modells, mit dem Koordinaten ausgelesen und dargestellt werden können und die Ringmodellierung. Weiterführend wird eine qualitative Bewertungsmethodik hergeleitet und ein realer Datensatz auf diese angewendet. Der reale Datensatz wird dafür vorgestellt und einer Plausibilitätskontrolle unterzogen. Der Anwendungsfall wird ebenfalls dokumentiert und stellt eine Basis zur Beurteilung der Bewertungsmethodik dar. GRUNDLAGEN SEITE | 3 2 Grundlagen Für ein grundlegendes Verständnis der Thematik von Building Information Modeling und des maschinellen Schildvortriebes, werden im Folgenden allgemeine Definitionen und die, für die Arbeit relevanten, spezifischen Informationen erläutert. Angefangen bei dem Thema Building Information Modeling, bei dem auf die Definition, die Vielfalt und den Fertigstellungsgrad eingegangen wird. Anschließend erfolgt eine Erläuterung über den maschinellen Tunnelbau im Schildvortrieb, bei der die Funktionsweise des Schildes, die Navigation des Schildes und die Erfassung der Koordinaten vorgestellt werden. 2.1 BIM – Building Information Modeling 2.1.1 Einleitung zum Thema BIM Bei jedem Bauvorhaben arbeiten verschiedene Fachplaner mit unterschiedlichen Systemen, die eigene Datenformate benutzen. Das hat zur Folge, dass viele Informationen nicht reibungslos übertragen werden und bei der Übertragung verloren gehen können. Bei computergestützten Simulationen müssen alle Informationen erneut eingegeben werden, dies führt zu einem hohen Zeitaufwand. Zudem ist die Weiternutzung oder der Austausch digitaler Informationen bisher noch sehr gering, weil diese bevorzugt in Papierform weitergeleitet werden. Da „[…] keine einheitlichen Klassifizierungssysteme, Datenformate oder Identifikatoren […]“ (Borrmann et al. 2015) vorhanden sind und die Verarbeitung digitaler Informationen dadurch erschwert wird, werden diese gezwungenermaßen manuell Interpretiert. Dementsprechend ist eine „[…] kooperative Bearbeitung mit einer einheitlichen Informationsgrundlage kaum möglich […]“ (Borrmann et al. 2015). Das daraus folgende Ziel ist, Modelle zur Verfügung zu stellen, die eine gemeinsame Datenbasis bilden und auswertbar sind (Borrmann et al. 2015). Building Information Modeling ist eine Arbeitsmethodik, bei der alle Beteiligten eines Projektes auf Grundlage einer gemeinsamen Informationsquelle arbeiten. Diese Informationsquelle ist eine gemeinsame Datenbank oder Plattform, auf die alle zu jeder Zeit Zugriff haben. Eine Form der Informationsquelle kann ein digitales Modell sein, welchem kein dreidimensionales Modell vorausgesetzt ist, sondern aus semantischen und alphanumerischen Daten, Zeichnungen, Leistungsverzeichnissen u.v.m. bestehen kann. Durch das zentrale Modell kann sich jeder der Beteiligten, die für sich relevanten Informationen aus diesem Modell, in dem Format, dass benötigt wird, entnehmen und diese bearbeiten. Der Datenaustausch findet über die Datenbank oder Plattform statt und ermöglicht so eine Gesamtheit an Informationen. Der hohe Aufwand, am Anfang der Planung, für die Erstellung des gemeinsamen Modells, führt bei Nachträgen in der Ausführungsphase letztlich zu einer Senkung der Kosten. Die Abbildung 2-1 zeigt die Gegenüberstellung von der Bewirtschaftung zum Aufwand, bei der ersichtlich ist, dass die Kosten GRUNDLAGEN SEITE | 4 für Änderungen mit dem Aufwand für BIM gegenläufig sind. Fehler und Änderungen im Modell können frühzeitig erkannt und verbessert werden. Beispielsweise anhand einer 4D Bauablaufsimulation, die durch anhängen eines Zeitplans an ein 3D Modell erstellt wird. Dadurch können Fehler im Ablauf, in der Kalkulation der Zeit und in dem Modell selber erkannt werden (Borrmann et al. 2015). Abbildung 2-1 BIM-Anwendungsverlagerung (Liebich et al. 2011) Die Gesellschaft zur Digitalisierung des Planens, Bauens und Betreibens mbH, planen-bauen 4.0 definiert BIM wie folgt: „Building Information Modeling bezeichnet eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden“ (Alexander Dobrindt MdB 2015). Building Information Modeling wird durch (Borrmann et al. 2015) als eine digitale Unterstützung bezüglich der Planung, der Herstellung und des Betriebs von Bauwerken benannt. Zusätzlich sollen bauprojektspezifisch BIM-Anwendungsfälle, wie die Ableitung von Plänen, die Bauablaufsimulation, modellbasierte Mengenermittlungen, den Kollisionsprüfungen, die automatisierte Prüfung von Normen und die Visualisierung von Details definiert werden. Der Einsatz von BIM soll zusammen mit mobilen Endgeräten auf der Baustelle erfolgen, um somit eine effizientere Projektsteuerung zu gewährleisten. Folglich soll dadurch eine höhere Wirtschaftlichkeit und Termintreue erzielt werden (Borrmann et al. 2015). GRUNDLAGEN SEITE | 5 2.1.2 Vielfalt von BIM Die Anwendung von BIM kann in unterschiedlicher Art ausgeführt werden. Wird BIM durch nur ein Unternehmen praktiziert und es erfolgt keine Weiternutzung des digitalen Modells durch andere Unternehmen, handelt es sich um „little BIM“. Die Übertragung des Modells und der zugehörigen Informationen nach Außen werden in Papierform getätigt. „big BIM“ ist das genaue Gegenteil, die Informationen werden über alle Phasen hinweg durchgängig mit allen Beteiligten Ausgetauscht. Der Datenaustausch findet über Datenbanken oder Internetplattformen statt. Abbildung 2-2 Der Entwicklungspfad von BIM (Dipl.-Ing. Christian Glatte 2016, nach Finith E. Jerning) Der Austausch von Daten kann durch den Hersteller beeinflusst werden, indem die Software nur herstellerspezifische Datenformate anbietet und somit nur „closed BIM“ zulässt. Bei „open BIM“ werden offene herstellerneutrale Datenformate benutzt, wodurch sich der Austausch vereinfacht. Die Abbildung 2-2 zeigt das Ziel der gemeinsamen Arbeit im „big open BIM“ Stil. Ein Hersteller unabhängiges Datenformat ist das IFC-Format – Industry Foundation Classes, das durch buildingSMART, ehemals Internationale Allianz für Interoperabilität (IAI), entwickelt wurde. Das IFCFormat trägt somit zu einer Arbeit zwischen vielen Unternehmen mit unterschiedlichen Programmen bei, dem „Big open BIM“. Ein weiteres Format, dass durch buildingSMART realisiert wurde, ist das BIM Collaboration Format – BCF. Das BCF ist ein XML-basiertes Datenformat für die Übertragung von modellbezogenen BIM-Informationen wie zum Beispiel Kollisionen, Änderungen oder Problemen. Diese ausgetauschten Informationen können durch das offene Format in das Projekt integriert werden (Borrmann et al. 2015). GRUNDLAGEN SEITE | 6 2.1.3 Level of Development BIM ist eine übergreifende Arbeitsmethodik, bei der die Beteiligten durch Plattformen kommunizieren. Der Vorteil für die Beteiligten ist, dass diese die für sich relevanten Informationen und Daten aus dem Gesamtmodell herausnehmen können. Jeder Beteiligte benötigt eine andere Informationstiefe bzw. Gesamtheit an Informationen. Ein Architekt benötigt andere Informationen und Daten als ein TGA-Planer. Dementsprechend wurde ein System für die Darstellung bei der dreidimensionalen Modellierung entwickelt, der Level of Development, kurz LOD, um ein Modell bezüglich der Fertigstellung bewerten zu können. Der LOD wird durch zwei Bestandteile beschrieben, dem Level of Detail – LoD, und dem Level of Information – LoI. Der LoD beschreibt den Detaillierungsgrad und der LoI den Informationsgehalt. Es besteht kein Zwang mit dem LOD als Ganzes zu arbeiten. Die Unterteilung in einen Informations- und Detaillierungsgrad ermöglicht die übergreifend gemeinsame Anwendung verschiedener Stufen, so kann z.B. mit einem LoD 200 und LoI 300 gearbeitet werden (Mordue et al. 2015). Im Folgenden wird die Beschreibung des Informationsund Detaillierungsgrad nicht behandelt, stattdessen erfolgt eine für und auf den im Rahmen dieser Arbeit vorhandenen Anwendungsfall entwickelte Definition vom Fertigstellungsgrad - LOD. Eine grundlegend geltende Einteilung der Stufen ist bisher nicht festgelegt worden, weshalb eine große Anzahl an Definitionen existiert. Die meisten sind in fünf Stufen unterteilt, andere besitzen nur vier, der Grad ist jedoch immer aufsteigend. Je nach Disziplin ändern sich die Definitionen und Einteilungen. Abbildung 2-3 Level of Development (Diess 2015) Der LOD 100 beschreibt einen schematischen Platzhalter in Form eines Volumenkörpers, durch den die zu erwartende Dimension des Bauwerks dargestellt wird. Im LOD 200 erfolgt eine allgemeine Darstellung des Ringaufbaus durch den Ringspalt, den Innen- und Außendurchmesser. Die Maße beziehen sich auf abgeschätzte Bauwerksabmessungen. Ab dem LOD 300 erfolgt eine Segmentierung der Ringe, die durch die Ringgeometrie hergeleitet wird. Zusätzlich zu den vorherigen Informationen, sind der Bewehrungsgrad, das Material und die Betonfestigkeitsklasse bekannt. Jeder Tübbing besitzt ein Dichtungsprofil, das die Dichtung zwischen GRUNDLAGEN SEITE | 7 den Tübbings und den Ringen gewährleistet. Auf die Darstellung des Ringspalts und der Dichtung werden ab dem LOD 300 verzichtet, damit die Details, wie die Segmentierung, zu erkennen sind. Der Zustand der Ausführungsplanung wird im LOD 400 beschrieben, der die Gesamtheit an Informationen beinhaltet und eine detaillierte Darstellung mit Verschraubungen, Schraubentaschen, Kunststoffdübel, Topf-Nocke oder Nut-Feder aufweist. Der LOD 500 repräsentiert die As-Built Darstellung des Rings, also die Darstellung, wie der Ring gebaut wurde. Dazu zählen auch Nischen, die für temporäre Einbauteile bei der Montage benötigt werden. 2.2 Tunnelbau – Schildbauverfahren 2.2.1 Funktionsweise des Schildvortriebes Schildbauverfahren sind technisch und wirtschaftlich gesehen eine Alternative zu anderen Tunnelbaumethoden, da sie einen ausgeprägten Anwendungsbereich abdecken. Bei langen Strecken, einer hohen Auffahrleistung, strengen Anforderungen an die Oberflächensetzungen und ungünstigen Gebirgsverhältnissen, wie zum Beispiel kleinen Überdeckungshöhen, gering tragfähigen Bodenarten und dem Kontakt zu Grundwasser, werden Schildvortriebe eingesetzt (Maidl 2011). Grundlegend ist der Schildvortrieb eine zylindrische Stahlkonstruktion (siehe Markierung 1 Abbildung 2-4), die in der Tunnelachse vorgeschoben und währenddessen das Gebirge durch den Bohrkopf (s. Markierung 2 Abbildung 2-4) abgetragen wird. Schildvortriebe besitzen gegenüber allen anderen Vortrieben den Vorteil, schon während des Auffahrens, den Baugrund durch die Stahlkonstruktion zu stützen. Es wird zwischen fünf Möglichkeiten der Stützung Unterschieden: die natürliche, die mechanische, die Druckluft-, die Flüssigkeits- und die Erdstützung. Dabei wird der Widerstand gegen den Druck des Baugrunds und das Grundwasser ebenfalls durch das Schild gewährleistet (Maidl 2011). Hydraulikpressen (Markierung 3 Abbildung 2-4) ermöglichen dem Schild sich in Richtung der Tunnelachse, durch abstützen an der vorhandenen Auskleidung, vorzuschieben. Der dadurch entstandene Hohlraum wird von der Stahlkonstruktion gesichert. Der Erektor (Markierung 4 Abbildung 2-4), der sich am Ende der Konstruktion befindet, baut ein Ring aus Betonfertigteilen, aus Tübbings, in den Hohlraum ein. Dabei werden immer so viele Pressen zurückgezogen, dass ein Tübbing eingelegt werden kann. Nachdem dieser hineingelegt wurde, werden die Pressen wieder ausgefahren um den Tübbing zu stabilisieren und den nächsten einbauen zu können. Der Einbau des Rings erfolgt also im Schutze des Schildes, was dazu führt, dass ein Spalt zwischen dem Ring und dem Gebirge verbleibt, sobald die Maschine weiterfährt. Um Setzungen und Auflockerungen möglichst gering zu halten wird dieser Spalt verfüllt. Dementsprechend muss der Schildschwanz (Markierung 5 Abbildung 2-4) mit einer Vorrichtung ausgestattet werden, die eine Hinterfüllung bzw. eine GRUNDLAGEN SEITE | 8 Hinterpressung vorsieht. Die Standsicherheit, Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit werden über den gesamten Nutzungszeitraum durch die Tunnelschale gewährleistet (Maidl 2011). Abbildung 2-4 Einfachschild-TVM (Herrenknecht AG) Schildvortriebe werden zwischen dem manuellen Abbau im Handschilden, der nur bei Ausnahmefällen, wie bei kurzen Strecken zum Einsatz kommt, und dem Einsatz von Maschinen unterschieden. Diese werden dann erneut differenziert zwischen Schildvortrieben mit Vollschnittbau, mittels Schneidrad und welchen mit teilflächigem Abbau, mittels Fräse und Bagger (Maidl 2011). Eine weitere Unterteilung erfolgt über die Ortsbruststützung. Diese und weitere Unterscheidungskriterien werden in den Empfehlungen zur Auswahl von Tunnelvortriebsmaschinen des Deutschen Ausschusses für unterirdisches Bauen e. V. (DAUB) detailliert beschrieben (Arbeitsgruppe „Empfehlungen zur Auswahl von Tunnelvortriebsmaschinen“ 2010). Das abgebaute Material wird durch ein Fördersystem von der Ortsbrust aus durch den Schild raus befördert. Die Markierung 6 der Abbildung 2-4zeigt ein Maschinenband, durch das das abgebaute Material zum Fördersystem transportiert wird, welches sich hinter dem Schild befindet. Das durch den Räumer (Markierung 8) gesammelte Bohrklein, gelangt durch einen Muckring (Markierung 7) auf das Förderband. Die Art des Gebirges, der Ortsbruststützung und die der Abbaumethode entscheiden über die Wahl des Fördersystems. Es werden drei Hauptgruppen unterschieden, die Trockenförderung, die Flüssigförderung und die Dickstoffförderung. Diese basieren darauf, dass der Schutt über Leitungen, Bänder, Transporter oder gleisgebundene Systeme befördert wird (Maidl 2011). GRUNDLAGEN SEITE | 9 2.2.2 Navigation im Schildvortrieb Standardmäßig verfügt jede Tunnelvortriebsmaschine über ein Navigationssystem, mit dessen Hilfe sie gesteuert wird. Das Navigationssystem übergibt die aktuellen Informationen zu der Richtung, der Station und der Position der Maschine (Maidl 2011). Die Lage der Tunnelvortriebsmaschine wird mit Hilfe von Referenzpunkten der Hauptachsen bestimmt. Die Referenzpunkte werden im globalen System und in Bezug auf die geplante Achse ermittelt. Dabei ist die Anzahl der Referenzpunkte (zwei oder drei) der Schildachse, zur Ermittlung der Lage und des Abstandes zur Solltrasse, abhängig von dem Maschinentypen. Zusätzlich werden Informationen zu dem Gier Winkel/Neigungswinkel, den Tendenzen, der Verrollung und der Längsneigung gefordert und durch das System übergeben (Maidl 2011). Gebräuchlich sind Navigationssysteme mit Lasertheodoliten und automatischer Zieltafelverfolgung, die von der Steuerkabine aus bedient werden. Vortriebsbedingt kann sich die Steuermaschine auch über Tage befinden. Der Schildfahrer kann von der Steuerkabine aus die Maschine anhand der stets aktuellen Informationen über die Lage, die Position und Tendenzen, die auf dem Steuerpult dargestellt werden, steuern (Maidl 2011). Hauptsächlich gibt es Navigationssysteme mit: • Vortriebslaser und automatischer Zieltafel • Kreiselsystem und Schlauchwasserwaage • Totalstation und Zieltafel • Totalstation und Prismen Das am meisten genutzte Navigationsverfahren, ist das System mit Totalstation und Zieltafel. Die Totalstation wird an der Tunnelwand befestigt und anhand von bekannten Koordinaten ausgerichtet. Wird die Totalstation an einem Tübbing befestigt, muss diese in einem stabilen Bereich und nicht zu weit hinter der Maschine eingerichtet werden. Der Laser wird automatisch auf die sich im Schild befindende Zieltafel gerichtet (Abbildung 2-5). Die Position des Auftreffpunktes und der Einfallswinkel werden durch die Zieltafel erfasst und an den Navigationsrechner weitergeleitet. Anhand eines Prismas oder Reflektors an der Zieltafel wird die Entfernung zur Totalstation gemessen. Zur Kontrolle der Position werden regelmäßig automatische Richtungskontrollmessungen zu einem rückwärtigen Prisma getätigt (Maidl 2011). GRUNDLAGEN SEITE | 10 Abbildung 2-5 Navigationssystem mit Totalstation und Zieltafel (VMT GMBH) 2.2.3 Erfassung der Koordinaten für die Trassierung Während des Vortriebs wird die Maschine durch ein Navigationssystem navigiert und gleichzeitig werden die Korrekturkurve, die TVM- und Ring-Position gemessen. Abbildung 2-6 Empfängerstation eines Rohrvortriebs (tacs GmbH) Die Koordinaten entstehen durch den Abstand des eintreffenden Laserstrahls auf den zwei Empfänger-Membranen der Zieltafel (Abbildung 2-6). Der Empfänger besteht aus einer vorderen durchlässigen und einer hinteren undurchlässigen Membran. Durch die Abstände der Punkte, in x-, yund z-Richtung, auf den Membranen errechnen sich die Koordinaten. Die Laser Total Station wird an einem Referenzpunkt und die Empfängerstation am TVM-Kopf installiert. Fährt die TVM komplett geradeaus, liegen die Punkte genau aufeinander, wenn die Membranen aufeinandergelegt werden. Die Ring-Position wird durch die Koordinaten wiedergegeben, diese beziehen sich auf die zum Schild gerichtete Seite (Maidl 2011). VORGEHENSWEISE DER ENTWICKLUNG EINER BEWERTUNGSMETHODIK SEITE | 11 3 Vorgehensweise der Entwicklung einer Bewertungsmethodik Die Vorgehensweise wird, wie in Abbildung 3-1 dargestellt ist, in sieben Hauptgruppen unterteilt. Als erstes erfolgt eine Vorstellung von den Zielen und den damit verbundenen Anforderungen. In einem zweiten Schritt werden die Umsetzung der Modellierung, der Programmierung und der Wahl der Software, sowie die Daten, die für die Zielerreichung notwenig sind, vorgestellt. Daraufhin erfolgt die Entwicklung der Bewertungsmethodik. Im Anschluss wird ein realer Anwendungsfall durchgeführt und auf dieser grundlage dieser Ergebnisse die Bewertungsmethode beurteil. Abbildung 3-1 Vorgehensmodell Ziele Das Hauptziel ist die Entwicklung einer Methodik zur nachträglichen Bewertung der Einbauqualität bezogen auf die Lagegenauigkeit der Ringe, die grafisch dargestellt werden soll. Für die Methodik werden Kriterien aufgestellt, durch die die Einbauqualität beurteilt wird. VORGEHENSWEISE DER ENTWICKLUNG EINER BEWERTUNGSMETHODIK SEITE | 12 Anforderungen Die Anwendung einer Bewertung fordert eine Basis auf der bewertet werden kann. Die Basis bildet hier ein dreidimensionales Modell eines Tunnels und ein parametrisches Modell, das zur geometrischen Orientierung des Modells dient. Für das parametrische Modell werden Eingangsdaten benötigt. Dafür soll ein Testdatensatz erzeugt werden, anhand dem die gesamte Modellierung erfolgt. Die Bewertungsmethode soll durch die modellbasierten Möglichkeiten, mit Hilfe des Testdatensatzes, hergeleitet werden. Dazu soll auf jedes Kriterium näher eingegangen und die im Rahmen der Modellierung mögliche Auswertung erklärt werden. Im Anschluss erfolgt dann eine Zusammenstellung aller erarbeiteten Ergebnisse in einer Übersicht. Umsetzung Für die Verwirklichung der dreidimensionalen Tunneltrassierung, muss ein parametrisches Modell für den Ring erstellt werden. Die Darstellung erfolgt mit Autodesk Revit. Autodesk Revit, kurz Revit, ist eine extra für BIM entwickelte Einzelsoftware für die parametrische Modellierung (Autodesk Knowledge Network). Bei der Installation ist automatisch eine Bibliothek dabei, die aus einer großen Auswahl an Elementen besteht. Diese Elemente sind in Familien unterteilt, die wiederum in Typen eingeteilt und in Exemplaren definiert sind. Zusätzlich bietet die Software Vorlagen um eigene Familien zu erstellen. Die Anwendung umfasst die Bereiche Architektur, Ingenieurbau, Gebäudetechnische Planung und Fertigung, Bauausführung und Interoperabilität (Revit Community 2017). Revit ermöglicht eine effektivere Zusammenarbeit durch die automatische Anpassung und Abstimmung der Informationen, bei gleichzeitiger Arbeit am gemeinsam genutzten Modell, in Echtzeit (Mensch und Maschine Deutschland GmbH 2016). Als spezielles BIM-Werkzeug unterstützt Revit herstellerneutrale CAD-Formate (DGN, DWF™, DWG™, DXF™, IFC, SAT und SKP), Bildformate (BMP, PNG, JPG, AVI, PAN, IVR, TGA und TIF) und weitere Formate (ODBC, HTML, TXT, MDB, XLS und gbXML) (Revit Community 2017). Durch die aufgeführten, herstellerneutralen Datenformate unterstützt Revit die kooperative Arbeit in Projekten und somit auch die Arbeit im „big open BIM“ Stil. Eine Vorlage explizit für die Erstellung eines Tunnelrings ist nicht vorhanden. Deswegen soll eine allgemeine Vorlage verwendet werden, die drei vordefinierte Referenzebenen besitz, jeweils eine Ebene in x-, y- und z-Richtung. Die Darstellung des Rings soll im LOD 200 erfolgen. Um die Daten der Trassierung einzulesen und die Familie auf jeden Punkt zu legen, wird das Programm, Dynamo, dafür verwendet. Dynamo ist eine Software für die visuelle Programmierung und eine auf open-source basierende Erweiterung von Revit, die eine Schnittstelle zu Revit verschafft. Bei visueller Programmierung werden fertige Code-Blöcke so miteinander verknüpft, dass sie eine logische Einheit ergeben und bestimmte Aufgaben erfüllen. Durch Dynamo kann der Benutzer (Secerbegovic 2015a): VORGEHENSWEISE DER ENTWICKLUNG EINER BEWERTUNGSMETHODIK • Komplexe parametrische Geometrien erstellen • Geometrien analysieren • Geometrie parametrisieren durch die Analysedaten • externe Daten direkt importieren und exportieren • Datamining und Auswertungen • Direkt auf die Revit Programmierschnittstelle (API) zugreifen und somit o Revit-Geometrie erzeugen und analysieren o Native Revit-Familien platzieren o Variationen von zum Beispiel Parametern ermöglichen SEITE | 13 Zu unterscheiden ist das Plug-In Dynamo für Revit von Dynamo Studio. Hierbei handelt es sich um eine eigenständige Software, die nach demselben Prinzip funktioniert. Aber auf Grund der nicht vorhandenen Schnittstelle zu einer anderen Anwendung, wie zum Beispiel Revit, können Daten in Form von Geometrien oder Befehlen, wie zum Beispiel Familien und ihre Parameter, weder abgerufen noch verwendet werden (Secerbegovic 2015b, 2015b; König et al. 2016). Als nächstes soll das Dynamo Skript erstellt werden. Dazu wird im Revit Projekt das Dynamo Plug-In (s. Abbildung 3-2) geöffnet. Alles was in Dynamo erstellt wird, ist nur auf das offene Projekt bezogen. Es erscheint ein neues Dialogfeld, in dem eine Ebene mit Koordinatenursprung zu sehen ist (s. Abbildung 3-3). Das Programmieren erfolgt hier visuell durch die in der Bibliothek vordefinierten Blöcke. Ebenfalls ist es möglich mit dem Code-Block Befehle selber zu schreiben, durch den PythonBlock zu programmieren oder weitere Pakete herunterzuladen. Die dreidimensionale Tunneltrasse entsteht durch das Einlesen der Koordinaten aus einer Excel Datei und das Verbinden dieser Punkte durch eine Linie. Die Familie wird dann eingelesen und durch Start- und Endpunkte auf die Kurve gelegt. Während der Programmierung wird das dreidimensionale Modell nur in Revit und die 3DKurve in Dynamo und Revit dargestellt. Abbildung 3-2 Dynamo Plug-In in Revit - Ausschnitt VORGEHENSWEISE DER ENTWICKLUNG EINER BEWERTUNGSMETHODIK SEITE | 14 Abbildung 3-3 Dynamo Ansichtsfenster Daten Die Datengrundlage zur Überprüfung des erstellten Modells bildet ein Testdatensatz, der eigens angefertigt wird. Das Vorgehen, wie der Datensatz erzeugt wird, soll dokumentiert werden. In einem weiteren Schritt müssen die Daten aufbereitet werden, weil diese in Form eines ganzen Punktes vorliegen und das Modell einzelne Koordinaten einlesen soll. Anschließend wird das Modell auf einen Anwendungsfall mit echten Daten geprüft. Die Datengrundlage bildet ein Datensatz einer Vortriebsmaschine, der von der Tacs GmbH zur Verfügung gestellt wurde. Die relevanten Informationen in diesem Datensatz müssen wiederum bezüglich ihrer Qualität geprüft werden, um einheitliche Voraussetzungen für die Bewertung zu gewährleisten. Bewertungsmethodik Die Bewertungsmethodik wird entwickelt, indem herausgestellt wird, welche Kriterien zur Beurteilung der Einbauqualität notwendig sind. Diese werden dann in das parametrische Modell implementiert. Die Implementierung wird durch die Beschreibung des Vorgehens und Abbildungen dokumentiert. VORGEHENSWEISE DER ENTWICKLUNG EINER BEWERTUNGSMETHODIK SEITE | 15 Anwendungsfall Die herausgestellte Bewertungsmethode soll dann, anhand des realen Datensatzes angewendet und die Ergebnisse ausgewertet werden, um durch die Ergebnisse rückschlüssig die Anwendbarkeit der Methode zu beurteilen. Beurteilung der Bewertungsmethode Der Anwendungsfall bildet die Argumentationsgrundlage für die Beurteilung der Methode auf die Eignung und die Genauigkeit. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 16 4 Allgemeine Umsetzung In diesem Kapitel werden die allgemeine Umsetzung des Modells und die Aufbereitung der Daten behandelt. Angefangen bei der Erstellung eines Testdatensatzes, der sich an den relevanten Informationen aus dem realen Datensatz orientiert, folgt die visuelle Programmierung eines allgemeinen Skriptes. Im Anschluss erfolgt eine Diskussion über die Möglichkeiten der Ringmodellierung. Die Ausführung wird dokumentiert und mit Abbildungen belegt. 4.1 Erzeugen eines Testdatensatzes Der benötigte Testdatensatz muss jeweils Koordinaten für eine geplante und für eine ausgeführte Trassierung enthalten. Im einfachsten Fall besitzen die geplanten und die ausgeführten Koordinaten dieselben Punktabstände. Die geplante Trasse der realen Daten wurde als Klothoide angefertigt, deswegen wurde alle 0.5m ein Punkt auf der Klothoide aufgenommen. Damit die Auswertung der realen Daten erfolgen kann, werden die Testdaten ebenfalls auf diesen Zustand ausgelegt. Eine ausführliche Erläuterung zu den realen Daten erfolgt in Kapitel 6. Der Umfang der Testdaten wird nach Belieben auf eine übersichtliche Anzahl von 21 Punkten festgelegt. Erfolgt die Bewertung dieser 21 Punkte ohne Einschränkungen, so kann diese auch auf eine hohe Anzahl von Punkten angewendet werden. Die ausgeführten Koordinaten sollen einen direkten Abstand von 1.2m aufweisen und die der geplanten einen von 0.4m. Ebenfalls werden Abweichungen am ersten Punkt der Trasse berücksichtigt, weil die Bewertung auch auf eine Anzahl von Ringen angewendet werden soll, die einen Ausschnitt in der Trassierung darstellen und somit nicht gewährleistet ist, dass beide Startpunkte auf demselben Punkt liegen. Der Datensatz wird in Dynamo erstellt und auf die Anforderungen der Abstände mit 1.4m und 0.4m kontrolliert. Die Wahl der Koordinaten erfolgte willkürlich. Abbildung 4-1 und Abbildung 4-2 zeigen Ausschnitte aus dem Dynamo Skript, in dem Punkte jeweils für den gebauten und geplanten Tunnel erstellt werden. Mit dem „Sequence“ Block wird eine Zahlenfolge in Form einer Liste für die x-Werte von „amount“ Zahlen erstellt, die bei „start“ anfängt und mit einem Abstand von jeweils „step“ Werte berechnet. Für den geplanten Tunnel, der mit 0.4m Abständen vorausgesetzt wird, werden 58 Werte ausgegeben, die bei 1.05m anfangen und einen Abstand von 0.3939m aufweisen. Für den gebauten Tunnel werden 21 Werte ausgegeben, die bei 1.03m anfangen und einen Abstand von 1.184m haben. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 17 Abbildung 4-1 Testdaten - geplanter Tunnel Abbildung 4-2 Testdaten - gebauter Tunnel Der Y-Wert wird durch einen „Code Block“ erstellt, der die gegebene Anzahl an Werten von einem Bereich wiedergibt. Für den geplanten Tunnel sind es 63 Zahlen in dem Bereich von -0.03m bis 1.03m und für den gebauten 21 Zahlen von 0m bis -1m. Der Z-Wert wird ebenfalls durch eine Zahlenfolge erstellt, jedoch wird ein anderer Block dafür verwendet. Die Zahlen in dem rechten „Code Block“ (Abbildung 4-1 und Abbildung 4-2) stehen für den Start-wert, die Anzahl der Werte und die Schrittzahl. Also entspricht das, für den geplanten Tunnel, 58 Werten, die bei 50m anfangen und eine Schrittzahl von 0.07m haben. Für den gebauten Tunnel sind es 21 Zahlen, die bei 50.03m anfangen und eine Schrittzahl von 0.2m besitzen. Damit die Punkte in das eigentliche Skript eingelesen werden können, werden die Daten in eine Excel Datei exportiert. In den folgenden Abbildung 4-3 und Abbildung 4-4 ist der Vorgang für den Export dargestellt. Dynamo besitzt einen vordefinierten Block, mit dem Daten in eine Excel Datei, durch Angabe der Daten und der Zieldatei, übertragen werden können. Der Tabellenname ist vom Typ her ein Text und muss deswegen in dem „Code Block“ Block mit Anführungszeichen hinterlegt werden, sonst muss ein „String“ Block benutzt werden, der auf Texte ausgelegt ist. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 18 Abbildung 4-3 Export Testdaten – geplant Abbildung 4-4 Export Testdaten – gebaut Die exportierten Punkte liegen in einer Spalte, jeweils als ein Zeileneintrag vor und müssen soweit aufbereitet werden, dass jede x-, y- und z-Koordinate eines Punktes, in einer eigenen Spalte steht. In der Excel Datei selbst ist es möglich den Punkt, der in einer Spalte steht, in die drei Koordinaten, die jeweils in einer eigenen Spalte stehen, aufzuspalten. Das Vorgehen dazu wird nicht dokumentiert. Eine weitere Information, die in dem Testdatensatz für die spätere Bewertung erforderlich ist, ist die Ringdrehung. Die Ringdrehung kann auf verschiedene Weise dargestellt werden. Zum einen als eine Bezeichnung die vorher festgelegt wurde, z.B. Ring1-16, wenn der Ring in 16 verschiedenen Winkel angeordnet wird. Zum anderen als ein Wert, also eine Zahl in einer Winkeleinheit, um die der Ring gedreht wurde. Für den Testdatensatz werden Zahlen von 1-9 gewählt, die repräsentativ für einen beliebigen Winkel stehen. Diese Zahlen werden beliebig zu den Punkten zugewiesen. Dabei werden zwei Spalten erzeugt, die dieselben Zahlen enthalten, wobei eine geringe Anzahl in der zweiten Spalte, z.B. fünf, von den Zahlen in der ersten Spalte abweichen sollen. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 19 Tabelle 1 Testdatensatz x y z 1,030 2,214 3,398 4,582 5,766 6,950 8,134 9,318 10,502 11,686 12,870 14,054 15,238 16,422 17,606 18,790 19,974 21,158 22,342 23,526 24,710 0 -0,05 -0,1 -0,15 -0,2 -0,25 -0,3 -0,35 -0,4 -0,45 -0,5 -0,55 -0,6 -0,65 -0,7 -0,75 -0,8 -0,85 -0,9 -0,95 -1 Soll 50,030 50,230 50,430 50,630 50,830 51,030 51,230 51,430 51,630 51,830 52,030 52,230 52,430 52,630 52,830 53,030 53,230 53,430 53,630 53,830 54,030 Ist 2 3 5 1 8 9 4 3 5 7 8 3 2 4 6 7 3 1 7 9 6 3 4 5 1 8 9 4 5 6 7 8 3 2 4 6 7 3 7 7 9 6 4.2 Allgemeines Dynamo Skript – parametrisches Modell Im Folgenden wird ein allgemeines parametrisches Modell programmiert, das zwei Hauptaspekte beinhaltet. Zum einen das Abrufen der Koordinaten aus einer Excel Datei und zum anderen die Darstellung der 3D Kurve durch Erzeugen von Punkten. Die nachstehende Abbildung 4-5 zeigt im Überblick das fertige Skript. 1 2 Abbildung 4-5 Übersicht allgemeines Skript Die roten Markierungen in der Übersicht begrenzen die beiden Hauptaspekte. In der Markierung 1 (Abbildung 4-6) sind 6 Blöcke zu erkennen. Die ersten vier von links sind für das Einlesen der Daten zuständig. Die Datei wird durch den Dateipfad ausgewählt, mit dem „File.FromPath“ Block ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 20 aufgerufen und mit Hilfe des Tabellennamens eingelesen. Der Tabellenname wird in dem leer dargestellten „String“ Block eingetragen. Der Vorgang des Einlesens wird durch „Excel.ReadFromFile“ ermöglicht. Die Datei beinhaltet in den ersten zwei Zeilen die Beschriftung der Koordinaten und eine Leerzeile, weswegen die ersten beiden Zeilen gelöscht werden müssen. Das Löschen erfolgt durch zwei aufeinander folgende „List.RestOfItems“ Blöcke. Die eingelesenen Daten werden in Form von Listen wiedergegeben. Dynamo ist ein nullbasiertes Programm. Das bedeutet, dass der erste Eintrag immer mit einer Null nummeriert wird. Abbildung 4-6 Markierung 1 Die Markierung 2 (Abbildung 4-7) zeigt die Blöcke auf, durch die die Koordinaten abgerufen und die Punkte erzeugt werden. Da die Daten durch Dynamo zeilenweise eingelesen werden, müssen die Zeilen mit den Spalten vertauscht werden, damit die Koordinaten jeweils in einer eigenen Liste sind und abgerufen werden können. Das Vertauschen erfolgt durch den „List.Transpose“ Block. Mit Hilfe des „List.GetItemAtIndex“ Blocks kann durch Angabe des Indexes, ein Wert aus einer Liste bzw. eine Unterliste abgerufen werden. Der Index entspricht der Spaltennummer in der Excel Datei. Die xKoordinaten liegen in der ersten Spalte vor, weswegen diese den Index 0 besitzen. Der Index für die y- und z-Koordinaten sind auf demselben Weg zu erschließen. Anschließend werden durch die Koordinaten, die Punkte der Kurve dargestellt. Der „Points.ByCoordinates“ Block erzeugt Punkte durch Angabe von drei kartesischen Koordinaten. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 21 Abbildung 4-7 Markierung 2 4.3 Ringmodellierung Für die im LOD 200 zu erstellende Darstellung eines Tunnels, wird eine adaptive Revit Familie erzeugt. Laut Definition im Kapitel 2.1.3, wird der LOD 200 als allgemeiner Aufbau mit abgeschätzten Bauwerksabmessungen beschrieben. Die Ringgeometrie ist erst ab dem LOD 300 im Zusammenhang mit der Segmentierung vorhanden. Damit die dreidimensionale Modellierung erfolgen kann, werden die Maße für die Breite und die Radien berücksichtigt. Die Segmentierung fließt nicht mit in das Modell ein. Eine adaptive Familie ist ein sich anpassendes Bauteil mit Einfügepunkten, die eigenständig definiert werden. Die Familie wird durch platzieren der Punkte abgelegt. Wird das Modell, auf dem die Familie platziert wurde verändert, so ändert sich einhergehend die Geometrie der adaptiven Familie mit. Der LOD 200 beschreibt ein Modell in einer allgemein gültigen Darstellung, sodass erkennbar ist, welche Art von Bauteil gemeint ist, jedoch ohne Details. Für die Erstellung des Rings wird die Vorlage „Allgemeines Modell adaptiv (metrisch)“ gewählt. Der Testdatensatz gibt für jeden Ring nur einen gemessenen Punkt aus. Der gemessene Punkt wird auf der zum Schild gewandten Seite aufgenommen, sodass der Ring an dem Punkt eingefügt und auf den rückläufigen Ring ausgerichtet wird. Darauf Bezug nehmend wird im ersten Schritt ein Ring modelliert, der einen Einfügepunkt besitzt. Im Anschluss muss in einem zweiten Schritt das allgemeine Skript erweitert werden, um die Familie auf die Punkte ablegen zu können. Die Basis für den Ring bilden zwei Referenzpunkte (Abbildung 4-8), von denen einer als adaptiv definiert wird. Dieser dient als Einfügepunkt und besitzt einer Nummerierung. Bei mehreren adaptive Punkten entscheidet die Nummerierung über die Reihenfolge, in der die Familie abgelegt wird. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 22 Abbildung 4-8 Referenzpunkte und adaptive Punkte Als nächstes werden Kreise in Form von Referenzlinien mit dem Innen- und Außenradius, eine Bemaßung an jedem Kreis und zwischen den Referenzpunkten erstellt (Abbildung 4-9). Die Bemaßung dient im nächsten Schritt der Festlegung von Parametern. Diese erfolgt durch auswählen der Bemaßung und erzeugen eines Parameters durch die Parametereigenschaften (Abbildung 4-10). Der Innen- und Außenradius, sowie die Breite werden als Parameter erstellt, damit diese anpassbar sind. Durch die äußeren Referenzkreise wird ein Volumenkörper (Abbildung 4-11) und durch die inneren ein Abzugskörper (Abbildung 4-12) erstellt, die den Ring definieren. Der fertige Ring kann durch die Parameter bezüglich der Radien und der Breite geändert werden. Abbildung 4-9 Kreise durch Referenzlinien und Bemaßung ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 23 Abbildung 4-10 Parametereigenschaften Abbildung 4-11 Volumenkörper durch Außenradius ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 24 Abbildung 4-12 Ring durch Abzugskörper Des Weiteren werden Exemplar-Parameter erzeugt, die jedem Ring Informationen zuweisen. Dazu zählen die Ringnummern, die eingebaute Ringposition und das Material. Die Zuweisung des Datums und der Uhrzeit des Einbaus, sind ebenfalls relevante Informationen, die jedoch durch Dynamo nicht richtig eingelesen werden können. Abbildung 4-13 zeigt links das eingelesene Datum, welches durch Dynamo eine Uhrzeit zugewiesen bekommt, die so nicht vorhanden ist, und recht die eingelesene Uhrzeit, die als eine Dezimalzahl wiedergegeben wird. Um den Parameter zu erzeugen, muss das Eigenschaftenfenster „Familientypen“ geöffnet werden (Abbildung 4-14). In diesem Fenster befindet sich unten links ein Symbol, das aussieht wie ein Blatt Papier mit einem gelben Stern oben links. Durch dieses Symbol werden die Parametereigenschaften geöffnet, in denen ein Parameter durch Angabe der Parameterdaten erstellt werden kann. Besonders zu beachten ist, dass die Auswahl „Exemplar“ ausgewählt wird, damit jedem Ring ein anderer Wert zugeordnet werden kann. Exemplar-Parameter sind durch den Namensanhang „(Vorgabe)“ gekennzeichnet. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 25 Abbildung 4-13 Datum und Uhrzeit des Einbaus – Dynamo Abbildung 4-14 Familientypen ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 26 Erweiterung des allgemeinen Skripts Das allgemeine Skript muss durch Blöcke erweitert werden, die es erlauben die Familie aufzurufen und auf die Punkte abzulegen und die die Parameter der Familie steuern können. Die Abbildung 4-15 zeigt die Erweiterung des Skripts mit einem „Family Types“ Block, der die Familie aufruft und einem „AdaptiveComponent.ByPoints“ Block, der die Familie auf alle Punkte ablegt, die mit dem Block verbunden werden. Durch Angabe des Parameternamens und des gewollten Wertes, wird durch „Element.SetParameterbyName“ die Breite auf 1.2m gesetzt. Für die ExemplarParameter, die jedem Ring eine andere Information zuweisen sollen, werden bis auf den Code Block, dieselben Blöcke benutzt. Damit jeder Ring eine andere Information zugewiesen bekommt, muss eine Liste mit den Informationen vorhanden sein. Diese wird, durch Angabe des richtigen Indizes, aus der Liste, die alle Informationen beinhaltet, abgerufen (Abbildung 4-16). Zu beachten ist dabei, dass der „AdaptiveComponent.ByPoints“ Block mit dem Eingang „element“ verbunden wird, und nicht der Familientyp. Abbildung 4-15 Erweiterung des allgemeinen Skripts - Ring ablegen Abbildung 4-16 Exemplar-Parameter ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 27 Durchführung Nach Auswahl des Datenpfades und des Tabellennamens, wird das Skript mit der erstellten Familie ausgeführt. Das Ergebnis sind Ringe, die an dem Punkt abgelegt wurden, sich jedoch nicht an den Punkt davor ausrichten (Abbildung 4-17). Die abgelegte Familie richtet sich immer nach dem globalen Koordinatensystem aus. Die Ausrichtung erfordert eine erneute Erweiterung des Skriptes. Abbildung 4-17 Tunnelmodell 1 Die Drehung einer Familie kann in Dynamo nur um die Z-Achse erfolgen. Die Erweiterung des Skripts ist in Abbildung 4-18 zu sehen. Der Eingang für den „FamilyInstance.ByFamilyType“ Block ist der Familien Typ, also die Familie selbst. Die Rotation erfolgt dann mit dem „FamilyInstance.SerRotation“ Block durch Angabe des Winkels. Das Resultat der Drehung ist in Abbildung 4-19 zu erkennen. Die Ringe werden zum einen nur um die z-Achse und zum anderen um denselben Winkel gedreht. Abbildung 4-18 Ringdrehung ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 28 Abbildung 4-19 Ergebnis der Drehung Damit die Ausrichtung richtig ist, muss jeder Ring um einen anderen Winkel und um alle drei Achsen gedreht werden. In Dynamo gibt es nur Blöcke für die Rotation einer Geometrie um eine gewählte Achse. Wird die Geometrie der Familie abgerufen und ausgerichtet, so verliert der Ring alle vorher enthaltenen Eigenschaften, weil nur die Geometrie als Importinstanz in Revit importiert wird. Ausrichten ohne die Familie zu drehen Eine Möglichkeit die Familie so abzulegen, dass diese sich selbst zum Punkt davor ausrichtet, ist ein zweiter adaptiver Punkt. Die Eigenschaft adaptiv zu sein, gibt dem Punkt die Aufgabe als Einfügepunkt zu gelten. So kann der zweite Referenzpunkt als adaptiv definiert werden und die Familie legt sich immer durch zwei Punkte ab. Dementsprechend müssen die Punkte so vorliegen, dass immer ein Start- und ein Endpunkt vorhanden ist. Denn jeder Endpunkt ist für den nächsten Ring der Startpunkt. Die Änderung der Familie beruht lediglich darauf den zweiten Punkt, in demselben Schritt (Abbildung 4-8), in dem der erste als adaptiv definiert wurde, ebenfalls als adaptiv zu definieren (Abbildung 4-20). Das Skript wiederum muss so angepasst werden, dass eine Liste aus Start- und Endpunkten vorliegt. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 29 Abbildung 4-20 Ring mit zwei adaptiven Punkten Die Start- und Endpunkte werden durch die Ausgabe einer Unterliste aus der Punktliste erzeugt. Die Startpunkte beinhalten alle Punkte bis auf den letzten. Die Endpunkte fangen beim zweiten Punkt an und enden beim letzten. Durch den „List.Slice“ Block (Abbildung 4-21) werden die Einträge einmal vom ersten bis zum vorletzten und einmal vom zweiten bis zum letzten ausgegeben. Damit die Unterliste bis zum letzten Punkt ausgegeben wird, wird die Anzahl der Einträge durch „List.Count“ ermittelt. Für den vorletzten Punkt wird ein Eintrag von „List.Count“ abgezogen. Das Ziel ist eine Liste mit jeweils zwei Einträgen, dafür müssen die Start- und Endpunkte zuerst in eine gemeinsame Liste übertragen werden. In Abbildung 4-21 ist ein „List.Create“ Block zu erkennen, dieser führt Eingangsdaten zu einer Liste zusammen. Die Punkte liegen dann in zwei Listen mit den jeweiligen Einträgen vor. Durch den „List.Transpose“ Block werden die Zeilen mit den Spalten vertauscht und es werden jeweils zwei Punkte einer Liste zugeordnet (Abbildung 4-22). ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 30 Abbildung 4-21 Start- und Endpunkte Abbildung 4-22 Listendarstellung der Start- und Endpunkte Der Vorteil von zwei adaptiven Punkten ist gleichzeitig auch ein Nachteil. Durch die definierten Startund Endpunkte wird jeder Ring genau auf den Punkten abgelegt. Das bedeutet aber auch, dass der Ring sich mit dem Abstand der Punkte anpasst und somit die Geometrie nicht konstant bleibt. Die Anordnung der Ringe ist in Abbildung 4-23 dargestellt. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 31 Abbildung 4-23 Tunnelmodell 2 Ausrichten ohne die Ringgeometrie zu verändern Die Lösung mit zwei adaptiven Punkten weist eine korrekte Ausrichtung des Ringes auf, allerdings wird Geometrie verändert und die Drehung in der Ringachse selbst kann ebenfalls nicht dargestellt werden. Das Ziel ist eine konstant bleibende Ringgeometrie. Um die Eigenschaften beider Varianten aufzugreifen, werden drei Referenzpunkte verwendet. Zwei dieser Punkte, die äußeren, werden als adaptiv definiert und der innere ist für die konstant bleibende Ringgeometrie verantwortlich. Durch diese Anordnung wird verhindert, dass die Ringgeometrie verändert wird. Der erste Referenzpunkt (in Abbildung 4-24 links) bekommt den Parameter „Breite“ zugewiesen, damit die Breite an die verbaute Ringgeometrie angepasst werden kann. Der dritte Punkt muss auf derselben Ebene erstellt werden, weist jedoch kein bestimmtes Maß auf. Abbildung 4-24 Schritt 1 – Referenzpunkte erstellen ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 32 Als Nächstes werden zwei der Referenzpunkte als adaptiv definiert (Abbildung 4-25), damit diese als Einfügepunkte gelten. Dabei ist darauf zu achten welche Nummerierung die Punkte haben. Der rechte Referenzpunkt wird zum ersten und der linke zum zweiten adaptiven Punkt definiert. Die Nummerierung kann zu jeder Zeit, durch Anklicken des Punktes und Eingabe der gewünschten Nummerierung, verändert werden. Der adaptive Punkt 1 wird auf die Startpunkte und der Punkt 2 auf die Endpunkte gesetzt. Die Anordnung der Punkte folgt aus dem Ablauf des Ringeinbaus. Der Ring wird eingebaut, nachdem der Schild einen Abschnitt vorgefahren ist. Dementsprechend wird der Ring an den vorläufigen Ring gebaut. Zusätzlich wurden die Koordinaten auf der zum Schild gewandten Seite aufgenommen. Demensprechend ist der Endpunkt der Einfügepunkt (adaptiver Punkt 2) für den Ring. Abbildung 4-25 Schritt 2 - adaptive Punkte definieren Die Geometrie wird mit Referenzlinien in Form von Kreisen durch Angabe des Mittelpunktes, der jeweiligen Punkte, und der Radien erstellt. Die Referenzkreise werden jeweils auf dem zweiten adaptiven und dem mittleren Referenzpunkt erstellt (vgl. Abbildung 4-26). Danach folgt eine Bemaßung wie in Abbildung 4-9 dargestellt ist und die Zuordnung von Parametern. Die Breite und die beiden Radien werden als Parameter erstellt. ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 33 Abbildung 4-26 Schritt 3 - Geometrie durch Kreise erstellen Der Ring entsteht in zwei weiteren Schritten (Abbildung 4-27 und Abbildung 4-28) durch Erzeugen eines Volumen- und eines Abzugskörpers. Zuerst wird der Volumenkörper mit den zwei äußeren Kreisen erstellt. Der Abzugskörper entsteht durch die beiden inneren Kreise. Das Ergebnis besteht aus einem Ring mit einer Breite und zwei Radien, die angepasst werden können. Abbildung 4-27 Schritt 4 – Volumenkörper ALLGEMEINE UMSETZUNG SEITE | 34 Abbildung 4-28 Schritt 5 – Abzugskörpers Damit jeder Ring seine zugehörigen Informationen zugewiesen bekommen kann, muss ein Parameter erstellt werden, der es ermöglicht jeder abgelegten Familie einen anderen Wert zu zuweisen. Dafür muss der Parameter als Exemplar-Parameter erstellt werden. Die Abbildung 4-29 zeigt das Dialogfeld „Parametereigenschaften“. In diesem Dialogfeld werden Parameter erstellt. Für jede Information muss der Parametertyp, die Zuordnung „Exemplar“ oder „Typ“ und der Name festgelegt werden. Abbildung 4-29 Dialogfeld Parametereigenschaften HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 35 5 Herleitung einer qualitativen Bewertungsmethode In diesem Kapitel wird eine qualitative Bewertungsmethode zur Beurteilung der Einbauqualität, unter Berücksichtigung der möglichen Durchführungen mit dem vorher ausgeführten dreidimensionalen Modell, erstellt. Das Aufstellen der Methodik entsteht durch zwei Schritte. Der erste Schritt ist das Auflisten von Bewertungskriterien. Die Grundlage der Bewertung bilden die im zweiten Schritt erzeugten Skalen für die ausgearbeiteten Methoden. 5.1 Methodendiskussion Bei dem Einbau der Ringe wird der gesamte Tunnel von den Abweichungen zu der Soll-Achse beeinflusst. Der Ring selbst wird durch den Erektor eingebaut, der sich im Schild befindet und kann dadurch in seiner Lage minimale Ungenauigkeiten bezüglich der Soll-Lage aufweisen. Durch diese Ungenauigkeiten wird der reale Lichtraum beeinflusst. Zudem kann die Einbauqualität allein auf die geplante Ringdrehung zurückgeführt werden. Gefordert sind also Methoden um die Abweichungen der gebauten zur geplanten Trasse, die Ringdrehung, die Überstände zwischen den Ringen und den realen lichten Durchmesser zu bewerten, die zusätzlich grafisch dargestellt werden sollen. 5.1.1 Abweichungen und Schnittvolumen Das erste Kriterium ist die Abweichung von der gebauten Kurve zu der geplanten. Eine Abweichung kann als ein Wert in einer Längeneinheit ausgegeben werden, der durch ein positives oder negatives Vorzeichen zeigt, in welche Richtung der Wert vom Ausgangswert abweicht. Die Vorzeichenkonvention muss dafür vorher festgelegt werden. Das gewünschte Ergebnis sind Werte die die Abweichungen in horizontaler und vertikaler Richtung verdeutlichen. Die Werte der Abweichungen machen Aussagen, wie genau die geplante Trasse erzielt wurde. Diese Werte können durch eine definierte Skala in Bereiche eingeteilt und anhand dessen beurteilt werden. Im Zusammenhang mit den Abweichungen der Trassenprunkte, stellt sich die Frage wie groß der Anteil des Tunnelvolumens ist, der mit dem geplanten Tunnel übereinstimmt. HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 36 Umsetzung mit Dynamo Die gebaute 3D-Kurve wurde bereits in Dynamo dargestellt. Damit ein Vergleich stattfinden kann, wird eine Kopie des Skriptes im selben Dialogfeld erstellt. Die Eingangsdaten sind bis auf den Tabellennamen dieselben. Die Abbildung 5-2 zeigt die beiden Tunnel in einer Darstellung. Zu erkennen sind die unterschiedlichen Trassenpunkte und dadurch auch der Versatz zwischen den Ringen. Die Berechnung der Abweichungen kann in Dynamo nur über den direkten Weg erfolgen. Dementsprechend kann nur ein absoluter Wert für den Abstand angegeben und nicht in einen horizontalen und vertikalen Anteil zerlegt werden. Der Abstand wird durch den in Abbildung 5-1 dargestellten „Geometry.DistanceTo“ Block errechnet, wobei die Listen mit den Punkten als Ausgangswerte für die Berechnung dienen. Der Abstand wird also durch den Abstand zwischen zwei Punkten ermittelt. Für die Auswertung der Abstände bedeutet dies, dass die Punkte vom gebauten und vom geplanten Tunnel im selben Abstand sein müssen, damit die Ergebnisse wahr sind. Der Testdatensatz wurde einmal mit Punkten in einem Abstand von 1.2m erstellt und einmal mit welchen im Abstand von 0.4m, aus den dann jeder dritte Wert für die Soll-Kurve ausgelesen wurde. Sobald die Eingangsdaten nicht dieselben Voraussetzungen haben ist das Ergebnis der Berechnung in Dynamo falsch. Nur Einheitliche Daten führen zu einem richtigen Resultat. Abbildung 5-1 Abweichung Soll zu Ist HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 37 Abbildung 5-2 Soll- und Ist-Tunnel im Vergleich Als nächstes soll das Tunnelvolumen ermittelt werden. Auch dafür gibt es vordefinierte Blöcke in Dynamo. Damit das Volumen berechnet werden kann, muss sichergestellt sein, dass die vorher erstellte Familie das Volumen als Eigenschaft mitliefert. Wenn ein Ring in Revit selektiert wird, erscheint in der Eigenschaften-Palette das zugehörige Volumen. Somit ist die Voraussetzung erfüllt. Die Umsetzung in Dynamo erfolgt über die Abfrage der Geometrie. Die Ausgangsdaten des „AdaptiveComponent.ByPoints“ Blocks, der in Abbildung 4-15 gezeigt wird, werden jeweils mit einem „Element.Geometry“ Block verbunden. Über die Geometrie wird dann der Schnittkörper ermittelt um anschließend das Volumen auszulesen. In Abbildung 5-3 sind die Blöcke in der Reihenfolge der Erläuterung aufgeführt. Durch die Abfrage der Geometrie wird jedes Element in eine eigene Unterliste einer Liste ausgegeben. Damit die Liste nicht aus Listen mit Unterlisten, sondern aus einer Liste mit allen Einträgen besteht wird der „Flatten“ Block verwendet um die Liste zu vereinfachen. Zur Veranschaulichung der Vereinfachung von Listen durch „Flatten“, ist in Abbildung 5-4 die Liste mit den Unterlisten und die endgültige Liste dargestellt. HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 38 Abbildung 5-3 Schnittvolumen ermitteln Abbildung 5-4 Liste mit Unterlisten vereinfachen Anknüpfend an die Berechnung des Schnittvolumens folgt eine Überprüfung der Berechnung durch eine Negativrechnung. Damit ist gemeint, dass das Volumen berechnet wird, das von den beiden Geometrien ausgeschlossen ist und anschließend mit dem Schnittvolumen verrechnet wird. Das Ergebnis sollte das Volumen sein, das durch die Ringgeometrie festgelegt ist. Abbildung 5-5 zeigt die Erweiterung des Skriptes aus Abbildung 5-3. Die Differenz errechnet sich ebenfalls durch die Geometrie und wird als Volumen ausgegeben. Auch bei dem „Solid.DifferenAll“ Block werden die Ergebnisse in mehreren Listen mit Unterlisten dargestellt, weswegen der „Solid.Volume“ Block dieselbe Anordnung hat und der „Flatten“ Block gebraucht wird um wieder nur eine Liste mit allen Werten auszugeben. Die eigentliche Überprüfung erfolgt durch Addition der beiden Volumina und Vergleichen der Ergebnisse mit dem Ausgangsvolumen. Die errechneten Werte können, wenn gewollt, in eine Excel Datei durch Angabe des Tabellennamens, der Zeile und Spalte und der Werte, exportiert werden. HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 39 Abbildung 5-5 Überprüfung der Ergebnisse Darstellung in Dynamo Die Verwendung der Geometrie führt dazu, dass die Modelle auch in Dynamo angezeigt werden. Die Darstellung in Dynamo bezweckt, dass die für Dynamo ausgelegten Blöcke verwendet werden können, zum Beispiel Blöcke mit denen eine Geometrie eingefärbt werden kann. Darauf zurückführend soll der Schnittbereich farblich markiert werden. Die Markierung kann durch verschiedene Farben verschiedene Bereiche der Abweichungen signalisieren. So kann eine Skala mit Bereichen entworfen werden, die durch eine Farbe hinterlegt wird. Das Einfärben ermöglicht der „Display.ByGeometryColor“ Block, durch Eingabe der Geometrie und der Farbe. In Abbildung 5-6 ist das dazugehörige Skript dargestellt. Zu erkennen sind drei Code Blöcke mit mehreren Zahlen. Die Zahlen in dem linken Block stehen für die RGB Werte, also Rot, Grün und Blau, durch die die Farbe definiert wird. Mit den anderen Zahlen kann variiert werden um Farbverläufe zu erstellt. Abbildung 5-6 Geometrie einfärben HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 40 Die Durchführung der Einfärbung gelingt nicht ohne Einschränkungen. Die Eingabe der Geometrie beinhaltet eine Liste mit allen aufgeführten Geometrien. Bei der Ausführung wird jedoch nur der erste Eintrag der Liste abgerufen und eingefärbt (vgl. Abbildung 5-7). Somit lässt sich die Idee einer Einfärbung nach Wertebereichen nicht verwirklichen. Würden die Ringe als Geometrie in Dynamo selbst erstellt werden, würde die Einfärbung so wie gewünscht funktionieren. Abbildung 5-8 zeigt dazu ein Beispiel aus dem Dynamo Primer, ein open-source-Projekt, dass in Zusammenarbeit mit Autodesk entwickelt wurde und zur Einführung in Dynamo dient. Mit den vielen Blöcken, die zu sehen sind, wurde die Geometrie erstellt und eingefärbt. Abbildung 5-7 Einfärben der Differenz zur Anschauung HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 41 Abbildung 5-8 Einfärben von in Dynamo erstellten Geometrien (Jezyk und Dynamo-Entwicklungsteam) 5.1.2 Ringdrehung Die Ringdrehung ist ein weiteres Kriterium, durch das die Lagegenauigkeit bewertet werden kann. Der Einbau der Ringe erfolgt, bezogen auf die Fugen zwischen den einzelnen Tübbings, immer versetzt, weswegen der Ring immer um einen anderen Winkel von seiner Ausgangslage verdreht wird. Der direkte Vergleich ist allein durch die Daten ersichtlich, weil dort aufgeführt wird in welcher Position der Ring eingebaut wird und somit direkt verglichen werden kann. Visuell kann der Vergleich durch aufzeigen der Ringe, die eine veränderte Position aufweisen, erfolgen. Dabei handelt es sich bei dem Vergleich lediglich um eine Darstellung über die in den Daten herausgestellten Ergebnisse. Eine alleinstehende Bewertung der Lagegenauigkeit über die Ringdrehung kann nicht erfolgen, da die geänderte Ringdrehung im Zusammenhang mit der Trassierung steht und aus Abweichungen, die durch Gegenlenken oder anderen ausgleichenden Manövern, resultiert. Darstellung und Umsetzung in Dynamo Die visuelle Darstellung erfolgt durch Einfärben der unplanmäßig gedrehten Ringe. Da schon in Kapitel 5.1.1 herausgestellt wurde, dass die Einfärbung der Geometrie beschränkt ist, werden dafür Exemplar-Parameter der Familie verwendet. Der Exemplar-Parameter wird in der Familie, wie in Kapitel 4.3 Abbildung 4-29, durch die Parametereigenschaften erzeugt. Die Idee beruht darauf die HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 42 Ringe durch die, im Material Katalog vorgegebenen, Materialien einzufärben. Alle Ringe die planmäßig eingebaut wurden, werden grau, durch das Material Stahlbeton – Fertigbeton, und die geänderten durch Stahlbeton – Fertigbeton RM, eingefärbt. Das Material Stahlbeton - Fertigbeton RM ist ein Duplikat des Stahlbeton - Fertigbetons, bei dem lediglich die dargestellte Farbe in Gelb geändert wurde. Damit die Ringe entsprechend ihrer Anordnung eingefärbt werden können, muss zunächst selektiert werden, welche Ringe wie geplant und welche nicht wie geplant eingebaut wurden. Die Selektion erfolgt durch einen „If“-Befehl. Die Erweiterung des allgemeinen Skriptes ist in Abbildung 5-9 zu sehen. In Worten ausgedrückt wurde folgender Befehl programmiert: Wenn der Wert x, der Eingangswert für die geplante Ringdrehung, gleich dem Wert y, der Eingangswert für die gebaute Ringdrehung, ist, dann soll das Material Stahlbeton – Fertigbeton ausgegeben werden. Wenn der Wert x nicht gleich dem Wert y ist, dann soll das Material Stahlbeton – Fertigbeton RM ausgegeben werden. Den Abschluss machen die Blöcke, die für die Zuweisung eines Parameters zuständig sind. Der „Element.SetParameterByName“ Block wird mit dem „AdaptiveComponent.ByPoints“ (s. Abbildung 4-15) verbunden, damit jedem Ring ein anderer Parameter zugeordnet werden kann. Weitere Eingangswerte sind der Parametername, Ringdrehung, der durch einen String erzeugt wird und das Material, das davor durch den Vergleich festgelegt wurde. Das Ergebnis des Vergleichs ist in Abbildung 5-10 dargestellt. Die gelb dargestellten Ringe zeigen also Ringe an, die nicht planmäßig eingebaut wurden. Abbildung 5-9 Einfärbung der veränderten Ringdrehung HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 43 Abbildung 5-10 Übersicht der markierten Ringe Der Vollständigkeit halber können weitere Exemplar-Parameter erzeugt werden, die dem Ring die geplante und gebaute Ringdrehung zuweisen. Durch Auswählen eines Rings würde dann in der Eigenschaften Palette der Parameter mit dem Wert aufgelistet werden. Das Skript muss dafür nur um jeweils einen weiteren „Element.SetParameterByName“, einen „String“, „List.GetItemAtIndex“ und einem „Code Block“ Block erweitert werden. Der Index 4 ruft die geplanten und 5 die gebauten Ringdrehungen auf. 5.1.3 Überstände zwischen den Ringen und der Lichtraum Von entscheidender Bedeutung für die Lagegenauigkeit sind die Überstände bzw. der Versatz der Ringfugen. Dieser Versatz kann im Zuge des Vortriebs immer mal, durch Verschmutzungen oder anderen Beeinträchtigungen, vorkommen. Wobei dieser möglichst klein zu halten ist, um den geforderten Lichtraum und somit den geforderten lichten Durchmesser zu gewährleisten. Die Art der Modellierung garantiert eine Darstellung ohne Überstände, da jeder Ring an zwei Punkten eingefügt wird und dabei der Endpunkt von dem letzten Ring der Startpunkt von dem nächsten Ring ist. Somit kann es nicht zu Überständen kommen. Selbst der erste Ansatz, mit einem Ring der nur einen Einfügepunkt besitzt, würde hier nicht das gewünschte Ziel erbringen, da die Ausrichtung des Rings wieder auf den Punkt davor erfolgt. Eine Möglichkeit den Überstand zu messen besteht, wenn jeder Ring einen gemessenen Start- und Endpunkt besitzt. HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 44 5.2 Überblick der Ergebnisse Um einen allgemeinen Überblick über die erarbeiteten Methoden zu verschaffen, werden alle Ergebnisse aus dem vorherigen Kapitel 5.1, mit den wichtigsten Punkten und einer Abbildung des Modells, zusammengetragen. Abweichungen bezüglich der Kurvenpunkte • Die Abweichungen werden nur durch die vorhandenen, angegebenen Punkte berechnet • Die Auswertung ist von der Datenqualität abhängig • Die Auswertung kann nicht grafisch dargestellt werden • Die Abweichung wird als ein absoluter Wert ausgegeben • Eine Unterteilung in horizontaler und vertikaler Richtung ist nicht möglich • Eingangsdaten: Punktliste geplant und Punktliste gebaut Abbildung 5-11 Berechnung der Abweichungen Schnittvolumen der Ringe • Das Volumen wird für jeden Ring einzeln ausgegeben • Das Ergebnis kann durch die Kurve und die Abstände, der darauf liegenden Punkte, beeinflusst werden • Die Auswertung kann, bis auf die erste Geometrie, nicht eingefärbt werden • Die Ergebnisse können durch eine Probe (Negativtest) überprüft werden • Eingangsdaten: Ausgang aus „AdaptiveComponent.ByPoints“ des geplanten und gebauten Tunnels HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 45 Abbildung 5-12 Berechnung des Schnittvolumens Ringdrehung vergleichen • Erfolgt auf Basis der Daten • Die Daten werden abgefragt und zugeordnet zu einem Material • Das Ergebnis der Abfragung kann dargestellt werden Abbildung 5-13 Festlegung des Material für den Vergleich der Ringdrehung Überstände und der Lichtraum • Überstände können aufgrund der Modellierung und der Datengrundlage nicht ermittelt werden • Für die Ermittlung sind zwei gemessene Punkte je Ring erforderlich • Der Lichtraum kann durch die Modellierung garantiert werden Zusammenfassend stellt sich fest, dass sich die Bewertung, bis auf die Ringdrehung, nicht darstellen lässt. Trotz dessen kann eine modellgestützte Bewertung der Daten stattfinden. Um die Bewertung durchzuführen, werden Skalen benötigt, durch die die Ergebnisse bewertet werden können. HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 46 5.3 Aufstellen einer Bewertungsskala In Kapitel 5.1.1 wurden Skalen bezüglich der Abweichungen und des Schnittvolumens erwähnt. Für beide Methoden soll im Folgenden eine Skala erstellt werden. Das Aufstellen einer Skala beinhaltet die Festlegung mehrerer Faktoren. Angefangen bei der Wahl der Einheit, die in Relation zu der Gesamtabweichung festgelegt werden sollte, bis hin zu einem Wertebereich, in den die berechneten Werte eingeordnet werden können und mit dem sich Aussagen über die Genauigkeit treffen lassen. Das Schnittvolumen und die Abweichungen werden in verschiedenen Dimensionen gemessen. Die Schnittmenge ist ein Volumen und die Abweichungen sind Längen. Dementsprechend müssen Einheiten festgelegt werden, die den Dimensionen entsprechen. Allgemein gesprochen sind Messungen in Millimeter sehr genau, die in Zentimeter nur noch genau und die in Meter ungenauer. Diese Betrachtung ist jedoch subjektiv, da für jede Disziplin unterschiedliche Maßstäbe gewählt werden, in denen etwas gemessen wird und vorherrscht. Dementsprechend muss die Einheit, in der die Abweichung angegeben werden soll, den Vorgaben im Tunnelbau entsprechen. Da die Anforderungen bezüglich der Genauigkeit im Tunnelbau sehr hoch sind, sind Abweichungen im Millimeterbereich zulässig. Darauf zurückführend ist es sinnig die Einheit auf Millimeter [mm] zu wählen. Anders als bei dem Soll-Ist-Vergleich, liefert das Schnittvolumen als Zahl ausgedrückt kein direkt verständliches Ergebnis, da eine Zahl in diesem Fall ohne Bezug auf ein Gesamtes nicht aussagekräftig genug ist. Nachvollziehbar ist eine prozentuale Angabe, die wiederum durch Wertebereiche bewertet werden kann. Die Einheit des Schnittvolumens wird zu Volumenprozent [Vol.-%] gewählt. Als nächstes erfolgt die Festlegung von Bereichen, in denen die Abweichungen sich befinden. Die ZTV-ING, Teil 5 Tunnelbau, Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten) der Bundesanstalt für Straßenwesen beinhaltet alle allgemeinen Vorgaben für Tunnelvortriebe. In Kapitel 6.4.1 wird eine Grenze bezüglich der Abweichungen zu der Soll-Achse definiert: „(1) Zur Einhaltung der vorgesehenen Trasse und Gradiente ist die Vortriebsmaschine mittels Steuerleitsystem zu betreiben. Der Fehlerkreis um die Soll-Achse beträgt im Radius max. 100 mm (Schildfahrttoleranz)“. Damit lässt sich der Bereich für den Soll-Ist-Vergleich auf 0 bis ±100 mm festlegen. Alle Abweichungen, die über diesen Wert hinausgehen, sind nicht akzeptabel. Zusätzlich müssen Toleranzen für die Herstellung der einzelnen Tübbingelemente berücksichtigt werden (BASt 2012). Diese werden in den ZTV-ING Kapitel 7.2.5. aufgelistet. Für den weiteren Verlauf der Arbeit, werden diese Toleranzen nicht berücksichtigt, weil die Darstellung im LOD 200 erfolgt und diese keine Segmentierung aufweist. Das Schnittvolumen steht im direkten Bezug zu den Abweichungen der Soll-Achse. Die maximale Abweichung von ±100mm begrenzt das minimal zulässige Volumen der Überschneidung. Je nach HERLEITUNG EINER QUALITATIVEN BEWERTUNGSMETHODE SEITE | 47 Dicke des Tübbings weist die maximale Begrenzung (±100mm) unterschiedliche Grenzen für die Volumina auf. In Tabelle 2 werden beide Skalen dargestellt. Tabelle 2 Bewertungsskalen – Übersicht Schnittvolumen [Vol.-%] Vergleich [mm] 100 - a 0 - ±100 Die Variable a wurde anhand eines Versuchs ermittelt. Dabei wurde ein Datensatz von jeweils fünf Punkten erstellt, die einen parallelen Abstand von 100mm aufweisen. Die Anzahl wurde beliebig gewählt um den Versuch zu durchlaufen. Mit diesem Datensatz wurde für jede Tübbingdicke, von 25cm bis 100cm, das minimal erforderliche Schnittvolumen mit dem erstellten Modell aus Kapitel 5.2 berechnet. Laut ZTV-ING beträgt die Mindestdicke eines Tübbingelements in 1-schaliger Konstruktion 30cm (BASt 2012). Die Dicke von 25cm wurde mit in die Bewertung einbezogen, da der reale Datensatz eine Tübbingdicke von 25 cm aufweist. Tabelle 3 Listet alle berechneten Werte auf. Tabelle 3 minimale Grenzwerte des Schnittvolumens Tübbingdicke [cm] a [Vol.-%] 25 74.54 30 87.78 35 81.81 40 84.08 45 85.85 50 87.27 55 88.43 60 89.39 65 90.21 70 90.91 75 91.51 80 92.04 85 92.51 90 92.93 95 93.30 100 96.32 ANWENDUNGSFALL SEITE | 48 6 Anwendungsfall Der in diesem Kapitel ausgeführte Anwendungsfall basiert auf realen Daten, die von der tacs gmbh zur Verfügung gestellt wurden. Der Datensatz ist ein Auszug aus einem Vortriebsvermessungssystem eines maschinellen Schildvortriebes. Die tacs gmbh befasst sich hauptsächlich mit der Entwicklung und dem Vertrieb von laser-basierten Steuerleitsystemen für Tunnelbohrmaschinen. Ihren Sitz hat die Firma in München. Die mitgelieferten Daten umfassen eine ausführliche Beschreibung der Ringgeometrie und des Schildaufbaus. Die Koordinaten sind in Form einer CSV-Datei zur Verfügung gestellt worden, mit allen anderen Informationen, die mit einem Vermessungssystem bei einem Schildvortrieb bemessen werden. Vor der Anwendung wird die Ringgeometrie dargestellt und die Plausibilitätsprüfung der Daten durchgeführt. Falls erforderlich, wird das in Dynamo erzeugte parametrische Modell erweitert und die dafür erforderlichen Schritte dokumentiert. 6.1 Tacs Ringgeometrie Im Folgenden wird eingehend die Ringgeometrie des Uni-Rings dargestellt, um den weiteren Verlauf der Umsetzung zu stützen. Die in diesem Kapitel verwendete Definition für die Ringposition entspricht nicht der in Kapitel 2.2.3 erläuterten Ring-Position und ist somit nicht mit dieser gleichzusetzen. Die Tübbings sind nach Buchstaben von A bis F benannt, wovon A und D die Schlusssteine und B, C, E und F die Standardsteine sind. Dementsprechend besitzen die Schluss- und Standardsteine jeweils dieselbe Geometrie. Die „Länge“ der Steine, welche im Bogenmaß gemessen und in Grad angegeben wird, bezieht sich auf die Mittelachse der Steine. Die Anordnung der Tübbings entspricht der Reihenfolge des Alphabets: A, B, C, D, E und F. Je nach Position des Rings, U oder D, ist die Reihenfolge im oder gegen den Uhrzeigersinn. Die Segmente A und D liegen entgegengesetzt ausgerichtet, so wie B und C zu E und F. In Abbildung 6-1 wurde diese Anordnung beispielhaft aufgeführt. ANWENDUNGSFALL SEITE | 49 Abbildung 6-1 Anordnung der Tübbings Aufbau der Schlusssteine: • Die Mittelachse beträgt 45° • Die Geometrie der Draufsicht erinnert an ein symmetrisches Trapez • Die abgeschrägten Seiten stehen in einem Winkel von 2.85° bezogen auf die Mittelachse Abbildung 6-2 Tübbing A und D, Draufsicht - Innen Abbildung 6-3 Tübbing A und D, Ansicht ANWENDUNGSFALL SEITE | 50 Aufbau der Standardsteine: • Die Mittelachse beträgt 67.5° • Die Geometrie der Draufsicht erinnert an ein Parallelogramm • Die abgeschrägten Seiten, bezogen auf die Mittelachse, stehen in einem Winkel von 2.85° Abbildung 6-4 Tübbing B, C, E und F, Draufsicht - Innen Abbildung 6-5 Tübbing B, C, E und F, Ansicht Beide Seiten des Rings sind konisch, was bedeutet, dass die gegenüberliegenden Seiten nicht parallel sind, sondern wie bei einem Kegel aufeinander zulaufen. Diese Konizität beläuft sich auf 25mm bezüglich der Ausgangsbreite von 1500mm, die sich bei Segment B und E befindet. Tübbing A besitzt eine Breite von 1475mm und D eine von 1525mm. Die Konizität ermöglicht es, durch die Position des Rings, Kurven zu fahren. ANWENDUNGSFALL SEITE | 51 Abbildung 6-6 Konizität und Anordnung von Ringen In der oberen Zeichnung der Abbildung 6-6 ist ersichtlich, wie der Ring in der Draufsicht aussieht. Auf die Geometrie des Uni-Rings bezogen, wäre links in der Zeichnung die Breite von 1475mm und rechts die von 1525mm vorhanden. Die senkrechte Mittellinie besitzt eine Breite von 1500mm, welche den Segmenten B und E entspricht. Dementsprechend entscheidet die Richtung über die Position des Rings. Der Uni-Ring wird aus zwei Perspektiven betrachtet. In einer Perspektive, mit Blickrichtung gegen die Vortriebsrichtung, liegen die Tübbings, A bis F, im Uhrzeigersinn angeordnet. Dieser Ring befindet sich in der Position „U“. Ist die Anordnung dem Uhrzeigersinn entgegensetzt handelt es sich um einen Ring der die Position „D“ aufweist. Abbildung 6-7 Position U1 und D16 Die Bezeichnungen U1 bis U16 und D1 bis D16 geben die genaue Position des Schlusssteins an. In Abbildung 6-7 ist eine U1 und eine D16 Ringposition zu sehen bei der zu erkennen ist, dass der Ring um 180° in seiner Hochachse gedreht wurde. Zusätzlich ist zu erkennen, dass bei den Ringpositionen U der Tübbing A der Schlussstein ist und bei D der Tübbing D. Die Position U1 zeigt den Schlussstein A ANWENDUNGSFALL SEITE | 52 auf der Ringposition 1 und die Position D16 den Schlussstein D auf Ringposition 16, welches durch einen kleinen roten Pfeil gekennzeichnet ist. Die Positionen 1 bis 16 sind festen Werten zugeteilt. Position 1 ist der höchste Punkt und befindet sich in der Ansicht mittig oben wie in Abbildung 6-7Abbildung 6-7 dargestellt. Die nächste Position befindet sich immer 22.5° versetzt. Die Positionierung erfolgt anhand von Fixpunkten, in der Abbildung sind es die Linien an der Positionsnummerierung bzw. die kleinen roten Pfeile die die Position anzeigen, auf der Tübbing Außenschale, die ebenfalls einen Abstand von 22.5° aufweisen. Wenn die Ringachse (s. Abbildung 6-2 und Abbildung 6-4) als Längsachse benannt wird und die Achse senkrecht dazu die Querachse ist, befinden sich die Fixpunkte des Schlusssteins, an den Randflächen, genau 11.25° jeweils nach außen von der Querachse verschoben. Der Schlussstein besitzt also zwei Fixpunkte. Die Standartsteine besitzen drei Fixpunkte. Der erste Fixpunkt befindet sich genau auf der Querachse und die zwei weiteren jeweils 22.5° nach links und rechts verschoben. Die folgende Tabelle stellt alle Positionen mit ihren zugehörigen Winkeln dar, um die die Ausgangsposition, Position U1, im Uhrzeigersinn gedreht wird. Tabelle 4 Ringpositionen und die dazu gehörigen Drehwinkel Ringposition D16 D15 D13 D11 D9 D7 D5 D3 D1 D2 D4 D6 D8 D10 D12 D14 Winkel[°] 0 22,5 45 67,5 90 112,5 135 157,5 180 202,5 225 247,5 270 292,5 315 337,5 Ringposition U1 U2 U4 U6 U8 U10 U12 U14 U16 U15 U13 U11 U9 U7 U5 U3 Winkel [°] 0 22,50 45 67,5 90 112,5 135 157,5 180 202,5 225 247,5 270 292,5 315 337,5 Formel 0*22,5 1*22,5 2*22,5 3*22,5 4*22,5 5*22,5 6*22,5 7*22,5 8*22,5 9*22,5 10*22,5 11*22,5 12*22,5 13*22,5 14*22,5 15*22,5 ANWENDUNGSFALL SEITE | 53 6.2 Plausibilitätskontrolle der realen Daten Die Grundlage für die Bewertung des Tunnels ist ein, bezüglich der Qualität, geprüfter Datensatz. Die Prüfung wird in diesem Kapitel beschrieben und anhand von Abbildungen belegt. Der Datensatz besitzt einen großen Umfang an Informationen über die Tunneltrassierung. Die maßgebenden für den weiteren Verlauf sind folgende: • Ringnummer [Zahl] • Ringposition – Soll [D oder U] • Ringposition – Ist [D oder U] • X-Ringkoordinate [m] • Y- Ringkoordinate [m] • Z- Ringkoordinate [m] Für die Darstellung werden lediglich die Koordinaten verwendet. Die restlichen aufgelisteten Informationen können durch die Modellierung in jedem Ring abgerufen werden. Die vorliegenden Koordinaten werden kontrolliert indem der Abstand zwischen zwei Punkten durch die Vektorlänge auf einen Wert eingegrenzt wird, um somit die Ringbreite zu gewährleisten. Alle Werte darunter oder darüber fallen aus der Bewertung raus. Die Eingrenzung erfolgt durch die Ringgeometrie. Strenggenommen müssten die Abstände genau x=1500mm betragen, da der gemessene Punkt sich genau in der Mitte des Rings befindet und dies dem Mittelwert, aus den Breiten der Konizität mit 1475mm und 1525mm, unabhängig von der Ringdrehung, entspricht. Da es aber während des Vortriebs immer zu Verschmutzungen oder anderen Beeinträchtigungen kommen kann, die die Messungen der Koordinaten beeinflussen, muss der Abstand erweitert werden. Abbildung 6-8 zeigt zur Verdeutlichung der Annahme der konstanten Breite von 1500mm, die durch Mittelwertbildung der Werte entsteht, den Mittelpunkt als rotes Fadenkreuz und die minimale und maximale Breite der Ringe. ANWENDUNGSFALL SEITE | 54 Abbildung 6-8 Darstellung eines Rings zur Verdeutlichung der Breite am Mittelpunkt Die Annahme einer Breite von 1.475m bis 1.525m entspricht sehr strengen Grenzen, die seitens dieser Arbeit festgelegt werden. Im weiteren Verlauf wird die Konizität in der Modellierung nicht beachtet. Auf Grundlage der Daten können alle Werte ausgegeben werden, die in diesem Bereich liegen. Allgemein sollte die Vektorlänge dem Maß der Ringgeometrie entsprechen: x = Ringbreite, wobei x für die Vektorlänge steht. Die Abbildung 6-9 zeigt eine Möglichkeit die Vektorlängen heraus zu finden. Der Ausschnitt, der zu sehen ist, folgt aus der visuellen Programmierung, die in Kapitel 4.2 ausführlich erläutert wird. Durch Erzeugen eines Punktes mit den x-, y- und z-Koordinaten und Berechnen der Vektoren zwischen zwei Punkten, lässt sich die Vektorlänge bestimmen und der Wert <1> ausgeben, wenn dieser in dem definierten Bereich liegt und der Wert <0> wenn nicht. ANWENDUNGSFALL SEITE | 55 Abbildung 6-9 Eingrenzung der Vektorlänge Die Summe der ausgegebenen Werte beträgt 1920. Daraus lässt sich schließen, dass 448 von 2368 Punkten über oder unter dem Bereich liegen und somit nicht mit in die Bewertung fließen können. Diese 448 Punkte können durch Querstollen und weitere Einbauten, die nicht dem Normalring entsprechen entstehen oder wie schon erwähnt, durch Verschmutzungen und anderen Beeinträchtigungen während des Vortriebes auftreten. Ebenfalls kann es zu Fehlmessungen gekommen sein, jedoch kann diese Vermutung durch das hier erarbeitete Verfahren nicht nachgewiesen werden. Die 1920 Ringe sind zwischen den 448 Ausreißern verteilt, weswegen die Abschnitte unterschiedliche Längen aufweisen. 6.3 Aufbereitung des parametrischen Modells Bevor die Durchführung erfolgen kann, müssen die Daten aufeinander abgestimmt werden. Der Datensatz des gebauten Tunnels umfasst Koordinaten mit einem Punktabstand von ca. 1.5m, die durch die Ringgeometrie gegeben sind. Die geplante Trasse wurde in Form einer Klothoide erstellt und deswegen mit einem Punktabstand von 0.5m dokumentiert. Damit der Vergleich stattfinden kann, müssen gleichgroße Punktabstände vorliegen. Aufgrund dessen wird der Datensatz des geplanten Tunnels so verändert, dass ebenfalls alle 1.5m ein Punkt vorliegt, indem jeder dritte Punkt aus der Liste ausgelesen wird. Der Vorgang ist derselbe, wie in Kapitel 4.1, in dem der Testdatensatz, mit den Voraussetzungen des realen Datensatzes, erzeugt wurde. Umsetzung in Dynamo Damit die Koordinaten aus der Datei ausgelesen werden können, muss der Index angepasst werden, der die jeweilige Koordinate abrufen soll. Der reale Datensatz umfasst 52 Spalten, von denen die relevanten ausgewählt werden, ohne den Datensatz zu verändern. Die ersten vier Zeilen beinhalten Beschriftungen und Einheiten. Das Skript wird mit Änderung des Dateipfades, des Tabellennamens und der Indizes ausgeführt. Die Koordinaten werden durch die Trennzeichen der CSV-Datei, bei der Übertragung in eine Excel-Datei ANWENDUNGSFALL SEITE | 56 nicht richtig übernommen. Die Werte müssen dementsprechend angepasst werden. Diese Anpassung erfolgt durch Dynamo. Da der Datensatz einige Werte besitzt, die schon die richtige Dimension haben, wird mit einem „If“ Block vorgegangen. Die x-Werte sind siebenstellig, die y-Werte sechsstellig und die z-Werte dreistellig. In dem „If“ Block wurden für die Berechnung Werte angenommen, die um eine Stelle größer sind als die Ausgangswerte. Wenn also der Wert den größeren Wert überschreitet, soll dieser durch 1000 geteilt werden. Wenn nicht, dann soll der Wert einfach ausgegeben werden (vgl. Abbildung 6-10). Abbildung 6-10 Koordinaten anpassen Dynamo arbeitet ohne Einheiten und ist auf einen Maximalwert, bezüglich der Größe, beschränkt. Das bedeutet, dass ab einer bestimmten Grenze, die Punkte nicht mehr richtig angezeigt werden können und deswegen verzerrt, wie in Abbildung 6-11, dargestellt werden. Um diese Darstellung zu umgehen, wird das Minimum der x- und der y-Koordinaten von den jeweiligen Koordinaten abgezogen (s. Abbildung 6-12). Das Resultat ist eine Trasse, die zum Ursprung verschoben wurde, um richtig angezeigt zu werden. Die Verschiebung hat keine Auswirkungen in Form von Veränderungen oder Verzerrungen auf die Gesamtheit der Daten. ANWENDUNGSFALL SEITE | 57 Abbildung 6-11 Verzerrte Darstellung der Punkte Abbildung 6-12 Verschiebung zum Ursprung Aus der Plausibilitätskontrolle der realen Daten wurden 1920 Punkte ausgewählt, die bewertet werden können. Diese sind wie bereits erwähnt zwischen den restlichen beliebig verteilt. Der längste Abschnitt mit 113 Punkten, Eintrag 83 bis 196, wird für die Bewertung mit den entwickelten Methoden verwendet. ANWENDUNGSFALL SEITE | 58 Die geplanten Daten müssen ebenfalls eingelesen und vor allem noch auf eine Anzahl von Punkten mit demselben Abstand, wie der des gebauten Tunnels, reduziert werden. Nach der Anpassung der geplanten Punkte, erfolgt ein letzter Schritt bevor die Daten bewertet werden können. Damit auch wirklich nur die 113 Punkte, also 112 Ringe bewertet werden, wird eine neue Liste aus der Liste mit den Start- und Endpunkten erstellt, in der diese Punkte vorhanden sind. Dieser Vorgang wird durch den „List.Slice“ Block realisiert, indem dieser die Unterliste von Punkt 83 bis 196 ausliest. Ebenfalls muss bei der Zuweisung der Exemplar-Parameter der „List.Slice“ Block zwischengeschaltete werden, damit die richtigen Informationen zugewiesen werden (s. Abbildung 6-13). Abbildung 6-13 Erweiterung der Informationszuweisung ANWENDUNGSFALL SEITE | 59 6.4 Durchführung und Auswertung Die Durchführung, der in Kapitel 5 herausgestellten Methoden, erfolgt durch das parametrische Modell. Damit der Überblick bewahrt werden kann, wird jede Methode nacheinander durchlaufen und dokumentiert Abweichungen zur Soll-Achse Die Abweichungen der Kurvenpunkte, von der Soll-Achse, weisen Werte in einem Bereich von 0.66m bis 0.71m auf. Diese Werte liegen laut Tabelle 2 außerhalb des akzeptablen Bereichs. Schnittvolumen der Ringe Das Schnittvolumen wird für jeden Ring und als Gesamtwert ausgegeben. Die Volumina bewegen sich in einem Bereich von 51 Vol.-% bis 56 Vol.-%. Durch Mittelwertbildung kommt ein Gesamtvolumen von 53.44 Vol.-% auf. Das Gesamtvolumen befindet sich nicht in dem akzeptablen Bereich. Ringdrehung Die Überprüfung der Ringdrehung ergab genau Null Ringe, die nicht wie geplant eingebaut wurden. Tabelle 5 Überblick der Ergebnisse Kriterium Ergebnis Abweichung zur Soll-Achse 0.66m - 0.71m > definierte Grenze von ±100mm Schnittvolumen der Ringe 51 - 56 Vol.-% > definierte Grenze von 74.54 Vol.-% Ringdrehung keine Abweichungen bezüglich der Planung ANWENDUNGSFALL SEITE | 60 6.5 Fazit der Bewertung Die Ausführung des parametrischen Modells, mit den realen Daten, führt zu Ergebnissen, die nicht akzeptabel sind. Die Ergebnisse werden jedoch von der Modellierung, vom Modell selbst und auch von der Datengrundlage beeinflusst, weswegen die Aussage getroffen werden kann, dass diese Ergebnisse nicht richtig bzw. wahr sind. Zuerst ist das parametrische Modell, auf die in der Software enthaltenen Vorgänge und Berechnungen, beschränkt. Die Beschränkung führt dazu, dass nicht alle Anforderungen eingehalten werden können. Die Abweichungen der Kurvenpunkte werden durch zwei Aspekte beeinflusst. Zum einen von den Daten, weil diese sich bezüglich der Punktabstände voneinander unterscheiden. Zum anderen von dem parametrischen Modell, weil die Abweichungen nur anhand der Punkte berechnet werden. Eine exakte Berechnung müsste über einen senkrechten Punkt, der auf der geplanten Kurve ermittelt wird, erfolgen. Das Ergebnis wäre zwar immer noch ein absoluter Wert und keine genaue Unterteilung in horizontale und vertikale Richtung, jedoch wäre dieser Wert logisch begründet und könnte überprüft werden. Die Überprüfung erfolgt durch die aus dem Vermessungssystem ermittelten Daten. Das System übergibt die Abweichungen in horizontale und vertikale Richtung. Mit diesen Werten kann durch die Berechnung der Diagonalen, z.B. mit Hilfe des Satzes des Pythagoras, ebenfalls ein absoluter Wert ermittelt werden. Die Ergebnisse der Vermessungsdaten können dann mit den des parametrischen Modells verglichen werden. Das Schnittvolumen steht im Zusammenhang mit den Abweichungen und der Modellierung. Sobald die Ringe die verglichen werden nicht auf derselben Position liegen, weicht das Ergebnis stark ab. So kann es durch die Modellierung und den gelieferten Daten dazu kommen, dass ein Ring des gebauten Tunnels genau mit zwei Ringen des geplanten Tunnels übereinanderliegt. Das Schnittvolumen der einzelnen Ringe kann nur dann gewährleistet werden, wenn sichergestellt ist, dass die Ringe von geplant und gebaut jeweils einzeln aufeinanderliegen. Obwohl die Schnittmenge der Geometrien durch die Reihenfolge der Liste berechnet wird, indem die erste mit der ersten, die zweite mit der zweiten usw. verglichen wird, kommt es zu ungenauen Ergebnissen, weil die Lage der Geometrie berücksichtig wird. Ansonsten würde das Ergebnis eine Überschneidung von 100 Vol.-% angeben, weil die Ringgeometrie dieselbe ist. Zur Veranschaulichung ist in Abbildung 6-14 genau dieser Fall der Überschneidung dargestellt. Der ausgewählte Ring gehört zu dem geplanten Tunnel. Es ist eindeutig zu erkennen, dass dieser zwischen zwei Ringen des gebauten Tunnels liegt. Daraus ist zurückzuführen, dass das Auswählen jeden dritten Punktes keine alternative Lösung ist, um den geplanten Tunnel darzustellen. Zusätzlich spielt der Fertigstellungsgrad des Rings eine entscheidende Rolle bei der Bewertung. Exakte Aussagen über die Lagegenauigkeit können nur dann erfolgen, wenn das Modell so nah wie möglich an das reale Bauwerk herankommt. Die ermittelten Werte können höchstens für eine grobe Aussage herangezogen werden. Die Bewertung der Ringdrehung konnte ohne Einschränkungen erfolgen, weil diese eine Darstellung ist, die durch die Daten gegeben und mit dem Modell gezeigt wird. ANWENDUNGSFALL SEITE | 61 Zusammenfassend stellt sich heraus, dass die Bewertungsmethodik durch die Anforderungen und die Ausführung, bezüglich der Genauigkeit, unzureichend präzise ist. Abbildung 6-14 Überlappung von Ringen ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK SEITE | 62 7 Zusammenfassung und Ausblick Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Handhabung von zwei BIM-Werkzeugen, in Bezug auf die dreidimensionale Modellierung und damit auch auf die grafische Darstellung einer entwickelten Bewertungsmethodik, untersucht. Um damit eine nachträgliche Bewertung der Lagegenauigkeit eines Tunnels bzw. der einzelnen Ringe durchzuführen Das gewünschte Ziel der grafischen Darstellung, der entwickelten Methoden, konnte durch das am Anfang ausgewählte Werkzeug, nicht realisiert werden. Trotz dessen erfolgen die Berechnungen, die durch das parametrische Modell ausgeführt wurden, mit Ergebnissen. Diese sind durch die Einschränkungen des Modells und des Programms nur bedingt aussagekräftig. Das Resultat des Misserfolges ist auf das gewählte Modell und das gewählte Programm zurück zu führen. Die Modellierung des Rings erwies sich als sehr unkompliziert, weil die Segmentierung der Tübbings nicht mit eingebunden wurde. Die Einbindung der Segmentierung hätte die Tatsache, dass Dynamo Revit-Familien nicht um eine gewählte Achse drehen kann um somit die Ringdrehung darzustellen, nicht ändern können und wäre so für die allgemeine Darstellung nicht relevant. Die Modellierung eines Rings mit Segmentierung erfordert weitere Schritte, in denen Referenzebenen für die Tübbingfugen erstellt werden, damit diese bei Änderung der Radien konstant bleiben. Weiterhin konnten bei der Modellierung Informationen berücksichtigt werden, die im Gesamtmodell ausgegeben werden sollten. Die Funktion der Exemplar-Parameter ermöglichte eine Zuweisung von Informationen zu jedem einzelnen Ring, sodass diese durch Auswählen des Rings angezeigt werden. Über diese Funktion wurden die Ringnummern, die Ringposition bezüglich der Ringdrehung und das Material übergeben und abgefragt. Zusätzlich ermöglichten die zugewiesenen Parameter die Darstellung der unplanmäßig eingebauten Ringdrehungen, indem diesen Ringen ein anderes Material zugeordnet wurde. Die Orientierung des Rings und die Umsetzung der Bewertungsmethoden wurden in Dynamo durchgeführt. Auch hier kam es zu Einschränkungen. Angefangen bei der Ausrichtung eines Rings mit nur einem Einfügepunkt. Die Wahl eines Einfügepunktes ist, nach Angabe der Daten, der richtige Ansatz, da nur ein Punkt für jeden Ring gemessen wird. Die Schwierigkeit in der Modellierung besteht darin, dass der Ring sich beim Ablegen an das globale Koordinatensystem richtet und somit nicht richtig orientiert ist. Zur Orientierung wird ein zweiter Punkt benötigt, hier wurde der vorläufige Punkt verwendet. Die Verwendung des vorläufigen Punktes führt dazu, dass durch die Modellierung keine Überstände zwischen den Ringfugen vorhanden sein können. Daran anschließend ist es mit Dynamo nicht möglich gewesen die Familie um die x- oder y-Achse zu drehen, sodass die Ausrichtung auf Basis der Familie nicht stattfinden konnte. Die Ausrichtung, die durch Dynamo durchgeführt werden kann, ist auf Basis der Geometrie. Wird die Geometrie ausgerichtet und wieder in Revit importiert, so verliert die Familie alle zuvor definierten Eigenschaften und Parameter. Zudem liegt das Importierte Objekt nicht mehr als Familie vor. Die Lösung für die Ausrichtung waren zwei Einfügepunkte, durch die die Familie auf jeweils zwei Punkte abgelegt wurde. Jeder Endpunkt war ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK SEITE | 63 somit der Startpunkt für den nächsten Ring. Besonders zu beachten ist dabei die Modellierung des Rings. Ein Ring mit zwei adaptiven Einfügepunkten, verändert seine Breite mit dem Abstand der Punkte. Die Eigenschaft adaptiv zu sein macht es der Familie möglich sich anzupassen. In Kapitel 4.3 wurde die Ringmodellierung bezüglich der Wahl von drei Referenz- und zwei Einfügepunkten erläutert. Mit dieser Modellierung, bei der die Breite durch einen Parameter festgelegt werden kann, ist die konstante Breite des Rings und die Ausrichtung zum vorläufigen Punkt garantiert. Zusammenhängend mit der Ausrichtung des Rings, wird auch der Lichtraum garantiert, weil es wie erwähnt, nicht zu Überständen zwischen an den Ringfugen kommen kann. Auch die Umsetzung der Bewertungsmethodik stieß an die Grenzen von Dynamo. Die Abweichungen konnten nur auf Basis von Punkten berechnet werden, was dazu führt, dass die Datengrundlage auf den Vergleich abgestimmt werden musste. Trotz Aufbereitung der Daten, kam es nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Die Aufbereitung erfolgte bei den Koordinaten für den geplanten Tunnel, indem jeder dritte Punkt, ausgehend von dem ersten, abgerufen und in eine neue Liste übertragen wurde. Dieser Vorgang wurde durchgeführt, weil die Punkte der geplanten Kurve alle 0.5m aufgenommen wurden und somit Punkte mit einem Abstand von 1.5m zur Verfügung standen. Diese Art der Datenaufbereitung ist grundsätzlich nur eine Annäherung gewesen, damit eine Bewertung auf einer Vergleichsebene stattfinden konnte. Weitergehend konnte durch diese Ungenauigkeit ebenfalls kein genaues Ergebnis bezüglich des Schnittvolumens erzielt werden. Durch die Anordnung der geplanten Punkte kam es im Vergleich zu Überlappungen (s. Abbildung 6-14). Die Überlappungen sind ein Beleg dafür, dass die Auswahl jeden dritten Punktes keine Gültigkeit bezüglich einer Bewertung hat. Der gewählte Modellansatz kann durch Erweiterung der Eingangswerte verbessert werden. Wenn für jeden Ring zwei gemessene Punkte vorhanden wären, könnte jeder Ring richtig positioniert und die Genauigkeit erhöht werden. Somit könnten auch die Überstände zwischen den Ringfugen grafisch dargestellt und berechnet werden. Ebenfalls kann dann die Fragestellung an den vorhandenen Lichtraum gestellt und durch iterative Annäherung beantwortet werden. Die iterative Annäherung kann durch Dynamo erfolgen, indem ein zylindrischer Volumenkörper auf die gebaute Kurve gelegt und nach einem Durchmesser gesucht wird, mit dem der Tunnel keine Schnittmenge aufweist. Unter Berücksichtigung aller aufgerührten Kriterien stellt sich heraus, dass der gewählte Modellansatz somit nicht geeignet ist, um die Fragestellung nach einer nachträglichen Bewertung der Einbauqualität zu beantworten. Dadurch ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Fragestellung mit einem anderen Modell beantwortet werden kann. LITERATURVERZEICHNIS SEITE | 64 8 Literaturverzeichnis Alexander Dobrindt MdB (2015): Stufenplan Digitales Planen und Bauen. Einführung moderner, ITgestützter Prozesse und Technologien bei Planung, Bau und Betrieb von Bauwerken. Hg. v. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Online verfügbar unter https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/DG/stufenplan-digitalesbauen.pdf?__blob=publicationFile, zuletzt geprüft am 07.02.2017. Arbeitsgruppe „Empfehlungen zur Auswahl von Tunnelvortriebsmaschinen“ (2010): Empfehlungen zur Auswahl von Tunnelvortriebsmaschinen. Hg. v. Deutscher Ausschuss für unterirdisches Bauen e. 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Jerning)5 Abbildung 2-3 Level of Development (Diess 2015) ................................................................................. 6 Abbildung 2-4 Einfachschild-TVM (Herrenknecht AG) ............................................................................ 8 Abbildung 2-5 Navigationssystem mit Totalstation und Zieltafel (VMT GMBH) ................................... 10 Abbildung 2-6 Empfängerstation eines Rohrvortriebs (tacs GmbH) ..................................................... 10 Abbildung 3-1 Vorgehensmodell ........................................................................................................... 11 Abbildung 3-2 Dynamo Plug-In in Revit - Ausschnitt............................................................................. 13 Abbildung 3-3 Dynamo Ansichtsfenster ................................................................................................ 14 Abbildung 4-1 Testdaten - geplanter Tunnel ........................................................................................ 17 Abbildung 4-2 Testdaten - gebauter Tunnel ......................................................................................... 17 Abbildung 4-3 Export Testdaten – geplant............................................................................................ 18 Abbildung 4-4 Export Testdaten – gebaut............................................................................................. 18 Abbildung 4-5 Übersicht allgemeines Skript ......................................................................................... 19 Abbildung 4-6 Markierung 1.................................................................................................................. 20 Abbildung 4-7 Markierung 2.................................................................................................................. 21 Abbildung 4-8 Referenzpunkte und adaptive Punkte ........................................................................... 22 Abbildung 4-9 Kreise durch Referenzlinien und Bemaßung ................................................................. 22 Abbildung 4-10 Parametereigenschaften ............................................................................................. 23 Abbildung 4-11 Volumenkörper durch Außenradius ............................................................................ 23 Abbildung 4-12 Ring durch Abzugskörper ............................................................................................. 24 Abbildung 4-13 Datum und Uhrzeit des Einbaus – Dynamo ................................................................. 25 Abbildung 4-14 Familientypen .............................................................................................................. 25 Abbildung 4-15 Erweiterung des allgemeinen Skripts - Ring ablegen .................................................. 26 Abbildung 4-16 Exemplar-Parameter .................................................................................................... 26 Abbildung 4-17 Tunnelmodell 1 ............................................................................................................ 27 Abbildung 4-18 Ringdrehung ................................................................................................................. 27 Abbildung 4-19 Ergebnis der Drehung .................................................................................................. 28 Abbildung 4-20 Ring mit zwei adaptiven Punkten ................................................................................ 29 Abbildung 4-21 Start- und Endpunkte ................................................................................................... 30 Abbildung 4-22 Listendarstellung der Start- und Endpunkte................................................................ 30 Abbildung 4-23 Tunnelmodell 2 ............................................................................................................ 31 Abbildung 4-24 Schritt 1 – Referenzpunkte erstellen ........................................................................... 31 Abbildung 4-25 Schritt 2 - adaptive Punkte definieren ......................................................................... 32 Abbildung 4-26 Schritt 3 - Geometrie durch Kreise erstellen ............................................................... 33 Abbildung 4-27 Schritt 4 – Volumenkörper........................................................................................... 33 Abbildung 4-28 Schritt 5 – Abzugskörpers ............................................................................................ 34 Abbildung 4-29 Dialogfeld Parametereigenschaften ............................................................................ 34 Abbildung 5-1 Abweichung Soll zu Ist ................................................................................................... 36 Abbildung 5-2 Soll- und Ist-Tunnel im Vergleich ................................................................................... 37 Abbildung 5-3 Schnittvolumen ermitteln .............................................................................................. 38 Abbildung 5-4 Liste mit Unterlisten vereinfachen ................................................................................ 38 Abbildung 5-5 Überprüfung der Ergebnisse .......................................................................................... 39 Abbildung 5-6 Geometrie einfärben ..................................................................................................... 39 Abbildung 5-7 Einfärben der Differenz zur Anschauung ....................................................................... 40 TABELLENVERZEICHNIS SEITE | 67 Abbildung 5-8 Einfärben von in Dynamo erstellten Geometrien (Jezyk und DynamoEntwicklungsteam) ................................................................................................................................ 41 Abbildung 5-9 Einfärbung der veränderten Ringdrehung ..................................................................... 42 Abbildung 5-10 Übersicht der markierten Ringe .................................................................................. 43 Abbildung 5-11 Berechnung der Abweichungen................................................................................... 44 Abbildung 5-12 Berechnung des Schnittvolumens ............................................................................... 45 Abbildung 5-13 Festlegung des Material für den Vergleich der Ringdrehung ...................................... 45 Abbildung 6-1 Anordnung der Tübbings ............................................................................................... 49 Abbildung 6-2 Tübbing A und D, Draufsicht - Innen.............................................................................. 49 Abbildung 6-3 Tübbing A und D, Ansicht............................................................................................... 49 Abbildung 6-4 Tübbing B, C, E und F, Draufsicht - Innen....................................................................... 50 Abbildung 6-5 Tübbing B, C, E und F, Ansicht ....................................................................................... 50 Abbildung 6-6 Konizität und Anordnung von Ringen ............................................................................ 51 Abbildung 6-7 Position U1 und D16 ...................................................................................................... 51 Abbildung 6-8 Darstellung eines Rings zur Verdeutlichung der Breite am Mittelpunkt ....................... 54 Abbildung 6-9 Eingrenzung der Vektorlänge ........................................................................................ 55 Abbildung 6-10 Koordinaten anpassen ................................................................................................. 56 Abbildung 6-11 Verzerrte Darstellung der Punkte ................................................................................ 57 Abbildung 6-12 Verschiebung zum Ursprung........................................................................................ 57 Abbildung 6-13 Erweiterung der Informationszuweisung .................................................................... 58 Abbildung 6-14 Überlappung von Ringen ............................................................................................. 61 Tabellenverzeichnis Tabelle 1 Testdatensatz ......................................................................................................................... 19 Tabelle 2 Bewertungsskalen – Übersicht .............................................................................................. 47 Tabelle 3 minimale Grenzwerte des Schnittvolumens .......................................................................... 47 Tabelle 4 Ringpositionen und die dazu gehörigen Drehwinkel ............................................................. 52 Tabelle 5 Überblick der Ergebnisse ....................................................................................................... 59 EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG SEITE | 68 Eidesstattliche Erklärung Name: Katja Linder Matrikelnummer: 108 013 231 978 Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit eigenständig, ohne fremde Hilfe und nur unter Verwendung der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle sinngemäß und wörtlich übernommenen Textstellen aus der Literatur bzw. dem Internet habe ich als solche kenntlich gemacht. Dies gilt sinngemäß auch für verwendete Zeichnungen, Skizzen, bildliche Darstellungen und dergleichen. Weiterhin erkläre ich, dass die Abschlussarbeit (Thesis) noch nicht im Rahmen einer staatlichen oder anderen Prüfung (z.B. als Magister-, Diplom- oder Staatsexamensarbeit) an der Ruhr-Universität Bochum oder einer anderen Hochschule eingereicht wurde. Mir ist bekannt, dass im Falle einer Täuschung die Abschlussarbeit mit ‚nicht bestanden‘ bewertet wird. ________________________ ________________________ Ort, Datum Unterschrift